Bronies.de
Glaubt ihr an Gott? - Druckversion

+- Bronies.de (https://www.bronies.de)
+-- Forum: Off-Topic (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=11)
+--- Forum: Diskussionen (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=14)
+--- Thema: Glaubt ihr an Gott? (/showthread.php?tid=8581)



RE: Glaubt ihr an Gott? - Nimpi - 05.02.2013, 11:25

Wo steht denn in der Bibel, wenn Sie hier schön rangezogen wird, Sklaverei wäre gottgewollt ?

Ansonsten lässt sich das auch auf Ideologien ummünzen, und auf Wissenschaften. Was besagt denn darwins Lehre damals vor 140 Jahren ? Etwas das heute nicht mehr stimmig ist, alles macht Wandel durch.

Du musst Religion ja nicht für dich akzeptieren, aber bei anderen wenigstens tolerieren.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Charles - 05.02.2013, 11:30

(05.02.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Ich denke religiöse überlieferungen ala Bibel beinhalten viele, in der Praxis nützliche Hinweise und Verhaltensweisen die nicht jeder von Haus aus anwendet, die im Endeffekt dann aber positive Aspekte zu Tage fördern. zB. Fasten, Erntedank usw. Sowie die Aufforderung Gott regelmäßig zu danken bewirken eine gewisse Geistige Einstellung der Gegenwart gegenüber welche Aufmerksamkeit, Dankbarkeit steigert und etwas von der Ich-Bezogenheit ablenken kann. Ebenso Dinge wie 'man soll anderen vergeben', 'man soll nicht lügen', nicht gierig sein usw. Werden als Verhaltensweise direkt von der Umwelt reflektiert, also was man säht, das erntet man auch.

Ich verstehe, dass es Dir hierbei um die geistige Grundhaltung geht. Aber ich denke, dass hierdurch auch keine gute geistige Grundhaltung gefördert wird.

Nehmen wir Erntedank als Beispiel. Warum ist man einem angeblichen transzendenten Wesen dankbar? Warum macht man nicht einen Schulausflug zum Bauernhof und dankt den Leuten dort für ihre harte Arbeit? Warum fährt man nicht in die Spedition und dankt den Lageristen, Kommissionierern und LKW-Fahrern die uns unsere Lebensmittel zeitnah und frisch liefern? Warum danken wir nicht den Leuten, die im Supermarkt die Regale einräumen und dem Mann oder der Frau an der Kasse? Stattdessen werden diese Leute im Allgemeinen wenig geachtet und manchmal sogar wie Dreck behandelt. Ist man Teil der bösen Lebensmittelindustrie wird einem oft sogar aus Prinzip misstraut. Und wenn Du "die Schöpfung manipulierst" indem Du als Gentechniker versuchst Getreide zu erzeugen, dass unter schwierigsten Bedingungen zur Vollreife gelangt, damit auch Leute in der dritten Welt mal selbstständig ein bisschen mehr Ertrag einfahren können und nicht mehr ständig von Hilfslieferungen abhängig sind, dann bist Du der Teufel in Menschengestalt.

Ich sage, hier wird dem Falschen gedankt! Und ich Wirklichkeit - so vermute ich - lediglich das Super-Ego des Gläubigen gestreichelt. Schluss mit diesem Solipsismus! Geht auf andere Menschen im Geiste der Geschwisterlichkeit zu! Das ist Teil meiner Überzeugung. Ein wichtiger Teil meines Glaubens wenn man so will. Wenn man hingegen Gott dankbar ist, ist man dem Nichts dankbar. Der Dank verpufft in schönem Schein und nichts wurde erreicht.


(05.02.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Klar ist dafür Religion nicht unbedingt erforderlich, aber es gibt nun mal genug Menschen welche über die Bibel auf solche Dinge kommen. Ebenso ist anzumerken, dass viel unnötiges Zeug, gerade in der Bibel steht, wodurch das ganze leicht missverständlich wird.

Ich finde vieles in der Bibel absolut unmissverständlich unmoralisch. Wäre dies noch "mein Buch" würde ich diese Teile schlichtweg rausschmeißen. Auch ist mir nicht klar, wie man es schaffen kann die Bibel vollständig zu lesen und dann noch dahinter zu stehen. Hinter einzelnen Teilen, klar, aber dafür muss man schon sehr selektiv vorgehen. Und am schlimmsten sind die moralischen Probleme der Bibel natürlich dann, wenn man das "System Sünde" als solches verstanden hat. Dies ist aber vielen unklar.


(05.02.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Zen-Buddhismus ist mMn noch am praktischsten ausgelegt, weil da direkt erklärt wird was zu tun ist ohne viel Tamtam. Es ist aber auch anzumerken dass einiges an Religion der heutigen Gesellschaft angepasst werden muss. Ich kenne jedenfalls wenig bis gar keine gläubigen Menschen, die nicht davon profitieren würden und die freiwillig darauf verzichten würden. Irrational hin oder her...

Mag sein, über den Zen-Buddhismus weiß ich fast nichts. Wenn hierfür allerdings irrationale Überzeugungen erforderlich sind, bin ich nur mäßig interessiert. Ich würde mir dann auch wieder vor allem anschauen, welche realweltlichen Auswirkungen dieses Überzeugungssystem hat. Wenn die Mehrzahl derer einfach nette, umgängliche, nicht-bigotte Leute sind die ihr Glauben glücklich macht habe ich da keine Einwände.


