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29.05.2024, 07:07



Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
06.06.2015
Mc Timsy Offline
Wonderbolt
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RE: Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
@Dreadnought

Die Europawahlen sind zum Glück nicht die einzigen Wahlen. Die letzte Bundestagswahl hatte eine Wahlbeteiligung von über 70% und ist, wenn es um die Bildung einer "repräsentativen" Regierung geht viel wichtiger.

Wobei, genau genommen müssen Regierungen nicht repräsentativ sein. Jedenfalls nicht hierzulande. Parlamente sollen in ihrer Idealvorstellung die Volksmeinung möglichst treffend abbilden. Manch einer würde auch gerne Ethnien, Geschlechter und Religionen entsprechend vertreten sehen. Aber Regierungen?
Es ist aber zum Glück nicht ganz so einfach die Demokratie abzuschaffen. Sicher, wenn sich irgendwann die Mehrheit der Deutschen weder zu den Wahlen schleppen, noch die Gesetze die von dem System erlassen werden respektieren sollten, dann haben wir wohl sehr schnell den Weg der Demokratie verlassen.
Aber auch wenn in einem Extremfall irgendwann nur 10% der Menschen wählen gehen sollte. Solange die staatliche Ordnung sich weiterhin aus Wahlen legitimiert und die Gesetzlage und Gesellschaftsstruktur die anderen 90% nicht grundsätzlich von dem Verfahren ausschließen handelt es sich weiterhin um eine Demokratie. Die Frage bei solch einem Zustand wäre dann nur wie lange ein System sich noch durchsetzen könnte wenn sich derart viele Menschen davon abgewendet hätten.


Zitat:Wieviele der 60 von den 100 waren allgemein gegen diese zur Wahl stehenden Parteien? Denn viele sind zwar zur Wahl gegangen, haben ihre Stimme aber ungültig gemacht? Das kann mir auch gerne einer erklären.

Ich verstehe leider nicht genau was deine Frage ist. Wieviele Menschen grundsätzlich gegen die zur Wahl stehenden Parteien waren lässt sich anhand der Wahlergebnisse nicht ablesen. Da kann man dann nur versuchen über Meinungsumfragen zu arbeiten.
Ja, es gibt auch Leute die ihre Stimmen ungültig machen. In Realation zur Gesamtzahl der Wähler allerdings recht wenige. Der Anteil betrug bei der letzten Bundestagswahl 1.3% der abgegebenen Stimmen, bei der letzten Europawahl waren es 1.6%. Dabei wird allerdings nicht unterschieden zwischen den Stimmen, die bewusst ungültig gemacht wurden und den Stimmen, die versehentlich ungültig waren. Eine grundsätzliche Abwendung von der Demokratie ist bei den tatsächlich erschienenen Wählern also noch nicht feststellbar.

Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
- Lucius Annaeus Seneca -
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06.06.2015
Space Warrior Abwesend
Indigofohlen


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RE: Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
(06.06.2015)Dreadnought schrieb:  An sich ist dann dieses Oxymoron dann doch sehr zutreffend. Es kann gerne weiterhin eines bleiben.
Hä? Derpy confused

Zitat:Ich habe dann doch einmal den Beitrag auf dem allseits beliebten Wikipedia über die Demokratie durchgelesen. Demnach ist die Mehrheit der Bürger der Bundesrepublik die Regierung entweder Egal oder sie sind gegen die zur Wahl aufgestellten Vertreter. Aber dass können wir nicht feststellen.
Das entstammt einer Studie von Anfang diesen Jahres: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgesc...ie-skepsis

Fun-Fact: Laut den Machern der Studie gelten u.a. alle, die eine direkte Demokratie wollen, als "linksextrem".

Zitat:Bin ich mit meiner platten Behauptung auf dem richtigen Weg?
Vielleicht in etwa, aber noch viel lernen du musst, junger Padawan. Sceptic

Zitat:Auch möchte ich gerne noch über TTIP etwas sagen.
Ach, das ist doch das, was nur den amerikanischen Konzernen nützt.

Zitat:Eine große Mehrheit der politisch aktiven Bürger ist gegen dieses Freihandelsabkommen. Auch in der Bevölkerung, die nichts mit Politik im allgemeinen zu tun haben ist die Mehrheit dagegen, richtig?
Yep. Pinkie approved

Zitat:Also warum wird innerhalb unserer Regierung das 'Nein zu TTIP' nicht erhört? Zumal es, in meinen Augen zumindest, dann doch noch in einer exterritorialen und undemokratischen Einrichtung verhandelt wird. Ist das noch unsere Demokratie? Da werden wir doch wiedermal verkauft.
Es sind auch viele Abgeordnete im Bundestag und EU-Parlament dagegen.

Zitat:Und wer hat uns verraten...
Die Marsianer. Hipster

Zitat:Hat der wirre Idiot mit Internetzugang recht?
Wen meinst du damit?
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06.06.2015
Dreadnought Offline
Enchantress
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RE: Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
Gut... Da hab ich wohl sehr falsche Zahlen hier rein gedrückt. Sry. Ich hatte diese Daten aber noch im Hinterkopf, ich weiß aber nicht genau woher.. Egal.

Viele Fragen die mir im Kopf schwirrten, wurden aber beantwortet.

Grundlegend besteht aber noch meine Fage wo man mit seiner Stimme bei einer Wahl sagen kann 'Ihr seid alle... voll doof als Partei"?

Ach und wenn ich von einem wirren Idioten rede, dann meine ich hauptsächlih mich, und nur mich. Wenn ich den Drang verspüre jemanden zu beleidigen und meinen Unmut über ihn Luft zu machen, dan werde ich dabei gerne mal kreativer und ausfallender. Und dann am liebsten in einem persönlichen Gespräch bei dem ich meine Stimme einfließen lassen kann.

So, nun aber zurück zum Thema.

Es ist doch wahr das es einige Menschen gibt, die nichts besseres zu tun haben als sich zu überlegen wie man den Leuten noch besser das Geld aus den Taschen zieht. Soziopathen gibt es überall, auch in den Chefetagen. Besonders Effizient sind diese Menschen wenn sie zwischen Politik und Wirtschaft hin und her wechseln. Was haben wir denn da so...

Ach ich lass euch mal ein paar Beispiele suchen.

[Bild: bwbuserbaroxqur.png]
Einen großen Dank an Mengan für diesen Tollen Avatar! Was Spontanität im richtigen Moment erzeugt, hat sie mir damit bewiesen.
Picarto.tv/Mengan
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06.06.2015
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
(06.06.2015)Mc Timsy schrieb:  Wobei, genau genommen müssen Regierungen nicht repräsentativ sein. Jedenfalls nicht hierzulande. Parlamente sollen in ihrer Idealvorstellung die Volksmeinung möglichst treffend abbilden. Manch einer würde auch gerne Ethnien, Geschlechter und Religionen entsprechend vertreten sehen. Aber Regierungen?
Es ist aber zum Glück nicht ganz so einfach die Demokratie abzuschaffen. Sicher, wenn sich irgendwann die Mehrheit der Deutschen weder zu den Wahlen schleppen, noch die Gesetze die von dem System erlassen werden respektieren sollten, dann haben wir wohl sehr schnell den Weg der Demokratie verlassen.
Aber auch wenn in einem Extremfall irgendwann nur 10% der Menschen wählen gehen sollte. Solange die staatliche Ordnung sich weiterhin aus Wahlen legitimiert und die Gesetzlage und Gesellschaftsstruktur die anderen 90% nicht grundsätzlich von dem Verfahren ausschließen handelt es sich weiterhin um eine Demokratie. Die Frage bei solch einem Zustand wäre dann nur wie lange ein System sich noch durchsetzen könnte wenn sich derart viele Menschen davon abgewendet hätten.

Welche Demokratie denn? "Demokratie" ist per Definition: "Die Herrschaft ausgehend vom Volke"

Haben wir sowas? Nein! Alles was wir tun können ist eine Partei zu wählen. Danach hat das Volk keine Kontrolle mehr darüber was die Politiker tun. Eine Demokratie wäre meiner Aufassung also ausschließlich eine direkte Demokratie.

Wir haben eher eine Plutokratie mit einem Demokratie-Anstrich, auf den leider immer noch viel zu viele drauf reinfallen. Wenn wir nicht zu den Wahlen gehen, dann geben wir also genau gar nichts auf, sondern sparen uns lediglich Weg und Zeit. Das was die Partein machen (jede Partei), das sind Wirtschaftsinteressen zu vertreten. Warum? Weil der Staat von wirtschaftlichen Interessen abhängig ist.

Ein Beispiel: Das Volk fordert Einführung einer Reichensteuer. Gleichzeitig fordert es sichere Arbeitsplätze. Würde Deutschland eine Reichensteuer einführen, könnte das zur Abwanderung von Investoren führen. Ebenso bei Finanztransaktionssteuern etc. Die Regierung ist also gut damit beraten hier gar nichts zu verändern um eine Abwanderung auszuschließen.

Anderes Beispiel: Das Volk fordert weniger Steuern. Gleichzeitig fordert es, dass Steuergelder nicht in Griechenland verbraten werden. OK, lassen wir Griechenland also hypothetisch bankrott gehen. Leider haben WIR Griechenland Geld geliehen. Geht Griechenland bankrott, dann verlieren wir unsere Ansprüche und riskieren abgewertet zu werden, wodurch Kredite für uns selbst teurer werden. Auch hier ist es ziemlich egal was man tut, man kann nicht das richtige tun.

Das Problem bleibt in jedem Fall, dass die Staaten derart von Wirtschaftsinteressen abhängig sind, dass diese zwangsweise bevorzugt werden müssen. In der Politik gibt es somit keine "gute Lösung", es gibt nur eine "schlechte Lösung" und "keine Lösung".

