Lebensmittel wegwerfen

[Kara]

Also, ich finde das hier weicht langsam viel zu sehr vom eigentlichen Thema ab... vielleicht machst du besser einen eigenen Thread auf für deine Katastropheszenarien?

(11.04.2015)Adama schrieb:  Wie wäre es einfach mit einem Stromausfall?

Wie ich schon sagte, wenn der Strom länger als eine Woche ausfällt haben wir meiner Meinung nach ganz andere Probleme als zu wenig zu futtern im Haus...

(11.04.2015)Adama schrieb:  Nehmen wir aber einfach mal Schnee+ lokalem Stromausfall, schon gibt es Probleme. Die meisten Fahrzeuge der BOS sind mit Glück etwas geländegängig, aber noch lange nicht fähig. In Städten haben feuerwehrfahrzeuge oft nur Straßenfahrgestelle, mit denen wäre so gut wie kein Durchkommen bei einer echten Schneekatastrophe.

Schonmal was von Räumfahrzeugen gehört? Die Dinger funktionieren sogar in den Alpen.

[LittleMissDevil]

Wenn ich eingeschneit bin, koch ich mir halt Schnee ab Ich habe keinen Keller und eine kleine Wohnung. Das bisschen Platz möchte ich nicht für Eventualitäten verschwenden, die mir eh eher unwahrscheinlich erscheinen. In 22 Jahren war es für mich absolut nicht nötig einen Vorrat zu haben und auch, wenn es immer möglich ist, dass es mal Ausnahmefälle gibt, richte ich mich in meinen Gedanken nicht generell danach aus. Klar wäre das wenig Aufwand, aber es gibt für mich auch wenig Anlass

Edit: Sorry, die anderen Beiträge zu spät gesehen. Ich lass es ruhen ^^

[Adama]

Nun, ich wollte das ja nur kurz einwenden, aber natürlich habt ihr recht, das ist schon sehr offtopic.

Raumfahrzeuge müssen erst in ausreichender Mengen und qualität vorhanden sein, und natürlich koordiniert werden, was ohne funk (Tetra ca 6 stunden nach ausfall weg...) nicht einfach wird.
Natürlich ist die Nahrungs und Wasserversorgung das wichtigste bei einem Stromausfall, denn das braucht man einfach zum Leben, der rest ist denken ich erstmal zu vernachlässigen.

Ich denke mal etwas Ontopic:

Ich habe immer am Anfang der Woche einen Essensplan, dann geh ich auch nur einmal einkaufen, was gegen Spontane käufe hilft und verhindert das man Sachen kauft die man eigentlich nicht will (außerdem spart es Zeit)

[Meganium]

(11.04.2015)Adama schrieb:  Nehmen wir aber einfach mal Schnee+ lokalem Stromausfall, schon gibt es Probleme.

Hats schon gegeben. November 2009(??) im Münsterland, mit den um die Welt gegangenen Bildern der abgeknickten Strommasten. Aber gut, die Strommasten waren noch aus längst vergangenen Zeiten, die der extremen Kälte nicht mehr standgehalten hat.

Aber es kommt tatsächlich regional an, wann man mit einem Schneechaos zu rechnen hat: Im Norden sind Schneemengen ab 15cm bereits ein Desaster, im Süden fängt man buchstäblich erst damit an, das Streusalz rauszubringen.

Auch die Bahnen sind im Süden wesentlich widerstandsfähiger gegen Witterungen, während der Osten oder der Westen oftmals von Ausfällen aufgrund von Witterung geplagt ist. Stromleitungen knicken nicht so schnell ein, und Dieselloks sind im Süden noch Gang und Gebe. Strom funktioniert generell auch bei tiefen Temperaturen hier.

Aber unterm Strich erscheinen die ganzen Beispiele logisch: Gerade in der Alpenregion kommen oftmals bis zu 50cm Neuschnee hinzu und weit darüber hinaus. Die Zulieferer für Supermärkte, oder in alpinen Regionen eher die Tante-Emma-Läden, reisen mit Schneeketten an, falls trotzdem kein Durchkommen mehr ist, werden teilweise in Sachen Versorgung Schneeraupen eingesetzt, jedoch nicht um den Schnee wegzuschieben (das wäre viel zu aufwendig, wenn dauernd neuer Schnee hinzukommt), sonder man fährt einfach drüber oder durch. So bekommen die Leute letztendlich auch was zum Essen.

Diese "Alltagswappnung" scheint aber tatsächlich nur für den Süden relevant und normal zu sein, in anderen Bundesländern rechnet man einfach nicht mit sowas...

[Herrmannsegerman]

(11.04.2015)Meganium schrieb:  Diese "Alltagswappnung" scheint aber tatsächlich nur für den Süden relevant und normal zu sein, in anderen Bundesländern rechnet man einfach nicht mit sowas...

