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16.04.2024, 15:49



Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
08.01.2019
Meganium Offline
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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
(08.01.2019)Herr Dufte schrieb:  Gegenfrage: Wenn ich Tiere ganz doll liebe, aber trotzdem täglich esse, bin ich dann Veganer?
Erinnert mich an die ganzen Fälle, die meinen, man könne doch niemals "ein armes Kalb" essen, weil Baby und so, hinterher aber zum McDonalds gehen oder sich nen Döner holen. Aber auch für sowas gibt es ein Wort: Heuchelei.

Was mich im Übrigen auch einschließt, ich sehe mich auch als Heuchler, weil ich den Umstieg zu vegan körperlich nicht verkraftet habe, und dennoch mir die körperliche Unversehrtheit eines Tieres wichtig ist.

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08.01.2019
Mephysta Offline
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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
Das war nicht der Punkt der Frage. Es ging darum, dass es für andere Stati durchaus umrissene Grenzen gibt, in denen man sich bewegen kann. Laut der Argumente hier im Thread ist Minimalismus ja etwas sehr Individuelles. Demzufolge wäre ich auch Minimalist, weil ich für jede Anschaffung einen subjektiv triftigen Grund habe - wie übrigens so ziemlich jeder Mensch, der nicht eine agitierende psychische Störung hat - ich verstehe nicht mal, woher das Bild das blind einkaufenden, nutzlosen Besitz anhäufenden Konsumenten kommt. Ich kenne persönlich (privat) eine einzige Person, die jedes flüssige Geld sofort aus dem Fenster wirft und die leidet in meinen Augen an einer Kaufsucht.
Der Unterschied zwischen einem Minimalisten und mir ist also ausschließlich, dass ich mich nicht als solcher bezeichne? Klingt irgendwie nicht so einleuchtend.

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08.01.2019
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
(08.01.2019)Mephysta schrieb:  ich verstehe nicht mal, woher das Bild das blind einkaufenden, nutzlosen Besitz anhäufenden Konsumenten kommt.

Vielleicht weil der Durchschnittsdeutsche 10.000 Gegenstände besitzt aber das meiste wenig bis gar nicht verwendet? Das ist auch nicht schwer. Da braucht man nur regelmäßig Sonderangebote in Anspruch nehmen und schon geht man vor unnützem Zeug über.

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08.01.2019
Meganium Offline
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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
(08.01.2019)Mephysta schrieb:  Der Unterschied zwischen einem Minimalisten und mir ist also ausschließlich, dass ich mich nicht als solcher bezeichne? Klingt irgendwie nicht so einleuchtend.
Reduzieret du deinen Konsum aufs Nötigste? Achtest du auf Nachhaltigkeit? Kaufst du ausschließlich gebrauchte Kleidung, anstatt neue zu kaufen? Oder leihst dir Kleidung von anderen aus? Oder verwendest das Prinzip "Capsuled Wardrobe?" Dann darfst du dich durchaus als minimalistisch bezeichnen.

https://www.humanistisch.net/2981/minima...hen-leben/

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08.01.2019
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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
(08.01.2019)Meganium schrieb:  https://www.humanistisch.net/2981/minima...hen-leben/

"Minimalismus oder Maximalismus?

Vor etwa 100 Jahren besaßen die Menschen nur einen Bruchteil dessen, was wir heute besitzen. Es stellt sich die Frage, ob es nicht die Minimalisten sind, die sich eher einem Normalmaß bzw. Wohlfühlmaß an Besitz annähern und alle anderen Maximalisten sind, denen das aber nicht auffällt, weil die große Mehrheit der Menschen heute „maximalistisch“ lebt. Der amerikanische Schriftsteller Henry David Thoreau suchte bereits vor 200 Jahren die Fülle des Lebens in der Einfachheit. Er verbrachte jeden Tag Stunden in der Natur und lebte sogar zwei Jahre alleine in einer selbstgebauten Blockhütte. Dazu schrieb er unter anderem diese eindrucksvollen Sätze: „Ich ging in die Wälder, denn ich wollte wohlüberlegt leben; intensiv leben wollte ich. Das Mark des Lebens in mich aufsaugen, um alles auszurotten was nicht Leben war. Damit ich nicht in der Todesstunde inne würde, daß ich gar nicht gelebt hatte.“"

Aus einem ähnlichen Grund betreiben Leute bushcrafting... allein mit dem Messer im Wald... manchmal auch ohne. Intensiver geht es kaum. Vorallem im Winter.

