Es ist ein spezielles Was wäre wenn. Das, was grundlegend anders ist, ist, dass Dawn und Co. für Fluttershys Exorzismus nicht in das Kristallkönigreich gehen, sondern in ein anderes Land namens Pureté, dass von König Glyzerius regiert wird. Die dominante Rasse da sind keine sondern Menschen. Allerdings tragen sie in der Öffentlichkeit immer Ganzkörperrüstungen. Sie wie die hier:
Es fängt da an, dass Krahr nach Pureté geschickt wird wegen dem Bericht von R-34. Nur schafft er es hier nicht, die Wahrheit herauszukitzeln.
Krahr: „Wie lange bitte sollen meine Untergebenen und ich denn noch warten?
Gardist: „So lange, bis Sie dran sind, Botschafter.“
Krahr „Also meine Zeit ist sehr kostbar und ich könnte so viel mehr sinnvollere Dinge tun, als hier nur stupide herumzustehen.“
Gardist: „Dann gehen Sie ruhig und tun diese sinnvolleren Dinge, Botschafter. Niemand zwingt Sie, hier zu warten. Aber wenn sie eine Audienz bei König Glyzerius haben möchten, müssen Sie hier noch einen Moment warten, ob es Ihnen nun passt oder nicht. Es ist doch nicht mein Problem, wenn Sie allen Anschein nach zu faul sind, Ihren Besuch im Vorfeld anzukündigen. Denn wenn Sie das getan hätten, müssten Sie jetzt nicht so lange warten. Unser König verbringt den Tag nämlich auch nicht damit, stupide rumzustehen, auch er hat sinvolle Dinge zu tun und aus diesem Grund kann er nicht mal so eben alles stehen und liegen lassen für eine plötzliche und völlig unangekündigte Audienz.
Der Gardist war ziemlich verärgert, über das prüde Verhalten des Botschafters, auch, wenn er sich
mühelos zurückhalten konnte.
Die Situation an sich war schon ziemlich angespannt und alles andere als angenehm gewesen, aber
der Tonfall des Botschafters, und vor allem der Blick, mit dem er ihn bedachte, lies ihn noch saurer
werden.
Der Gardist war schon mehrere Jahrzehnte im Dienst und konnte von daher schon sehr viel
nennenswerte Diensterfahrung aufweisen – auch beim Empfang von hohen Staatsgästen. Aber so
einen wie diesen hatte er noch nie erlebt.
Es war das erste Mal dass er keinerlei Möglichkeit besessen hatte, sich richtig mental darauf
vorzubereiten.
Es kam wahrlich nicht alle Tage vor, dass ein Botschafter des Greifenkönigreiches so plötzlich und
ohne die geringste Ankündigung, an den Toren der Dominance Einlass forderte.
Schon als er und seine vier Untergebenen, die rechts und links neben ihm standen, draußen auf eine
ziemlich schroffe Weiße um eine Audienz beim König 'baten', war die Versuchung groß
gewesen, sie sofort abzuweisen.
Aber auch wenn König Glyzerius nicht sein Okay für den Empfang gegeben hätte, so wussten die
Wächter, dass es keine gute Idee gewesen wäre, diese Besucher wie unverschämte Hausierer
abzuwimmeln.
Es war unter den Bediensteten des Schiffes bekannt gewesen, dass das politische Verhältnis zwischen Equestria und dem Greifenkönigreich angespannt war, seitdem Prinzessin
Celestia sich wegen irgendeiner Sache mit Prinz Vahrion gestritten hatte. Und damit auch
zwischen Pureté und dem Greifenkönigreich, da Pureté und Equestria so eng verbündet waren.
Zwar blieb dem gemeinen Volk die genauen Gründe unbekannt, aber all jene die im Dienste der
Monarchie standen, bekamen oft mehr mit. So auch die Wachen, denen schon
gleich bewusst war, dass es bestimmt mehr als wichtig sei, Glyzerius über das Auftauchen
des Botschafters zu informieren und dessen prüde Art aufs erste zu tolerieren. Obwohl der Wächter
schon sehr verärgert über das Verhalten vom Botschafter war, war er ein Experte darin, sich
zurückzuhalten. Bei prüdem Ansprechen war es bei diesen Wachen normal, auch prüde zu
antworten. Erst recht, wenn die politische Lage zwischen den beiden Ländern als angeschlagen galt
und sie meinten, der König würde mal eben alles stehen und liegen lassen, als hätte dieser gar nichts
zu tun.
Nun warteten diese fünf Gesandten im Vorraum des Thronsaals vor dem großen, verschlossen Tor –
mit einer Ungeduld, die man in der Luft zu spüren glaubte. Den Gardisten ließ das aber völlig kalt.
Ebenso ließ ihn kalt, wie der Botschafter ihn anstarrte, für andere war dies kein leichtes
Unterfangen gewesen.
Krahr von Bruchfels war ein Greif gewesen, bei dem es wirklich schwer fiel, ihm direkt in die
Augen zu sehen. Seine Federn, die den Kopf bis zum Brustbereich eindeckten, waren dunkelgrau
und sein verbeult wirkender Schnabel hatte ein derartig schmutziges Braun, als hätte er ihn sich mit
Schuhlack gefärbt. Seine Raubkatzenhälfte besaß schwarzes Fell und wirkte wie die eines Panthers
- die gleichfarbigen, eingezogenen Flügel wie die eines Raben. Um seinen Brustbereich trug er eine
wunderschöne, weinrote Robe. Sie glänzte sanft im Licht, so dass gut zu erkennen war, dass sie aus
purer Seide bestehen musste. Ihre Einfassungen waren aus Goldfaden gestickt, ebenso die filigranen
Muster, die sich wie Efeuranken, elegant über den Stoff schlängelten. Um den Hals trug er - an
einer feinen Gliederkette angebracht – ein silbernes, rundes Medallion. Auf ihm war ein aufrecht
stehender Greif abgebildet, den man von der Seite sah. Er hatte den Schnabel weit aufgerissen und
hob seinen rechten Arm mit einer zeigenden Klaue gerade nach vorne. Dadurch wirkte er, als würde
er gerade irgendwem zu etwas auffordern, oder zu irgendetwas Einspruch erheben. Knapp über ihm
schwebte eine dreizackige Krone, auf deren Mitte ein kleiner, runder Smaragd angebracht war.
Dieses Motiv das dieses Abzeichen ausmachte, symbolisierte, dass sein Träger die Vertretung seines
Königs war und auch dessen Stimme besaß.
Der Gardist hatte das alles erkannt, weil er ein scharfes Auge hatte. Aber er war von alledem
gänzlich unbeindruckt.
Was an Krahr besonders auffiel, war sein mürrischer Gesichtsausdruck, der sich nie zu ändern
schien. Seine Augebraunmuskulatur war zu einem deutlichen Balken verzogen, der sein Gesicht
dauerhaft verfinsterte. Es wirkte als habe er dort einen Eisenbolzen unter der Haut.
Dementsprechend waren seine Augen stets halb zusammengekniffen. Zwischen den Liedern, die
nur schmale Schlitze waren, lugten bernsteinfarbene Pupillen hervor die im hereinfallenden Licht
unheimlich glänzten.
Den Gardist konnte er damit aber damit überhaupt nicht einschüchtern. Unter seinem Helm verzog
er nicht die geringste Miene und selbst ohne Helm könnte er dem Botschafter stundenlang in die
Augen starren, ohne zu blinzeln. Aber der Gardist konnte aus den Augen lesen, wie der Botschafter
gerade drauf war.
In den konnte deutlich erkannt werden, dass er dieser Warterei müde war. Vor allem schätzte er es
nicht, wenn man auf seine Frage keine richtige Antwort gab.
Ungeduldiger als noch gerade eben, sprach er nochmals den Gardisten mit einer Stimme an, die
dunkel und krächzend war:
„Beantworte gefälligst meine Frage vernünftig: wie lange wird meine Zeit hier noch unnötig verschwendet?“
Gardist: „Ich dachte, ich hätte mich in dieser Hinsicht gerade mehr als deutlich genug ausgedrückt und Ich wiederhole mich in der Regel wirklich äußerst ungern aber da Sie entweder schwer von Begriff zu sein scheinen oder – was ich wahrscheinlicher finde – meine Antwort nicht hinnehmen wollen, werde ich es tun, um Ihnen zu zeigen, dass dies die die absolut bestehrlichste Antwort ist, die ich auf diese Frage geben kann: Sie müssen noch genau so lange warten, bis Sie dran sind. Und dran sind Sie, wenn unser geliebter König bereit ist, Sie zu empfangen. Und kein einzige Sekunde früher und keine einzige Sekunde später, Herr Botschafter.
