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28.03.2024, 20:22



EU- / Europa-Politik
17.11.2018
Firebird Offline
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RE: EU- / Europa-Politik
Man verkauft uns hier wirklich gerade für dumm. Erst schreien alle, Upload-Filter werden nicht kommen und jetzt machen sie alle die Kehrtwende. Hier mal nur ein paar Beispiele: netopia betreibt Lobbyarbeit für die EU, meinte erst filters are banned, dann Filter sind überall, yts Aufschrei war riesig als es meinte Artikel 13 und Filter machen alles kaputt, jetzt sind sie annehmbar, wharscheinlich weil yt als wirklich große Plattform keione Probleme hat, Artikel 13 umzusetzen, Helga Trüpel, Grünen-Politikerin und Anhang, meinten, es gibt Alternativen zu Filtern, auf Nachfrage kommen keine und sie geben zu, dass Filter kommen werden, selbst Axel Voss Filter machte einen 180 Grad Turn, erst sagt er, Filter sind nicht vorgesehen, im Juli aber schrieb er, sicherlich werden sie kommen, da verkauft man uns wirklich für doof.

[Bild: images-i79579bg8ybc.png]





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17.11.2018
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: EU- / Europa-Politik
OK. Auf gut deutsch wirds Filter geben. Chinesische Server wir kommen. Shrug

[Bild: 52538124312_f7739de9e0_o.jpg]
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18.11.2018
RipVanWinkle Offline
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RE: EU- / Europa-Politik
Wenn das in der Form durchgehen wird, dann werd ich bei der Europawahl wohl die Blockadefraktion wählen müssen. Tja. Ich hoffe mal die Resonanz wird dementsprechend ausfallen. Aber ich sehe schon kommen, dass die EU-Politiker das dann auf die Rechtspopulisten schieben und nicht auf die Idee kommen werden, dass sie Scheiße verabschiedet haben und einen verarschen damit das durchkommt.

[Bild: dvodJNg.jpg]

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18.11.2018
Firebird Offline
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RE: EU- / Europa-Politik
Die Verarsche, die hier betrieben wurde und wird, ist nicht mehr witzig. Binnen kürzester Zeit wurde eine Meinungsänderung vollzogen, die ich nur selten gesehen habe. Von Filter-werden.nicht-kommen zu Das-Netz ist-voller-Filter. Mittlerweile ist der Enthusiasmus für Filter riesig bei den Befürwortern und das ist es, was mich so wütend macht.

[Bild: images-i79579bg8ybc.png]





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18.11.2018
RipVanWinkle Offline
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RE: EU- / Europa-Politik
Die haben halt erst so getan, dass keine Filter sein müssten, damit es keinen Aufstand gibt. Jetzt wähnen sie sich, dass sie es eh durchkriegen und verheimlichen es nicht mehr.

[Bild: dvodJNg.jpg]

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18.11.2018
Mc Timsy Offline
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RE: EU- / Europa-Politik
Firebird, ich muss da gerade einmal einhaken, weil ich bei deinem Einstiegspost vom 17.11. 14:01 nicht genau durchblicke. Vor allem was genau jetzt das Problem ist. Dazu gebe ich ja auch ganz offen zu, dass ich die Debatte nicht so sehr aktiv verfolge, weil mir Netzpolitik noch nie eine Herzensangelegenheit war, aber ein paar Punkte zur Klärung:

Zitat:Erst schreien alle, Upload-Filter werden nicht kommen und jetzt machen sie alle die Kehrtwende.

Grundsätzlich ist es für Interessenvertreter nicht ungewöhnlich die Argumentation zu wechseln, wenn sich die Diskussion ändert. Allerdings frage ich mich ob es wirklich "alle" befürworter sind, die ihre Argumentation wechseln, oder ob dir diejenigen die es tun nur so stark auffallen, weil dir das Thema so nahe geht. In letzterem Fall solltest du bitte einfach vorsichtig sein dich nicht in einem "Wir-gegen-Sie" zu verlieren.

