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Was wäre denn von Euch Befürwortern mal ein guter Grund, um die "Arschlöcher fon [sic!] Deutschland" zu wählen?

(24.05.2014)Mc Timsy schrieb: [ -> ]

HeavyMetalNeverDies schrieb:Also denkst du dass Politiker wirklich was zu sagen haben? Ich sehe das ja eher so dass man die jetzigen Politiker, die nichts zu sagen haben, gegen beliebige andere Politiker austauschen kann, die nichts zu sagen haben.

Das tragische an dieser Situation ist eigentlich nur, dass du mit dieser Einstellung nicht nur an der Realität vorbei lebst, sondern auch jede Chance auf Besserung aus der Hand gegeben hast. Da kann ich dann fast schon nachvollziehen, dass dir nichts anderes übrig bleibt, als dir den Untergang "des Systems" herbei zu wünschen.

Wenn du mit "Realität" schlicht und ergreifend deine eigene Meinung meinst dann mag es so sein dass ich daran vorbei lebe, da ich deine Meinung nicht teile. Ich ändere meine Meinung an dem Tag wo etwa das Budget für das Bildungssystem wieder angehoben wird, wo Polizeiposten wieder nachbesetzt werden oder das Rentenantrittsalter wieder runtergeschraubt wird. Oder aber wenn auf einem Klimagipfel eine reelle Einigung erzielt wird. Solange ich das nicht sehe können die Politiker reden was der Tag lang ist, werde ich denen nicht glauben. Wie siehst du denn das mit den ganzen Kürzungen?

(24.05.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb: [ -> ]Viele Ökonomen sind der Meinung dass der Euro zu stark für die griechische Wirtschaftsleistung ist. wie siehst du das?

Ist er auch. Man hätte Griechenland zu dem Zeitpunkt nicht aufgenommen, hätte man die tatsächlichen Berichte gehabt. Zumindest ist es das, was ich höre, nicht was ich selbst wissen kann.
@Hathagat - der Euro hat daran keine Schuld, wäre Griechenland nicht durch ein verlogenes Budget im Euroraum, hätte er auch keine Probleme.
Links und AfD - schöööön, sind aber in Österreich sowieso nicht vertreten.

Zitat:Also denkst du dass Politiker wirklich was zu sagen haben? Ich sehe das ja eher so dass man die jetzigen Politiker, die nichts zu sagen haben, gegen beliebige andere Politiker austauschen kann, die nichts zu sagen haben.

Und dennoch können diese Politiker etwas ausrichten. Oder ist die EU als juristische Person eigenständig geworden?

Zitat:Toll, dann kann ich ja meinen Stiefvater fragen. Der wird dann gleich noch hinzufügen was die EU zeitgleich kostet. Der war bereits vor der EU Bauer und da gab es noch keine EU-Subventionen. Da konnte man ohne die überleben.

Österreich wurde nach dem Beitritt stark subventioniert.
Und natürlich ist es klar, das Österreich mehr einzahlt, als bekommt - Solidaritätszahlungen. Davon kommt es. Die (wirtschaftlich) starken helfen den ärmeren.

Hilft das vielleicht?

Haha, genau die hab ich mir vor kurzem auch angesehen. Ich empfehle auch die anderen beiden von ihm zum Thema Europa.

Hmm, ich verstehe übrigens nicht, warum man AfD als "ausländerfeindlich" bezeichnet, wenn die eigentlich ausländerfreundlich sind. Wie ich verstanden habe, wollen die s.g. "kanadisches" Migrationssystem einführen, was unter anderem Förderung von der Einwanderung von bestimmten Fachkräften(Programmierer, Wissenschaftler, Ingenieure) bedeutet(z.B. jetzt ist es beim Ausstellen von Aufenthaltstitel vollkommen egal, ob du ein Ingenieur oder ein Koch bist - du musst die gleiche Anzahl von Papieren sammeln, wann kanadisches System bestimmte Präferenzen für hochqualifizierte Fachkräfte und Wissenschaftler erlaubt). Am mindestens, ich habe während des letzten Wahlkampfs mit einem AfD-Mitglieder ein bisschen über ihre Partei gesprochen, und er hatte eigentlich gar kein Problem damit, dass ich selber ein Ausländer bin, und hat mir sehr gern über seine Partei erzählt.

