(27.01.2015)Hagi schrieb: [ -> ]Zitat:„Die Türken sind wie ein Krebsgeschwür, das die (noch) freien Völker dieses Planeten zersetzrn und nach und nach mit dem Gift dieser brandgefährlichen, intoleranten, frauenfeindlichen, gewalttätigen und machthungrigen Ideologie infiziert.“
~Zitat von Michael Stürzenberger via Politically Incorrect abgeändert zur veranschauung
Ich denke mal das mir jeder Zustimmen wird, wenn ich sage, dass das Volksverhetzung ist. Das man sowas in einer Zeitung nicht abdrucken darf sollte ja klar sein. Warum also ist es bei Religion dann also erlaubt?
"Die Türken" wäre aber ein Volk, welches aus den allen Menschen mit türkischer Staatsbürgerschaft (oder Herkunft, je nachdem wen man fragt) besteht.
Hier wurde aber immer von der Pro-Religions-Seite gesagt, dass Religionen nicht böse seien, sondern nur die Menschen, die sie benutzen und Religion mehr sei, als nur die Summe der Anhänger.
Sind Religionen nun eine materielle Volkszugehörigkeit, die sich aus der Summe der Anhänger ergibt, so wie sich ein Volk aus Menschen mit gleicher Staatsbürgerschaft, Herkunft oder Kultur ergibt? Oder sind Religionen etwas Ideologisches und nur die einzelnen Anhänger und Institutionen sind weltlich?
Ich für meinen Teil bin auch nur gegen Religionen und für die Abschaffung dieser aus den Köpfen der Menschen weltweit. Aber die Anhänger selbst will ich (auch wenn es mir unterstellt wurde) nicht "abschaffen", da sie in erster Linie Menschen sind.
Wir sollten uns also erstmal darauf einigen, ob Religionen jetzt ideologisch alleine dastehen können als Weltansicht oder ob Religionen als Summe der Anhänger (sprich ohne Anhänger, die es glauben, keine Religion) nur ein Sammelbegriff für Menschen mit "ähnlichem" (da es ja unzählige Interpretationen des selben Märchenbuches gibt) Glauben ist.
Wenn Religion ideologisch alleine dastehen kann, wodurch die Religion als reine Weltanschauung nämlich ohne Probleme angreifbar wird, sprich sich jeder Kritik stellen muss, auch beleidigender (Nationalsozialismus wird ja öffentlich auch immer brav als dämlichste Ideologie ever bezeichnet in den Medien, da nimmt keiner ein Blatt vor den Mund) Natur, dann wäre sowas gerechtfertigt.
Wenn aber die Volksgruppe, welche den selben Glauben teilt, gemeint ist mit dem Begriff von Religion, dann wäre es sehr wohl eine Beleidigung.
Da Religionen nun in der Regel halt predigen, dass ihre heiligen Texte die Worte eines Gottes (früher waren auch Judentum (damit als Vorgänger des Christentums) und Islam auch polytheistisch übrigens) oder mehrerer Götter sind und damit über dem Weltlichen stehen, dürfte kein Anhänger einer Religion, der auch nur ein wenig an seinen Gott glaubt, die Religion als reine Sammlung von Menschen gleichen Glaubens ansehen.
Ergo sind Religionen durch die Selbstdefinition eine Ideologie (erhalten von einem höheren Wesen) und keine Sammlung von Menschen.
Zusätzlich wollen nicht alle Teile einer Religion die anderen Teile anerkennen. Da ist auf einmal Ausrichtung AB von Religion XY halt der Meinung, dass Ausrichtung CD gar nicht wahr ist und das falsche von Religion XY glaubt, bzw. dieses falsch interpretiert. Sprich, es gäbe nichtmal eine einzige Volksgruppe pro Religion, sondern es gibt zig unterschiedliche Volksgruppen pro Religion.
Ein derartiger Text, der eine Religion als Krebsgeschwür und Ähnliches beleidigt, kann demnach nur gegen die allgemeine Ideologie dieser Religion (wo alle Ausrichtungen mehr oder minder beinhaltet sind, da es um den Kern geht, der dann doch gleich ist) gerichtet sein.
Natürlich kann man dem Verfasser des Zitats auch einfach vorwerfen, dass er keine Ahnung von den unterschiedlichen Strömungen des Islams hat und auch die Anhänger meinte, was ich aufgrund des Hintergrunds, wo es veröffentlich wurde, nicht großartig bezweifeln würde. Allerdings ist der Standpunkt meines Posts, dass Religionen als Ideologie angreifbar sein sollten. Genauso wie man Anhängern des Nationalsozialismus vorwirft, dass ihre Ideologie absolut fremdenfeindlich ist und whatever, kann man das auch über die Religionen sagen. Was die einzelnen Ausrichtungen alle machen, ist irrelevant, solange im Kern (sprich dem Glaubensbuch) halt entsprechende Gewalt gegenüber Ungläubigen (Andersgläubige sind meist noch "rettbar") oder anderen Personengruppen verankert ist, darf man dieses kritisieren.
PS: Keine Nazi-Keule, nur war die Ideologie des Nationalsozialismus das beste Beispiel, wie offen mit Ideologien umgegangen wird. Und ja, ich hab mein Wort gebrochen und doch noch was geposted. Wenn einen die Langeweile treibt halt.