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Normale Version: Der Internet Exploder wird offiziell zu Grabe getragen
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(17.03.2015)Meganium schrieb: [ -> ]Wahrscheinlich ist Cortana selbst wieder abgekupfert von irgendwo her oder man hat gemerkt, dass die Konkurrenz mal wieder zehn Schritte voraus waren. Kennt man ja von Microsoft: Man hat etwas auf die Beine gestellt, was laut denen revolutionär und völlig neu ist, solch ein Feature aber bei der Konkurrenz schon längst existiert: 3D-fähige Fenster gabs bereits unter Linux. x virtuelle Desktops, die parallel laufen, gabs bereits unter Linux. Die voll revolutionäre Funktionsfähigkeit von USB3.0 gabs bereits unter Linux.
GNU/Linux war tatsächlich das erste OS, das USB-3.0-Treiber hatte. Fun fact: Auch PC-Treiber für Microsoft Kinect gab's zuerst für GNU/Linux.

3D-Effekte für den Desktop – da war meines Wissens auch GNU/Linux am schnellsten. Die Minimalisten-Hipsters von Apple brauchten das nicht, die effizienzbedachten Vollprofis aus dem UNIX-Bereich (wo CDE häufig noch als völlig ausreichend galt, funktionierte ja) auch nicht, aber selbst Windows hatte gerade mal die XP-Luna-Oberfläche, als die FOSS-Community mit so feinen Sachen wie Beryl, Compiz und dann Compiz Fusion ankam, weil die es sich erlauben konnte, mit Eyecandy rumzuspielen, und den auch sehr schnell einpflegen konnte. Ich hatte schon 2005 den Desktopwürfel, da konnte Windows nicht mal Transparenz.

Virtuelle Desktops gab's schon wesentlich länger. Unter anderem das uralte CDE unter UNIX hatte die schon.

Es gibt ja Spezen, die glauben, Microsoft hätte die GUI erfunden. Besonders in dem Lande, wo man glaubt, Henry Ford hätte das Auto erfunden. Dabei mußte schon in den 80ern Apple Lizenzgebühren dafür an Xerox abdrücken, weil sie dachten, das merkt keiner, wenn sie die Xerox-PARC-Oberfläche klauen. Und: Microsoft brachte erst 1995 ein Betriebssystem mit integrierter GUI raus – Windows 95. Und das war eine Panikreaktion, weil sie dabei waren, Marktanteile an IBM OS/2 zu verlieren, das 1994 vor allem von Vobis/Highscreen als das Betriebssystem der Zukunft beworben wurde und kompatibel zu DOS- und Windows-16-Bit-Anwendungen war. Vorher war Windows nur eine Dazukauf-GUI für MS-DOS (ging übrigens nicht mit DR-DOS oder Novell DOS). Sprich, fürs OS hat man Geld bezahlt, für die grafische Oberfläche hat man extra Geld bezahlt.

(17.03.2015)Meganium schrieb: [ -> ]Und browsermäßig? Der Internet Explorer 6 (iirc) konnte erstmals Tabs anzeigen. Voll die Neuheit! Gabs bereits unter Netscape, dem Dinosaurier unter den Browsern.
Netscape wiederum basierte zuletzt auf dem Mozilla-Code (Netscape wurde ja frei gemacht), und selbst Mozilla hat das nicht erfunden.

(17.03.2015)Yaktan schrieb: [ -> ]Woher kommt es eig. das alles was selbst von MS kommt immer automatisch schlechter ist als alles anderes bevor es überhaupt fertig ist ?
Keine Ahnung, aber wenn Microsoft mal was wirklich Gutes bringt, ist es meistens extern entwickelt (Train Simulator, anypony?).

(17.03.2015)Evenprime schrieb: [ -> ]Ein großes Problem, warum Microsoft immer mit seinen Produkten "hinterher hinkt", ist nicht die fehlende Expertise, der fehlende Einsatz oder die fehlende Kreativität. Es ist die Abwärtskompatibilität, die hier Microsoft immer wieder die Hände bindet. Einst ein Feature, das Microsoft von der Konkurrenz abgehoben hat, heute ein Fluch, der echte Verbesserung bei Effizienz und Design behindert.
Da zeigt sich auch das Problem in Microsofts marktbeherrschender Stellung. Sie müssen mit 1 Produkt alle Belange abdecken, weil gefühlte 99,9% aller Einsatzszenarien mit Windows abgedeckt werden.