Mich wundert es nicht, wenn die Leute diese Extreme suchen. Für viele scheint das Leben in dieser Gesellschaft recht erdrückend zu sein.

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08.01.2019
Mephysta Offline
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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
(08.01.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Vielleicht weil der Durchschnittsdeutsche 10.000 Gegenstände besitzt aber das meiste wenig bis gar nicht verwendet?
Oh. Da würde mich sehr interessieren, woher diese Statistik stammt, wie man das gemessen hat (einerseits die Gesamtzahl der Gegenstände und andererseits der Grad der Verwendung dieser) und was genau "1 Gegenstand" ist (z.B. 1 Löffel in der Besteckschublade = 1 Gegenstand?).

(08.01.2019)Meganium schrieb:  Reduzieret du deinen Konsum aufs Nötigste? Achtest du auf Nachhaltigkeit? Kaufst du ausschließlich gebrauchte Kleidung, anstatt neue zu kaufen? Oder leihst dir Kleidung von anderen aus? Oder verwendest das Prinzip "Capsuled Wardrobe?" Dann darfst du dich durchaus als minimalistisch bezeichnen.
Ja (das für meinen Lebensstandard Nötigste Wink). Manchmal. Nicht ausschließlich. Nein. Ich besitze vier gleich aussehende Hosen, ungefähr 10 T-Shirts, zwei Strickjacken und vielleicht 10 Paar Socken/Unterwäsche. Und eine Allwetter-Filz-Jacke sowie ein paar Sommer- und ein Paar Winterschuhe. Wenn meine Kleidung Löcher hat, stopfe ich die selbstverständlich, weil ich meine Kleidung mag und die nicht einfach austausche. Auf Mode gebe ich einen Dreck. Ich trage jeden Tag eine T-Shirt-Strickjacken-Kombi und wenn es zu warm ist, ziehe ich halt die Strickjacke aus. Das alles tue ich aber nicht aus Gründen der Nachhaltigkeit, sondern, weil ich keine Lust habe, mir über Mode Gedanken zu machen.
Was mich an der Liste eher ins Grübeln bringt: Also gibt es eine universelle Strichliste für alle Minimalisten der Welt, die sie erfüllen müssen, weil sie sonst nicht mehr zum elitären Club gehören? Gibt's dann so ne Art Gremium, das entscheidet, aber wann man sich als Minimalist bezeichnen kann, weil man x minimalistisch Verhaltensweisen erfüllt? Tongue

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08.01.2019
Esobrony Offline
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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
So dann geb ich meinen Senf auch noch dazu:
Einige Minimalisten sind übrigens Roh Veganer
Außerdem wird auch beim Essen minimalisiert... Mono oder so einfach wie möglich (so wenig Verarbeitung wie möglich also kein Mixer und so ) ohne irgendwas dazu und natürlich nur eine feste Mahlzeit am Tag (nein die stopfen sich nicht 2000 kcal auf einmal rein...viele sind bei ca. 1500-500 kcal angekommen und machen auch noch Sport. Und nein die Hungern nicht...die entsaften Wildkräuter/ Weizengras / Sprossen )das den Hunger anscheinend ziemlich verdrängt/unterdrückt)
Da Essen ein wichtiger Teil des Lebens vieler Leute ist währe das doch auch einer der wichtigsten Punkte auf einer angenommenen Minimalismus Liste.

Und (offtopic),
Nein ich lebe zur Zeit nicht Rohgan...ich bin gerade in einer Reha und soll zunehmen trotz bzw. wegen Untergewicht und starkem Kurzdarmsyndrom. Ich werde hier gemästet auch wenn das meiste des aufwändig und lecker zubereiteten Essens unverdaut im Klo landet. Dass ich vegan lebe habe ich natürlich nicht gesagt..Käse, Butter, Eier (alles genau kalorisch berechnet auf 2500 kcal/Tag RD laugh ...dabei geht eh ein undefinierter Teil einfach so wieder flüssig raus) die man mir bereitstellt werfe ich einfach weg. Und B12 kann ich übrigens auch nicht mehr aufnehmen deshalb wird mir das jede Woche gespritzt. Und theoretisch bin ich auch lactoseintolerant weil der entsprechende Darmabschnitt fehlt...ist mir aber eigentlich wurscht.

