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Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - Druckversion

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RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - Charles - 21.08.2014, 09:57

Also ich kann auch nur sagen, dass mein Gehalt regelmäßig und der Inflation angemessen angepasst wird, der Gewerkschaft sei Dank! Pinkie happy


RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - kommo1 - 22.08.2014, 02:19

(21.08.2014)Jandalf schrieb:  
(21.08.2014)kommo1 schrieb:  Die Reallöhne befinden sich seit Jahren auf einem abwärts tendieren bzw stagnierenden Kurs.

Kannst du das belegen? Meine oberflächliche Recherche zeigt da eher was anderes. Stagnation ist bei Reallöhnen ja nichtmal ein Problem. Heisst ja nur, dass man sich genausoviel leisten kann wie letztes Jahr.

Naja 2012. Tatsächlich erholt sich der Durchschnitt gerade.
Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass der Durchschnitt keine Rücksicht auf die Einkommensverteilung nimmt. Starke Anstiege in einigen wenigen Bereichen können viele kleine Senkungen kompensieren.
Da finde ich aber ncihts zu.

Im europäischen Vergleich sind wir dennoch die mit der ausgeleiersten Rosette. Anders als diverse Schuldenböcke hätten wir diese Stagnation gar nicht nötig.


RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - HeavyMetalNeverDies! - 22.08.2014, 04:54

Laut dieser Doku (das Erste) gab es nach dem zweiten Weltkrieg einen Schuldenschnitt für Deutschland. AJ hmm dieser Artikel (spiegel) bestätigt diese Tatsache. Der Witz ist, dass Deustchland bei Griechenland verschuldet war. RD laugh

Passt gut in meine Theorie. mMn wird man anders auch nicht aus der Krise rauskommen. Entweder die Wirtschaft wird jetzt totgespart oder es gibt einen saftigen Schuldenschnitt. Darufzahlen werden wir so oder so. Aber gar nichts zu tun ist einfach dämlich. Dass die Union so lange an dem Euro festhält nur weil sie, um das Kind beim Namen zu nennen, die Leitwährung haben möchte. Wird aber nichts nützen, der Euro ist mMn zum scheitern verdammt.


RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - Charles - 22.08.2014, 08:38

Korrigiere: Der Euro ist nicht zum Scheitern verdammt, nicht mal deiner Meinung nach, du willst einfach, dass er scheitert. Shrug


RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - HeavyMetalNeverDies! - 22.08.2014, 08:52

(22.08.2014)CharlesErnestBarron schrieb:  Korrigiere: Der Euro ist nicht zum Scheitern verdammt, nicht mal deiner Meinung nach, du willst einfach, dass er scheitert. Shrug

Klar will ich dass er scheitert. Weil der Euro nämlich Müll ist welcher fatale ökonomische Konsequenzen für den EU-Haushalt nach sich zieht. In Griechenland sind die Waren durch den Euro zu teuer. Deshalb erholt sich die griechische Wirtschaft auch nicht. In Deutschland wiederum sind die Waren durch den Euro zu billig, worauf die hohe Exportrate gründet. Das kommt davon wenn man vollkommen unterschiedliche Volkswirtschaften durch eine gemeinsame Währung aneinander kettet. Wenn man wenigstens Nationalwährungen mit dem Euro als übergeordnete Tauschwährung einführen würde, aber nichtmal dazu ist diese inkompetente EU in der Lage.


RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - Whitey - 22.08.2014, 08:57

Alter, ohne den Euro gibt es gar keinen EU-Haushalt mehr. Und eigentlich ist es egal ob er scheitert, es gibt jetzt sowieso keinen Weg zurück mehr. Das Ganze ist viel zu groß um zu scheitern. Abgeschafft wird der jedenfalls nicht mehr, egal wie's läuft.


RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - HeavyMetalNeverDies! - 22.08.2014, 09:39

(22.08.2014)Whitey schrieb:  Alter, ohne den Euro gibt es gar keinen EU-Haushalt mehr. Und eigentlich ist es egal ob er scheitert, es gibt jetzt sowieso keinen Weg zurück mehr. Das Ganze ist viel zu groß um zu scheitern. Abgeschafft wird der jedenfalls nicht mehr, egal wie's läuft.

