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Coronavirus - Pandemie - Druckversion

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RE: Coronavirus Epidemie oder Hysterie? - 404compliant - 14.03.2020, 01:42

Erstens, Einzelfälle, die die Mainstream-Medien für den Nervenkitzel raussuchen, sagen nichts aus.

Zweitens, was Ayu sagt. Der hat sich in Folge ne Lungenentzündung zugelegt. Shit happens.


RE: Coronavirus Epidemie oder Hysterie? - Mephysta - 14.03.2020, 06:57

Ich möchte mal anmerken, dass ich letztes Jahr eine Grippe hatte, die mir auf den Magen-Darm-Trakt geschlagen ist und in deren Folge ich tagelang mit 40° Fieber, Schmerzen, verschleimten Lungen und halb-stündlichem Durchfall/Erbrechen flach lag. Stehen war überhaupt nicht mehr möglich wegen massiver Schwindelattacken und im Liegen hat sich trotzdem noch alles gedreht. Das ging soweit, dass ich natürlich irgendwann nichts mehr zum Ausscheiden im Körper hatte und daher 80% der Tage und Nächte dunkelgrünen, flüssigen Gallenschleim hochgewürgt habe. War eine der unschönsten Krankheiten, die ich hatte und aus der Ecke, in der ich mich angesteckt hatte (eine Geronto Einrichtung) sind auch einige Leute am Virus gestorben, deren Immunsystem eben schon vorbelastet war. Das Ganze lief übrigens als schnöde Influenza, total langweilig, kein krasser Killer-Virus-Name, dabei ist "ne normale Grippe" doch total ungefährlich. Sad


RE: Coronavirus Epidemie oder Hysterie? - Quantum Flux - 14.03.2020, 21:54

Spanien ruft den Notstand aus. Damit einher kommt eine 15 tägige Ausgangssperre.


RE: Coronavirus Epidemie oder Hysterie? - Crash Override - 15.03.2020, 01:14

Tja, und da Europa langsam die Grenzen an einigen Stellen dicht macht, wäre es auch Ideal, wenn die Deutschen oder Franzosen das ebenfalls täten. Passt nur eben denen in Berlin nicht (und ebenso wenig Macron) - aber seien wir mel ehrlich: wenn man jetzt sieht, das der Nachbar - also das Elsass (Haut-Rhin und Bas-Rhin; also von Basel bis Karlsruhe hoch) als "Risikogebiet" zählt, einige Firmen dahingehend auch ihre Französischen Mitarbeiter nach Hause schicken - aber die Grenze dennoch offen bleibt, dann Frage ich mich, wieso die noch nicht dicht gemacht wurde. Denn: die Elsässer kommen immer noch weiterhin nach Deutschland rüber und "verteilen" da munter das Virus (nicht, das es nicht auch von anderen stellen rein käme) - da fühle ich mich als Grenznahe lebender regelrecht vom eigenen Bundesland verarscht.

Mir wäre es lieber, wenn man "zum Schutze der eigenen Bevölkerung" die Grenze wieder kurzzeitig dicht macht - auch, um damit eine Ausbreitung weiter einzudämmen; aber das da gar nix passiert, das ist da traurig... Auch wurden vor der Schulschließungen bereits letzte Woche die Französischen Schüler und Lehrer hier in der Grenzregion nach Hause geschickt. Eindämmen oder verlangsamen sieht für mich anders aus.

Ebenso bin ich über die Ursula verärgert, die da ebenso dagegen ist - wie blind muss man denn sein? Belgien macht kommende Woche ebenfalls die Grenzen dicht, Dänemark hat es bereits seit Samstag mittag - auch nach Deutschland; es sind da nur "die sturen Franzosen" und die "Dummen (Berliner) Deutschen", die da nix machen... Da wünscht man sich nahezu eher mal, das die Regierung sich durchgehend damit ansteckt, damit sie ebenfalls "wie das Volk leidet". Durch solche Aktionen, das man nichts fürs Volk tut (ist ja nicht so, das gar nix getan wird - aber im bereich "zum Schutze des Volkes" wird nix getan) stärkt man möglicherweise weiter die AFD, auch wenn meine Annahme diesbezüglich sehr weit hergeholt ist... bei mir ist die "Grüne Landesfraktion" spätestes jetzt unten durch, auch wenn ich nichts direkt gegen Kretschmer habe.