Ich bin mir ziemlich sicher, dass jede Partei die man ins Parlament wählt, primär wirtschaftliche Interessen vertreten werden und die Interessen des Volkes sekundär. Die Politiker spielen somit alle den Lobbyisten in die Hände. Darin wird wohl auch der Grund liegen, warum an so Zeug wie TTIP weiterverhandelt wird, obgleich der Widerstand aus dem Volke beträchtlich ist.

[Bild: 52538124312_f7739de9e0_o.jpg]
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06.06.2015
Space Warrior Abwesend
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RE: Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
(06.06.2015)Dreadnought schrieb:  Viele Fragen die mir im Kopf schwirrten, wurden aber beantwortet.
Und das unter anderen von mir. Man, bin ich genial. Hipster
Zitat:Grundlegend besteht aber noch meine Fage wo man mit seiner Stimme bei einer Wahl sagen kann 'Ihr seid alle... voll doof als Partei"?
Ganz klar: DIE PARTEI.^^ Pinkie approved
Zitat:Es ist doch wahr das es einige Menschen gibt, die nichts besseres zu tun haben als sich zu überlegen wie man den Leuten noch besser das Geld aus den Taschen zieht.
Es sind keine normalen irdischen Menschen, sondern Außerirdische. Sceptic

HeavyMetalNeverDies! schrieb:Welche Demokratie denn? "Demokratie" ist per Definition: "Die Herrschaft ausgehend vom Volke"
Laut offizieller Definition der Vereinten Nationen sind die Voraussetzungen für Demokratie, dass die Menschenrechte sowie diverse Freiheiten garantiert werden und es ein freigewähltes Parlament gibt.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.06.2015 von Space Warrior.)
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07.06.2015
Mc Timsy Offline
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RE: Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
Dreadnought schrieb:Grundlegend besteht aber noch meine Fage wo man mit seiner Stimme bei einer Wahl sagen kann 'Ihr seid alle... voll doof als Partei"?

Du kannst es wie Antanica halten, aber ich empfehle dich garnicht erst auf sowas wie Protestwahlen einzulassen. Politik ist wichtig und du solltest deine Stimme nicht dafür einsetzen nur gegen irgendetwas zu votieren. Ich persönlich denke immer, dass eine Wahl nunmal keinen Spaß machen muss. Trotzdem haben wir hier im Lande das Glück gefragt zu werden und sollten dieser Aufgabe gerecht werden.

Leider ist grundsätzliche Systemkritik bei den Wahlen nur äußerst schwer zu äußern. Dafür sind sie einfach nicht gemacht. Du kannst hingehen und deinen Zettel bewusst ungültig machen. Wenn das genügend Leute machen wird es auffallen. Wenn es unbedingt eine Protestwahl sein muss, dann denk bitte dreimal darüber nach ob die Protestpartei nicht vielleicht sogar schlimmer wäre als eine der größeren Parteien. Ansonsten ist es aber so, dass du mit Demonstrationen oder deiner Teilnahme an Bürgerforen und Briefen an Abgeordnete wesentlich mehr erreichst. Wenn du auf Beleidigungen verzichtest bekommst du da auch Antworten. Aber auch Systemkritik bekommst du nicht geschenkt. Wenn du keine Arbeit investierst, dann hört man deine Stimme nicht. Das gilt bei den Wahlen wie auch bei allem anderen.


Heavy schrieb:Welche Demokratie denn? "Demokratie" ist per Definition: "Die Herrschaft ausgehend vom Volke"

Interessanterweise ist deine Definition garnicht widersprüchlich zum bestehenden System. Eine Herrschaft die vom Volke ausgeht deckt durchaus verschiedene Formen von parlamentarischer Demokratie ab.
Das von dir genannte Problem ist ja nicht neu, aber du verwendest auch eine Idealvorstellung von Demokratie als Definition. Es gibt kein System welches dieser Definition gerecht wird. Selbst in der Schweiz, die sehr viel mehr auf direkte Demokratie zurückgreift kommst du nicht auf eine derart ideale Demokratie wie sie dir vielleicht vorschwebt.

Ich kann dir deine Definitionen nicht vorschreiben, aber du solltest dich fragen ob eine Definition dir wirklich weiterhilft, die nirgends irgendwann einmal erreicht wurde und mit ziemlicher Sicherheit niemals erreicht werden wird. Sogar direkte Demokratie kannst du aus einer idealistischen Perspektive als undemokratisch betrachten, da sie finanziell gut ausgestattete und organisierbare Interessen bevorzugt und tatsächlich oft ein Mittel von wohlhabenden Minderheiten ist ihre Interessen gegen durch Wahlen legitimierte parlamentarische Mehrheiten durchzudrücken.
Man kann sogar argumentieren, dass in einer idealen Demokratie öffentliche Ämter nur durch das Los vergeben werden dürfen, weil dies die einzige wirkliche Chancengleichheit darstellt. Da kommt es immer drauf an was du für wichtig hälst.
Du hast hierzulande allerdings eine Wahl. Wenn dir keine Partei passt darfst du eine Gründen und wenn eine Regierung oder Behörde misst baut dann kannst du entsprechende Gerichte anrufen und wirst Recht bekommen.


Das kommt natürlich auch ein bisschen auf die Sache raus, dass du jeder Partei unterstellst nur wirtschaftliche Interessen zu verfolgen. Was du bei deinen vereinfachten Beispielen allerdings ignorierst ist, dass die Wirtschaft nicht automatisch der Selbstzweck ist. Wirtschaft meint letzlich nur das System der Ressourcenverteilung einer Gesellschaft. Wenn wir die Ressourcen an der einen Stelle wegnehmen, dann können wir sie zwar an anderer Stelle einsetzen, aber wir müssen mit den Konsequenzen leben.
Und ja, erstaunlicherweise leben wir in einer Welt in der wir nicht immer angenehme Entscheidungen treffen können. Dein Beispiel Griechenland zeigt es ja sehr anschaulich. Irgendetwas muss geschehen und irgendetwas wird auch geschehen. Alles was wir wissen ist, dass jede Entscheidung Nachteile mitbringen wird. Wir wissen allerdings nicht genau welche. Sowas nennt man Leben. Letztlich ist "Nichtstun" auch eine Position die Auswirkungen haben wird. Yay! We are responsable for our actions! FS grins

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07.06.2015
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RE: Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
(07.06.2015)Mc Timsy schrieb:  Interessanterweise ist deine Definition garnicht widersprüchlich zum bestehenden System. Eine Herrschaft die vom Volke ausgeht  deckt durchaus verschiedene Formen von parlamentarischer Demokratie ab.
Das von dir genannte Problem ist ja nicht neu, aber du verwendest auch eine Idealvorstellung von Demokratie als Definition. Es gibt kein System welches dieser Definition gerecht wird. Selbst in der Schweiz, die sehr viel mehr auf direkte Demokratie zurückgreift kommst du nicht auf eine derart ideale Demokratie wie sie dir vielleicht vorschwebt.

Ich kann dir deine Definitionen nicht vorschreiben, aber du solltest dich fragen ob eine Definition dir wirklich weiterhilft, die nirgends irgendwann einmal erreicht wurde und mit ziemlicher Sicherheit niemals erreicht werden wird. Sogar direkte Demokratie kannst du aus einer idealistischen Perspektive als undemokratisch betrachten, da sie finanziell gut ausgestattete und organisierbare Interessen bevorzugt und tatsächlich oft ein Mittel von wohlhabenden Minderheiten ist ihre Interessen gegen durch Wahlen legitimierte parlamentarische Mehrheiten durchzudrücken.
Man kann sogar argumentieren, dass in einer idealen Demokratie öffentliche Ämter nur durch das Los vergeben werden dürfen, weil dies die einzige wirkliche Chancengleichheit darstellt. Da kommt es immer drauf an was du für wichtig hälst.
Du hast hierzulande allerdings eine Wahl. Wenn dir keine Partei passt darfst du eine Gründen und wenn eine Regierung oder Behörde misst baut dann kannst du entsprechende Gerichte anrufen und wirst Recht bekommen.

Nein, die Wahl habe ich nicht und selbst wenn ich eine Partei gründe, kann ich nur das selbe machen was alle anderen tun: "Ja und Amen!", zu dem sagen, was die Banken und die Industrie gerne möchte, weil ich ganz genau weiß, dass der Staat von den Geldgebern abhängig ist, da der Staat über das Geld leider keine selbstständige Kontrolle hat. Somit bräuchte es erst einmal verstaatlichtes Geld und nicht Geld, was sich der Staat von privaten Institutionen leihen muss.

Ausgehend davon, kann man eigentlich sagen, dass die Parteien zu einer Lobbyisten-Arschkriech-Haltung gezwungen sind. Da ist vollkommen egal welche Partei ich wähle oder ob ich eine eigene Partei gründe.
Wenn ich etwas in der Welt bewegen will, dann müsste ich Multimilliardär werden, kein Politiker, weil dann könnte ich mit meiner Wirtschaftsleistung Druck auf die Politik ausüben.