(05.02.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Das Buch ist ein Leitfaden, sowie auch die Wissenschaft ihre Leitfäden hat. Der Mittelpunkt der Religion ist immer noch Gott an sich. Man kann als normal denkender Mensch eigentlich nicht davon ausgehen, dass eine Überlieferung sie über Generationen durch Menschen weitergegeben wurde, fehlerfrei sein kann, von daher darf man den Text auch kritisch hinterfragen. Die meisten suchen sich dann die wertvollen Informationen selbst raus. In vielen Fällen gelangt man so zum Nützlichem Inhalt.

Viele suchen sich aber auch die falschen Informationen raus. Das ist doch genau das Problem. Und was "Gott an sich" sein soll, dazu gibt es unzählige Meinungen. Ist ja auch kein Wunder wenn man von einer Fantasievorstellung spricht.



(05.02.2013)Whitey schrieb:  
(05.02.2013)CharlesErnestBarron schrieb:  Raus damit, sage ich! Die Bibel ist schon etliche Male editiert worden. Es wäre ein leichtes die (offensichtlichen) moralischen Verwerflichkeiten zu entfernen.

Dir ist aber klar, dass der nächste logische Schritt danach nur sein kann, Religion komplett abzuschaffen, oder?

Gut, man kann nun keinem seine Religion verbieten, sonst fangen die Leute an Bibeln zu schmuggeln wie in Bioshock, aber man muss einfach stärker gegen religiöse Organisationen vorgehen. Die Kirche darf einfach keine Sonderrechte in irgendeiner Form mehr haben. Wenn die das machen wollen, dann sollen die das als ihre Privatsache machen und sich über Spenden finanzieren.

Abschaffen von Religion ist mit mir nicht zu machen, sorry. RD wink
Dies wäre schließlich in vollständigem Widerspruch zu der von mir geforderten Geschwisterlichkeit. Ich weiß wie wichtig vielen Menschen ihre Religion ist. Und solange dadurch kein realweltlicher Schaden entsteht ist freie Religionsausübung ein nicht verhandelbares Menschenrecht.

Was ich jedoch für essentiell halte ist die absolute Trennung von Kirche und Staat. Wie weit wir davon in Deutschland in Wirklichkeit noch entfernt sind, zeigt sehr schön dieser aktuelle Beitrag:
Gott hat hohe Nebenkosten - Doku über die Besonderheiten kirchlicher Arbeitgeber

Die Autorin war übrigens letzte Woche Sonntag bei Günter Jauch in der ARD. Die Diskussionsrunde war ziemlich knallig. Insbesondere der krasse Auftritt des katholischen Theologen Martin Lohmann sorgte für viel Aufregung und viel Backlash und Shitstorms im Internet:
In Gottes Namen – wie gnadenlos ist der Konzern Kirche?

Glücklicherweise wird Lohmann, den man einfach nur als Radikalen bezeichnen kann, durchaus auch von einigen aus den eigenen Reihen ausgebuht (könnte aber lauter sein). Das gibt mir Hoffnung!

Insbesondere die katholische Kirche entfernt sich mit ihrer Zentraldoktrin und mittelalterlichen Morallehre immer weiter von den Lebensrealitäten der Menschen. Wenn die so weiter machen werden sie zu einem selbst-gelösten Problem, zumindest in Europa. Das ist nicht nur positiv zu bewerten denn wir können davon ausgehen, dass viele enttäuschte Schäfchen genau den falschen Bauernfängern in die Arme laufen werden.



Bezüglich Sklavenhaltung in der Bibel - hier ist eine Kritik dazu mit entsprechenden Bibelstellen:
Die Bibel hat nichts gegen die Sklavenhaltung


RE: Glaubt ihr an Gott? - Whitey - 05.02.2013, 11:39

(05.02.2013)CharlesErnestBarron schrieb:  Gott hat hohe Nebenkosten

Trifft es perfekt. Twilight happy

Spoiler (Öffnen)



RE: Glaubt ihr an Gott? - Jandalf - 05.02.2013, 11:54

(05.02.2013)Nimpi schrieb:  Wo steht denn in der Bibel, wenn Sie hier schön rangezogen wird, Sklaverei wäre gottgewollt ?

Siehe Charles Link oder direkt hier.

3. Buch Mose schrieb:Der Herr sprach zu Mose auf dem Berg Sinai:
[...]
44 Die Sklaven und Sklavinnen, die euch gehören sollen, kauft von den Völkern, die rings um euch wohnen; von ihnen könnt ihr Sklaven und Sklavinnen erwerben. 45 Auch von den Kindern der Halbbürger, die bei euch leben, aus ihren Sippen, die mit euch leben, von den Kindern, die sie in eurem Land gezeugt haben, könnt ihr Sklaven erwerben. Sie sollen euer Eigentum sein 46 und ihr dürft sie euren Söhnen vererben, damit diese sie als dauerndes Eigentum besitzen; ihr sollt sie als Sklaven haben. Aber was eure Brüder, die Israeliten, angeht, so soll keiner über den andern mit Gewalt herrschen.