Ich sehe es auch kommen, das die Region um Südbaden kommende Woche deswegen auch als Risikogebiet eingestuft wird - deswegen, weil nichts getan wird (erhöhte Kontrollen bekommen sie so ja schon nicht hin, und die vielen Grenzübergänge die es hier gibt sind quasi alle komplett offen - und werden NICHT kontrolliert!).


RE: Coronavirus Epidemie oder Hysterie? - Quantum Flux - 15.03.2020, 01:31

Das liegt an unserem föderalen System. Es gibt das Bundesgesundheitsministerium, das jeweilige Landesministerium und dann noch die Gesundheitsämter der Landkreise und Städte und Gemeinden, nur als Beispiel genommen. Jeder wil auf jeden Fall zuständig sein, scheut aber gleichzeitig die Verantwortung eine Entscheidung zu treffen. So spielen dann alle munter die Reise nach Jerusalem. Dieses strikte Resort-Denken und gleichzeitig eine geradezu panische Furcht vor Entscheidungen ist leider typisch für die deutsche Bürokratie. Jeder will partout aus der Schusslinie bleiben, aber gleichzeitig unter keinen Umständen Verantwortung abgeben, weil dann ja der Eindruck entstehen könnte, diese oder jene Abteilung ist völlig Überflüssig. Dies zu kompensieren kostet Zeit und Arbeit, die wir in einer globalen Pandemie nicht haben.
Daher diese unötigen und gefährlichen Verzögerungen.


RE: Coronavirus Epidemie oder Hysterie? - Leon - 15.03.2020, 02:29

Ich bezweifle, dass das Schließen der Grenzen viel Sinn macht und das schafft nur zusätzliche Unruhe. Corona ist in Deutschland längst angekommen und ob sich jemand an einem Deutschen oder einem Ausländer ansteckt, ist mehr oder weniger egal. Es ist ja außerdem kein Wettbewerb, welches Land am wenigsten Corona hat, sondern grundsätzlich ist jedes Land gleichermaßen betroffen.


RE: Coronavirus Epidemie oder Hysterie? - Ayu - 15.03.2020, 03:29

Der US-Pharmakonzern Giled, welcher die bisher wirksamste Impfung gegen Corona entwickelt hat (Remdesivir), geht gerade mit rechtlichen Schritten dagegen vor, dass andere Länder den selben Impfstoff entwickeln, weil sie sonst nicht hohe Preise verlangen könnten.


RE: Coronavirus Epidemie oder Hysterie? - Mc Timsy - 15.03.2020, 03:34

Zitat: es sind da nur "die sturen Franzosen" und die "Dummen (Berliner) Deutschen", die da nix machen...

Und die Spanier, Portugiesen, Luxemburger, Iren, Ungarn, Balten, Finnen, Schweden, Niederländer, Griechen, Malteser, Bulgaren, Rumänen und Kroaten. Darüber hinaus diverse Nicht-EUler, wie Norwegen, der Vatikan, Andorra, Serbien, [...] Auch gelten die Reisebeschränkungen der Staaten, die sie bereits verkündet haben nicht zwingend als flächendeckend und es wird nicht in alle Richtungen gleichermaßen blockiert.

Grenzschließungen, wie Leon schon sagt, sind nur sehr bedingt von Nutzen, weil die Ansteckungsherde bereits im Land sind. Natürlich kann man argumentieren, dass jede Bewegungseinschränkung Ausbreitung verlangsamen dürfte, was grundsätzlich auch stimmt, man muss aber immer die Kosten mit dem erwartbaren Nutzen abwägen. Und geschlossene Grenzen sind ein riesiger Einschnitt ins Privatleben, die Wirtschaft und auch die Versorgungssicherheit der Bevölkerung.
Hinzu kommt die Tatsache, dass wir Grenzbeamte nicht einfach mal schnell aus dem Lager holen können. Die müssen von anderen Stellen abgezogen werden, was die Arbeit von Zoll und Polizei an anderer Stelle verhindert. Jeder Tag Grenzschließung kostet die ansässigen Unternehmen Millionen und kann der eine Tag zu viel sein, der den Schaden irreparabel macht. All das dann für einen bestenfalls beschränkten Nutzen bei der Eindämmung und Symbolpolitik ist ein hoher zu zahlender Preis.


