Bronies.de

Normale Version: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen]
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18
(20.08.2014)CharlesErnestBarron schrieb: [ -> ]Also mich überzeugt das was Trenk schreibt. Cheerilee awesome

Besten Dank an dich! Twilight happy

Vielen Dank Twilight smile

Noch ein kleiner Nachtrag zur Inflation:

Das Modell mit dem Verhältnis von Waren und Dienstleistungen ist übrigens nur eine Theorie zur Erklärung von Inflation, nicht aber die explizite Definition von Inflation. Inflation selbst ist einfach nur die Steigerung des Preisniveaus, beziehungsweise die Steigerung des Preises eines bestimmten Warenkorbes. Dies führt dazu, dass Inflation selbst auf viele Arten beschrieben werden kann. Genauso ist Deflation einfach nur der die Senkung des Preises eines bestimmten Warenkorbes.

Hyperinflation hat ebenfalls keine genaue Definition, sondern steht lediglich für besonders starke Inflationen, wie die um das Jahr 1923 herum.

Des Weiteren können inflationäre wie auch deflationäre Zustände durch Devisenmarkttransaktionen hervorgerufen werden, wenn also Marktteilnehmer aus dem Ausland "unsere" die heimische Währung und auf Wechselkursveränderungen spekulieren. Hier wird meist die Zentralbank aktiv und nimmt Preisniveauänderungen zu Gunsten der Wechselkurstabilisierung in Kauf.
(20.08.2014)TrenkTausendschlag schrieb: [ -> ]Warum leihen sich die Menschen/Unternehmer/Wirtschaftssubjekte überhaupt Geld und nehmen in Kauf, dass sie einen noch höheren Betrag später zurückzahlen müssen? Sie versuchen natürlich durch Investitionen (also beispielsweise durch den Kauf von Maschinen oder Fortbildung von Angestellten) einen Wertezuwachs zu generieren. Anschließend erhoffen sich die Wirtschaftssubjekte, dass sie dadurch mehr Produkte herstellen und verkaufen können und somit einen höheren Ertrag erhalten als die Kosten durch die Zinslast. Warum sollten sie sich sonst Geld leihen, wenn sie vorher wissen, dass sie einen Verlust machen? Mir ist bewusst, dass es auch Private gibt, sie sich Geld leihen, um irgendwelche Konsumgüter zu kaufen. Allerdings ist hierbei diese Menge an geliehenen Geld verschwindend gering im Gegensatz zur Menge an Geld, die im Dienstleistungs- oder Industriesektor geliehen wird.

Der Gewinn der Unternehmer baut sich aus dem Verkauf ihrer Produkte abzüglich der Kosten des Geldleihens auf (Natürlich müssen noch mehr Sachen bezahlt werden, wie beispielsweise Mitarbeiter, etc.). Die Kreditverleiher haben als Gewinn die Zinsen. Unter anderem kaufen die Kreditverleiher Produkte vom Unternehmer, so dass das Geld wieder an den Unternehmer zurück geht. (Ich habe versucht das ganze möglichst simpel zu formulieren).

Genauso kann der Staat auch einen Gewinn einfahren (oder die Schuldenlast reduzieren), wenn die Steuer höher als die Ausgaben sind. Bei der Beschreibung erläuterst du nicht, warum auf einmal der Staat eine Neuverschuldung erleidet?! Natürlich war dies in den letzten Jahrzehnten in vielen Industrieländern der Fall, aber wie ich schon 100 Mal erwähnt habe, gibt es auch Gegenbeispiele, wo Länder es geschafft haben ihre Verschuldung zurückzufahren.

OK, das habe ich ja jetzt schon oft von dir gehört. Wenn ein Kreditnehmer mehr Geld erwirtschaftet als er sich geliehen hat, wo kommt das Geld seiner Kunden dann her? Gehst du davon, dass sich die Kunden ihr Geld selbst drucken oder was?
Ich gehe nämlich davon aus dass jedes Geld was im Umlauf ist, durch einen Kredit in Umlauf gekommen ist.

