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13.05.2024, 21:35



BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
27.01.2015
Blue Sparkle Offline
Ex-Bannhammeradmin


Beiträge: 11.615
Registriert seit: 22. Mär 2012

RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
@Whitey: Ich schlage mich auf überhaupt keine Seite. Tatsächlich befürworte ich ein BGE sogar. Aber das tut hier nichts zur Sache, denn das ist meine persönliche Meinung. Ich weise Posts ab, wenn sie gegen die Regeln verstoßen. Dass diese in diesem Thread in einigen Fällen von dir stammen, sollte eher dir zu denken geben, als mir. Ganz abgesehen davon, dass du nicht das Monopol auf auf meine moderative Aufmerksamkeit hast. Just saying.

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27.01.2015
Whitey Offline
Draconequus
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Registriert seit: 23. Apr 2012

RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(27.01.2015)Blue Sparkle schrieb:  Ich schlage mich auf überhaupt keine Seite. Tatsächlich befürworte ich ein BGE sogar. Aber das tut hier nichts zur Sache, denn das ist meine persönliche Meinung. Ich weise Posts ab, wenn sie gegen die Regeln verstoßen. Dass diese in diesem Thread in einigen Fällen von dir stammen, sollte eher dir zu denken geben, als mir. Ganz abgesehen davon, dass du nicht das Monopol auf auf meine moderative Aufmerksamkeit hast. Just saying.

Haha, sure. Gegen die Regeln verstoßen, mit so ner schwammigen Bullshitbegründung wie Off-Topic Posts. Mach dich nicht lächerlich. Nichts was ich hier geschrieben hab ist Off-Topic.

Ansonsten bin ich gespannt wieviele Verwarnungen Hagi und Lihannanshee gekriegt haben. Wahrscheinlich keine. Ich habs zwar nicht nötig Beiträge zu melden um ne Diskussion zu gewinnen, aber langsam frage ich mich, ob ich das nichtmal besser gemacht hätte.

Aber sorry, voll Off-Topic und hier Meta hier. Vllt solltet ihr mich gleich bannen, weil ich es wage, nicht alles was irgendwer postet unkommentiert stehen zu lassen.

Mit der Verwarnung habt ihr klar gemacht, dass einmal "Haha" schreiben in diesem Forum schlimmer ist als das Menschenrecht mit Füßen zu treten.

Herzlichen Glückwunsch.

No gods or kings. Only Tanya.
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Fragt Whitey - Whiteys wirres Wunderland
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27.01.2015
Mikami-Katze Offline
Knuddelkadse
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Registriert seit: 28. Dez 2013

RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Hagi, du beißt dich bei deiner Argumentation daran fest, dass jeder Arbeit bekommen kann der will und dass man nicht länger als 5 Jahre lang arbeitslos sein muss wenn man nur will. Nunja, schonmal was von den "Verlierern der Wende" gehört? Das betrifft den Großteil der Arbeitslosen in den neuen Bundesländern: Menschen die jahrelang in der DDR gearbeitet haben und nach der Wende keine Arbeit mehr finden, sei es weil zu ihre Ausbildung/ ihr Studium nicht anerkannt wird oder nach der Schulausbildung (die auch nicht wirklich anerkannt wird) direkt im Werk gearbeitet wurde. Diese Leute will kein Arbeitgeber, der will lieber junge Arbeitnehmer mit Qualifikationen, die sie aber schlecht bekommen weil sie nach dem Studium/der Ausbildung nicht ausreichend Arbeitszeit nachweisen können weil kein Betrieb einen vorher ohne nehmen will. Ein desöfteren auftretender Teufelskreis.

Ich hatte mal zwei Wochen lang ein ehrenamtliches Praktikum bei der Tafel in unserer Stadt geleistet. Manche der dort für 1 Euro untergekommenen Menschen sind über 55 Jahre (mindestens) und zählen zu eben besagten "Verlierern" Die Cheffin setzt sich für diese Leute auch vor dem Ämtern ein, da viele dieser Menschen innerlich schon aufgegeben haben, sich als Versager abstempeln lassen und vom Amt auch unterbuttern lassen. In unserer Stadt gibts einen Bäckerbetrieb dessen Hauptbestand 1-Euro-Jobber sind die sie vom Jobcenter zugewiesen bekommen. Positive Referenzen werden nach so einer Maßnahme nicht urkundlich ausgestellt und so kann man Zuhause auf die nächste Maßnahmen warten. Zwischendurch immer Bewerbungen schreiben, muss man als Hartz4-Empfänger ja regelmäßig mit Nachweisen auch die von dir erwähnte Möglichkeit Betriebe anzuschreiben die keine Stellenauschreibung haben, muss genutzt werden. Dem Amt hast du regelmäßig Nachweise zu liefern, ansonsten gibt es Kürzungen bis zum Rausschmiss.