Das heißt natürlich nicht, dass Deutschland oder Frankreich nicht vielleicht irgendwann, vielleicht auch in Kürze, ihre Einschätzung überdenken und Grenzschließungen ankündigen. Noch teilen sie aber die Einschätzung der Mehrheit der anderen europäischen Staaten, dass derartige Symbolpolitik mehr Schaden als Nutzen bringt.
Diese Fixierung auf geschlossene Grenzen als Schutzmechanismus kann den Blick dagegen trüben, dass du für vergleichbare Effekte heute genau so gut innerdeutsche Grenzen dicht machen kannst. Dafür fehlen uns genau so die Beamten wie für die Außengrenzen und wegen multipler möglicher Ansteckungswege ist es im Grunde egal, ob du die Grenze zu Frankreich geschlossen wird, oder zu NRW. Beides kostet je nach Zeitraum schnell einen Milliardenbetrag in der Wirtschaft und stellt nur einen begrenzten Fortschritt beim Kampf gegen das Virus dar.
Wenn wir nur nach der Frage der Virusabwehr gingen müsste man im Grunde einen Lockdown wie derzeit in Italien durchdrücken. Etwas was dem Land aber bereits wirtschaftlichen Schaden zufügt von dem es sich so schnell nicht erholen wird. Ich bin der letzte, der den dortigen Verantwortlichen Fehler vorwirft, ohne über deren Informationen zu verfügen und ich respektiere, dass man das Land mit dem zweithöchsten Durchschnittsalter vor solchen Erkrankungen anders schützen muss. Trotzdem bitte ich bei allem Grenzschließungsfetisch zu beachten, dass nicht alle wirtschaftlichen Schwierigkeiten danach mit Geld aufgewogen werden können. Ich betone auch nochmal, dass über die offenen Grenzen auch die Transporte für unsere Einkaufsregale fahren und wir bei eine rigiden Grenzabdichtung schnell vor der Situation stehen können, dass die Regale mal nicht nur temporär bis zur nächsten Lieferung leer bleiben, sondern wir es dann schnell mit Alltagsprodukten zu tun bekommen, die wirklich nicht mehr vorhanden sind. Auch Regionen die bereits Grenzschließungen erleben sind dann umso mehr von anderen Versorgungsrouten abhängig, wenn einfach alle dicht machen, wird es nur noch komplizierter und der Schaden für die Wirtschaft nur noch größer.

Und bevor mir hier einer mit sowas wie "Menschenleben vor Wirtschaft" kommen will: Das ist immer sehr leicht gesagt, die Wahrheit sieht nunmal etwas komplexer aus. Die Wirtschaft in Europa ist heute so vernetzt, dass es unmöglich ist die Menschen mit permanent geschlossenen Grenzen zu versorgen. Überlebenswichtige Waren und Dienste fließen heute über die innereuropäischen Grenzen. Deshalb müssen geschlossene Grenzen grundsätzlich so schnell wie möglich wieder geöffnet werden, weil jeder Tag mehr Menschen den Job kostet und Preise für die Bevölkerung erhöht. Wenn aber das Virus dann einfach noch da ist, hat die ganze Übung nicht viel mehr als wirtschaftlichen Kollateralschaden gebracht.

Auch bitte ich zu beachten, dass sich durch die Grenzschließung zu Polen jetzt bereits überproportional der Druck auf das Deutsche Gesundheitswesen erhöht. Viele Familien beschäftigen polnische Hilfskräfte für die Versorgung älterer Familienmitglieder. Wenn die ausbleiben gibt es sehr schnell Probleme die Versorgung der Älteren überhaupt zu gewährleisten. Das frisst dann wiederum Ressourcen vom sonstigen Pflege und Gesundheitssektor, was ironischerweise sogar noch die Wahrscheinlichkeit für Ansteckungen entsprechend erhöht. (Wer kommt wohl wahrscheinlicher mit dem Coronavirus in Kontakt? Die geteilte Pflegekraft, die 20 Menschen an einem Tag besucht und dabei durch mehrere Häuser und Anverwandtschaft muss, oder die eine ausländische Pflegekraft, die sich im wesentlichen nur in einem Haus aufhält?)
Und das ist ein Sektor bei einer Grenze, zu einem Land. Die innerchinesische Grenzschließung zu Wuhan bekommt die Weltwirtschaft bereits zu spüren. Warum man das unbedingt in noch viel verstärkterer Form für uns erwingen sehen leuchtet mir auch nicht ein.