D.h. wenn sich Marktteilnehmer A einen Kredit aufnimmt und das Geld für die Zinsen von Marktteilnehmer X erwirtschaftet, dann muss Marktteilnehmer X das Geld auch irgendwo her haben. Dehalb steht da auch "Weltweite Gesamtverschuldung" und nicht "Schulden des einzelnen Marktteilnehmer". Das es für den einzelnen Marktteilnehmer funktioniert, das weiß ich auch.

Zitat:In deiner zweiten Grafik hast du das Wirtschaftswachstum dargestellt, nicht aber die Menge der Waren und Diensleistungen.

Ich gehe mal davon aus dass Wirtschaftswachstum und Waren/Dienstleistungen ohnehin korrellieren. Wie soll denn das BIP gesteigert werden wenn nicht mehr produziert/verkauft wird? Derpy confused

Das Problem ist halt, dass sich das nicht ewig steigern lässt weil die steigende Steuerlast und die Sparmaßnahmen dagegen stehen.

Zitat:Inflation entsteht aber dann, wenn vereinfachtgesagt die Geldmenge schneller steigt als die Waren und Dienstleistungen.

Ist das nicht genau das selbe was ich unter dem Punkt: "Inflation" geschrieben habe? Lyra astonished
Zitat:Wenn ein Kreditnehmer mehr Geld erwirtschaftet als er sich geliehen hat, wo kommt das Geld seiner Kunden dann her? Gehst du davon, dass sich die Kunden ihr Geld selbst drucken oder was?

Das Geld kommt von der Zentralbank. Sie "drucken" auch das Geld. Die Steigerung der Geldmenge entsteht nicht nur durch die Zinsen, sondern vor allem durch die Kredite selbst. Wenn sich ein piravatwirtschaftliches Wirtschaftssubjekt von einer Geschäftsbank Geld leihen will, dann nimmt die Geschäftsbank das Geld (unter anderem) von der Zentralbank und gibt es dem WS. Dadurch steigt die Geldmenge über den Kredit an sich und über die Zinsen. Das ist so gewünscht, da eine steigende Geldmenge sich stimulierend auf die Wirtschaft auswirkt.

Zitat:Ich gehe mal davon aus dass Wirtschaftswachstum und Waren/Dienstleistungen ohnehin korrellieren. Wie soll denn das BIP gesteigert werden wenn nicht mehr produziert/verkauft wird?

Ich wollte darauf hinaus, dass du in der zweiten Grafik Wirtschaftswachstum und Wirtschaftsleistung gleichgesetzt hast. Weiterhin bist du dort davon ausgegangen, dass ein Wachstum des Wirtschaftswachstum erfolgen muss, um Inflation zu verhindern.

Zitat:Ist das nicht genau das selbe was ich unter dem Punkt: "Inflation" geschrieben habe?

Du hast geschrieben, dass das Wachstum der Waren und Diensleistungen steigen muss, nicht aber die absolute Menge an Waren und Diensleistungen.
Okay Heavy, einfache Frage: Was glaubst du macht die Bank mit dem ganzen Geld, das sie durch Zinsen einnimmt?
(20.08.2014)TrenkTausendschlag schrieb: [ -> ]Das Geld kommt von der Zentralbank. Sie "drucken" auch das Geld. Die Steigerung der Geldmenge entsteht nicht nur durch die Zinsen, sondern vor allem durch die Kredite selbst. Wenn sich ein piravatwirtschaftliches Wirtschaftssubjekt von einer Geschäftsbank Geld leihen will, dann nimmt die Geschäftsbank das Geld (unter anderem) von der Zentralbank und gibt es dem WS. Dadurch steigt die Geldmenge über den Kredit an sich und über die Zinsen. Das ist so gewünscht, da eine steigende Geldmenge sich stimulierend auf die Wirtschaft auswirkt.
+

Das wirkt nicht "stimmulierend" sondern eher wie die Schlinge um den Hals. Weil hier geht man davon aus dass die Wirtschaft ewig wachsen könnte, was absoluter Schwachsinn ist, da die Wirtschaft, ganz im Gegensatz zu Geld (was ja nur Zahlen in einem virtuellen Raum ist), in einem physisch begrenzten Raum 1) nicht ewig und 2) nicht exponenziell wachsen kann.