Zitat:Das kommt natürlich auch ein bisschen auf die Sache raus, dass du jeder Partei unterstellst nur wirtschaftliche Interessen zu verfolgen. Was du bei deinen vereinfachten Beispielen allerdings ignorierst ist, dass die Wirtschaft nicht automatisch der Selbstzweck ist. Wirtschaft meint letzlich nur das System der Ressourcenverteilung einer Gesellschaft. Wenn wir die Ressourcen an der einen Stelle wegnehmen, dann können wir sie zwar an anderer Stelle einsetzen, aber wir müssen mit den Konsequenzen leben.
Und ja, erstaunlicherweise leben wir in einer Welt in der wir nicht immer angenehme Entscheidungen treffen können. Dein Beispiel Griechenland zeigt es ja sehr anschaulich. Irgendetwas muss geschehen und irgendetwas wird auch geschehen. Alles was wir wissen ist, dass jede Entscheidung Nachteile mitbringen wird. Wir wissen allerdings nicht genau welche. Sowas nennt man Leben. Letztlich ist "Nichtstun" auch eine Position die Auswirkungen haben wird. Yay! We are responsable for our actions! FS grins

Natürlich, alles hat Konsequenzen. Wenn ich "nichts tue", in dem Sinne dass ich nicht mehr zur Wahl gehe weil ich keinen Bock mehr habe, mir auszusuchen welche leeren Wahlversprechen ("Versprechen", im Sinne von "sich versprechen" / nicht das zu sagen was man meinte), ich am schönsten finde, so spart diese Haltung zumindest CO2 ein.

[Bild: 52538124312_f7739de9e0_o.jpg]
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07.06.2015
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RE: Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
McTimsy schrieb:Interessanterweise ist deine Definition garnicht widersprüchlich zum bestehenden System. Eine Herrschaft die vom Volke ausgeht deckt durchaus verschiedene Formen von parlamentarischer Demokratie ab.
Das ist dann aber keine Demokratie, sondern einfach eine Republik.

Die Demokratie - altgriechisch für "Regentschaft des Dorfes/Volkes/der Allgemeinheit" stammt aus dem antiken griechischen Stadtstaat Athen, wo alle männlichen Vollbürger direkt an Versammlungen teilnehmen und abstimmen konnten. Die hohen Beamten wurden alle durch das Los ermittelt und nur in Kriegszeiten gewählt.
Irgendwann war dann Schluss, weil Athen von den Spartanern erobert wurde oder so.^^ Das System hat nur einen Nachteil, nämlich dass dann auch jeder Depp mitbestimmen darf.

Das Konzept "res publica" (lat. "aus der Öffentlichkeit stammend") kommt aus dem Römischen Reich und wurde nach der Königszeit etabliert, um eine erneute Tyrannei zu verhindern, die Staatsform Republik diente der Gewalteinteilung (damit nicht wie in der Monarchie, eine einzelne Person massenhaft Scheiße bauen kann, weil sie die alleinige Macht hat). Dort wurden die wichtigen Ämter durch Wahl bestimmt und der Staat von Beamten regiert, und über sehr essentielle Themen wurde vom Volk (männlichen erwachsenen römischen Bürgern die keine Sklaven waren, in der Stadt Rom selber) abgestimmt.

Die USA wurden ursprünglich als verfassungsmäßige Republik gegründet und bezeichneten sich erst später als Demokratie. Kurioserweise gibt die US-Regierung das heutzutage sogar zu und stuft sich selbst erst seit den 20ern als demokratisch ein, weil es vorher ein passives (und aktives?) Wahlrecht für Frauen gab, was heute als Kriterium genannt wird.

HeavyMetalNeverDies! schrieb:so spart diese Haltung zumindest CO2 ein.
Wieso denn das? Derpy confused
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07.06.2015
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RE: Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
(07.06.2015)Antanica schrieb:  Wieso denn das? Derpy confused

Weil ich dann nicht ins Wahllokal fahren muss oder der Postbote mir meine Wahlkarte nicht bringen muss.

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07.06.2015
Mc Timsy Offline
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RE: Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
Antanica, die Entwicklung des Demokratie und Republikbegriffes hat aber nicht in der Antike halt gemacht. Für die heutige Definition von Demokratie ist die Phase der Aufklärung wesentlich wichtiger. Die Idealvorstellung der attischen Demokratie schwebte Leuten wie Rousseau, Kant und den Autoren der Federalist Papers zwar vor, aber schon der Begriff der Republik unterscheidet sich an vielen Punkten von der antiken oder auch der heutigen Definition. Du kannst zwar für dich die antike Definition als die korrekte bezeichnen, der Komplexität der heutigen Diskussion wird das aber nicht gerecht.

Um den Klug...er-Modus noch etwas weiter durchzuziehen. Deine Übersetzung des Begriffes "res publica" ist falsch. Das heißt einfach nur "öffentliche Sache". RD wink



Heavy schrieb:Nein, die Wahl habe ich nicht und selbst wenn ich eine Partei gründe, kann ich nur das selbe machen was alle anderen tun: "Ja und Amen!", zu dem sagen, was die Banken und die Industrie gerne möchte, weil ich ganz genau weiß, dass der Staat von den Geldgebern abhängig ist, da der Staat über das Geld leider keine selbstständige Kontrolle hat. Somit bräuchte es erst einmal verstaatlichtes Geld und nicht Geld, was sich der Staat von privaten Institutionen leihen muss.

Erneut machst du es dir viel zu einfach. Staatliche Kontrolle über das Geld hatten wir über Jahrhunderte, es hat trotzdem keinen Herrscher davon abgehalten mehr auszugeben als er zurückzahlen konnte und es gibt genügend Beispiele wo es den Menschen unter hohen Inflationsraten dreckig ging. Außerdem ist die Tatsache dass Geld geliehen werden muss kein eigenständiges Problem. Die mächtige Automobilindustrie in Deutschland droht den Politikern nicht mit einem Stopp der Kredite, sondern malt den wirtschaftlichen Kollaps durch eine nicht wettbewerbsfähige Industriesparte an die Wand. Das sind zwei paar Schuhe.

Davon ausgehend. Wenn dich Lobbyisten stören, dann musst du jede Form von organisierter Interessenvertretung verbieten. Dann kannst du den von dir erwünschten Zustand erreichen, eine komplett von kritischen Stimmen abgekapselte Polit-Elite zu erzeugen die in ihrer Genialität einfach das Geld für eigene Vorhaben druckt und immer recht hat. Zumindest bis die Wandfarbe alle ist und jeder sehen kann in welchem schlechten Zustand sich alles befindet.
Oder du strebst ein System wie Rousseau an. Alle Entscheidungen werden von der Gesamheit der Bürger getroffen, ohne das dabei irgendwelche Partikularinteressen zum Einsatz kommen. Alles was du dafür brauchst, wären Millionen von Menschen die alle über ähnliche Ansichten über die Welt verfügen. Obwohl, warte... Sogar Rousseau empfahl in seinem Vorschlag für die polnische Verfassung eine parlamentarische Republik weil seine Idealvorstellungen sich in Flächenstaaten nicht umsetzen ließen. Mit dem kleinen Nebeneffekt, dass die Menschen einfach niemals so sein werden wie sie für ein solches System sein müssten setzen wir uns dann ein andermal außeinander.

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RE: Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
(07.06.2015)Mc Timsy schrieb:  Erneut machst du es dir viel zu einfach. Staatliche Kontrolle über das Geld hatten wir über Jahrhunderte, es hat trotzdem keinen Herrscher davon abgehalten mehr auszugeben als er zurückzahlen konnte und es gibt genügend Beispiele wo es den Menschen unter hohen Inflationsraten dreckig ging. Außerdem ist die Tatsache dass Geld geliehen werden muss kein eigenständiges Problem.

Dass Geld geliehen werden muss ist überhaupt die Mutter aller Probleme, die wir derzeit haben. Weil wir für dieses System, damit es so weiter laufen kann "unendliches, exponenzielles Wachstum" bräuchten. Das ganze zieht einen gewaltigen Rattenschwanz hinter sich nach, obendrein ist es physikalisch betrachtet von vorne herein zum Scheitern verurteilt.

Zitat:Die mächtige Automobilindustrie in Deutschland droht den Politikern nicht mit einem Stopp der Kredite, sondern malt den wirtschaftlichen Kollaps durch eine nicht wettbewerbsfähige Industriesparte an die Wand. Das sind zwei paar Schuhe.

Dass die Wirtschaft so leicht kollabieren kann ist allerdings ein Systemfehler.

Zitat:Davon ausgehend. Wenn dich Lobbyisten stören, dann musst du jede Form von organisierter Interessenvertretung verbieten. Dann kannst du den von dir erwünschten Zustand erreichen, eine komplett von kritischen Stimmen abgekapselte Polit-Elite zu erzeugen die in ihrer Genialität einfach das Geld für eigene Vorhaben druckt und immer recht hat. Zumindest bis die Wandfarbe alle ist und jeder sehen kann in welchem schlechten Zustand sich alles befindet. Oder du strebst ein System wie Rousseau an. Alle Entscheidungen werden von der Gesamheit der Bürger getroffen, ohne das dabei irgendwelche Partikularinteressen zum Einsatz kommen. Alles was du dafür brauchst, wären Millionen von Menschen die alle über ähnliche Ansichten über die Welt verfügen. Obwohl, warte... Sogar Rousseau empfahl in seinem Vorschlag für die polnische Verfassung eine parlamentarische Republik weil seine Idealvorstellungen sich in Flächenstaaten nicht umsetzen ließen. Mit dem kleinen Nebeneffekt, dass die Menschen einfach niemals so sein werden wie sie für ein solches System sein müssten setzen wir uns dann ein andermal außeinander.

Ich sag es mal so: Wenn Bhutan in der Lage ist mehr auf seine Bürger zu hören, dann sollten die vermeintlichen "Demokratie-Staaten", wie man es vom Westen glauben möchte, eigentlich auch dazu in der Lage sein. Das Problem was wir primär haben ist dass hier alle in ihren Ansichten festgefroren sind und jegliche Alternative zu Status Quo unvorstellbar scheint.

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RE: Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
Heavy schrieb:Dass die Wirtschaft so leicht kollabieren kann ist allerdings ein Systemfehler.