Shrug

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08.01.2019
Hagi Offline
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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
Du sagst das 500-1500kcal ausreichend sind und schreibst im selben Post das du Untergewicht hast .... Hmmmst‘ve

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08.01.2019
Esobrony Offline
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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
Zitat:Du sagst das 500-1500kcal ausreichend sind und schreibst im selben Post das du Untergewicht hast .... Hmmmst‘ve
Zitat:viele sind bei ca. 1500-500 kcal angekommen und machen auch noch Sport
Ich behaupte nicht dass das ausreichend oder gesund ist oder dass man davon abnimmt oder zunimmt.
Wenn man sich die Videos von langjährigen Rohköstlern anschaut (what i eat in a day usw. ) erfährt man halt dass die seeehr langsam auf die 500 kcal runtergekommen sind und anscheinend Gewicht halten können ... Außerdem haben die auch normalerweise wesentlich mehr Dünndarm als ich und nicht 10 Durchfälle am Tag und Übelkeit und übelste Magen Darmschmerzen  (ja wenn man es falsch macht endet man so wie ich)
(und übelstes Brennen am Arsch)(...da will man eh nicht wirklich was essen)
Außerdem soll ich auch keine Rohkost essen... naja der nächste Laden ist nicht weit weg FS grins ...ne 1. zu faul und zu kalt und 2. kein Bock auf die Schmerzen.

Shrug

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08.01.2019
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
(08.01.2019)Esobrony schrieb:  Da Essen ein wichtiger Teil des Lebens vieler Leute ist...

Du implizierst also, dass es Leute gibt, bei denen Essen kein wichtiger Teil des Lebens ist? Shrug

Was kommt als nächstes? Atemluft-fasten? AJ hmm

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08.01.2019
Esobrony Offline
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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
(08.01.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  
(08.01.2019)Esobrony schrieb:  Da Essen ein wichtiger Teil des Lebens vieler Leute ist...

Du implizierst also, dass es Leute gibt, bei denen Essen kein wichtiger Teil des Lebens ist? Shrug
Ja...

sorry für das offtopic

Shrug

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.01.2019 von Esobrony.)
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08.01.2019
Hagi Offline
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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
Es geht in dem Thread um Minimalismus und nicht um Rohkost oder deine verkorkste Gesundheit. Nur mal so am Rande.

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08.01.2019
Meganium Offline
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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
(08.01.2019)Mephysta schrieb:  Gibt's dann so ne Art Gremium, das entscheidet, aber wann man sich als Minimalist bezeichnen kann, weil man x minimalistisch Verhaltensweisen erfüllt? Tongue
Es reicht doch einfach, bewusst seinen Konsum zu reduzieren. Von viel zu wenig. Mehr nicht. Die Betonung liegt natürlich auf "bewusst", schließlich hat man den gutwilligen Gedanken, der (Nach)welt etwas gutes zu tun. Damit man weniger Müll produziert, damit man weniger Strom verbraucht, damit in der Schublade nicht 20 Dinge unbenutzt liegen, whatever.
Wer bereits von vornherein wenig hat, oder wenig konsumiert, ohne den Grund arm zu sein, den wird das kaum tangieren. Vielleicht gibt es gar einige, die so leben, ohne den Begriff überhaupt zu kennen. Nichtsdestotrotz alles legitim.

...
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08.01.2019
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
(08.01.2019)Mephysta schrieb:  Gibt's dann so ne Art Gremium, das entscheidet, aber wann man sich als Minimalist bezeichnen kann, weil man x minimalistisch Verhaltensweisen erfüllt? Tongue

Für alles gibts ein Krematorium. Eeyup

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09.01.2019
Mephysta Offline
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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
(08.01.2019)Meganium schrieb:  Es reicht doch einfach, bewusst seinen Konsum zu reduzieren. Von viel zu wenig. Mehr nicht. Die Betonung liegt natürlich auf "bewusst", schließlich hat man den gutwilligen Gedanken, der (Nach)welt etwas gutes zu tun. Damit man weniger Müll produziert, damit man weniger Strom verbraucht, damit in der Schublade nicht 20 Dinge unbenutzt liegen, whatever.
Wer bereits von vornherein wenig hat, oder wenig konsumiert, ohne den Grund arm zu sein, den wird das kaum tangieren. Vielleicht gibt es gar einige, die so leben, ohne den Begriff überhaupt zu kennen. Nichtsdestotrotz alles legitim.

