(01.01.2015)OnkelMo schrieb: [ -> ]
Du sammelst dadurch, dass du Fluttershy so oft zum Weinen bringst, nicht gerade Pluspunkte.
(01.01.2015)OnkelMo schrieb: [ -> ]Inso benutzt halt andere Presets. Wobei der Halion Sonic SE nicht wirklich realistische Chorklänge hat. :/ Werde wohl nochmal Google nach Free VSTs bemühen. Gibt bestimmt auch brauchbare Chor-Plugins für lau. Oder ich kaufe notfalls ne Library dazu...
Realistische Chor-Plug-Ins sind sowieso schon schwer genug zu finden. Meist beschränken sich die Sounds auf "Aah" und "Ooh", gelegentlich noch "Uhh" und "Mhmm". Da merkt man schon recht schnell, dass das kein echter Chor ist, solange man die nicht richtig in den Mix einbaut. Und das sind schon die kommerziellen Chor-Librarys.
Ich würde eher vorschlagen, andersrum zu arbeiten. Anstatt für eine bestimmte Art Sound gute Alternativen zu suchen, würde ich mal schauen, was in den Plug-Ins, die du jetzt schon hast, richtig gut klingt, und damit arbeiten.
Den Part eines Chors kann man beispielsweise auch von Streichern, einer Orgel oder einem Synthpad ersetzen. Hauptsache, es klingt gut. Es muss auch nicht hyperrealistisch sein, aber die verwendeten Sounds sind eben sehr uncanny valley - man erkennt, was es sein soll, aber es ist gerade unterhalb der Schwelle, an der man Sounds als natürlich wahrnimmt, wodurch es dann befremdlicher klingt als ein bewusst synthetischer Sound.
Bei solchen Flächensounds kann man auch ein bisschen mehr mit Effekten rumexperimentieren. Ein Chorus ist da recht praktisch und Reverb eigentlich Pflicht. Zudem würde ich etwas mehr mit dem Stereo-Panorama arbeiten. Manchmal gibt es dafür auch eine eigene, "Stereo Spread" genannte Funktion, mit der einzelne Frequenzen verteilt werden oder ähnlich wie bei einem Chorus das Signal verdoppelt und leicht verstimmt wird.
Guitar Rig 5 zum Beispiel hat dafür den "Stereo Tune"-Effekt, ich weiß nicht, ob du auf den zugreifen kannst. Ansonsten tut der Guitar Rig-Chorus/Flanger im Stereo-Modus (um den anzuzeigen: rechts am Effekt auf den zweiten Button unter dem Bypass-Knopf klicken) auch etwas ähnliches.
Ein Stereo Delay (bei Guitar Rig z.B. "Twin Delay" genannt) erzeugt auch schöne breite Flächen.
Zu guter letzt: selber doppeln. Eine Fläche ist nicht beeindruckend genug? Dann kopiere sie, verteile sie auf beide Enden des Stereo-Panoramas und lass die beiden leicht zeitversetzt spielen. Und da ein einzelner 3-Noten-Akkord ziemlich dünn klingt, kann man den selben Akkord natürlich noch eine Oktave tiefer und/oder höher spielen.
Zum Vergleich habe ich hier mal eine Akkordabfolge eingespielt. Als Sample dient das "Mixed Choir"-Set des Mellotrons, das
ich als .wav-Dateien kostenlos im Internet gefunden und in den Sampler meiner DAW geladen habe. Da die Original-Samples in den 50er-Jahren aufgenommen wurden, klingen sie entsprechend vintage, manche würden sogar sagen veraltet.
Zuerst habe ich nur eine Instanz des Plugins genutzt, 3 Noten pro Akkord, keine zusätzlichen Effekte. Nur im sampler etwas längeren Attack und etwas längeren Release eingestellt, um das Ganze mehr nach einem Chor klingen zulassen. Direkt in der Mitte des Stereo-Panoramas. Klingt wenig beeindruckend.