Nein, sowas nennt man Realität. Es ist unmöglich ein wirtschaftliches System zu erschaffen welches ewig weiter läuft. Es gab da zwar mal den Versuch, aber der staatliche Plan der UDSSR hat nach einigen vielversprechenden Anfängen sich mehr und mehr zu organisiertem Mangel entwickelt und ist schließlich kollabiert.

Du darfst auch nicht vergessen, dass eine Lobby natürlich den Teufel an die Wand malt wenn irgendetwas als gefährlich eingeschätzt wird. Dafür sind sie da. In jedem Fall gilt aber: Da sich die Welt verändert müssen es auch Gesellschaften und auch Konzerne. Es ist das gute Recht jedes Menschen und damit auch jedes Wirtschaftszweiges auf eine für ihn günstige Veränderung hinzuarbeiten. Spielregeln und mögliche Resultate gibt dann der politische Entscheidungsfindungsprozess an.

Heavy schrieb:Ich sag es mal so: Wenn Bhutan in der Lage ist mehr auf seine Bürger zu hören, dann sollten die vermeintlichen "Demokratie-Staaten", wie man es vom Westen glauben möchte, eigentlich auch dazu in der Lage sein.

Erstmal ist das Bruttoglücksprodukt vor allem ein wunderbarer Propagandatrick den sich die damals absolut regierenden Herrscher Bhutans ausgedacht haben. Das Konzept hat ein paar schöne Ideen, war aber unspezifisch genug um trotzdem das dortige menschenfeindliche Bürgerschaftssystem auszuklammern und den Machthabern jede Menge Spielraum zu lassen. Das Bruttonationalglück war aber vor allem ein Schritt in der Reformliste zur Verwestlichung des Landes. Deshalb taugt das Beispiel nicht um es gegen westliche Staatenmodelle zu benennen, weil das dortige politische System seit 2008 dem britischen nachempfunden wurde. Die Könige waren der Ansicht, dass das Glück der Menschen und die Entwicklung des Landes am Besten durch Formen der parlamentarischen Demokratie erreicht werden können. Deshalb gibt es dort seit einigen Jahren ein Zwei-Kammern System, freie Wahlen, Parteien, Lobbyverbände und all die anderen schönen Sachen die dir das Leben so unerträglich gestalten.

Der Übergang zur konstitutionellen Monarchie nach britischem Vorbild verlief netterweise unblutig und ruhig und dem Land geht es vergleichsweise gut, wenn auch weiterhin auf niedrigem Niveau. Nach den letzten Umfragen begrüßt die Mehrheit der Bhutaner die neue Demokratie und weis die neuen Freiheiten zu würdigen. Auch wenn es noch etwas früh dafür ist den Fall abschließend zu bewerten. Bhutan wandelt sich heimlich, still und leise zu einer "westlichen" Demokratie. Insoweit kann das System in Bhutan heute genau so gut zuhören wie das britische Westminster-System. Einschließlich westlich inspiriertem Grundrechte-Katalog. RD wink

Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.06.2015 von Mc Timsy.)
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RE: Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
(07.06.2015)Mc Timsy schrieb:  Nein, sowas nennt man Realität. Es ist unmöglich ein wirtschaftliches System zu erschaffen welches ewig weiter läuft. Es gab da zwar mal den Versuch, aber der staatliche Plan der UDSSR hat nach einigen vielversprechenden Anfängen sich mehr und mehr zu organisiertem Mangel entwickelt und ist schließlich kollabiert.

Den Versuch "gab" es nicht - den gibt es! Wir sind es doch die ein Wirtschaftssystem betreiben, welches unter der Prämisse läuft ewig weiter wachsen zu können. Und ja, es wird auch diesmal scheitern. Diesmal wird das daraus resultierende Chaos aber umso größer sein. Wenn die Politik schlau ist, dann arbeitet man in den Hinterzimmern an einen Notfallplan. Es geht ja auch das Gerücht um, dass schon wieder D-Mark und nebenbei noch Lebensmittelmarken gedruckt werden. Im besten Fall ist das so. Vom derzeitigen System werden wir uns wahrscheinlich bald verabschieden können.

Zitat:Du darfst auch nicht vergessen, dass eine Lobby natürlich den Teufel an die Wand malt wenn irgendetwas als gefährlich eingeschätzt wird. Dafür sind sie da. In jedem Fall gilt aber: Da sich die Welt verändert müssen es auch Gesellschaften und auch Konzerne. Es ist das gute Recht jedes Menschen und damit auch jedes Wirtschaftszweiges auf eine für ihn günstige Veränderung hinzuarbeiten. Spielregeln und mögliche Resultate gibt dann der politische Entscheidungsfindungsprozess an.

Nur verändern sich unsere Gesellschaften und Konzerne eben nicht sondern fahren straight gegen die Wand.

Zitat:Erstmal ist das Bruttoglücksprodukt vor allem ein wunderbarer Propagandatrick den sich die damals absolut regierenden Herrscher Bhutans ausgedacht haben. Das Konzept hat ein paar schöne Ideen, war aber unspezifisch genug um trotzdem das dortige menschenfeindliche Bürgerschaftssystem auszuklammern und den Machthabern jede Menge Spielraum zu lassen. Das hat erstmal nicht so viel mit "auf die Menschen hören" zu tun, sondern war ein relativ klassisches Zusammenspiel absoluter Monarchie, dem Status als Dritte-Welt-Land und Machtsicherung durch Religiösität. Allerdings taugt das Beispiel nicht um es gegen westliche Staatenmodelle zu benennen, weil das dortige politische System seit 2008 dem britischen nachempfunden wurde. Der amtierende König war der Ansicht, dass das Glück der Menschen und die Entwicklung des Landes am Besten durch Formen der parlamentarischen Demokratie erreicht werden können. Deshalb gibt es dort seit einigen Jahren ein Zwei-Kammern System, freie Wahlen, Parteien, Lobbyverbände und all die anderen schönen Sachen die dir das Leben so unerträglich gestalten.

Der Übergang zur konstitutionellen Monarchie nach britischem Vorbild verlief netterweise unblutig und ruhig und dem Land geht es vergleichsweise gut, wenn auch weiterhin auf niedrigem Niveau. Nach den letzten Umfragen begrüßt die Mehrheit der Bhutaner die neue Demokratie und weis die neuen Freiheiten zu würdigen. Auch wenn es noch etwas früh dafür ist den Fall abschließend zu bewerten. Bhutan wandelt sich heimlich, still und leise zu einer "westlichen" Demokratie. Schade aber auch, da kommen die tatsächlich auf die Idee das an der Demokratie was dran sein könnte. RD wink

Also die "westliche Demokratie" hat noch nie bei mir angerufen und mich gefragt, was mir im Leben wichtig ist. Die "westliche Demokratie" schert sich nicht um meine Meinung. Und wenn die "westliche Demokratie", wiedermal drauf und dran ist ein Gesetz zu erlassen, welches Banken und Konzernen nützt, worauf ich unzählige Petitionen unterschreibe um den Mist im besten Fall zu verhindern, dann kann ich mir sicher sein dass es die "westliche Demokratie", zwei Jahre später unter einem anderen Titel nochmal versuchen wird.

Den einzigen Vorteil den die "westliche Demokratie" hat, ist dass ich mit Sicherheit weiß, dass ich hier lediglich belogen und betrogen werde. Ich schätze mal ehe es der Staat Bhutan auf unser Korruptionslevel schafft, wird sich die "westliche Demokratie" bereits selbst demontiert haben.

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RE: Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
Heavy. Das tragische an dir ist, dass du deine Sicht auf die Welt stark simplifiziert hast und aber oftmals gerade deswegen unglücklich bist.


Heavy schrieb:Wir sind es doch die ein Wirtschaftssystem betreiben, welches unter der Prämisse läuft ewig weiter wachsen zu können.

Das ist ein Mechanismus den wir mit jedem einzelnen Lebewesen dieses Planeten teilen. Alles Leben vermehrt sich und wächst bis zu dem Punkt an dem äußere Faktoren es in diesem Prozess behindern. Dies ist ein Mittel der Arterhaltung und das Wachstum sichert auf lange Sicht die Gesamtpopulation ab. Ähnliches gilt tatsächlich auch in der Wirtschaft.
Wachstum ist eine implizierte Veränderung. Der Prozess beinhaltet naturgemäß auch Rückschritte. Wirtschaftskrisen gehören dazu. Diese zu vermeiden ist aber ebenfalls völlig natürlich. Insgesamt kann eine größere Volkswirtschaft allerdings besser mit Krisen umgehen als eine kleine. Wer mehr Ressourcen zum umverteilen hat, der kann im Zweifel auch besser auf Krisen reagieren. Wobei die Frage, welche Krisen mit welchen Maßnahmen bekämpft werden müssen je nachdem stark diskutiert werden muss.
Grundsätzlich ist der Übergang zur Stagnation allerdings sowohl in der Biologie, als auch in der Menschheitsgeschichte der erste Schritt in Richtung Tod.

Heavy schrieb:Nur verändern sich unsere Gesellschaften und Konzerne eben nicht sondern fahren straight gegen die Wand.

Nur weil dir die Veränderungsprozesse nicht angenehm erscheinen, bedeutet dies nicht, dass sie nicht stattfinden würden. Egal ob Autos oder andere Wirtschaftszweige. Die Gesellschaft unterliegt ständigen Veränderungen. Nur weil du diese aus ideologischen Motiven ausklammerst heißt das nicht, dass nichts passiert.


Heavy schrieb:Also die "westliche Demokratie" hat noch nie bei mir angerufen und mich gefragt, was mir im Leben wichtig ist.