Verächtlich drehte Krahr seinen Kopf etwas zu Seite und sprach: „Tz, Pureténer – typisch.“
Er lächelte schwach – es war ein Lächeln jener Art, das auf demjenigen, den es galt, nicht positiv
gestimmt war. Aus dieser Mimik konnte die naive Überzeugung der Überlegenheit, die der
Botschafter gegenüber dem Gardist empfinden musste, deutlich erkannt werden. Seine
Greifenwächter lachten kurz, nachdem er diese Bemerkung gemacht hatte. Ob sie wirklich
Belustigung empfanden, oder nur auf treue Speichellecker machten, war nicht offensichtlich.
Der Gardist war nach wie vor völlig unbeeindruckt vom Verhalten des Botschafters.
Gardist: „Hehehehehehehe. Ich lach mich tot. Schon ein wenig erbärmlich.“
Krahr: „Was ist erbärmlich?“
Gardist: „Wir jedenfalls müssen nicht über jeden schlechten Witz unseres Königs lachen, um uns seine Sympathie zu erschleichen.
Die Leibwächter raunten und tuschelten daraufhin verärgert. Der Botschafter selbst war gerade so
sehr auf der Palme, wie selten. Er war es schon nicht gewohnt, dass man sich ihm gegenüber nicht
unterlegen fühlte. Dass er bei diesem Soldat so gar keinen Eindruck schinden konnte, irritierte ihn
bereits. Aber dass dieser Soldat so gut wie gar keinen Respekt ihm gegenüber zeigte, verärgerte ihn
zunehmend.
Krahr: „Sagt mal, redet man hier mit allen Staatsgästen so?“
Gardist: „Nein, nur mit Ihnen.“
Krahr: „Also das ist ja wirklich die Höhe! Da bemüht man sich extra den langen Weg hier her, wird warten gelassen und wird dabei von einem Unsympathen sondergleichen betreut. Die Gastfreundschaft von Pureté ist ja wirklich das Allerletzte! So eine bodenlose Unverschämtheit habe ich ja in meiner gesamten Laufbahn noch nicht erlebt.“
Während der Botschafter das sagte, bedachten er und seine Untergebenen den Gardisten mit den
finstersten Blicken, die sie draufhatten. Doch dieser störte sich daran nicht im Geringsten.
Krahr: „Ich werde mich für dieses Verhalten gleich beim König beschweren. Du kannst dir schon mal überlegen, wie du einen neuen Job findest. Außerdem werde ich darüber nach meiner Rückkehr berichten. Ich hoffe, du wirst kein zu schlechtes Gewissen haben, wenn deinetwegen das Verhältnis zwischen unseren...“
Während er das sagte, war er ihm immer näher gekommen und berührte ihn nun mit der Klaue. Das
war ein absolutes Tabu.
So flink, wie es nur ging, schlug der Wächter die Klaue weg und nahm seinen Speer in die Hände.
Gardist: „NICHT ANFASSEN!!!“
Der Botschafter und seine Untergebenen wichen verschreckt zurück.
Gardist: „Was im Namen von König Glyzerius und dem Lande Pureté fällt Ihnen eigentlich ein, Botschafter?! Sie kommen hier her ohne sich vorher auch nur in irgendeiner Art und Weise angekündigt zu haben, verlangen mit der wohl unhöflichsten Art, die es gibt, eine Audienz bei unserem geliebten König, verlangen, dass er für Sie alles stehen und liegen lässt, um Ihnen so schnell, wie möglich seine Aufmerksamkeit zu bitten, als wäre dies die größte Selbstverständlichkeit, die es hier auf Erden gibt, lassen die Tatsache, das es dem Herrn leider noch nicht schnell genug geht, an mir aus, obwohl ich darauf keinen weiteren Einfluss habe, kritisieren mich, ich wäre Ihnen nicht höflich genug, was ziemlich heuchlerisch ist, weil Sie hier das bisher unhöflichste Verhalten an den Tag gelegt haben, was ich in 32 Jahren meiner Dienstzeit von irgendjemanden erlebt habe. Zudem haben Sie es gewagt, mich zu bedrohen, Sie können seiner Majestät gerne gleich alles erzählen, was hier zwischen Ihnen und mir passiert ist aber glauben Sie mir, er wird da mir Recht geben, ganz bestimmt! Sie haben weiterhin gewagt, mich zu duzen, obwohl ich Ihnen nicht das Du angeboten habe und Sie haben es gewagt, mich berühren. Das ist bei den Wächtern des Königs ein Straftatbestand. Ich kann Sie deshalb jetzt wegen Autorätsanmaßung von Bediensteten der Monarchie in den Kerker werfen lassen. Der König hätte damit kein Problem, wenn er von Ihrem Verhalten erfährt.“
Während er den letzten Satz sagte, fingen Blitze wild an, über seine Speerspitze zu tanzen.
Gardist: „Ich habe die Schnauze voll. Und wenn Sie den Rest des Tages nicht in einer Zelle im Keller verbringen wollen, dann reißen Sie sich jetzt entweder zusammen, gehen mir mit Ihrem Gejammer nicht länger auf den Geist und strapazieren meine Nerven nicht länger, bis Sie dran sind oder Sie gehen wieder. Die Entscheidung liegt bei Ihnen. Ich hoffe, das ist jetzt angkommen.“
Der Botschafter und seine Begleitwächter waren zunächst zu eingeschüchtert, um etwas darauf zu antworten.
Krahr: „S-seid Ihr von Sinnen?! Ich bin Botschafter! Ihr dürft mich gar nicht verhaften, weil ich im diplomatischen Dienst hier bin. Kennt ihr nicht das Königshorster Abkommen über diplomatische Beziehungen?“
Gardist: „Selbstverständlich. Ich war immerhin dabei, als es beschlossen wurde. Allerdings scheint Ihnen entgangen zu sein, dass Pureté vor 6 Monaten aus diesem Abkommen ausgetreten ist. Deshalb genießen Konsule und Botschafter aus anderen Ländern hier in Pureté auch keine Diplomatische Immunität. Also ja, ich kann sie sehr wohl festnehmen, wenn es einen Anlass gibt, Botschafter.“
Krahr erwiederte darauf nichts mehr und hoffte nun inständig, dass es bald so weit sein sollte.
Zu seinem Glück wurde sein Gebet nur wenige Momente später erhört. Das Tor zum Thronsaal ging
eine Menschenbreite weit auf und ein anderer Gardist trat hindurch. Er verneigte sich elegant vor
Krahr und sagte:
„Im Namen des Königs Glyzerius von Pureté heißen wir Sie auf der Dominance willkommen, Boschafter Krak von Bruchstein.“
Es heißt Krahr von Bruchfels! brüllte dieser in Gedanken auf.
„Seine Majestät, der ehrenwerte König Glyzerius von Pureté ist nun bereit, Euch zu empfangen.“
„Na endlich“, schnaubte Krahr. „Ich hatte schon damit gerechnet, meinen Alterssitz hierhinverlegen zu müssen – nicht gerade eine prickelnde Vorstellung. Und man nennt mich Krahr von Bruchfels.“
„Gardist: „Oh verzeiht.“
Je einer ging zum rechten und zum linken Torflügel hin und schwenkten diese dann synchron auf.
Gardist: „Ich werde nicht dabei sein aber ich hoffe, Sie benehmen sich ab jetzt. Kleiner Funfact: Majestätsbeidigung wurde früher mit dem Tode bestraft.“
„Tretet bitte ein“, sprachen beide.
Darum ließ sich Krahr kein zweites Mal bitten.
Der König sah der kommenden Audienz völlig gelassen und interessiert entgegen. Er wollte gerne
wissen, was so dringend war, dass ein so spontaner Staatsbesuch nötig war. Er hatte ja nicht
wirklich Ahnung davon, was der Anlass war. Er hatte seine goldend glänzende Ganzkörperrüstung
an. Man sah nichts von seiner Haut.
Flankierte wurde der König von seiner Leibgarde – der Inneren Reinheitsgarde. Sie bestanden
aus 40 Gardisten, die die gleiche Rüstung, wie er nur in Silber trugen. Der Kommandeur dieser
Garde Propeté stand zur Linken von Glyzerius entschlossen bereit und sah – wie sein Herr – dem
Kommenden gelassen entgegen. Auch ansonsten war der Kommandeur einer, der fast alles stets
locker anging. Er war nämlich nicht nur der Kommandeur seiner Leibgarde sondern auch sein
Erster Berater und Stellvertreter. Eben seine Nummer 2. Auch er trug die gleiche Rüstung aber sie
schimmerte Weinrot.