Es haben doch jetzt auch nicht alle EU-Staaten den Euro und die sind trotzdem EU-Mitglieder. Warum sollte man allen Ländern den Euro aufoktroyieren müssen?
Die Situation wird dadurch nicht besser wenn man das unvermeidliche hinauszögert. Im Gegenteil, die wird sogar schlimmer. Das was man tun muss, was schon längst hätte getan werden müssen, ist ein geordneter Staatsbankrott für Griechenland und Co. Klar, das Geld sehen die Gläubiger nie wieder aber das werden die ja sowieso nie wieder sehen. Da können wir noch so viel in den ESM reinzahlen.


RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - Mc Timsy - 22.08.2014, 10:10

HMND schrieb:Es haben doch jetzt auch nicht alle EU-Staaten den Euro und die sind trotzdem EU-Mitglieder. Warum sollte man allen Ländern den Euro aufoktroyieren müssen?

"aufoktoryieren" ist ein Pleonasmus. Da steht jetzt aufauferlegen.

Was die Euro-Sache angeht. So sind die Regeln Heavy. Ein Land welches der Europäischen Union beitritt verpflichtet sich die strukturellen Rahmenbedingungen zu erreichen um den Euro einführen zu können. Die einzigen Ausnahmen sind Großbritannien und Dänemark, aber alle anderen die den Euro nicht haben werden ihn haben sobald die Bedingungen erfüllt sind. Am 01.01.2015 Litauen, die Polen hoffen spätestens 2017 nachziehen zu können. Der EU-Beitritt eines Landes geschieht unter dieser Prämisse und dem entsprechend handelt es sich um eine freiwillige Handlung der Nationalstaaten.


RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - HeavyMetalNeverDies! - 22.08.2014, 10:44

(22.08.2014)Mc Timsy schrieb:  
HMND schrieb:Es haben doch jetzt auch nicht alle EU-Staaten den Euro und die sind trotzdem EU-Mitglieder. Warum sollte man allen Ländern den Euro aufoktroyieren müssen?

"aufoktoryieren" ist ein Pleonasmus. Da steht jetzt aufauferlegen.

Was die Euro-Sache angeht. So sind die Regeln Heavy. Ein Land welches der Europäischen Union beitritt verpflichtet sich die strukturellen Rahmenbedingungen zu erreichen um den Euro einführen zu können. Die einzigen Ausnahmen sind Großbritannien und Dänemark, aber alle anderen die den Euro nicht haben werden ihn haben sobald die Bedingungen erfüllt sind. Am 01.01.2015 Litauen, die Polen hoffen spätestens 2017 nachziehen zu können. Der EU-Beitritt eines Landes geschieht unter dieser Prämisse und dem entsprechend handelt es sich um eine freiwillige Handlung der Nationalstaaten.

Die meisten Staaten profitieren jedoch nicht vom Euro. Scheint mir unlogisch dass sich das wer freiwillig antut. Wobei heute ist ja auch nicht mehr gestern, da werden sie wohl schon schlauer geworden sein.


RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - Mc Timsy - 22.08.2014, 10:56

HMND schrieb:Die meisten Staaten profitieren jedoch nicht vom Euro. Scheint mir unlogisch dass sich das wer freiwillig antut. Wobei heute ist ja auch nicht mehr gestern, da werden sie wohl schon schlauer geworden sein.

Mir ist natürlich bewusst, dass du wesentlich besser über die Bedürfnisse Polens, Litauens oder auch der Beitrittskandidaten bescheid weist als die dort lebenden Menschen und dort gewählten Politiker. Auch ist mir bewusst, dass deine fachliche Expertise über jeden Zweifel erhaben ist.