Danach hört man das Ganze aber noch einmal bearbeitet. Es erklingt der selbe Akkord noch einmal eine Oktave tiefer und eine Oktave höher (insgesamt also 9 Noten gleichzeitig). Von der Spur habe ich zusätzlich zwei Kopien gemacht und diese zusätzlich noch mit den oben erwähnten Guitar Rig-Effekten ergänzt. Ein Stereo-Chorus zum Verbreitern, dazu noch mal der selbe Effekt für einen ganz leichten Flanger, darauf ein Stereo-Delay (beide Delay-Zeiten zwischen 200 und 300ms, Feedback auf etwa 10-11 Uhr) und anschließend noch zweimal den Studio Reverb, um das Ganze nass zu kriegen. Die Effekt-Reihenfolge ist bei beiden Kopien die selbe, allerdings habe ich die Parameter minimal verändert, so dass beide nicht genau gleich klingen.
Zu guter Letzt werden die Kopien noch ganz nach links und ganz nach rechts gepannt und ein paar Millisekunden nach vorne bzw. nach hinten verschoben.
Aber höre dir das Ganze mal an:
Link
Die zweite Hälfte klingt doch schon deutlich epischer als die erste, oder? Da ließe sich noch deutlich mehr machen, aber ich habe dabei mal drauf geachtet, dass sich das alles nur mit kostenlosen Samples und kostenlosen Effekten (alle laut meiner Recherche im Guitar Rig 5 Player enthalten) realisieren lässt.
Mit ein paar Tricks kriegt man selbst aus einem an sich dünnen Sound etwas Großes raus. Dafür muss man also nicht gleich nach anderen Plug-Ins suchen.
Alles eine Frage des Sound Designs.
(01.01.2015)OnkelMo schrieb: [ -> ]Du arbeitest doch viel mit Synthies und Co, wenn ich mich recht entsinne. Könntest du mir sonst Plugins/Librarys empfehlen, die man allgemein haben sollte?
Es gibt so viel, dass man eigentlich auf unendlich viele Wege zu einem guten Ergebnis kommen kann. Wirkliche Must-Haves gibt es nicht. Der kostenlose
Kontakt 5 Player mitsamt Kontakt Factory Selection ist ganz empfehlenswert, vor allem, da sich über den Player auch manche kostenlosen Sample-Sets laden lassen.
An kostenlosen Synthesizer-Plug-Ins gibt es wirklich Unmengen. Zum Erlernen der Grundlagen und für Retro-Sounds ist der
Tyrell N6 ganz praktisch. TAL hat auch
einige kostenlose, gute Synths und Effekte im Angebot.
Aber ich würde mich lieber erst einmal mit einem oder zwei, höchstens drei Klangerzeuger-Plug-Ins gleichzeitig beschäftigen. Oft braucht man eine Zeit, bis man mit den Eigenheiten zurechtkommt und die guten Sounds entlocken kann. Zumal man selbst mit den einfachsten Synthesizern Unmengen an unterschiedlichen Sounds basteln kann.
(01.01.2015)OnkelMo schrieb: [ -> ]Ich schaue mal, ob ich den EZ Drummer nicht noch etwas "menschlicher" programmieren kann. Glaube in der aktuellen Version kann man den Grad der Quantisierung einstellen und mit welcher Velocity er spielt, sodass es nicht so roboterhaft wirkt. Wobei ich aber mit den Drumparts ansonsten ganz zufrieden bin. Vor allem im Vergleich mit den älteren Recordings.
Ja, harte Quantisierung und konstante Velocity sollte man für realistische Drums eher vermeiden. Die Betonungen sind auch wichtig, also je nach Zählzeit mal etwas mehr, mal etwas weniger Velocity. Ansonsten wird das schon.
(01.01.2015)OnkelMo schrieb: [ -> ]Ich weiß wohl was ne Sägezahn-Welle ist, aber ich glaube mir fehlen die Plugins, um die Wellenform einstellen zu können.
Das würde mich doch sehr verwundern.
Der Sägezahn ist
die Wellenform überhaupt, so ziemlich jeder analoge und jeder neuere digitale/Software-Synthesizer kann die erzeugen. In Halion gibt es sicherlich mindestens ein Dutzend Sounds, die auf Sägezähnen basieren, sei es nun als Wellenform, als Sample von einem Hardware-Synth oder sonstwie. Oft sind die Presets sogar danach benannt, also "Saw Bass" oder Ähnliches.