Als Beispiel möchte ich eine Person anführen, die zur Zeit der Wende in einer Näherei arbeitete. Sie war damals 34, hatte 2 Kinder. Der Betrieb in dem sie Arbeitete, konnte nicht wirtschaftlich konkurrieren wie so viele Betriebe nach der Wende in den neuen Bundesländern. Sie war fleißig, schon damals zu DDR-Zeiten. Sie ackerte im Betrieb und war 1997 eine der Letzten, die den Betrieb nach der Schließung verlassen mussten. Sie machte einen Umschulung zur Bürokauffrau und nach dieser wollte niemand eine Frau mit mittlerweile ca. 44 Jahren haben. Sie ist seit 8 Jahren Lanzeitarbeitslos, war in vielen Maßnahmen tätig, macht mittlerweile auch aus Wohltätigkeit ein paar Arbeiten in regionalen Vereinen, da seit Jahren keine Maßnahmen mehr ins Haus kamen (Bewerbungen schreibt sie weiterhin). Gewürdigt wird ihre Arbeit von vielen Menschen, bekommt dafür aber nichts, darf sie als Hartz4-Empfängerin auch nicht, wird ja angerechnet^^ Sie hat einen regelmäßigen Tagesablauf der ihr auch wichtig ist. Mir hat sie in jungen Jahren immer gesagt, dass ich mich auf die Schule konzentrieren soll, dass aus mir "was werden soll" damit ich nicht auch dahin komme. Sie würde gerne arbeiten, gerne auch für einen richtigen Lohn. Aber die Wirtschaft will sie nunmal nicht und so bleibt es wohl auch bis, sie in Rente gehen darf.

Ich selbst bin mit Hartz4 aufgewachsen. Kein Taschengeld und mein Hobby mit Computern, welches ich auch mir beruflich als Ziel gesetzt habe, konnte ich nur von kleinen Spenden ausleben. Als die meisten Leute sich Quad-Cores in die Rechner packten, freute ich mich über einen geschenkten PC mit einem Prozessor von 1998, der fast volle Last dabei hat, eine MP3-Datei abzuspielen^^ Nach 3 Jahren im Heim ging es in die Selbstständigkeit für mich. Die einzige Finanzierungsmöglichkeit die sich bot war nunmal Hartz4 (Schüler-BaFÖG verwies darauf, dass ein Gymnasium in der Nähe des Wohnortes meiner Mutter wäre - Jugendamt, Familie, Kinderheim, neue Schule sagten nein. Alle wussten wo das enden würde^^) Nach der 11. Klasse bin ich abgegangen, nachdem das Jahr schlecht lief und ich eigentlich nur eine Ausbildung zum Fachinformatiker machen wollte. Meinen erweiterten Realschulabschluss hab ich mit 2,5 bestanden, mein Abgangszeugnis sah nicht so rosig aus. Mangels Ausbildungsstelle (hatte mich auch 200km entfernt von mir gesucht) hab ich nach Alternativen gesucht. Ein Jahr Zuhause rumgammeln würde mich fertig machen, vom Alltag her und dem Gedanken, den wahrscheinlich auch die Leute bei der Tafel hatten (Das "Looser"Gefühl) Ich war viel im Kontakt mit dem IKL, suchte nach einem EQJ und am Ende nahm mich ein Betrieb auf, der dies schon mehrmals tat, dieses Jahr jedoch eigentlich schon voll belegt war. Dort arbeite ich 40 Stunde die Woche, bekomme am Ende ein Zertifikat vom IKL und kann in der Zeit Bewerbungen schreiben (der Betrieb ist leider zu klein um mich übernehmen zu können). Mein Zeugnis sah nicht wirklich rosig aus, dennoch hab ich genug auf Papier vorzuweisen (Flutopferhilfe in Dresden 2014, Teilnahme an Konferrenzen des TMSFG [Thüringer Ministerum für Soziales, Familie und Gesundheit], Ehrenamtliches Praktikum Tafel usw.). Mein Chef ist mit mir zufrieden.