Schau dir mal an wie die Dinge so stehen. Im Kampf um Wirtschaftswachstum sind wir zur absoluten Verschwendungsgesellschaft geworden. Wir bauen Produkte aus wertvollen Ressourcen die möglichst schnell am Müll landen sollen, wo diese dann die Umwelt vergiften. Das ist nicht nachhaltig.

Da müssen wir Prioritäten setzen. Entweder wir wollen um jeden Preis Wirtschaftswachstum um dieses dämliche System aufrecht zu erhalten oder wir wollen für lange Zeit Wohlstand. Weil das was wir heute zu viel verbrauchen, das wird in der Zukunft fehlen, mal davon abgesehen, dass der Mensch Unmengen an irreparablen Schäden an der Umwelt anrichtet. Wie sollen wir denn das Meer reinigen? Wie sollen wir Urwälder wiederherstellen? Wie sollen wir Radioaktive Verseuchung beseitigen? Wie sollen wir ausgestorbene Arten wieder lebendig machen? Ist der Mensch tatsächlich so dämlich zu glauben dass er ohne dem Ökosystem überleben kann? Ich meine, wo will der Mensch hin? Wir sind isoliert durch Lichtjahre von Vakuum von potenziellen Lebensräumen. Wir wissen noch nicht mal ob es eine "zweite Erde" überhaupt gibt. Selbst wenn wir einen Planet in der habitablen Zone finden, woher wissen wir dass der die richtige Rotationsgeschwindigkeit hat, das der ein Magnetfeld hat? Es ist ja nicht bloß die Entfernung zur Sonne, welchen einen Planeten bewohnbar macht. Der Mars liegt auch in der habitablen Zone, da wirst du aber nicht überleben ohne Raumanzug und wenn wir mal davon ausgehen dass es etliche hundert Jahre dauert, bis der Mars soweit kolonialisiert ist, dass er sich absolut Autark von der Erde versorgen kann, so müssen wir uns fragen ob wir dieses Spiel auf der Erde solange spielen können oder ob es schon Fünf vor Zwölf ist. Die Menschheit tut so als hätte sie einen zweiten Planeten im Kofferraum.

Zitat:Ich wollte darauf hinaus, dass du in der zweiten Grafik Wirtschaftswachstum und Wirtschaftsleistung gleichgesetzt hast. Weiterhin bist du dort davon ausgegangen, dass ein Wachstum des Wirtschaftswachstum erfolgen muss, um Inflation zu verhindern.

Ich gehe davon aus, dass das Geld weniger wert wird, wenn sich mehr Geld um weniger Waren schlägt. Ist doch richtig oder?

Zitat:Du hast geschrieben, dass das Wachstum der Waren und Diensleistungen steigen muss, nicht aber die absolute Menge an Waren und Diensleistungen.

Sorry wenn ich mich begrifflich falsch oder zu unpräzise ausgedrückt habe.

Jandalf schrieb:Okay Heavy, einfache Frage: Was glaubst du macht die Bank mit dem ganzen Geld, das sie durch Zinsen einnimmt?

Zunächst mal leihen die Geschäftsbanken ja selbst bei der Zentralbank, das heißt die Bank schuldet ebenfalls Geld. Dann setzen sich das Geld eben für Mindestreserve und Reserveüberschüsse ein. Wenn du 100 Eur in Bar zur Bank trägst, dann kann die Bank aus den 100 Eur 10.000 Eur verleihen, weil sie nur eine Mindestreserve von 1% hat. Die 100 Eur die du zur Bank trägst hast du wiederum vom Arbeitgeber bekommen, der hat es von wem anderen bekommen, der hat sie wieder von wem anderen bekommen und der hat sich das Geld bei einer Geschäftsbank geliehen, welche die 100 Eur wieder bei der Zentralbank geliehen hat. Immerhin haben die Geschäftsbanken ja lediglich das Recht zur Giralgeldschöpfung, nicht aber zum Drucken von Banknoten.

