(06.01.2017)404compliant schrieb: [ -> ]Beispiel Tokio:
Am Flughafen eine Prepaid-Karte gekauft und mit Guthaben aufgeladen. Ab da war der Nahverkehr der bequemste der Welt: Bahnstation rein, im Vorbeigehen (!) Portemonnaie am Kartenleser vorbei gewischt, piiep, ok. Zielstation raus, beim raus gehen wieder am Kartenleser vorbei wischen, piiep, ihr Restguthaben beträgt soundso. Sollte die Karte beim rausgehen zu wenig Guthaben haben, einfach kurz zum nächsten Automaten, was aufladen.
Am Ende des Urlaubs, am Flughafen zum Schalter gegangen, Restgeld auszahlen lassen, Kartenpfand zurück erstatten lassen, fertig.
Und ganz nebenbei kann man mit der selben Karte auch in diversen Geschäften und an Automaten bezahlen.
[...]
Fazit:
Der Tokioter Nahverkehr war der bequemste, den ich je genutzt hab. Einsteigen, Aussteigen, nicht weiter drüber nachdenken. Kein Tarifdschungel, kein Automatengefrickel. Und selbst als Tourist vollkommen kostenneutral.
Aber dafür muss das System gut durchdacht sein. Wie immer in Europa können wir auch bürokratisch. Und dann wird es schnell zum Nervfaktor, gerade für Wenignutzer.
Jedoch muss man auch da erwähnen, dass nicht alles heller Sonnenschein ist. Klar war es bequem, jedoch galt diese Karte (Suica-Karte) nur in Tokyo (und mit einschränkung in ein paar anderen Städten in Japan). In Hiroshima z.B. verwenden die ein anderes System, das mit der Tokyo-Karte nicht kompatibel ist. Und wenn ich das noch recht im Kopf habe, gibt es total 5 verschiedene, untereinander inkompatible Kartensysteme, die in ganz Japan für die verschiedenen Regionen eingesetzt werden. Praktisch, wenn man nur in einer Stadt bleibt, aber ätzend, wenn man viel Reisen muss.
Noch besser fand ich das System in Hong-Kong. Auch das funktionierte wie von 404 beschrieben, zusätzlich konnte man damit überall auch seine Einkäufe, Parktickets, Eintritte in Museen etc. Bezahlen. Es war eine universale Bezahlkarte für alles.
Asien ist da viel weiter voraus.
Ja selbst Moskau hatte ein NFC-System, was super funktioniert. Da zahlt man einfach pro Fahrt, egal wie lang sie geht (nur Metro).
Bisher habe ich nur Systeme gesehen, die einzelne Städte betreffen. So ein System für ein ganzes Land ist ein gewaltiges Unterfangen und dafür ist warscheinlich die Zeit noch nicht reif genug.
Ich persönlich bin seit Jahren ein Benutzer von Elektronischen Tickets. Besonders wenn ich irgendwo bin, wo ich mich nicht auskenne empfinde ich es als enorm praktisch, dass ich auf dem Smartphone meine Strecke aussuchen kann und er mir direkt die günstigste Möglichkeit aufzeigt, wie ich zum Zielort hinkomme. Bei Automaten ist das manchmal etwas komplexer (Soll ich jetzt 2 oder 3 Zonen nehmen. Und ist ein Verbundticket nicht günstiger als ein 9 Uhr Ticket?), da lobe ich mir die Einfachheit und Geradlinigkeit einer Smartphoneapp. Ich habe bisher immer nur die SBB-App der Schweizer bahnen verwendet, aber vor kurzem musste ich in Deutschland mal die DB-App verwenden. Es verlief alles problemlos und das Ticket war nach ein paar Handgriffen gekauft. Selbst als ich kontroliert wurde, ging das ganze problemlos vonstatten.
Jedoch sehe ich auch das Problem bei denjenigen Menschen, für die ein Smartphone kein selbstverständlicher Gegenstand ist. Man sollte beide Methoden parallel anbieten. In weniger als 100 Jahren hat sich das Problem ja eh von alleine gelöst, da immer mehr und mehr Menschen mit dem Smartphone aufwachsen und gar nicht erst mit dem System eines Papiertickets konfrontiert werden.
@Herrmann:
In Skandinavien gibt es Parkscheinautomaten mit integriertem NFC-Kreditkartenterminal. So was sollten die endlich auch bei uns einführen.