Um den letzten Absatz auf den Punkt zu bringen: Auch ich beziehe soziale Leistungen und (die Zeit in der Familie mit eingerechnet) seit ca. 17 Jahren. Laut deiner Thesen würde ich schon mit 9 Jahren Vollwaise sein. Klar gibt es Leute die aus Faulheit auf Kosten des Staates leben, aber das für Hartz4-Empfänger pauschal zu sagen ist Gutmensch-Denken mit Schubladen, Vorurteilen und fehlender Sicht auf das Individuum. Deine Erfahrungen können durchaus auftreten aber damit auf Alle zu schließen ist oberflächlich. Ich könnte auch behaupten, dass alle Russen aufhören sollten Counter-Strike zu spielen nur weil ich es erlebe, dass sie schlechte Teamspieler sind, schlechte Mics haben, rumflamen oder gar cheaten. Nur weil ich das so wahrnehme bin ich mir bewusst, dass es nicht 100% sein können.

Laut der Beschreibung eures Familienunternehmes scheint ihr nicht wirklich "reich" zu sein. Mein Chef ist auch Selbstständig, hat ein paar Angestellte, Praktikanten usw. und ist deswegen noch lange nicht wohlhabend. Ich denke, die Diskussion in der Gesellschaft diesbezüglich zielt auf die 3-5% der Superreichen, die von ihren Zinsen leben. Mag sein, dass diese mal hart dafür gearbeitet haben, dennoch kann man kritisieren, dass ihr Anteil an unserem Sozialsystem eher gering bis garnicht vorhanden ist.

Zum BGE: Pauschal sehe ich dies kritisch. Ich wäre durchaus dafür Menschen zu sanktionieren die arbeitsfähig sind, sogar "vernünftige" Stellenangebote bekommen, aber einfach nicht wollen. Ich hätte jedoch persönlich keine Gesetzesrichtlinien parat, die so gelegt werden können, dass Menschen die ALG II brauchen und wirklich nicht arbeiten können, nicht vom Amt gegängelt werden. Ein Kompromiss fällt mir schwer, wäre aber angebracht.

Letzten Endes ist der Arbeitsmarkt nicht so offen wie du denkst. Wer will, kann gerne ein Studium im Landwirtschaftsbereich machen, da wird auch gesucht. Machen wollen würde das kaum ein Jugendlicher der noch die Schulbank drückt. Menschen über 40 nochmal auf sowas umstudieren zu lassen ist auch nicht effektiv (schlichtweg zu alt). Ein guter Freund von mir hat ner der Regelschule eine Ausbildung zum Altenpfleger angefangen und ist fast fertig. Diesen Job würde kaum einer machen wollen, dennoch macht er ihn. Irgendwer muss es ja machen, nur schade, dass man bei dei der großen Verantwortung und der Qualifikation (lateinische Bezeichungen musste er z.B. auswendig pauken) nicht gerade viel bekommt. Hab mal nen Blick auf seinen Arbeitsvertrag erhaschen dürfen, das entspricht Brutto dem, was die Putzfrauen angeblich bei euch Netto bekommen.^^

Nun... hab ich irgendetwas Entscheidendes unargumentiert gelassen?

btw: Abitur schützt noch lange nicht vor Arbeitslosigkeit: http://www.focus.de/finanzen/news/gebild...46048.html
Wobei ich allgemein mit solchen Statistiken vorsichtig sein würde. 1-Euro-Jobber werden in Statistiken auch nicht unter arbeitslos gezählt RD wink

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27.01.2015
mrx1983 Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(27.01.2015)Hagi schrieb:  Und deine Frage die ich scheinbar nicht beantworten will: Meinst du damit ob ich Leute verrecken lassen würde wenn sie nach den 5 Jahren dann alle Leistungen vom Staat gestrichen bekämen? Ja.
Das wird in Amerika und vielen anderen Ländern dieser Welt tagtäglich praktiziert.
Wenn du selbst mal in so eine Situation kommen solltest, biste vielleicht froh wenn man dich nicht verrecken lässt.
Sei froh das es so ein System gibt.
Und schlimm genug das es in anderen Ländern nicht so ist.
Statt einem vernünfigen Sozialsystem was einen in schlimmen Lebenslagen auffängt und einem sogar medizinische Versorgung gewährt, darf jeder als Grundrecht eine Waffe tragen.
Nein das ist hier schon ganz gut geregelt, und andere Länder können sich da ruhig mal ein Bsp. an uns nehmen.

