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Normale Version: Hochwasser
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Also in Schleswig-Holstein hatten wir heute 20°C und den ganzen Tag Sonne. Heute Abend wird erstmal gegrillt und das schöne Wetter genossen. Ohne jetzt jemanden neidisch zu machen RD wink.
Nein, im Ernst. Wenn man die Bilder in den Nachrichten sieht, scheint das ja echt heftig zu sein. Hoffentlich entspannt sich die Lage überall so bald und schnell wie möglich wieder - bis dahin heißt Durchhalten.
Oder wie Equestrilicious schon schrieb: Haltet die Ohren steif!
Ich bin zur Zeit in Wittenberg auf Berufsschule und hier merkt man noch relativ wenig von dem Hochwasser.
Anders sieht es da bei uns in Weißenfels aus, wo schon der Busbahnhof verlegt werden musste.
Schlecht sieht es auch für unseren Betrieb aus, weil schon 280ha Acker überflutet sind.
Ich wohne in Bad Schandau, was ich im fernsehen gesehen habe ist heftig. Ich werde warscheinlich heute runter gehen und ein paar Videos machen und diese auf Youtube hochladen.

// Hier mal ein Bild:
[Bild: 27fe5d77e5e479957d658ae926a4b4fb.png]
Ich wohne Halle an der Saale, welche inzwischen auf 8 Meter angestiegen ist. Straßenbahntechnisch ist die Neu- von der Innenstadt abgeschnitten, die Uni hat bis Ende der Woche den Lehrbetrieb eingestellt, damit die Studenten helfen können. Seit heute morgen werde erste Dämme aufgegeben und in einzelnen Stadtteilen Strom und Gas abgestellt.
Wow, solche Bilder wie man gerade in den Nachrichten sieht, sind einem ja fast nur noch aus den Auslandsnachrichten bekannt. Ich wohe in Süd-Niedersachsen. Vor einer Woche ist hier alles auch abgesoffen. Keller vollgelaufen, Staßen gesperrt und so weiter. Doch im Gegensatz was jetzt im süden Deutschlands los ist, kann ich mich wohl noch glücklich schätzen, dass bei mir "nur" der Keller vollgelaufen ist.
Im Süden und im Osten...bitte Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg nicht vergessen. FS sad
Heute hat im Radio ein Wetterexperte festgestellt: "mit Hochwassern wird in Zukunft öfters zu rechnen sein. Das liegt am Klimawandel!"

Ich muss sagen dafür dass er ein Meteorologe sein will, kommt er ja reichlich früh drauf. Das sieht man eh schon die letzten Paar Jahre.
Wir in Braunschweig sind zum Glück verschont geblieben . .. evtl nur ein paar überschwemmte Keller . . . <.<
Aber wenn ich das in Halle sehe dann tun mir die Menschen dort richtig leid [Bild: cl-rd-jawdrop.png]

Ich hoffe nur das das alles bald vorbei ist und wir einfach n schön Sommer genießen können [Bild: pc-sacontent.png]
an solche bilder müssen wir uns gewöhnen. Sowas wird später mal regelmäßig passieren, den Klimawandel sei dank.
Höchster Pegelstand in halle seit 400 Jahren. Aber das sind so Ereignisse, die die Menschen zusammenschweißen. Es ist auch mal was anderes, selbst in der Reihe zu stehen anstatt das ganze nur im Fernsehen zu beobachten.
Es wäre nett, wenn ihr diese Petition unterzeichnen könntet:

https://www.change.org/petitions/hochwasser-2013-reduce-prices-for-flood-victims-2013-preise-senken-flut-2013#share