Krahr trat dem Herrscher sehr selbstüberzeugt entgegen. Er zweifelte nicht wirklich daran, dass er
in der Lage wäre aus ihm etwas herauszukitzeln, wenn es denn überhaupt etwas gab. Auch er war
skeptisch gewesen, als er erfahren hatte, dass der gehegte Verdacht nur auf einer groben Vision des
Seherpriesters, und dem übereilten Bericht eines Spionageagenten beruhte. Allerdings konnte dem
König nicht wirklich ansehen, dass er angespannt wirken würde. Ein wesentlicher Teil seiner fast
stets erfolgreichen, diplomatischen Gewandtheit bestand in seinem Können, die Gefühle seines
Gegenübers in dessen Gesichtsgebärden zu lesen. Dies war eines der vielen Dinge gewesen, die er,
während er die Karriereleiter immer weiter hinaufkletterte, erlernt hatte.
Es hatte bereits in seiner Kindheit angefangen; als kleines Küken unter neun Geschwistern musste
er schon früh lernen, sich richtig durchzusetzen. Als er älter wurde, trat er in den militärischen
Dienst und war einige Zeit als Soldat tätig. Von da aus lies er sich schließlich zu einem
Verhörspezialisten weiterbilden. Es erfüllte ihn mit einer gewissen, intimen Freude, andere solange
auszuquetschen, bis sie bereit waren, endlich auszusagen. Aber nach einer bestimmten Zeit wurde
auch diese Arbeit ihm zu langweilig und er beschloss, sich weiterzubilden und in die Politik zu
gehen – und das mit Erfolg. Die Erfahrungen, die er im Laufe seines Lebens sammeln konnte
brachten ihn sogar so weit, dass er mit einem Adelstitel ausgezeichnet wurde und sogar in diese
Oberschicht emporstieg. Seine Traumkarriere verdarb aber im Laufe der Zeit immer mehr seinen
Charakter. Schon kurz nachdem er zu einem Adeligen erhoben wurde, sah er all jene, die der
'Unterschicht' angehörten, immer mehr als unwürdiges Gesindel an. Einschließlich seiner Familie
mit der er fortan nichts mehr zu tun haben wollte. Zudem spottete er gerne auch über Angehörige
seiner Klasse, die ihren Titel und ihren Stand durch reines Erbrecht erhalten hatten. Für ihn, der sich
alles hart erarbeiten musste, war es unverständlich gewesen, warum er all jene respektieren sollte,
die einfach nur das Glück hatten, aus den Eiern, oder den Lenden von denen geschlüpft zu sein, die
schon alles
besaßen. Egal ob diese gebürtigen Adeligen ihren Plichten (die sie ja auch hatten) gut nachgingen oder nicht.
Die Tatsache, dass sich diese Adeligen die Familien in die sie geboren wurden, genau so wenig
ausgesucht hatten wie er, kümmerte ihn nicht. Es gab nur wenige Adelige auf dem königlichen
Hof, die eine ähnliche Lebensgeschichte wie die seine erzählen konnten. Von daher gab es nicht
viele, für die er wirklich Sympathie empfinden konnte – und wollte. Aber er war klug genug
gewesen, sich bis zu einem bestimmten Maß zurückzuhalten; schließlich durchsägte man ja nicht
den Ast, auf dem man gerade saß.
König Karlusus war ein Greif gewesen, dem er schon immer Respekt gezollt hatte. Auch für ihn
war es ein tiefer Schlag gewesen, als er das erste Mal erfuhr, dass den König die Altersdemenz
heimgesucht hatte. Prinz Vahrion hingegen musste sich erst beweisen. Natürlich stand er
über Krahr und er würde nicht wagen, seinem Prinzen zu widersprechen, ganz gleich, wie konfus
seine Befehle auch wirken sollten. Aber in seinem Inneren empfand er ihm gegenüber noch
keinerlei Respekt, ganz egal ob er der Sohn Karlusus´ war. Solange er keine nennenswerten Taten
vollbracht hatte, war er für ihn nicht mehr als ein Grünschnabel, der nur zufällig auf dem Thron saß.
Aber vielleicht war es ja bald soweit; wenn Krahr nun tatsächlich etwas herausfinden sollte, was
den Verdacht bestätigte, so würde auch er dem Prinzen helfen, seine erste große Tat zu vollbringen.
Dieser Gedanke war sehr befriedigend. Ponys mochte er allgemein auch noch nie besonders. Er sah
sie schon immer nur als schwache, naive Huftiere an, die den Greifen in jederlei Hinsicht
unterlegen waren. Seiner Auffassung nach könnten die Greife Equestria ohne große Probleme
erobern. Als Führungspersonen wollte er sie einfach nicht ernstnehmen. Deshalb konnte er die
Prinzessinnen nie wirklich für voll nehmen auch wenn er ihnen noch nie begegnet waren.
Die Menschen aus Pureté konnte er nie wirklich einschätzen aber interessiert hatten sie ihn nie
wirklich. Deshalb fand er, dass hier seine Übliche Art her musste.
Aber er stieß hier schon von Anfang an auf mehrere Hindernisse. Das erste waren die Helme, die sie
trugen. So konnte er nichts aus den Gesichtsgebärden lesen. Das bedeutete, dass er auf ihre
Körperhaltung und ihre Stimmen achten musste. Seine beste Chance aber bestand darin, darauf zu
achten, dass der König sich verplapperte. Eine weitere Sache war die, dass er absolut selbstbewusst
sein musste, um das zu erfahren, was er hören wollte. Aber er war mehr eingeschüchtert von diesen
Gestalten, die noch einen Kopf größer waren, als er selbst.
Der Gardist, der sie führte. blieb vor dem Ende des Steges stehen. Er drehte sich um, nahm seinen
Speer in die Hände und schlug damit dreimal hallend auf den Boden.
Gardist: “Hochkönig Maurice Glyzerius!“
Dieser, sein Kommandeur und seine Garde stammte gleichzeitig zuerst mit dem linken, dann mit
dem rechten Bein. Dabei hallte es hörbar. Dann salutierten sie klar und deutlich.
Gardist: „Adeliger Botschafter Krahr von Bruchfels aus dem Greifenkönigreich Equentria.“
Erwähnter und seine Begleiter durchführten allesamt eine kurze, galante Ver mmmbeugung und
reckten ihre Häupter sogleich wieder aufrecht in die Höhe.
Darauf hin ertönten zwei weitere Stabschläge. Es war der Gardist, der sie hier her führte.
Gardist: „Botschafter, ich fordere Sie hiermit auf, sich ordentlich zu veneigen.“
Dieser tat es schnell, um endlich das Gespräch beginnen zu können. Glyzerius tat es ihm gleich,
ehe sie sich wieder aufrichteten.
Glyzerius:„Wir heißen Sie willkommen, Botschafter Krahr von Bruchfels“.
„Ich danke Euch, König Glyzerius“, sprach Krahr in einem höflichen Ton. Die Gastfreundschaft eures Gefolges ist sehr... einzigartig.
König Glyzerius: „Wir Pureténer als Gastgeber sind so höflich zu unseren Gästen, wie sie zu uns. Darüber hinaus müsst ihr die Wartezeit entschuldigen denn es ist nicht unsere Stärke, auf derartig plötzliche und völlig unangekündigte Staatsbesuche sofort zu reagieren. Darum möchte ich Sie auch bitten, sich in Zukunft anzukündigen, das wäre besser für uns beide. Ich würde dann in der Lage sein, mich besser vorzubereiten und Ihnen besser Rede und Antwort stehen zu können und sie müssten nicht so lange im Foyer warten.“
Krahr: „Ja aber ich bitte euch, auch mich zu entschuldigen. Mir ist sehr wohlbewusst, dass der Besuch von meinem Gefolge und mir ziemlich überraschend kam, die Entscheidung für meinen Besuch wurde auch sehr schnell und spontan gefällt aber haben wir unsere Gründe. Gute Günde und eilige Gründe sogar, wenn ich dies betonen darf. Dem ehrenwerten Prinz Vahrion vom Geschlecht der Sturmherzen ist es wichtig, Klarheit zu schaffen.“
„Das will ich Euch gerne glauben. Und mir liegt auch nichts ferner, als Prinz Vahrion schon so kurz nach Antritt der Pflichten seines Vaters, dem ehrenwerten König Karlusus, Steine in den Weg zu legen. Es ist wirklich ein Jammer, dass König Karlusus nun Opfer der Altersdemenz wurde. Es ist einige Zeit her, seit ich ihn das letzte Mal sah und so, wie es aussieht, wird dies nun auch wirklich das letzte Mal gewesen sein. Werden Sie Prinz Vahrion später ausrichten, wie sehr mir das mit seinem Vater leidtut und dass ich ihm wünsche, dass er ein würdiger Thronfolger sein wird, Botschafter?“
Es fiel Krahr auf, dass der König überhaupt nicht abweisend war. Er redete sogar noch ein wenig um den heißen Brei herum. So etwas tat man nicht unbedingt, wenn man etwas zu verbergen hatte. Wenn man etwas zu verbergen hatte, wollte man solche Gespräche schnell hinter sich bringen. Es sei denn, er versuchte, vom Thema abzulenken aber das war viel mehr eine Rückzugstaktik, wenn man schon in der Zwickmühle war. Hier hatte Krahr noch nichtmal den Anlass für seinen Besuch preisgegeben. Es war so nicht-alarmierend, dass es fast schon wieder alarmierend war.