1. Warum versuchst du eigentlich alles was dir nicht passt in einen Topf zu werfen und mit dem Tag "westliche Demokratie" zu versehen? Du machst dabei nicht nur einen groben erkenntnistheoretischen Fehler, sondern redest auch Diktatoren das Wort.

2. Natürlich ruft die "westliche Demokratie" nicht bei dir an und fragt dich. Das System besteht aus deiner Fähigkeit deine Stimme zu erheben und dich einzubringen. Das Konzept war nie als Luxushotel (Dürfen wir Ihnen noch etwas bringen?), sondern als Übernahme der Verantwortung für die Gesellschaft durch jeden einzelnen Bürger gedacht. Um bei deiner Metapher zu bleiben: Die westliche Demokratie ruft nicht an, sie wartet auf deinen Anruf.


Heavy schrieb:Die "westliche Demokratie" schert sich nicht um meine Meinung.

Das liegt daran, dass du deine Zeit damit verbringst deine Meinung in Internetforen zu posten. Madame Demokratie verkehrt hier aber nicht. Great and Powerful Wenn du willst das man deine Meinung berücksichtigt musst du sie aktiv einbringen. Oder besser gesagt: Demokrat sein.


Heavy schrieb:Und wenn die "westliche Demokratie", wiedermal drauf und dran ist ein Gesetz zu erlassen

Du verwechselst hier die Demokratie mit der Regierung und dem Parlament. Kann ja mal vorkommen.
Um das hier aber richtig zu stellen. Wenn eine Regierung drauf und dran ist mit ihrer Parlamentsmehrheit ein Gesetz durchzudrücken was du nicht willst, dann ist es die Demokratie die dir erlaubt eine Petition dagegen zu unterzeichnen. Notfalls jedes zweite Jahr bis zum Ende deines Lebens. Es ist auch die Demokratie die dafür sorgt, dass du Rechte hast, die vor Eingriffen geschützt sind und wegen denen du vor Gericht ziehen darfst und es ist auch die Demokratie die es dir ermöglicht bei der nächsten Wahl gegen die amtierende Regierung zu stimmen oder deine eigenen Ziele zu verfolgen. Deine fehlgeleitete Wut auf das demokratische System entspricht dem Patienten, der mit seiner Krankheit nicht klar kommt und deshalb den Arzt verklagen will.


Heavy schrieb:Ich schätze mal ehe es der Staat Bhutan auf unser Korruptionslevel schafft, wird sich die "westliche Demokratie" bereits selbst demontiert haben.

Da liegst du daneben. Bhutan hat zwar für ein so armes Land eine angenehm niedrige Korruption, bewegt sich dabei aber bereits ziemlich nahe an deiner Heimat Österreich. (Bhutan Platz 31, Österreich Platz 26 auf dem Korruptionsindex) Es hat im Rahmen seiner Verwestlichung da einiges gut gemacht. Vorher war es einfach nur eine isolierte absolute Monarchie wo es wirklich egal war was die Leute so dachten sondern alles vom Drachenkönig entschieden wurde. Die bessere Position hat es der Einführung westlicher Mechanismen zu verdanken.
Deine Einschätzung irritiert mich auch deshalb, weil du, neben diverser unbegründeter Anklagen gegen die Demokratie einfach außer Acht lässt, dass die westliche Demokratie jetzt schon mehrere Jahrhunderte auf dem Buckel hat. Wird sie befolgt ist das sogar die sicherste Möglichkeit die Korruption in einem Staat zu bekämpfen. You know, Gewaltenteilung, unabhängige Justiz, Pressefreiheit... dieses ganze Zeug was die Guten so machen und was man den Menschen in Russland, China und Zimbabwe vorenthält. Was so in Begleitung der westlichen Demokratie mitkommt und die Machthaber überall auf der Welt so unglaublich aufregt.

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RE: Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
(07.06.2015)Mc Timsy schrieb:  Das liegt daran, dass du deine Zeit damit verbringst deine Meinung in Internetforen zu posten. Madame Demokratie verkehrt hier aber nicht.  Great and Powerful
Vielleicht sollte man das ändern. Hipster

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RE: Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
(07.06.2015)Mc Timsy schrieb:  Heavy. Das tragische an dir ist, dass du deine Sicht auf die Welt stark simplifiziert hast und aber oftmals gerade deswegen unglücklich bist.

Das müsstest du genauer ausführen, damit wir nicht aneinader vorbeireden, wenn ich darauf antworte.

Zitat:Das ist ein Mechanismus den wir mit jedem einzelnen Lebewesen dieses Planeten teilen. Alles Leben vermehrt sich und wächst bis zu dem Punkt an dem äußere Faktoren es in diesem Prozess behindern. Dies ist ein Mittel der Arterhaltung und das Wachstum sichert auf lange Sicht die Gesamtpopulation ab. Ähnliches gilt tatsächlich auch in der Wirtschaft.
Wachstum ist eine implizierte Veränderung. Der Prozess beinhaltet naturgemäß auch Rückschritte. Wirtschaftskrisen gehören dazu. Diese zu vermeiden ist aber ebenfalls völlig natürlich. Insgesamt kann eine größere Volkswirtschaft allerdings besser mit Krisen umgehen als eine kleine. Wer mehr Ressourcen zum umverteilen hat, der kann im Zweifel auch besser auf Krisen reagieren. Wobei die Frage, welche Krisen mit welchen Maßnahmen bekämpft werden müssen je nachdem stark diskutiert werden muss.
Grundsätzlich ist der Übergang zur Stagnation allerdings sowohl in der Biologie, als auch in der Menschheitsgeschichte der erste Schritt in Richtung Tod.

Ich fürchte nur, dass die Menschheit nicht eben nur auf eine Krise zusteuert, sondern eher auf die Selbstzerstörung. Einfach aus dem Grund, weil die Menschheit nicht sieht dass sie Teil des Ökosystems ist, das sie in ihrem Wachstumswahn zerstört. Sie sägt sozusagen am eigenen Ast.

Indianisches Sprichwort: "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann."

Nun ist es irgendwie eine schlechte Ausrede, dass das Lauf der Natur ist, dass die Menschheit einfach nur ihren niederen Trieben folgt. Die Menschheit hat das Potenzial es besser zu machen. Es wäre schade wenn wir dieses Potenzial nicht nutzen, weiterhin jede Verantwortung von uns weisen und so weitrermachen wie bisher.

Zitat:Nur weil dir die Veränderungsprozesse nicht angenehm erscheinen, bedeutet dies nicht, dass sie nicht stattfinden würden. Egal ob Autos oder andere Wirtschaftszweige. Die Gesellschaft unterliegt ständigen Veränderungen. Nur weil du diese aus ideologischen Motiven ausklammerst heißt das nicht, dass nichts passiert.

Die Veränderung geht zunehmend in Richtung Materialismus. Das ist seit der Industrialisierung so. Nicht zuletzt deswegen weil wir immer wieder gebetsmühlenartig vorgeprädigt bekommen, dass eine Yacht, ein Sportwagen und eine Villa das höchste ist was es zu erreichen gilt. In der Schule lernen wir nur Mist. Eigentlich lernen wir nur Äpfel zu pflücken. Wir lernen nicht mehr neue Bäume zu pflanzen wenn wir die alten leer gefressen haben. Diese Gesellschaft ist nur noch nehmen, nehmen, nehmen.

Mir dreht sich der Magen um, wenn ich im "Sinn des Lebens"-Thread lese, dass der Sinn darin bestehen soll sein Leben so zu leben wie man es möchte. Ohne Rücksicht auf Verluste. Ohne Rücksicht auf künftige Generationen. Ohne Rücksicht auf Menschen aus der dritten Welt. Ohne Rücksicht auf die Tiere mit denen wir diesen Planeten teilen. Die neue Mentalität scheint nur noch zu sein: "Scheiß egal!"

Zitat:1. Warum versuchst du eigentlich alles was dir nicht passt in einen Topf zu werfen und mit dem Tag "westliche Demokratie" zu versehen? Du machst dabei nicht nur einen groben erkenntnistheoretischen Fehler, sondern redest auch Diktatoren das Wort.

Die "westliche Demokratie", war deine Erfindung. Ich darf dich daran erinnern:

Mc Timsy schrieb:Bhutan wandelt sich heimlich, still und leise zu einer "westlichen" Demokratie. Schade aber auch, da kommen die tatsächlich auf die Idee das an der Demokratie was dran sein könnte.

Ich gehe allerdings nicht mit der Beobachtung konform, dass es eine Demokratie wäre. mMn haben wir eine Plutokratie mit Demokratie-Anstrich. Deshalb setze ich "westliche Demokratie" in Anführungszeichen.
Ich bin mal optimistisch, dass der Staat eher in Schulen und Krankenhäuser investieren würde, als zB. in Krieg und dass der Finanzmarkt reguliert wäre, wenn es nach dem Willen der breiten Masse ginge und nicht eben nur nach Wirtschaftsgrößen und Bankern.

Zitat:2. Natürlich ruft die "westliche Demokratie" nicht bei dir an und fragt dich. Das System besteht aus deiner Fähigkeit deine Stimme zu erheben und dich einzubringen. Das Konzept war nie als Luxushotel (Dürfen wir Ihnen noch etwas bringen?), sondern als Übernahme der Verantwortung für die Gesellschaft durch jeden einzelnen Bürger gedacht. Um bei deiner Metapher zu bleiben: Die westliche Demokratie ruft nicht an, sie wartet auf deinen Anruf.

Ich bezog mich auf Bhutan. Dort gibt es tatsächlich ein Amt, welches bei den Leuten anruft um sie zu befragen was ihnen wichtig ist. Danach wird dort Politik gemacht.

