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Normale Version: Was bedeutet Freiheit für euch?
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Heyho meine lieben Mitbronies,

Ich habe im Forum gestern Nachgesucht aber nichts gefunden. Viele Preisen das heutige Zeitalter als Frei an. Viele sagen das die Menschen frei sind. Doch stimmt das wirklich? Fühlt ihr euch frei? Oder eher gebunden?
Was sind eure Meinungen dazu?

Ich habe ein Quote welches meine Meinung beschreibt:

"Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird.. sind wir alle unwiederuflich gefesselt. Wenn die Freiheit irgendeines Menschen zum ersten Mal beschnitten wird, ist das ein Schaden für alle."
Ich denke, im Vergleich zu früher haben wir definitiv mehr Freiheiten und einen Rückgang eben jener Freiheit hier in Deutschland würde wohl niemand über kurz oder lang hinnehmen. Ein gewisses Maß an Selbstbestimmung gehört inzwischen zu unserem Lebensstandard.

Ich denke jedoch nicht, dass wir hier völlig frei sind - es gibt immer Gesetze und Paragraphen, denen wir uns zu beugen haben (oft aus gutem Grund).
Dennoch fühle ich mich in Deutschland recht wohl, da ich meine eigenen Ansichten äußern darf und nicht einer Meinung mit den großen Köpfen bzw. der Mehrheit sein muss. Paare dürfen sich bis auf wenige - verständliche - Einschränkungen in der Öffentlichkeit zeigen, man darf anziehen, was man möchte, hören, was man möchte... prinzipiell lässt es sich hier gut leben, da man seine Persönlichkeit ziemlich weitläufig entfalten darf.

Was für mich jetzt konkret eine Einschränkung meiner persönlichen Freiheit als Erwachsener darstellt, ist die Indizierung von Filmen/Spielen/weiteren Medien... aber das ist glaube ich eine gänzlich andere Geschichte.
Also ich finde es kommt darauf an was du unter "Freiheit" verstehst. Wie mein Vorredner schon gepostet hat, kann man in Deutschland schon viele Freiheiten gegenüber anderer Länder genießen. Jedoch bin ich der Meinung, dass viele das alltägliche Leben als nicht sehr Frei empfinden. Denn dein ganzes Leben hängt nur von einem ab und das ist deine Leistungen in der Schule und dein Beruf. Ich denke viele Menschen unter uns machen einen Job, obwohl sie überhaupt nicht mit diesem zufrieden sind. Ich meine klar sie müssen diesen machen, da sie sonst auf der Straße leben oder Sozialhilfen empfangen, aber ist das wirklich frei?

Außerdem bin ich der Meinung gibt es einen Gesellschaftlichen Zwang (Pass dich dieser Gesellschaft an oder du wirst sofort schief angeschaut oder für nutzlos empfunden). Wer heute dazugehören will, muss die neusten Klamotten, Smartphones, Frisuren und und und haben. Eben den Lifestyle der Gesellschaft pflegen und das empfinde ich schon als großen Zwang.

Was aber wie gesagt Freiheiten von rechtlichen und Politischen Dingen angeht, muss ich sagen geht es uns heute doch viel besser als den früheren Generationen.
Freiheit ist nicht die Möglichkeit, das zu tun, was man möchte. Es ist die Möglichkeit, das nicht zu tun, was man nicht möchte.

Ich liebe diesen Spruch. Eine der größten Weisheiten überhaupt, wenn ihr mich fragt. Denkt darüber nach.

Naja, mal zum Alltag: Ich finde das deutsche Gesetzsystem super. Es wird im Prinzip nichts verboten, was man eigentlich erlauben könnte, und es werden auch kaum Dinge erlaubt, die eigentlich verboten werden sollten. Das ist nicht überall so. Rechtlich gesehen fühle ich mich daher frei.
Ich finde mehr, dass das Problem an der Gesellschaft liegt. Man muss immer 100% geben, um nicht in den Keller zu sinken. Das ist beim Job so, aber auch zwischenmenschlich: Wer nicht immer das Teuerste und Neueste hat, der steht schon mal doof da.
Noch schlimmer finde ich, dass man einfach nicht anders sein darf. Rechtlich gesehen haben wir die Meinungsfreiheit, und das ist auch gut so; aber ein großes allgemeines Problem ist, dass viele Leute alles, was anders oder ungewohnt ist, doof finden. Deshalb hassen Rassisten Ausländer, deshalb sind viele von Schwulen und Lesben angeekelt, deshalb werden Bronies von Hassern gehasst. Dabei ist es doch gar nicht schlimm, anders zu sein; es hält die Welt bunt. Aber das muss die Gesellschaft noch lernen. Und das ist eigentlich so ziemlich der einzige Grund, warum ich mich in meiner Freiheit manchmal etwas eingeschränkt fühle.
Für mich ist Freiheit das zu tun was ich will wann ich es will, solange es keinem anderen schadet. Teilweise sind im deutschen Gesetz sachen verboten die eigtl. nur die einzelne Person was angehen, weshalb ich der Ansicht bin, dass wir nicht komplett frei sind in Deutschland. Außerdem müssen wir auch Steuern zahlen, was viele auch nicht machen würden wenn man die Wahl hätte, aber wir müssen es ja machen um den Staatshaushalt aufrecht zu erhalten. Man muss sich Krankenversichern, in Amiland z.B. gibts sowas nicht, wenn dann gibts dort private Krankenkassen, was jetzt besser ist kann man nicht genau sagen, wenn man schwer erkrankt hat so eine Krankenkasse ja auch ihre Vorzüge, wenn man jedoch nur ab und zu ein wenig erkältet ist lohnt sich der Krankenkassenbeitrag nicht.
Freiheit wäre eigtl. eine Anarchie (NICHT mit Anomie zu verwechseln), weil dort jedem Freistehen würde wie er sich in die Gesellschaft mit einbringt, jedoch wäre das derzeit problematisch weil der Mensch dafür viel zu unterentwickelt ist.
Also eine komplette Freiheit kann es derzeit nicht geben.
Ich habe das Gefühl, wir haben in unserer modernen Welt eine Art von Unfreiheit gegen eine andere eingetauscht.

