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Coronavirus - Pandemie - Druckversion

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RE: Coronavirus - Pandemie - Leon - 10.12.2020, 16:19

(10.12.2020)Basinator schrieb:  Wenn du mir nicht zustimmst, wovon ich ausgehe: Es waren (unseres Wissens nach) verdammt wenige Menschen, vermeintlich direkt aus China oder europäische Länder, die...nun, wir wissen selbst, wo wir und die Infektionszahlen gerade sind. Wäre dieser Selbst-Isolationseffekt des Virus durch menschliches Verhalten wie du ihn beschrieben hast, wahr, dann hätten wir diese Situation nicht. Aber wir haben sie.
Genau das passt zu dem Konzept, was ich beschrieben habe. (Ich habe mir das nicht ausgedacht, sondern es gibt mehrere Studien, die so etwas beschreiben. Siehe auch dieser [Artikel].) Ich sagte, dass ein Großteil der Menschen sich so verhält. Eine gewisse Durchmischung und Kontaktpunkte gibt es immer, sonst würden die Infektionen irgendwann einfach plötzlich ganz aufhören. Das extreme Gegenteil sind z.B. Personen, die beruflich viel, vor allem ins Ausland reisen, wo sie in kurzer Zeit mit zahlreichen Leuten Kontakt haben. (Genau so hat sich das Virus wahrscheinlich in der Welt verbreitet.) Diese können dann eine Infektion von einem Ort, wo schon ein Sättigungseffekt erreicht wurde, an einen neuen in einem ganz anderen Teil der Welt tragen, wo sich die Infektionen anfänglich sehr schnell ausbreiten, da sich dieser Effekt erst einstellen muss.

(10.12.2020)Nucleus Brain schrieb:  Kapitalismus ist ein Todeskult.
Der "Kapitalismus" ist übrigens das, was den ganzen Spaß, einschließlich Ärzten und Krankenhäuser bezahlt...


RE: Coronavirus - Pandemie - Meganium - 11.12.2020, 08:05

(10.12.2020)Leon schrieb:  Der "Kapitalismus" ist übrigens das, was den ganzen Spaß, einschließlich Ärzten und Krankenhäuser bezahlt...
Ist ja auch pervers. Pflegedienste oder Krankenhäuser müssen Gewinne einfahren, sonst drohen Schließungen. Den kranken Menschen wird es freuen.

Im Radio kam aber heute auch was interessantes: Über 29000 Neuinfektionen in 24h. Jetzt wollen wir natürlich uns die letzten 10-14 Tage anschauen, weil das soll ja immer wichtig sein, die Zahlen in Abhängigkeit von der Vergangenheit anzuschauen. War da nicht Shopping-Rausch mit gut belebten Fußgängerzonen? Sowas wie Black Week? Fußgängerzonensituation in Biberach: Leer - Voll während Black Week - Leer.

Hmmm...... Nucleus Brain was sagt uns das? Smile


RE: Coronavirus - Pandemie - Herrmannsegerman - 11.12.2020, 12:26

Ja. Am besten jetzt wieder eine Diskussion mit irgendwelchen Metadebatten zerpflücken.

Was ich aber vor 14 Tagen gesehen habe war ein bis zum Ende demotivierte Bevölkerung die einen Endloslockdown entgegengeblickt hat, dem mit halbseidenen und sehr Zweifelhaften Verschärfungen beikommen werden sollte. Stichwort: Maskenpflicht auf Supermarktparkplätzen.

Ich hoffe das es dieses mal etwas schneller geht. Auch wenn harte Ausgangssperren ab 20 Uhr wie in Baden-Württemberg schon wirklich eine extreme Belastung sind. Ich wünschte ich könnte das anders sehen aber ich komme mir vor wie eingesperrt und den Schlüssel weggeworfen. Die Pandemiedepression ist mal richtig voll angekommen. Ich hoffe sehr, das ist alles nur so wirksam wie es klingt dann ist zumindest bald wieder besser.

Immerhin kann ich mit meinem Umzug ablenken.


