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08.06.2024, 08:46



Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen]
14.03.2015
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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Registriert seit: 11. Mai 2012

RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen]
(14.03.2015)Jandalf schrieb:  
(14.03.2015)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  
(14.03.2015)kommo1 schrieb:  So viel verschiedene Thread wo das hier reinpassen würde. Ich lass es einfach mal hier.

Errechnet die Seite das Monatseinkommen in international dollar jeden Tag neu basierend auf dem aktuellen Wechselkurs oder nutzt die einen statischen Wert, also jenen zu der Zeit wo die Studie erstellt wurde?   Huh

Wenn die Seite doch bloß sowas wie ein faq hätte...

Zitat:WHICH DATA ARE USED TO DETERMINE THE ACTUAL DISTRIBUTION OF INCOME?

The data for the European countries come from the household survey of the European Union Statistics on Income and Living Conditions (EU-SILC). The analysis is based on the EU-SILC wave from 2010. Since the income reference period refers to the previous year, i.e. 2009, the data corresponds to the information on the type of society from the ISSP. For Switzerland the income data refers to the year 2010 because equivalent data for the year 2009 was not available. Data for the USA is based on the Cross-National Equivalent File (CNEF) of the Panel Study of Income Dynamics (PSID); this data also applies to the year 2009.

An das habe ich gar nicht gedacht dass das da drin stehen könnte. Auf gut Deutsch muss man mit dem Wechselkurs von 2009 rechnen. Obgleich das auch noch etwas ungenau ist. Im Jahr 2009 hat sich der Wechselkurs von Anfang 2009 bis Ende 2009 um 25 Cent verändert. Ich rechne einfach mal mit 1 Eur = 1,40 USD. Demnach bin ich in der unteren Mittelschicht. Die mittlere Mittelschicht verfehle ich knapp aber da komme ich wohl auch noch hin wenn ich noch ein paar Jahre in der Firma bin und entsprechend aufgestockt werde. Rolleyes

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17.03.2015
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen]
Ich bin mal sehr gespannt wie sich der schwache Euro auf die Umweltpolitik der EU auswirken wird, weil die Umwelt-Technisch nämlich deshalb so gut dasteht, weil sie die Umweltschäden bisher auslagelagert hat. Dass die EU Elektoschrott als "Gebrauchtware" deklariert nach Südafrika oder China verschifft ist ja schon länger bekannt und wenn wir aufgrund des bisher starken Euros aus dem Ausland Waren billig importiert haben, dann geht die Umweltzerstörung zu lasten der Nicht-EU-Hersteller-Länder wie zB. China oder Indien.

Heute in den News: http://science.orf.at/stories/1755451/

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17.03.2015
WindGodGirl Offline
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RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen]
Umweltverschmutzung ist nicht Wirtschaft.
Nur etwas, worin man investieren sollte. Erst nach der Investition ist es Wirtschaft.

Jedenfalls erlebt Deutschland jetzt erstmal einen schönen Schwung nach oben dank der Verhandlungen von Ägypten mit Siemens und der Ablehnung weiterer Zahlungen aufgrund des vergangenen WW2.

Dadurch steigt sicher auch das Potenzial der EU wieder etwas zu steigen. Auch mit Griechenland werden nun positive Reformsentscheidungen erwartet. Sollte das Land tatsächlich wieder stabil werden können oder die Bereitschaft dafür vorhanden sein, können die EU eine Sorge, du ebenfalls zu der momentanen Wirtschaftssituation verantwortlich ist streichen.



Man kann nicht etwas verlieren, das man nie besaß, doch kann mehr als einmal verlieren, was man selbst als Wert betrachtet..
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17.03.2015
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen]
(17.03.2015)WindGodGirl schrieb:  Umweltverschmutzung ist nicht Wirtschaft.
Nur etwas, worin man investieren sollte. Erst nach der Investition ist es Wirtschaft.

Jedenfalls erlebt Deutschland jetzt erstmal einen schönen Schwung nach oben dank der Verhandlungen von Ägypten mit Siemens und der Ablehnung weiterer Zahlungen aufgrund des vergangenen WW2.

Dadurch steigt sicher auch das Potenzial der EU wieder etwas zu steigen. Auch mit Griechenland werden nun positive Reformsentscheidungen erwartet. Sollte das Land tatsächlich wieder stabil werden können oder die Bereitschaft dafür vorhanden sein, können die EU eine Sorge, du ebenfalls zu der momentanen Wirtschaftssituation verantwortlich ist streichen.

Ich weiß nicht was Griechenland da noch großartig reformieren soll. Es bekommt ja nichtmal Deutschland auf die Reihe das Starbucks und Co Steuern zahlt weil internationale Konzerne mit Firmensitz im Land X sich da irgendwie drücken können, während deutsche Unternehmen das nicht können und somit einen Wettbewerbsnachteil haben. Deutschland ist nicht in der Position  von Griechenland Reformen erwarten zu können, wo selbst in der deutschen Politik nicht die Bereitschaft dazu herrscht. Die Sparpolitik die Griechenland aufoktroyiert wird, macht die Lage dort nur schlimmer.

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17.03.2015
WindGodGirl Offline
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RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen]
Das ist vielleicht so, dass es für die Griechen schlimmer erscheint. Aber die Folgen, die entstehen, sollte Griechenland nicht mitziehen... sind und das sollte eigentlich nicht zur Ansprache stehen... rein aus logischer Sicht deutlich schlimmer als ein Reformprogramm.
Wenn die Griechen meinen es abzulehnen und dann völlig ohne Hilfe dastehen, wird das Land langsam aber sicher zerfallen. Irgendwann kann nichts mehr bezahlt werden und dieser Flecken Land wird sämtliche Infrastruktur und logistische Möglichkeiten für Handelspartner anliegender Staaten gefährden. Wo nicht mehr gearbeitet wird, bewegt sich schließlich auch nichts mehr. Das wäre ein Ausfall für Exportmöglichkeiten und der Verlust eines Handelspunktes. Dadurch ist dann nicht nur Griechenland allein betroffen.



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01.06.2015
ZerguhlX Offline
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RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen]
Um den Thread mal wiederzubeleben Poste ich mal diese kleine Debatte von Schäuble und Rogoff Big Grin viel spaß beim lesen.
http://www.zeit.de/2015/22/eurokrise-gri...eth-rogoff

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12.08.2015
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Indigofohlen


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RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen]
Verehrte Venusianer und Androiden, hier auf unserer Tour durch die Milchstraße sehen sie, wie eine Spezies ihren eigenen Planeten für imaginären Reichtum, der auf den Computermonitoren von Banken erzeugt wird, aussaugt und ermordet:

Earth Overshoot Day 2015
Welterschöpfungstag: Ressourcen für 2015 sind erschöpft - FNP.de

Zur gleichen Zeit gehen sich die Mitglieder dieser Pre-Interstellar-Zivilisation erneut an den Kragen, um herauszufinden, wer den cooleren imaginären Freund hat, anstatt zu versuchen, ihre Lebensgrundlage, von der sie zu 100% abhängig sind, zu retten.

^^

Auf dem jetzigen Technologiestand werden jedes Jahr 1.6 Mal soviele Ressourcen verbraucht, wie die Erde regenerieren kann. Wenn es so weitergeht, ist in 50 Jahren Aus die Maus und wir werden alle verrecken oder auf einer heruntergewirtschafteten Erde im Dreck vor uns hinvegetieren.
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02.06.2016
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
(02.06.2016)Mc Timsy schrieb:  Heavy, du darfst jederzeit über den Drohneneinsatz der Amerikaner reden. Du darfst jeden Mist jederzeit besprechen und wir können uns über vergebliche Analysen zur Schuldzuweisung im Kreis drehen bis uns schlecht wird. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass das Problem damit nicht verschwinden wird. Wir haben in Europa viele tausende Flüchtlinge zu versorgen und wir müssen uns darum kümmern, dass diese Menschen nicht sinnlos auf ihrer Flucht im Mittelmeer ertrinken oder auf anderem Wege umkommen. Außerdem müssen noch andere Probleme angegangen werden, wie beispielsweise die in einigen Regionen Europas verstärkte Problematik der Fremdenfeindlichkeit und ja, auch Kriminalität und Terrorgefahr.

Da hilft es nichts sich hinzustellen, mit dem Finger auf die USA zu zeigen und zu rufen: "Alles eure Schuld!" Selbst wenn das wahr wäre (Bitte die Verwendung des Konjunktivs beachten).
Ebensowenig wie die Aussage, Flüchtlinge sollten nur vorrübergehend aufgenommen werden. Denn diese Aussage ist nur eine Beschreibung des Status quo. Enthält keinerlei relevante Informationen zu den damit einhergehenden Problemen vor denen wir stehen und ist auch niemals von irgendwem anders ausgedrückt worden. Asylstatus wird auch heute nur temporär gewährt. Endet der Asylgrund, endet auch der Asylstatus. Das wird nicht diskutiert, weil da niemand irgendetwas anderes gefordert hätte. Was gerade wichtig ist, ist die Unterbringung der Flüchtlinge während sie hier sind. Denn der Asylgrund kann durchaus über Jahre vorhanden sein.
Wir befinden uns gerade in einer Phase, in der Europa vor der schwierigen Aufgabe steht einen passenden Umgang mit den Flüchtlingen zu finden. Leider möchten sich viele Menschen dieser Frage nicht stellen und stürzen sich dann stattdessen auf so Plattitüden wie vom Dalai Lama, weil man die ja prima für sich selbst einnehmen könnte. "Der Dalai Lama hat gesagt, Deutschland soll kein arabisches Land werden!"
"Sehr gut mein Kind, du kannst sogar schon lesen. Als Hausaufgabe suchst du bis morgen jemanden raus, der irgendwann mal das Gegenteil behauptet hätte und kein geistesgestörter Irrer gewesen wäre."