Das meiste "Geld" was sie durch die Zinsen einnimmt ist ja lediglich Giralgeld, also Anspruch auf Geld. Mit dem macht die Bank gar nichts, da leitet sich ledglich die Kreditwürdigkeit gegenüber anderen Banken am Interbankenmarkt, oder der Zentralbank ab.

Die Bank kann auf jeden Fall kein Geld erwirtschaften, was sich wer anderer nicht schon irgendwo anders geliehen hat. Das Geld was sich am Markt so rumtreibt kommt auf jeden Fall nur aus Richtung Zentralbank.
Trenk, das ist zwar alles schön und richtig so, wie du das erklärst, aber damit Heavy dir das abnimmt musst du es schon auf dubiosen Youtube-Kanälen veröffentlichen.
Zitat:Das wirkt nicht "stimmulierend" sondern eher wie die Schlinge um den Hals. Weil hier geht man davon aus dass die Wirtschaft ewig wachsen könnte, was absoluter Schwachsinn ist, da die Wirtschaft, ganz im Gegensatz zu Geld (was ja nur Zahlen in einem virtuellen Raum ist), in einem physisch begrenzten Raum 1) nicht ewig und 2) nicht exponenziell wachsen kann.

Warum wirkt sich das nicht stimulierend auf die Wirtschaft aus? Und warum muss die Wirtschaft in diesem Fall ewig wachsen? Weil es dann zur Hyperinflation kommt? Wie ich bereits formuliert habe, ist die Inflation komplexer als das Verhältnis von Waren und Dienstleistungen.

Theoretisch könnte sogar die Wirtschaft genau wie Geld unendlich wachsen, da man eine Dienstleistungen einen immer größeren Wert beimessen kann. Wenn der Wert einer Dienstleistung in den Augen der Menschen immer weiter steigt und sie immer mehr dafür bezahlen würden, dann kann das das BIP immer weiter erhöhen. Für Industriegüter funktioniert das natürlich nicht, da die Ressourcen begrenzt sind, wie du richtig sagst. Allerdings ist der Industriesektor in den Industrieländern im Gegensatz zum Dienstleistungssektor sehr gering. Daher spreche ich auch lieber von Post-Industrieländern.

Und natürlich sind wir eine Verschwendungsgesellschaft. Das hat allerdings nichts mit den Zinsen zu tun, sondern mit der Mentalität der Menschen. Verschwendung wirkt sich negativ auf das BIP und damit auf das Wirtschaftswachstum aus.

Zitat:Ich gehe davon aus, dass das Geld weniger wert wird, wenn sich mehr Geld um weniger Waren schlägt. Ist doch richtig oder?

Das ist ein Ansatz zur Erklärung von Inflation, nicht aber die Definition von Inflation. Wie ich schon beschrieben habe, ist die Entstehung von Geldwertänderungen komplexer Natur. Auch wenn die Geldmenge schneller als die Waren steigen, muss es nicht zur Inflation kommen.
(20.08.2014)TrenkTausendschlag schrieb: [ -> ]
Zitat:Das wirkt nicht "stimmulierend" sondern eher wie die Schlinge um den Hals. Weil hier geht man davon aus dass die Wirtschaft ewig wachsen könnte, was absoluter Schwachsinn ist, da die Wirtschaft, ganz im Gegensatz zu Geld (was ja nur Zahlen in einem virtuellen Raum ist), in einem physisch begrenzten Raum 1) nicht ewig und 2) nicht exponenziell wachsen kann.

Warum wirkt sich das nicht stimulierend auf die Wirtschaft aus? Und warum muss die Wirtschaft in diesem Fall ewig wachsen? Weil es dann zur Hyperinflation kommt? Wie ich bereits formuliert habe, ist die Inflation komplexer als das Verhältnis von Waren und Dienstleistungen.