Schon, ich kann diese Argumentation auch durchaus verstehen. Ich weiß auch nicht, ob das so 'rüberkommt, aber ich versuche auch gerade nicht mal, zu trollen. Ich hab' ernsthaft Interesse an der Thematik. Denn an anderer Stelle wird von Minimalismus ja eher als eine Art "egoistische" Handlung berichtet, dass man eben seine eigene Psyche damit auf Linie bringen will.
Mir stellt sich dabei einfach nur die Frage, warum man bei einem so schwammig definierten Begriff überhaupt noch versucht, Personen als "Minimalisten" einzuordnen. Ich habe nicht das Gefühl, dass irgendeiner allen Definitionen davon gerecht werden könnte und halte es daher irgendwie für eine Fassade. Dass bestimmte Handlungen minimalistisch sein können, halte ich für einleuchtend. Und dann kann man das anderen Leuten auch eher nahelegen, ohne sich (teils vielleicht sogar unterbewusst) auf eine höhere moralische Stufe zu stellen - denn das wird andere Leute eher nicht davon überzeugen, dem eigentlichen Lebensstil nachzufolgen.

(08.01.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Für alles gibts ein Krematorium. Eeyup
(08.01.2019)Mephysta schrieb:  
(08.01.2019)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Vielleicht weil der Durchschnittsdeutsche 10.000 Gegenstände besitzt aber das meiste wenig bis gar nicht verwendet?
Oh. Da würde mich sehr interessieren, woher diese Statistik stammt, wie man das gemessen hat (einerseits die Gesamtzahl der Gegenstände und andererseits der Grad der Verwendung dieser) und was genau "1 Gegenstand" ist (z.B. 1 Löffel in der Besteckschublade = 1 Gegenstand?).

Ich warte übrigens immer noch. Smile

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09.01.2019
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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
(09.01.2019)Mephysta schrieb:  Ich warte übrigens immer noch. Smile

Da kannst du gerne noch länger warten. Ich weiß nicht wo die Zahl herkommt oder wie genau gezählt wurde aber die Zahl geht jetzt schon eine ganze Weile durch sämtliche Medien. Halte ich aber für realistisch, angesichts der Tatsache dass selbst in Einpersonenhaushalten mit 50m² alle Kästen vollgestopft sind. Warum auch nicht? Kauft man mal eben ein Scherenset, ein Besteckset, DVD-Aktion 2+1 Gratis, dann Ladekabeln von 5 Generationen von Smartphones und Computer, Zehnerpack Batterien, ein Set mit 20 Gewürzen usw.
So summiert sich das dann. Im schlimmsten Fall hat man noch Verpackungsmaterial und Gebrauchsanweisungen rumliegen von Dingen die man mal gekauft hat. Und nen Entsafter und einen Toaster irgendwo im hintersten Eck vom Küchenkasten. Reserveglühbirnen, halb aufgebrauchte Medikamentenpackungen, vielleicht noch alte Urlaubsfotos und ein Stoß Comics oder Zeitschriften...

Es ist einfach viel zu einfach viel Zeug anzuhäufen und umgekehrt ein ziemlicher Aufwand Zeug das man nicht braucht wieder los zu werden. Möbel um das ganze Zeug zu verstauen gibts auch schon sehr günstig.

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09.01.2019
Mephysta Offline
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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
Vor allem auf dieser Auflösungsebene kommt mir der ganze Besitz irgendwie gar nicht mehr verschwenderisch vor. Einen Haushalt, der einen Großteil der von Dir aufgelisteten Gegenstände nicht besitzt, würde ich als ziemlich unorganisiert beschreiben. Da ist es ja fast noch (umwelt-)schädlicher, für jede durchgebrannte Glühbirne in den Baumarkt und für jeden Migräneanfall extra zur Apotheke zu fahren. Shrug
Aus diesem Grund hätte ich auch gern mal gewusst, wie "ein Großteil davon wird nicht genutzt" genau operationalisiert worden ist, scheint mir nämlich eine sehr vage Zuschreibung.