Firebird schrieb:netopia betreibt Lobbyarbeit für die EU, meinte erst filters are banned, dann Filter sind überall

Meinst du sie betreiben Lobbyarbeit in Brüssel, oder sie betreiben Lobbyarbeit "für die EU", in letzterem Fall würde ich gerne wissen bei wem die jetzt genau für die Interessen der EU argumentieren, die als Institution in dieser Frage erstmal keinerlei Interessen hat. Die Kommission hat ihre Meinung, die Parlamentarier haben ihre Meinungen und der Ministerrat hat seine Meinungen. Wenn netopia Lobbyarbeit bei der EU betreibt, naja, sowas machen viele. Sind die denn dahingehend sehr einflussreich? Werden die häufig vor dem Parlament eingeladen, gibt es Berater bei der Kommission die denen nahe stehen? Wer genau ist das überhaupt? Ich hab' eine Seite im Netz gefunden, die du vielleicht meinst, die scheinen mir aber durchgängig für Uploadfilter zu argumentieren.

Firebird schrieb:yts Aufschrei war riesig als es meinte Artikel 13 und Filter machen alles kaputt, jetzt sind sie annehmbar, wharscheinlich weil yt als wirklich große Plattform keione Probleme hat

Also, hier haben wir doch einen ganz klassischen Fall von Lobbyarbeit seitens Youtubes. Alles was mich einschränkt verkaufe ich als Lobbyarbeiter natürlich als den Untergang meiner Industrie. Selbst wenn ich mir nur 0,5% Verlust ausrechne, werde ich den Menschen erzählen, dass dies der Anfang vom Ende ist, Menschen werden ihre Jobs verlieren, die Wirtschaft geht zu Grunde, die Freiheit der Menschen ist in Gefahr, Katzen und Hunde werden miteinander Mutantenbabys zeugen.
Sollte ich diesen Kampf verlieren ergibt es keinen Sinn mehr so zu tun als würde alles den Bach runter gehen, dann konzentriere ich mich lieber wieder auf Detailarbeit. Unterstützer emotional aufstacheln und in Fundamentalopposition bringen ist aber eine ganz gewöhnliche Strategie, wenn ich als Interessengruppe versuche politische Einflussnahme zu verhindern.


Zitat:Helga Trüpel
Hat ihre Argumentation in meinen Augen nicht ein bisschen geändert. Die hat sich vorher für Uploadfilter eingesetzt und die ist auch jetzt dafür. Diese Debatte mit irgendwelchen Alternativen habe ich nicht verfolgt, aber es ist nicht so als hätte die Dame sich nicht schon längst Pro_Filter positioniert, auch bereits vor der Abstimmung im Parlament.

Zitat:Axel Voss
War für Filter, ist für Filter, wird wohl auch immer für Filter bleiben. Ich weis nicht auf welche Aussage aus dem Juli du dich beziehst, aber erstmal ist die Aussage so vage, dass ich nicht genau nachvollziehen kann ob er überhaupt etwas falsches gesagt hat. Wann hat er gesagt Filter seien nicht vorgesehen? Vor- oder nach dem Juli? Welchen Stand hatten die Debatten zum jeweiligen Zeitpunkt?


Also, kurz gesagt, abgesehen von Youtube, die scheinbar dem kleinen Einmal-Eins des Lobbyismus gefolgt sind sehe ich da gerade keinen einzigen der seine Argumentation wesentlich verändert hätte. Wobei du da im Zweifel vielleicht mehr direkten Zugang zu hast als ich. Und naja, Leute die Filter bevorzugen lobyyiieren spätestens jetzt in der Trilog-Phase natürlich dafür. Da geht es jetzt immerhin ans Eingemachte und der spätere Vorlagetext soll fertig ausformuliert werden. Hast du konkret jemanden, der in der Debatte bisher als uploadfilterfeindlich aufgetreten ist und nach der Abstimmung sich jetzt plötzlich komplett neu als Befürwortern von Filtern präsentiert? Ok, kleine Einschränkung, wenn du es mit einem großen Medienkonzern wie Youtube oder Facebook zu tun hast, dann gilt das für mich leider nur so halb. Nicht weil ich es dir schwer machen will, aber wie bereits geschrieben, wenn ein großer multinationaler Konzern dich als fanatischen Anhänger gewinnen will, erzählt der dir natürlich, dass du massiv an Lebenqualität verlierst, wenn der Multi nichtmehr wie gewohnt arbeiten kann. Das machen Auto-, Pharma-, Bauern-, und Kleinunternehmerlobby nicht anders. Das hat nicht zwingend viel mit der Realität zu tun, sondern ist nur ganz normale Lobbyarbeit. Aber idealerweise irgendein Politiker, der versprochen hat, mit ihm keine Uploadfilter und jetzt plötzlich der beste Freund von gefilterten Videos ist.