Doch, es wirkt sich "stimmulierend" Auf die Wirtschaft aus, wenn du das so beschönigen willst. Je schneller das Ding wächst umso stimmulierender ist das.
Ich bevorzuge das nur anders zu bezeichnen. Von "stimmulierend" kann man in der Anfangsphase reden, also so um die 1950er, 60er herum etwa. In der endphase des exponenziellen Wachstums wird es eher "knechtend"

Zitat:Theoretisch könnte sogar die Wirtschaft genau wie Geld unendlich wachsen, da man eine Dienstleistungen einen immer größeren Wert beimessen kann. Wenn der Wert einer Dienstleistung in den Augen der Menschen immer weiter steigt und sie immer mehr dafür bezahlen würden, dann kann das das BIP immer weiter erhöhen.

Hey, das ist ja eine geniale Idee. Dann können wir die 1 Billion Mark Euro Schein wieder einführen.
Spoiler (Öffnen)

Eine zweite Möglichkeit währe eine Währungsreform. 10 Eur = 1 Whatever. So kann man die Schulden rein mathematisch auch senken. Das blödeste was man aber tun kann, ist nichts zu tun und an einer marroden Währung wie dem Eur und dem Dollar festzuhalten. Gesetzen Falls man macht eine Währungsreform, dann sollte man dennoch über das verzinste Schuldgeldsystem nachdenken, weil man sonst nach einigen Jahrezehnten wieder das Problem hat eine neue Währung zu brauchen.

Dritte Möglichkeit: Der Arbeit mehr Wert beimessen. Interessant. Ich sehe sämtliche Unternehmen nur Personal sparen. Die Arbeitslosenrate steigt. Wieso müssen die Unternehmen denn sparen, die fahren im Gegensatz zum Staat gewinne ein. Oder sind heutzutage die Kapitalkosten einfach so derart riesig geworden?

Zitat:Und natürlich sind wir eine Verschwendungsgesellschaft. Das hat allerdings nichts mit den Zinsen zu tun, sondern mit der Mentalität der Menschen. Verschwendung wirkt sich negativ auf das BIP und damit auf das Wirtschaftswachstum aus.

Nope. ökonomische Verschwendung wirkt sich negativ auf das Wirtschaftswachstum aus, nicht aber ökologische. Wenn du Smartphones baust die nur zwei Jahre halten, dann kannst du mehr verkaufen als wenn die vier Jahre halten. Es fällt auch mehr Müll an, wenn die kürzer halten und die Entsorgung ist ja wieder ein weiterer Zweig. Wenn die Regenwälder abgeholzt werden um daraus Gartenmöbeln zu produzieren dann wirkt sich das ebenfalls positiv auf das Wirtschaftswachstum aus. Wenn man die hingegen stehen lässt, dann hat die Wirtschaft gar nichts davon. Jetzt vermarktet man noch Trinkwasser und ehe man sich versieht zahlen wir auch noch fürs atmen, falls CO2-Steuer nicht ohnehin schon eine Luftsteuer ist.

Zitat:Das ist ein Ansatz zur Erklärung von Inflation, nicht aber die Definition von Inflation. Wie ich schon beschrieben habe, ist die Entstehung von Geldwertänderungen komplexer Natur. Auch wenn die Geldmenge schneller als die Waren steigen, muss es nicht zur Inflation kommen.

Naja, eigentlich ist die Inflation ja nur der Preis eines Einkaufskorbes, im Gegensatz zum Vorjahr. Ich nehme also an, dass sich die direkte Nachfrage nach den Produkten auf die Inflation auswirkt. Ich komme jedoch nicht umher davon auszugehen, dass es auch mehr Nachfrage gibt, wenn mehr Geld im Umlauf ist.

Was macht man eigentlich mit dem Geld was im Finanzsektor erwirtschaftet wird? Das muss doch ebenfalls investiert werden. Oder verdient man das Geld nur zum Spaß um halt Geld zu verdienen? Am Finanzmarkt wird nämlich mehr Geld verdient als in der Realwirtschaft. Ich denke schon dass die Realwirtschaft dann wachsen muss, ansonst ist das Geld ja für A&F.