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09.01.2019
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
(09.01.2019)Mephysta schrieb:  Vor allem auf dieser Auflösungsebene kommt mir der ganze Besitz irgendwie gar nicht mehr verschwenderisch vor. Einen Haushalt, der einen Großteil der von Dir aufgelisteten Gegenstände nicht besitzt, würde ich als ziemlich unorganisiert beschreiben. Da ist es ja fast noch (umwelt-)schädlicher, für jede durchgebrannte Glühbirne in den Baumarkt und für jeden Migräneanfall extra zur Apotheke zu fahren. Shrug
Aus diesem Grund hätte ich auch gern mal gewusst, wie "ein Großteil davon wird nicht genutzt" genau operationalisiert worden ist, scheint mir nämlich eine sehr vage Zuschreibung.

Ich kann dir gerne nochmal sagen, was ich dir bereits gesagt habe: Ich habe keine Ahnung wer/wie/was die 10.000 Gegenstände ermittelt hat oder aus welchem Grund. Mich interessiert das auch nur sehr bedingt. Ich sage nur, dass ich die 10.000 Gegenstände für plausibel halte. Sinn oder Unsinn dahinter soll mal jeder für sich beantworten.

Für mich ist der Umweltaspekt bei der ganzen Sache auch ziemlich sekundär. Ich finde Besitz einfach nur belastend. Ständig drehen sich die Gedanken darum wie man seine Lieblingsgegenstände möglichst lange in möglichst gutem Zustand hält oder wie man es am besten präsentiert und wie furchtbar es wäre die Heiligtümer zu verlieren. Oder wie man Zeug wieder los wird das man mal angeschafft hat aber nicht mehr verwendet wo man emotional aber trotzdem irgendwie dran hängt. Besitz erzeugt bei mir eine innere Unruhe, wodurch ich selbst meine Lieblingsgegenstände nur bedingt genießen kann, weil ich ständig auch die Kehrseite der Medaille vor Augen habe, dass alles was ich besitze, mich (meine Aufmerksamkeit) besitzt.

Ich habe auch nie den Entschluss gefasst Minimalist zu werden um die Umwelt zu retten. Ich habe mich für die Zen-Philosophie interessiert, wo es darum geht bewusst zu leben und eine gewisse Gleichgültigkeit zu entwickeln, was ziemlich schwierig ist wenn man permanent von tausenden Dingen umgeben ist, die irgendwelche Gedanken und Emotionen triggern.

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09.01.2019
Mc Timsy Offline
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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
HeavyMetalNeverDies schrieb:Ich kann dir gerne nochmal sagen, was ich dir bereits gesagt habe: Ich habe keine Ahnung wer/wie/was die 10.000 Gegenstände ermittelt hat oder aus welchem Grund. Mich interessiert das auch nur sehr bedingt. Ich sage nur, dass ich die 10.000 Gegenstände für plausibel halte.

Tue dir bitte selber den Gefallen und verwende keine Zahlen, die so offensichtlich nicht belegbar sind und auch definitiv nicht "überall durch die Medien" gereicht wurden, denn dann hätte ich etwas davon gefunden. RD wink Es ist ok Zahlen irgendwo mal aufzuschnappen, aber man sollte dann immerhin die Integrität besitzen sich einzugestehen, dass man hier auf unsicheren Informationen steht.

Gerade auch wenn du da Verpackungen, abgelaufene Medikamente oder ähnliches rein nimmst, dann ergibt es überhaupt keinen Sinn mehr von Besitz zu sprechen. Das ist Abfall, der manchmal aus Faulheit nicht ordentlich entsorgt wird, aber sowas als Teil des Besitzes aufzufassen ist doch sehr weit hergeholt. Und wenn wir sowas wie Batterien oder Ladekabel da mit einbeziehen, wird es ganz nutzlos, weil diese Objekte fest mit anderen Objekten verbunden sind. Ich besitze ein Handy, dieses hat ein Ladekabel. Zu behaupten ich besitze deshalb zwei unabhängige Gegenstände ist künstliches Aufblähen von Zahlen, was aber nach aktuellem Kenntnisstand auch niemand außer dir gemacht hat, bist nämlich der Einzige, der die Zahl bisher in meiner Kenntnis verwendet hätte. :-D