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18.11.2018
Firebird Offline
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RE: EU- / Europa-Politik
@McTimsy:

Zu Helga Trüpel und Axel Voss muss ich dir widersprechen. Beide betonten immer wieder, dass Uploadfilter nicht nötig sind um diese Direktive umzusetzen, da fand ein defintiiver Meinungswechsel statt oder sie waren insgeheim immer für Filter und haben es nun öffentlich geändert, ihre Meinung meine ich.

Zu netopia, hier mal ein kleiner Vergleich: im Oktober posteten sie folgendes Bild:
Spoiler (Öffnen)
Man beachte, hier steht, dass die Direktive nicht über Filter ist. Hier der selbe Tonus:
Spoiler (Öffnen)
Und dann kommt so was:
Spoiler (Öffnen)
a la Filter sind überall. Das ist doch eine Kehrtwende sondersgleichen.

Bei yt muss ich dir zustimmen. Die haben halt eingesehen, dass Artikel 13 sie nicht wirklich hart treffen wird bzw dass sie es sich leisten können.

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18.11.2018
mowny Offline
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RE: EU- / Europa-Politik
(18.11.2018)Firebird schrieb:  Bei yt muss ich dir zustimmen. Die haben halt eingesehen, dass Artikel 13 sie nicht wirklich hart treffen wird bzw dass sie es sich leisten können.

bzw. daß Artikel 13 die lästige Konkurrenz erledigen wird.

(18.11.2018)RipVanWinkle schrieb:  Wenn das in der Form durchgehen wird, dann werd ich bei der Europawahl wohl die Blockadefraktion wählen müssen. Tja. Ich hoffe mal die Resonanz wird dementsprechend ausfallen. Aber ich sehe schon kommen, dass die EU-Politiker das dann auf die Rechtspopulisten schieben und nicht auf die Idee kommen werden, dass sie Scheiße verabschiedet haben und einen verarschen damit das durchkommt.

Ernsthaft?
Die Rechtspopulisten haben nicht gerade geschlossen Position gegen Artikel 13 bezogen.
Bleibt eigentlich nur die PARTEI.

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18.11.2018
RipVanWinkle Offline
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RE: EU- / Europa-Politik
Zitat: Die Rechtspopulisten haben nicht gerade geschlossen Position gegen Artikel 13 bezogen.
Bleibt eigentlich nur die PARTEI.
Ich habe explizit nicht gesagt, dass ich die wählen würde, da die finale Version noch nicht verabschiedet ist. Natürlich würde ich dann die wählen die es möglichst geschlossen abgelehnt haben. Wer auch immer das dann ist.

[Bild: dvodJNg.jpg]

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18.11.2018
Firebird Offline
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RE: EU- / Europa-Politik
Bislang kann man da gut auf die Linke setzen, zumindest die deutsche Linke, die haben geschlossen dagegen gestimmt, wenn ich mich nicht irre. Werde aber nochmal recherchieren.

[Bild: images-i79579bg8ybc.png]





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18.11.2018
Mc Timsy Offline
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RE: EU- / Europa-Politik
Firebird schrieb:Zu Helga Trüpel und Axel Voss muss ich dir widersprechen. Beide betonten immer wieder, dass Uploadfilter nicht nötig sind um diese Direktive umzusetzen, da fand ein defintiiver Meinungswechsel statt oder sie waren insgeheim immer für Filter und haben es nun öffentlich geändert, ihre Meinung meine ich.