Zitat:Das liegt daran, dass du deine Zeit damit verbringst deine Meinung in Internetforen zu posten. Madame Demokratie verkehrt hier aber nicht.  Great and Powerful  Wenn du willst das man deine Meinung berücksichtigt musst du sie aktiv einbringen. Oder besser gesagt: Demokrat sein.

Es gibt bereits unzählige Politiker, die Tag ein, Tag aus herunterprädigen was ich möchte oder hören will. Das Problem ist nur, dass das was die "Demokraten" absondern, nur heiße Luft ist. Wenn sie tatsächlich ins Amt gewählt werden, drehen sie just nach der Wahl ihre Meinung um und der Wähler ist wieder der angeschissene. Oder aber die Medien zerlegen solche Demokraten.

Sorry, aber wenn ich keinen Glauben an dieses System habe, sehe ich auch nicht was es bringen soll nach diesen Spielregeln etwas zu versuchen zu verändern. Das kannst du machen, da du an dieses System glaubst. mMn wirst du keinen Erfolg haben, oder aber du sagst einfach "Ja und Amen!", zu deinen Beratern und diversen Lobby-Verbänden, dann kannst du es als Politiker in diesem System weit bringen. Nur verändern kannst du eben nichts. Rolleyes


Zitat:Du verwechselst hier die Demokratie mit der Regierung und dem Parlament. Kann ja mal vorkommen.
Um das hier aber richtig zu stellen. Wenn eine Regierung drauf und dran ist mit ihrer Parlamentsmehrheit ein Gesetz durchzudrücken was du nicht willst, dann ist es die Demokratie die dir erlaubt eine Petition dagegen zu unterzeichnen. Notfalls jedes zweite Jahr bis zum Ende deines Lebens. Es ist auch die Demokratie die dafür sorgt, dass du Rechte hast, die vor Eingriffen geschützt sind und wegen denen du vor Gericht ziehen darfst und es ist auch die Demokratie die es dir ermöglicht bei der nächsten Wahl gegen die amtierende Regierung zu stimmen oder deine eigenen Ziele zu verfolgen. Deine fehlgeleitete Wut auf das demokratische System entspricht dem Patienten, der mit seiner Krankheit nicht klar kommt und deshalb den Arzt verklagen will.

Ich habe keine "fehlgeleitete Wut gegen das demokratische System", sondern eine Abneigung gegen das plutokratische, System mit Demokratie-Anstrich.

Ich glaube nicht daran dass wir in einer Demokratie leben. Wir werden nur verarscht.


Zitat:Da liegst du daneben. Bhutan hat zwar für ein so armes Land eine angenehm niedrige Korruption, bewegt sich dabei aber bereits ziemlich nahe an deiner Heimat Österreich. (Bhutan Platz 31, Österreich Platz 26 auf dem Korruptionsindex) Es hat im Rahmen seiner Verwestlichung da einiges gut gemacht. Vorher war es einfach nur eine isolierte absolute Monarchie wo es wirklich egal war was die Leute so dachten sondern alles vom Drachenkönig entschieden wurde. Die bessere Position hat es der Einführung westlicher Mechanismen zu verdanken.
Deine Einschätzung irritiert mich auch deshalb, weil du, neben diverser unbegründeter Anklagen gegen die Demokratie einfach außer Acht lässt, dass die westliche Demokratie jetzt schon mehrere Jahrhunderte auf dem Buckel hat. Wird sie befolgt ist das sogar die sicherste Möglichkeit die Korruption in einem Staat zu bekämpfen. You know, Gewaltenteilung, unabhängige Justiz, Pressefreiheit... dieses ganze Zeug was die Guten so machen und was man den Menschen in Russland, China und Zimbabwe vorenthält. Was so in Begleitung der westlichen Demokratie mitkommt und die Machthaber überall auf der Welt so unglaublich aufregt.

Der Westen war nie demokratisch. Zudem hat er immer nur auf Kosten anderer gelebt und den Rest der Welt ausgeplündert. Wir sind nicht viel weiter als im Mittelalter. Hier prädigt man uns Wohlstand und Umweltschutz und hinter dem Rücken der Leute beuten wir die dritte Welt aus und verschiffen unseren Müll dort hin.

Der durchschnittliche Europäer bräuchte 1,5 Erden um den jetzigen Lebensstandard dauerhaft zu halten. Warum geht das also überhaupt? Weil wir uns die Ressourcen aus aller Welt zusammenraffen und weil wir das noch nicht ewig tun. Das werden wir auch nicht ewig tun. Das ist physikalische Gewissheit.

Faktum ist aber dass wir nur Scheiße am Tablett serviert bekommen, lauter belangloses Zeug über das wir uns dann aufregen dürfen. Regen wir uns halt wieder über die Politiker auf und über die Banker und Spekulanten. Hauptsache wir denken nicht darüber nach, dass wir mit Geld bezahlt werden dass gar nicht existiert und dass eben dieses u.a. über Zins- und Zinseszins-Effekt in die obere Gesellschaftsschicht umverteilt wird. Nicht die Individuen sind schuld, das System ist schuld. Und wer ist an dem System schuld? Wir alle. Es bringt gar nichts ins Parlament zu ziehen und "Blablabla", von sich zu geben. Viel effektiver ist es meinen Lebenswandel zu ändern und mein Geld nicht mehr den Konzernen in den Hintern zu schieben. Zu lernen mich mit weniger zufrieden zu geben und mich vom System mit Schwerpunkt Konsum abzuwenden und andere Prioritäten zu setzen. Das ist es was ich anstrebe.

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RE: Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
Antanica schrieb:Vielleicht sollte man das ändern.

Im Internet können sich tausende Menschen treffen und gemeinsam diskutieren und abstimmen.

Das Internet ist ein Medium, welchem viele Menschen starke demokratiefördernde Kräfte nachsagen. Ich glaube da persönlich zwar nicht so dran, aber lasse mich im Zweifelsfall gerne vom Gegenteil überzeugen.
Es ändert allerdings nichts an der grundsätzlichen Problematik. Viele Menschen wollen zwar persönlich gefragt werden, sind aber gleichzeitig nicht bereit auch nur den kleinsten Aufwand zu betreiben um sich einzubringen.

Ein System zu schaffen in dem alle Menschen gleichermaßen beteiligt werden können um die Entscheidungsfindung zu ermöglichen halte ich für völlig ausgeschlossen. Wie viele Leute sollen sich in Foren beteiligen? Wieviele sollte sollen sich vor einer Abstimmung wie äußern dürfen? Diese und ähnliche Fragen müssen geklärt werden und während die parlamentarische Demokratie, oder auch Formen der partizipativen oder direkten Demokratie darauf klare Antworten definieren, ein bloßer Verweis auf das Internet reicht in meinen Augen nicht dafür.


@ Heavy

Ich werde versuchen meine Antwort so zu formulieren, dass meine Kritik an deiner Weltsicht möglichst unmissverständlich zu Tage tritt.

Heavy schrieb:Ich fürchte nur, dass die Menschheit nicht eben nur auf eine Krise zusteuert, sondern eher auf die Selbstzerstörung.

Beginnen wir hiermit. JEDE Generation der Menschheitsgeschichte sah sich als die Letzte. Du reihst dich also in einen gut besuchten Club derjenigen ein, die den Untergang der Welt haben kommen sehen und deine Urenkel werden dir da vermutlich in nichts nachstehen. Ich denke mal du verstehst worauf ich mit diesem Verweis hinaus will. RD wink


Heavy schrieb:Die Veränderung geht zunehmend in Richtung Materialismus. Das ist seit der Industrialisierung so. Nicht zuletzt deswegen weil wir immer wieder gebetsmühlenartig vorgeprädigt bekommen, dass eine Yacht, ein Sportwagen und eine Villa das höchste ist was es zu erreichen gilt. In der Schule lernen wir nur Mist. Eigentlich lernen wir nur Äpfel zu pflücken. Wir lernen nicht mehr neue Bäume zu pflanzen wenn wir die alten leer gefressen haben. Diese Gesellschaft ist nur noch nehmen, nehmen, nehmen.

Weist du, diese Kritik ist fast genau so alt wie die Vorstellung die Apokalypse wäre nahe. Früher oder später von jenen politisch instrumentalisiert, die ein Problem mit liberalen Gesellschaften haben und lieber aus irgendwelchen Gründen andere Menschen unterdrücken wollen.

Das witzigste an der Situation ist dabei, dass wir, wenn wir jetzt dieses Thema diskutieren vermutlich zwei Personen haben die sich dem von dir prognostizierten Trend schon entziehen. Zwischen uns beiden gäbe es dann demnach eine 0% Übereinstimmung mit dem von dir kritisierten Weltbild. Die Ironie an der ganzen Sache ist nämlich, dass diese Kritik ständig von vielen Leuten geäußert wird, die dann mehr Spiritualität, Konservatismus, Umweltschutz oder Familienbindung in der Gesellschaft wünschen. Meistens mehrere Punkte zusammen.
Dahinter versteckt sich meiner Meinung nach keine faktische Beobachtung eines allgemeinen Trends der Menschen hin zum reinen Materialismus, sondern vor allem mangelnde Bereitschaft sich mit den Wünschen und Lebensentwürfen anderer abzufinden. Viele Menschen lehnen selbstverständlich keinen Luxus ab, aber Sportwagen, Yachten oder Villen sind nicht für alle Menschen das ultimative Ziel. Mich beispielsweise könntest du mit einem Sportwagen nur ein müdes Lächeln abringen. Dir vermutlich nichteinmal diese Höflichkeitsgeste. Ich will doch mal hoffen, dass du als Gitarrenspieler nicht mehrere Gitarren gekauft hast weil du unbedingt viele Gitarren haben wolltest. Überhaupt sind Musiker und andere Künstler ein gutes Beispiel für die Lücke in dem Materialismus-Vorwurf. Die kaufen Instrumente, Farben, Werkzeuge und Rohstoffe und stellen damit bei genauerer Betrachtung ziemlich sinnloses Zeug her. Rein objektiv kommt der Mensch auch gut ohne Musik oder dergleichen Energieverschwendung zurecht und für aufwendige Kochexperimente besteht eigentlich auch kein Bedarf. Es ist aber nunmal die Art wie diese Menschen ihr eigenes Leben bereichern und wie sie sich definieren.
Wer wären denn Leute wie du oder ich, den Menschen in unserer Umgebung ihr Leben vorzuschreiben haarklein vorzuschreiben? Sicher, dann trifft man auch auf irgendwen der unbedingt immer die neuesten Markenklamotten haben will oder der tatsächlich auf einen Sportwagen spart nur um einen Sportwagen zu besitzen. Da man aber gleichzeitig auch immer mehr Veganer trifft und auch Leute findet die einfach nur gerne unter'm Baum sitzen und den Vögeln lauschen handelt es sich in meinen Augen wirklich mehr um die Diversifizierung der Lebensentwürfe in einer freien Gesellschaft, als um einen völlig losgelösten Materialismus.