Krahr: „Bei... allem nötigen Respekt, Eure Majestät aber der Prinz verdient es, solche Mutzusprechungen persönlich zu hören. Und Ihr könnt noch mehr tun, als das. Ihr könnt Ihm nämlich helfen, seine erste große Tat zu vollbringen. Dafür bräuchte ich lediglich ein paar Auskünfte und würde damit nun gerne dazu kommen, warum ich eigentlich hier bin.
König Glyzerius: „Nun gut, dann möchte ich das Gespräch auch nicht weiter unnötig in die Länge ziehen. Na dann schießen sie mal los, Botschafter.“
Er richtete seinen scharfen Blick direkt auf den König und den Kommandeur.
Krahr: „Uns ist zu Ohren gekommen, dass die Wirtin des Dämons Goregoros sich hier bei euch befindet. Ich will bestätigen können, das dies auch wirklich der Wahrheit entspricht.“
Als er dies sagte, betonte er das Wort „Wirtin“ besonders stark, um drauf aufmerksam zu machen,
dass seiner Seite bewusst war, welchem Geschlecht das gesuchte Individuum angehörte. Dies hatte
den Zweck, den Effekt der Überraschung zu verstärken.
Es geschah nur leider nicht das, was er erhofft hatte, zu erreichen. Er konnte keinerlei verdächtige
Regungen feststellen. Das einzige, was ihm auffiel war, dass der König den Kopf ein wenig nach
hinten schob. So etwas tat man, wenn man eine verwirrte Mine verzog. Und eine verwirrte Mine
verzog man, wenn man bei dem Kontext nicht im Bilde war und sich dies ziemlich konfus für einen
anhörte. Und genau diesen Eindruck machte der König nun. Aber Krahr ließ sich von diesem ersten
Rückschlag kein bisschen beirren.
König Glyzerius: „Was bitte sollen wir darunter verstehen? Die... Wirtin des Dämons Goregoros. War das nicht der dämonische Halbgott, der die Ländereien Equentrias einst mit Gewalt unterjochte, sich zum alleinigen Herrscher erklärte und das Land mit eiserner Faust regierte, bis eine Kolonie Wechselponys in diese Ländereien einfiel auf der verzweifelten Suche nach Liebe und damit seinen Zorn weckte, weil welche es wagten, sein Terretorium zu attackieren, was er einfach zu seinem Eigentum erklärte und diese Invasion dann niederschlug, viele von ihnen tötete, den Rest einschließlich der Königin gefangen, dann verzauberte er sie und machte sie zu seinen Untetanen aber eines Tages verschwand er? Ja, Sie meinen wohl den aber mir fehlt der Kontext. Wir verstehen nicht, was Ihr damit sagen wollt.“
Krahr gurgelte kurz, um seine Stimmbänder zu lockern und antwortete dann:
Krahr: „Oh verzeiht. Ich bin da wohl mit der Tür ins Haus gefallen. Ich war etwas zu überstürzt, deswegen entschuldigt mir dies bitte und lasst mich es genauer erläutern. Uns – damit meine ich mich und das gesamte Greifenvolk – liegt viel daran, den Frieden aufrecht zu erhalten. Wir Greife mögen zwar anderen gegenüber manchmal grob vorkommen, aber auch wir bevorzugen es irgendwie, friedlich mit anderen Völkern und Rassen zusammenzuleben. Aber leider ist die Sache mit dem harmonischen Miteinander nicht immer einfach; es gibt nun mal Dinge, die lassen sich nicht mit ein paar netten Worten lösen.
Glyzerius: „Das müssen Sie mir nicht sagen. Wenn einer weiß, was das bedeutet, dann ich. Wenn mir dies nicht bewusst wäre, würde ich heute nicht hier stehen. Dann würden Sie mit ziemlicher Sicherheit jetzt meinem Tyrannen von Vorgänger Grekzer Gräxer reden. Ach, wie gerne hätte ich ihn einfach mit ein paar friedlichen Worten abgelöst. Aber ich musste leider lernen, dass dem nicht so war. Und da ich seine Terrorherrschaft über diese Lande einfach nicht länger tolerieren konnte, blieb mir nichts anderes übrig, als eine Revolution anzuzetteln, die auch keineswegs ohne gewalttätige Auseinandersetzungen verlief. Aber sie war erfolgreich und deshalb stehe ich hier. Und danach ging es auch nicht immer nur friedlich weiter. Etliche Kriege habe ich schon führen müssen und keinen einzigen habe ich selbst angezettellt aber ich musste sie bestreiten, weil ich an mein Volk denken musste, für das ich verantwortlich bin. Glauben Sie mir Botschafter, hätte bei meinem Amtsantritt gewusst, was noch alles auf mich zukommen sollte, wäre ich schon längst Hals über Kopf aus diesen Ländereien geflohen. Also bin ich eine der Letzten, die nicht verstehen, was Ihr meint.“
Krahr: Tja und manchmal ist es deswegen auch nötig, seine Spione zu schicken, damit sie für ein wenig mehr Klarheit sorgen. So ungern ich es auch zugebe, aber wir waren gezwungen, euch ein wenig auszuspionieren. Das, was wir erfahren haben, legt den Verdacht sehr nahe, dass die Wirtin tatsächlich hier ist.“ (Das Ausspionieren tat ihm persönlich kein Bisschen leid)
Der König war nun äußerst empört. Die Greife hatten es tatsächlich gewagt
sein Reich zu infiltrieren?
Glyzerius: „Was sagt Ihr da?! Ihr habt es tatsächlich gewagt, uns auszuspionieren? Was in allen Gottesnamen denkt ihr euch eigentlich dabei?! Ohne meine Erlaubnis einfach auf mein Schiff stehlen? Unsere privaten Geheimnisse einfach in Erfahrung zu bringen? Dinge, die niemanden etwas angehen? Was für einen Scheiß haben eure Agenten gemacht?! Haben sie sich einfach in unsere Computer gehackt und Daten über uns heruntergeladen und euch übermittelt? In unserer Welt nennt man das Ausspähen von Daten, was eine Straftat ist die mit bis zu drei Jahren Gefängnis geahndet wird. Oder haben eure Agenten ein privates Gespräch von uns belauscht, das aufgenommen und an euch geschickt? Das nennen wir Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes, auch bis zu drei Jahre Gefängnis, für Amtsträger sogar bis zu fünf Jahren. Geben Sie uns einen Grund, warum wir Sie nicht augenblicklich des Schiffes verweisen sollten. So etwas habe ich noch nie erlebt.“
Krahr gefiel diese Reaktion schon irgendwie besser. Warum regte der König sich gerade so auf? Weil er sehr empfindlich reagierte, wenn man die Privatsphäre von ihm und seinen Leuten angriff oder weil er etwas zu verbergen hatte?
Krahr: „Ganz ruhig, eure Majestät. Ich versichere euch, wir haben nichts dergleichen getan, der Agent war nichtmal auf eurem hübschen Schiff.“
Glyzerius: „Ach so? Warum sagen Sie das nicht gleich? Verzeihen Sie meine aufbrausende Reaktion, ich reagiere einfach sehr empfindlich, wenn es um meine Privatsphäre geht. Stellt euch nur vor, mein Botschafter würde nach Königshorst kommen und König Karlusus oder Prinz Vahrion eröffnen, ich hätte einen Spion in Schloss Himmelstein eingeschleußt, der ihre Privatangelegenheiten ausgespäht und/oder abgehört hätte. Da würde er ja auch aus allen Wolken fallen. Aber gut genug davon. Wie hat euer Agent uns denn aussponiert?“
Krahr: „Sagen wir es so: eigentlich war es gar nicht mal eine richtige Spionageaktion. Zwar hatten wir einen Agenten geschickt, aber der musste sich nicht besonders anstrengen. Eine Klauevoll von Zeugenberichten hatte ausgereicht, um unseren Verdacht zu verstärken. Ganz recht; das eine oder andere kurze Gespräch mit Eurem eigenen Volk hatte ausgereicht, dass unser geliebter Prinz Vahrion das Okay für meinen Besuch gab. Dies zeigte eindrucksvoll, wie viel jugendliche Unbesorgtheit noch in Euch steckt.“
Gardist: „HEY!“
Der Gardist, der sie herführte, schlug mit dem Stab auf den Boden und eine Druckwelle weißer Magie breitete sich mit einem Knall in alle Richtungen aus. Krahr und seine Untergebenen zuckten erschrocken zusammen, während alle anderen im Saal keinen Muskel rührten.