Notwendigkeit und Möglichkeit sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Der Entwurf des Parlamentes war explizit darauf ausgelegt, dass es keine Notwendigkeit für Uploadfilter gäbe. Die Möglichkeit bestand aber dabei schon, was ja auch manche Kritiker weiterhin in Opposition gegen den Entwurf gezwungen hat. Jetzt im Rahmen des Trilogs, immerhin der nächste Schritt im Gesetzgebungsprozess, geht es darum ob die Filter doch vorgeschrieben werden sollen, mit dem Risiko die notwendige Parlamentsmehrheit zu vergraulen, ob man vielleicht die Vorgaben noch härter macht und bestimmt, dass Uploadfilter als Mittel verboten werden oder ob man sie als legitime Möglichkeit betrachtet den Vorgaben nachzukommen. Es besteht aber kein inhaltlicher Widerspruch darin dir zu sagen, dass in dem Parlamentsentwurf keine Uploadfilter vorgeschrieben sind und sich selbst aber im nächsten Prozess für deren Benutzbarkeit einzusetzen.
Ich sehe da bisher keine 180° Wende, sondern vielmehr Leute, die dir bei vorherigen Fragen nicht gesagt hätten, dass sie die Möglichkeit zur Filternutzung gerne beibehalten würden und stattdessen lieber auf den Inhalt des Gesetzestextes verwiesen haben. Das sind dann aber auch nicht alle Befürworter der Urheberrechtsreform, sondern eine Untergruppe des Teils, der sich Uploadfilter vorstellen kann.

Ok, also bei netopia muss ich jetzt folgendes sagen. Grundsätzlich ist die Sache ähnlich. Bei der Frage worum es in dem Parlamentsentwurf geht hat man darauf hingewiesen, dass Uploadfilter nicht vorgeschrieben sind. Jetzt wo es an den nächsten Schritt geht, setzt man sich aber wieder direkt dafür ein.
Da muss ich dann aber zu sagen, dass gerade das dritte, von dir gezeigte Schaubild eine echt miese Argumentationsqualität aufweist. Jedenfalls wüsste ich so schnell niemanden, der sich von derartiger Argumentation irgendwie beeinflussen ließe, auch scheint mir die Sache mehr an die Öffentlichkeit gerichtet, als an die Politiker, ich kann mich dabei aber irren. Nichts desto trotz, bei Lobbygruppen ist interessanter, ob sie überhaupt relevant sind. War netopia ein wichtiger Bestandteil der Befürworter einer Urheberrechtsreform? Ich habe jedenfalls mehr von französischen Künstlern zu dem Thema gelesen, als von netopia und auch wenn ich dich nicht daran hindern kann dich im Zweifel wegen einer Fringe-Group wütend machen zu lassen, ich halte es nicht für die vernünftgiste Vorgehensweise. Waren die bei der Debatte wichtig? Oder waren die einfach Teil des Hintergrundrauschens, wie es so viele Interessengruppen sind? Und für wie viele Befürworter der Urheberrechtsreform stehen diese Leute wirklich?

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19.11.2018
Firebird Offline
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RE: EU- / Europa-Politik
Zur Wichtigkeit von netopia: In fast jeder Diskussion zur Reform mischte sich dieser Account ein, sehr viele Befürworter retweeteten die Posts dieses Accounts oder likten sie, also ja, ich würde schon sagen, dass wir hier einen wichtigen Spieler haben, der nicht wenig Reichweite und Einfluss hat.

Es gibt (oder gab, da offenbar mittlerweile gelöscht) eine Graphik von Netopia, die eindeutig sagte, fitlers are banned:

Spoiler (Öffnen)

[Bild: images-i79579bg8ybc.png]





(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.11.2018 von Firebird.)
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19.11.2018
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RE: EU- / Europa-Politik
@Firebird
Also wenn ich mir die Grafik ansehe, dann sehe ich auf einen Blick dass das nicht seriös sein kann. XD

[Bild: 52538124312_f7739de9e0_o.jpg]
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19.11.2018
Mc Timsy Offline
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RE: EU- / Europa-Politik
Na, ok, ich lasse netopia jetzt mal so stehen. Die Grafiken und die Beiträge die ich bislang von denen gesehen habe sind nicht von hohem argumentativem Niveau und ich bin noch nicht überzeugt, wie groß ihre Reichweite beim Entscheidungsprozess tatsächlich war. Aber ab dem jetzigen Zeitpunkt müsste man da tatsächlich Studien dazu anfertigen, in wie vielen Diskussionen sie sich tatsächlich eingemischt, wie viele Leute deren Infos verbreitet und wer sich tatsächlich hat überzeugen lassen. Du wirst mir wahrscheinlich zustimmen, dass deine Angabe, die hätten sich überall eingemischt, wegen Subjektivität der Wahrnehmung mit Vorsicht zu genießen ist, aber da ich nicht glaube, dass zum jetzigen Zeitpunkt derartige Studien zu dieser Gruppe existieren kann ich ja schlecht solche Informationen verlangen, ohne dadurch böswillig das Gespräch abzubrechen. Twilight smile

