Bronies.de

Normale Version: "Love and Tolerate" - Bis wann?
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8
Hallo mit bronies,
da unser Motto mehr oder weniger ja "Love and Tolerate" ist, stelle ich mir gerade die frage, bis wann.

Natürlich darf man Mord, missbrauch und sonstige schlimme delikte(Richtige wort?) nie Tolerieren.

Wenn wir aber ein paar stufen runter gehen, ab wann befindet man sich in einer "Grauzone", und wann hört es einfach auf?

PS: Wenn es schon so ein Thread gibt, tut mir leid. Dann war ich zu dumm, hab ihn nicht gefunen.
Wenn das der falsche Bereich ist, bitte verschieben. Bekommt dann auch ein Keks von mir. Smile
Ich würde mal als Faust(no pun intended)regel nennen:
Wenn irgendwer Schaden nimmt, hört die Toleranz auf.

Eine genaue Grenze kann man aber nicht wirklich ziehen.
(12.02.2012)Dashy schrieb: [ -> ]Ich würde mal als Faust(no pun intended)regel nennen:
Wenn irgendwer Schaden nimmt, hört die Toleranz auf.

Eine Gute Faustregel Smile

(12.02.2012)Dashy schrieb: [ -> ]Eine genaue Grenze kann man aber nicht wirklich ziehen.

Deswegen hab ich auch eine Grauzone genannt. Smile
Wenn jemand in Not ist/ein Mensch bedroht wird, hört das Dulden auf. Nur muss man abwägen wie weit man dann geht. Nur weil einer in der U-Bahn rumbeleidgt und schubst, sticht man ihn ja nicht gleich nieder oder haut ihn krankenhausreif. Nicht so einfach, das Ganze :/
Das einzige, was ich nicht toleriere, ist Intoleranz... Und sinnlose Gewalt gegen andere Einzelpersonen hat ihren Ursprung meist in Intoleranz...
Ich weiss nicht recht wie ich das beantworten soll.
Im Allgemeinen bin ich der gleichen Meinung wie Dashy, aber ich persönlich habe bei manchen Dingen eventuell mehr Toleranz als andere und bei anderen weniger. Ich denke bei jedem ist es auch individuell, dann spielt oft auch die Erziehung eine Rolle und so weiter.
Aber sonst ja, solange niemand physisch oder psychisch zu Schaden kommt.
"Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft" -Aristoteles

"Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt" - Thomas Mann

Um ehrlich zu sein, auch wenn es sich ja im Grund um DAS Glaubensbekenntnis des Bronytums schlechthin handelt, kann ich persöhnlich mit "love and tolerate" manchmal nicht viel anfangen.

Zwar ist es bei mir so, dass ich seitdem ich in der Herde bin ein ganz schön dickes Fell bekommen habe, aber irgendwann bin auch ich angepisst und dann ist ein Point of no return erreicht, dann reicht´s, dann ist Schluss mit lustig.

Auch finde ich, dass viele Probleme des Bronytums hausgemacht sind da sie (in)direkt mit "love and tolerate" zusammenhängen.

Mich bitte nicht falsch verstehen: Ich finde das Motto weiterhin super und wäre auch kein Brony mehr wenn dem nicht so wäre, aber manche übertreiben es maßlos.
Wie entstehen denn durch Toleranz Probleme? Das musst jetzt mal erklären^^
(12.02.2012)WolleTD schrieb: [ -> ]Wie entstehen denn durch Toleranz Probleme? Das musst jetzt mal erklären^^

(12.02.2012)Monpetiteponey schrieb: [ -> ]"Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt" - Thomas Mann

Wenn du das damit gemeint hast, dann ist es so:

Wenn man Kriminelle Aktivitäten Toleriert, ist das so, als ob man Weggucken würde.
Toleranz hin oder her, wie gesagt, Kriminelle Aktivitäten darf man nie Gutheißen.

(12.02.2012)Monpetiteponey schrieb: [ -> ]uch finde ich, dass viele Probleme des Bronytums hausgemacht sind da sie (in)direkt mit "love and tolerate" zusammenhängen.

Mich bitte nicht falsch verstehen: Ich finde das Motto weiterhin super und wäre auch kein Brony mehr wenn dem nicht so wäre, aber manche übertreiben es maßlos.

Hehe, hast recht. Tut mir leid wenn ich ein bisschen Übertrieben habe. Smile
Love and Tolerance heißt meines Erachtens nicht, dass man sich alles gefallen lässt und alles für gut befindet. Wenn mir einer ankommt mit "Ich brech Tauben gern die Flügel und seh zu, wie sie verrecken", dann sag ich doch nicht "Solange du damit glücklich bist, respektiere ich deine Entscheidung".