Womit ich dann zu deiner Kritik an der westlichen Demokratie komme. In Verbindung mit der vertieften Erklärung meiner Kritik an deinem Weltbild. Du bist wütend auf das demokratische System. Sprichst ihm die Demokratie ab und alles ist ganz fürchterlich. Zu diesem Entschluss kommst du, weil du dir in deinem Kopf ein Ideal überlegt hast, wie die Welt funktionieren soll und sie tut es blöderweise nicht. Die Menschen verhalten sich eben nicht alle so wie du es für richtig hälst. Die Staaten handeln nicht so wie du es bei deiner klaren Weltsicht erwarten würdest und deswegen kommt dir das Bild, dass wir nicht in einer Demokratie leben gerade recht. Es löst einfach alles. Auf einen Schlag kannst du den bösen Bankern, Lobbyisten und Politikern die Schuld geben. Du brauchst dich noch nicht einmal um eine Differenzierung zu bemühen. Du kannst gleichzeitig auf das System wütend sein, weil das ja offensichtlich nichts Gutes hervorbringt und die Menschen werden wahlweise garnicht gefragt oder sind Materialismus-Zombies denen man das Gehirn gewaschen hat.
Nicht nur hast du damit eine prima Erklärung für alles, im Zweifel ist es die westliche Demokratie schuld, sondern du hast auch noch ganz persönliche Vorzüge daraus. Du kannst dich selbst als überlegen betrachten, weil du es im Gegensatz zu den anderen Verstanden hast wie mies die Welt tatsächlich funktioniert. Du brauchst gleichzeitig keine Gewissensbisse zu haben das du selber nichts machst, sondern kannst deine eigene Tatenlosigkeit mit vermeintlicher Zeitverschwendung rechtfertigen. Und wenn dann irgendetwas unangenehmes passiert kannst du dich im Zweifel immer hinstellen und dir denken, dass du es ja die ganze Zeit gewusst hast.
Theoretisch sollte man meinen, dass du damit ja dann endgültig keine Probleme mehr hast. Aber so leicht machst du es dir dann leider auch nicht. Denn eigentlich würdest du gerne etwas verändern denke ich. Eigentlich würdest du gerne sehen, dass die Staaten die Probleme der Menschheit vernünftig angehen. Das die Menschheit gemeinsam daran arbeitet diesen Ort morgen wieder ein bisschen besser zu machen. Ist ja nicht so, als stünden wir nicht vor genügend Generationenherausforderungen.
Das Problem ist nur, dass du dich durch deine Ansichten politisch selbst kastriert hast. Da du davon ausgehen willst, dass alles sowieso nichts bringt, wählst du zwar die bequeme Variante, näherst deinen Einfluss aber dem Nullpunkt an.
Am Ende schreiben wir beide uns dann eine WoT nach der anderen, bei der deine Demokratiekritik jeden Despoten dieser Welt erfreuen würde und bleibst aber einfach nur unzufrieden und vor allem völlig chancenlos.


Heavy schrieb:Es gibt bereits unzählige Politiker, die Tag ein, Tag aus herunterprädigen was ich möchte oder hören will. Das Problem ist nur, dass das was die "Demokraten" absondern, nur heiße Luft ist. Wenn sie tatsächlich ins Amt gewählt werden, drehen sie just nach der Wahl ihre Meinung um und der Wähler ist wieder der angeschissene. Oder aber die Medien zerlegen solche Demokraten.

Das Konzept der Demokratie bedeutet die Machtausübung durch das Volk. Das ist eine Bürde und Verantwortung und hat nichts mit "heißer Luft" zu tun. Im Gegensatz zu deinem Verständnis meine ich mit "Demokraten" nicht grundsätzlich die Politiker, obwohl jeder von denen ein größeres Anrecht auf den Titel hat als du. Ein Demokrat bringt sich ein. Er nimmt die Bürde der Herrschaft an und leistet seinen Beitrag indem er sich Gedanken macht und versucht die Gesellschaft besser zu machen. Die Demokratie ist letztlich nur das System, welches es dem Bürger gestattet diese Arbeit vergleichsweise unbehelligt auszuführen. Anders als beispielsweise in Russland wirst du hier nicht erschossen wenn deine Meinung Frau Merkel nicht passt.
Wenn du irgendwelche Petitionen unterzeichnest um negative Entwicklungen zu verhindern ist das zwar ein erster Schritt, aber wenn du dann gleichzeitig nicht zur Wahl gehst oder den Kontakt mit Politikern suchst reicht das nicht um Demokrat zu sein. Immerhin versuchst du garnicht die Gesellschaft besser zu machen. Du versuchst dich nur selber besser zu fühlen indem du deinen Lebenswandel deinen Idealen anpasst und wartest darauf, dass irgendjemand es entweder in deinem Sinne richtet, oder auch einfach alles den Bach runter geht. Wie die meisten Nicht-Wähler die sich auf irgendwelche demokratischen Idealvorstellungen rausreden wollen meckerst du also, hast die dir gegebenen Rechte aber eigentlich am wenigsten verdient. (Dank der bösen "westlichen Demokratie" hast du sie allerdings trotzdem. ;-) Deine Rechte und Möglichkeiten werden durch dieses fürchterliche System auch noch da sein wenn du irgendwann doch wieder bereit sein solltest die damit verbundenen Pflichten zu übernehmen. Madame Demokratie hat da jede Menge Geduld!)

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RE: Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
(08.06.2015)Mc Timsy schrieb:  Beginnen wir hiermit. JEDE Generation der Menschheitsgeschichte sah sich als die Letzte. Du reihst dich also in einen gut besuchten Club derjenigen ein, die den Untergang der Welt haben kommen sehen und deine Urenkel werden dir da vermutlich in nichts nachstehen. Ich denke mal du verstehst worauf ich mit diesem Verweis hinaus will.

Ich sage nicht dass diese Generation die letzte sein wird, nur dass wir in Richtungs Selbstzerstörung tendieren. Und natürlich kann man "vor dreißig Jahren", nicht mit heute vergleichen. Die Technik hat sich weiterentwickelt, das wachstum geht immer schneller von Statten. Wir haben in den letzten Jahrzehnten die Fähigkeit und das Tempo perfektioniert den eigenen Lebensraum zu zerstören. Dieser Fall ist Beispiellos in der gesamten Erdgeschichte. Wir machen hier also Experimente, die wenn sie fehlschlagen, nicht mehr reparabel sein könnten.

Zitat:Das witzigste an der Situation ist dabei, dass wir, wenn wir jetzt dieses Thema diskutieren vermutlich zwei Personen haben die sich dem von dir prognostizierten Trend schon entziehen. Zwischen uns beiden gäbe es dann demnach eine 0% Übereinstimmung mit dem von dir kritisierten Weltbild. Die Ironie an der ganzen Sache ist nämlich, dass diese Kritik ständig von vielen Leuten geäußert wird, die dann mehr Spiritualität, Konservatismus, Umweltschutz oder Familienbindung in der Gesellschaft wünschen. Meistens mehrere Punkte zusammen.
Dahinter versteckt sich meiner Meinung nach keine faktische Beobachtung eines allgemeinen Trends der Menschen hin zum reinen Materialismus, sondern vor allem mangelnde Bereitschaft sich mit den Wünschen und Lebensentwürfen anderer abzufinden. Viele Menschen lehnen selbstverständlich keinen Luxus ab, aber Sportwagen, Yachten oder Villen sind nicht für alle Menschen das ultimative Ziel. Mich beispielsweise könntest du mit einem Sportwagen nur ein müdes Lächeln abringen. Dir vermutlich nichteinmal diese Höflichkeitsgeste. Ich will doch mal hoffen, dass du als Gitarrenspieler nicht mehrere Gitarren gekauft hast weil du unbedingt viele Gitarren haben wolltest. Überhaupt sind Musiker und andere Künstler ein gutes Beispiel für die Lücke in dem Materialismus-Vorwurf. Die kaufen Instrumente, Farben, Werkzeuge und Rohstoffe und stellen damit bei genauerer Betrachtung ziemlich sinnloses Zeug her. Rein objektiv kommt der Mensch auch gut ohne Musik oder dergleichen Energieverschwendung zurecht und für aufwendige Kochexperimente besteht eigentlich auch kein Bedarf. Es ist aber nunmal die Art wie diese Menschen ihr eigenes Leben bereichern und wie sie sich definieren.
Wer wären denn Leute wie du oder ich, den Menschen in unserer Umgebung ihr Leben vorzuschreiben haarklein vorzuschreiben? Sicher, dann trifft man auch auf irgendwen der unbedingt immer die neuesten Markenklamotten haben will oder der tatsächlich auf einen Sportwagen spart nur um einen Sportwagen zu besitzen. Da man aber gleichzeitig auch immer mehr Veganer trifft und auch Leute findet die einfach nur gerne unter'm Baum sitzen und den Vögeln lauschen handelt es sich in meinen Augen wirklich mehr um die Diversifizierung der Lebensentwürfe in einer freien Gesellschaft, als um einen völlig losgelösten Materialismus.