Ok, wir hätten dann jemanden, der scheinbar gelogen hat. In Anbetracht der Tatsache, dass sich bereits Leute darüber aufgeregt haben, dass die Idee mit Upload-Filtern im Trilog wieder auf den Tisch gekommen ist weis ich jetzt nicht sicher ob es tatsächlich gelogen war, da sie vorher ja noch von dem Parlamentsentwurf sprachen, aber lassen wir es mal so stehen.
Es sind dann aber noch immer nicht alle Befürworter. Das ist eigentlich der wesentliche Grund warum ich hier wieder einharke. Diverse Leute, die den Parlamentsentwurf gut fanden sind von dieser Wendung der Verhandlungen vermutlich genau so negativ betroffen wie du. Ich bitte dich einfach darum zu bedenken, dass du es bei den Befürwortern nicht mit einer homogenen Gruppe zu tun hast, die alle belogen hat. Nach jetzigem Stand sehe ich einen Account mit fraglicher Reichweite und minderer Argumentationsqualität, der vielleicht wegen der einfachen Darstellung irgendwie Einfluss hatte und jetzt für Filtereinsatz argumentiert. Das ist in meinen Augen einfach zu wenig um sich selbst einzureden, man sei von "allen" Befürwortern für dumm verkauft worden. Du als kompletter Gegner der Urheberrechtsreform warst ohnehin kein Opfer eventueller Täuschungen, sondern diejenigen, die sich durch ein behauptetes Verbot von Uploadfiltern zur Zustimmung der Urheberrechtsreform haben bringen lassen. Ganz davon abgesehen, dass ich in soweit um Ruhe bitten will, weil der Entwurf des Trilogs noch nicht fertig ist, geschweige denn Gesetz. Uploadfilter sind jetzt vielleicht wieder in der Diskussion, aber wenn die Vertreter des Parlamentes, unabhängig von der eigenen Meinung, die Position akzeptieren, dass das Parlament diesen Filtern nicht zustimmen wird, dann könnte weiterhin die rote Linie halten. Da ist noch nichts entschieden.

Wobei, da dann vielleicht noch an RipVanWinkle als Beispiel für Menschen, die sich davon jetzt zu politichen Entscheidungen motivieren lassen wollen. Darf ich fragen ob du deinen Unmut aktuel auch gegenüber den zuständigen Politikern äußerst? Oder wartest du darauf einfach später Protest wählen zu können?

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19.11.2018
Firebird Offline
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RE: EU- / Europa-Politik
Ich habe intensiv mit so manchen Politikern darüber diskutiert, offenbar zu intensiv. Als ich Frau Trüpel auf einen Fehler in ihrer Argumentation hinwies (es ging um Alternativen von Filtern, die sie nicht nennen wollte, obwohl es laut ihrer Aussage angeblich welche gibt) wurde ich von ihr geblockt. Dabei war die Frage berechtigt: Wass sollen Plattformen tun, wenn sie nicht alles lizensieren können? Müssen dann die betroffenen Plattformen nicht zwangsläufig filtern, zumindest wenn sie vor rechtlichen Schäden sicher sein wollen? Mit Axel Voss kann man leider nicht diskutieren, er ist dazu zu wenig aktiv. Jede Frage wird von ihm entweder ignoriert oder mit Standardantworten abgefrühstückt. Julia Reda ist eine Person, mit der man diskutieren kann, sehr gut sogar, sie gibt sogar Informationen über die geheimen Triloge weiter, etwas, wofür sie von so manchen Befürwortern gehasst wird, weil das ja nicht demokratisch ist. Hier muss man einwenden, dass geheime Meetings von vornherein nicht demokratisch sind. Alles, was Julia Reda tut, ist jene zu informieren, die sonst vom trilog nie etwas erfahren hätten.

Zu dem, was ich bei der EU-Wahl wählen werde (eigentlich wollte ich ja gar nicht gehen, aber wie mit dieser Refrom verfahren wird, ist mir dann doch zu wichtig um es zu ignorieren) ganz klar Piratenpartei, dank Julia Reda und ihrer Klasse Aufklärungsarbeit. Haben die es eigentlich auf die Liste der zu wählenden Parteien geschafft? Hoffe es. Werde nochmal nachkucken müssen.