(24.05.2014)Linzerony schrieb: [ -> ]Österreich wurde nach dem Beitritt stark subventioniert.
Und natürlich ist es klar, das Österreich mehr einzahlt, als bekommt - Solidaritätszahlungen. Davon kommt es. Die (wirtschaftlich) starken helfen den ärmeren.

Klingt logisch, weil die Schulden sonst in den Himmel schießen wenn die Länder sie nicht vom eigenen BIP zahlen können. An der Stelle sollte man mal über das Geldsystem diskutieren, ob es da nicht bessere Lösungen gäbe als verzinstes Schuldgeldsystem. Und warum zum Henker unterwirft sich alle Welt amerikanischer Rating-Agenturen um den Zinssatz festzulegen?

Es ist in meinen Augen useless Solidaritätszahlungen zu leisten ohne jemals geprüft zu haben ob sie mit einem anderen System überhaupt notwendig wären. Vom Geldsystem höre ich leider keine Debatten in der Politik was schlecht für meine Meinungsbildung über die Politik ist, da mir das Geldsystem doch ein nicht minderes Anliegen ist.

Deswegen ist die EU auch prinzipiell eine gute Idee, die Umsetzung jedoch ... eyyup.

Aber wie es so schön heißt: Pest oder Cholera. Man kann nicht ohne und man kann nicht mit der EU.

Blue Sparkle schrieb:Die Mär von den Armutsflüchtlingen ist zum Großteil aufgebauschte Wahlkampfpolemik.

Aha. Da sagt u.a. der deutsche Städtetag aber etwas ganz anderes zu.

Blue Sparkle schrieb:Ich empfehle auch die anderen beiden von ihm zum Thema Europa.

Ich weniger. Ebenso wie ich reines EU-Abgelehne nicht mag, kann ich auch nicht ab, wie Coldmirror (eine Sie) die EU allein in höchsten Tönen zu loben scheint. Als gäbe es keinerlei Missstände...

CharlesErnestBarron schrieb:Was wäre denn von Euch Befürwortern mal ein guter Grund, um die "Arschlöcher fon [sic!] Deutschland" zu wählen?

Die AfD ist für EU-weite Bürgerentscheide und auch sonst für mehr direkte Demokratie, gegen die Aufnahme der Ukraine und der Türkei in die EU, für ein Asyl für Snowden, gegen die verbindliche Frauenquote, gegen TTIP, für mehr Projekte gegen Rechtsextremismus, gegen die Schuldenunion, dafür dass Berufsausbildungen überall in der EU anerkannt werden, gegen den Ausbau eines europäischen Gesamtstaates, gegen die immense Macht der Banken, kritisiert die "Rettungs-Politik" für Südeuropa und den Euro, usw...
Viele Punkte vertritt auch die Linke, die mir am zweitliebsten ist. Doch sie ist u.a. für Frauenquote oder den Beitritt der Türkei zur EU. Dem stimme ich nicht zu.

Linzerony schrieb:Deswegen ist die EU auch prinzipiell eine gute Idee, die Umsetzung jedoch ... eyyup.

Aber wie es so schön heißt: Pest oder Cholera. Man kann nicht ohne und man kann nicht mit der EU.

This.

Was ist eigentlich so geil an "direkter Demokratie"?

Hmm, was ist geil an direkter Demokratie? Ich würde mal spontan sagen, dass das Volk direkt entscheidet und z.B. so nur von der Lobby willkommene Gesetze nicht abgesegnet werden, dass ein ganzes Land ein Umdenken in Sachen Energie einschlägt, uvm. Klingt doch geil?

Ich werde morgen auf jeden Fall wählen gehen, bei uns finden zeitgleich auch Kommunalwahlen statt.
EU-technisch habe ich mich schon entschieden, bei der Kommunalwahl bin ich noch unsicher.