Ob es etwas bringt, weiß man nicht, aber schaden kann es ja nicht.
Es ist das totale Chaos zur Zeit bei der BahnDerpy confused, weil man die ganze Zeit umsteigen muss und jetzt heng ich hier schon seit 45min in Leipzig fest.
Von Wittenberg bis hier her hat man auch viele Hochwassergebiete gesehen und mir tuhen die Leute leid die davon betroffen sind.
Darum hatten zwei Freunde und ich uns vorhin mit in Wittenberg hingestellt um mit Sandsäcke zu befüllen, damit man wenigstens etwas helfen kann.FS sad
(06.06.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb: [ -> ]Heute hat im Radio ein Wetterexperte festgestellt: "mit Hochwassern wird in Zukunft öfters zu rechnen sein. Das liegt am Klimawandel!"
(06.06.2013)Killbeat schrieb: [ -> ]an solche bilder müssen wir uns gewöhnen. Sowas wird später mal regelmäßig passieren, den Klimawandel sei dank.
Und gemacht wird wahrscheinlich wieder gar nichts. Statt dessen werden wahrscheinlich weiterhin hochpreisige Neubaugebiete für Einfamilienhäuser in unmittelbarer Elbnähe ausgewiesen, wo Häuser gebaut werden wie weit im Hinterland, also mit Erdgeschoß nicht mal einen Meter überm umgebenden Boden, und ohne Deich dazwischen.

Jetzt vergleichen wir das mal mit dem Norden. Hier passiert das auch mal, daß Gewässer über die Ufer treten und daraus Schaden entsteht. Allerdings kommt bei uns das Wasser vom Meer her, das Ganze nennt sich dann Sturmflut und ist noch heftiger. Nach der 1962er Sturmflut (315 Tote alleine in Hamburg; verglichen damit ist jedes bisherige Elbhochwasser Pillepalle) hat man den Sturmflutschutz an Nordsee und Elbe immer weiter ausgebaut und baut weiterhin aus. Nochmals neue Deiche mit höherer Krone und breiterem Fuß, Sperrwerke u. a. an Krückau und Pinnau (da war ich gestern erst) oder auch an der Eider in Tönning und so weiter. 1976 hatten wir eine noch schwerere Sturmflut, passiert ist aber nur wenig, eben weil hier die Schutzmaßnahmen verbessert wurden.

Ach ja, neu sind solche Sturmfluten nicht. Genau 600 Jahre und einen Monat vor der 1962er Sturmflut hatten wir nämlich die zweite Marcellusflut. Die ging quer durch die Marsch bis an den Geestrand, also zig Kilometer ins Landesinnere und hat die spätere schleswig-holsteinische Nordseeküste komplett zertrümmert. Es gab irgendwas zwischen 30.000 und 100.000 Tote. Das war allerdings, bevor man ordentliche Deiche bauen konnte, außerdem war die Gegend damals nach dem Schwarzen Tod dünn besiedelt, man hatte also keine Leute zur Deichwartung.

Sturmfluten sind auch das einzige hier, was überhaupt gefährlich sein kann. Wenn das Rekord-Elbhochwasser an der Staustufe Geesthacht vorbei ist, ist da schon kaum mehr was von über. Und in Hamburg selber, wo die Elbe fast überall von schweren Seeschiffen befahren werden kann, verläuft sich das sowieso. Das sind maximal 50 cm mehr Pegel, die reichen nicht mal bis an den St. Pauli Fischmarkt ran, der bei jeder Sturmflut unter Wasser steht. Im Moment haben wir auch noch Nipptide mit Hochwasser 20 cm unter normal; ob also jetzt 50 cm Elbhochwasser in die Stadt kommen oder wir statt dessen Springtide haben, ist egal.

Aber Sturmfluten sind eine ganz andere Preisklasse. Das ist keine Schneeschmelze, und was da an Regenwasser mitkommt, das ist auch unerheblich. Das ist die Nordsee. Die Sache ist ja die: Die Elbe hat ja kein Mündungsdelta, sondern eine Trichtermündung, und die geht auch noch gegen die heftigsten Windrichtungen an. Wenn wir jetzt richtig Wind haben, also so Mittelwinde von 8, 9, 10 Bft aus Nordwest, dann fangen die an, das Nordseewasser gegen die Strömung der Elbe in diesen Trichter reinzudrücken. Das sind Wassermengen, wenn die durch Dresden kämen, könnte man den Zwinger mit einem Mini-U-Boot besuchen, und das Elbtal bei Bad Schandau würde überlaufen. Die Unterelbe ist im Trichterbereich ja einige Kilometer breit, da geht also 'ne Menge Wasser rein.