[Bild: images-i79579bg8ybc.png]





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19.11.2018
RipVanWinkle Offline
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RE: EU- / Europa-Politik
Zitat: Wobei, da dann vielleicht noch an RipVanWinkle als Beispiel für Menschen, die sich davon jetzt zu politichen Entscheidungen motivieren lassen wollen. Darf ich fragen ob du deinen Unmut aktuel auch gegenüber den zuständigen Politikern äußerst? Oder wartest du darauf einfach später Protest wählen zu können?
Ich habe diejenigen nicht direkt angeschrieben falls du das meinst. Nur so ne Online-Petition unterschrieben. Ich gebe auch zu, dass ich mich nicht mit beteiligten Einzelpersonen beschäftigt habe, sondern nur wie allgemein die Entwicklungrichtung ist. Und die Protestwahl mache ich natürlich auch nur, wenn das Ergebnis am Ende für mich unzufriedenstellend ist. Und dann schau ich vorher auch wer für was gestimmt hat und mache meine Wahl davon abhängig. Die Politiker, die bisher daran beteiligt sind jetzt vorher noch anzuschreiben und versuchen zu überzeugen halte ich nicht für zielführend. Ich schätze die werden eh schon mit 4674573 Mails bombardiert.

[Bild: dvodJNg.jpg]

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19.11.2018
Mc Timsy Offline
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RE: EU- / Europa-Politik
Firebird schrieb:Julia Reda ist eine Person, mit der man diskutieren kann, sehr gut sogar, sie gibt sogar Informationen über die geheimen Triloge weiter, etwas, wofür sie von so manchen Befürwortern gehasst wird, weil das ja nicht demokratisch ist. Hier muss man einwenden, dass geheime Meetings von vornherein nicht demokratisch sind. Alles, was Julia Reda tut, ist jene zu informieren, die sonst vom trilog nie etwas erfahren hätten.

Ich weis nicht welche "Befürworter" Frau Reda "hassen" und wie genau das Demokratie-Argument da rein kommt. Aber Kritik an dem Vorgehen kann jeder nachvollziehen, der schonmal mit Verhandlungen zu tun hatte. Ich kann schlicht keine Verhandlungen führen, wenn ich mit jedem Satz sofort an die Öffentlichkeit gehe. "Der Marktplatz", wie manche Politiker gerne die öffentliche Debatte benennen, hat die Eigenschaft Kompromisse unmöglich zu machen und zur Formulierung von roten Linien zu führen. In diesem Sinne nein, Frau Reda informiert nicht nur jene, die sonst nicht davon erfahren hätten, sie ist aktiv dabei die Verhandlungen zu verunmöglichen und durch populistischen Druck die Handlungsfähigkeit mindestens der parlamentarischen Verhandler, letztlich aber aller beteiligten Akteure einzuschränken. In der Hoffnung damit den ganzen Prozess einfach komplett gegen die Wand zu fahren. Und ich wette mit dir, sie macht das auch ganz bewusst so. RD wink

Das ist letztlich der selbe Mechanismus der dieser Tage die europäische Lösungsfindung allgemein so erschwert. Frau Reda hat sich vorher gegen die Reform des Urheberrechts ausgesprochen, damit kam sie im Parlament nicht durch, also macht sie weiter Druck in den Trilog Verhandlungen. Kompromissfähigkeit nahe null. Am Ende bescheren sich dann alle, dass die Gegenseite bei der nächsten Frage selber nicht mehr bereit ist irgendwelche Kompromisse einzugehen.

Damit sage ich übrigens explizit nicht, dass die Abgeordnete Reda nicht vielleicht auf der "richtigen" Seite der Debatte steht. Ob jetzt aus Effizienzgründen, aus moralischen Erwägungen, purem Egoismus, höherer Fachkompetenz, oder sonstigen Motivationen kann man ihre Position und auch ihr Vorgehen unterstützen. Insbesondere wenn man selber eine bestimmte "rote Linie" teilt, dann ist es nur folgerichtig, dass man Politiker will, die diese roten Linien auch verteidigen. Aber den Trilog durch vorgezogene Öffentlichkeitsarbeit zu torpedieren und damit die Fähigkeit zum Interessenausgleich der beteiligten Akteure zu senken ist eine valide politische Strategie, jedoch sollte man sich nicht der Illusion hingeben, man sei auf dieser Verhandlungsseite doch nur dabei seine demokratischen Rechte wahrzunehmen und die Öffentlichkeit zu informieren. RD wink Der Trilog ist erstmal ein sehr technischer Prozess, bei dem die Verhandlungsposition des Parlamentes mit den Positionen von Rat und Kommission soweit in Einklang gebracht werden soll, dass ein entsprechender Gesetzentwurf eine reale Chance auf Erfolg hat.