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27.01.2015
Adama Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Ja klar hagi, jeden drecksjob anehmen, das erklärt auch die gehalts inflationen in vielen Bereichen.

Wenn man einen job nicht unbedingt anehmen muss, kann man weitaus besser um sein Gehalt verhandeln.

Besonders eine qualifizierte fachkraft will sicher nicht in einem komplett anderem lebensbereich Zeit verschwenden. Ein job der einen Kaputt macht kommt die gesselschaft auch nicht günstiger als ein paar Jahre Jobsuche.

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27.01.2015
ZerguhlX Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(27.01.2015)Adama schrieb:  Ja klar hagi, jeden drecksjob anehmen, das erklärt auch die gehalts inflationen in vielen Bereichen.

Wenn man einen job nicht unbedingt anehmen muss, kann man weitaus besser um sein Gehalt verhandeln.

Womit wir wieder beim Argument sind, das ein BGE den Preis für Arbeit hebt und somit alle Produkte teurer macht. Die Frage bleibt also ob das BGE nicht durch genau diesen Mechanismus im nichts verpufft.

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27.01.2015
LittleMissDevil Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Diskutiert doch nicht groß mit Hagi rum. Da er die Grundposition vertritt, dass man Menschen den Wert absprechen kann, dass man für seinen Wert arbeiten muss, dass für jeden ein Job da ist (ohne zu realisieren dass Langzeitarbeitlosigkeit ein sich selbst verstärkendes Konzept ist), usw. werdet ihr keinen Kompromiss finden. Ihr werdet euch nur weiter anbitchen. Das führt ja nirgendwohin.

Die Praktikabilität von BGE ist doch viel spannender. Hat jemand einen Einwand für Zerguhl? *neugierig guckt*

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27.01.2015
Koyo Offline
Mangapony
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Man muss auch dazu sagen, dass manche Einzelhandelhandelsketten Abitur verlangen und ich frage mich warum. Ist nicht mehr ganz so einfach hier.

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27.01.2015
Adama Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Das ist echt übertrieben...

In meinem Beruf ist Fachabitur bei fast allen Firmen Minimum, ist aber auch richtig teilweise richtig so.

[Bild: 2vx16wn.jpg]
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27.01.2015
Koyo Offline
Mangapony
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Ist aber leider wirklich so. Manche Lebensmittelketten nehmen in der Regel nur Leute mit Abitur. Und ich frag mich warum.
Man braucht für so vieles mittlerweile Abitur. Ich habe einen sehr guten Realschulabschluss (Schnitt 1,4) und bewerbe mich immer noch, weil man wohl doch lieber die mit Abitur vorzieht.

(Und nein ich bin nicht arbeitslos)

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27.01.2015
Leon Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(27.01.2015)Koyo schrieb:  Ist aber leider wirklich so. Manche Lebensmittelketten nehmen in der Regel nur Leute mit Abitur. Und ich frag mich warum.
Man braucht für so vieles mittlerweile Abitur. Ich habe einen sehr guten Realschulabschluss (Schnitt 1,4) und bewerbe mich immer noch, weil man wohl doch lieber die mit Abitur vorzieht.
Das hängt damit zusammen, dass es in den letzten Jahrzehnten einen deutlichen Anstieg an Abiturienten gab. Durch dieses Überangebot sind je nach Beruf diejenigen benachteiligt, die nur Quali oder Mittlere Reife haben.

Dieser Post enthält keinen nicht jugendfreien Inhalt.
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27.01.2015
Conqi Offline
(K)ein Fag
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(27.01.2015)Koyo schrieb:  Man braucht für so vieles mittlerweile Abitur. Ich habe einen sehr guten Realschulabschluss (Schnitt 1,4) und bewerbe mich immer noch, weil man wohl doch lieber die mit Abitur vorzieht.

Die Hauptschule ist mittlerweile tot und fast jeder schickt sein Kind wenn möglich aufs Gymnasium, ob das Kind das jetzt packt oder nicht.

(27.01.2015)Owli schrieb:  Hab ich gesagt das jeder ausländer einen die Arbeit weg nimmt? NEIN hab ich nicht, es geht eher um die die noch nicht mal lange hier Leben.