Ja, stimmt.

Selbst der Winterdienst der Stadt Nürnberg der gefühlt nur einen Schneeräumer hat und von Reif überfordert scheint hat einmal 2010 einen halben Meter Neuschnee in 8 Stunden in einer Stadt im Flachland gemeistert. Gut, die Straßenbahnen sind nicht gefahren aber die Verkehrsgeselschaft hatte sogar noch alte Straßenbahnen mit bereit die es schaffen den Schnee zu entfernen.

Sogar der Winterdienst unserer Firma hatte sämtliche Wege frei geräumt und gestreut und das um 7 Uhr morgens.

Selbst die -30 Grad Anfang 2012 waren für die Stadt und die Energieversorger kein Problem, das lief alles reibungslos. Wie meine Nase.

[Koyo]

Jetzt habe ich wieder ein Beispiel:

Am Samstag vor Ostern wurde für unseren Markt loser Deutscher Spargel bestellt. Das Kilo 20 Euro. Leider lief dieser nicht so gut wie erwartet (kein Wunder bei dem Preis :S). Wir mussten den Preis am Dienstag schon runter setzen. Leider lief das immer noch nicht so gut und Freitag sah der Spargel nicht mehr so schön aus. So, dass wir 10 Kilo aus dem Verkauf nahmen und beschlossen, ihn zu schälen, damit man den halt direkt zum kochen verwenden kann.
Ich saß vier Stunden dran xD Und von dem geschälten Spargel ist jetzt nichts mehr übrig.
Und da versteh ich nicht: wieso kauft man das nicht, wenn man Spargel eh schälen muss? Natürlich sollte man ihn nicht kaufen, wenn er echt nicht mehr schön aussieht. Aber dieser Spargel war nur etwas dunkel.

[Herrmannsegerman]

(12.04.2015)Koyo schrieb:  Jetzt habe ich wieder ein Beispiel:

Am Samstag vor Ostern wurde für unseren Markt loser Deutscher Spargel bestellt. Das Kilo 20 Euro. Leider lief dieser nicht so gut wie erwartet (kein Wunder bei dem Preis :S). Wir mussten den Preis am Dienstag schon runter setzen. Leider lief das immer noch nicht so gut und Freitag sah der Spargel nicht mehr so schön aus. So, dass wir 10 Kilo aus dem Verkauf nahmen und beschlossen, ihn zu schälen, damit man den halt direkt zum kochen verwenden kann.
Ich saß vier Stunden dran xD Und von dem geschälten Spargel ist jetzt nichts mehr übrig.
Und da versteh ich nicht: wieso kauft man das nicht, wenn man Spargel eh schälen muss? Natürlich sollte man ihn nicht kaufen, wenn er echt nicht mehr schön aussieht. Aber dieser Spargel war nur etwas dunkel.

Weil er offensichtlich zu teuer war. Was die Leute nicht wollen wird billiger, das nennt sich Marktwirtschaft. Wenn er optisch schlecht aussieht und deswegen nicht gekauft wird, habt ihr falsch gekauft.

Geschälter Spargel ist für den Kunden ein Arbeitsschritt weniger, genauso wie bereits vorimprägniertes Holz.
Damit bekommt man mehr für sein Geld weshalb der Spargel eher gekauft wird da er De-Facto billiger ist. Außerdem muss ich so als Kunde nicht die unnützbare Schale mitbezahlen, was es nochmal billger macht.
(Außerdem ist Spargel um diese Zeit noch nichts, der braucht noch.)

[Koyo]

Der Spargel sah nach fast einer Woche halt nicht mehr so schön aus. Und das ist ja nicht nur so, wenn der Spargel im Kilo so teuer ist, sondern auch wenn er billig ist. Und so viel billiger wird das ohne die Schale ja nicht. Der Kilopreis bleibt ja gleich. Das was der an Gewicht durch die Schale verliert ist ja nur minimal.
Und selbst wenn der billiger wird, würde ich auch zu dem nicht mehr so schön aussehenden greifen, weil die Schale ja eh runter kommt. Darum ging es mir hauptsächlich. Würde man sich nicht die Mühe machen den zu schälen (nicht jeder kann sich so eine fette Spargelschälmaschine leisten) wäre der wieder in die Tonne gewandert.
Es wurde für Ostern zu viel bestellt, ja. Aber wie ich sagte, das selbe Szenario mit dem nicht so schön aussehenden passiert ja auch, wenn der Kilopreis bei 4 Euro liegt.

[Meganium]

Auch beim Spargel scheint das luxuriöse Problem zu sein: Was von außen schimmlig und verdorben aussieht, muss auch schon innen herrschen. Ist dasselbe mit Orangen und Bananen. Selbst wenn man die Schale eh wegschmeißt muss die Schale für den Hochnäsigen makellos sein.