Tatsächlich gab es Diskussionen in diesen Ländern die Euro-Einführung etwas zu verschieben. Geht ja ganz leicht, du verstößt einfach ein Jahr länger gegen die Stabilitätskriterien indem du dann doch nochmal schnell irgendwo Geld leihst und Straßen davon sanierst. Diese Debatten wurden geführt und die entsprechenden Länder haben sich jeweils positioniert. Bei denen die die Konvergenzkriterien nicht erfüllen ist die Diskussion ohnehin sinnlos. Litauen hat beschlossen die Euro-Einführung jetzt durchzuziehen, die Polen gehen es was langsamer an. Keines der Länder hat den Weg aber grundsätzlich in Frage gestellt. Der Beitritt zur Währungsunion bleibt weiterhin das Ziel dieser Staaten. Auch wenn es dir so unmöglich ist dieses Vorhaben zu verstehen. RD wink


RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - HeavyMetalNeverDies! - 22.08.2014, 14:42

(22.08.2014)Mc Timsy schrieb:  Mir ist natürlich bewusst, dass du wesentlich besser über die Bedürfnisse Polens, Litauens oder auch der Beitrittskandidaten bescheid weist als die dort lebenden Menschen und dort gewählten Politiker. Auch ist mir bewusst, dass deine fachliche Expertise über jeden Zweifel erhaben ist.

Ich weiß, dass ich nicht jählich 200 Eur in den ESM zahlen müsste, wenn die EU Griechenland und Co. nicht kaputt gewirtschaftet hättet. In Griechenland ist es wiederum gleich wie hier. Da werden Banken gerettet, sprich, es werden die reichen Säcke gerettet während das Volk draufzahlt. Die EU kann sich jetzt schon die Pleitestaaten kaum leisten. Wie viele will sie denn noch und glaubst du wirklich dass es den Leuten mit den Sparpaketen dann besser geht?

Zitat:Tatsächlich gab es Diskussionen in diesen Ländern die Euro-Einführung etwas zu verschieben. Geht ja ganz leicht, du verstößt einfach ein Jahr länger gegen die Stabilitätskriterien....

Gegen die was? Im aktuellen Geldsystem gibt es keine Stabilität. Endweder du rettest Deutschland oder du rettest Griechenland oder Spanien oder sonst was, aber der Witz ist, dass es nicht genug Geld gibt um die Schulden aller Länder abzuzahlen. Das heißt ESM bis in alle Ewigkeit. Da ist man weit von Stabilität entfernt. Wenn man Stabilität will, dann braucht man ein Geld was sich durch die, mittels Geldsystem etablierten Mechanismen, nicht immer höhere Schulden verursachen würde.

Oder wie es Dirk Müller so schön ausdrückt: "Mit Geld kann man keine Schulden abzahlen, weil Geld selbst ein verzinster Schuldschein ist!"

Die Bemühungen der EU sind scheisse weil von vorne herein umsonst. Die können maximal das Schuldenwachstum ausbremsen, bestenfalls kann man einen Schuldenschnitt oder eine Währungsreform machen, was das Problem auf die Dauer aber nicht behebt.


RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - Leon - 22.08.2014, 18:13

Du solltest nicht alles so schwarz-weiß sehen.
Bei Griechenland ist eben die EU - wenn überhaupt - zu einem geringem Teil schuld. Griechenland hat an einigen Stellen massiv Dinge vernachlässigt und fehlgewirtschaftet und ist zumindest teilweise selbst schuld.
Es gibt auch verschiedene Modellrechnungen, was passiert wäre bzw. passieren würde, wenn Griechenland keinen Euro (mehr) hätte und die Situation wäre nicht wirklich besser, wenn nicht sogar ein ganzes Stück schlechter. Das liegt u.a. daran, dass z.B. Griechenland auch unabhängig vom Euro Schulden bei anderen Staaten hätte.

Mal eine andere Frage: Wie stellst du dir denn vor, wie man es besser machen sollte? Du schreibst ständig, dass hier und da das System, wie es aktuell ist, so schlecht ist und drehst dich mit deinen Argumenten im Kreis, aber hast keine brauchbaren und kompatiblen Ansätze, über die sich diskutieren ließen.


RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - HeavyMetalNeverDies! - 22.08.2014, 20:54

(22.08.2014)Leon schrieb:  Mal eine andere Frage: Wie stellst du dir denn vor, wie man es besser machen sollte? Du schreibst ständig, dass hier und da das System, wie es aktuell ist, so schlecht ist und drehst dich mit deinen Argumenten im Kreis, aber hast keine brauchbaren und kompatiblen Ansätze, über die sich diskutieren ließen.

Ein Geldsystem was das tut was es eigentlich tun soll. Nämlich als Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen zu fungieren. Da finde ich den Ansatz des Informationsgeldes relativ gut, welches nicht durch einen Kredit entsteht, sondern durch Leistung. d.h. jeder eine Leistung erbringt schöpft quasi sein eigenes Geld und dieses Geld verfällt dann wieder sobald er es ausgibt. Im Grundgedanken heißt dass eigentlich, dass jede Ware einen negativen Preis hätte. Wenn man die Ware kauft, dann wird dieser Betrag eben vom Konto gestrichen. Dadurch hat man ein Geldsystem welches 1:1 an die realwirtschaftliche Leistung gekoppelt ist und die sich nicht künstlich aubläht. Den Finanzsektor sollte man komplett einstampfen, das sind einfach nur dubiose Geschäfte wo Geld "arbeitet", obwohl Geld nicht arbeiten kann, was ja auch das Problem des Finanzsektors ist. Wird die Spekulanten zwar nicht freuen aber die müssen sich dann halt eben eine richtige Arbeit suchen.


RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - kommo1 - 22.08.2014, 21:04

Griechenland war schon kaputt, bevor es in die EU eingetreten ist. Man hat lediglich von mehreren Seiten solange ein Auge zugedrrückt bis alle blind waren.

Bei der "Rettung" griechenlands geht es auch nciht darum die Schulden abzubauen. Wie eigentlich immer geht es nur darum die Zinsen wieder bezahlen zu können. Bei einer wirklichen Rettung vor den Schulden hätte es einfach nen Schuldenschnitt gegeben.

Der Euro.... ich btrachte eine gemeinsame Währung nicht als Nachteil für die EU. Was ich kritisiere ist die Art und Weise wie er eingeführt wurde. Heavy hat es schon richtig gesagt, dass da unterschiedliche Volkswirtschaften aneinandergekettet wurden. Wer die Gewinner und Verlierer in Europa sind,m musste man sich vorher mühsam ausrechnen. Jetzt konnte man es auf einem Blick sehen. Mit allen dazugehörigen Vor- und Nachteilen.
Mein Vorschlag wäre aber nicht die Abschaffung des Euros, sondern eine einheitliche Neugestaltung des europäischen Wirtschaftssystems auf der Basis des Euros. Inklusive europaweitem Schuldenschnitt oder wahlweise einem Hyperinflationären Kollaps mit dem Euro 2 als Folge.


RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - Leon - 23.08.2014, 00:34

@kommo1:
Griechenland hat übrigens im Zusammenhang mit dessen Euro-Beitritt und danach bewusst Bilanzen geschönt. Dass das auch negative Auswirkungen hat, klingt für mich logisch. So etwas nachträglich zu korrigieren ist wahrscheinlich kaum bzw. nicht möglich.

@HMND:
Wenn ich mal das ganze Geschwurbel außenherum ignoriere, ist das „Informationsgeld“ genauso, wie das bisherige Geldsystem, nur dass es keine Kredite und Zinsen gäbe.
Das klingt auf den ersten Blick ganz nett, jedoch fielen dann auch die ganzen positiven Eigenschaften von Zinsen weg, beispielsweise gäbe es dann nicht mehr bzw. sehr schwer eine Möglichkeit, einen Kredit / Darlehen (oder etwas vergleichbares) für Neuinvestitionen zu bekommen. Es gibt bestimmt noch viele weitere Punkte, z.B. auch aus Sicht der Geldpolitik, wobei ich mich damit nicht so gut auskenne.


RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - kommo1 - 23.08.2014, 00:41

(23.08.2014)Leon schrieb:  @kommo1:
Griechenland hat übrigens im Zusammenhang mit dessen Euro-Beitritt und danach bewusst Bilanzen geschönt. Dass das auch negative Auswirkungen hat, klingt für mich logisch. So etwas nachträglich zu korrigieren ist wahrscheinlich kaum bzw. nicht möglich.
Genau darauf lief mein Kommentar ja hinaus.


RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - Jandalf - 23.08.2014, 01:37

(22.08.2014)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Ein Geldsystem was das tut was es eigentlich tun soll. Nämlich als Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen zu fungieren. Da finde ich den Ansatz des Informationsgeldes relativ gut, welches nicht durch einen Kredit entsteht, sondern durch Leistung. d.h. jeder eine Leistung erbringt schöpft quasi sein eigenes Geld und dieses Geld verfällt dann wieder sobald er es ausgibt. Im Grundgedanken heißt dass eigentlich, dass jede Ware einen negativen Preis hätte. Wenn man die Ware kauft, dann wird dieser Betrag eben vom Konto gestrichen. Dadurch hat man ein Geldsystem welches 1:1 an die realwirtschaftliche Leistung gekoppelt ist und die sich nicht künstlich aubläht. Den Finanzsektor sollte man komplett einstampfen, das sind einfach nur dubiose Geschäfte wo Geld "arbeitet", obwohl Geld nicht arbeiten kann, was ja auch das Problem des Finanzsektors ist. Wird die Spekulanten zwar nicht freuen aber die müssen sich dann halt eben eine richtige Arbeit suchen.

Also alles staatlich per Planwirtschaft?


RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - HeavyMetalNeverDies! - 23.08.2014, 10:31

(22.08.2014)kommo1 schrieb:  Mein Vorschlag wäre aber nicht die Abschaffung des Euros, sondern eine einheitliche Neugestaltung des europäischen Wirtschaftssystems auf der Basis des Euros. Inklusive europaweitem Schuldenschnitt oder wahlweise einem Hyperinflationären Kollaps mit dem Euro 2 als Folge.

Ich wäre für alles, was über den derzeitigen Zustand: Nichts tun hinausgeht. Pinkie approved

(23.08.2014)Leon schrieb:  Wenn ich mal das ganze Geschwurbel außenherum ignoriere, ist das „Informationsgeld“ genauso, wie das bisherige Geldsystem, nur dass es keine Kredite und Zinsen gäbe.
Das klingt auf den ersten Blick ganz nett, jedoch fielen dann auch die ganzen positiven Eigenschaften von Zinsen weg, beispielsweise gäbe es dann nicht mehr bzw. sehr schwer eine Möglichkeit, einen Kredit / Darlehen (oder etwas vergleichbares) für Neuinvestitionen zu bekommen. Es gibt bestimmt noch viele weitere Punkte, z.B. auch aus Sicht der Geldpolitik, wobei ich mich damit nicht so gut auskenne.

Nö, das Informationsgeld ist etwas grundlegend anderes weil da wächst die Geldmenge nicht automatisch sondern spiegelt exakt die geschaffene Leistung wieder. Im normalen Geldsystem ist jeder Euro eine Schuld wo die Leistung erst erbracht werden muss, im Informationsgeldsystem wäre jeder Euro bereits durch eine Leistung gedeckt. Dementsprechend würde sich das Geld auch nicht entwerten.

Kredite kann man auch ohne Zinsen machen. Dann fließt halt immer, je nach Kredit ein gewisser Prozentanteil vom Aufbaukonto in den Kredit zurück.

Das nächste wäre, dass eigentlich nur Waren etwas kosten müssten. Dienstleistungen könnte man (muss man aber nicht) gratis anbieten, aus dem Grund weil im Informationsgeldsystem nicht einfach Geld von Kunde zu Dienstleister fließt, sondern weil der Dienstleister durch seine Arbeitszeit sein eigenes Geld schafft (Guthaben am Aufbaukonto), welches bei Kauf von Waren wieder vernichtet wird.

jandalf schrieb:Also alles staatlich per Planwirtschaft?