Und du glaubst es liegt nicht in unserer Verantwortung, auch die Fluchtursachen zu bekämpfen? Das ist ja genau die Einstellung im Westen, die ich kritisiere. Man kann sich nicht immer nur die Rosinen rauspicken und dann erwarten, niemals Konsequenzen dafür tragen zu müssen. Und wenn es dann doch mal Konsequenzen gibt, dann soll sie am besten wer anderer für uns lösen - und wenn es ein Erdogan ist. Wann wird die EU damit anfangen für ihre Taten gerade zu stehen? Das ist etwas, dass sollte man als normaler Mensch eigentlich schon im Kindesalter gelernt haben. Auch die Politiker. Dementsprechend sollte sich die Einstellung eigentlich quer durch die politische Landschaft ziehen.

Was die USA betrifft. Es ist nunmal Fakt, dass die US-Außenpolitik Hauptursache für Krieg auf diesem Planeten ist und dass Die CIA immer wieder mal irgendwelche Terrormilizen ausbildet, damit diese für die USA die Drecksarbeit machen. Dabei stört mich aber nicht nur die US-Außenpolitik, sondern auch dass die EU der USA die Füße küsst.

Lösungsansatz: Die EU könnte etwa die Verhandlungen zu TTIP aussetzen, mit der Begründung dass sie die Kriegstreiber-Politik der USA nicht unterstützt. Die Realität sieht allerdings anders aus, nämlich dass die EU Nutznießer des US-Kolonialismus ist und dafür auch gerne mal Abhöraffären oder Flüchtlingskrisen "in Kauf nimmt".

Wie gedenkst du, dass sich die Politik und die Völker eigentlich weiterentwickeln sollen, wenn es doch nur "politisch korrekt" ist, die Schattenseiten nicht zu kritisieren? Und wie lange glaubst du, dass "der Rest der Welt" noch dabei zusieht, wie sich USA/EU auf deren Kosten bereichert?

(02.06.2016)Mc Timsy schrieb:  Und da wären wir wieder an Heavies Zurschaustellung von stupider West-Verachtung. Danke HeavyMetalNeverDies und nun zurück ins Studio.

Die Flüchtlingskrise ist ein akutes Problem. Diese Menschen sind auf dem Weg, diese Menschen sterben heute schon an unseren Grenzen und die Rechtspopulisten profitieren von einem in der Gesamtbevölkerung weit verbreiteten Alltagsrassismus. Konkret, hier und heute. Genau so wie gestern und morgen.

Es sterben auch 25.000 Menschen täglich an Hunger. Wen interessiert es? Niemanden. Ist das deshalb kein akutes Problem? Ist es nur dann ein Problem, wenn sie vor unseren Grenzen sterben - dort wo wir es sehen müssen, wenn sie sterben? Es ist ja auch kein Problem eine Kriegstreiberpoilitik zu unterstützen, welche hunderttausende Tote fordert. Wen interessieren die Folgeschäden der Uran-Munition während der (illegitimen) Irak-Intervention?

Ein Problem aus Sicht der EU wären zB. auch Wirtschaftsflüchtlinge, was offiziell nicht als Asylgrund gilt. Wer spricht darüber, dass die EU etwa Fischfangrechte in Nord-Afrika kauft, dort industriellen Fischfang betreibt und die Einheimischen dort um ihr täglich brot bringt? Wer spricht darüber dass die EU Ackerland kauft, von dem die Ureinwohner dann vertrieben werden? Wer spricht darüber, dass die EU ein Hauptverursacher des Klimawandels ist - Klimaflüchtlinge möchte sie ja wohl auch nicht haben.

Das einzige "akute Problem" was wir haben ist, dass verdammt noch mal niemand Verantwortung übernehmen will. Und dann wundert man sich dass ein Rechtsruck durch Europa geht? Viele Menschen haben die sch**** Politik der EU einfach satt - Das hat nicht nur mit Flüchtlingen zu tun.

Der Grund warum der Rassismus btw. so überwältigend scheint ist nicht zuletzt, weil dieser von den Medien tagtäglich breitgetreten wird.

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02.06.2016
Leon Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
(02.06.2016)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Und du glaubst es liegt nicht in unserer Verantwortung, auch die Fluchtursachen zu bekämpfen? Das ist ja genau die Einstellung im Westen, die ich kritisiere.
Es geht doch nicht um ein "entweder, oder". Die Fluchtursachen werden natürlich auch versucht, zu bekämpfen, aber wir befinden uns in einer Situation, in der das alleine nicht ausreicht.

Die Frage, wie es letztlich überhaupt so weit gekommen ist, bzw. wer daran "Schuld" ist, ist nochmal eine komplett andere Baustelle.
Eine Flüchtlingskrise trifft letztlich immer am stärksten die angrenzenden Länder, dann die wiederum daran angrenzenden, usw., egal, wer nun an der Situation tatsächlich Schuld ist.

(02.06.2016)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Was die USA betrifft. Es ist nunmal Fakt, dass die US-Außenpolitik Hauptursache für Krieg auf diesem Planeten ist und dass Die CIA immer wieder mal irgendwelche Terrormilizen ausbildet, damit diese für die USA die Drecksarbeit machen. Dabei stört mich aber nicht nur die US-Außenpolitik, sondern auch dass die EU der USA die Füße küsst.
Auch wenn die USA tatsächlich viel Mist gebaut hat, kann man ihr nicht pauschal, bzw. alleine die Schuld geben. Es sind auch einige andere Staaten darin verwickelt.

(02.06.2016)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Es sterben auch 25.000 Menschen täglich an Hunger. Wen interessiert es? Niemanden. Ist das deshalb kein akutes Problem? Ist es nur dann ein Problem, wenn sie vor unseren Grenzen sterben - dort wo wir es sehen müssen, wenn sie sterben? Es ist ja auch kein Problem eine Kriegstreiberpoilitik zu unterstützen, welche hunderttausende Tote fordert. Wen interessieren die Folgeschäden der Uran-Munition während der (illegitimen) Irak-Intervention?
Du wirfst gerade alles in einen Topf. Die Flüchtlingskrise ist ein akutes und (mehr oder weniger) lokal begrenztes Problem. Das ist etwas völlig anderes bzw. benötigt völlig andere Lösungen als z.B. Langzeitschäden und globale Probleme.

(02.06.2016)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Der Grund warum der Rassismus btw. so überwältigend scheint ist nicht zuletzt, weil dieser von den Medien tagtäglich breitgetreten wird.
Nein.

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02.06.2016
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
(02.06.2016)Leon schrieb:  Es geht doch nicht um ein "entweder, oder". Die Fluchtursachen werden natürlich auch versucht, zu bekämpfen, aber wir befinden uns in einer Situation, in der das alleine nicht ausreicht.

Davon, dass die Fluchtursachen bekämpft werden, merkt man reichlich wenig. Wäre dem so gewesen, wäre es erst gar nicht so weit gekommen. Im Nachhinein mag es zwar nutzlos erscheinen vom besten hypothetischen Fall auszugehen, aber man muss schon sehen, dass bei allen Fehlern die begangen werden und allen Maßnahmen die unterlassen werden, im Laufe der Jahre nichts dazu gelernt wurde. Es blieb alles beim alten, falls sich die Situation nicht sogar noch verschlimmerte.

Wenn etwa der "Krieg gegen den Terror" nach fünfzehn Jahren den Terror immer noch nicht besiegt hat, stattdessen noch zu viel mehr Terror geführt hat, müsste man ja einmal damit Anfangen zu hinterfragen, ob man das Konzept wirklich weiter verfolgen sollte.

Das ist als würde man das selbe erfolglose Experiment immer wieder wiederholen. Natürlich ging es bei all den Kriegen nie um Demokratie und Menschenrechte sondern immer nur um Geopolitik, aber die Tatsache, dass unsere Regierung das konsequent ausblendet sagt viel darüber aus, wie sehr sie dem Volk verpflichtet ist. Was mich zum nächsten Punkt bringt:

Zitat:Die Frage, wie es letztlich überhaupt so weit gekommen ist, bzw. wer daran "Schuld" ist, ist nochmal eine komplett andere Baustelle.

Jeder ist schuld. Du bist schuld, ich bin schuld. Unsere Regierung ist schuld. Wir sind schuld dass wir unserer Regierung nicht auf die Finger klopfen. Unsere Regierung ist schuld, dass sie die Außenpolitik der USA unterstützt und natürlich ist die USA für deren Außenpolitik verantwortlich. Die US-Bürger sind schuld wenn die ihre Regierung einfach machen lassen. Ob jetzt noch dritte Geheimdienste mit rein spielen, sei jetzt einmal dahin gestellt, aber es geht auch nicht darum den ultimativen Schuldigen zu finden, sondern dass jeder Verantwortung übernimmt und seinen Handlungsspielraum nutzt etwas an der Situation zu ändern. Wir tragen alle eine Teilschuld und solange wir nur sagen der und der und der ist schuld, geht es nicht vorwärts.

Zitat:Du wirfst gerade alles in einen Topf. Die Flüchtlingskrise ist ein akutes und (mehr oder weniger) lokal begrenztes Problem. Das ist etwas völlig anderes bzw. benötigt völlig andere Lösungen als z.B. Langzeitschäden und globale Probleme.

Ich denke nicht, dass man die Flüchtlingskrise in einer globalisierten Welt, als ein lokales Problem behandeln sollte, geschweige denn könnte.

Zitat:Nein.
Doch.

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02.06.2016
Mc Timsy Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
HMND schrieb:Und du glaubst es liegt nicht in unserer Verantwortung, auch die Fluchtursachen zu bekämpfen? Das ist ja genau die Einstellung im Westen, die ich kritisiere.

Und wie dir bei genauerer Betrachtung hätte auffallen können, gehöre ich nicht zu den Leuten, die sich dieser Verantwortung nicht stellen wollen. Unser beider Antworten würden vermutlich auseinandergehen, aber im Gegensatz zu so manchem dort draußen will ich eben nicht einfach die Grenze dicht machen und so tun als wäre nichts gewesen.
Such nicht immer nur nach einer Möglichkeit gegen die gleichen Strohmänner zu argumentieren.

HMND schrieb:Lösungsansatz: Die EU könnte etwa die Verhandlungen zu TTIP aussetzen, mit der Begründung dass sie die Kriegstreiber-Politik der USA nicht unterstützt. Die Realität sieht allerdings anders aus, nämlich dass die EU Nutznießer des US-Kolonialismus ist und dafür auch gerne mal Abhöraffären oder Flüchtlingskrisen "in Kauf nimmt".