RE: Glaubt ihr an Gott? - HeavyMetalNeverDies! - 05.02.2013, 12:22

@ charles
Bzgl. Deinem Beispiel mit Erntedank: natürlich sollte man anderen leuten dankbar sein. Deiner Ideologie schließe ich mich voll und ganz an, allerdings bezog sich Erntedank mMn eher darauf, dass man für seine Umstände dankbar sein sollte, wenn sie einem gut gesinnt sind. Ob man Gott, dem Universum, dem Schicksal oder dem Zufall oder sonst was dankbar ist, ist dabei vollkommen nebensächlich und sowas fügen nunmal keine einzelpersonen. Daher würde ich beides anwenden um eine positive Grundhaltung zu erwerben. Sicher kommt es manchmal nicht so schön aber genau in solchen Zeiten ist es dann entscheidend ob für einen das Glas stets halbleer ist oder ob es stets halbvoll ist.

Bzgl. Zen-Buddhismus muss man anmerken, dass es 'Nichts' ist. Diese Religion besteht zumeist aus Praxis, einerseits das Zazen (meditieren) andererseits bewusst irgendwelche Aufgaben zu verrichten. Das Ziel ist im großen und ganzen die Aufmerksamkeit KOMPLETT von der Gedankenwelt auf die Unmittelbare Gegenwart zu verlagern. Dadurch wird der Denkprozess wesentlich vereinfacht, das Ego unterdrückt und die Wahrnehmung angehoben. Irgendwann gelangt man in einen Zustand einer Art 'Grundglücklichkeit' welche lediglich daraus resultiert die Gegenwart zu erleben... Wirklich zu erleben. Vorstellungen, Ängste, Begehren usw. verschwinden. Das könnte man als perfekte Freiheit betrachten - Die Freiheit menschlicher Unzulänglichkeiten.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Erzähler - 05.02.2013, 12:33

Oder um den oberen absatzt zu vereinfachen, Bedürfnisslosigkeit führt zu Glücksehligkeit.

Das Problem dabei ist, das der Mensch dabei so innwärts gewandt wird, dass er aufhört die Welt um sich herum aktiv zu verändern. Ein Wahrer Zen Buddihst kümmert sich nicht mehr um das Leid der Welt und versucht nicht sie einen Besseren Platzt zu machen. Ich bin einigen Buddhistischen Lehren sehr zugeneigt, aber auch sie sind nicht Perfekt.


Und wie ich mit dem Bergpredigt Beispiel vor einigen seiten klar gemacht habe, ist vieles in der Bibel heuzutage in unsere Zeit- und Kulturkontext leicht misszuverstehen. Natürlich gibt es einige unmissverständlich aus heutiger sicht Moralisch Falsche stellen. Aber wer weis welche unserer heutigen Moralvorstellungen in 2000 Jahren für Barbarisch gehalten werden.

Ich sehe die Bibel (vorallem das neue testament) als eine Sammlung von Anektoten die den Menschen Werte vermitteln sollen, einige davon sind gut und einige schlecht. Das Problem ist wenn man dies alles in eine Dogmatische Religion pakt kommt selten etwas gutes dabei heraus.

Um mal "Dogma" zu zitieren: "Jesus kam mit einer guten Idee und dann begingen die Menschen den Fehler daraus eine Religion zu gründen. Eine Idee ist leicht zu verändern aber um das Dogma einer Religion zu ändern, sterben Menschen."


RE: Glaubt ihr an Gott? - Charles - 05.02.2013, 12:46

(05.02.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  @ charles
Bzgl. Deinem Beispiel mit Erntedank: natürlich sollte man anderen leuten dankbar sein. Deiner Ideologie schließe ich mich voll und ganz an, allerdings bezog sich Erntedank mMn eher darauf, dass man für seine Umstände dankbar sein sollte, wenn sie einem gut gesinnt sind. Ob man Gott, dem Universum, dem Schicksal oder dem Zufall oder sonst was dankbar ist, ist dabei vollkommen nebensächlich und sowas fügen nunmal keine einzelpersonen. Daher würde ich beides anwenden um eine positive Grundhaltung zu erwerben. Sicher kommt es manchmal nicht so schön aber genau in solchen Zeiten ist es dann entscheidend ob für einen das Glas stets halbleer ist oder ob es stets halbvoll ist.

OK! Pinkie approved


(05.02.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Bzgl. Zen-Buddhismus muss man anmerken, dass es 'Nichts' ist. Diese Religion besteht zumeist aus Praxis, einerseits das Zazen (meditieren) andererseits bewusst irgendwelche Aufgaben zu verrichten. Das Ziel ist im großen und ganzen die Aufmerksamkeit KOMPLETT von der Gedankenwelt auf die Unmittelbare Gegenwart zu verlagern. Dadurch wird der Denkprozess wesentlich vereinfacht, das Ego unterdrückt und die Wahrnehmung angehoben. Irgendwann gelangt man in einen Zustand einer Art 'Grundglücklichkeit' welche lediglich daraus resultiert die Gegenwart zu erleben... Wirklich zu erleben. Vorstellungen, Ängste, Begehren usw. verschwinden. Das könnte man als perfekte Freiheit betrachten - Die Freiheit menschlicher Unzulänglichkeiten.