Normalerweise, also ohne Deiche, würde die Elbe sich sofort auf dem umliegenden Land verteilen, vielleicht auch kleinere Nebenflüsse ausspülen. Jetzt ist da aber alles eingedeicht. Das heißt, das Wasser, das den Fluß hochkommt, wird nicht unbedingt weniger, aber der Fluß wird enger. Und das bißchen, was bei Deichbrüchen (und heute braucht man schon eine Menge Druck, um so einen Deich brechen zu lassen, oder einen Prä-1962-Deich, der als erster nachgibt) durchkommt, fällt nicht groß ins Gewicht. Das heißt, die Wucht, mit der das Wasser die Elbe hochkommt, nimmt nicht unbedingt ab, zumal sich auch der Sturm im platten Land (westlich von Wedel ist es wirklich platt) nirgendwo fangen kann. Das drückt also alles mit voller Wucht auf Hamburg zu.

Das Gefährliche an einer Sturmflut ist ja auch die Brandung: Das Wasser strömt ja nicht nur an den Deichen vorbei und drückt mit seinem Eigengewicht drauf, sondern das wird vom Wind gegen alle Hindernisse gepeitscht – oder eben ins Landesinnere rein. Und dann kommt noch der Wellenschlag dazu. Auf Höhe Finkenwerder rechnet man inzwischen schon mal mit einer Wellenhöhe von einem Meter.

Hamburg selbst ist jetzt nicht platt wie'n Pfannkuchen. Der größte Teil der Stadt ist nicht mal in der Elbmarsch. Aber der Hafen und Stadtteile wie Finkenwerder und Wilhelmsburg liegen ziemlich tief auf den Resten der einstigen Elbinsel Gorieswerder. Das ist 1962 alles komplett abgesoffen, alleine in Wilhelmsburg sind 222 Menschen ertrunken. Wilhelmsburg war ja eingedeicht (sonst würde die ganz normale Tide zweimal am Tag den Stadtteil unter Wasser setzen), aber die alten Deiche hielten diesen Wassermengen unter diesem Winddruck nicht mehr stand. Gerade so wichtige Deiche wie der Klütjenfelder Hauptdeich am Berliner Ufer, vor dem ein Hafenbecken und hinter dem eine kleine, aber markante Backsteinwohnsiedlung liegt und damals sehr viele Behelfsbaracken waren, bestand teilweise nur aus Kriegsschutt, und wenn da der Wind die Elbe draufdrückt, dann gute Nacht, Marie.

Das kann man sich kaum vorstellen, was '62 an eingedeichtem Gebiet unter Wasser stand. Das Alte Land war praktisch komplett weg bis auf beiden Seiten der Estedeiche nach Buxtehude rein (das liegt ca. 7 km von der Elbe weg), Wilhelmsburg stand fast komplett unter Wasser, von Finkenwerder guckte nur noch das alte HDW-Werftgelände raus, weil das an sich hoch genug lag, im Hafen waren nur die modernsten, am höchsten aufgeschütteten Kaianlagen noch sichtbar, das Marschgebiet zwischen Harburg und Winsen war komplett weg, Stelle war eine Halbinsel, im Norden ging das Wasser bis fast an die Mönckebergstraße (zum Glück kam's nicht bis an die Binnenalster, ansonsten kratzen Norderelbe und Unterelbe ja hart am Geestrand lang, da kommt nix hoch, ich sag nur St. Pauli, Altona und Blankenese), und ostwärts drückte der Wind es bestimmt 20 km weit die Bille hoch bis nach Bergedorf ran.

Gerade weil alles eingedeicht war, war die Sturmflut 1962 so verheerend. Wenn es keinen Flutschutz gibt, oder wenn der Flutschutz einfach überlaufen wird, weil er nicht hoch genug ist, dann kommt das Wasser allmählich. Wenn aber ein Deich bricht, schießt ins Hinterland auf einen Satz eine mehrere Meter hohe Wasserwand mit einer abartigen Geschwindigkeit und reißt allein durch ihre Wucht alles mit sich.

Um mal die Dimensionen der Wasserstände zu zeigen: Am Pegel St. Pauli (also an den Landungsbrücken) ist das mittlere Niedrigwasser 3,49 m, Normal Null 5 m und das mittlere Hochwasser 7,06 m – zwischen Cuxhaven und Geesthacht ist die Elbe Tidegewässer. Ab 8,50 m ist Sturmflut, ab 9,50 m schwere Sturmflut, ab 10,50 m sehr schwere Sturmflut. Die Sturmflut im Februar 1962 kam auf einen Höchstpegel von 10,75 m. Der Capella-Orkan 1976 brachte die nächste Extremsturmflut und den Rekordpegel von 11,45 m, aber da griffen schon die Ausbauarbeiten von nach 1962, also gab's kaum Folgeschäden. Der Pegel von 1962 wurde seitdem achtmal überboten und die 11-m-Marke dreimal, nie mit schwereren Schäden.