Gardist: Wer sind Sie, dass Sie es wagen, die Frechheit zu besitzen so respektlos mit seiner Majestät zu sprechen und wer sind Sie, dass Sie es wagen, die Dreistigkeit zu besitzen, Urteile über seinen Charakter zu fällen?! Was bilden Sie sich eigentlich ein, wer Sie sind?! Hat mein Kollege sich in irgendeiner Art und Weise unklar ausgedrückt, als er Sie darüber aufklärte, dass Majestätsbeleidigung früher mit dem Tode bestraft wurde?“
Glyzerius: „Ganz ruhig, Fretz. Ja, ich weiß, was Sie meinen, Krahr von Bruchfels oder sollte ich eher sagen Krahr Grunzpflai? Denn so hießen Sie doch, bevor Sie den Adelstitel erhielten.“
Krahrs Untergebene kicherten, als sie den Namen hörten. Krahr fauchte sie kurz sauer an, sie räusperten sich schnell und schauten wieder stumm nach vorn.
Glyzerius: „Immer noch keinen Kontakt zur Familie? Ach nein, ich vergaß ja, die sind ja Teil der Unterschicht und damit unwürdiges Gesindel. Wer braucht schon Familie, wenn man die Schule mit Bestnoten abschließt, wenn man dann der Equentrianischen Armee beitritt und als Soldat seiner Heimat dienen kann? Wer brauchr Familie, wenn man dann einen Job als Verhörspezialist annimmt und Spaß daran haben kann, andere auszuquetschen? Wer braucht Familie, wenn man dann eine erfolgreiche politische Karriere macht? Wer braucht Familie, wenn man zu einem Adeligen erhoben wird und in den Königlichen Hof aufgenommen wird? Was ist Familie schon, wenn man Status haben kann, nicht wahr? Ich kann Ihnen versichern, dass Ihre acht Brüder und Schwestern Sie ebenso aus ihren Leben gestrichen haben, wie Sie es mit ihnen getan haben, vor allem als Sie es nichtmal für nötig erachteten, zur Beerdigung ihrer armen Mutter erscheinen, nichtmal, um sich zu bedanken, für die Zeit in der sie da war. Wie sehr sich in vier Jobs Tag und Nacht abrackerte, um ihre neun Kinder durchzubringen, nachdem Ihr Vater sie hat sitzen lassen. Dafür hätte Ihre Mutter sich eigentlich auch einen Adelstitel verdient. Verbunden mit Ihrem Respekt. Denn warum sollte man Adelige respektieren, die für ihren Status keine Kralle krumm gemacht haben und einfach nur Kinder von Personen sind, die selber bereits adelig waren? Nein selbsverständlich nicht. Ist ja nicht so, dass sich diese Erbschaftsadeligen ihre biologischen Familien, in die sie hineingeboren wurden berhaupt nicht ausgesucht haben und selbstverständlich haben diese Adeligen überhaupt keine Pflichten und liegen den ganzen Tag nur auf der faulen Haut. Nur stimmt das nicht so ganz.“
Krahr war ganz irritiert und verärgert über diese Rede.
Krahr: „Woher wisst Ihr das alles? Warum redet Ihr darüber, das ist ja wohl meine Privatangelegenheiten! Ich verbitte mir das!
Glyzerius: „Woher ich das weiß, werde ich gleich offenbaren. Warum ich das zur Sprache bringe? Mit dem Satz 'Dies zeigte eindrucksvoll, wie viel jugendliche Unbesorgtheit noch in Euch steckt' haben sSie gezeigt, dass Sie denken mich zu kennen. Und zwar gut genug, um sich ein Urteil über mich zu bilden. Das ist aber nicht der Fall, denn Sie wissen praktisch gar nichts über mich. Aber ich kenne Sie. Und nein, ich habe keine Ihrer Privatangelegenheiten verletzt. Was Ihre Familie angeht, das weß ich alles von Ihren Geschwistern. Sie waren kurz vor unserer Audienz so nett, mir Rede und Antwort zu stehen. Und den Rest verdanke ich meiner Menschenkenntniss. Oder Greifenkenntniss, wie mann's nimmt und den Eindruck, den Sie auf mich machen. Oder habe ich mich in irgendeiner Art und Weise gerade über Sie geirrt, Botschafter?“
Krahr fing an zu stammeln
Krahr: „Naja also... wie soll ich sagen... also... nicht direkt... ich meine... nein. Ihr habt voll ins Schwarze getroffen.“
Seine Begleiter kicherten erneut.
Glyzerius: „Wer hätte das gedacht. Und so wie es scheint, haben Sie eben nicht zugehört, denn ich habe bereits erläutert, wie ich an diesen Status gekommen bin. Und ich sehe mich nicht in der Stimmung, dies noch einmal zu wiederholen. Ich hoffe, das ist Ihnen eine Lehre und ich hoffe vor allem, dass Sie dies auch in Zukunft bedenken, bevor Sie meinen, mehr über jemanden zu wissen, als Sie es tatsächlich tun, Botschafter.“
Krahr war wirklich baff darüber, wie sehr der König die Dinge umdrehen konnte. Wahrscheinlich sogar noch besser als Meister Kairiros. Krahr war damit klar, dass er in dieser Audienz überhaupt nicht mehr über den König lästern sollte, wenn er sich nicht mehr lächerlich machen wollte.
Glyzerius: „Aber egal, was hat euer Agent in Erfahrung bringen können? Ich werde selbstverständlich alles aufklären.“
Krahr: „Nun, es ist den Leuten aufgefallen, dass Ihr, der König dieses Reiches, persönlich und in aller Öffentlichkeit, normale Bürgerponys begrüßt. Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, ich wüsste über alle Besonderheiten, die ihr Pureténer so besitzt, Bescheid wüsste, aber dies wirkte doch sehr suspekt.“
Während er das sprach, hatte er sein Augenmerk auf möglichst alle gerichtet gehabt. Wenn darunter
der Wirt war, müsste unter ihren Helmen Ihr Gesichtsausdruck blass und betroffen wirken – so als
wäre ihnen bewusst geworden, dass sie einen großen Fehler begannen hatten. Aber es war eben
unter ihren Helmen. Und Krahr konnte nicht durch die Helme hindurch sehen. Verdammt nochmal,
warum mussten diese Pureténer tagtäglich diese bescheuerten Helme tragen? Warum konnten sie sie
nicht einmal abnehmen? Das würde dieses Verhör so viel einfacher machen. Aber er wusste, würde
er vom König verlangen, seinen Helm abzunehmen, würden er und seine Begleiter sich tatsächlich
im Kerker wieder finden. Er wusste nicht viel über Pureté aber was er wusste war, dass ihre
Rüstungen ihnen heilig waren und niemals würden sie ihre Helme abnehmen. Danach zu fragen galt
als Blasphemie und stand unter Strafe. Ganz besonders beim König.
Glyzerius müsste innerlich jetzt eigentlich zugeben, dass diese Aktion in der Tat ein Fehler war –
seiner. Es war schließlich seine Idee gewesen, seine Freunde vor Ort zu begrüßen.
Aber es beunruhigte ihn tatsächlich nur nur minimal. Er hatte schon damit gerechnet, dass dies
auffallen würde und ihm war auch klar, dass es den Bürgern seltsam vorkommen würde aber es war
immerhin das erste Mal, dass er persönlich Ehrengäste begrüßte, die dem Volk nicht bekannt waren.
Das konnte er also ganz normal erklären.
Zudem wollte es ihm zunächst nicht in den Sinn kommen, wie sich daraus die Theorie entwickeln
konnte, dass die 'Wirtin' dabei sein konnte.
Während er über all diese schnell nachdachte, hatte er den Kopf ein wenig nach oben gerichtet, um
den Eindruck zu erwecken, er würde überlegen, was der Botschafter meinte.