Love and Tolerance hat - so wie alles andere auch - seine Grenzen. Wir sollten lieben, wann und wen immer wir können. Und wir sollten tollerieren, wenn andere unserem Anschauungsbild und unseren Vorstellungen widersprechen, solange es keine Lebewesen beeinträchtigt. Aber dieses aufgeschlossene Handeln hat nichts mit Blindheit zu tun; Blindheit vor schlechten Dingen. Wir müssen immer aufpassen, dass Love and Tolerance zwar unsere Maxime bleibt, aber keine Entschuldigung dafür wird, dass wir schlimme Dinge zulassen oder auch nur akzeptieren.
Unser Motto bezieht sich doch viel mehr auf die Eigenarten die jeder Mensch hat. Sprich das wir niemanden augrenzen, beleidigen oder Ähnliches nur weil er vielleicht nicht unbedingt der klügste ist oder im Rollstuhl sitzt.
Das man das Verletzen von anderen Menschen nicht einfach so hin nimmt dürfte wohl selbstverständlich sein. Sei es nur in einer einfach Schulhofsschlägerei, ein bischen ärgern in der Klasse oder Mord und extremes mobben am Arbeitsplatz.
Ich habe das Gefühl, das Love and Tolerance mehr Totschlagargument als Motto ist.

Meine Toleranz beläuft sich meist auf ein "Solang es niemandem wehtut macht was ihr wollt, aber lasst mich das scheiße finden". Und jeden ersponnenen Quatsch muss man auch nicht tolerieren, man darf ruhig mal was dagegen sagen. (blablabla, nur meine Meinung, blablabla)
Dashy hat es mit seiner Faustregel ziemlich gut auf den Punkt gebracht, ich schließe mich ihm da gerne an.

(12.02.2012)Shantyman schrieb: [ -> ]Ich habe das Gefühl, das Love and Tolerance mehr Totschlagargument als Motto ist.

Das Gefühl habe ich leider auch sehr oft...

Zitat:Meine Toleranz beläuft sich meist auf ein "Solang es niemandem wehtut macht was ihr wollt, aber lasst mich das scheiße finden".

Das ist ja auch der Kern von Toleranz. Es geht darum etwas zu dulden, obwohl es einem selbst nicht gefällt. Alles was darüber liegt fällt in den Bereich von Akzeptanz.
(12.02.2012)Dashy schrieb: [ -> ]Ich würde mal als Faust(no pun intended)regel nennen:
Wenn irgendwer Schaden nimmt, hört die Toleranz auf.

Eine genaue Grenze kann man aber nicht wirklich ziehen.

Nach der Faustregel lebe ich und ich wende sie auch auf Love & Tolerate an, ist doch klar. Smile
Xavier Naidoo meinte mal in einem Song:
"Und ja Mann, ich hass' den Krieg, auch wenn es ohne Probleme gerne mal was auf die Fresse gibt."

Fakt. Selbstverteidigung, da hört es auf. Und verbale Gewalt ist ebenfalls Gewalt. Emotionale Gewalt ist Gewalt. (Beispiel: "Wenn du das nicht für mich tust, liebst du mich nicht.")

Insofern würde ich eine harte verbale Atacke auch mit Fäusten beantworten. Gewalt erzeugt Gegengewalt.
Allerdings löst Gewalt keine Probleme. Nur Absolute Gewalt löst Probleme, aber der Mensch ist nicht fähig, absolute Gewalt zu verüben.
Absolute Gewalt ist das tilgen des Problems in seiner Wurzel. Nehemn wir Krieg. Das Problem wird nur dann mit Kriegsgewalt wahrhaftig gelöst sein, wenn eine der beiden Parteien vollkommen vom Antlitz der Welt getilgt wurde: keine Überlebenden, die Geschichte des Landes und Volkes aus ALLE Büchern und Quellen getilgt, die Sprache vergessen, alle Relikte vergangen.
Wenn nichts verbleibt, nicht mal die Erinnerung an den Krieg in den "Siegern", dann ist absolute Gewalt verübt worden.
Und das schafft man heute nur mit Nukes. Das tilgt aber den ganzen Planeten.

Insofern bin ich vertreter von akribischer Preservation, dem Bewahren von ALLEM was es wert ist. Kunst aller Art, Sprachen, und sei es nur auf dem Papier, Geschichte ... alles.
Wenn wir nicht wissen, woher wir kommen, können wir nicht wissen, wohin wir gehen.