AJ hmm
Zitat:Ich bevorzuge das nur anders zu bezeichnen. Von "stimmulierend" kann man in der Anfangsphase reden, also so um die 1950er, 60er herum etwa. In der endphase des exponenziellen Wachstums wird es eher "knechtend"

Du stellst es so hin, als wäre deine Aussage eine fundierte Tatsache. Allerdings habe ich das noch nie von einem Menschen gehört, der sich mit diesem Thema auseinandergesetzt hat. Könntest du mir erklären, warum die Geldpolitik jetzt "knechtend" ist und in den 50er 60er jahren nicht?

Zitat:Die Arbeitslosenrate steigt.

Das stimmt einfach nicht Facehoof Warum lügst du einfach?

Zitat:Nope. ökonomische Verschwendung wirkt sich negativ auf das Wirtschaftswachstum aus, nicht aber ökologische. Wenn du Smartphones baust die nur zwei Jahre halten, dann kannst du mehr verkaufen als wenn die vier Jahre halten.

Für das einzelne Unternehmen ist dies positiv, aber nicht für die gesamte Wirtschaft, da es so zu einer Abschreiung kommt. Und ja, man muss den Regenwald schützen, aber nicht durch Abschaffung von Zinsen.

Zitat:Am Finanzmarkt wird nämlich mehr Geld verdient als in der Realwirtschaft.

Kannst du mir das beweisen? Wenn ist so ist, kommt es bei vielen zu Verlusten, allerdings nicht bei den realwirtschaftlichen Unternehmen, sondern bei den Spekulanten. Die Realwirtschaft wird hier also nicht tangiert, obgleich ich nicht weiß, ob du richtig liegst.

Edit: Ich habe eben in der FAZ gelesen, dass der Finanzsektor im Jahre 15% aller Gewinne aus machte AJ hmm Das ist weniger als die Realwirtschaft. Und in den USA waren es nur 8%

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/finanzsektor-masslos-aufgeblaeht-das-wunder-der-banker-11023920.html
(20.08.2014)TrenkTausendschlag schrieb: [ -> ]
Zitat:Ich bevorzuge das nur anders zu bezeichnen. Von "stimmulierend" kann man in der Anfangsphase reden, also so um die 1950er, 60er herum etwa. In der endphase des exponenziellen Wachstums wird es eher "knechtend"

Du stellst es so hin, als wäre deine Aussage eine fundierte Tatsache. Allerdings habe ich das noch nie von einem Menschen gehört, der sich mit diesem Thema auseinandergesetzt hat. Könntest du mir erklären, warum die Geldpolitik jetzt "knechtend" ist und in den 50er 60er jahren nicht?

Sieht man doch dass vieles immer teurer wird. Ob es jetzt Strom ist, Benzin, Lebensmittel, Miete. Die ganzen Steuern.

Wenn das Leben teurer wird muss man mehr arbeiten. Wo das hin führt sieht man u.a. an der Burnout-Rate. Die heutige Wirtschaft ist eben alles andere als Menschengerecht.

Zitat:Das stimmt einfach nicht Facehoof Warum lügst du einfach?

Das sind die mir bekannten Fakten. Natürlich ist noch zu berücksichtigen wie die Quote zusammen kommt. Wenn man die Arbeitslosen in einen Kurs schickt (was verlangt wird für den Notstand) dann scheinen die nicht in der Statistik auf.

Spoiler (Öffnen)

Zitat:Für das einzelne Unternehmen ist dies positiv, aber nicht für die gesamte Wirtschaft, da es so zu einer Abschreiung kommt. Und ja, man muss den Regenwald schützen, aber nicht durch Abschaffung von Zinsen.

Naja, zur Abschaffung von den Zinsen fehlt ja nicht mehr viel. Leitzins haben wir ja schon -0,1%. Das wird mMn nicht mehr viel nützen. Die laufende Periode des Geldsystem wird nicht mehr zu retten sein.