Glyzerius: „Ach das meinen Sie. Also ich muss Ihren Agenten loben denn nichts, was er herausgefunden hatte, entsprach der Unwahrheit. Ich kann meinen Bürgern nicht verübeln, wenn ihnen das seltsam vorkommt denn schließlich ist dies zwar nicht das erste Mal, dass ich persönlich Gäste vor Ort empfange aber das erste Mal, dass es keine hohen Staatsgäste sind und dies vorher nicht groß angekündigt wurde. Aber es gibt immerhin für alles ein erstes Mal. Also ja, wir haben in der Tat Gäste vor Ort empfangen. Und ja, streng genommen haben sie offiziell den Status von einfachen Bürgerponys. Ich tue dies im Auftrag von Shining Armor. Ich lernte ihn kennen, als er Regent des Kristallkönigreiches wurde. Wir verstanden uns gut. Sogar so gut, dass er und ich bis heute eng befreundet sind. Auch mit seiner kleinen Schwester habe ich mich gut verstanden. Sie und einige ihrer Freunde wollten sich meine Ländereien ansehen und Shining Amour hat mich gefragt, ob ich ihnen so lange hier Zimmer zur Verfügung stelle. Und wer kennt Pureté besser als ich?Es handelt sich dabei wirklich um Ehrengäste die wir höchstpersönlich begrüßten – war das wirklich so kontrovers? Wenn ich mich recht erinnere habe ich König Karlusus als jemanden kennengelernt, der zu seinen besten Tagen ab und zu auch so gehandelt hatte, wenn es sich um Personen handelte, die ihm am Herzen lagen. Liege ich da richtig?“
Krahr nickte: „Das ist wahr. Unser geliebter König war wirklich sehr offen.“
Glyzerius: „Ähnlich wie ich. Dies ist zwar das erste Mal, dass ich jemanden ohne großes Tamtam begrüße aber das liegt daran, dass ich sonst derjenige war, der sie besucht hatte. Das verstehen Sie doch bestimmt oder Botschafter Krahr von Bruchfels.“
„Selbstverständlich.“
Glyzerius: „Sehr erfreulich, dass wir uns verstehen. Aber lasst uns zum Thema zurück kommen. Also, sie gehen von der Annahme aus, dass sich der Wirtskörper, in dem sich der Dämon Goregoros befindet, hier irgendwo eingenistet hat. Und diesen Verdacht hegen Sie, weil ich ausnahmsweise mal jemanden bei mir nicht als König sondern als Freund bei mir willkommen heiße? Wieso? Aus welchem Grund ist diese Geste der Freundlichkeit ein Hinweis darauf, dass sich hier irgendwo dieser Wirtskörper versteckt? Wie passt das zusammen? Verzeihen Sie, Botschafter aber die Zusammenhänge erschließen sich mir nicht wirklich.“
Er ist verwirrt dachte Krahr. Wenn er das nur spielt, tut er das wirklich gut. Vielleicht hat er wirklich keine Ahnung.
Krahr ließ sich aber nichts anmerken und verzog nicht die geringste Miene.
Krahr: „Ja, ich weiß, das muss alles sehr seltsam für Euch wirken... oder auch nicht?“
Er trat ein paar Schritte nach vorne, um seine Entschlossenheit zu demonstrieren.
Krahr: „Ich gebe zu, dass es sich wirklich sehr weit hergeholt anhört, wenn ich alleine mit diesen Argumenten meinen Verdacht begründen will, aber ich habe noch nicht alles in dem Zusammenhang preisgeben. Natürlich wäre es mehr als dumm, wegen eines Bekanntenbesuches mit einem derartigen Vorwurf daherzukommen, darum lasst es mich bitte genauer erklären.“
Glyzerius: „Nun, wir sind ganz Ohr, Botschafter. Aber tun Sie es bitte auch wirklich. Ich schätze es nicht, wenn ich jemandem alles aus der Nase ziehen muss.“
Krahr: „Hat die ach so tolle Prinzessin Celestia Euch eigentlich schon mitgeteilt, wie es dazu kam, dass Prinz Vahrion sich höchstpersönlich in dieses Land begeben hat – warum sich der gesamte königliche Stab gerade da befindet?“
„Ja, das hat sie. Eure Sorge beruht auf der Vision eines Seherpriesters. Einem Mitglied des Kultes, der sich um die Flamme der Vorhersehung gebildet hat.“
„Richtig, eines Seherpriesters – also keinem Charlatan der behauptet, alles in einer Kristallkugel zu sehen. Er dürfte Euch sogar bekannt sein.“
„Midnight Dreamer – der, der einst der Botschafter Prinzessin Celestias war, aber nach Equentria auswanderte, als man ihm anbot, ihn in die Bruderschaft aufzunehmen, richtig?“
„Richtig. Und wie Ihr sicherlich wisst, gehört er den Ponys an – es handelt sich von daher um kein Hirngespinst das wir ach so bösen Greifen zusammengesponnen haben. Wenn auch er meint, dass man seine Vision nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte, würde er doch bestimmt nicht so weit gehen, seine eigenes Land in Bedrängnis zu bringen. Nicht wahr, Eure Majestät?“
Glyzerius: „Selbstverständlich nicht. Schließlich ist Goregoros eine nicht zu unterschätzende Bedrohung. Das würde keiner auf die leichte Schulter nehmen, der eine solche Vision erhalten würde. Ich denke, wenn ich eine solche Vision aus den Flammen der Vorhersehung bekommen hätte, würde ich nicht sehr viel anders handeln. Immerhin würde ich auch befürchten müssen, dass er sich nicht nur an Equentria sondern auch meine Ländereien bedrohen würde. Also selbst wenn mir das Wohl von Equentria egal wäre, was es nicht ist, würde ich diese Bedrohung ernst nehmen. Und das tue ich. Also ja, ich denke, dass man getrost davon ausgehen kann, dass er sich seine Gedanken gemacht haben wird.“
Krahr: „Das hat er ganz gewiss. In der Geschichte meines Landes ist es bis heute noch nie vorgekommen, dass ein Pony zu einem Seherpriester ernannt wurde. Das, was er vollbracht hatte, war wirklich eine Leistung gewesen. Seine Vision hatte sogar die anderen Priester derartig überzeugen können, dass sie gewillt waren, alte Traditionen zu brechen. Sie sehen in ihm sogar so viel Potential, dass sie ihn dauerhaft in ihrer Bruderschaft aufnehmen wollen. Echt beeindruckend, muss ich zugeben.“
Glyzerius: „Ja, äußerst beeindruckend. Der erste Nicht-Greif, der zu einem vollwertigen Seherpriester ernannt werden wird. Eindeutig eine äußerst bemerkenswerte Leistung. Wenn man von der Tatsache absieht, dass bisher nie jemand außer einem Greifen die Gelegenheit hatte, sich als würdig der Mitgliederschaft in der Bruderschaft zu erweisen, das bisher kein Nicht-Greif die Erlaubnis erhalten hatte, sich den Flammen der Vorhersehung üerhaupt zu nähern. Bis auf Midnight Dreamer und er auch nur, weil er sich ganz hartnäckig für diese Erlaubnis eingesetzt hatte. Vielleicht sollte ich auch mal immer wieder da anfragen, ob ich die Flammen sehen kann und zur Not einen ganzen Tag vor dem Tempel sitzen bleiben, bis ich die Erlaubnis erhalte. Oder die Seherpriester werden etwas offener und behandeln die Flammen nicht wie ein rohes Ei, das kaputt geht, wenn zu viele drinnen sind.“
Krahr: „Mag sein. Damit will ich jedenalls sagen, dass er dazu fähig ist, mehr als nur eine plumpe Vision zusammenzureimen. Tatsächlich hatte er vor Kurzem sogar noch eine gehabt, die mit ein wenig Fantasie ziemlich plausibel erscheint.“
Glyzerius: „Aha, mit ein bischen FANTASIE. Was erläutert denn diese von FANTASIE gestützte Plausibelität? Erläutert diese von FANTASIE gestützte Plausibelität vielleicht dass sich der Wirt des Dämons Goregoros sich gerade hier in meinem Königreich befindet?“
Krahr: „Ihr habt es erfasst.Und ist es jetzt wahr, dass die Wirtin sich hier befindet, König Glyzerius?“
Er betonte seinen Namen auffällig stark.
Glyzerius: Nun, das kann sein, kann aber auch nicht sein.“
Krahr: „Kann aber auch nicht sein? Könnt Ihr Euch vorstellen, warum Midnight Dreamer diesbezüglich dermaßen lügen sollte, König Glyzerius? Meint Ihr, er tut dies nur, weil er sich so Ruhm erhofft, König Glyzerius?“
Glyzerius: „Nun Botschafter, gänzlich ausschließen kann ich es tatsächlich nicht. Ich bin Midnight Dreamer persönlich noch nie begegnet, von daher kann ich mir auch keinerlei Urteile über seinen Charakter fällen. Ebenso wenig kann ich auschließen, dass die Flammen der Vorhersehung ihm eine falsche Vision beschert haben, was ja auch schon oft genug vorgefallen ist und ebenso wenig kann ich ausschließen, dass die Vision missverstanden wurde. Wenn ihr verlangt, das ich mit einer Suchaktion unter Umständen sogar mein ganzes Königreich auseinander nehmen lassen muss, möchte ich vorher lieber ganz sicher sein, dass diese Suchaktion auch zu einem Ziel führt. Stellen Sie sich nur mal vor, ich und Prinz Vahrion lassen jetzt Wochen lang ganz Pureté auf den Kopf stellen, während der Wirtskörper sich irgendwo anders ganz außerhalb von Pureté aufhält und weil wir alle hier suchen hat Goregoros so massenhaft Zeit hat, irgendwann seinem Wirtskörper zu entfliehen und wieder frei zu sein.“
Krahr: „Das stimmt natürlich. Allerdings können wir davon ausgehen, dass das ganze Königreich auseinander zu nehmen nicht nötig ist. Der Wirt könnte sich sogar sehr nahe bei uns befinden.“
Glyzerius: Könnten Sie es vielleicht mal unterlassen, sich alles aus der Nase ziehen zu lassen? Was meinen Sie damit? Was genau denken Sie?