Bezüglich der AfD-Diskussion habe ich mir hier nicht alles durchgelesen, da ich ähnliche Debatten aus anderen Foren bereits zur Genüge kenne, aber die AfD teilt definitiv nicht meine Auffassung von Politik, wie sie gemacht werden sollte. Außerdem ist die AfD sehr anti-EU eingestellt, was ihre Wahl bei einer Europawahl zumindest aus meiner Sicht etwas ad absurdum führt.

Ich würde eher sagen, direkte Demokratie führt zu Idiokratie, wenn man es damit übertreibt, aber vielleicht bin ich ja auch einfach nur ein Schwarzseher?

Ansonsten behaupte ich mal, die AfD LÜGT! Das werdet ihr aber erst erkennen, sobald ihr ihr zur Macht verholfen habt, liebe Freunde.

(24.05.2014)CharlesErnestBarron schrieb: [ -> ]Ich würde eher sagen, direkte Demokratie führt zu Idiokratie, wenn man es damit übertreibt, aber vielleicht bin ich ja auch einfach nur ein Schwarzseher?

Wenn man übertreibt ... In der Schweiz wird auch nicht jede Kleinigkeit mit Volksbefragungen entschieden.

Man darf unter anderem auch nicht vergessen, dass Europäische Union nicht nur wirtschaftliche, sondern auch kulturelle und gesellschaftliche Vorteile mit sich bringt - z.B. verschiedene gemeinsame Projekte, wie ESA, RIPE, LHC wären ohne EU sehr schwer zu realisieren. Ohne EU gäbe es bei solchen Projekten mehr Papierkram, und die wissenschaftliche und wirtschaftliche Kooperation zwischen verschiedenen Ländern wäre nicht so einfach wie jetzt gewesen.

(24.05.2014)Linzerony schrieb: [ -> ]

(24.05.2014)CharlesErnestBarron schrieb: [ -> ]Ich würde eher sagen, direkte Demokratie führt zu Idiokratie, wenn man es damit übertreibt, aber vielleicht bin ich ja auch einfach nur ein Schwarzseher?

Wenn man übertreibt ... In der Schweiz wird auch nicht jede Kleinigkeit mit Volksbefragungen entschieden.

Es geht mir auch nicht um Kleinigkeiten, sondern um die großen Fragen. Man sollte "das Volk" bspw. nicht über langfristige Wirtschafts- oder Verteidigungsfragen abstimmen lassen und ganz ganz sicher nicht über Bürgerrechte.
Außerdem erinnere ich ja nur ungern an die Reichstagswahlen von 1932. Auch ein "Volksentscheid", wenn man so will.

HeavyMetalNeverDies schrieb:Wenn du mit "Realität" schlicht und ergreifend deine eigene Meinung meinst dann mag es so sein dass ich daran vorbei lebe, da ich deine Meinung nicht teile. Ich ändere meine Meinung an dem Tag wo etwa das Budget für das Bildungssystem wieder angehoben wird, wo Polizeiposten wieder nachbesetzt werden oder das Rentenantrittsalter wieder runtergeschraubt wird. Oder aber wenn auf einem Klimagipfel eine reelle Einigung erzielt wird. Solange ich das nicht sehe können die Politiker reden was der Tag lang ist, werde ich denen nicht glauben. Wie siehst du denn das mit den ganzen Kürzungen?

Bei der Frage ob Politiker etwas zu entscheiden haben oder nicht hat meine oder deine Meinung zum Glück keinerlei Gewicht. Da zählt nur ob die Macht zu entscheiden in der Hand von Politikern liegt, auch wenn ich dir zugestehe, dass die reellen Machtmechanismen dahinter für einen Außenstehenden manchmal schwer erfassbar sein können. Aber das ist ein zu weitläufiges Thema.