Erinnert mich ein wenig an Krishnamurti. Durchaus faszinierend. Ich bin jedoch skeptisch ob das zu erreichen ist oder ob man es überhaupt versuchen sollte. Ich sehe darin erneut die Gefahr des Solipsismus mit dem Ziel der vollständigen nach innen Gewandheit. Ist das nicht das egoistischste was man sich vorstellen kann?



(05.02.2013)Erzähler schrieb:  Oder um den oberen absatzt zu vereinfachen, Bedürfnisslosigkeit führt zu Glücksehligkeit.

Das Problem dabei ist, das der Mensch dabei so innwärts gewandt wird, dass er aufhört die Welt um sich herum aktiv zu verändern. Ein Wahrer Zen Buddihst kümmert sich nicht mehr um das Leid der Welt und versucht nicht sie einen Besseren Platzt zu machen. Ich bin einigen Buddhistischen Lehren sehr zugeneigt, aber auch sie sind nicht Perfekt.

^^This! Pinkie approved


RE: Glaubt ihr an Gott? - HeavyMetalNeverDies! - 05.02.2013, 12:50

(05.02.2013)Erzähler schrieb:  Oder um den oberen absatzt zu vereinfachen, Bedürfnisslosigkeit führt zu Glücksehligkeit.

Das Problem dabei ist, das der Mensch dabei so innwärts gewandt wird, dass er aufhört die Welt um sich herum aktiv zu verändern. Ein Wahrer Zen Buddihst kümmert sich nicht mehr um das Leid der Welt und versucht nicht sie einen Besseren Platzt zu machen. Ich bin einigen Buddhistischen Lehren sehr zugeneigt, aber auch sie sind nicht Perfekt.

Genau das ist ja dass problem unserer Gesellschaft: Ein 'besserer Platz' für wen? Es gibt viele verschiedene Menschen mit vielen verschiedenen Bedürfnissen und Interpretationen von 'besser'. Kontrollsucht führt ins Chaos und die Menschen handeln ohne nachzudenken weil sie denken sie könnten tatsächlich etwas verbessern. Man kann Umstände ändern so dass sie nach Person A besser sind, für Person B sind sie dann schlechter, Person C interssiert es vielleicht nicht, jedenfalls muss man anfangen bei zunehmender Bevölkerung global zu denken und nicht egoistisch. Leid wird oftmals dadurch verursacht weil man etwas 'verbessern' will und viel zu oft kümmert man sich um Leid das unendlich weit weg ist und sieht das in unmittelbarer umgebung nicht. Selbst kleines Leid gelindert ist weniger Leid auf der Welt desshalb soll man nicht mit dem Kopf durch die Wand rennen. Die Welt braucht einfach mehr Weisheit und weniger Planlosigkeit, gerade was die eigene Gefühlswelt und die anderer angeht. Ich betrachte diese Denkweisen daher schon fast als absolut notwendig für die Zukunft der Menschheit. Wissenschaft+Zen=Vulkanier. In diese Richtung müssen wir uns entwickeln um uns nicht selbst zu zerstören.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Erzähler - 05.02.2013, 12:59

(05.02.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  
(05.02.2013)Erzähler schrieb:  Oder um den oberen absatzt zu vereinfachen, Bedürfnisslosigkeit führt zu Glücksehligkeit.

Das Problem dabei ist, das der Mensch dabei so innwärts gewandt wird, dass er aufhört die Welt um sich herum aktiv zu verändern. Ein Wahrer Zen Buddihst kümmert sich nicht mehr um das Leid der Welt und versucht nicht sie einen Besseren Platzt zu machen. Ich bin einigen Buddhistischen Lehren sehr zugeneigt, aber auch sie sind nicht Perfekt.

Genau das ist ja dass problem unserer Gesellschaft: Ein 'besserer Platz' für wen? Es gibt viele verschiedene Menschen mit vielen verschiedenen Bedürfnissen und Interpretationen von 'besser'. Kontrollsucht führt ins Chaos und die Menschen handeln ohne nachzudenken weil sie denken sie könnten tatsächlich etwas verbessern. Man kann Umstände ändern so dass sie nach Person A besser sind, für Person B sind sie dann schlechter, Person C interssiert es vielleicht nicht, jedenfalls muss man anfangen bei zunehmender Bevölkerung global zu denken und nicht egoistisch. Leid wird oftmals dadurch verursacht weil man etwas 'verbessern' will und viel zu oft kümmert man sich um Leid das unendlich weit weg ist und sieht das in unmittelbarer umgebung nicht. Selbst kleines Leid gelindert ist weniger Leid auf der Welt desshalb soll man nicht mit dem Kopf durch die Wand rennen. Die Welt braucht einfach mehr Weisheit und weniger Planlosigkeit, gerade was die eigene Gefühlswelt und die anderer angeht. Ich betrachte diese Denkweisen daher schon fast als absolut notwendig für die Zukunft der Menschheit. Wissenschaft+Zen=Vulkanier. In diese Richtung müssen wir uns entwickeln um uns nicht selbst zu zerstören.

Jaja der Grundsatzt des Stoizismus: "Erst wer aufhört ändern zu wollen was er nicht änder kann wird Glückseeligkeit erlangen."