Ayu schrieb:Der US-Pharmakonzern Giled, welcher die bisher wirksamste Corona-Impfung entwickelt hat, geht gerade mit rechtlichen Schritten dagegen vor, dass andere Länder den Impfstoff kriegen, weil sie sonst nicht hohe Preise verlangen könnten.

Quelle? Die Firma hatte, soweit ich das Überblicken kann, schon seit Februar Streitigkeiten mit einer chinesischen Firma, die versucht hat vor Giled ein eigenes nationales Patent auf den von Giled entwickelten Wirkstoff anzumelden. Wenn das der Fall ist ginge es weniger darum den Impfstoff aus reiner Geldgier von anderen Ländern fern zu halten, sondern international auch als Erfinder mit den entsprechenden Rechten anerkannt zu werden, selbst wenn eine chinesische Firma versucht den Gewinn ohne die Forschungsarbeit einzuheimsen.


RE: Coronavirus Epidemie oder Hysterie? - Ayu - 15.03.2020, 04:11

(15.03.2020)Mc Timsy schrieb:  Quelle? Die Firma hatte, soweit ich das Überblicken kann, schon seit Februar Streitigkeiten mit einer chinesischen Firma, die versucht hat vor Giled ein eigenes nationales Patent auf den von Giled entwickelten Wirkstoff anzumelden. Wenn das der Fall ist ginge es weniger darum den Impfstoff aus reiner Geldgier von anderen Ländern fern zu halten, sondern international auch als Erfinder mit den entsprechenden Rechten anerkannt zu werden, selbst wenn eine chinesische Firma versucht den Gewinn ohne die Forschungsarbeit einzuheimsen.
Es geht hierbei nicht einfach "nur" um eine chinesische Firma sondern eine der Regierung unterliegenden die es frei verfügbar machen will wodurch sowas wiederum komplett legal ist.
Zitat:“In general, production constitutes a patent infringement, but there’s an exception if the production is intended only for regulatory approval and not for sale in the market,” said Wang Yanyu, a Beijing-based partner specializing in intellectual property at AllBright Law Offices.
Nebenbei ist Giled nicht gerade unbekannt für Profit über Leichen zu gehen und missbraucht selbst die Wirkstoffe anderer Firmen für eigene Patentanmeldungen.


RE: Coronavirus Epidemie oder Hysterie? - Crash Override - 15.03.2020, 09:16

Mir geht nicht nur um den Schutz der eigenen Bevölkerung; das ist zwar einer der Hauptgründe, allerdings geht es mir auch um andere dinge, und einer den ich ebenfalls genannt habe scheint wohl bei allen untergegangen zu sein: um den ausbruch weiter einzudämmen, eben auch von Deutschland aus.

Desweiteren ist es hier in der ecke so, das eben jene Elsässer "alles leerkaufen" - und quasi dann der Deutsche, der nicht wegen den Franzosen hamstert, dumm dasteht. Man beachte: bis auf Wasser und Brot ist sonst alles andere drüben in frankreich teurer, und auch die Kraftstoffe wurden sehr teuer, so das eben - anstelle von früher, wo die Deutschen nach frankreich gefahren sind - auch die tankstellen belagert werden.


Man mag mir jetzt einige ängste vorwerfen, allerdings sehe ich das so, das nicht jeder bei mir in der Ecke die Möglichkeit hat, mal eben auf einen anderen Laden auszuweichen (u.a. wegen der quasi spärlich vorhandenen Öffis, oder das es eben nicht in jedem dorf mehrere Supermärkte gibt) - und eben das macht das ganze auch nicht einfacher.

Das, was ich bisher vom "Grenz-Schließsystem" mitbekommen habe, ist nicht ganz ideal - allerdings sagt mir eben jenes von Dänemark zu: da lassen sie die LKW zur Versorgung dennoch durch, aber jene werden stärker kontrolliert. Da kollabiert die Wirtschaft dann auch nicht mehr so schnell; ebenso könnte man auch Ausnahmen für einige Mitarbeiter diverser Firmen machen - es gibt sicher lösungen, aber das wird wohl "Arbeit" sein, und das ist ja was, was man u.a. in berlin scheut (neben der Verantwortung, und da sieht man es ja ganz gut, wie schnell "gekuscht" wird).


RE: Coronavirus Epidemie oder Hysterie? - Icy - 15.03.2020, 09:32

Dieser Thread liest sich mittlerweile auch immer mehr wie ne Corona Sondersendung...