Ich hab' da noch eine persönliche Geschichte auf Lager.
Meine Verlobte und eine Mitschülerin aus ihrer ersten Ausbildung, die sie an einem Berufskolleg in Mettmann hatte, waren mit mir abends zu eben jenem Kolleg unterwegs, da die Klasse eine Reise nach Italien unternahm.
Als wir ausstiegen, folgte uns ein Halbstarker. Er sprach mit den Mädels, also dachte ich, er gehört zur Klasse. Ich hatte mich ums Gepäck gekümmert.
Plötzlich fragte er mich: "Warum schleppst du das alles? Ich würde die Weiber das allein machen lassen!"
Darauf Freundin meiner Verlobten: "Das ist weil er ein Gentleman ist ... und du nicht!"
Da wurde ich schon hellhöriger.
Eine Straße später, den Hügel zum Kolleg rauf, war er immer noch da. Die Mädels scherzten in guter Laune über die bevorstehende Reise. Jetzt dachter der Typ, sie würden ihn auslachen. Da fragte er nach und meine Verlobte antwortete, sie haben halt nur so Spass.
Da tickte er aus und trat nach genug an sie heran um ihr beim SPrechen ins Gesicht zu spucken und schrie' sie an, sie wäre eine kleine H*** und was nicht alles.
Ich ließ die Taschen los und stellte mich in einem Ruck dazwsichen. Den Rest kürz' ich ab. Griff mich am Kragen, stieß mich weg, wurde von einer jugen Frau angeschrien: "Du hast doch meine Freundin in der Bahn an den Hintern gegrapscht?!" Böse Worte hin und her, bis er sich von dieser Frau eine Ohrfeige einfing. Sie trat zwei Schritte zurück, sodass der reflexartige Schwinger seinerseits ins Nichts ging.
Frauen schlagen ist bei mir aber unter aller Kanone, also ging ich auf ihn los, wurde aber von meiner Verlobten am Arm gepackt.

Und jetzt, für alle hier, vor allem die weiblichen Mitglieder.
MISCHT. EUCH. NICHT. EIN.
Wenn der Kerl zugeschlagen hätte, hätte ich mich mehr wehren können, weil ich eine Frau am Arm hatte, die mich festhielt. Ihr könnt es nicht aufhalten. Also lasst uns unsere Bewegungsfreiheit.
Ich mein's ernst.
So sehr ich sie auch liebe, das hab' ich ihr nachgetragen. Nicht lange, aber tatsächlich.

Da allerdings die gesamte Menge an Leuten, die aus der Bahn ausgestiegen war (Endstation) sich gegen den Agressor zusammenrottete, ist der doch noch abgezogen und dabei blieb es.
Ein widerlicher Moment, wenn das Adrenalin im Körer wieder zurückgeht und alles zittert. Ich kann drauf verzichten.

In Retrospektive hätte ich nicht zwischen ihn und meine Verlobte springen sollen.
Ich hätte mit aller Gewalt gegen sein Knie treten sollen.
Fragt Custody, wenn man das Gelenk ordentlich seitwärts raushaut, heilt das nie wieder. Und ich hätt's ihm gegönnt.


Ich mag' ja freundlich sein. Hilfsbereit, wo ich kann. Brony und Verfechter von Love and Tolerate. Ehrlich.

Aber soviel Böses werde ich immer in mir tragen.
Und niemals verneinen.
(13.02.2012)Stargaze schrieb: [ -> ]Aber soviel Böses werde ich immer in mir tragen.
Und niemals verneinen.

Jeder hat irgendwo seine dunkle Seite.

Normalerweise geb' ich nichts darauf, wenn mich einer beleidigt. Meistens gibt's dann einen guten Konter (keine Beleidung, sondern sowas wie "Da hat aber einer Ahnung"). Aber 2-3 mal in meinem Leben hat der angestauter Ärger dann mal so richtig entlassen. Zweimal wurd ich dann richtig laut, einmal sogar handgreiflich (lange her, da war ich noch in der Schule). Ich bin nicht stolz auf das, was ich damals getan habe und wie, aber es war verdammt nochmal effektiv. Der Typ hat mich danach in Ruhe gelassen.
Das stimmt allerdings. Es kann erschreckend effektiv sein.
Bisher bin ich gut weggekommen, nur einmal in der Grundschule und einmal mit meinem Bruder geprügelt, aber praktisch keine echten Schläge, mehr so Ringen ...
Wäre auch nicht stolz drauf, die Fäuste sprechen zu lassen. Aber lieber ehrlos prügeln, als zuzusehen, wie ein anderer es abkriegt, der's nicht provoziert hat.

Mein Lieblingsspruch ist: "Wow, bist du da selbst drauf gekommen, oder musste dir jemand helfen?"
...
Tolerieren, solange es anderen nicht schadet. Ab da hört's dann auf, so sehe ich das.
Solange es nur Meinungen sind, ist's mir generell gleich, wer welche Meinung zu einem Thema hat. Das ist dann seine/ihre Meinung und das akzeptiere ich auch, solange sie nicht extrem kontrovers oder auf bewiesen falschen Fakten beruht. (So was wie "Den Holocaust gab's gar nicht" oder so.)
Wenn mich jemand dumm anmacht oder mich ständig nervt dann ist mein "Love and Tolerance" schnell weg aber ich bin sehr Geduldig. Man sollte mich aber dann nicht unterschätzen Smile ich hau gern mal eine Rein wenn es sein muss.(in den besonderen Fällen)
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8