Achso, DANN ist das natürlich gar nicht rassistisch. Und ist es nicht schön, wenn neue Mitbürger schnell einen Job finden und nicht erst jahrelang auf Sozialhilfe angewiesen sind?

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27.01.2015
Draven Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Der Thread bringt Krieg zwischen Usern, nice.



(27.01.2015)Leon schrieb:  
(27.01.2015)Koyo schrieb:  Ist aber leider wirklich so. Manche Lebensmittelketten nehmen in der Regel nur Leute mit Abitur. Und ich frag mich warum.
Man braucht für so vieles mittlerweile Abitur. Ich habe einen sehr guten Realschulabschluss (Schnitt 1,4) und bewerbe mich immer noch, weil man wohl doch lieber die mit Abitur vorzieht.
Das hängt damit zusammen, dass es in den letzten Jahrzehnten einen deutlichen Anstieg an Abiturienten gab. Durch dieses Überangebot sind je nach Beruf diejenigen benachteiligt, die nur Quali oder Mittlere Reife haben.
Leider heißt heutzutage "Abitur" recht wenig. Ich verteufle jetzt mal nicht unser Bildungssystem, aber das Abitur ist längst nicht mehr das, was es einmal war. In der Berufsschule sah ich Abiturienten, die grundlegende Fähigkeiten wie Präsentationen oder Rechtschreibung nicht draufhatten, sich nix an Theorie eingeprägt haben und trotzdem mit einem Vierer-Dreierschnitt davonkamen.

Selbst Realschüler haben mehr Enthusiasmus und Fähigkeiten gezeigt. Heute wollen alle Eltern nur ihr Kind auf ein Gymnasium quetschen, egal ob die Kinder da hinpassen oder nicht. Das sind Eltern, die meinen sie wüssten was das beste für ihr Kind wäre, aber während des Mittagessens nicht mit ihnen reden oder kein Plan haben, was ihre Kinder in der Freizeit tun und wollen.

Honey Pie's Special Somepnoi
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27.01.2015
bisty Abwesend
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(27.01.2015)Conqi schrieb:  Wonach soll man denn die Vorauswahl treffen? Einfach mal alle Bewerber zum Probearbeiten einladen?
Also, ich finde, Probearbeiten seien keine schlechte Idee eigentlich - bei Programmierer wird genau der Ansatz verwendet - wenn man sich als Programmierer bewerbt, bekommt man üblicherweise irgendeine Aufgabe (z.B. eine einfache Servletapp zu schreiben), die man lösen muss. So was hilft tatsächlich zu verstehen, wie gut der Bewerber ist, und der Bewerber bekommt seinerseits die Möglichkeit zu erfahren, welche Technologien die Firma verwendet, und wie läuft die Entwicklung ab.
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27.01.2015
Nerymon Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Naja, ich muss aber auch sagen, dass ausländische Mitbürger teilweise gewisse Vorzüge genießen. Natürlich nicht alle und überall, aber ab und an kommt sowas schon vor. Eine enge Freundin von mir hat vor 2 oder 3 Jahren beim JC ein Wohnungsangebot vorgelegt, aber sie hat die Wohnung nicht genehmigt bekommen, weil die Kaltmiete den Regelsatz um 30 Euro überstieg, nicht mal, als sie angeboten hat, diese 30 Euro dann aus eigener Tasche jeden Monat dazu zu zahlen - nein, sie sollte sich dann eine andere Wohnung suchen. Hingegen stand am schalter direkt neben ihr eine Frau ausländischer Herkunft, die auch noch nicht gut deutsch sprach, die ebenfalls eine Wohnung anfragte, die den Regelsatz übertreten hat (und um deutlich mehr als 30 Euro). Dieser Frau wurde gesagt das wäre kein Problem und sie bekommt die Wohnung trotzdem, sie soll nur noch den Mietvertrag unterschreiben und dann eine Kopie einreichen.

Und meine Freundin hat mich diesbezüglich auch nicht angeschwindelt, weil ich sie schon seit Ewigkeiten kenne und weiß, dass sie mir sowas nicht auftischen würde, wenn sie es nicht wirklich so miterlebt hätte.