Krahr: „Wir gehen davon aus, dass der Wirt einer eurer ominösen Ehrengäste ist. Im Übrigen müsst Ihr die Gesuchte mir gegenüber nicht als `Wirt` bezeichnen – dies ist sinnlos. Wir wissen bereits, dass es eine Sie ist – eine Stute mit gelben Fell und hellrosa Mähne, genauer gesagt.“
Glyzerius wusste, dass er sich jetzt nicht dumm stellen durfte.
Glyzerius: „Eine Stute mit gelben Fell und rosa Mähne? Ja, es war eine Stute mit gelben Fell und rosa Mähne unter unseren Gästen. Haben das auch die Bürger gesehen, die euer Agent befragt hatte?“
Krahr: „Korrekt. Vielleicht habt Ihr sogar davon Kenntniss und versteckt sie hier.“
Glyzerius: „Jetzt mal ganz langsam Botschafter. Also Midnight Dreamer hatte eine Vision, dass Goregoros bald zurückkehren würde und dass er sich in dem Körper eines weiblichen Ponys mit gelbem Fell und rosa Mähne eingenistet hatte und dass sich dieses Pony zur Zeit hier in diesem Königreich befindet, richtig Botschafter Krahr von Bruchfels? Und einer eurer Agenten hat in Erfahrung gebracht, dass ich kürzlich Ehrengäste persönlich empfangen hatte unter denen sich ein ebensolches Pony befindet, was ja auch stimmt, richtig, Botschafter Krahr von Bruchfels? Aber sind Sie sich auch sicher, dass Fluttershy, so heißt sie, und das Pony, dass die Flammen der Vorhersehung Midnight Dreamer als den Wirt des Halbgottes Goregoros auch ein und dasselbe Pony ist, Botschafter Krahr von Bruchfels?Hat die Vision einen Namen genannt, Botschafter Krahr von Bruchfels? Hat die Vision einen Schönheitsfleck erkennbar gemacht, Botschafter Krahr von Bruchfels? Hat die Vision spezifiziert, dass dieses Pony eines meiner Ehrengäste sei, Botschafter Krahr von Bruchfels? Hat die Vision ganz explizit gesagt, dass diese Wirtin sich hier auf meinem Schiff befindet, Botschafter Krahr von Bruchfels? Hat die Vision überhaupt ganz klar spezifiziert, dass diese Stute mit gelben Fell und rosa Mähne, die sie zeigte und der Wirtskörper von Goregoros ein und dasselbe Wesen sind, Botschafter Krahr von Bruchfels? Woher wollen Sie nicht wissen dass das Pony, in dem sich Goregoros eingenistet hat, das Pony mit gelben Fell und rosa Mähne, dass hier sein soll und Fluttershy nicht drei ganz verschiedene Ponys sind, Botschafter Krahr von Bruchfels? Wissen Sie denn genau, was Midnight Dreamer in seiner Vision gesehen haben will, Botschafter Krahr von Bruchfels? Wissen Sie überhaupt, wie dieses Pony und mein Königreich in Relation in dieser Vision zueinander standen, Botschafter Krahr von Bruchfels? Woher wollen Sie wissen, dass Midnight Dreamer nicht einen Traum hatte und diesen mit einer Vision verwechselte, Botschafter Krahr von Bruchfels? Woher wollen Sie wissen, dass die Flamme hier nicht eine falsche Vision zeigte, Botschafter Krahr von Bruchfels? Wie soll ich Ihrer Meinung nach jetzt darauf reagieren, Botschafter Krahr von Bruchfels? Ist Ihnen klar, wie viele Stuten mit gelben Fell und rosa Mähne in Pureté leben, Botschafter Krahr von Bruchfels? Denken Sie wirklich, ich sollte jetzt jede einzelne von Ihnen aufsuchen und herbringen lassen, Botschafter Krahr von Bruchfels? Wollen Sie vielleicht jede eizelne von ihnen töten, um sicher zu gehen, dass Goregoros dabei mit stirbt, Botschafter Krahr von Bruchfels? Ja gut, es werden wohl so an die hundert unschuldige Stuten sterben aber gut, dafür haben wir alle anderen gerettet, nicht wahr, Botschafter Krahr von Bruchfels? Das werden Sie sicherlich dann den Mädchen erzählen, die Tränen wegen ihrer Freundin oder besten Freundin vergießen nicht wahr, Botschafter Krahr von Bruchfels? Das werden Sie sicherlich dann den Mädchen erzählen, die Tränen wegen ihrer festen Freundin Tänen vergießen nicht wahr, Botschafter Krahr von Bruchfels Sie werden das sicherlich Jungen erklären, die Tränen über die Freundin oder beste Frendin vergießen nicht wahr, Botschafter Krahr von Bruchfels? Sie werden das sicherlich Jungen erklären, die ihre feste Freundin dadurch verloren haben, nicht wahr Botschafter Krahr von Bruchfels? Sie werden das bestimmt auch den Kindern erklären, die Tränen wegen ihrer Mutter dadurch vergießen werden, nicht wahr, Botschafter Krahr von Bruchfels? Sie werden das auch denjenigen erzählen, die Tränen wegen ihrer Schwester vergießen werden, nicht war Botschafter Krahr von Bruchfels? Sie werden das garantiert den Müttern und Vätern erklären, die Tränen wegen ihrer Tochter vergießen werden, nicht wahr Botschafter Krahr von Bruchfels? Und das alles nur, weil wir zu faul waren, richtig zu überprüfen, wer denn nun die Wirtin sein soll, Botschafter Krahr von Bruchfels? Und denken Sie allen Ernstes, ich spiele da mit, Botschafter Krahr von Bruchfels? Nein, schon alleine meines Ansehens wegen. Wenn ich so etwas mache, kann ich mein Amt als König gleich niederlegen, Botschafter Krahr von Bruchfels.“
Besagter Botschafter war völlig sprachlos. Noch niemals in seinem Leben hatte ihm jemand so einen Vortrag gehalten. Und noch nie hatte sich jemand so gegen ihn behaupten können. Bevor er etwas sagen konnte, sprach Glyzerius weiter
Glyzerius: „Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Ich werde erstmal überprüfen lassen, ob Fluttershy wirklich die Wirtin ist. Ich habe ein Team von Medien in meinem Dienst, die das erspüren können. Ich werde sie anweisen, sich Fluttershy anzunehmen und mir sagen lassen, ob sie bei ihr etwas spüren kann. Und wenn nicht, werde ich sie undercover durch mein Reich reisen lassen und ihnen auftragen, ihre Augen nach Ponys mit gelben Fell und rosa Mähne und ihre Sinne nach Übernatürlichem Ausschau halten lassen. Und Midnight Dreamer hält in der Zeit seinen Geist für weitere Visionen bereit. Ansonsten würde ich vorschlagen, dass sie in fünf Tagen wieder kommen, dann weiß ich mehr. Sind Sie einverstanden?“
Krahr war bewusst, dass er hier lieber annehmen sollte. Dieser König war anders als jeder em er bereits gegenüber stand. Er hatte ganz klar gezeigt, dass gegen ihn kein Rededuell zu gewinnen war. Es blieb ihm wohl wirklich nichts anderes übrig als das Angebot anzunehmen.
Krahr: „Einverstanden. Ich komme dann in fünf Tagen zur gleichen Zeit wieder.“
Glyzerius: „Gut, dann erkläre ich diese Audienz hiermit für offiziell beendet. Ich danke Ihnen, dass Sie uns mit ihrer Anwesennheit beehrt haben, Botschafter Krahr von Bruchfels. Fretz? Begleite unsere Gäste doch bitte hinaus.“
Krahr: „Gut. Dann will ich nicht weiter stören und verabschiede mich von euch.“
Er und seine Leibwachen machten allesamt zum Abschied eine kurze Verbeugung und
wandten sich dann um. Der Gardist, der sie bereits hier her führte, führte sie nun wieder heraus.
Der Gardist draußen an der Tür öffnete sie wieder und da war wieder der Torwächter.
Gardist: „Sieht so aus, als hätten Sie keine Majestätsbeidigung begangen.“
„Nein, dass haben sie tatsächlich nicht, Maya.“ erwiederte der Kollege.
Krahr: „Maya? Sie sind eine Dame?“
Maya: „Korrekt. Der Helm verstellt nur meine Stimme.“
Und ich dachte, das weibliche Geschlecht wäre das schwächere und anfälliger für Emotionen. dachte Krahr.