Ja, die Realität enthält mehr als nur ein Problem und dem entsprechend können unterschiedliche Menschen zu unterschiedlichen Auffassungen kommen, was im Moment das geringere Übel ist. Dir muss die Entscheidung nicht gefallen, du kannst dahinter schlechte Motive vermuten, aber immerhin solltest du die Größe besitzen der anderen Meinung nicht pauschal schlechte Absichten zu unterstellen. BtW, die USA betreiben keinen Kolonialismus. Jede Menge Machtpolitik, sie tun was Hegemonen nunmal so machen, sie ignorieren dabei auch ganz gerne mal diverse Menschen- und Völkerrechte, wie alle anderen, die zu mächtig für die internationale Rechtsprechung sind, aber sie gründen keine Kolonien und betreiben keine Siedlungspolitiken. China betreibt echten Kolonialismus in Tibet und einige europäische Nationen haben noch immer Kolonialgebiete, wenn auch marginale, aber die USA haben ihre Kolonialgeschichte zum jetzigen Zeitpunkt hinter sich. Das pachten von Militärbasen im Ausland und unethische Firmenpraktiken im Ausland machen noch keine Kolonialpolitik.


HMND schrieb:Wie gedenkst du, dass sich die Politik und die Völker eigentlich weiterentwickeln sollen, wenn es doch nur "politisch korrekt" ist, die Schattenseiten nicht zu kritisieren? Und wie lange glaubst du, dass "der Rest der Welt" noch dabei zusieht, wie sich USA/EU auf deren Kosten bereichert?

Zum ersten Satz: What? Was genau kritisierst du hier überhaupt?
Zum zweiten Satz: Ich beteilige mich nicht an zeitlichen Spekulationen, aber meine Antwort darauf ist: "Bis sich eine Machtstruktur auf dem Planeten durchgesetzt hat, die den Platz als Hegemon für sich beanspruchen, oder zumindest ad absurdum führen kann. Gerade im Moment ist China da auf einem entsprechenden Weg. Enschließlich übrigens der Pachtung von Militärbasen, einem selbst aus westlicher Sicht als agressiv zu bezeichnenden Landkauf in der dritten Welt und zunehmend autoritärem Auftreten gegenüber seinen Nachbarländern. Die dabei entstehende Ordnung der internationalen Politik wird allerdingskeine Fest der Glückseeligkeit, weil der Westen nunmal nicht der einzige "Problemfaktor" ist. Wahrscheinlich werden wir mehrere Machtpole auf dem Planeten haben die miteinander um entsprechenden Einfluss konkurrieren, was Kriege noch etwas wahrscheinlicher und die Findung von Problemlösungen noch schwieriger machen wird.

HMND schrieb:Es sterben auch 25.000 Menschen täglich an Hunger. Wen interessiert es? Niemanden.

Falsch, die Bekämpfung des Welthungers ist eines der vorrangigen Ziele der Vereinten Nationen. Zahllose Lobbygruppen auf dem ganzen Planeten kämpfen um politischen Beistand und neben einer Vielzahl staatlicher Programme gibt es noch diverse NGOs und eine ganze "Hilfsindustrie" die sich mit dem Thema beschäftigt. Außerdem wird dir jeder Mensch mit einem politischen Bewusstsein größer als null den Welthunger als ein Problem nennen, dessen sich die Menschheit anzunehmen hat. Das Problem ist, dass die Problemlösungen dabei mit diversen ungünstigen Strukturen kollidieren, die bis heute eine abschließende Lösung des Problems verhindern, vielleicht sogar unmöglich machen. Um es ganz kurz zu machen: Wir haben eine Explosion an Rechtspopulisten wenn einige tausend Menschen hier versorgt werden sollen. Frei nach dem Motto: "Ich bekomme nichts und die Ausländer bekommen alles in den A*** geschoben!"
Was meinst du wie begeistert die Menschen wären, wenn wir ihnen erklären, dass die Lebensmittelpreise sich demnächst erstmal pauschal verdreifachen, weil wir die entsprechenden Güter umverteilen und damit die Nachfrage ändern? Oder was die AfD sagen wird, wenn deutsche Steuergelder massenhaft für neue Industrien in Afrika verwendet werden, damit die dortigen Diktatoren vielleicht ein bisschen von ihrem dann einfließenden Vermögen in Bildungs- und Sozialprogramme stecken können?
Das Problem ist nicht, dass niemand diese Probleme besprechen wollen würde. Die Lösung ist bei der derzeitigen Struktur unseres politischen Systems aber alles andere als einfach. Das hat aber nichts mit dem Westen per se zu tun, du wirst überall sehen, dass die Menschen kein Interesse haben zu schlechteren Lebensbedingungen zurückzukehren. Insbesondere nicht wenn die Verbesserung des Lebens im Rest der Welt dann nicht einmal garantiert ist.
Herrjeh, das beste ist, dass ich dir das im Pegida-Thread schreiben muss. Einem Thread über eine Bewegung, die quasi das Musterbeispiel für diejenigen ist, die sich nicht mit diesen Problemen befassen wollen.

HMND schrieb:Wer spricht darüber, dass die EU etwa Fischfangrechte in Nord-Afrika kauft, dort industriellen Fischfang betreibt und die Einheimischen dort um ihr täglich brot bringt? Wer spricht darüber dass die EU Ackerland kauft, von dem die Ureinwohner dann vertrieben werden? Wer spricht darüber, dass die EU ein Hauptverursacher des Klimawandels ist - Klimaflüchtlinge möchte sie ja wohl auch nicht haben.

Es gibt ein paar Dinge die dazu gesagt werden müssen:
1. Wer spricht darüber fragst du? Ähnlich wie beim Hungerproblem: Everyone!
2. Die EU kauft weder Fischereirechte noch Ackerland auf. Das sind die Mitgliedsstaaten und europäische Konzerne. Im Falle von Landkäufen übrigens getoppt von China, Indien und Saudi Arabien als größte Landkäufer in der dritten Welt. Darauf hat die EU mit Sicherheit Einfluss, sowohl direkt durch ihre Bio-Treibstoff Politik, als auch, diskutabel, durch Unterlassung. Jedoch beispielsweise hat die EU 2013 neue Fischereirichtlinein erlassen, die nicht nur strikter waren als die vorherigen, sondern europäische Fischer auch in nicht europäischen Gewässern an die Fangrichtlinien binden sollten. Eben weil man sich dieser Probleme und der daraus resultierenden Verantwortung bewusst ist. Die Mitgliedsstaaten halten sich nur blöderweise nicht daran, weil jedes Fischereiministerium für sich versucht, den eigenen Fischern durch Verwendung geschönter Daten oder Nicht-Anwendung von Strafmaßen einen Vorteil im Wettbewerb zu verschaffen.
Wir haben hier also einen klassischen Fall in der europäischen Politik, dass du der EU die Schuld an einem Problem gibst, was die EU bereits versucht zu lösen, aber dabei leider bisher an den Staaten scheitert. Anstatt deinen Frust also dahin zu richten wo er hingehört, also die Fischereiministerien der Küstenstaaten (klar, für dich als Österreicher nur bedingt relevant), wirst du immer wütender auf die Institution, die eigentlich mit dir einer Meinung ist.
Klimawandel: Auch wenn es in letzter Zeit leider extrem tropediert wurde, die Europäer waren bis vor wenigen Jahren führend darin auf klimfreundliche Lösungen zu switchen und weiterhin ist die EU-Kommission bestrebt, Europa auf diesem Feld zur Vorreiterrolle zu machen. Beispielsweise hat die EU bei den Verhandlungen bezüglich einem neuen Klimaabkommen immer gesagt, dass sie jedes Ziel, welches vertraglich vereinbart wird, noch einmal zu übertreffen gedenkt, so lange man die EU als Ganzes wertet und nicht die einzelnen Staaten. (Hat bürokratische Gründe, wenn du ein Beispiel willst, dann frag' gerne nach Twilight happy ). In Anbetracht der Tatsache, dass bei der derzeitigen Entwicklung der Ausstoß von Treibhausgasen in China in ca. 10 Jahren den historischen CO2 Ausstoß der EU seit der Industrialisierung übertreffen dürfte, wegen rasantem Anstieg in China auf der einen und sinkendem Ausstoß in Europa, ist die Sache mit dem größten Klimasünder relativ. Immerhin tut Europa relativ viel um seiner Verantwortung gerecht zu werden. Insbesondere die EU im Rahmen ihrer Mittel.
Übrigens, vielleicht erinnerst du dich an den AfD-Thread und meine Angaben aus den dortigen Wahlprogrammen. Zumindest im Falle von Deutschland sind es definitiv die Nationalisten, die den Treibhauseffekt ignorieren und die Verantwortung für das Klima verdrängen wollen. Auf der anderen Seite steht dann die EU Kommission mit Fördermitteln für alternative Energien und Energieeffizienz.
Du hast übrigens Recht, die selben Leute die keine Flüchtlinge wollen, wollen selbstverständlich auch keine Klimaflüchtlinge, denn die hätten wir definitiv bis zur nächsten Abkühlphase unseres Planeten, was dauern kann. Wenn du bei der Problemlösung helfen willst, dann empfehle ich dir erst einmal die Positionen der einzelnen Interessensgruppen zu ergründen und dann nicht denjenigen die Schuld zu geben, die mit dir zusammen versuchen das Problem irgendwie zu lösen. Nicht die EU fordert eine Abkehr von den EU-CO2 Richtlinien, es ist die AfD. Nicht die EU-Kommission subventioniert die Kohleindustrie, es ist die deutsche Bundesregierung.


HMND schrieb:Das einzige "akute Problem" was wir haben ist, dass verdammt noch mal niemand Verantwortung übernehmen will. Und dann wundert man sich dass ein Rechtsruck durch Europa geht? Viele Menschen haben die sch**** Politik der EU einfach satt - Das hat nicht nur mit Flüchtlingen zu tun.