RE: Coronavirus Epidemie oder Hysterie? - Mephysta - 15.03.2020, 11:05

(15.03.2020)Icy schrieb:  Dieser Thread liest sich mittlerweile auch immer mehr wie ne Corona Sondersendung...

Ich wollt's nicht sagen. Big Grin
Wobei das hier noch geht. Habe heute gerade nen Discord Server gemutet, weil der zum Corona News Ticker verkommen ist. Da findet ein einziger Circle Jerk darüber statt, wer die wahnwitzigste Horrorberichterstattung zum Thema findet. Ich vermisse nur noch die BILD-Zitate. Das finde selbst ich nur noch zu einem gewissen Grad amüsant. Pinkie happy


RE: Coronavirus Epidemie oder Hysterie? - Herrmannsegerman - 15.03.2020, 11:40

(15.03.2020)Quantum Flux schrieb:  Das liegt an unserem föderalen System. Es gibt das Bundesgesundheitsministerium, das jeweilige Landesministerium und dann noch die Gesundheitsämter der Landkreise und Städte und Gemeinden, nur als Beispiel genommen.

Ich finde das Verhalten gerade der Gemeinden aktuell massiv unprofessionell. Es gibt Erlässe von Ländern die dann jede eigene Gemeinde nach Gutdünken verschärft.

Am Freitag hat Nürnberg alle Veranstaltungen über 500 Leuten Verboten. Nicht mal 48 Stunden später alle Veranstaltungen über 100 Leute. Man stellt Einschränkungen des öffentlichen Lebens auf und verschärft diese dann mehrfach gefühlt ohne Absprache weiter ohne überhaupt die Wirksamkeit der vorhergehenden Maßnahmen bewertet zu haben.

Zumal wir hier nicht um irgendwelche Kleinstregularien reden wie die Stundenbegrenzung von Anwohnerparkplätzen, sondern um Teilweise massive Einschränkung von Grundrechten. Es ist anstrengend weil ich für nächste Woche einige Besorgungen/Aktivitäten geplant habe, aber mittlerweile davon ausgehen muss das stündlich die eben erstellten Regularien wieder überworfen werden und ich Dienstag dann vielleicht doch kein neues paar Schuhe kaufen darf was Dienstag morgen beschlossen wird obwohl man am Montag sagt der Handel bleibt offen. Wobei sich dann wieder die Frage stellt ob ich Donnerstag überhaupt aus dem Haus darf um mit selbigen Schuhen eine Runde laufen zu gehen, oder ob bis dahin alle meine Bürgerrechte dahingerafft wurden.


RE: Coronavirus Epidemie oder Hysterie? - Mc Timsy - 15.03.2020, 13:11

Ayu schrieb:Es geht hierbei nicht einfach "nur" um eine chinesische Firma sondern eine der Regierung unterliegenden die es frei verfügbar machen will wodurch sowas wiederum komplett legal ist.

Ja, China betreibt nach wie vor Patentklau im großen und organisierten Stil. Das ist mir bekannt. Nur weil die Chinesen sich selbst aber erlauben wollen alle Leistungen aus dem Ausland bei sich zu verstaatlichen um dann den Markt zu kontrollieren, bedeutet dies nicht, dass der Rest der Welt das einfach akzeptieren muss. RD wink

Zitat:Nebenbei ist Giled nicht gerade unbekannt für Profit über Leichen zu gehen und missbraucht selbst die Wirkstoffe anderer Firmen für eigene Patentanmeldungen.

Zweimal falsch ergibt nicht richtig!

Ist ein nettes Alibi: "Wir wollen es nur allen gratis zur Verfügung stellen!" Ist aber gelogen. Die Entwicklung solcher Wirkstoffe ist verdammt kostspielig und wenn man dann einfach Patente von anderen klauen kann, spart man sich eine Menge eigenen Aufwand und hat einem Konkurrenten auf dem Markt sogar noch weiter seine Belohnung entzogen. Staatlich gedeckte Produktpiraterie ist ein fester Bestandteil der chinesischen Wirtschaftspolitik, die ganz offen kommuniziert, dass sie China zur führenden Wirtschaftsmacht in allen High-Tech Bereichen machen will, wobei damit nicht gemeint ist die High-Tech Prdukte auch alle selbst entwickelt zu haben. Es geht nur darum, dass um die Chinesen kein Weg mehr herum führen soll, was mindestens schonmal damit anfängt die Konkurrenz wirtschaftlich so unter Druck zu setzen, dass Forschung außerhalb Chinas sich nach Möglichkeit nicht mehr lohnt.