Stell es dir so vor. Wenn wir beide zu einer kleinen Gruppe gehören würden, die neue Verhaltensregeln für Bronies.de ausarbeiten sollten über die anschließend abgestimmt werden soll. Wie glaubst du hätten wir höhere Chancen die Formulierung dieser Regeln überhaupt zu schaffen? Indem wir uns konzentriert mit den anderen Beteiligten dieser Untergruppe unterhalten und unseren Entwurf ausverhandeln, über den dann abgestimmt werden soll, oder indem die Beteiligten nach jedem Sitzungsabend losziehen und überal publik machen, was der aktuelle Stand der Verhandlungen ist? Einschließlich aus dem Kontext herausgenommener Zitate, unfertiger Entwürfe, die niemand so reinschreiben wollte und wo sich bei den Verhandlungen also noch keiner aufgeregt hat, dass da wichtigen Passagen fehlen?
Keiner von uns ist irgendwie in der Lage tatsächlich zu verhandeln, weil ein Bluff, oder eine Einstiegsforderung sofort als bare Münze genommen und in die Öffentlichkeit geschickt wird?
Politisch legitim, effizienztechnisch katastrophal, als Verhandlungsmethode mindestens schlechter Stil. Pinkie happy Es sei denn natürlich, du hoffst durch Zerschlagung des Verhandlungsprozesses noch immer deine ursprüngliche Maximalforderung, in unserem Beispiel, die Beibehaltung des alten Regelwerkes auf Bronies.de, im realen Fall, die Verhinderung der Reform des Urheberrechtes, zu erreichen. Dann und nur dann ist Öffentlichkeit bei technischen Verhandlungen für dich sinnvoll. Twilight happy

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27.11.2018
Firebird Offline
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RE: Zeitumstellung - EU-Umfrage
Was auch zu erwarten war: Auch im dritten Trilog wurde eine Entscheidung zu Artikel 11 und 13 der Urheberrechtsreform vertagt. In den zwei verbliebenen Sitzungen dieses Jahres eine Einigung zu finden, scheint immer unwahrscheinlicher. Voss mag das bestimmt gar nicht, da es die Reform verzögern könnte, bis nach die Wahl. Ob er nach Mai 2019 eine Mehrheit für diese Reform kriegt, ist noch unsicherer als beim jetzigen Parlament.

Falscher Thread, kann denn bitte jemand in den allgemeinen EU-Thread verschieben?

Erledigt. ~ Railway Dash.

[Bild: images-i79579bg8ybc.png]





(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.11.2018 von Railway Dash.)
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03.12.2018
Firebird Offline
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RE: EU- / Europa-Politik
So, nächster Trilog hat heute 19 Uhr begonnen und eine Bombe ist zuvor (am 1.12.) geplatzt: Große Rechteinhaber wollen Artikel 13 nicht mehr und lassen jene, die den Artikel unterstützen, im Regen und ratlos stehen. Hier ihr Schrieben an die Mitglieder des Parlaments:

https://juliareda.eu/wp-content/uploads/...ue-Gap.pdf

Grob gesagt fürchten sie, dass beide jetzt im Trilog vorgelegten Versionen ihnen Schaden zufügen würden und dass sie am liebsten ganz aus der Sache rausgehalten werden wollen, sprich: Artikel 13 entweder komplett streichen oder noch einmal überarbeiten.

[Bild: images-i79579bg8ybc.png]





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13.12.2018
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RE: EU- / Europa-Politik
Das wird ja immer verworrener. Die Musikindustrie will offenbar keine der diskutierten Versionen der Copyright Directive, die gerade im trilog behandelt werden: https://www.musicbusinessworldwide.com/l...-industry/

[Bild: images-i79579bg8ybc.png]





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