Auf der einen Seite sind da die Privatleute, die auch Alternativen nutzen, welche wiederum rasant weiterentwickelt werden. Besonders im FLOSS-Bereich passiert ständig Spannendes. Sprich, der IE darf ganz schön strampeln, um mit Firefox und der Chromium-Familie mithalten zu können – die dann ja auch noch mittels Addons zu wahren Featuremonstern und uneinnehmbaren Festungen aufgeblasen werden können. Und nicht gerade wenige Leute nutzen Linux nicht, weil's "Windows für lau" ist, sondern weil es Funktionen hat, die Windows so schnell nicht bieten wird.

Auf der anderen Seite ist da die Industrie, wo man vor mehr als 10 Jahren für 650.000 € bei irgendeiner Spezialistenklitsche eine Intranet-Webapp hat entwickeln lassen, die gegen Windows XP und den IE 6 gebaut wurde, als wenn sich an diesen Spezifikationen nie was ändern wird. Das ist der Grund, warum der IE bis heute IE6-kompatibel ist. Alternative? Upgrades gibt's nicht, weil's die Softwareklitsche nicht mehr gibt. Also muß eine neue Softwareklitsche ein komplett neues Produkt entwickeln (dürfte inzwischen bei 1.5 Mios liegen), in monatelanger Kleinarbeit das proprietäre, nirgendwo dokumentierte, womöglich verschlüsselte Binär-Datenformat der bisherigen Software reverse-engineeren und 1:1 implementieren (erhöht die Entwicklungskosten und Lizenzgebühren wegen des Aufwandes um noch 'ne halbe Million) und dafür zu sorgen, daß die zigtausend Leute in der Belegschaft nicht neu angelernt werden müssen (= Produktionsausfall in immenser Höhe; kostet aber beides teuer Geld). Also fordert die Industrie von Microsoft, weiterhin die Standards aus der Zeit der Jahrtausendwende vollumfänglich zu unterstützen.

(19.03.2015)Conqi schrieb: [ -> ]Der IE ist bei Version 11 und dabei deutlich älter als Firefox. Wie soll das also zusammenhängen?
Nur daß der IE bei 6 war, als der erste Firefox-Punktrelease rauskam.

(19.03.2015)Conqi schrieb: [ -> ]Das mit den großen Versionsnummern hat Chrome eingeführt, die sind ja schon bei 44 oder so. Aber die Versionsnummer ist eine der Dinge, die mich wahrlich am wenigsten interessieren.
41, aber ansonsten hast du recht. Wobei es einem schon zu denken gab, als der Firefox ewig und drei Tage auf Version 3.6 rumhing.
(17.03.2015)Evenprime schrieb: [ -> ]Ein großes Problem, warum Microsoft immer mit seinen Produkten "hinterher hinkt", ist nicht die fehlende Expertise, der fehlende Einsatz oder die fehlende Kreativität. Es ist die Abwärtskompatibilität, die hier Microsoft immer wieder die Hände bindet. Einst ein Feature, das Microsoft von der Konkurrenz abgehoben hat, heute ein Fluch, der echte Verbesserung bei Effizienz und Design behindert.

Durch den Tod von IE und den Neustart mit Spartan kann nun endlich der ganze alte Ballast komplett entsorgt werden. Kompatibilitätsmodus? Quirksmodus? Raus damit, das macht nur die Renderengine träge und fehleranfällig. Unternehmen die ihre Webseiten zu stark im Vertrauen auf IEs unheimlich fehlertolerantes Verhalten gebaut haben (vorallem Intranetseiten sind häufig extrem auf IE angewiesen und können teilweise nichtmal in anderen Browsern wie Firefox angezeigt werden), können dann nichtmal Unterstützung von Microsoft mehr verlangen.

(Das liegt aber meist an VBS- oder ActiveX-Zeugs, das die anderen halt nicht können)

Ein viel größeres Problem dürfte aber sein, daß unglaublich viele Programme für ihre Internetfunktionalität auf die IE-DLLs zurückgreifen. Den ollen IE kann MS also nicht so einfach loswerden. Haufenweise Programme sind nichtmal 64bit-fähig, was wird da wohl draus werden, wenn schon wieder eine API-Änderung ansteht?
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