Wenn ich dich als Beispiel nehme, dann hat es mit mangelnden Kenntnissen zu tun. Man sucht einen Sündenbock und folgt der Logik von Rattenfängern, die zwar letztlich eine genau gegenteilige Politik betreiben wollen, allerdings schamlos die Tatsache ausnutzen, dass die EU ein relativ kompliziertes Gebilde ist. So bringt man dich dann dazu, zusammen mit Klimawandelleugnern, Rassisten und "besorgten Bürgern" unterschiedlichster Ausprägungen auf eine Institution einzuprügeln, die mehr oder weniger erfolgreich diese Probleme benennt und versucht Lösungen dafür zu finden. Da ist dann zwar auch nicht alles Gold was glänzt und ich selbst kann dir genug Probleme nennen. Aber wenn ich auf der Suche nach politischen Verbündeten bin, dann halte ich mich lieber an die Institutionen, die Probleme wie den Welthunger, Klimawandel und Überfischung überhaupt durchgehend artikulieren und bereits versuchen diese Probleme anzugehen. Wie du es nennen würdest: "Ihre Verantwortung wahrzunehmen!" Twilight happy
Wenn ich mich dagegen plötzlich auf der Seite wiederfinde, wo keine Lösung für diese Probleme angeboten wird. Die als einzige Antwort auf die Probleme dieser Welt ein großes: "Geht uns nichts an, unser Land ist unser Land und da hat uns keiner reinzureden." bieten, dann könnte man vielleicht mal reflektieren, ob man nicht vielleicht unter die falschen geraten ist. Ich meine, gerade übst du den Schulterschluss mit einer Partei, die als Antwort auf die Klimapolitik formuliert hat, dass man noch mehr CO2 in die Atmosphäre bringen muss, weil dies das Pflanzenwachstum ankurbele und so den Welthunger bekämpfe (CO2 ist notwendig zum Pflanzenwachstum, aber zu viel davon ist für die meisten Nutzpflanzen tatsächlich nicht hilfreich und bei steigender Konzentration in der Atmosphäre kann es auf einige Pflanzen und vor allem Tiere sogar tödlich sein). Außerdem sei eine Reduktion schädlich für die Wettbewerbskraft. Ja, noch mehr ungezügelte Konkurrenz auf dem Planeten. Was könnte überhaupt schiefgehen?

Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
- Lucius Annaeus Seneca -
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03.06.2016
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
(02.06.2016)Mc Timsy schrieb:  Ja, die Realität enthält mehr als nur ein Problem und dem entsprechend können unterschiedliche Menschen zu unterschiedlichen Auffassungen kommen, was im Moment das geringere Übel ist. Dir muss die Entscheidung nicht gefallen, du kannst dahinter schlechte Motive vermuten, aber immerhin solltest du die Größe besitzen der anderen Meinung nicht pauschal schlechte Absichten zu unterstellen. BtW, die USA betreiben keinen Kolonialismus. Jede Menge Machtpolitik, sie tun was Hegemonen nunmal so machen, sie ignorieren dabei auch ganz gerne mal diverse Menschen- und Völkerrechte, wie alle anderen, die zu mächtig für die internationale Rechtsprechung sind, aber sie gründen keine Kolonien und betreiben keine Siedlungspolitiken. China betreibt echten Kolonialismus in Tibet und einige europäische Nationen haben noch immer Kolonialgebiete, wenn auch marginale, aber die USA haben ihre Kolonialgeschichte zum jetzigen Zeitpunkt hinter sich. Das pachten von Militärbasen im Ausland und unethische Firmenpraktiken im Ausland machen noch keine Kolonialpolitik.

Oh, entschuldige. Ist "Imperialismus" das bessere Wort für Terrormilizen auszubilden und bewaffnen um die politische Lage zu destablisieren, die etablierten Regierungen zu stürzen und durch "eigene Leute" zu ersetzen?

Btw. vermute ich nicht per se "schlechte Motive". Es wird wohl jeder davon überzeugt von sich sein, das richtige zu tun (Hitler inklusive). Ich gehe eher davon aus, dass der Mensch mitunter zu den dämlichsten Spezies in der gesamten Evolutionsgeschichte gehört.


Zitat:Zum ersten Satz: What? Was genau kritisierst du hier überhaupt?

Dass sich nichts weiterentwickelt, wenn man nicht kritisieren darf und soll und niemand offen ist für Kritik. Habe ich doch geschrieben.

Zitat:Zum zweiten Satz: Ich beteilige mich nicht an zeitlichen Spekulationen, aber meine Antwort darauf ist: "Bis sich eine Machtstruktur auf dem Planeten durchgesetzt hat, die den Platz als Hegemon für sich beanspruchen, oder zumindest ad absurdum führen kann. Gerade im Moment ist China da auf einem entsprechenden Weg. Enschließlich übrigens der Pachtung von Militärbasen, einem selbst aus westlicher Sicht als agressiv zu bezeichnenden Landkauf in der dritten Welt und zunehmend autoritärem Auftreten gegenüber seinen Nachbarländern. Die dabei entstehende Ordnung der internationalen Politik wird allerdingskeine Fest der Glückseeligkeit, weil der Westen nunmal nicht der einzige "Problemfaktor" ist. Wahrscheinlich werden wir mehrere Machtpole auf dem Planeten haben die miteinander um entsprechenden Einfluss konkurrieren, was Kriege noch etwas wahrscheinlicher und die Findung von Problemlösungen noch schwieriger machen wird.

Dann sollten wir vielleicht aufhören chinesische Produkte zu konsumieren und die chinesische Wirtschaft zu stärken.

Zitat:Falsch, die Bekämpfung des Welthungers ist eines der vorrangigen Ziele der Vereinten Nationen. Zahllose Lobbygruppen auf dem ganzen Planeten kämpfen um politischen Beistand und neben einer Vielzahl staatlicher Programme gibt es noch diverse NGOs und eine ganze "Hilfsindustrie" die sich mit dem Thema beschäftigt. Außerdem wird dir jeder Mensch mit einem politischen Bewusstsein größer als null den Welthunger als ein Problem nennen, dessen sich die Menschheit anzunehmen hat. Das Problem ist, dass die Problemlösungen dabei mit diversen ungünstigen Strukturen kollidieren, die bis heute eine abschließende Lösung des Problems verhindern, vielleicht sogar unmöglich machen.

so weit so gut

Zitat:Um es ganz kurz zu machen: Wir haben eine Explosion an Rechtspopulisten wenn einige tausend Menschen hier versorgt werden sollen. Frei nach dem Motto: "Ich bekomme nichts und die Ausländer bekommen alles in den A*** geschoben!"

Hier muss ich einlenken. Nachdem wir zu den Hauptverursachern des Welthungers gehören, wäre es effektiver uns gänzlich aus betroffenen Gebieten zurück zu ziehen, anstatt den Schaden den wir selbst verursachen, anschließend nur mehr in Teilen zu kompensieren.

Zitat:Was meinst du wie begeistert die Menschen wären, wenn wir ihnen erklären, dass die Lebensmittelpreise sich demnächst erstmal pauschal verdreifachen, weil wir die entsprechenden Güter umverteilen und damit die Nachfrage ändern? Oder was die AfD sagen wird, wenn deutsche Steuergelder massenhaft für neue Industrien in Afrika verwendet werden, damit die dortigen Diktatoren vielleicht ein bisschen von ihrem dann einfließenden Vermögen in Bildungs- und Sozialprogramme stecken können?
Das Problem ist nicht, dass niemand diese Probleme besprechen wollen würde. Die Lösung ist bei der derzeitigen Struktur unseres politischen Systems aber alles andere als einfach. Das hat aber nichts mit dem Westen per se zu tun, du wirst überall sehen, dass die Menschen kein Interesse haben zu schlechteren Lebensbedingungen zurückzukehren.

Was sind denn deiner Ansicht nach "schlechtere Lebensbedingungen"? Weniger arbeiten, dadurch weniger Burnout, evtl. weniger Krebst. Mehr Bewegung, dadurch weniger Fettlaibigkeit? Weniger Stress, mehr Freizeit?

"schlechte Lebensbedingungen" ist höchst subjektiv. Wir sind gesellschaftlich längst an einem Punkt angelangt, wo eine Reduktion von Konsumerismus und Kapitalismus einen Gewinn an Lebensqualität bedeuten kann und wird. Dass Problem ist nur, dass der Bauer nicht frisst was er nicht kennt. Folge dessen wird unser System erst mal zusammen brechen müssen, damit der Mensch in eine Situation gezwungen wird, wo er sich abseits von Schema F mit neuen Umständen organisieren muss.

Was hier die Versäumnisse der Politik angeht: Die Politiker predigen doch nach wie vor, (das heilige) Wirtschaftswachstum sei der Schlüssel zu aller Glückseligkeit. Ich vermisse die Alternative zur hochgelobten Gottheit, dem Kapital.

Es gibt schon Alternativen. Die kommen aber eher von unten durch das Volk, anstatt der Politik zustande. Die Politik passt sich natürlich dem Wählerwillen an. Ich halte sie aber für eine Fortschrittsbremse.


Zitat:Es gibt ein paar Dinge die dazu gesagt werden müssen:
1. Wer spricht darüber fragst du? Ähnlich wie beim Hungerproblem: Everyone!

Die politische Debatte dazu, muss ich wohl verpasst haben. Shrug

Zitat:Die EU kauft weder Fischereirechte noch Ackerland auf. Das sind die Mitgliedsstaaten und europäische Konzerne.

Die EU = Europäische Banken / Konzerne. Dank TTIP wahrscheinlich auch bald amerikanische.

Zitat:Klimawandel: Auch wenn es in letzter Zeit leider extrem tropediert wurde, die Europäer waren bis vor wenigen Jahren führend darin auf klimfreundliche Lösungen zu switchen und weiterhin ist die EU-Kommission bestrebt, Europa auf diesem Feld zur Vorreiterrolle zu machen. Beispielsweise hat die EU bei den Verhandlungen bezüglich einem neuen Klimaabkommen immer gesagt, dass sie jedes Ziel, welches vertraglich vereinbart wird, noch einmal zu übertreffen gedenkt, so lange man die EU als Ganzes wertet und nicht die einzelnen Staaten. (Hat bürokratische Gründe, wenn du ein Beispiel willst, dann frag' gerne nach  Twilight happy ). In Anbetracht der Tatsache, dass bei der derzeitigen Entwicklung der Ausstoß von Treibhausgasen in China in ca. 10 Jahren den historischen CO2 Ausstoß der EU seit der Industrialisierung übertreffen dürfte, wegen rasantem Anstieg in China auf der einen und sinkendem Ausstoß in Europa, ist die Sache mit dem größten Klimasünder relativ. Immerhin tut Europa relativ viel um seiner Verantwortung gerecht zu werden. Insbesondere die EU im Rahmen ihrer Mittel.