RE: Coronavirus - Pandemie - Crash Override - 11.12.2020, 16:18

(11.12.2020)Herrmannsegerman schrieb:  Ich hoffe das es dieses mal etwas schneller geht. Auch wenn harte Ausgangssperren ab 20 Uhr wie in Baden-Württemberg schon wirklich eine extreme Belastung sind. Ich wünschte ich könnte das anders sehen aber ich komme mir vor wie eingesperrt und den Schlüssel weggeworfen. Die Pandemiedepression ist mal richtig voll angekommen. Ich hoffe sehr, das ist alles nur so wirksam wie es klingt dann ist zumindest bald wieder besser.

Immerhin kann ich mit meinem Umzug ablenken.

Danke für's mitleid, ich könnte jetzt schon wieder Kotzen... technisch ist es für mich ab morgen nicht mehr möglich nach 20:00h einzukaufen wenn man das so liest. und in ner Spätschicht extra auch noch Früh aufstehen - ne, sorry, aber da spiel' ich nciht mit... da bleibt echt nur noch zu hoffen, das dieverse Lebensmittelläden auch mit nem Lieferdienst (ähnlich "hello Fresh" ) arbeiten wenn man was braucht. Twilight: No, Really?
Langsam mag ich den Grünen in Schutt-gart auch nur noch nen Hardliner nennen... Lyra eww


RE: Coronavirus - Pandemie - Meganium - 11.12.2020, 16:39

Hardliner in welchem Sinn? Ultra-Grün oder Ultra-Schwarz nach Partei gefragt?


RE: Coronavirus - Pandemie - Mc Timsy - 11.12.2020, 16:44

Leon schrieb:Genau das passt zu dem Konzept, was ich beschrieben habe. (Ich habe mir das nicht ausgedacht, sondern es gibt mehrere Studien, die so etwas beschreiben. Siehe auch dieser [Artikel].) Ich sagte, dass ein Großteil der Menschen sich so verhält. Eine gewisse Durchmischung und Kontaktpunkte gibt es immer, sonst würden die Infektionen irgendwann einfach plötzlich ganz aufhören. Das extreme Gegenteil sind z.B. Personen, die beruflich viel, vor allem ins Ausland reisen, wo sie in kurzer Zeit mit zahlreichen Leuten Kontakt haben. (Genau so hat sich das Virus wahrscheinlich in der Welt verbreitet.) Diese können dann eine Infektion von einem Ort, wo schon ein Sättigungseffekt erreicht wurde, an einen neuen in einem ganz anderen Teil der Welt tragen, wo sich die Infektionen anfänglich sehr schnell ausbreiten, da sich dieser Effekt erst einstellen muss.

Die Tatsache, dass manche Teile der Population mehr oder weniger anfällig sind sollte doch aber kein Grund sein es einfach nur darauf herauslaufen zu lassen. Und es ist auch kein Nachweis, dass die Maßnahmen nichts bringen, wie du hier permanent behauptest. Nur ein Hinweis, dass die Maßnahmen nicht die einzig verantwortlichen sein könnten.

Aber sich darauf zu verlassen, dass die Herdenimmunität dann eben früher erreicht wird ist in meinen Augen nur eine neue Version des menschenverachtenden Denkens, man müsse die Krankheit nur einmal durch die Bevölkerung durch lassen, dann stirbt eben wer stirbt und fertig. Sterben ja sowieso nur überproportional arme Menschen an Krankheiten, weil die milieubedingt weniger eigene Schutzmöglichkeiten haben. Ist mir dann ehrlich gesagt egal, ob die Herdenimmunität bei 80, 70, oder 50% Durchseuchung erreicht wird, die Infektions- und Todeszahlen aktuell reichen mir um zu sehen, dass ich nicht bereit bin da Menschen einfach sterben zu lassen, nur weil ich zu einem Milieu gehöre, welches nicht so abhängig von staatlichen Eingriffen ist.