Was du sagst mag stimmen, jedoch ist es auch keine Lösung sich selbst quasi aus der Gleichung zu nehmen. Der Buddhismus hat die Glücksehligkeit als Ziel nicht die Weisheit, "Weisheit" ist lediglich ein nebenprodukt. Und jemand der Glücksehligkeit erreicht hat hat keinen Grund mehr irgend jemandem zu helfen der nicht im hier und jetzt ist. Oder um es etwas böse auszudrücken. Wenn interessiert es ob mein Nachbar verhungert weil ein Diktatorisches Regime ihm die Lebensgrundlage nimmt, solange ich ihn nicht sehen muss hab ich ja meine Glücksehligkeit.

Ich bin deiner Meinung das Vernunft/Weisheit unser Handeln lenken sollte, aber ich glaube der Buddhismus geht dabei den falschen Weg.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Charles - 05.02.2013, 13:00

Bezüglich der Frage ob das Christentum eine gute Kernmoral hat:
Je nach Härte der Auslegung möglicherweise gar nicht. Jesus Christus sei für unsere Sünden gestorben. Was Sünde ist und was nicht hat dabei eben jener Gott selbst festgelegt. Somit opfert er sich an sich selbst (Vater und Sohn sind Eins) und das besänftigt ihn irgendwie. Dabei sollte man Blutopfer generell als zutiefst unmoralisch verurteilen. Wie es dann auch noch möglich sein soll, dass dieser Gott unsere Sünden auf sich nimmt erschließt sich mir nicht. Wie soll das möglich sein? Und wo bleibt dann die Konsequenz? Irgendwie ist sündigen ja immer noch nicht OK, obwohl Jesus angeblich dieses ultimative Opfer gebracht hat. Eigentlich sollten wir in absoluter Anarchie leben dürfen und alles wäre OK. Gott (in Form von Jesus) nimmt das alles auf sich. Du musst nur daran glauben. Mit Logik kommen wir an dieser Stelle nicht weiter. Viele Gläubige - vor allem die Theologen - wissen das und arbeiten hart daran, durch mentale Gymnastik und rhetorische Sprachmittel und Verklärung vom Offensichtlichen abzulenken. Die Sinnfreiheit des Systems Sünde ist so evident, dass es mir Kopfschmerzen bereitet, wie man dies entweder theologisch hinfortlügen oder einfach nicht erkennnen kann.

Es sei denn man sagt, man glaube nicht an Sünde. Doch was ist dann mit der Geschichte von Jesus? Warum diese abscheuliche Kreuzigung? Wozu war das alles gut? Er hätte auch einfach ein "normaler" spiritueller Lehrer sein können und Liebe und Gemeinschaft predigen. Hat er aber nicht. Das Opfer steht im Mittelpunkt. Keine Lebensbejahende Philosophie.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Erzähler - 05.02.2013, 13:06

(05.02.2013)CharlesErnestBarron schrieb:  Es sei denn man sagt, man glaube nicht an Sünde. Doch was ist dann mit der Geschichte von Jesus? Warum diese abscheuliche Kreuzigung? Wozu war das alles gut? Er hätte auch einfach ein "normaler" spiritueller Lehrer sein können und Liebe und Gemeinschaft predigen. Hat er aber nicht. Das Opfer steht im Mittelpunkt. Keine Lebensbejahende Philosophie.

Nun meiner Meinung nach ist die Kernmoral des Christentums simpel, um es in Jesu Worte auszudrücken: "Liebe deinen nächsten wie dich selbst." Ein grundsatzt der wenn alle danach handeln würden nicht schlecht ist.

Wir dürfen nicht vergessen das es kein Evangelium von Jesu gibt (zumindest soweit wir wissen) sondern alle geschichten teilweise Glorifizierte nacherzählungen (das erste evangelim wurde 30 nach Christie geschrieben)
seines Lebens sind. Folglich ist auch da schon "Propaganda" dabei. Und das "Stirbt für unsere Sünden" kann man als symbolik dafür betrachten, das Jesu dafür gestorben ist, das wir alle ohne Sünde beginnen. Denn der damals gängige glauben hatte die Erbsünden welche man überkommen musste. Wie gesagt Kultureller kontext.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Charles - 05.02.2013, 13:11

(05.02.2013)Erzähler schrieb:  Nun meiner Meinung nach ist die Kernmoral des Christentums simpel, um es in Jesu Worte auszudrücken: "Liebe deinen nächsten wie dich selbst." Ein grundsatzt der wenn alle danach handeln würden nicht schlecht ist.

Sah ich so als ich Christ war und sehe ich weiterhin so. Mir will nur nicht in den Kopf wieso für diese simple Nachricht der Überbringer der Meinung war einen qualvollen Märtyrertod sterben zu müssen und dies mit seinem eigenen (nicht vergessen: Jesus und Gott sind Eins und Gott ist ewiglich) Sünden-System in Verbindung zu bringen.


(05.02.2013)Erzähler schrieb:  Wir dürfen nicht vergessen das es kein Evangelium von Jesu gibt (zumindest soweit wir wissen) sondern alle geschichten teilweise Glorifizierte nacherzählungen (das erste evangelim wurde 30 nach Christie geschrieben)
seines Lebens sind. Folglich ist auch da schon "Propaganda" dabei

Können wir halt alles nicht wissen. Daher sollte man auch nicht daran glauben.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Erzähler - 05.02.2013, 13:17

(05.02.2013)CharlesErnestBarron schrieb:  
(05.02.2013)Erzähler schrieb:  Nun meiner Meinung nach ist die Kernmoral des Christentums simpel, um es in Jesu Worte auszudrücken: "Liebe deinen nächsten wie dich selbst." Ein grundsatzt der wenn alle danach handeln würden nicht schlecht ist.