Die EU ist nicht Klimafreundlich. Die ist nur grün angestrichen, weil sie die Waren, die sie konsumiert importiert. Überleg mal wie die Klimabilanz der EU aussehen müsste, wenn alle Waren, welche Europäer zB. aus China importiert haben, innerhalb der EU produziert worden wären. Zusätzlich noch der anfallende Müll innerhalb der EU verbleiben würde. China wäre dann ein ganzes Stück "grüner", die EU hingegen ein schändliches Drecksloch. Die Globalisierung verfälscht hier etwas das Bild.

Außerdem sind die wichtigsten Maßnahmen zum Klimaschutz immer noch nicht getroffen. Das wäre zu erst ein Geldsystem, welches keine Notwendigkeit zum Wirtschaftswachstum mit sich bringt, weil Wirtschaftswachstum heißt jedes Jahr mehr Konsum, mehr Produktion, mehr Müll, mehr Energieaufwand, mehr Treibhausgase.

Ich vermisse auch ein effektives Vorgehen gegen geplante Obsoleszenz, wie etwa eine gesetzliche Gewährleistung von 3 Jahren.

Und ein Verbot von öffentlicher Werbung, welche Nachfrage schafft, wo vorher keine ist.

Zitat:Übrigens, vielleicht erinnerst du dich an den AfD-Thread und meine Angaben aus den dortigen Wahlprogrammen. Zumindest im Falle von Deutschland sind es definitiv die Nationalisten, die den Treibhauseffekt ignorieren und die Verantwortung für das Klima verdrängen wollen. Auf der anderen Seite steht dann die EU Kommission mit Fördermitteln für alternative Energien und Energieeffizienz.
Du hast übrigens Recht, die selben Leute die keine Flüchtlinge wollen, wollen selbstverständlich auch keine Klimaflüchtlinge, denn die hätten wir definitiv bis zur nächsten Abkühlphase unseres Planeten, was dauern kann. Wenn du bei der Problemlösung helfen willst, dann empfehle ich dir erst einmal die Positionen der einzelnen Interessensgruppen zu ergründen und dann nicht denjenigen die Schuld zu geben, die mit dir zusammen versuchen das Problem irgendwie zu lösen. Nicht die EU fordert eine Abkehr von den EU-CO2 Richtlinien, es ist die AfD. Nicht die EU-Kommission subventioniert die Kohleindustrie, es ist die deutsche Bundesregierung.

Ich kann mich auch nicht erinnern, bzgl. Klimawandel mit Frauke Petry übereingestimmt zu haben.


Zitat:Wenn ich dich als Beispiel nehme, dann hat es mit mangelnden Kenntnissen zu tun. Man sucht einen Sündenbock und folgt der Logik von Rattenfängern, die zwar letztlich eine genau gegenteilige Politik betreiben wollen, allerdings schamlos die Tatsache ausnutzen, dass die EU ein relativ kompliziertes Gebilde ist.

Vor allem ist die EU ein relativ korruptes Gebilde, welches hauptsächlich die Interessen der Banken und Konzerne vertritt, auf Kosten der Bevölkerung.

Zitat:Wenn ich mich dagegen plötzlich auf der Seite wiederfinde, wo keine Lösung für diese Probleme angeboten wird. Die als einzige Antwort auf die Probleme dieser Welt ein großes: "Geht uns nichts an, unser Land ist unser Land und da hat uns keiner reinzureden."

Das ist aber eine sehr simplifizierte Sicht auf rechte Gesinnungen. Die EU hat doch alles getan um sich bei möglichst vielen Menschen unbeliebt zu machen. Da wären zB. die "Rettungspakte", wo jeder von Anfang an wusste, dass die Gelder in privaten Säcken verschwinden und wo nicht geholfen wird. Das Fehlkonstrukt: "Euro", noch nicht mal diskutierbar. Dazu kamen ominöse Abkommen wie ACTA, TTIP, TiSA und CETA wo es dann auch nicht hilft, wenn man drei Jahre lang demonstriert und Millionen von Unterschriften sammelt. Die Anliegen des Volkes stoßen regelmäßig auf taube Ohren. Viele haben davon die Nase eben gestrichen voll. Das sind nicht alles nur erzkonservative christliche Schwulenhasser und Ausländerfeinde oder gar Neonazis.

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03.06.2016
kommo1 Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
Ich konnt mich jetzt noch nicht ganz durch die Texte kämpfen. Nur soweit. Auch die USA haben "Kolonien". Schimpfen sich nur anders.
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03.06.2016
Mc Timsy Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
@kommo1

Zitat:Ich konnt mich jetzt noch nicht ganz durch die Texte kämpfen. Nur soweit. Auch die USA haben "Kolonien". Schimpfen sich nur anders.

Ok, die USA haben, ähnlich wie Frankreich und Großbritannien noch koloniale Restbestände. Zum Zeitpunkt meines ersten Postes dachte ich nicht daran. Aber, dennoch bleibt korrekt, dass die Amerikaner heute keinen Kolonialismus betreiben. Kolonialpolitik braucht einfach mehr als Coca-Cola Werke in Indien, oder ein gepachtetes Guantanamo.


So, jetzt zu Heavy. Korrigiere mich wenn ich falsch liege, aber bevor ich jetzt auf jedes Klein-Klein eingehe erscheint mir dein Post von zwei grundsätzlichen Themen dominiert. Die ich dann doch kommentieren möchte.

1. Europa sollte sich komplett aus der ganzen Welt zurückziehen und sich auf das erreichen deiner wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wunschvorstellungen konzentrieren.

2. Die Tatsache, dass dies nicht geschieht, bedeutet, dass das System korrupt ist bis ins Mark und so bald wie möglich zerstört werden sollte um Platz zu machen für das Königreich Gottes, beziehungsweise die Welt deiner Fieberträume.


Zu 1: Wenn Europa, oder gar der ganze Westen, sich tatsächlich in ideologische Selbstkasteiung zurückziehen würde, wäre das Ergebnis ein Weltwirtschaftskollaps von ungeahnten Ausmaßen. Klar, die Erde wird sich weiter drehen, aber viele Millionen Menschen werden zusätzlich sterben und es gibt keinen Grund, abgesehen von Wahnvorstellungen, der einen dazu veranlassen könnte zu glauben, dass es allen danach besser gehen würde. Was du dir vorstellst, wäre eine nette kleine Neuorientierung, bei der die Menschen dann allgemein lernen mit weniger zufrieden zu sein und dann anfangen ihre gewonnen Freizeit mit Bewegung zu füllen und gesünder und glücklicher durch ein entspannteres Leben gehen.
Die von dir genannten Zivilisationskrankheiten, so schlimm sie auch sind, sind aber nichts im Vergleich zu dem, was uns erwartet, wenn wir dafür tatsächlich den Kollaps der Weltwirtschaft anpeilen.
Massenhaft steigende Preise, die dann vor allem die Schwächsten treffen. Hunger dürfte als Problem in Europa wieder Standard werden. Massenarbeitslosigkeit von bisher ungeahntem Ausmaß, mit allen Folgeproblemen. Durch die verbreitete Pleite ein Ende der sozialstaatlichen Versorgung. Damit einhergehend: Tatsache, Krebs ist nicht mehr das Problem. Wenn du nicht genug Geld hast um dich privat zu versorgen wirst du schlicht nicht alt genug um Krebs zu bekommen. Bildung und Teilhabe sind unter solchen Bedingungen wieder den Reichen und Mächtigen vorbehalten. Statt Fettleibigkeit, verhungern die Menschen.
Burnout ist nicht schön und viele Menschen machen sich auf die ein oder andere Art kaputt. Was du jedoch immer forderst, würde bedeuten einen Gutteil der Vorteile unserer modernen Gesellschaft aufzugeben und unsere Gesellschaften einige Jahrhunderte zurückzuversetzen, unter stillschweigender inkaufnahme von mehreren Millionen Toten in ganz Europa, weil unsere Gesellschaften heute weder in der Lage wären sich schnell auf Eigenversorgung hin zurückzuentwickeln, noch genügend Ressourcen in Europa alleine vorhanden sind um überhaupt unser eigenes Überleben zu sichern.
Um es mit den frei interpretierten Worten eines Youtubevideos zu dem Thema auszudrücken: "Ich finde auch, wir sollten die Probleme unserer Zeit lösen, aber dies kann nicht mit einer Lösung geschehen, die einen Genozid von Ausmaßen bedeutet, bei dem Stalin im Vergleich aussieht wie ein Glücksbärchen."