RE: Coronavirus - Pandemie - Leon - 11.12.2020, 17:53

(11.12.2020)Mc Timsy schrieb:  Die Tatsache, dass manche Teile der Population mehr oder weniger anfällig sind sollte doch aber kein Grund sein es einfach nur darauf herauslaufen zu lassen.
Es ging dabei nicht hauptsächlich um eine unterschiedliche Anfälligkeit. Das ist ein zusätzlicher Effekt, der die Ausbreitung nochmal weiter dämpft. Es geht viel mehr darum, dass der Schwellwert von ca. 60% auf falschen Annahmen beruht und es bessere Modelle gibt, die die Realität präziser abbilden und zu einem niedrigeren Wert kommen. (Diese Modelle berücksichtigen übrigens auch eine variable Sterblichkeit. In den einfacheren werden dagegen Todesfälle nicht verhindert, sondern nur verzögert.)

(11.12.2020)Mc Timsy schrieb:  Und es ist auch kein Nachweis, dass die Maßnahmen nichts bringen, wie du hier permanent behauptest. Nur ein Hinweis, dass die Maßnahmen nicht die einzig verantwortlichen sein könnten.
Der Herdenimmunitäts-Schwellwert nicht, aber die anderen Studien, die den Rückgang der Infektionszahlen in zeitlichem Zusammenhang betrachten, zeigten, dass es keine Korrelation zwischen Maßnahmen und den Infektionszahlen gibt, ggf. abgesehen von Maßnahmen wie abgesagte Veranstaltungen ganz am Anfang.

(11.12.2020)Mc Timsy schrieb:  Aber sich darauf zu verlassen, dass die Herdenimmunität dann eben früher erreicht wird ist in meinen Augen nur eine neue Version des menschenverachtenden Denkens, man müsse die Krankheit nur einmal durch die Bevölkerung durch lassen, dann stirbt eben wer stirbt und fertig.
Ja, Menschen sterben und das lässt sich letztlich nicht verhindern. Das ist nicht menschenverachtend, sondern realistisch. Die Verteilung der "Corona-Sterbefälle" stimmt fast exakt mit der Verteilung der Sterbefälle in den Vorjahren überein. Das Medianalter der Corona-Stebefälle ist 83. Durch bessere medizinische Versorgung lassen sich Sterbefälle (auch allgemein) geringfügig senken, aber zu denken, man könne durch irgendwelche weitgreifende Maßnahmen, die an anderer Stelle extreme, wenn nicht sogar schlimmere Probleme verursachen, einen großen Teil der Todesfälle verhindern, ist realitätsfremd.

(11.12.2020)Crash Override schrieb:  Danke für's mitleid, ich könnte jetzt schon wieder Kotzen... technisch ist es für mich ab morgen nicht mehr möglich nach 20:00h einzukaufen wenn man das so liest.
Wenn ein Supermarkt zu dieser Zeit noch geöffnet hat (in Bayern versteht niemand die Problematik, weil da grundsätzlich Läden nicht länger als 20 Uhr geöffnet sind), darfst du natürlich dort auch hingehen, erst recht, wenn du durch deine Arbeitszeiten nicht früher kannst. Ein Lieferdienst käme vermutlich eh nicht in Frage, weil dieser voraussichtlich genau zu der Zeit liefern würde, während der du nicht da bist.


RE: Coronavirus - Pandemie - Mc Timsy - 11.12.2020, 23:36

Leon schrieb:Ja, Menschen sterben und das lässt sich letztlich nicht verhindern. Das ist nicht menschenverachtend, sondern realistisch.

Was bin ich froh, dass keine Maßnahmen in deiner Verantwortung liegen. Das Coronavirus ist kein Faktor den wir als Gesellschaft einfach mal erdulden müssen, so nach dem Motto, sterben zwar mehr, aber auf die kann man altersbedingt sowieso verzichten.


Leon schrieb:(Diese Modelle berücksichtigen übrigens auch eine variable Sterblichkeit. In den einfacheren werden dagegen Todesfälle nicht verhindert, sondern nur verzögert.)

Da brauche ich mehr Erklärung zu, was du mir damit sagen willst.