Sah ich so als ich Christ war und sehe ich weiterhin so. Mir will nur nicht in den Kopf wieso für diese simple Nachricht der Überbringer der Meinung war einen qualvollen Märtyrertod sterben zu müssen und dies mit seinem eigenen (nicht vergessen: Jesus und Gott sind Eins und Gott ist ewiglich) Sünden-System in Verbindung zu bringen.

Hab dashier bezüglich Jesu Märthyrertod nacheditiert darum ists vermutlich untergegangen:

Und das "Stirbt für unsere Sünden" kann man als symbolik dafür betrachten, das Jesu dafür gestorben ist, das wir alle ohne Sünde beginnen. Denn der damals gängige glauben hatte die Erbsünden welche man überkommen musste. Wie gesagt Kultureller kontext.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Ianus - 05.02.2013, 13:24

HMND schrieb:Dadurch wird der Denkprozess wesentlich vereinfacht, das Ego unterdrückt und die Wahrnehmung angehoben. Irgendwann gelangt man in einen Zustand einer Art 'Grundglücklichkeit' welche lediglich daraus resultiert die Gegenwart zu erleben... Wirklich zu erleben. Vorstellungen, Ängste, Begehren usw. verschwinden. Das könnte man als perfekte Freiheit betrachten - Die Freiheit menschlicher Unzulänglichkeiten.
Ich nehme mal an, du meinst die Freheit von menschlichen Schwächen...?
Ich glaube dir vollkommen, dass eine solche Einstellungen für manche Menschen "das Richtige" ist und sie nicht zwingend mit "Unvernunft" einhergeht.
Aber manche Menschen betrachten das Ganze eben aus der umgekehrten Perspektive. Ich betrachte Selbstreflexion, Vernunft und Empathie als Weg zu moralischem Handeln und lebe eher nach dem Prinzip, mich auf mein Inneres zu konzentrieren. Das hat nichts mit Eskapismus oder Isolation zu tun, sondern eher mit der Auffassung, dass das wahre Potenzial des Menschen nicht in einer Form der Transzendenz liegt.
Für eine solche Perspektive muss man weder Wissenschaftler noch Rationalist sein. Kennst du vielleicht die Grundzüge der Philosophie Schopenhauers? May contains Metaphsysik, aber der Gegensatz zu deinem Denken ist sehr interessant.

Zitat:Es gibt viele verschiedene Menschen mit vielen verschiedenen Bedürfnissen und Interpretationen von 'besser'. Kontrollsucht führt ins Chaos und die Menschen handeln ohne nachzudenken weil sie denken sie könnten tatsächlich etwas verbessern.
Jepp, dem stimme ich zu...
Zitat:Die Welt braucht einfach mehr Weisheit und weniger Planlosigkeit, gerade was die eigene Gefühlswelt und die anderer angeht. Ich betrachte diese Denkweisen daher schon fast als absolut notwendig für die Zukunft der Menschheit.
... du aber vielleicht doch nicht. Welche Denkweisen genau?

Erklär mir bitte, warum das nicht ein Widerspruch ist. Erst kritisierst du "Weltverbesserer", dann ist deine Sicht fast absolut notwendig?
Die Abkehr von Gott zu dem Menschen mit all seinen Möglichkeiten und Facetten soll uns halt, auch durch Vernunft, akzeptieren lassen, dass unsere Unterschiede respektiert werden müssen. Deshalb toleriere oder akzeptiere ich Religion, Spiritualität und Esoterik(je nach Ausprägung).


RE: Glaubt ihr an Gott? - Charles - 05.02.2013, 13:28

(05.02.2013)Erzähler schrieb:  Und das "Stirbt für unsere Sünden" kann man als symbolik dafür betrachten, das Jesu dafür gestorben ist, das wir alle ohne Sünde beginnen. Denn der damals gängige glauben hatte die Erbsünden welche man überkommen musste. Wie gesagt Kultureller kontext.

Nein, die Erbsünde bleibt weiterhin. Das ist gängige theologische Auslegung. Das einzige was hiermit überkommen wurde ist die Sache mit den Blutopfern. Wahrscheinlich weil es den Leuten zu blöd wurde ständig wertvolle Tiere verbrennen zu müssen. Stattdessen nahm man ein einzelnes Menschenopfer als nun wohl genügend an um Gott zu besänftigen.

Es bleibt dabei, dass in den meisten christlichen Lehren der Mensch in Sünde gezeugt und geboren wird. Er kann davon nur durch Gottes Gnade errettet werden, indem er Jesus Christus als seinen Erlöser anerkennt. Indem er sämtliche Sünden - sowohl die geerbten als auch die eigenen - auf ihn wirft. Dabei sind alle Sünden vergebbar bis auf eine: Der Nichtglaube.