Das glaube ich erst wenn der Energiebedarf weniger wird und wenn die Müllberge aufhören zu wachsen. Ein drittel aller Lebensmittel wird weggeworfen. Geräte halten nicht mehr viel länger als zwei Jahre. mMn sehr eindeutige Indikatoren für völlig losgelösten Materialismus. Die Ressourcen fallen ja nicht vom Himmel aber wir tun so, als wäre es so.

Zitat:...Du kannst dich selbst als überlegen betrachten, weil du es im Gegensatz zu den anderen Verstanden hast wie mies die Welt tatsächlich funktioniert. Du brauchst gleichzeitig keine Gewissensbisse zu haben das du selber nichts machst, sondern kannst deine eigene Tatenlosigkeit mit vermeintlicher Zeitverschwendung rechtfertigen. Und wenn dann irgendetwas unangenehmes passiert kannst du dich im Zweifel immer hinstellen und dir denken, dass du es ja die ganze Zeit gewusst hast.

Danke, ich habe weder Zeit für Selbstmitleid noch für Selbst-Lobpreisungen oder was du glaubst über mich zu wissen.

Meine Motivation heißt "Demut". Die Demut vor dem Leben und vor der Natur. Wir haben nicht das Recht so zu leben wie wir leben und unsere Pflicht ist, alles in unserer Macht stehende zu tun um uns selbst zu mäßigen.
Es zumindest zu versuchen. Und nicht Tag ein Tag aus vor uns hin zu leben ohne Rücksicht auf Verluste.

Zitat:Theoretisch sollte man meinen, dass du damit ja dann endgültig keine Probleme mehr hast. Aber so leicht machst du es dir dann leider auch nicht. Denn eigentlich würdest du gerne etwas verändern denke ich. Eigentlich würdest du gerne sehen, dass die Staaten die Probleme der Menschheit vernünftig angehen. Das die Menschheit gemeinsam daran arbeitet diesen Ort morgen wieder ein bisschen besser zu machen. Ist ja nicht so, als stünden wir nicht vor genügend Generationenherausforderungen.
Das Problem ist nur, dass du dich durch deine Ansichten politisch selbst kastriert hast. Da du davon ausgehen willst, dass alles sowieso nichts bringt, wählst du zwar die bequeme Variante, näherst deinen Einfluss aber dem Nullpunkt an.
Am Ende schreiben wir beide uns dann eine WoT nach der anderen, bei der deine Demokratiekritik jeden Despoten dieser Welt erfreuen würde und bleibst aber einfach nur unzufrieden und vor allem völlig chancenlos.

Nochmal, Politik hat nichts zu melden. Aber sollte ich unverhergesehen irgendwie an ein paar Milliarden Euro kommen, werde ich meinen wirtschaftlichen Einfluss sicher nutzen, davon kannst du ausgehen.

Zitat:Das Konzept der Demokratie bedeutet die Machtausübung durch das Volk. Das ist eine Bürde und Verantwortung und hat nichts mit "heißer Luft" zu tun. Im Gegensatz zu deinem Verständnis meine ich mit "Demokraten" nicht grundsätzlich die Politiker, obwohl jeder von denen ein größeres Anrecht auf den Titel hat als du. Ein Demokrat bringt sich ein. Er nimmt die Bürde der Herrschaft an und leistet seinen Beitrag indem er sich Gedanken macht und versucht die Gesellschaft besser zu machen. Die Demokratie ist letztlich nur das System, welches es dem Bürger gestattet diese Arbeit vergleichsweise unbehelligt auszuführen. Anders als beispielsweise in Russland wirst du hier nicht erschossen wenn deine Meinung Frau Merkel nicht passt.
Wenn du irgendwelche Petitionen unterzeichnest um negative Entwicklungen zu verhindern ist das zwar ein erster Schritt, aber wenn du dann gleichzeitig nicht zur Wahl gehst oder den Kontakt mit Politikern suchst reicht das nicht um Demokrat zu sein. Immerhin versuchst du garnicht die Gesellschaft besser zu machen. Du versuchst dich nur selber besser zu fühlen indem du deinen Lebenswandel deinen Idealen anpasst und wartest darauf, dass irgendjemand es entweder in deinem Sinne richtet, oder auch einfach alles den Bach runter geht. Wie die meisten Nicht-Wähler die sich auf irgendwelche demokratischen Idealvorstellungen rausreden wollen meckerst du also, hast die dir gegebenen Rechte aber eigentlich am wenigsten verdient. (Dank der bösen "westlichen Demokratie" hast du sie allerdings trotzdem. ;-) Deine Rechte und Möglichkeiten werden durch dieses fürchterliche System auch noch da sein wenn du irgendwann doch wieder bereit sein solltest die damit verbundenen Pflichten zu übernehmen. Madame Demokratie hat da jede Menge Geduld!)

Das hatten wir ja schon.

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08.06.2015
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RE: Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
Oh, es gibt also keinen der hinter Heavys Vorwürfen an unserem Finanzwesen steht? Da bin ich aber anderer Meinung. Denn diese Problematik, das mit dem goldenen Löffel im Mund geboren zu werden und wie man ganz gut reich wird, haben wir schon in der Berufsschule beigebracht bekommen. Aber das muss ich nicht weiter Breitlatschen und versuchen dich, mein lieber Mc Timsy von etwas anderes zu überzeugen.

Es ist nur anzumerken dass etwas wie ein Zinseszinz äußerst Pervers ist. Auch stößt es mir Sauer auf das wir keine Umlagenfinanzierte Rente haben, sondern eine Kapitalgedeckte (falls ich mich da nicht wieder täusche). Auch eine Beitragsbemessungsgrenze finde ich ist mehr als nur Verrat am eigenen Volk. Wie war das? Vor Staat und Gericht sind alle gleich? Ach ja vor dem Staat ... nicht dem Fiskus... Moment... ist der Fiskus nicht ein Staaatsorgan? Es ist Richtig das einige hochkomplexe und sehr schwierige Jobs leisten. Auch die dafür nötigen Qualifikationen... Manoman... Dafür sollten die auch mehr Geld bekommen. Aber stehen sie nicht in der gleichen Verpflichtung gegenüber dem Staat wie die Putze vom Bahnhofsklo? Leistet sie denn nich auch ne Menge? Und sie muss mit weniger Geld zurecht kommen. Schlimmer noch, im Verhältniss zahlt sie auch mehr. Ist dass gerecht Mc Timsy?

Es gefällt mir die Richtung in die sich die ganze Geschichte entwickelt nicht. Und irgenwo muss diese Energie herkommen. Sonnst würden wir uns gerade nicht selbst abschaffen. Wir können uns noch länger darüber Streiten ob es hier eine Danistakratie gibt oder eine Demokratie. Fakt ist wir haben ein Problem und die meisten wolle es nicht wahr haben.

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Einen großen Dank an Mengan für diesen Tollen Avatar! Was Spontanität im richtigen Moment erzeugt, hat sie mir damit bewiesen.
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08.06.2015
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RE: Die Danistakratie - Was sie ist und wohin sie führt.
(08.06.2015)Mc Timsy schrieb:  Das Internet ist ein Medium, welchem viele Menschen starke demokratiefördernde Kräfte nachsagen. Ich glaube da persönlich zwar nicht so dran, aber lasse mich im Zweifelsfall gerne vom Gegenteil überzeugen.
Es ändert allerdings nichts an der grundsätzlichen Problematik. Viele Menschen wollen zwar persönlich gefragt werden, sind aber gleichzeitig nicht bereit auch nur den kleinsten Aufwand zu betreiben um sich einzubringen.
Letzteres ist ja gerade das Problem. Ich glaube, der Großteil der Plebäjer hat gar keinen Bock, sich einzubringen, sondern will einfach nur Befehle erhalten und weiter in seiner Work-Buy-Consume-Die-Mentalität "leben" bzw. existieren.

Zitat:Ein System zu schaffen in dem alle Menschen gleichermaßen beteiligt werden können um die Entscheidungsfindung zu ermöglichen halte ich für völlig ausgeschlossen.
Im Mittelalter hielt man auch ein anderes System als den Feudalismus für ausgeschlossen.

(08.06.2015)Dreadnought schrieb:  Es gefällt mir die Richtung in die sich die ganze Geschichte entwickelt nicht. Und irgenwo muss diese Energie herkommen. Sonnst würden wir uns gerade nicht selbst abschaffen. Wir können uns noch länger darüber Streiten ob es hier eine Danistakratie gibt oder eine Demokratie. Fakt ist wir haben ein Problem und die meisten wolle es nicht wahr haben.
Laut Aristoteles ist unser heutiges System, wie es jetzt läuft, eine Oligarchie. Eine Minderheit hat die Macht inne und ist primär am Eigennutz interessiert.

Ich bin für Monarchie (in der Einstufung von Aristoteles "Herrschaft einer Einzelperson für das Allgemeinwohl"), wie z.B. im Alten Ägypten oder in Equestria. Der Regent bzw. die Regentin ist Herrscher, Vertreter und Beschützer seines bzw. ihres Landes. Celestia sollte statt Prinzessin auch lieber Gott-Kaiserin sein (wie in Dune oder Warhammer 40,000).^^
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