Leon schrieb:Der Herdenimmunitäts-Schwellwert nicht, aber die anderen Studien, die den Rückgang der Infektionszahlen in zeitlichem Zusammenhang betrachten, zeigten, dass es keine Korrelation zwischen Maßnahmen und den Infektionszahlen gibt, ggf. abgesehen von Maßnahmen wie abgesagte Veranstaltungen ganz am Anfang.

Das klingt mir nach einer auf lange Sicht unhaltbaren Aussage, vor allem weil sie sich schon in sich selbst widerspricht, die Maßnahmen als wirkungslos zu bezeichnen, nur um im nächsten Moment einen Teil der Maßnahmen doch anzuerkennen. Aber auch sonst, ich persönlich kann auch Studien finden, die von sich behaupten die Wirksamkeit von Maßnahmen nachzuweisen. Was relativ normal ist, wenn man sich als Fachfremder in aktuell laufende Forschung einlesen will.


RE: Coronavirus - Pandemie - Basinator - 11.12.2020, 23:45

Und AfD, for that matter.

Muss mir mal schauen was atm gilt - Aber ich finde, ein Vorwurf, dass nachgebessert wurde, kann man nicht machen. Höchstens: Das nicht schon vorher härter angezogen wurde.

Ich glaube, dass die Politik sowieso gerade einen sehr, sehr ungesunden Spakat versucht: Die Wirtschaft und auch kleinere und mittelständische Unternehmen zu schützen und gleichzeitig aber auch um jeden Preis Schulen und Kitas offenhalten zu wollen - Kann dies wirklich gelingen?

Ich denke, in diesem Beispiel sind erneute Schul- und Kitaschließungen wohl das geringere Übel.

Edit:
Zitat:Genau das passt zu dem Konzept, was ich beschrieben habe. (Ich habe mir das nicht ausgedacht, sondern es gibt mehrere Studien, die so etwas beschreiben. Siehe auch dieser [Artikel].) Ich sagte, dass ein Großteil der Menschen sich so verhält. Eine gewisse Durchmischung und Kontaktpunkte gibt es immer, sonst würden die Infektionen irgendwann einfach plötzlich ganz aufhören. Das extreme Gegenteil sind z.B. Personen, die beruflich viel, vor allem ins Ausland reisen, wo sie in kurzer Zeit mit zahlreichen Leuten Kontakt haben. (Genau so hat sich das Virus wahrscheinlich in der Welt verbreitet.) Diese können dann eine Infektion von einem Ort, wo schon ein Sättigungseffekt erreicht wurde, an einen neuen in einem ganz anderen Teil der Welt tragen, wo sich die Infektionen anfänglich sehr schnell ausbreiten, da sich dieser Effekt erst einstellen muss.
Schön und gut, doch damit hast du doch gerade nur bekräftigt, dass Lockdowns Sinn haben: Um zum Beispiel solche Personen am Reisen zu hindern.
Dazu kommen natürlich noch Superspreader-Veranstaltungen wie Parties, Konzerte, Saufgelage.

Zum Einen halte ich - und auch einen nicht geringer Teil der Wissenschaft - es für wahrscheinlich, dass sich der Lockdown positiv günstig auf das Infektionsgeschehen auswirkt.
Ich denke, von genaueren Wahrscheinlichkeiten abgesehen, es stellt sich auch die Frage: Ist es schlimmer, einen Lockdown unnützerweise einzugehen oder einen nötigen Lockdown zu überspringen? Ich kenne meine Antwort dazu.

Du kritisierst eine Menge am Lockdown. Doch...was sind eigentlich deine eigenen Vorschläge?

Mittlerweile...die Bild-Zeitung kommt mit dieser Titelseite: Berlins Bürgemeister fragt: "Wie viele Tote sind uns ein Shopping-Erlebnis wert? Psycho-Krieg gegen Weihnachtseinkäufe!


Der Springer-Verlag hat eine klare Mitschuld an jedem Coronatoten in diesem Land und jeglicher gesunkenen Akzeptanz für Lockdown und anderweitige Schutzmaßnahmen.
Natürlich werden sie jede Mitschuld leugnen - wie schon damals beim Attentat auf Rudi Dutschke und Raimund Harmstorf. Ich meine, es gab auch eine bürgerliche Frau, über die abgrundtief negativ in der Bildzeitung berichtet wurde und diese sich aufgrunddessen dann das Leben nahm.