Crash Override schrieb:Desweiteren ist es hier in der ecke so, das eben jene Elsässer "alles leerkaufen" - und quasi dann der Deutsche, der nicht wegen den Franzosen hamstert, dumm dasteht.

Da du das Problem temporär leerer Regale auch in anderen Ecken Deutschlands hast würde es mich wundern wenn die Elsässer tatsächlich notwendigerweise einen großen Einfluss hätten. Das klingt im ersten Moment für mich mehr nach der typischen Stimmungsmache gegen "Die anderen". Ohne dir jetzt Fremdenfeindlichkeit unterstellen zu wollen, aber der Narrativ ist doch sehr bekannt. "Die von jenseits der Grenze kommen und beanspruchen X. X gehört aber uns, also müssen die anderen draußen bleiben, damit wir noch genug X haben. X umfasst dabei je nachdem sämtliche Waren und Dienstleistungen, natürlich Jobs im allgemeinen und natürlich Frauen.
Ich weis nicht wie es bei dir in der Region aussieht. Wenn hier ein Laden ein bestimmtes Produkt an einem Tag nicht mehr hat, dann ist es trotzdem am nächsten Tag wieder aufgefüllt. Teurere Produkte sind auch noch immer da, wenn das bei dir anders aussieht hat das vielleicht mehr mit Missmanagement bei den Geschäften zu tun, als mit Franzosen.


Zitat:Das, was ich bisher vom "Grenz-Schließsystem" mitbekommen habe, ist nicht ganz ideal - allerdings sagt mir eben jenes von Dänemark zu: da lassen sie die LKW zur Versorgung dennoch durch, aber jene werden stärker kontrolliert. Da kollabiert die Wirtschaft dann auch nicht mehr so schnell; ebenso könnte man auch Ausnahmen für einige Mitarbeiter diverser Firmen machen - es gibt sicher lösungen, aber das wird wohl "Arbeit" sein, und das ist ja was, was man u.a. in berlin scheut (neben der Verantwortung, und da sieht man es ja ganz gut, wie schnell "gekuscht" wird).

Das lässt sich alles schnell sagen, ist aber von Faktoren abhängig die sich unter Garantie deiner Kenntnis entziehen. Wie beispielsweise das überhaupt verfügbare Personal. Kontrollen benötigen auch noch immer Zeit, die im Zweifel schon ausreicht um das System intensiv zu schädigen. Luxemburg beispielsweise hat heutzutage so viele Grenzgänge, dass es innerhalb von 24h garnicht möglich wäre irgendwelche Kontrollen durchzuführen und alle abzuarbeiten.
Und eine grundsätzliche Sache noch: Es ist so wunderbar einfach den Beamten und Angestellten in Berlin Arbeitsverweigerung vorzuwerfen. Aber du solltest dabei nicht vergessen, dass man bisher auch nicht zu dem Schluss gekommen ist, dass Grenzschließungen nach Frankreich mehr Nutzen als Schaden bringen würden. Das magst du anders sehen, willkommen in der Welt unterschiedlicher Einschätzungen. Aber du kannst den Leuten in Berlin nicht vorwerfen, dass sie nicht sichtbar an einer von dir präferierten Lösung arbeiten, wenn man dort bisher diese Lösung garnicht für angemessen hält.

Icy schrieb:Dieser Thread liest sich mittlerweile auch immer mehr wie ne Corona Sondersendung...

Naja. Es ist der Corona-Thread. Das ist das Equivalent einer Corona Sondersendung, ob es einem passt oder nicht. Shrug



P.S.

Und offensichtlich ist es jetzt hinfällig über Grenzschließungen zu diskutieren weil sie da sind. Ergo, die Einschätzungen bei den Verantwortlichen haben sich geändert und der Staat setzt die notwendigen Schutzmaßnahmen um, sobald die Planung vorsieht, dass derartige Schutzmaßnahmen notwendig sein dürften. Gut. Mal sehen wie es läuft.


RE: Coronavirus Epidemie oder Hysterie? - 404compliant - 15.03.2020, 16:10

Grenzschließungen sind trotzdem dumm. Grenzen sind willkürliche Linien, gerade in Europa.
Sinnvoll wäre es, Hotspots und Krisenregionen abzuriegeln. Aber das sind selten Landesgrenzen.