Nachdem Krahr und seine Begleiter hatten den Kristallpalast verlassen und marschierten über den Vorplatz.
Wächter: „Ich zweifle ja normalerweise nicht an Eurer Genialität, sehr verehrter Krahr von Bruchfels, aber glaubt Ihr immer noch, dass sie den Wirt tatsächlich haben? Wenn ich mir dessen vor der Audienz ziemlich sicher gewesen wäre, wäre ich es jetzt nicht mehr.“
Krahr wiegte überlegend den Kopf.
Krahr: „Ehrlich gesagt bin ich mir jetzt nicht wirklich schlauer als vorher. Aber wo ich mir wirklich sicher bin, ist, dass der König wirklich nichts davon weiß. Ich kenne mich damit aus und bei ihm hat eigentlich alles darauf hingedeutet, dass er nicht da mit drnhängt. Zumindest nicht wissentlich. Aber er war immerhin kooperativ und hat versprochen, nach ihr zu suchen; bis in spätestens fünf Tagen werden wir die Wirtin und damit Goregoros in unserem Besitz bringen, und damit unsere Heimat retten.“
Wächter: „Ja, wenn sie die Wirtin überhaupt finden und sie sich überhaupt hier befindet.“
Krahr: „Was meint Ihr damit?“
Wächter: „Naja, der König hat ja ganz glaubhaft erklärt erklärt, dass noch längst nicht bewiesen ist, dass die Wirtin sich hier befindet, dass müsst ihr zugeben Herr Grunzpflai.“
Er und seine Kollegen kicherten darauf amüsiert.
Wächter: „Ich glaube nicht, dass ich das je wieder vergessen kann, selbst wenn ich wollte.“
Alles was Krahr daraufhin von sich gab, war ein verächtliches Schnaufen. Ihm war klar, wenn das die Runde machen würde, würde man ihn lange nicht mehr ernst nehmen. Verdammt soll dieser König sein.
Botschafter Krahr von Bruchfels hatte sich auf sein Bett gelegt, das an der Tür seiner Luxuskoje stand, welche sich backbords der Himmelskaiser befand. Die weiche himmelblaue und fein gewobene Decke war für seine angespannten Gefühlsnerven eine richtige Wohltat und er fasste sich beschämt an den Kopf.
Es war einer der Momente gewesen, in denen der ohnehin stets negativ eingestellte Greif selbst für seine Verhältnisse so richtig schlecht gelaunt war. Er war heftigst angesäuert darüber gewesen, dass er keinen erheblichen Teil zur Rettung des Greifenkönigreiches leisten konnte, wie ursprünglich gedacht hatte.
Schon jetzt sinnierte er über Geschichtsbücher, die von diesem Zwischenfall berichteten. Er konnte sich zwischen den Zeilen bildlich seinen Namen vorstellen, der stark in den Dreck gezogen werden würde. Vielleicht würde man sogar einen begabten Künstler engagieren, der seine Blamage auf ein Bild bannte. Es konnte jenen Moment wiedergeben, in dem dieser König ihn vor seinen Untergebenen bloßstellte, als er vergeblich versuchte, die Wahrheit aus ihm zu quetschen.
Und dann würde man ihm das stets genau so unter den Schnabel reiben, wie seinen Geburtsnamen, den er immer krampfhaft versuchte, zu verheimlichen und hinter sich zu lassen.
Schon jetzt hatte sich das Wissen auf die halbe Armada ausgebreitet und er hatte schon mehrmals gemeint, Gekicher hinter seinem Rücken zu hören.
Alles wegen diesem König Glyzerius!
Noch nie war eines seiner Verhöre dermaßen gescheitert. Noch nie war es jemandem gelungen, ihn derartig bloßzustellen und ihn so einzuschüchtern, wie es dessen Wächter taten.
Er fühlte sich deshalb gedemütigt und in seiner Ehre verletzt. Und diesen Makel würde er jetzt stets mit sich tragen.
Neben seinen Ängste mit dem Geschichtsbuch, dem Gefühl, schon jetzt von alllen belächelt zu werden, seiner Scham und seiner Wut auf diesen König, spukte ihm auch das etwas seltsame Verhalten von Prinz Vahrion durch den Kopf.
Gestern, kurz vor Abend, als er und seine Begleiter zur Himmelskaiser zurückgekehrt waren,
berichteten sie als erstes dem Prinzen etwas wiederwillig, wie die Audienz verlaufen war.
Mit leicht gesenktem berichtete Krahr beschämt, dass es ihm nicht gelungen war, das
herauszufinden, was alle gehofft hatten zu erfahren.
Sowohl Vahrion, Kairiros und Midninght Dreamer stand die Enttäuschung deutlich ins Gesicht geschrieben.
Wenigstens hatte der König versprochen, sich der Sache anzunehmen und zu untersuchen, ob sich die Wirtin wirklich in seinem Reich befand und dass der Botschafter in fünf Tagen wieder kommen sollte.
Wenigstens eine positive Nachricht.
Diese Nachricht wurde sogar über das gesamte Hauptschiff und den vier Begleitschiffen weitergeleitet. Als sie jeden Greifen erreichte, war die kleine Erleichterung – jeder hoffte, dass schon bald diese Odyssee ein Ende hatte.
Vahrions kleine Erleichterung hielt nur von kurzer Dauer an. Schon bald darauf begann er,
Krahr höchst seltsame Fragen zu stellen.
Vahrion: „Sagt Krahr; was hattet Ihr für einen Eindruck von den einheimischen Menschen gehabt?“
Diese Frage überraschte ihn und er wusste zunächst überhaupt nicht, was der Prinz damit
bezweckte.
Krahr: „Von den einheimischen Menschen? Meint Ihr von den Wachen oder dem König?“
Der Prinz versuchte nicht, es zu umschreiben und meinte:
„Allgemein. Sowohl von dem Schiffpersonal, als auch von all den anderen Menschen, die Ihr dort getroffen habt.“
Obwohl Krahr immer noch keinen Sinn hinter dieser Frage erkennen konnte, überlegte er kurz und
antwortete darauf.
Krahr: „Nun … wie alle sie kamen mir sehr ernst vor. Die meisten Wachen, die ich angetroffen habe, waren schon sehr erfahren, aber das war es eigentlich. In der kurzen Zeit, wo ich da war, hatte ich keine Gelegenheit gehabt noch mehr Eindrücke aufzunehmen.“
Vahrion schien mit dieser Antwort nicht zufrieden gewesen zu sein.
Vahrion: „Machten sie einen … normalen Eindruck. Wirkten sie irgendwie seltsam?“
Krahr: „Wen meint Ihr, Prinz?“
Vahrion: „Na alle Menschen, die Ihr gesehen habt. Sahen sie normal aus? Benahmen sie sich komisch?“
Krahr gefiel es dabei überhaupt nicht, mit welch gestresst wirkender Miene der Prinz ihn dabei
anstarre. So konfus seine Frage auch zu sein schien – ihm schien es wirklich wichtig zu sein, dass
Krahr ihm ernsthafte Antworten lieferte.
Krahr: „Ich kann Euch wirklich versichern, dass all jene, die ich gesehen habe, einen absolut normalen Eindruck machten. Auf mein Wort könnt Ihr Euch verlassen.“
Vahrion schien dies zwar nach wie vor nicht zu befriedigen, aber er musste wohl eingesehen haben,
dass er Botschafter ihm wirklich nicht mehr erzählen konnte.
Vahrion: „Na schön, dann ist ja gut.“
Danach hatte er sich einfach von Krahr abgewandt und ist in Richtung seiner Gemächer
verschwunden. Als der Botschafter anschließend erwartungsvoll Kairiros anstarrte, weil er hoffte,
von ihm eine plausible Antwort zu erhalten, zuckte dieser nur ratlos mit den Schultern.
Zwar klärte sich auch am heutigen Tag das seltsame Verhalten des Prinzen nicht auf, aber das war
Krahr egal. Viel lieber, als sich darüber den Kopf zu zerbrechen, ärgerte er sich über die wohl schlimmste Audienz, die er jemals erlebt hatte samt Folgen. Seine Tratschtanten von Leibwächtern hatten es sich nicht nehmen lassen, seinen Geburtsnamen sofort weiter zu erzählen.
Er versuchte, sich mit einem Buch abzulenken.
Obwohl es sich dabei um seine Lieblingslektüre handelte – Das Spiel um die Throne – nahm er nur gut die Hälfte von dem dort Niedergeschriebenen richtig auf.
Schließlich warf er es wütend weg.
Krahr: „Verflucht nochmal!“
Dies hier ist nur aus dem Wunsch entstanden, zu sehen, wie nicht Shining Armor und Cadance sondern Krahr blamiert wird und eine Audienz mit jemanden hat, bei dem er mit seiner prüden, offensiven Art völlig auf Granit beißt.