Edit 2:
Zitat: Ich hoffe das es dieses mal etwas schneller geht. Auch wenn harte Ausgangssperren ab 20 Uhr wie in Baden-Württemberg schon wirklich eine extreme Belastung sind. Ich wünschte ich könnte das anders sehen aber ich komme mir vor wie eingesperrt und den Schlüssel weggeworfen. Die Pandemiedepression ist mal richtig voll angekommen. Ich hoffe sehr, das ist alles nur so wirksam wie es klingt dann ist zumindest bald wieder besser.
Ough, ich fühl dich Bruder. Andererseits bin ich aber auch - persönlich - froh, dass diese Maßnahmen kommen. Denn: Ich schränke mich freiwillig bereits über einen sehr langen Zeitraum, evtl. sogar seit etwa Februar minus etwas vom Sommer, deutlich stärker ein als meine Mitmenschen. Daher sind mir härtere Maßnahmen, die meinem eigenen Verhalten soweiso nicht zu fern liegen, nur recht, damit es sich irgendwann mal bessert.

Zitat:weitgreifende Maßnahmen, die an anderer Stelle extreme, wenn nicht sogar schlimmere Probleme verursachen
Liest sich wie eine Behauptung ohne Quelle.


RE: Coronavirus - Pandemie - Nucleus Brain - 12.12.2020, 00:16

Um mal was von Twitter zu zitieren...

Dauernd hört man "Weihnachten retten! Wirtschaft retten! Silvester retten! Partys retten! Karneval retten! Autoindustrie retten! Skiurlaub retten!"
Wie wär´s mal mit sowas wie "Menschenleben retten"!? Oder ist man dann gleich ein realitätsferner Linksradikaler?


RE: Coronavirus - Pandemie - mowny - 12.12.2020, 01:17

(10.12.2020)Leon schrieb:  Der "Kapitalismus" ist übrigens das, was den ganzen Spaß, einschließlich Ärzten und Krankenhäuser bezahlt...

*laughing in Cuban*


RE: Coronavirus - Pandemie - Leon - 12.12.2020, 02:26

(11.12.2020)Basinator schrieb:  Schön und gut, doch damit hast du doch gerade nur bekräftigt, dass Lockdowns Sinn haben: Um zum Beispiel solche Personen am Reisen zu hindern.
Nein. Ein Lockdown hat nichts mit Reiseeinschränkungen zu tun. Die Quarantäne (und/oder später dann Tests) für Reiserückkehrer als eine der ersten Maßnahmen könnte möglicherweise wirklich etwas bezweckt haben.

(11.12.2020)Basinator schrieb:  Du kritisierst eine Menge am Lockdown. Doch...was sind eigentlich deine eigenen Vorschläge?
Ich habe ein paar Posts weiter vorne als Antwort an dich eine ganze Liste an Ideen aufgezählt, von denen ein paar auch schon gemacht werden. Nochmal in Kurzfassung: Begrenzte Personenzahl in Läden und ÖPNV, Schnelltests in Krankenhäusern und Pflegeheimen, in Schulen 1 Woche früher Ferien. Weitere Ideen: Neben bzw. alternativ zu Homeoffice und Homeschooling flexible Arbeits- und Schulzeiten, um Rush Hours zu meiden; Statt Vorwärts- mehr Rückwärtstracing machen um tatsächliche Infektionsquellen zu finden; Quarantänezeit halbieren und Leuten garantieren, dass Krankmeldungen wegen Erkältung keine negativen Konsequenzen haben; Bessere Tests, die erkennen, ob jemand überhupt infektös ist. Das sind alles Ideen, die auf Risikominimierung oder Erhöhung von Präzision beruhen, wenig kosten und wenig invasiv sind. Es gibt noch zahlreiche weitere Optionen.