RE: Coronavirus Epidemie oder Hysterie? - Leon - 15.03.2020, 16:24

(15.03.2020)404compliant schrieb:  Sinnvoll wäre es, Hotspots und Krisenregionen abzuriegeln. Aber das sind selten Landesgrenzen.
Man kann sich leicht von den Zahlen auf dem Papier täuschen lassen, wenn man sieht, dass in einem Land deutlich mehr Fälle gemeldet sind als in einem anderen. Das liegt aber meist weniger daran, dass sich der Virus an Landesgrenzen hält, sondern an den unterschiedlichen Berechnungs- und Testverfahren der einzelnen Länder.


RE: Coronavirus Epidemie oder Hysterie? - Herrmannsegerman - 15.03.2020, 17:00

Und das ist nun genau das was ich meine. Erst hieß es, es gibt keine Ladenschließungen, jetzt will man in Bayern doch Läden und Gastronomie zu machen. Und was kommt morgen? Ausgangssperren mit Erschießungskommandos?

Man kann doch nicht einfach Sinnlos jeden Tag immer mehr Beschränken ohne den Maßnahmen Zeit zu geben!


RE: Coronavirus Epidemie oder Hysterie? - HeavyMetalNeverDies! - 15.03.2020, 17:04

(15.03.2020)Leon schrieb:  Das liegt aber meist weniger daran, dass sich der Virus an Landesgrenzen hält, sondern an den unterschiedlichen Berechnungs- und Testverfahren der einzelnen Länder.

Sieht man an Indien. 102 bestätigte Fälle in einem 1,3 Mia-Einwohner-Land ist doch etwas unrealistisch niedrig.


RE: Coronavirus Epidemie oder Hysterie? - Mc Timsy - 15.03.2020, 17:37

Zitat:Grenzschließungen sind trotzdem dumm. Grenzen sind willkürliche Linien, gerade in Europa.
Sinnvoll wäre es, Hotspots und Krisenregionen abzuriegeln. Aber das sind selten Landesgrenzen.

Oh. Das wäre fein. Aber vermutlich lässt sich das nicht so gut denjenigen Wählern verkaufen, die die Grenzen sowieso bei jedem Lüftchen schließen wollen. Ich habe an anderer Stelle jetzt auch schon genug Kommentare gelesen, die das sofort wieder auf Grenzschließungen zur Flüchtlingsabwehr beziehen wollen, manchmal gefolgt von der abstrusen Idee, wir sollten in Deutschland 100% Selbstversorgung anstreben. Facehoof

Ich hoffe jetzt einfach mal, dass die Grenzschließungen mehr bringen, als wirtschftliche Schäden, Einschränkung von Bürgerrechten und einen Beliebtheitsschub bei Menschen, die entweder sowieso gegen offene Grenze sind, oder gerade einfach total verstört.



Zitat:Man kann doch nicht einfach Sinnlos jeden Tag immer mehr Beschränken ohne den Maßnahmen Zeit zu geben!

Ich fürchte, dafür ist der öffentliche Diskurs gerade zu aufgeheizt. Ich hatte eigentlich gehofft, dass das Wochenende wegen der langsameren Nachrichten etwas zur Beruhigung der Lage aus der letzten Woche beitragen könnte, aber man ist wohl der Meinung, jeden Tag nochmal irgendwie reagieren zu müssen. Obwohl, ich lasse mich da gerade auch etwas hinreißen. Gut möglich, dass beispielsweise die Landesregierungen die Grenzschließung bereits auf dem Plan hatten und die Ministersitzung einfach nur jetzt erst zur Koordinierung angesetzt wurde. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass die Regierungen damit im Moment eher den Nerv treffen, als mit einer ruhigeren Politik. Letztere neigt zwar dazu oftmals etwas besser zu sein, aber es gibt genug panische Menschen da draußen, die es scheinbar garnicht abwarten können sich morgen noch etwas weniger frei zu bewegen.


RE: Coronavirus Epidemie oder Hysterie? - Quantum Flux - 15.03.2020, 17:39

Deswegen testen, testen, testen. Nur so kann man verläßliche Zahlen über Sterblichkeitsrate und Wirksamkeit von Quarantänemaßnahmen erhalten. Und erst dann kann man notwendige und vernünftige Entscheidungen treffen.