06.08.2013
Dieser Bereich ist neben Musik ebenfalls für Literatur. Und da wir - zugegeben nicht so sehr viele - bereits Threads über erzählende Prosa und Epik im Allgemeinen durchaus vorzuweisen wissen, vermisse ich hier doch einen ganz besonders wichtigen Aspekt der Literatur: Die Poesie, oder auch Lyrik.
Als großer Fan von Gedichten und selbst als Poet tätig (*hust* Atelier-Bereich *hust*) ist es mir ein Bedürfnis, diesen Thread zu erstellen. Darum meine Fragen:
Wer ist euer Lieblings-Dichter? Habt ihr mehrere?
Was ist euer Lieblingsgedicht? Was findet ihr daran?
Habt ihr schon einmal Lyrik gelesen, die euch so im Gedächtnis hängen blieb, dass sie euch eventuell beeinflusst hat?
Was mögt ihr an Gedichten und was weniger?
Es sind Fragen wie diese, mit denen ich mich schon seit einigen Jahren auseinandersetze. Darum möchte ich sie auch gleich selbst beantworten
1.
Meine favorisierten Poeten sind Edgar Allan Poe, Goethe (ofc), Rainer Maria Rilke, John Donne und Mihai Eminescu. Sicherlich gibt es noch mehr, aber diese Namen fallen mir stets zuerst ein.
2.
Auch hier muss ich eine schwierige Entscheidung treffen. Es gibt einfach zu viele großartige Werke, um sie alle zu nennen. Was ich aber besonders einprägsam fand, das war Invictus von William Ernest Henley. Ich möchte es hier zeigen, erst auf Deutsch, dann in der Originalsprache:
Was mir besonders daran gefällt, das ist die Aussage, die dahinter steht. Egal, wie sehr einem das Leben auch in die Quere kommt, man darf sich nicht unterkriegen lassen. Jemand, der eine schwere Zeit durchmacht, kann sicherlich Kraft aus diesen Worten schöpfen. Nicht umsonst wurde das Gedicht in dem gleichnamigen Film verwendet. Schaut ihn euch an
3.
Ja, auf jeden Fall. Genau kann ich mich aber nicht mehr erinnern, um welches Werk es sich dabei handelte. Wiederum deutlich vor mir sehe ich noch meine Reaktion, als ich erstmals "Herr Roland kam zum finstern Turm" von Robert Browning las. Ein faszinierendes, epochales Werk, bei dem ich eine Gänsehaut bekam, wann immer ich in den Versen las.
4.
Ich achte bei Gedichten immer auf eine korrekte oder zumindest angenehme Metrik und auf Reimschemen. Zwar gibt es sehr gute Werke, die ohne beides auskommen, aber mir selbst macht ein ordentlicher Versbau einfach wesentlich mehr Spaß.
Das wäre es so weit von mir. Ich freue mich auf eure Beiträge und wie viele Gedichte und Autoren hier vielleicht zusammen kommen Zählt auf und diskutiert, und vor allem: Habt Spaß.
Gruß und Blues,
Dan.
Als großer Fan von Gedichten und selbst als Poet tätig (*hust* Atelier-Bereich *hust*) ist es mir ein Bedürfnis, diesen Thread zu erstellen. Darum meine Fragen:
Wer ist euer Lieblings-Dichter? Habt ihr mehrere?
Was ist euer Lieblingsgedicht? Was findet ihr daran?
Habt ihr schon einmal Lyrik gelesen, die euch so im Gedächtnis hängen blieb, dass sie euch eventuell beeinflusst hat?
Was mögt ihr an Gedichten und was weniger?
Es sind Fragen wie diese, mit denen ich mich schon seit einigen Jahren auseinandersetze. Darum möchte ich sie auch gleich selbst beantworten
1.
Meine favorisierten Poeten sind Edgar Allan Poe, Goethe (ofc), Rainer Maria Rilke, John Donne und Mihai Eminescu. Sicherlich gibt es noch mehr, aber diese Namen fallen mir stets zuerst ein.
2.