(11.12.2020)Mc Timsy schrieb:  nach dem Motto, sterben zwar mehr, aber auf die kann man altersbedingt sowieso verzichten.
Dazu müssten auch wirklich mehr sterben. Die alleinige Tatsache, dass es zahlreiche Todesfälle mit Corona-Befund gibt, bedeutet nicht, dass diese Todesfälle zu einem großen Teil nicht auch ohne Corona eingetreten wären. Laut Statistik gab es daher auch in zahlreichen Ländern keine oder keine signifikante Übersterblichkeit durch Corona, u.a. auch Deutschland.

(11.12.2020)Mc Timsy schrieb:  Das klingt mir nach einer auf lange Sicht unhaltbaren Aussage, vor allem weil sie sich schon in sich selbst widerspricht, die Maßnahmen als wirkungslos zu bezeichnen, nur um im nächsten Moment einen Teil der Maßnahmen doch anzuerkennen. Aber auch sonst, ich persönlich kann auch Studien finden, die von sich behaupten die Wirksamkeit von Maßnahmen nachzuweisen.
Dass keine einzige Maßnahme etwas brachte, ist auch zu pauschal. Lockdowns und wahrscheinlich auch Schulschließungen (also das, worüber aktuell auch diskutiert wird) hatten keinen Effekt, die Absage von großen Veranstaltungen hatte möglicherweise einen, wobei man von Korrelation nicht zwangsläufig auf eine Kausalität schließen kann. Erwähnenswert ist, dass die Studie, die ich ein paar Posts weiter vorne verlinkt habe, auch auf andere Studien eingeht und systematische Fehler darin erwähnt.

(12.12.2020)Nucleus Brain schrieb:  Dauernd hört man "Weihnachten retten! Wirtschaft retten! Silvester retten! Partys retten! Karneval retten! Autoindustrie retten! Skiurlaub retten!"
Wie wär´s mal mit sowas wie "Menschenleben retten"!? Oder ist man dann gleich ein realitätsferner Linksradikaler?
Das ist kein entweder-oder-Problem. Niemand stirbt, weil jemand anderes Weihnachten feiert oder einkaufen geht.
Oder als billigere Antwort: Jedes Jahr sterben in Deutschland knapp 1 Million Menschen. Warum hat diese niemand gerettet?


RE: Coronavirus - Pandemie - Railway Dash - 12.12.2020, 03:21

Ketzerische Frage: bereits seit November, also schon in der Light-Version und jetzt ja mit Verlängerung "open end", ist ja, kurz gefaßt, alles verboten, was irgendwie unter die Rubrik "Freizeitgestaltung", aber nicht gleichzeitig "Haushalt" fällt (im Supermarkt oder der Apotheke einkaufen würde ich nicht gerade als Freizeitgestaltung ansehen, wohl aber "das Shoppingerlebnis" - auch wenn dieses nicht mein Geschmack ist). Alles unter der Prämisse "Kontakte und damit das Einatmen von Aerosolen reduzieren".

In Ordnung, gehen wir mal einheitlich davon aus, daß das insgesamt sinnvoll ist (nein, diesen Punkt bitte jetzt nicht diskutieren oder sich darauf stürzen, mir geht es um was anderes). Aber: warum bleiben religiöse Veranstaltungen weiterhin erlaubt? Warum gibt es über Weihnachten Ausnahmen, damit die Leute zur Christmette oder anderen weihnachtlichen Kirchen"events" gehen können, aber Theater, Kinos, Kneipen usw. müssen dicht bleiben? Mit welchem Recht, wo ist da die Gleichbehandlung?

"Ja, die Kirchen haben Hygienekonzepte erarbeitet", höre ich schon die empörten Antworten. Ja, haben sie. Das haben Kinos, Theater, Restaurants, ... aber genauso - und die müssen dicht bleiben! Ich denke, es gibt im Grundgesetz einen Gleichbehandlungsgrundsatz? Von dem sehe ich in diesem Punkt aber herzlich wenig!

