Die Grundidee, die das Fundament von allem bildet liegt in der mlp creepy art, wie man sie auf DeviantArt zuhauf finden kann. Ich bin schon lange ein Fan von Darkfantasy, was ich vor allem dem Warhammeruniversum zu verdanken habe.
Ich will aber vorher anmerken, dass ich Creepypastast ala´ "Cupcakes" und "Rainbow factory" nicht ausstehen kann und ich sie total überschätzt finde. Creepy art hingegen in denen sämtliche Protagonisten in einer dunklen Form dargestellt werden, faszinieren mich auf eine spezielle Art - wenn sich es auch in gewissen Grenzen hält. Gore und überzogene Folterdarstellungen hasse ich auch wie die Pest.
Wenn es Storys gibt, in der die Protagonisten ihre verdorbene Seite ausleben, sind es meistens auch kurze Creepypastas die überzogen brutal sind. Ich hatte mir schon länger überlegt gehabt, dass sich aus diesem Material weitaus mehr machen ließe. Ich habe mir vorgestellt, was wohl passieren würde, wenn die Mane Six in einem längeren Abenteuer auf ihre Doppelgänger treffen würden, wie sie in der Creepy-Fan-Szene dargestellt werden.
Durch diese Vorstellung formten sich die ersten Ideen, die mich dazu veranlassten es zu probieren. Zwar war der erste Gedanke "Grimdark" aber ich wollte eine Geschichte schreiben, die mir und den Leser Abwechslung bietet und nicht permanent bierernst sein soll. Als Vorbild für die Mentalität der Story dienten meine beiden Lieblingsanimes "One Piece" und "Slayers". Die beiden haben gemeinsam, dass sie von vielen Genres eine tolle Mischung bieten. Beide haben sowohl eine tolle Geschichte, Szenen zum lachen, Spannung und auch sehr tragische Momente - eine Mischung, die mich seit jeher fasziniert. Und ich wollte es auch versuchen, so etwas auf die Beine zu stellen, zumal ich mir so und nicht anders ein mlp-Abenteuer für die ältere Zielgruppe vorstelle.
Im Zusammenhang mit den landesweit gesuchten Vicious Mares, kam mir der Einfall, einen Kopfgeldjäger zum Hauptprotagonisten zu machen. Dawn sollte auch ein Held sein, der sich etwas von den anderen Hauptakteuren der meisten Fanfics abhebt. Ich hatte schon viele Geschichten gelesen, in denen die Figuren vom Schicksal gebeutelte Pechvögel sind, die über ihre Situaion klagen und nicht mehr als ein normales Leben wollen. Dawn sollte sich diesbezüglich unterscheiden - er sollte unkompliziert sein und nach dem Abenteuer suchen. Seine Beweggründe hatte ich an meine Vergangenheit angelehnt.
Früher arbeitete ich eine kleine Zeit lang in einem Büro einer Schmerzklinik und hatte jeden Tag dieselbe, routinierte Computerarbeit. Für mich war diese Zeit dermaßen langweilig gewesen, dass ich um ein Haar wahnsinnig geworden wäre - vor allem wenn ich mir vorstellte, dass ich das alles noch jahrelang jeden Tag machen müsste. Jetzt hingegen bin Landschaftsgärtner - ein ziemlicher Knochenjob, der aber viel Abwechslung bietet und einen fast jeden Tag an einen anderen Ort verschlägt.
Die einzelnen Ideen die ich für den Storyverlauf, oder für die ein oder anders Anspielung habe, kommen mir oft ganz spontan beim Schreiben, wenn ich in der Arbeit gerade etwas Anspruchloses tu, oder wenn ich mal eine Wanderung mache. Vieles materialisiert sich auch, wenn ich mir überlege, wie ich eine Handlung darstelle, damit sie auch logisch oder nachvollziehbar erscheint. Da kommen oft Sachen dabei heraus, die ich vorher noch überhaupt nicht geplant habe.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Sache mit Goregoros und dem Greifenkönigreich. Ursprünglich sollte Fluttershy von Dawn einfach nur ein magisches Stirnband erhalten, das leicht fehlerhaft ist. Aber danach überlegte ich, wie ich Fluttershy dauerhaft eine interessante Rolle geben kann. Da sie so ein schüchternes Ding ist, würde sie (nach canon) die meiste Zeit bei so eine Art von Abenteuer nur ängstlich herumkauern und das wollte ich nicht. Sie sollte etwas erhalten, woran sich wachsen konnte. Und so ist mir Goregoros in den Sinn gekommen, zumal ich mir vorstellen konnte, dass durch diese Mischung kuriose Situationen entstehen könnten.
Die Idee mit dem Greifenkönigreich kam mir später, als ich mir irgendwann mal vorstellte, wie die Bewohner Equentrias reagieren würden, wenn sie wüssten, dass jener, der sie einst unterdrückt hatte, wiedergekehrt ist. Darin sah ich dann eine Möglichkeit, einen Konflikt darzustellen, der über das einfache "Gut gegen Böse-Schema" herausgeht.
Es gab und gibt aber durchaus Situationen, in denen ich mir, bevor ich mein Notebook anmache, denke:
Auf was hast du dich da bloß eingelassen. Hätte einfaches slice of life nicht genügt?
Aber sobald ich ein bisschen tippe, an meiner Tasse Kaffee schlürfe und mir selber kumpelhaft einrede:
Dir wird schon was einfallen, geht es wieder sehr gut von der Hand.