Das heißt, dass das Baby welches von einem LKW überfahren wird in die Hölle kommt (es konnte sich noch nicht zu Christus bekennen), während der Massenmörder der sich kurz vor seinem Tod zu Jesus bekennt in den Himmel kommt. Mir ist klar, dass Theologen versuchen das zu verleugnen, aber das ist der wahre Kern des perfiden Systems Sünde. Ein nach meinem Dafürhalten bis ins Innerste unmoralisches System.



Hier mal zur Definition der Erbsünde gemäß der Evangelischen Kirche in Deutschland: http://www.ekd.de/glauben/abc/erbsuende.html

Das Thema Erbsünde wird von der EKD allerdings kaum behandelt. Gemäß typischer evangelischer Theologie stehen bei meinen alten Glaubensgenossen die Kuschelaspekte des Christentums im Vordergrund. RD wink


RE: Glaubt ihr an Gott? - Erzähler - 05.02.2013, 13:48

(05.02.2013)CharlesErnestBarron schrieb:  
(05.02.2013)Erzähler schrieb:  Und das "Stirbt für unsere Sünden" kann man als symbolik dafür betrachten, das Jesu dafür gestorben ist, das wir alle ohne Sünde beginnen. Denn der damals gängige glauben hatte die Erbsünden welche man überkommen musste. Wie gesagt Kultureller kontext.

Nein, die Erbsünde bleibt weiterhin. Das ist gängige theologische Auslegung. Das einzige was hiermit überkommen wurde ist die Sache mit den Blutopfern. Wahrscheinlich weil es den Leuten zu blöd wurde ständig wertvolle Tiere verbrennen zu müssen. Stattdessen nahm man ein einzelnes Menschenopfer als nun wohl genügend an um Gott zu besänftigen.

Es bleibt dabei, dass in den meisten christlichen Lehren der Mensch in Sünde gezeugt und geboren wird. Er kann davon nur durch Gottes Gnade errettet werden, indem er Jesus Christus als seinen Erlöser anerkennt. Indem er sämtliche Sünden - sowohl die geerbten als auch die eigenen - auf ihn wirft. Dabei sind alle Sünden vergebbar bis auf eine: Der Nichtglaube.

Das heißt, dass das Baby welches von einem LKW überfahren wird in die Hölle kommt (es konnte sich noch nicht zu Christus bekennen), während der Massenmörder der sich kurz vor seinem Tod zu Jesus bekennt in den Himmel kommt. Mir ist klar, dass Theologen versuchen das zu verleugnen, aber das ist der wahre Kern des perfiden Systems Sünde. Ein nach meinem Dafürhalten bis ins Innerste unmoralisches System.



Hier mal zur Definition der Erbsünde gemäß der Evangelischen Kirche in Deutschland: http://www.ekd.de/glauben/abc/erbsuende.html

Das Thema Erbsünde wird von der EKD allerdings kaum behandelt. Gemäß typischer evangelischer Theologie stehen bei meinen alten Glaubensgenossen die Kuschelaspekte des Christentums im Vordergrund. RD wink

Nun ich sehe dann aber ein Wiederspruch zu Jesu Bergpredigt (meiner Meinung nach das Kernstück Jesu Philosophie). Das Berühmte "Seelig sind die Geistig Armen den ihrer ist das Himmelreich" und "Seelig seien die Kinder den ihrer ist das Himmelreich" ist doch gerade dazu da um die Erbsünde heraus zu fordern. Gerade die ungetauften Kinder (die übrigens "nur" in der Vorhölle landen) sind ja Seelig. Das ist eine der Fundamentalsten Herausforderungen des dort existierenden Glaubens, dass man eben nicht erst die Erbsünde überwinden muss. (Im übrigen ein punkt der zwischen Teologen gestritten wird).

Mir ist ziemlich egal was die Religion zu einem Thema zu sagen hat, mir liegt mehr an der Aussage Christie, die obwohl auch verfälscht zumindest noch zu erahnen ist. Jesu hat nie vom Fegefeuer gesprochen, trotzdem hat der Ablasshandel den Petersdom finanziert.

Wie gesagt Jesu botschaft und handeln kann man als vorbild nehmen. Die Religion ist nur ein Konstrukt zur Machterlangung (desshalb ist die Erbsünde noch da obwohl es eigentlich gegen Jesu eigene worte geht).

Du hast ein Problem mit der Umsetzung der Philosophie nicht mit der Pilosophie dahinter.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Whitey - 05.02.2013, 13:50

<ot>

Dude, das Wort heißt "selig" und hat nichts mit Seele zutun. ^^

</ot>


RE: Glaubt ihr an Gott? - Charles - 05.02.2013, 14:17

(05.02.2013)Erzähler schrieb:  
Spoiler (Öffnen)

Nun ich sehe dann aber ein Wiederspruch zu Jesu Bergpredigt (meiner Meinung nach das Kernstück Jesu Philosophie). Das Berühmte "Seelig sind die Geistig Armen den ihrer ist das Himmelreich" und "Seelig seien die Kinder den ihrer ist das Himmelreich" ist doch gerade dazu da um die Erbsünde heraus zu fordern. Gerade die ungetauften Kinder (die übrigens "nur" in der Vorhölle landen) sind ja Seelig. Das ist eine der Fundamentalsten Herausforderungen des dort existierenden Glaubens, dass man eben nicht erst die Erbsünde überwinden muss. (Im übrigen ein punkt der zwischen Teologen gestritten wird).