Seitdem rüstet man immer und immer weiter auf. Man muß sich nur mal den Abschnitt angucken in Hamburg vom Baumwall und den Alsterschleusen bis zu den Landungsbrücken. Das östliche Ende ist immer noch Baustelle, weil da die Promenade wieder angehoben wird, und das alte Landungsbrückengebäude ist neuerdings selbst Teil des Flutschutzes mit Panzerglasscheiben zur Elbseite und in jedem Durchgang riesigen stählernen Fluttoren. Die HafenCity hat man, sofern das Umland nicht hoch genug ist, auf Warften gesetzt, wobei die bei einer Rekordsturmflut bei viel Wellenschlag auch nicht sehr viel bringen werden. Die "Perlenkette" konnte man direkt an der Elbe nicht so hoch legen, die hat man auch mit Panzerglas versehen, und weil das eh "nur" Büros sind (die wahrscheinlich auch noch zum größten Teil leerstehen), nimmt man eine etwaige Überflutung in Kauf, und auch die kommt nur im Extremfall.
Ich war am Freitag in Linz am Rhein Esiessen und so hoch habe ich den Rhein dort noch nicht gesehen. Teilweise über die Ufer getreten so das die Rheinpromenade stellenweise gesperrt wurden musste. Und über all lag Schlamm und Äste auf den Wegen. Auch eine Unterführung ist noch immer komplett unter Wasser und war gesperrt. Naja, im großen und ganzen bin ich aber Froh das der Westen es gut überstanden hat bis jetzt, wenn ich mir so die anderen Regionen angucke. AJ surprised
Pulse Wave - schöne Theorie, wenn sie denn stimmen würde. Klar ist die Elbe eingedeicht, das hat aber nichts mit dem zu tun, was nun "auf Hamburg zukommt". Wenn du dir auf Google Maps einmal den Elbverlauf ansiehst, wirst du erkennen, dass überall rund um die Elbe weiträumige Umflutflächen vorhanden sind - und diese werden auch seit Tagen geflutet. Sie sind VOLL und das Wasser steigt und steigt trotzdem.

Außerdem WIRD das Wasser in kleinere Flüsse zusätzlich umgeleitet.

Was du nicht bedenkst ist, dass es einen Monat lang ununterbrochen sehr stark geregnet hat und dadurch die Böden übersatt sind - der Grundwasserpegel liegt überspitzt gesagt 20 cm über dem Boden in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Tschechien. Trotzdem wird das Umflutgelände geflutet - und es kommt trotzdem viel zu viel Wasser nach.

Das Elbstromtal wurde im Gegensatz zu vielen anderen Flusslandschaften NICHT großräumig versiegelt. Das könnte man auch wissen, wenn man einmal dort gewesen wäre. Ich war die längste Zeit meines Lebens dort und meine Heimat säuft gerade ab. Und dann darf man sich auch noch anhören, man hätte dort Scheiße gebaut! Mach' dir ein eigenes Bild vor Ort und guck dir an, was mit der Elbe gemacht und nicht gemacht wurde - und dann kannst du gern weiter herummosern. Es sind nicht die bösen Deiche, die Schuld sind. Schuld ist der abartige Regenmonat, das Zusammenlaufen mehrerer Flüsse und Hochwasserscheitel - und vielelicht auch noch, dass Tschechiens Stauseen voll waren, als sie hätten leer sein sollen, so dass ein Teil der Katastrophe durch Füllen der Stauseen hätte verhindert werden können.

Und komm' mal runter von deiner Sturmflut. -.- Wir haben gerade nun einmal keine Sturmflut - und trotzdem werden zigtausende, wenn nicht hunderttausende Menschen ihr gesamtes Hab und Gut verlieren.