Da frag ich mich dann schon, wie genau dass zustande kommt...?
Und diese Freundin saß damals auf der Straße und brauchte wirklich dringend diese Wohnung, weil sie nicht wusste wohin, aber das war denen irgendwie egal, es scheiterte dann an diesen 30 Euro. Sie hat dann zuerst in irgendeiner Notunterkunft/Wohnheim gelebt, wo sie von einem Mitbewohner, der unter Drogeneinluss stand, mit einem Messer bedroht wurde (Polizei wurde gerufen, aber es konnte nix bewiesen werden, darum taten die auch nix weiter). Auch das war dem JC egal, sie sollte trotzdem da wohnen bleiben, bis sie eine Wohnung gefunden hat, die dem Regelsatz entspricht. Notgedrungen hat sie dann 3 oder 4 Monate bei mir gewohnt (sie ist dann extra zu mir gekommen, sie wohnte damals gut 7-8 Stunden Bahnfahrt entfernt), bis sie alles geregelt bekommen hat, weil sie wirklich Angst um ihr Leben hatte.

Und jetzt keine Nachfragen, warum diese Freundin nicht weiter arbeiten gegangen ist, um selbst eine Wohnung zu finanzieren, hier kann sich Niemand ansatzweise vorstellen, was damals abgelaufen und passiert ist, dass es soweit gekommen ist und ich finds irgendwie traurig, dass dann einem deutschen Mitbürger scheinbar weniger Hilfe zugesprochen wurde als so manch einem ausländischem Mitbürger :I

Wie gesagt... ist sicher nicht grundsätzlich so... aber das fand ich irgendwie sehr traurig für Deutschland, was sich immer als so sozial darstellt.

"Rest is not idleness, and to lie sometimes on the grass under trees on a summer's day, listening to the murmur of the water, or watching the clouds float across the sky, is by no means a waste of time." – Sir John Lubbock
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27.01.2015
Herr Dufte Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(27.01.2015)Jandalf schrieb:  Um mal überhaupt nicht auf meine Vorposter einzugehen:

Die Finanzierung könnte man wie ich bereits erwähnt habe über eine negative Einkommensteuer lösen. In dem Fall würde man die Gehälter als solche  erstmal gar nicht anfassen und stattdessen durch Steuern der finanziell Starken den Schwachen helfen. Jeder Bürger kriegt also ein Grundeinkommen durch den Staat und dieses nimmt mit höheren Verdienst ab und sollte ein bestimmter Betrag überschritten werden wird stattdessen in den Pool gezahlt.

Also mit Zahlen:
Man nimmt einen Steuerfreibetrag von 1000€, eine negative Einkommensteuer von 50% und eine pos Einkommensteuer von 30%:

A hat keinen eigenen Verdienst: 1000€ Freibetrag * 0,5 = 500€ (Zahlung vom Staat)

B verdient 500€: 1000-500€= 500€ "versteuert" 
500€ Steuerfrei -> 500€ (Durch Arbeit) + 500€*0,5 (durch Staat) = 750€ (gesamt)

C verdient 2000€: 2000€-1000€ -> 1000€ versteuert
1000€ (Steuerfrei) + 1000€*0,7 (versteuert) = 1700€ 
+300€ Steuern an den Staat


Ja, man hätte damit eine Verschiebung des Gesamteinkommens von reich zu arm, ob man das jetzt gut oder schlecht findet darüber kann man streiten.
Das größte Problem bei BGE sehe ich persönlich bei den doch ziemlich unvorhersehbaren Folgen, wie wird es sich genau auf den Arbeitsmarkt auswirken, wie wirkt es sich auf die Arbeitsmoral aus, wie auf die Moral der Bevölkerung allgemein etcetc. Das sind unglaubliche viele Faktoren, von denen die Umsetzbarkeit abhängt.
Gegen die Arbeitslosigkeit sollte man meiner Meinung nach auch unabhängig von BGE vorgehen, da diese doch mehr oder minder nur eine Notschirm darstellt, aber nicht die eigentlichen Probleme behebt. Das Hartz Konzept gehört aber so oder so restauriert, ich sehe es einfach als kontraproduktiv und ja, teilweise menschenverachtend. 

„We need women and gender fluid characters in video games in order to trigger the incels. Ayy Lmaooo."
~ Karl Marx, ca. 1850
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27.01.2015
Hatschi Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(27.01.2015)bisty schrieb:  Und wenn du dich weiter so benimmst, endest du in einer Bankfiliale, nicht als Angestellter allerdings, sondern als Einwohner. Du weißt ja, Obdachlosen schlafen gerne in den Bankfilialen...
Die creepen mich jeden Morgen weg, wenn ich zur Arbeit komme.