Ist wahrscheinlich der derzeit allgegenwärtige Hygienefimmel oder sowas.

[MaSc]

Es würde mir im Traum nicht einfallen, unschön ausschauendes Obst und Gemüse zu kaufen. Wenn die Sachen daheim etwas braun werden, ok. Aber im Zeitpunt des Kaufes muss es natürlich perfekt sein. Warum sollte man für unschöne Ware Geld bezahlen? Und ja, ich würde auch nicht zu einer TK-Pizza mit zerdrücktem Karton greifen, und wenn es die letzte im Fach wäre.
Wessen Ökogewissen so groß ist, dass er es dennoch macht: Von mir aus. Aber dass sich hier manche ungläubig äußern, wie es den meisten Kunden nur einfallen kann, nicht so zu verfahren, begreife ich nicht.

[Herrmannsegerman]

(12.04.2015)Koyo schrieb:  Der Spargel sah nach fast einer Woche halt nicht mehr so schön aus. Und das ist ja nicht nur so, wenn der Spargel im Kilo so teuer ist, sondern auch wenn er billig ist.

Er hat an Qualität verloren und muss daher billiger werden. Spargel muss frisch sein und das ist er nach einer Woche defenitiv nicht mehr.
So alter Spargel kann höchstens noch in die Suppe, allerdings kaufe ich dafür keinen Gemüsespargel sondern Suppenspargel der die hälfte kostet.

[ElexisStar]

Ich arbeite beim Bäcker als Konditorin und bekomme auch oft mit, wie so viel weg gemissen wird, auch wenn unser Betrieb die ganzen Altbrote an eine Frau her gibt, die diese an ihre Kühe verfüttert.  

Erst neulich sollten wir 4 noch nicht einmal angeschnittene Kuchen weg schmeißen, weil Le Chef vergessen hat sie in den Kühlschrank zu stellen, und sie etwas zerlaufen aussahen. Ich gebe zu, im Laden hätten sie nicht mehr verkauft werden können, aber als ich das mit bekommen habe, dachte ich mir nur so: "Wegschmeißen? Die haben wir doch heute morgen erst gemacht!" - Also bin ich zum Chef hin und habe ihn gefragt warum man diese weg schmeißen soll, weil ich das für ziemliche verschwendug hielt. Kurz darauf habe ich alle 4 Kuchen mit meinen Arbeitskollegen aufgeteilt und durften sie mit Nachhause nehmen.

Einen kompletten Kuchen hat mein Vater dann zur Arbeit genommen und mit seinen Kollegen gegessen.
Hätte ich nichts gesagt, wären sie im Kontainer gelandet.

Generell finde ich es wichtig das wir aufhören sollten so viel weg zu schmeißen, nur weil das Produkt einen oder zwei Tag abgelaufen ist. Mein Vater hat auch mal gesagt, dass dieses Mindesthaltbarkeitsdatum nur eine grobe Angabe an Tagen ist, innerhalb das Produkt verwendet werden sollte. Nicht aber das es einen Tag darüber schon kaputt ist. Bei Fleisch sehe ich das kritischer. Da würde ich auch nichts über zwei Tage aufbewahren, erst recht nicht bei Hackfleisch, das ja Keimträger nummer 1. ist. Aber bei Schokolade zum Beispiel finde ich das Datum nicht so wichtig wie bei schnell verderblichen Lebensmitteln. Schokolade kann man noch ein halbes Jahr später essen.

So sehe ich die Sache.

[Koyo]

(12.04.2015)MaSc schrieb:  Wessen Ökogewissen so groß ist, dass er es dennoch macht: Von mir aus. Aber dass sich hier manche ungläubig äußern, wie es den meisten Kunden nur einfallen kann, nicht so zu verfahren, begreife ich nicht.

Weil wir mit unserem Verhalten einfach mit dran schuld sind wie viel weggeschmissen wird und nicht nur der Supermarkt alleine.

[Atomicorn]

Mich nervt es total, wenn leute so pingelig sind und käse, joguhrt etc. Einen tag nach ablauf des MHD schon wegschmeissen. Das MHd steht da generell nur als sichereit für die firma aufgrund der qualität ( zb veränderung der farbe)

[MaSc]

Ja und? Ich seh da einfach überhaupt kein Problem. Der Supermarkt macht auch nur das, was die Kunden wollen, und für mich hat das einfach mit Lebensqualität zu tun, kein braunes Gemüse, eingedrücktes Obst oder Produkte am MHD zu kaufen

[Herrmannsegerman]

(12.04.2015)Koyo schrieb:  

(12.04.2015)MaSc schrieb:  Wessen Ökogewissen so groß ist, dass er es dennoch macht: Von mir aus. Aber dass sich hier manche ungläubig äußern, wie es den meisten Kunden nur einfallen kann, nicht so zu verfahren, begreife ich nicht.