Ich betrachte übrigens sowohl MD als auch HH als meine Heimat.
(09.06.2013)Pulse Wave schrieb: [ -> ]
(06.06.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb: [ -> ]Heute hat im Radio ein Wetterexperte festgestellt: "mit Hochwassern wird in Zukunft öfters zu rechnen sein. Das liegt am Klimawandel!"
(06.06.2013)Killbeat schrieb: [ -> ]an solche bilder müssen wir uns gewöhnen. Sowas wird später mal regelmäßig passieren, den Klimawandel sei dank.
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Aha... Derpy confused Den Teil wo sich dein Wall-Of-Text in nur irgend einer Weise auf die von dir zitierten Beiträge bezog habe ich wohl überlesen. Eine Sturmflut ist auch etwas anderes als konventionelles Hochwasser und mit meiner Aussage bezog ich mich darauf dass es mehr Unwetter gab. Ob die Deiche jetzt richtig ausgebaut sind und Überschwemmungen der Flussregulierung zu verdanken sind ist ein anderes Thema.

Ich habe lediglich festgestellt dass es mehr Unwetter gibt als vor zehn Jahren. Warum? Weil ich eine signifikante Zunahme an Unwettern beobachten konnte und das hat keineswegs damit zu tun ob man Häuser nah an Gewässer baut und was es an Deichen gibt, weil Unwetter kommen ja bekanntlich von oben.
Das hier (klick) könnte wohl eher damit zu tun haben.
Einer Freundin, auch hier aus dem Forum, geht es ganz gut. Sie lebt in Gera, bei den Nachbarn musste der Keller ausgepumpt werden, außerdem war das Autofahren dort zeitweise so gut wie unmöglich. Hier bei uns stieg der Donaupegel (vom Durchschnittswert aus) um 4 Meter auf 6, 5 Meter an. Zwei Unterführungen wurden gesperrt, das wars auch.
Mann, bei uns gab's schon weider Hochwasserwarnungen. War dann aber doch so gut wie gar nix.
Zum Glück auf, der Keller wurde gerade erst saniert!
War klar, daß gleich bei einigen der Beißreflex einsetzt, wenn mal was anderes als Mitleid kommt.

Aber ganz ehrlich: Wenn Mitteldeutschlans nach 2002 so paranoid geworden wäre wie der Nordseeraum nach 1962, dann hätte man da weniger Probleme. Ich habe einen Kollegen aus Dresden, dessen Tochter wohnt da noch. Der sagt, daß Dresden es in elf Jahren nicht geschafft hat, mehr zu schützen als die Innenstadt, daß andere Stadtteile nun schon zum dritten Mal in elf Jahren zwei, drei Meter tief unter Wasser stehen, weil da nichts gemacht wurde.

Während Nordsee und Tideelbe sich immer besser gegen fast schon aberwitzige Sturmfluten sichern, die vielleicht irgendwann mal kommen könnten (14 m Pegel und so), sind die meisten Binnenflußlandschaften und Städte in diesen, sei es am Rhein, an der Mosel, an der Donau, an der Elbe, an Neiße und Oder oder sonstwo, nicht mal gegen das geschützt, was schon mal da war.
Ich wohne ne halbe Stunde von Passau entfernt, und da ist es ja auch ziemlich schlimm mit dem Hochwasser.

Gestern konnte ich nichtmal mehr den Bahnhof anfahren, aufgrund vom Unwetter und Hochwasser. (Das war genau eine Station vor Passau - gut 10 min Fahrt) Die Bahn hat darauf 2 Ersatzbusse geschickt für über 100 Leute. Das war ein ziemliches Chaos. Vorallem da man auf den Bus angewiesen war, denn mit Auto hätte dich keiner von dort abholen können, da auch sämtliche Strecken dorthin gesperrt waren. Nach gut 4 Stunden kam ich dann auch zuhause an.

Ich fand es echt interessant, wie egoistisch doch ein jeder von uns werden kann. Den als der erste Bus kam wars ein Jeder gegen Jeden. Da hat absolut niemand Rücksicht auf den Nächsten gegeben.

Auch eine Freundin von mir, die mich vor 2 Wochen besuchen kam, hatte Probleme mit dem Zug nach Hause zu kommen. Sie musste von Linz über Salzburg nach Innsbruck. Abgefahren ist sie um 15:30 und wäre dann um 18:30 in Innsbruck angekommen, allerdings war Salzburg und viel drumherum gesperrt. Sie kam erst am darauf folgenden Tag um 7 Uhr morgens (!) zuhause an.
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