Zitat:Kannst du mir das beweisen? Wenn ist so ist, kommt es bei vielen zu Verlusten, allerdings nicht bei den realwirtschaftlichen Unternehmen, sondern bei den Spekulanten. Die Realwirtschaft wird hier also nicht tangiert, obgleich ich nicht weiß, ob du richtig liegst.

Ist halt mein Kenntnisstand. Der Devisenmarkt dürfte momentan bei einem Volumen von ca. 1 Billiarde Dollar liegen? Finde momentan nichts aktuelleres, hier ein schon etwas älterer Link: http://www.iwkoeln.de/de/infodienste/iwd/archiv/beitrag/finanzmarkt-708-000-000-000-000-dollar-82650.

Shrug
(20.08.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: [ -> ]
Zitat:Das stimmt einfach nicht Facehoof Warum lügst du einfach?

Das sind die mir bekannten Fakten. Natürlich ist noch zu berücksichtigen wie die Quote zusammen kommt. Wenn man die Arbeitslosen in einen Kurs schickt (was verlangt wird für den Notstand) dann scheinen die nicht in der Statistik auf.

Spoiler (Öffnen)

Keine Ahnung, woher du diese Tabelle hast. Ich habe allerdings eine Vermutung, weshalb sie einen so engen Zeitraum abbildet und auch nicht die Arbeitslosenquote, sondern die Arbeitslosigkeit in ganzen Zahlen zeigt (Was nicht zielführend ist). Man hat hier bewusst einen Ausschnitt gewählt, der so aussieht, als ob die Arbeitslosigkeit ansteigen würde. Er dient dazu, Leute zu verarschen.

Hier mal zwei unabhängige Statistiken. Einmal Eurostat und einmal die ILO, wobei die Zahlen nahezu identisch sind. Selbst wenn da bestimmte Personengruppen nicht berücksichtigt sind, so ist doch die Tendenz eindeutig.

Eurostat (Öffnen)
@ Jandalf

Von mir aus können wir uns auch auf diese Kurve einigen. Die ist sogar noch besser als deine Angaben.

[Bild: infografik-arbeitslose-in-millionen-arbe...chland.jpg]

Welche stimmt nun?
(20.08.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: [ -> ]Welche stimmt nun?

Meine zeigt die Arbeitslosenquote. Deine zeigt die Zahl der Arbeitslosen in ganzen Zahlen. Warum genau willst du die miteinander vergleichen?

edit: Zumal ich die Zahlen der Bundesagentur tatsächlich vermeiden würde, einfach weil sie nicht unabhängig ist.
(20.08.2014)Jandalf schrieb: [ -> ]edit: Zumal ich die Zahlen der Bundesagentur tatsächlich vermeiden würde, einfach weil sie nicht unabhängig ist.
In Punkto Arbeitslosenzahlen finden sich sowieso keiner wirklich verlässlichen Quellen mehr, da die ganzen Pseudostellen nicht mit berücksichtigt werden.
Tatsächlich ist Armutsbekämpfung ein wesentlich stärker Impuls für die Wirtschaft als Arbeitslose in Steuerstellen zu stopfen.

(20.08.2014)TrenkTausendschlag schrieb: [ -> ]Theoretisch könnte sogar die Wirtschaft genau wie Geld unendlich wachsen, da man eine Dienstleistungen einen immer größeren Wert beimessen kann. Wenn der Wert einer Dienstleistung in den Augen der Menschen immer weiter steigt und sie immer mehr dafür bezahlen würden, dann kann das das BIP immer weiter erhöhen.
Ja super. 50 Euro für einmal Haare schneiden im Expressshop. Als ob das jemand bezahlen wollte.

Zitat:Und natürlich sind wir eine Verschwendungsgesellschaft. Das hat allerdings nichts mit den Zinsen zu tun, sondern mit der Mentalität der Menschen. Verschwendung wirkt sich negativ auf das BIP und damit auf das Wirtschaftswachstum aus.
Müsste sich Inflation nicht auch negativ auf den BIP auswirken? Durch sinkende bzw stagnierende Reallöhne verliert der Konsument doch permanent an Wirtschaftskraft.
(21.08.2014)kommo1 schrieb: [ -> ]Müsste sich Inflation nicht auch negativ auf den BIP auswirken? Durch sinkende bzw stagnierende Reallöhne verliert der Konsument doch permanent an Wirtschaftskraft.