Ich sehe Widersprüche in der gesamten Bibel. Das ist ja genau eines der großen Probleme bei diesem Werk.

Was die Bergpredigt angeht, so halte ich diese für ziemlich überbewertet und eine Ansammlung von Maßregelungen von denen ich viele als ziemlich schlechte Ratschläge eines Weltuntergangspredigers betrachten würde. Hier eine Tiefenanalyse sämtlicher Aussage der Bergpredigt der ich fast vollständig zustimme: http://wiki.ironchariots.org/index.php?title=Sermon_on_the_Mount

Das mit der Vorhölle (was soll daran besser sein) für die ungetauften lieben Kleinen kannst Du übrigens vergessen. Ratzinger hat das mehr oder weniger abgeschafft und außerhalb der katholischen Theologie hat das soweit ich weiß nie eine Rolle gespielt: http://de.wikipedia.org/wiki/Limbus_(Theologie)

Und Jupp, Theologen diskutieren viel. So viel, dass das ganze leider immer noch als Wissenschaft durchgeht. Dabei ist das ganze nichts weiter als dogmatische Philosophie. Nach meinem Dafürhalten ein Widerspruch in sich.


(05.02.2013)Erzähler schrieb:  Mir ist ziemlich egal was die Religion zu einem Thema zu sagen hat, mir liegt mehr an der Aussage Christie, die obwohl auch verfälscht zumindest noch zu erahnen ist. Jesu hat nie vom Fegefeuer gesprochen, trotzdem hat der Ablasshandel den Petersdom finanziert.

Wie, was, wo, wer? Derpy confused

Jesus höchstpersönlich spricht in Deiner geliebten Bergpredigt von der Hölle! Mehrfach!

http://www.bibleserver.com/text/LUT/Matthäus5 schrieb:Vom Ehebrechen
27 Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2.Mose 20,14): »Du sollst nicht ehebrechen.« 28 Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. 29 Wenn dich aber dein rechtes Auge zum Abfall verführt, so reiß es aus und wirf's von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde. 30 Wenn dich deine rechte Hand zum Abfall verführt, so hau sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle fahre.

Dude, soll das ein Witz sein? Ich fühle mich leicht veralbert. Wenn Du schon die Bergpredigt als großartige Sache preist, solltest Du sie zumindest mal gelesen haben. Facehoof


(05.02.2013)Erzähler schrieb:  Wie gesagt Jesu botschaft und handeln kann man als vorbild nehmen. Die Religion ist nur ein Konstrukt zur Machterlangung (desshalb ist die Erbsünde noch da obwohl es eigentlich gegen Jesu eigene worte geht).

Du hast ein Problem mit der Umsetzung der Philosophie nicht mit der Pilosophie dahinter.

Klar habe ich auch ein Problem mit der Philosophie dahinter! Ich dachte ich hätte das sehr deutlich dargelegt...
OK, vielleicht mag ich auch nur nicht, wenn Leute mir sagen, was angeblich mein Problem ist. Twilight: No, Really?



PS: Ich entschuldige mich im Voraus für den Fall, dass Du TATSÄCHLICH vom Fegefeuer gesprochen hast. Davon hat Jesus tatsächlich nicht gesprochen, "nur" von der Hölle. Nur kennt ja fast niemand den Unterschied zwischen Hölle und Fegefeuer. Darüber hinaus wird das Fegefeuer auch soweit ich weiß nur von der katholischen Kirche angenommen. Einen großen Unterschied macht das für mich sowieso nicht.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Jandalf - 05.02.2013, 14:20

(05.02.2013)Erzähler schrieb:  Gerade die ungetauften Kinder (die übrigens "nur" in der Vorhölle landen) sind ja Seelig. Das ist eine der Fundamentalsten Herausforderungen des dort existierenden Glaubens, dass man eben nicht erst die Erbsünde überwinden muss. (Im übrigen ein punkt der zwischen Teologen gestritten wird).

Nicht mehr. 2007 hat der Papst ein Machtwort gesprochen. Den Limbus gibt es gar nicht. Wir haben uns 1600 Jahre lang geirrt. Nochmal sorry an alle Eltern die dachten ihr Kind käme in die Hölle.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Whitey - 05.02.2013, 14:23

(05.02.2013)Jandalf schrieb:  
(05.02.2013)Erzähler schrieb:  Gerade die ungetauften Kinder (die übrigens "nur" in der Vorhölle landen) sind ja Seelig. Das ist eine der Fundamentalsten Herausforderungen des dort existierenden Glaubens, dass man eben nicht erst die Erbsünde überwinden muss. (Im übrigen ein punkt der zwischen Teologen gestritten wird).

Nicht mehr. 2007 hat der Papst ein Machtwort gesprochen. Den Limbus gibt es gar nicht. Wir haben uns 1600 Jahre lang geirrt. Nochmal sorry an alle Eltern die dachten ihr Kind käme in die Hölle.

Das is so ne Sache, die versteh ich auch nicht. Die Kirche denkt sich diesen Scheiß doch offensichtlich aus und ändert ihn wie sie lustig ist und trotzdem glauben die ganzen Spinner noch was die sagen?!