Zu 2: Heavy, du hast nicht einmal eine Ahnung wovon du redest. Du hast keinen Schimmer davon wie genau die Probleme um uns herum funktionieren. Wie sich die Akteure positionieren und wie die Debatten verlaufen. Mich wundert das nicht, da ich mich zu erinnern meine, dass du ohnehin keine Nachrichten guckst oder Zeitungen liest. Jedenfalls nicht auf regulärer Basis. Dir sollte aber selber auffallen, was das Problem dabei ist. Du schimpfst auf die EU, definierst aber einfach alles als EU was dir nicht passt, ungeachtet der Frage ob die EU damit etwas zu tun hat, geschweige denn eine Ende der EU etwas an dem Problem ändern würde. Europäische Konzerne und Banken existierten vor der EU und sie werden nach der EU existieren, einfach weil sie eine verdammte Konstante sind.
Du beschwerst dich, dass niemand über irgendetwas reden würde, was aber nur daran liegt, dass du nicht eine Sekunde aufbringst um überhaupt zuzuhören. Die ganze Welt spricht über die von dir genannten Probleme. Westliche Verantwortung, der Euro, die Rettungspakete, moderne Zivilisationskrankheiten, Umweltfragen, alle diese Dinge werden rauf und runter besprochen. Verträge wie TTIP haben nicht nur Leute die Jahre dagegen demonstrieren und ca. 3,5 Millionen Unterschriften (ganze 0,7% der Gesamtbevölkerung) dagegen, sondern auch Gruppen die sich aktiv dafür einsetzen.
Du wüsstest, dass die Debatte längst auf höchster politischer Ebene geführt wird. Du könntest wissen, dass die Demonstrationen bereits Auswirkungen hatten. Aber ich glaube, in Wahrheit beschwerst du dich wieder einmal nicht darüber, dass keine Debatte geführt werden würde. Dich interessiert die Debatte schließlich garnicht, sonst würdest du immerhin versuchen auf dem Laufenden zu bleiben. Du interessierst dich nicht für die Natur der Probleme. Alles was du willst, ist dass die von dir favorisierten Lösungen durchkommen. Für dich ist es so offensichtlich, dass es nur ein Zeichen von Korruption in Europa sein kann, dass deine Ideen nicht bereits angewendet werden. Du stürzt dich gegen etwas, was du nicht verstehst und auch nicht verstehen willst, weil es so schön einfach ist. Es ist so unglaublich einfach den Begriff EU mit allem zu füllen was dir nicht passt und sie dann pauschal abzulehnen. Du machst das nicht alleine, extrem viele Menschen dort draußen sind bereit sich von Rattenfängern einlullen zu lassen und ihren Hass gegen etwas unbekanntes zu richten. Es ist nur immer so frustrierend wieder und wieder mit dem Vorwurf konfrontiert zu werden, Europa tue dies, die Gesellschaft rede nicht über jenes, wenn gleichzeitig klar ist, dass die Realität anders aussieht. Schon bei regelmäßigem Konsum der Tagesschau könnte man das sehen und das gilt beim besten Willen nicht als tiefe Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen.
Du erfüllst noch nicht einmal den Mindeststandard um Aussagen über die politische Debatte treffen zu können. Dieser wäre, immerhin der politischen Debatte zu lauschen, anstatt sich in seiner eigenen Informationsblase einzuschließen.

Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
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03.06.2016
Demon Hoove Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
Popcorn *HMNDwiederimschwurbelmode* ist es okay wenn ich deine Posts beim goldenen aluhut einsende

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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
(03.06.2016)Mc Timsy schrieb:  Zu 1: Wenn Europa, oder gar der ganze Westen, sich tatsächlich in ideologische Selbstkasteiung zurückziehen würde, wäre das Ergebnis ein Weltwirtschaftskollaps von ungeahnten Ausmaßen. Klar, die Erde wird sich weiter drehen, aber viele Millionen Menschen werden zusätzlich sterben...

Halte ich schlichtweg für unberechtigten Alarmismus. Wir würden wohl eher auf griechischem Niveau leben.

Zitat:Was du jedoch immer forderst, würde bedeuten einen Gutteil der Vorteile unserer modernen Gesellschaft aufzugeben und unsere Gesellschaften einige Jahrhunderte zurückzuversetzen

Jaja, das Standard-Totschlagargument. "Würde uns einige Jahrhunderte zurückversetzen". Wie auch immer? Es ist ja nicht so, dass die Technologie auf einmal verschwindet oder dass wissenschaftliche Erkenntnisse auf einmal verschwinden, so als hätte es all das nie gegeben.

Was ich fordere ist, die technische Entwicklung zu reduzieren und im Gegenzug dazu einmal die geistige Entwicklung zu forcieren.

Zitat:...aber dies kann nicht mit einer Lösung geschehen, die einen Genozid von Ausmaßen bedeutet, bei dem Stalin im Vergleich aussieht wie ein Glücksbärchen."

Der aktuelle Weg führt in den Genozid, dank Kriegen, Umweltzerstörung etc. Diesen Weg hätten wir am besten vorgestern verlassen anstatt dieses System, welches wie ein Hirntoter an einer Beatmungsmaschine hängt, künstlich am Leben zu erhalten. Der Kapitalismus ist gescheitert. Da gibt es nichts zu retten. Jetzt gilt es den Schaden zu begrenzen und neu anzufangen. Das muss man mal ganz nüchtern sagen.

Zitat:Zu 2: Heavy, du hast nicht einmal eine Ahnung wovon du redest. Du hast keinen Schimmer davon wie genau die Probleme um uns herum funktionieren.

Ich nenne die Probleme ziemlich deutlich beim Namen: Umweltzerstörung, Geldsystem, menschliche Psyche etc.
Du kannst davon ausgehen, dass ich mich intensiv mit diesen Thematiken befasst habe. Das Argument, ich hätte also keine Ahnung, lasse ich nicht gelten.

Zitat:Europäische Konzerne und Banken existierten vor der EU und sie werden nach der EU existieren, einfach weil sie eine verdammte Konstante sind.

Sie sind keine Konstante, da sie auch kein Naturgesetz sind. Wenn sich von heute auf morgen jeder entscheiden würde mit Bitcoins zu zahlen, dann wären die Banken obsolet. Das was Banken und Konzerne sind, das sind schlichtweg Produkte der kapitalistischen Welt. Sie sind nicht lebensnotwendig wie etwa Luft und Wasser, so what, wenn es das mal nicht mehr geben sollte.

Zitat:Dich interessiert die Debatte schließlich garnicht, sonst würdest du immerhin versuchen auf dem Laufenden zu bleiben. Du interessierst dich nicht für die Natur der Probleme. Alles was du willst, ist dass die von dir favorisierten Lösungen durchkommen. Für dich ist es so offensichtlich, dass es nur ein Zeichen von Korruption in Europa sein kann, dass deine Ideen nicht bereits angewendet werden. Du stürzt dich gegen etwas, was du nicht verstehst und auch nicht verstehen willst, weil es so schön einfach ist. Es ist so unglaublich einfach den Begriff EU mit allem zu füllen was dir nicht passt und sie dann pauschal abzulehnen. Du machst das nicht alleine, extrem viele Menschen dort draußen sind bereit sich von Rattenfängern einlullen zu lassen und ihren Hass gegen etwas unbekanntes zu richten. Es ist nur immer so frustrierend wieder und wieder mit dem Vorwurf konfrontiert zu werden, Europa tue dies, die Gesellschaft rede nicht über jenes, wenn gleichzeitig klar ist, dass die Realität anders aussieht. Schon bei regelmäßigem Konsum der Tagesschau könnte man das sehen und das gilt beim besten Willen nicht als tiefe Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen.
Du erfüllst noch nicht einmal den Mindeststandard um Aussagen über die politische Debatte treffen zu können. Dieser wäre, immerhin der politischen Debatte zu lauschen, anstatt sich in seiner eigenen Informationsblase einzuschließen.

Dass ich keine Mainstream-Medien konsumiere hast du gesagt, nicht ich. Ich weiß sehr genau um was sich die politischen Debatten drehen. Nur dass sie sich eben immer nur um Folgeprobleme kümmern, nie die Ursachen beim Namen nennen. Wo ist der Zeitungsartikel oder der News-Beitrag der von mind. 50% zivilen Opfern in den US-Drohnenkriegen berichtet? Alles was man da zu hören bekommt, ist, wie sich ÖVP mit SPÖ darum streitet, wie die Flüchtlingsquote zu bemessen wäre, folgedessen wie viele noch kommen können. Weiters dass in OÖ ein Asylheim angezündet wurde, was natürlich scheiße ist, was aber wieder nicht zu den Fluchtursachen gehört. 84 Flüchtlinge im Meer ertrunken. Too bad, gehört nicht zu den Fluchtursachen.

Wie wäre eine öffentliche Debatte darüber die Fluchtursachen, also den Krieg zu bekämpfen. Würde erfordern nötigenfalls die USA zu sanktionieren. Würde erfordern Waffenlieferungen zu unterbinden. All das thematisiert ja niemand. Das sollte im selben Atemzug mit, im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlingen thematisiert werden.

"Und wieder ereignete sich eine Tragödie im Mittelmeer, bei der 84 Flüchtlinge im Zuge ihrer riskanten Reise ums Leben kamen, welche für sie aber überlebensnotwenig gewesen wäre, da in ihrem Heimatland u.a. westliche Bomben fallen."

Da geht es eher "ISIS, ISIS, ISIS...". Wie wäre es mit einem Bericht darüber, dass die Drohnenkriege zu den Hauptursachen gehören, warum Menschen ISIS beitreten?

"Und auch heute sind wieder hunderte Menschen ISIS beigetreten, welche im Zuge von Drohnenschlägen Familie, Freunde und Heim verloren haben und sich nun am Westen rächen möchten."

käme gut, oder? Twilight: not bad

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03.06.2016
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
Ja, wir wissen es langsam..... die EU ist böse Twilight: No, Really?
Und alle wo gegen EU sind, sind die Heilsbringer :I
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03.06.2016
Mc Timsy Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
HMND schrieb:Halte ich schlichtweg für unberechtigten Alarmismus. Wir würden wohl eher auf griechischem Niveau leben.

Vielleicht, aber in den größten Teilen dieser Welt können Menschen nicht so tief fallen bevor es kritisch wird.
Außerdem, wenn du selbst davon ausgehst, wir würden auf griechischem Niveau leben, dann hast du immerhin eine Ahnung davon, warum dies keiner hierzulande erstrebenswert findet und deshalb jeder Politiker abwählen würde, die uns das versprechen.

HMND schrieb:Jaja, das Standard-Totschlagargument. "Würde uns einige Jahrhunderte zurückversetzen". Wie auch immer? Es ist ja nicht so, dass die Technologie auf einmal verschwindet oder dass wissenschaftliche Erkenntnisse auf einmal verschwinden, so als hätte es all das nie gegeben.