Auch hier muss ich eine schwierige Entscheidung treffen. Es gibt einfach zu viele großartige Werke, um sie alle zu nennen. Was ich aber besonders einprägsam fand, das war Invictus von William Ernest Henley. Ich möchte es hier zeigen, erst auf Deutsch, dann in der Originalsprache:
Spoiler (Öffnen)
Aus dieser Nacht, die mich umhüllt,
von Pol zu Pol schwarz wie das Grab,
dank ich, welch immer Gottesbild
die unbezwung'ne Seel' mir gab.
Wenn grausam war des Lebens Fahrt,
habt ihr nie zucken, schrein mich sehn!
Des Schicksals Knüppel schlug mich hart -
mein blut'ger Kopf blieb aufrecht stehn!
Ob zornerfüllt, ob tränenvoll,
ob Jenseitsschrecken schon begann:
das Grauen meines Alters soll
mich furchtlos finden, jetzt und dann.
Was kümmert's, dass der Himmel fern
und dass von Straf' mein Buch erzähl',
Ich bin der Herr von meinem Stern,
Ich bin der Meister meiner Seel'!
_____________
Out of the night that covers me,
Black as the Pit from pole to pole,
I thank whatever gods may be
For my unconquerable soul.
In the fell clutch of circumstance
I have not winced nor cried aloud.
Under the bludgeonings of chance
My head is bloody, but unbowed.
Beyond this place of wrath and tears
Looms but the Horror of the shade,
And yet the menace of the years
Finds, and shall find, me unafraid.
It matters not how strait the gate,
How charged with punishments the scroll.
I am the master of my fate:
I am the captain of my soul.
von Pol zu Pol schwarz wie das Grab,
dank ich, welch immer Gottesbild
die unbezwung'ne Seel' mir gab.
Wenn grausam war des Lebens Fahrt,
habt ihr nie zucken, schrein mich sehn!
Des Schicksals Knüppel schlug mich hart -
mein blut'ger Kopf blieb aufrecht stehn!
Ob zornerfüllt, ob tränenvoll,
ob Jenseitsschrecken schon begann:
das Grauen meines Alters soll
mich furchtlos finden, jetzt und dann.
Was kümmert's, dass der Himmel fern
und dass von Straf' mein Buch erzähl',
Ich bin der Herr von meinem Stern,
Ich bin der Meister meiner Seel'!
_____________
Out of the night that covers me,
Black as the Pit from pole to pole,
I thank whatever gods may be
For my unconquerable soul.
In the fell clutch of circumstance
I have not winced nor cried aloud.
Under the bludgeonings of chance
My head is bloody, but unbowed.
Beyond this place of wrath and tears
Looms but the Horror of the shade,
And yet the menace of the years
Finds, and shall find, me unafraid.
It matters not how strait the gate,
How charged with punishments the scroll.
I am the master of my fate:
I am the captain of my soul.
Was mir besonders daran gefällt, das ist die Aussage, die dahinter steht. Egal, wie sehr einem das Leben auch in die Quere kommt, man darf sich nicht unterkriegen lassen. Jemand, der eine schwere Zeit durchmacht, kann sicherlich Kraft aus diesen Worten schöpfen. Nicht umsonst wurde das Gedicht in dem gleichnamigen Film verwendet. Schaut ihn euch an
3.
Ja, auf jeden Fall. Genau kann ich mich aber nicht mehr erinnern, um welches Werk es sich dabei handelte. Wiederum deutlich vor mir sehe ich noch meine Reaktion, als ich erstmals "Herr Roland kam zum finstern Turm" von Robert Browning las. Ein faszinierendes, epochales Werk, bei dem ich eine Gänsehaut bekam, wann immer ich in den Versen las.
4.
Ich achte bei Gedichten immer auf eine korrekte oder zumindest angenehme Metrik und auf Reimschemen. Zwar gibt es sehr gute Werke, die ohne beides auskommen, aber mir selbst macht ein ordentlicher Versbau einfach wesentlich mehr Spaß.
Das wäre es so weit von mir. Ich freue mich auf eure Beiträge und wie viele Gedichte und Autoren hier vielleicht zusammen kommen Zählt auf und diskutiert, und vor allem: Habt Spaß.
Gruß und Blues,
Dan.