(01.01.2015)OnkelMo schrieb: [ -> ]Dazu noch ne Frage, da ich noch nie Bass gespielt habe: Spielt die Bassline nur die Noten der Gitarrenspur nach? Für den Anfang will ich ja nichts sonderlich Komplexes haben, sondern erstmal mit der Thematik warm werden.
Im (nicht all zu komplizierten) Bereich des Metal und Hard Rock spielt der Bass häufig nur die monophone, um eine Oktave nach unten verschobene Kopie des Gitarrenriffs. Falls gerade kein besonderes Riff gespielt wird, spielt der Bass häufig die Grundtöne des jeweiligen Akkords als durchgehende Achtel oder die ersten beiden Achtel im Takt ("1 und "). Galoppierende Rhythmen (8tel gefolgt von zwei 16teln) alá Steve Harris/Iron Maiden funktionieren auch je nach Song ganz gut.
Wobei es in anspruchsvolleren Genres ganz anders ist, da spielt der Bass dann schon eigenständige Sachen, die sich nur grob am Rest der Band orientieren. Aber für den Anfang kannst du das mal außer Acht lassen.
Falls du bei deinen virtuellen Gitarreneffekten einen Octaver oder eine Simulation von einem Digitech Whammy hast, kannst du das auch nutzen, um deine Gitarre auf Bass-Frequenzen zu bringen. Aufnehmen würde ich damit nichts, aber zum Jammen und Ausprobieren reicht es, danach kann man die gefundenen Riffs ja als MIDI-Events einzeichnen.
(01.01.2015)OnkelMo schrieb: [ -> ]Alternativ bliebe halt nur mühseelige Feinarbeit in der Pianoroll, um die einzelnen Anschlagstärken zu variieren und dadurch versuchen mehr "Menschlichkeit" reinzubringen.
Das dachte ich zu Beginn meiner DAW-Zeit auch. Da habe ich dann in ganzen Songs jede einzelne Note minimal in Velocity, Position und Tempo verändert, bis ich herausfand, dass es für das Ganze auch eine Funktion gab, die das Ganze nach Vorgaben übernimmt.
Häufig "Randomize" oder "Humanize" genannt. Damit spart man sich unter Umständen viel Zeit…wobei man natürlich noch darauf achten muss, dass die Betonungen im Takt stimmen.
(01.01.2015)OnkelMo schrieb: [ -> ]Synthie Symphony hat doch ein richtiges Outro.
Wie du hier siehst:
endet das Stück relativ abrupt. Die letzte Note klingt noch nicht einmal aus, da spielt schon das nächste Lied im Soundcloud-Player. Solange du keine
siamesischen Zwillingssongs hast, bei denen ein Stück direkt in das andere übergeht, solltest du am Ende immer noch etwas Ruhe einbauen. Sei es nun mit einem letzten, lang gehaltenen Akkord, mit einem Fade-Out oder mit einer kurzen Note, bei der dann noch der Hall nachklingt. Hauptsache, man merkt, dass der Song vorüber ist. Wenn es einfach so stoppt (dazu noch MITTEN IM TAKT
), klingt das nicht wie ein Outro, sondern wie ein an der falschen Stelle abgeschnittenes Song-Fragment. Vergleich das mal mit den Songs, die du sonst so hörst. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich dort keine solchen abrupten Enden finden.
Als Faustregel würde ich ab dem Punkt, an dem in einem Outro nur noch absolute Stille zu hören ist, noch mindestens eine Sekunde warten und dann erst den Song beenden.
(01.01.2015)OnkelMo schrieb: [ -> ]Vielen Dank für das Feedback, mien Dirn! Vielleicht verirrst du dich ja auch ohne traurige Smileys hierher. (Aber nur für den Fall )
…
So, für dieses Jahr habe ich in diesem Thread erst einmal genug geschrieben. Dann bis 2016!