Naja die Geldschöpfung gehört auf jeden Fall in rein staatliche Hand, wobei es in dem Sinne ja kein Geld ist sondern lediglich die Information über die erbrachte Leistung. Läuft ja letztendlich alles über Computer.


RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - TrenkTausendschlag - 23.08.2014, 10:40

Ich habe mal zum besseren Verständnis ein paar Fragen zum Informationsgeldsystem:

Zitat:Nö, das Informationsgeld ist etwas grundlegend anderes weil da wächst die Geldmenge nicht automatisch sondern spiegelt exakt die geschaffene Leistung wieder.

Wer bewertet denn den genauen Wert einer erbrachten Leistung? Würde man beispielsweise die Kosten zur Produktion heranziehen, dann würden ja die Produzenten die Kosten in die Höhe treiben, was kontraproduktiv wäre. Oder werden die Preise von einer übergeordneten Institution bestimmt?

Zitat:Kredite kann man auch ohne Zinsen machen.

Warum sollte man Kredtige vergeben, wenn man dadurch nur nachteile hat? Würden sich die Leute dann nicht dauerhaft Kredite leihen und dann die alten Kredite mit neuaufgenommenen Krediten bezahlen?

Zitat:Dienstleistungen könnte man (muss man aber nicht) gratis anbieten, aus dem Grund weil im Informationsgeldsystem nicht einfach Geld von Kunde zu Dienstleister fließt, sondern weil der Dienstleister durch seine Arbeitszeit sein eigenes Geld schafft (Guthaben am Aufbaukonto), welches bei Kauf von Waren wieder vernichtet wird.

Aber die Dienstleistungssektor ist doch mit weitem Abstand der größte AJ hmm Also hätten dann ca. 70 % der Deutschen gar kein Geld?


RE: Der Wirtschaftsthread [Wirtschaftspolitik und Entwicklungen] - HeavyMetalNeverDies! - 23.08.2014, 11:00

(23.08.2014)TrenkTausendschlag schrieb:  Wer bewertet denn den genauen Wert einer erbrachten Leistung? Würde man beispielsweise die Kosten zur Produktion heranziehen, dann würden ja die Produzenten die Kosten in die Höhe treiben, was kontraproduktiv wäre. Oder werden die Preise von einer übergeordneten Institution bestimmt?

Grundsätzlich kann man die Werte einmal grob auf politischer Ebene festlegen, was sich dann halt nach Ausbildung, Aufwand, körperlicher Arbeit usw. richtet.

Ich wäre aber dafür dass der exakte Wert elektronisch ermittelt wird. Das ist ja möglich weil alles elektronisch erfasst wird. Da wo eine hohe Nachfrage besteht wird also mehr Wert beigemessen. Da wo ein Überangebot an Dienstleistungen fällt der zugestandene Wert. Das ganze kann man über das Internet transparent einsehbar machen.

Zitat:Warum sollte man Kredite vergeben, wenn man dadurch nur nachteile hat? Würden sich die Leute dann nicht dauerhaft Kredite leihen und dann die alten Kredite mit neuaufgenommenen Krediten bezahlen?

Nein, das kann leicht vermieden werden wenn man ein automatisches Abrechnungssystem hat. Wenn man einen Kredit hat dann wird einfach immer ein Anteil vom Aubaukonto abgezogen. Man kann das Guthaben, was letztendlich ja nur daten sind, so markieren dass mit geliehenem Guthaben keine Kredite beglichen werden können. Wenn man drei Kredite hat dann werden halt drei Anteile vom neuverdienten Geld abgezogen. In dem Fall sind zu viele Kredite eher kontraproduktiv.

Zitat:Aber die Dienstleistungssektor ist doch mit weitem Abstand der größte AJ hmm Also hätten dann ca. 70 % der Deutschen gar kein Geld?

Hätten sie schon. Das Geld schaffen sie ja selbst d.h. der Diensteister kann auch dann verdienen wenn der Kunde nichts dafür zahlt. Man kann das ganze aber auch flexibel gestalten, so dass der Kunde nur die Hälfte von dem bezahlt was der Dienstleister einnimmt.