Weil wir mit unserem Verhalten einfach mit dran schuld sind wie viel weggeschmissen wird und nicht nur der Supermarkt alleine.

Aber ist es die Aufgabe des Kunden den Läden den Scheiß zum Spitzenpreis aus den Regeln zu kaufen das die den nicht wegschmeißen müssen?

[Meganium]

Dabei macht es garkeinen Unterschied, ob man nun "braunes Gemüse" zu sich nimmt oder nicht, wobei ich vermute, dass man auf die leicht gefärbten Obst- und Gemüsesorten Stellung bezieht. Die Inhaltsstoffe gehen dadurch nicht verloren, bzw. ist nicht signifikant genug.

[Koyo]

(12.04.2015)Herrmannsegerman schrieb:  

(12.04.2015)Koyo schrieb:  

(12.04.2015)MaSc schrieb:  Wessen Ökogewissen so groß ist, dass er es dennoch macht: Von mir aus. Aber dass sich hier manche ungläubig äußern, wie es den meisten Kunden nur einfallen kann, nicht so zu verfahren, begreife ich nicht.

Weil wir mit unserem Verhalten einfach mit dran schuld sind wie viel weggeschmissen wird und nicht nur der Supermarkt alleine.

Aber ist es die Aufgabe des Kunden den Läden den Scheiß zum Spitzenpreis aus den Regeln zu kaufen das die den nicht wegschmeißen müssen?

Weißt du wie viel wir hier alleine im Laden schon weg werfen, was eigentlich noch gut ist, dem feinen Kunden aber schon zu schlecht, obwohl nichts dran ist?
Man, wenn man sich zwei Joghurts nimmt, dann lieber die nimmt, die einen Monat haltbar sind, statt einfach die zwei von vorne zu nehmen?
Oder generell immer das nehmen, was länger haltbar ist, obwohl das mit einer Woche MHD, je nachdem was es ist, auch gereicht hätte?
Es spricht ja nichts dagegen Gemüse und Obst runter zu setzen, wenn es nicht mehr ganz einwandfrei ist. Aber das Zeug wird ja teilweise nicht mal mehr angerührt, wenn dort Erde drauf ist, was ab und an mal vorkommen kann. Oder eine kleine Stelle, die nicht mehr schön ist, aber man einfach weg schneiden könnte.

[MaSc]

(12.04.2015)Koyo schrieb:  Weißt du wie viel wir hier alleine im Laden schon weg werfen, was eigentlich noch gut ist, dem feinen Kunden aber schon zu schlecht, obwohl nichts dran ist?

Aber du schreibst doch selbst von Flecken, die man wegschneiden muss oder Dreck. Also ist ja sehr wohl was dran. Warum sollte man für mangelhafte Ware zahlen, wenn es noch genügend mangelfreie Ware gibt? Ja wirklich nicht.

[Kara]

(12.04.2015)MaSc schrieb:  Es würde mir im Traum nicht einfallen, unschön ausschauendes Obst und Gemüse zu kaufen. Wenn die Sachen daheim etwas braun werden, ok. Aber im Zeitpunt des Kaufes muss es natürlich perfekt sein.

Naja, ich finde "perfekt" muss das Obst und Gemüse nicht sein, aber wenn es eben schon im Supermarkt so aussieht, dass es keine 2 Tage im Kühlschrank durchhält, wird es halt nicht mitgenommen. Ganz toll finde ich da zum Beispiel immer die Erdbeeren, wo unten in der Schale schon schimmlige drinnen sind...
Und bei Spargel muss man sagen: Um so länger der liegt um so bitterer wird der. Nach über einer Woche würde ich den auch nicht mehr pur essen wollen.

(12.04.2015)ElexisStar schrieb:  Generell finde ich es wichtig das wir aufhören sollten so viel weg zu schmeißen, nur weil das Produkt einen oder zwei Tag abgelaufen ist. Mein Vater hat auch mal gesagt, dass dieses Mindesthaltbarkeitsdatum nur eine grobe Angabe an Tagen ist, innerhalb das Produkt verwendet werden sollte. Nicht aber das es einen Tag darüber schon kaputt ist.

Ja, das wissen die meisten leider nicht... Ich hatte letztens Käse, der war schon 2 Wochen überm Datum (noch originalverpackt). War natürlich noch in Ordnung. Warum auch nicht? Es gibt Käse der viel länger in der Höhle oder wo-auch-immer reift. Hätte ich den jetzt weggeworfen nur wegen dem Datum wäre das echt schade gewesen.
Wir haben als Menschen doch gesunde Sinne (sehen, riechen, zum Schluss schmecken) mit denen man merkt, ob was verdorben ist. Nur bei kleinen Kindern und sehr alten Menschen sehe ich das etwas kritischer, da wäre ich immer vorsichtig.