Achja, die hier so gern angesprochenen "billigen Ausländer" haben auch kein Abitur und werden genommen. Nein, die meisten davon arbeiten nicht für einen Hungerlohn, das kann ich gerne beschwören, aber sie sind meist sehr zuverlässig. Viele der aufkreuzenden Asylanten hab ich als sehr dankbar und bemüht erlebt, die Arbeiten auch meist nur in Zeitarbeitsfirmen also nehmen sie niemandem feste Plätze weg.

Und um bei der Stadt zu arbeiten braucht man auch kein Abitur Smile

[Bild: luIgJix.png]
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27.01.2015
bisty Abwesend
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(27.01.2015)Nerymon schrieb:  Naja, ich muss aber auch sagen, dass ausländische Mitbürger teilweise gewisse Vorzüge genießen.
http://www.gesetze-im-internet.de/aufenthg_2004/
Laut diesem Gesetz soll jeder Ausländer, der sich um eine Stelle bewerbt, zuerst beweisen, dass es keine deutsche Staatsbürger gibt, die diese Arbeit machen können - auch wenn der Arbeitgeber dich haben will, kann er dich nicht nehmen, bis das Arbeitsamt den Vertrag gesegnet hat.
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27.01.2015
Yukio Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(27.01.2015)Conqi schrieb:  Wenn ich 1€ für jedes Mal hätte, dass das als Antwort kommt...
Über meinen Grammatik meckern, aber selber Sätze bringen die man 5-fach lesen muss.
Kann ich genauso sagen, wenn ich jedes mal 1€ Bekommen würde für solche Behauptungen, wäre ich Millionär. Rolleyes

(27.01.2015)Conqi schrieb:  Wonach soll man denn die Vorauswahl treffen? Einfach mal alle Bewerber zum Probearbeiten einladen?
Lieber jemanden in ne Probearbeit stecken für mehrere Wochen um zu sehen was man kann, als einen einfach zu sagen, ne wir nehmen dich nicht du bist scheiße und hast keinen Abschluss.

Und nochmal Ich hab rein gar nichts gegen Ausländer, auch nicht wenn sie direkt nen Job bekommen obwohl sie nicht lange hier leben. Aber es frustet einfach wenn man Ständig sowas hören muss.

Und bisty auch von mir ne Entschuldigung an dich, Ja meine Beiträge klingen so als ob ich was gegen Ausländer hätte, aber wie gesagt es ist nicht so, und noch was, ich bin ganz gewiss nicht faul, und habe auch schon in einigen Sachen Erfahrung, sei es Webdesign, grünflächenpfleger usw. Aber das alles nützt nicht wenn es nicht offiziell auf Papier steht.

PS: Genauso hab ich Mom ne Zeitarbeit, aber auch diese geht nur 2 Monate, danach heißt es wieder Bewerbungen schreiben bis der Arzt kommt.

Früher bekannt als: Owli
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.01.2015 von Yukio.)
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27.01.2015
Nerymon Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(27.01.2015)bisty schrieb:  
(27.01.2015)Nerymon schrieb:  Naja, ich muss aber auch sagen, dass ausländische Mitbürger teilweise gewisse Vorzüge genießen.
http://www.gesetze-im-internet.de/aufenthg_2004/
Laut diesem Gesetz soll jeder Ausländer, der sich um eine Stelle bewerbt, zuerst beweisen, dass es keine deutsche Staatsbürger gibt, die diese Arbeit machen können - auch wenn der Arbeitgeber dich haben will, kann er dich nicht nehmen, bis das Arbeitsamt den Vertrag gesegnet hat.

leider laufen beim Amt oft Sachen ab, die gesetzlich so nicht korrekt sind... wenn man da seine Rechte nicht kennt, ist man teilweise dumm dran... die erzählen einem da gerne mal Sachen, die so einfach nicht stimmen.

"Rest is not idleness, and to lie sometimes on the grass under trees on a summer's day, listening to the murmur of the water, or watching the clouds float across the sky, is by no means a waste of time." – Sir John Lubbock
[Bild: mlp.gif][Bild: AJSIG.jpg][Bild: AJG1.gif]
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