Ansonsten machst du einen einfachen Denkfehler. Du definierst von dir gewünschte Politik und interpretierst das Fehlen des von dir ersehnten Idealzustandes als Beweis für die Machtlosigkeit von Politikern. Es waren aber Politiker, die diese Entscheidungen getroffen haben um damit auf Probleme zu reagieren, mit denen sich unsere Gesellschaft konfrontiert sieht. Man kann im Einzelfall immer darüber streiten ob die Antworten die richtigen waren, das ist in diesem Zusammenhang aber Zeitverschwendung.

Wenn du einen der von dir genannten Problemfälle beheben willst, dann bemüh' dich gefälligst, statt Verschwörungstheorien zu konsumieren, dich im Internet über die schlechte Welt auszulassen und dir einzureden, deine Verweigerungshaltung sei irgendwie für das System gefährlich. Die einzige Wirkung die du damit erreichen kannst ist, wie im Falle der morgigen Wahlen, jene abzustrafen, die tatsächlich daran arbeiten die Welt ein bisschen besser zu machen. Statt sich einfach nur das reinigende Feuer zu wünschen, so wie du das machst.

Ansonsten eine kleine Entschuldigung wegen meinem etwas pflaumigen Satz bezüglich deinem Stiefvater und der Prä-EU Arbeit. Ich hatte einen Moment vergessen, dass du Österreicher bist und ihr seit ja erst in den 90er Jahren beigetreten. Da stimmt dein Satz natürlich inhaltlich.

Linzerony schrieb:Man kann nicht ohne und man kann nicht mit der EU.

Da muss ich dir jetzt aber entschieden widersprechen. Man kann sogar sehr gut mit der EU, was zwar keine Einladung zum Faullenzen ist, aber wir haben da die beste Chance die wir für unseren Kontinent überhaupt haben können. Wenn wir die Kinderkrankheiten durchgestanden und die Pubertät hinter uns gebracht haben.
Ohne EU, naja rein logisch ginge das auch, aber das führt uns bei ziemlich hohen Kosten einfach nirgendwo hin wo wir viel Potenzial für unsere Heimat haben.

@McTimsy
Da ich grundsätzlich die gleiche Meinung teile, muss man mir nicht widersprechen.
Wie gesagt, ich bin von der EU als Idee überzeugt und stehe hinter ihr. Dies ist einfach als Versuch zu werten, der (hoffentlich) nur besser werden kann. Außerdem wenn man aus meinem Zitat den Smiley entfernt, klingt das Zitat auch ernster als es ist.


@CharlesErnestBarron
Du weißt aber auch, wieso so abgestimmt wurde und was die Innerdeutsche Folge davon war?
Wie auch immer, man darf keine Grundlage dafür bieten.

@Linzerony

Mir ging es auch mehr darum das Vokabular etwas aus dem Krankheitssektor heraus zu holen und es, zumindest vom Wortlaut her, damit als Bürde zu betrachten, die man jetzt durchzustehen habe. Ich widerspreche dir (glaube ich) nicht inhaltlich, aber diese schreckliche verbale Schwarzseherei im Bezug auf die EU ignoriert die vielen Dinge die schon erreicht wurden und die Potenziale die wir haben.

Mir ist das zu unwürdig, wie steht's bei dir?

Triss schrieb:Außerdem ist die AfD sehr anti-EU eingestellt

Nö. Sie bejaht die EU, die europäische Integration und Zusammenarbeit aus allen Ebenen sowie das gemeinschaftliche Europa.

CharlesErnestBarron schrieb:Ansonsten behaupte ich mal, die AfD LÜGT!

Und alle anderen Parteien sind natürlich die Unschuldsengel vor'm (christlichen) Herrn, nicht wahr? Die sagen alle die reine, ungefälschte Wahrheit, handeln nie eigennützig und wollen immer nur das Beste für den Bürger...

CharlesErnestBarron schrieb:Was ist eigentlich so geil an "direkter Demokratie"?

Es ist der reine Wille des Volkes. Ganz einfach. Meiner Meinung nach die Form von Regierung, die moralisch am unbescholtensten ist und - im Gegensatz zur besseren Politie - auch verwirklichbar ist.

Aber ich denke, eine Demokratie-Antidemokratie-Diskussion gehört in einen Extra.thread