Sehe ich langfristig auch so.
(21.08.2014)kommo1 schrieb: [ -> ]
(20.08.2014)TrenkTausendschlag schrieb: [ -> ]Theoretisch könnte sogar die Wirtschaft genau wie Geld unendlich wachsen, da man eine Dienstleistungen einen immer größeren Wert beimessen kann. Wenn der Wert einer Dienstleistung in den Augen der Menschen immer weiter steigt und sie immer mehr dafür bezahlen würden, dann kann das das BIP immer weiter erhöhen.
Ja super. 50 Euro für einmal Haare schneiden im Expressshop. Als ob das jemand bezahlen wollte.

Warum nicht? Wenn mein Gehalt ebenso um das Fünffache gestiegen ist, wie das des Friseurs, ändert sich doch nichts. Die Zahlen auf meinen Geldscheinen sind größer. Na und? Geld ist nur ein Tauschmittel. Das ist doch der Grund, weshalb wir den Wert des Geldes andauernd mit einem "Warenkorb" vergleichen. Weil Geld von sich aus keinen Wert besitzt.
(21.08.2014)Jandalf schrieb: [ -> ]
(21.08.2014)kommo1 schrieb: [ -> ]
(20.08.2014)TrenkTausendschlag schrieb: [ -> ]Theoretisch könnte sogar die Wirtschaft genau wie Geld unendlich wachsen, da man eine Dienstleistungen einen immer größeren Wert beimessen kann. Wenn der Wert einer Dienstleistung in den Augen der Menschen immer weiter steigt und sie immer mehr dafür bezahlen würden, dann kann das das BIP immer weiter erhöhen.
Ja super. 50 Euro für einmal Haare schneiden im Expressshop. Als ob das jemand bezahlen wollte.

Warum nicht? Wenn mein Gehalt ebenso um das Fünffache gestiegen ist, wie das des Friseurs, ändert sich doch nichts. Die Zahlen auf meinen Geldscheinen sind größer. Na und? Geld ist nur ein Tauschmittel. Das ist doch der Grund, weshalb wir den Wert des Geldes andauernd mit einem "Warenkorb" vergleichen. Weil Geld von sich aus keinen Wert besitzt.
Die Zahlen auf meinem Gehaltscheck steigen aber nicht. Da liegt ja der Knackpunkt. Die Reallöhne befinden sich seit Jahren auf einem abwärts tendieren bzw stagnierenden Kurs.
(21.08.2014)kommo1 schrieb: [ -> ]Die Reallöhne befinden sich seit Jahren auf einem abwärts tendieren bzw stagnierenden Kurs.

Kannst du das belegen? Meine oberflächliche Recherche zeigt da eher was anderes. Stagnation ist bei Reallöhnen ja nichtmal ein Problem. Heisst ja nur, dass man sich genausoviel leisten kann wie letztes Jahr.
(21.08.2014)Jandalf schrieb: [ -> ]
(21.08.2014)kommo1 schrieb: [ -> ]Die Reallöhne befinden sich seit Jahren auf einem abwärts tendieren bzw stagnierenden Kurs.

Kannst du das belegen? Meine oberflächliche Recherche zeigt da eher was anderes. Stagnation ist bei Reallöhnen ja nichtmal ein Problem. Heisst ja nur, dass man sich genausoviel leisten kann wie letztes Jahr.

Das Problem bei den Löhnen ist wohl eher die Inflation, weil die jährliche Lohnerhöhung meist höher liegt. Gut, ich brauche mich nicht beschweren. Bin erst 50 Eur aufgestuft worden und habe noch 700 Eur Gewinnbeteiligung bekommen.
Wieso sollte es ein Problem darstellen wenn die jährlichen Lohnzuwächse bei dir oberhalb der Inflationsrate liegen?
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18