(01.05.2013)Brownie schrieb: [ -> ]Warum reden alle von Realitätsverlust?
Ich bin weder ein Neckbeard noch absolut asozial. Ich hab sogar eine Menge Freunde. Jetzt ist es aber so das ich und meine beiden MLP-Freunde furchtbare langeweile haben und das Thema in den ganzen Threads einfach so aufgebauscht wurde, dass es furchtbar interessant klang.
Und nein ich würde KEINEN Sex mit dem Ding haben. So weit käms noch......
Warum reden wir von Realitätsverlust? Ich für meinen Teil aus folgendem Grund: Weil ich besagten Realitätsverlust kenne. Und ich würde nicht wollen, dass irgendjemand anders das gleiche durchmachen muss.
Long story short:
Als ich sieben war, also vor neun Jahren, starb meine Mutter bei einer Routine-OP. Vollkommen unerwartet. Ich kam auf die Schnapsidee, sie vor der Beerdigung noch ein letztes mal sehen zu wollen.. Scheißidee.
Whatever.
Auf einmal war sie wieder da. Auf einmal stand meine Mutter an meinem Bett, das mittlerweile bei meinen Großeltern stand, und nahm mich in den Arm. Es fühlte sich alles so verdammt real an. Nach diesem Moment passierte soetwas immer häufiger und häufiger, trotz der Tatsache dass sie eigtl 4 Kilometer enternt in einer Urne unter der Erde liegen sollte. Es fühlte sich einfach so verdammt real an. Ich war mir nicht mehr sicher, ob es wirklich nur ein Produkt meines Unterbewusstseins war, oder ob sie vielleicht wirklich einfach wieder da war.. Die Grenze zwischen Fiktion und Realität verschwamm einfach, ohne dass ich etwas dagegen hätte tun können, ohne dass ich es überhaupt bemerkt hätte bevor es zu spät war.
Und genau diese verschwommene Grenze bietet einen verdammt guten Nährboden für Ängste. Nicht nur das Monster unterm Bett, nein, ich fühlte mich, egal wo ich war, beobachtet, verfolgt, fast schon gejagt. Ich hörte schritte, wenn ich nachts irgendwo entlangging, spürte einen kalten Atem im Nacken, wenn ich irgendwo allein war. Ich konnte mit 11(!) Jahren teils immer noch nicht ohne Licht schlafen und hatte Alpträume wie Sand am Meer.
Ich hatte schon diverse Male darüber nachgedacht, mich einfach umzubringen, den ganzen ein Ende zu machen, endlich nicht mehr verfolgt zu werden.. Der einzige Grund, warum ich das nicht getan hatte, sind meine Familie und Freunde, denen ich es nicht antun wollte, einen Freund, den Enkel oder gar den eigenen Sohn zu verlieren. Folglich musste irgendein anderer Weg her, um mit der Sache fertig zu werden.
Ich vergrub mich mit nicht mal 10 Jahren in Dingen wie komplexer Physik, versuchte Wurmlöcher und die Theorie der Multiversen zu verstehen. Alles, was in irgendeiner Form mit Logik zu tun hatte, war mir gerade recht, gelesen und gelernt zu werden. Schlichtweg weil ich nach einer logischen Erklärung für die dunklen Gestalten suchte, die an den Straßenecken standen und mich beobachteten, mich verfolgten.
However hat es bis vor ca. einem Jahr gedauert, bis ich endlich realisiert hatte, dass es nicht sie waren die mich verfolgten, sondern in Wahrheit mein Unterbewusstsein. Für irgendetwas sind die Philosophen und Psychologen, deren Lehren im Ethikunterricht angesprochen werden, anscheinend also doch gut.
Ich fühle mich trotz der Tatsache dass ich weiß, dass das ganze nur in meinem Kopf passiert, noch desöfteren verfolgt, trage auch seit langem schon immer ein Messer bei mir, kann immer noch nicht bei vollkommener Dunkelheit und Stille einschlafen.
Und genau das ist es, was ich anderen gerne ersparen möchte.. Das Risiko, durch Tulpas direkt oder indirekt psychisch geschädigt zu werden und Dinge wie Paranoia o.Ä. zu bekommen, sind wirklich nichts schönes. DAS ist es nicht wert, sich nur wegen ein Wenig Langeweile evtl. seine komplette Psyche kaputtzumachen..
Meine Lehrer und Klassenkameraden sind auch immernoch der Meinung, ich sollte mal zum Psychiater
tl;dr: Lass die Finger von den Tulpas. Die Grenze zwischen Realität und Fiktion WIRD verschoben, Ängste können und werden auf Dauer irgendwann in dein reales Leben eindringen und die Wahrscheinlichkeit, dass du aus der Sache nicht oder wenn dann mit einer Paranoia für's Leben rauskommst, ist schlichtweg zu hoch!
Einfach lassen. Ich halte das für viel zu gefährlich. 
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