Nein, sowas ist kein Standard Totschlag Argument, du verstehst nur nicht wie das Argument funktioniert. Natürlich wird die Technik nicht von jetzt auf gleich verschwinden, aber wir wissen an der menschlichen Geschichte, dass technologischer Fortschritt auch verloren gehen kann, wenn die dafür benötigte Zivilisation verloren geht. Hochentwickelte Zivilisationen weisen ausgefeilte Mechanismen von Arbeitsteilung auf, da ansonsten die entsprechende Infrastruktur nicht aufrecht erhalten werden kann. Jeder kann sich im Wald schnell eine kleine Hütte bauen und wird die, mit ein bisschen Investition auch halbwegs wasserdicht bekommen, zumindest für ein paar Jahre. Ein Aquädukt ist eine andere Geschichte.
Wir leben in einer solchen Zivilisation, was du schon alleine daran erkennst, dass zwar fast jeder einen kleinen Computer in der Hosentasche mitführt, aber kaum einer wirklich weis, wie die Dinger funktionieren. Von Zusammenbauen/Reparieren und der dahinter liegenden Physik ganz abgesehen.
Wenn die Wirtschaft unserer Zivilisation tatsächlich komplett gegen die Wand fahren würde, besteht also immerhin die Gefahr, dass der Schlag unsere ganze Gesellschaft tatsächlich zurückwirft. Unabhängig davon, gibt es noch eine weitere Komponente die wesentlich wichtiger ist. Unsere Gesellschaften haben sich, auch dank dem technologischen Fortschritt nämlich auch sozial weiter entwickelt. Selbst die Ärmsten im Westen haben, im Vergleich zu anderen, noch immer einen verdammt hohen Lebensstandard. Boykottiere Elektronik aus China und es werden die Armen sein, die keine Computer oder I-Phones oder Fernseher kaufen können. Damit auch Verbunden ein Verlust der Internetverbindung. Es ist leicht zu behaupten, dass diese Dinge sowieso keiner bräuchte, es lässt dann aber wieder außer acht, dass eine solche Krise als erstes einmal die Egalität treffen und zerschlagen wird, die sich vergangene Generationen seit der Industrialisierung aufgebaut haben. Wie auch immer das darauf folgende System aussehen wird, wir können mit einem Blick auf die Geschichte leicht feststellen, dass der Standard die direkte Kontrolle von Reichen und Mächtigen über quasi rechtlose Arme ist. Obwohl nicht zerstört, konnten wir diesen Faktor im Westen immerhin auf ein halbwegs erträgliches Maß reduzieren, aber es würde dabei nichts helfen jetzt den Radikalen Schnitt zu vollziehen und alles über den Haufen zu werfen. Die oberen 10000 können sich im Zweifel schützen, beziehungsweise ihren Kindern noch immer Bildung erlauben. Wenn die Gesellschaften dies nicht mehr für die Armen bereitstellen können, dann dreht sich die gesellschaftliche Uhr tatsächlich um mindestens 200 Jahre zurück.


HMND schrieb:Was ich fordere ist, die technische Entwicklung zu reduzieren und im Gegenzug dazu einmal die geistige Entwicklung zu forcieren.

Also sollen wir unsere wissenschaftliche Forschung verlangsamen und uns stattdessen auf unterschiedliche Formen des Aberglaubens, New-Age Woo und pseudointellektuelle "Wohlfühl-Psychologie" und "Alternativmedizin" von Quacksalbern zu konzentrieren. Ich verzichte.


HMND schrieb:Jetzt gilt es den Schaden zu begrenzen und neu anzufangen. Das muss man mal ganz nüchtern sagen.

Du sagst nichts was den Schaden begrenzen würde. Was dir vorschwebt ist die Apokalypse, gefolgt von einem Eintritt in ein Zeitalter der Erleuchtung, welches tragischerweise auch so nicht kommen wird. Soviel kann ich dir tatsächlich versprechen.

HMND schrieb:Sie sind keine Konstante, da sie auch kein Naturgesetz sind. Wenn sich von heute auf morgen jeder entscheiden würde mit Bitcoins zu zahlen, dann wären die Banken obsolet. Das was Banken und Konzerne sind, das sind schlichtweg Produkte der kapitalistischen Welt. Sie sind nicht lebensnotwendig wie etwa Luft und Wasser, so what, wenn es das mal nicht mehr geben sollte.

Fällt dir was auf? Wir sind von der EU-Kritik ausgegangen. Als ich dir gesagt habe, dass die EU die von dir vorgeworfenen Dinge nicht tut, hast du einfach eine eigene Definition vorgegeben, in der unter den Begriff EU fälschlicherweise noch Banken und Konzerne fallen. Darauf angesprochen, dass es die auch vor der EU gab und bei einem Kollaps der EU auch danach geben wird wechselst du jetzt wieder etwas deine Struktur und argumentierst in deinem jetzigen Post gegen den Kapitalismus und die kapitalistische Welt.
Merkst du wenigstens selber, dass der Begriff in deiner Argumentation ziemlich egal ist? Die EU ist nicht gleichzusetzen mit den Konzernen und Banken und sie ist auch nicht gleichzusetzen mit dem Kapitalismus als solchem. Sie hat zwar sehr starke liberale Einflüsse, auch was die Wirtschaft angeht, aber echte Neoliberalisten werden die EU immer für ihre Eingriffe in die freie Marktwirtschaft verurteilen. Die EU als Institutionengefüge steht Abseits der von dir in Folge genannten Faktoren. Sie kann mit Kapitalismus existieren, sie kann aber auch ohne Kapitalismus existieren. Das ist dir aber offensichtlich egal, erstmal einfach mit auf die EU meckern.

HMND schrieb:Dass ich keine Mainstream-Medien konsumiere hast du gesagt, nicht ich.

Wie gesschrieben, meinte ich mich zu erinnern. Dein Konsum kann nicht sehr tiefgehend sein, wenn du dann permanent behauptest über etwas würde nicht berichtet, aber die Krux an der Aussage kommt ohnehin später. Nichts desto trotz. Tut mir leid, wenn ich dir fälschlich etwas unterstellt habe.



HMND schrieb:Wie wäre eine öffentliche Debatte darüber die Fluchtursachen, also den Krieg zu bekämpfen. Würde erfordern nötigenfalls die USA zu sanktionieren. Würde erfordern Waffenlieferungen zu unterbinden. All das thematisiert ja niemand. Das sollte im selben Atemzug mit, im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlingen thematisiert werden.

"Und wieder ereignete sich eine Tragödie im Mittelmeer, bei der 84 Flüchtlinge im Zuge ihrer riskanten Reise ums Leben kamen, welche für sie aber überlebensnotwenig gewesen wäre, da in ihrem Heimatland u.a. westliche Bomben fallen."

Da geht es eher "ISIS, ISIS, ISIS...". Wie wäre es mit einem Bericht darüber, dass die Drohnenkriege zu den Hauptursachen gehören, warum Menschen ISIS beitreten?

"Und auch heute sind wieder hunderte Menschen ISIS beigetreten, welche im Zuge von Drohnenschlägen Familie, Freunde und Heim verloren haben und sich nun am Westen rächen möchten."

Ich bleibe bei meinem Grundvorwurf, weil du ihn hier wieder bestätigst. Du beschwerst dich nicht, dass keine Debatte geführt würde, weil dich Debatten garnicht interessieren. Was du willst, ist Propaganda um den Massen deine Sicht der Dinge beizubringen. Du willst, dass alle die Welt so sehen wie du und weil die Medien da nicht mitspielen und die Politik auch nicht bereit ist dein Bild der Realität zu übernehmen grummelst du und behauptest dann fälschlicherweise, dass niemand über diese Sachen reden würde.

Das Menschen nicht zu dem Entschluss kommen, dass wir die USA sanktionieren sollten, kommt dir nicht in den Sinn. Ebenso wie es nur deine Behauptung ist, der Drohnenkrieg wäre eine Hauptursache für ISIS Mitgliedschaften, die man eigentlich belegen müsste. Aber das ist ja das schöne. Du interessierst dich nicht für die Realität, nur für die Verbreitung deines Narratives. Da du selber bereit bist nur deinem Bauchgefühl zu folgen um zu Schlussfolgerungen über die Realität zu kommen reicht es ja wohl, wenn Medien und Politik ebenfalls deinem Bauchgefühl folgen.

Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
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03.06.2016
ZerguhlX Offline
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
(03.06.2016)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  "Und auch heute sind wieder hunderte Menschen ISIS beigetreten, welche im Zuge von Drohnenschlägen Familie, Freunde und Heim verloren haben und sich nun am Westen rächen möchten."

Dazu kann ich nur dieses Video empfehlen.
https://youtu.be/bnpDQSdiZK0

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04.06.2016
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
(03.06.2016)Mc Timsy schrieb:  Vielleicht, aber in den größten Teilen dieser Welt können Menschen nicht so tief fallen bevor es kritisch wird.
Außerdem, wenn du selbst davon ausgehst, wir würden auf griechischem Niveau leben, dann hast du immerhin eine Ahnung davon, warum dies keiner hierzulande erstrebenswert findet und deshalb jeder Politiker abwählen würde, die uns das versprechen.

Das mag zwar sein, aber da wo unser aktueller Kurs hinführt, dass sind die "Vereinigten Staaten von Europa" nach dem Vorbild der USA und dort ist die Situation sogar noch weitaus schlimmer als in Griechenland.

Zitat:Nein, sowas ist kein Standard Totschlag Argument, du verstehst nur nicht wie das Argument funktioniert. Natürlich wird die Technik nicht von jetzt auf gleich verschwinden, aber wir wissen an der menschlichen Geschichte, dass technologischer Fortschritt auch verloren gehen kann, wenn die dafür benötigte Zivilisation verloren geht.

Ich würde mich nicht so sehr auf die Geschichte verlassen, immerhin waren frühere Hochkulturen noch nicht auf dem Niveau der Industrialisierung, des Computerzeitalters und der Globalisierung. Wir haben eine komplett andere Ausgangssituation, von daher lassen sich Erkenntnisse aus der Vergangenheit nur bedingt ableiten und auf die Gegenwart anwenden. Realistisch gesehen, stünden wir vor einer vollkommen neuen Situation.

Zitat:Wenn die Wirtschaft unserer Zivilisation tatsächlich komplett gegen die Wand fahren würde, besteht also immerhin die Gefahr, dass der Schlag unsere ganze Gesellschaft tatsächlich zurückwirft.

Das ist immer Definitionssache. Technisch mag es die Gesellschaft vielleicht zurückwerfen aber in jeder Herausforderung steckt die Chance daran zu wachsen und dann als eine bessere Gesellschaft daraus hervorzugehen. Relevante gesellschaftliche Fortschritte wurden immer im Zuge irgendwelcher Krisen erzielt, weil wenn der Mensch in seiner Komfort-Zone verharrt, dann hat er natürlich auch keine Motivation etwas zu verändern oder zu verbessern.