Wir haben hier in Mitteleuropa ein sehr bequemes, angenehmes Leben, relativ viel Freizeit und genug Raum um uns mehr oder weniger frei zu entfalten. Wir werden nicht unterdrückt und können im Grunde machen was wir wollen, sofern dabei niemand anderes zu schaden kommt.

Auf der anderen Seite aber ist unser Leben ziemlich hektisch, wir sind an endlose Routinen gebunden und unterliegen einem ziemlichen Druck von der Gesellschaft, der uns sagt möglichst angepasst und unauffällig zu sein. Wer nicht in die allgemein akzeptierte Norm fällt ist auf anhieb schonmal komisch. Wir werden immer mehr überwacht und sind darüber hinaus von sehr viel Technik und Bürokratie abhängig. Geld regiert außerdem die Welt und wir hängen in einem ziemlichen Konsumwahn fest.

Darüber hinaus hab ich oft das Gefühl, dass mir die Politik sagen will was gut für mich ist. Mir wird gesagt welche Drogen ich nehmen darf und welche Filme zu schlimm für mich sind, weswegen sie zensiert werden müssen. Das kann ich absolut nicht akzeptieren.

Wir sind meiner Meinung nach nicht besonders frei. Nur anders Unfrei als früher. Ich jedenfalls fühle mich nicht sonderlich frei.
manche Leute haben leider zu viele Freiheiten und wissen zum teil nicht was sie damit anfangen (Ich zum beispiel).
(24.12.2012)Killbeat schrieb: [ -> ]manche Leute haben leider zu viele Freiheiten und wissen zum teil nicht was sie damit anfangen (Ich zum beispiel).

Kein Problem! Werde mein ergebener Diener! Du verlierst deine Freiheit und ich gebe dir was zutun. Und so sind alle glücklich. Pinkie happy
Von Sklaverei rde ich nicht. Sondern wie einige Leute andere behandeln. Viele werden werden schlecht behandelt, ausgegrenzt und gehasst. Sie werden von der Gesellschaft schlecht behandelt, obwohl sie unschuldig sind.
Aber die Gesellschaft gibt denen nicht die Freiheit das zutun. Okay, es kommt vor. Aber generell hat niemand die Freiheit andere Leute schlecht zu behandeln. Ob man jetzt auch immer was dagegen tut hängt natürlich von einem selbst ab, aber generell macht man sich mit sowas nicht grad beliebt.

Ich denke allerdings, gegen Ausgrenzen kann man nichts tun. Niemand kann jemandem vorschreiben mit wem er seine Zeit verbringt.
Im Prinzip muss niemand etwas tun, wozu er keine Lust hat. Wenn einer beispielsweise nicht arbeiten gehen will, muss er's nicht. Man muss sich auch nicht behandeln lassen, wenn man krank ist. Und einer der größten Aspekte der Freiheit ist die Möglichkeit, dem eigenen Sein ein Ende setzen zu können. Auch dies gehört zum Freisein dazu, auch wenn ich wegen dieser Auffassung des Öfteren schief angeschaut worden bin.
Solange man mit den Konseqzenzen leben kann, natürlich. Ich muss nicht zum Arzt gehen, aber ich werde draufgehen wenn ichs nicht tue. Hat man da wirklich eine Wahl? Das ist nicht wirklich Freiheit, weil die Alternative nicht gut ist. Außer natürlich man hat ne Todessehnsucht, aber warum dann warten bis man krank wird?
Ich sehe das aus einer ganz buddhistischen Weise heraus. Freiheit wäre für mich die Freiheit von der Menschlichkeit, also vom Leiden, vom Streben, von der Individualität, von Illusion usw. so dass nur reines Bewusstsein überbleibt. Als ich das mal eine Zeit lange durchgezogen habe, da merkt man was Freiheit wirklich ist.
Und was machst du dann mit deinem rumfliegenden Bewusstsein?

