Was ich mich frage: was geht Dobrindt das nun wieder an, auf welchem Medium Verkehrsbetriebe und Verkehrsverbünde ihre Fahrkarten ausgeben, leidet der Mann unter akuter Geltungssucht?
Smartphone: schon mal ganz abgelehnt von meiner Seite her (wer das machen will, bitte, meinethalben, aber es darf nicht zum Zwang oder zur ÖV-Zugangsvoraussetzung werden!), schon wegen der von anderen erwähnten Nachteile. Auch ich habe keine Lust, bei Besuchen in anderen Städten erst mühsam die jeweilige “Äpp“ runterladen und mich registrieren zu MÜSSEN: “Richten Sie jetzt Ihr Benutzerkonto ein.“ Nein, ich will doch nur ne Fahrkarte!
“Wählen Sie ein Passwort. - Ihr Passwort ist schwach. Wählen Sie ein stärkeres Passwort.“ NEIN!
Nochmal: ich will nur ne Fahrkarte!
Und dann soll man sich weißdergeier wieviele Benutzerdaten und Passwörter merken - unkompliziert und nutzerfreundlich ist bei mir aber was anderes
Sowas wie Prepaid-Karten Marke OV-chipkaard: damit kann ich mich schon eher anfreunden, aber dann müssen die auch deutschlandweit gelten, nicht: jeder Verbund gibt nur seine eigenen Chipkaards aus und akzeptiert dann auch nur die, das wäre auch wieder kontraproduktiv. Außerdem müssen sie leicht erhältlich sein (so wie heute die Papierfahrscheine, also nicht “Die erhalten Sie NUR in unserem Kundencenter in der 50 km entfernten Großstadt, geöffnet jeden 3. Montag von 11:59 - 12:01!
“ ---> auch wieder Zugangsvoraussetzung zu hoch), und sie muß einfach, ohne Internetzwang und ohne Kundencenter-Öffnungszeiten-Zwang, aufladbar sein. Gerade auf dem Land heißt das danm wohl unverändert: beim Busfahrer oder am Automaten, und natürlich zahlbar auch mit Bargeld - dieses ist immerhin gesetzliches Zahlungsmittel, nach wie vor.
Wo bei alledem dann der Vorteil gegenüber Papierfahrkarten sein soll, erschließt sich mir freilich nicht.
Aber Smartphone- oder Internet-Selbstbedienungs-ZWANG: ganz großer Mist meiner Meinung nach, damit vertreibt man gerade Gelegenheits-Fahrgäste ziemlich sicher. Mich auf jeden Fall.
Nachtrag: meine niederländische OV-chipkaard (erstmal unberücksichtigt der Frage, ob ich die jemals “leerfahren“ kann/werde oder den Pfand je wiedersehe) bekam ich wunderbar unproblematisch mit Barzahlung am Automaten in Amsterdam Centraal, einen Aufladebetrag konnte ich wählen. Sowas verstehe ich unter “unkompliziert zu erhalten“.