Zitat:Unabhängig davon, gibt es noch eine weitere Komponente die wesentlich wichtiger ist. Unsere Gesellschaften haben sich, auch dank dem technologischen Fortschritt nämlich auch sozial weiter entwickelt. Selbst die Ärmsten im Westen haben, im Vergleich zu anderen, noch immer einen verdammt hohen Lebensstandard. Boykottiere Elektronik aus China und es werden die Armen sein, die keine Computer oder I-Phones oder Fernseher kaufen können. Damit auch Verbunden ein Verlust der Internetverbindung. Es ist leicht zu behaupten, dass diese Dinge sowieso keiner bräuchte, es lässt dann aber wieder außer acht, dass eine solche Krise als erstes einmal die Egalität treffen und zerschlagen wird, die sich vergangene Generationen seit der Industrialisierung aufgebaut haben. Wie auch immer das darauf folgende System aussehen wird, wir können mit einem Blick auf die Geschichte leicht feststellen, dass der Standard die direkte Kontrolle von Reichen und Mächtigen über quasi rechtlose Arme ist. Obwohl nicht zerstört, konnten wir diesen Faktor im Westen immerhin auf ein halbwegs erträgliches Maß reduzieren, aber es würde dabei nichts helfen jetzt den Radikalen Schnitt zu vollziehen und alles über den Haufen zu werfen. Die oberen 10000 können sich im Zweifel schützen, beziehungsweise ihren Kindern noch immer Bildung erlauben. Wenn die Gesellschaften dies nicht mehr für die Armen bereitstellen können, dann dreht sich die gesellschaftliche Uhr tatsächlich um mindestens 200 Jahre zurück.

Was die Bildung angeht: Wenn die Wirtschaft zusammen bricht und die Lehrer selbst auf der Straße sitzen, dann müssen sie eben in Eigeninitiative weiter unterrichen. Das ist nämlich der Vorteil an der Krise, dass die Gesellschaft dann zusammen rückt, weil sie von einander abhängig sind. Aus dem Grund mache ich mir auch keine Sorgen um die Reichen Eliten. Die reichen Eliten, die sind sowas wie eine Illusion. Sie sind ein Produkt spezieller kollektiver Verhaltensweisen. Da aber die 99% es sind, die den Eliten ihre Macht geben (weil sie es akzeptieren und durch die Teilhabe an dem kapitalistischem System auch unterstützen) werden sich die Eliten in Luft auflösen, wenn sie den Großteil der Bevölkerung aus dem kapitalistischem System hinaus gedrängt haben.

Den Trend dazu sehen wir ja schon heute: Die 65 reichsten Menschen besitzen so viel wie die 3,7 Milliarden, der ärmsten Menschen zusammen. Die Schere geht immer weiter auf. Wenn Die große Mehrheit kein Geld mehr hat, ist sie gezwungen sich untereinander selbst zu organisieren. Wenn das funktioniert, dann wird der Reichtum der Eliten nutzlos, weil schlichtweg niemand mehr auf ihr Geld angewiesen ist. Somit hätten sich die Eliten dann selbst abgeschafft.

Zitat:Also sollen wir unsere wissenschaftliche Forschung verlangsamen und uns stattdessen auf unterschiedliche Formen des Aberglaubens, New-Age Woo und pseudointellektuelle "Wohlfühl-Psychologie" und "Alternativmedizin" von Quacksalbern zu konzentrieren. Ich verzichte.

Nein. Die Menschen brauchen die Zeit sich mit sich selbst zu beschäftigen, ihren Kopf frei zu bekommen und ihre inneren Konflikte zu lösen. Der Mensch mag dazu im Stande sein vernüftig handeln zu können, wenn er jedoch nicht in der Lage ist, seine eigenen Gefühle richtig zu deuten und entsprechend bewusst zu reagieren, dann ist er ein Sklave seiner Ur-instinkte. Gefühle wie etwa Angst haben zur Folge dass das rationale Denken ausgeschaltet wird und der Mensch in einen intuitiven Modus übergeht, weil diese Art von Informationen viel schneller verarbeitet werden, als wenn der Mensch logisch denkt. Das ist ein Erbe aus Grauer Vorzeit und war mal dazu gedacht, dass der Mensch möglichst schnell, möglichst richtig handelt, wenn er vor einem Säbelzahntiger flüchten musste. Gleiches gilt natürlich für alle anderen Gefühle. Daher kann der Mensch am besten denken wenn er sich in einem neutralen Gemütszustand befindet.

Der Mensch ist im Laufe der letzten Jahrhunderte in Selbstverherrlichung versunken. Er hat sich als eine Art "Gott" gesehen, weil er Maschinen und Gebäude bauen kann und diese Fertigkeit perfektioniert hat. Er hat vergessen, was er eigentlich ist: Ein Produkt der Evolution und ein Teil eines Ökosystems. Der Mensch hat es verpasst sich in Demut zu üben und dann hat er angefangen, seine eigenen Unzulänglichkeiten auszublenden und die negativen Konsequenzen seines eigenen Handelns auf seine Umwelt zu schieben. Natürlich kann der einzelne Mensch keine Probleme lösen, wenn er selbst der Verursacher dieser Probleme ist.
Er kann die Konsequenzen zwar jemand anderem aufbürden, da alle anderen Menschen jedoch gleich handeln, wird jeder Opfer der rücksichtslosen Handlungsweise der jeweils nächsten Person.

Was ich also unter "geistige Entwicklung" verstehen würde, dass wäre so eine Art "Emotions Management". Man kann seine Gefühle und den Umgang mit seinen Gefühlen trainieren, so wie man auch mathematische Fähigkeiten oder das Gedächtnis trainieren kann, allerdings machen wir das in unserer Kultur nicht.

Stattdessen hat der Mensch den Kapitalismus eingeführt. Die Forschung hat längst bewiesen dass Geld und Macht zum Suchtfaktor wird. Diesbezüglich muss man sich dann fragen ob ein Sytem, was aus dem Menschen einen "Drogenabhängigen" macht, der dann "um jeden Preis" seinen Stoff benötigt, wirklich eine gute Idee sein kann, überhaupt dann, wenn der Drogenabhängige die Politik für Millionen von Menschen macht.

Also entweder, der Mensch lernt es, dermaßen viel Selbstdisziplin aufzubringen, dass er gegen die Sucht immun wird - was ich für ausgeschlossen halte oder er teilt Macht und Geld soweit auf, dass er als einzelnes Individuum gar nicht mehr in die Position kommen kann, eine Sucht zu entwickeln bzw. dessen Sucht keinen Einfluss mehr auf die Mehrheit der Gesellschaft haben kann.

Zitat:Du sagst nichts was den Schaden begrenzen würde. Was dir vorschwebt ist die Apokalypse, gefolgt von einem Eintritt in ein Zeitalter der Erleuchtung, welches tragischerweise auch so nicht kommen wird. Soviel kann ich dir tatsächlich versprechen.

Tja, wenn du es gerne als "Apokalypse" bezeichnen willst. Ich bin eben nicht so ein SChwarzmaler wie du, der davon ausgeht, dass die Welt untergeht, wenn das kapitalistischen System den Bach runter geht. Auf ein Zeitalter der Erleuchtung hoffe ich auch noch. RD laugh

Zitat:
HMND schrieb:Sie sind keine Konstante, da sie auch kein Naturgesetz sind. Wenn sich von heute auf morgen jeder entscheiden würde mit Bitcoins zu zahlen, dann wären die Banken obsolet. Das was Banken und Konzerne sind, das sind schlichtweg Produkte der kapitalistischen Welt. Sie sind nicht lebensnotwendig wie etwa Luft und Wasser, so what, wenn es das mal nicht mehr geben sollte.

Fällt dir was auf? Wir sind von der EU-Kritik ausgegangen. Als ich dir gesagt habe, dass die EU die von dir vorgeworfenen Dinge nicht tut, hast du einfach eine eigene Definition vorgegeben, in der unter den Begriff EU fälschlicherweise noch Banken und Konzerne fallen. Darauf angesprochen, dass es die auch vor der EU gab und bei einem Kollaps der EU auch danach geben wird wechselst du jetzt wieder etwas deine Struktur und argumentierst in deinem jetzigen Post gegen den Kapitalismus und die kapitalistische Welt.
Merkst du wenigstens selber, dass der Begriff in deiner Argumentation ziemlich egal ist? Die EU ist nicht gleichzusetzen mit den Konzernen und Banken und sie ist auch nicht gleichzusetzen mit dem Kapitalismus als solchem. Sie hat zwar sehr starke liberale Einflüsse, auch was die Wirtschaft angeht, aber echte Neoliberalisten werden die EU immer für ihre Eingriffe in die freie Marktwirtschaft verurteilen. Die EU als Institutionengefüge steht Abseits der von dir in Folge genannten Faktoren. Sie kann mit Kapitalismus existieren, sie kann aber auch ohne Kapitalismus existieren. Das ist dir aber offensichtlich egal, erstmal einfach mit auf die EU meckern.

What? Ich bezog mich mit dem von dir zitierten Kommentar ziemlich eindeutig auf Banken und Konzerne. "EU" kommt da nicht einmal drin vor. So gesehen, fällt mir da nichts auf. Sceptic

Zitat:Ich bleibe bei meinem Grundvorwurf, weil du ihn hier wieder bestätigst. Du beschwerst dich nicht, dass keine Debatte geführt würde, weil dich Debatten garnicht interessieren. Was du willst, ist Propaganda um den Massen deine Sicht der Dinge beizubringen. Du willst, dass alle die Welt so sehen wie du und weil die Medien da nicht mitspielen und die Politik auch nicht bereit ist dein Bild der Realität zu übernehmen grummelst du und behauptest dann fälschlicherweise, dass niemand über diese Sachen reden würde...

Gut, vielleicht ist "niemand ein etwas dramatisierter Begriff". Auf Arte wird sowas durchaus thematisiert. Da habe ich ursprünglich auch mein äußerst negatives Bild von der Westlichen Welt her, btw.

[Bild: 52538124312_f7739de9e0_o.jpg]
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