Auch wenn es dir auf die Nerven geht, ob es jetzt der Minimalismus ist oder sonstiges, es gibt Dinge zu diskutieren und ich bestehe dann aber darauf, dass wir nicht über Zahlen diskutieren, die keinerlei Grundlage in irgendwas haben. Ich habe beispielsweise definitiv mehr als ich mindestens brauche. Aber es würde mich wundern, wenn du auf 10.000 Gegenstände kommen würdest. Die Zahl erscheint mir eben nicht logisch, wenn ich auch nur ein Mindestmaß an Qualität bei meiner Besitzdefinition ansetze. Ich habe hier auch drei ausgrannte Energiesparlampen liegen. Die sind allerdings weit davon entfernt ein Besitz zu sein, ich habe es nur noch nicht zum Wertstoffhof geschafft um die sauber entsorgen zu lassen.


Ansonsten muss ich gestehen, dass mir das was du erzählst irgendwie Sorge bereitet Heavy. Du wirkst bei dieser Besitzfrage irgendwie ungesund getrieben, wenn du meinst, dass du dich nicht wirklich freuen kannst, weil du ja immer die Implikation bedenken würdest. Wobei ich diese Implikationen ernsthaft nicht nachvollziehen kann. Ich meine, es klingt vielleicht ein bisschen blöde und ich will keine Gefühle verletzen, aber könnte es vielleicht sinnvoller sein, dass du dir da professionelle Hilfe suchst, statt in irgendwelchen Zen-Schriften zu lesen? Ernsthaft, nur so ein Gedanke, aber du erscheinst mir da einfach von einer inneren Unzufriedenheit mit dir und deinem Leben getrieben, die sich dann eben in dieser Unzufriedenheit mit deinem eigenen Besitz ausdrückt. Und ich weis nicht, es macht mir ein wenig Sorgen ob du da nicht versuchst an der falschen Stelle zu kompensieren.

Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
- Lucius Annaeus Seneca -
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10.01.2019
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Minimalismus - Das Leben nach dem Konsumwahn...?
(09.01.2019)Mc Timsy schrieb:  Ich besitze ein Handy, dieses hat ein Ladekabel. Zu behaupten ich besitze deshalb zwei unabhängige Gegenstände ist künstliches Aufblähen von Zahlen...

Wenn du ein Handy und ein Ladekabel besitzt, dann besitzt du ganz objektiv zwei Gegenstände. Zu behaupten du besäßest nur einen Gegenstand weil beide in einer Packung waren, ist ein künstliches abwerten der Realität... Eeyup

Zitat:Auch wenn es dir auf die Nerven geht, ob es jetzt der Minimalismus ist oder sonstiges, es gibt Dinge zu diskutieren und ich bestehe dann aber darauf, dass wir nicht über Zahlen diskutieren, die keinerlei Grundlage in irgendwas haben.

Wer eine Grundlage will, sollte mal Inventur daheim machen.

Zitat:Ich habe hier auch drei ausgrannte Energiesparlampen liegen. Die sind allerdings weit davon entfernt ein Besitz zu sein

Hast du dafür gezahlt? Gratuliere, dann besitzt du die Dinger. Ob sie gehen oder nicht ist unerheblich.

Zitat:ich habe es nur noch nicht zum Wertstoffhof geschafft um die sauber entsorgen zu lassen.

Womit sie sich noch in deinem Besitz befinden.

Zitat:Du wirkst bei dieser Besitzfrage irgendwie ungesund getrieben, wenn du meinst, dass du dich nicht wirklich freuen kannst, weil du ja immer die Implikation bedenken würdest... du erscheinst mir da einfach von einer inneren Unzufriedenheit mit dir und deinem Leben getrieben, die sich dann eben in dieser Unzufriedenheit mit deinem eigenen Besitz ausdrückt.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Die Unzufriedenheit mit meinem Besitz führt zur Unzufriedenheit mit meinem Leben. Ist doch logisch. Würde Besitz zufrieden machen, könnte man sich "satt konsumieren". Möchte mal wissen wie vielen das bisher gelungen ist.

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