Du hast also ein Bewusstseinsdingwhatever aber nicht mehr die Freiheit individiell zu sein, zu Leiden und zu streben? Wie genau ist das Freiheit?
Wer sagt dass Individualität eine Freiheit ist? RD wink

Die vermeintliche 'Individualität' wird geprägt durch Umwelt, Erziehung, teilweise genetisch geprägt.
Die gesamte Handlungsweise des Menschen geht auf genetisch vorprogrammierte Instinkte zurück. Soweit kann man auch jede Handlung bis zu ein paar wenigen Grundbedürfnissen zurückverfolgen. Ein Mensch zu sein ist alles andere als Freiheit denn man agiert immer innerhalb eines fest definierten Rahmens. Die Illusion besteht darin dass man in seiner Handlungs- und Denkweise frei ist, weil die bestimmenden Faktoren dieser, unbemerkt im Unterbewusstsein arbeiten.

Die Idee ist also diese Prozesse zu entlarven und zu kompensieren, dann kann man sich über das menschliche Denkschema ein Stück weit hinwegsetzen.

In der Praxis habe ich das so erlebt, dass sich die Wahrnehmung dann komplett auf die Gegenwart fokussiert und alles um einen herum als eine einzige Sache wahrgenommen wird. Alles was dann nicht in unmittelbarer Gegenwart auftritt wird zu einer offensichtlichen Illusion, da diese Dinge in dem Moment nicht existent sind. Soweit sind Gedanken, Erinnerungen, Vorstellungen oder Planungen nicht mehr relevant und die Wahrnehmung wird durch diese nicht mehr verunreinigt. Was daraus resultiert ist ein Gefühl absoluter Erfüllung, weil aus dieser Geisteshaltung heraus alles Erreichbare erreicht ist, also Perfektion erreicht ist.

Das Problem daran ist eben die eigene Natur zu überwinden.
(24.12.2012)HeavyMetalNeverDies! schrieb: [ -> ]Die Idee ist also diese Prozesse zu entlarven und zu kompensieren, dann kann man sich über das menschliche Denkschema ein Stück weit hinwegsetzen.

Und wenn ich nun aber die Freiheit will mich nicht darüber hinwegzusetzen weil ich mir ne lieber ne Pizza bestellte als mich über Denkschemas hinwegzusetzen? Deine sogenannte Freiheit gibt sämtliche Freiheiten auf die man hat, indem es dir durch viel esoterisches Mumbojumbo suggeriert dass das die echte Freiheit wäre. Und ich sehe nicht wie das der Fall sein soll.

Ich will lieber die Freiheit die eigene Natur nicht zu überwinden.
Freiheit bedeutet für mich Unabhängigkeit und eigener Wille
Freiheit kennt keine Grenzen. Sie endet aber dann, wenn sie die Freiheiten des Anderen berührt oder überschreitet.

Ich bevorzuge das Wort "liberal" oder "libertär". Tongue
(24.12.2012)Meganium schrieb: [ -> ]Freiheit kennt keine Grenzen. Sie endet aber dann, wenn sie die Freiheiten des Anderen berührt oder überschreitet.

Kennt sie nun keine Grenzen oder endet sie? Beides geht nicht. ^^
(24.12.2012)Whitey schrieb: [ -> ]
(24.12.2012)HeavyMetalNeverDies! schrieb: [ -> ]Die Idee ist also diese Prozesse zu entlarven und zu kompensieren, dann kann man sich über das menschliche Denkschema ein Stück weit hinwegsetzen.

Und wenn ich nun aber die Freiheit will mich nicht darüber hinwegzusetzen weil ich mir ne lieber ne Pizza bestellte als mich über Denkschemas hinwegzusetzen? Deine sogenannte Freiheit gibt sämtliche Freiheiten auf die man hat, indem es dir durch viel esoterisches Mumbojumbo suggeriert dass das die echte Freiheit wäre. Und ich sehe nicht wie das der Fall sein soll.

Ich will lieber die Freiheit die eigene Natur nicht zu überwinden.

Naja, das ist eben meine Definition von Freiheit. Ich will die ja auch keinem aufzwingen. 'esoterisches Mumbojumbo' würde ich es nicht nennen. Die Idee zu der Sache kam mir in einem Traum wo ich weder eine Persönlichkeit noch einen Besitz hatte, dafür eben dies Freiheitsgefühl. Als ich das in der Realität ausprobiert habe, habe ich den gleichen Zustand feststellen müssen, von daher vertete ich diese Meinung. Einen buddhistischen Gedanken als solchen habe ich da eigentlich nie so wirklich verfolgt. Vielmehr bin ich erst später drauf gekommen dass der Buddhismus genau dieses Zeil verfolgt mit ziemlich genau solchen Lehren weswegen das gewisser Maßen für mich erwießene Sache ist und keine bloße Fiktion oder esoterisches Mumbojumbo - zumindest nicht alles. Ob es sowas wie Erleuchtung gibt kann ich derzeit noch nicht mit Sicherheit sagen, dafür gibt es meinerseits lediglich Indizien dafür.
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