Wenn, dann richtig, finde ich. Deshalb, und als Atheist ist das für mich leicht zu sagen: Kirchen zu (Moscheen und Synagogen auch, und auch andere Gebetshäuser, wie auch immer die nun wieder heißen), Gottesdienste und Gebetsstunden und wie die ganzen "Events" nun auch in den einzelnen Religionen heißen mögen nur online, und das AUCH über Weihnachten! Kontakte und Aerosole vermeiden! Gleiches Recht für "alle", d.h. sowohl für religiöse Stätten als auch für "Vergnügungsstätten"! Immerhin ist die persönliche Religiosität ja auch ein Bereich der persönlichen Freizeitgestaltung (gibt keine Staatsreligion bei uns), also: warum sollen diese Stätten, in denen es nachweislich auch bereits Superspreader-Events gab (wir erinnern uns an dieses Superspreader-Event in Frankfurt mit mehr als 200 Ansteckungen! Gab sicherlich auch weitere, wenn man nur danach sucht, dieses hier ist mir im Gedächtnis geblieben), nochmal offen bleiben?

Bin gespannt, welchen Aufschrei dieser Vorschlag, würde er durch "die Politik" gemacht werden, auslösen würde. Ich nehme an, die Zustimmungswerte zu einem solchen richtig harten Lockdown, der eben dieses beinhalten würde, würden direkt um etliche Prozentpunkte absacken.


RE: Coronavirus - Pandemie - Crash Override - 12.12.2020, 04:53

Nun ja, waren ja einige meldungen seit Jahresbeginn bei dem eine "Messe" in diesem Sinne dann für einen Hotspot gesorgt hatte. Somit gehe ich da mit dir in einer Meinung: wenn man z.b. am 23.12 nicht essen gehen kann, weil alles zu ist, warum sollte man dann auch noch auflassen? Gibt ja auch sowas wie "Bibel TV", da können die auch darüber did messen abgehalten werden.

Btw, so nebenbei erwähnt: einer der Organisatoren der "Querdenker - demo" in Leipzsch war etwa 8 tage später bereits "Intubiert worden". https://www.rnd.de/panorama/querdenker-organisator-mit-corona-auf-intensivstation-in-leipzig-YLEKRJC7ZRB35OFNQURGUUCAJQ.html?outputType=amp

Wenn das mal keine Schlappe für diese Bewegung ist....


RE: Coronavirus - Pandemie - Meganium - 12.12.2020, 11:06

(12.12.2020)Nucleus Brain schrieb:  Um mal was von Twitter zu zitieren...

Dauernd hört man "Weihnachten retten! Wirtschaft retten! Silvester retten! Partys retten! Karneval retten! Autoindustrie retten! Skiurlaub retten!"
Wie wär´s mal mit sowas wie "Menschenleben retten"!? Oder ist man dann gleich ein realitätsferner Linksradikaler?
Rettet die Wale. Cheerilee awesome


RE: Coronavirus - Pandemie - Nucleus Brain - 12.12.2020, 12:12

(12.12.2020)Meganium schrieb:  Rettet die Wale.  Cheerilee awesome

Das wäre alternativ auch okay. RD wink


RE: Coronavirus - Pandemie - Mc Timsy - 12.12.2020, 13:30

@Railway Dash

Gottesdienste zu erlauben ist doch nur eines der klassischen Zeichen, dass die Kirchen für sich nach wie vor, mit Erfolg, Sonderrechte in Anspruch nehmen. Ablehnungswürdig hoch drei, aber wir haben nunmal eine konservative Regierungsspitze, da ist leider nichts anderes zu erwarten. "Gott wird sie schützen" und der säkulare Gesundheitssektor steht wie immer bereit um beim erwartbaren Versagen Gottes einzugreifen und das Schlimmste zu verhindern.


RE: Coronavirus - Pandemie - Crash Override - 12.12.2020, 15:16

Sagen wir einfach mal, das man daran sieht, wie viel einfluss die Kirche da noch hat. Irgendwie beschämend für die heutige Zeit... Wo das eigentlich kaum mehr noch eine rolle spielen sollte wie noch vor ein paar Jahrhunderten. Tja, diese art der "Speading-Events" bleibt eben weiterhin wie auch die "Super-Spreading-Events", genannt "Anti Corona Demos" der Querdenker. Solange beides noch läuft sehe ich jedenfalls keine absenkung der infektionszahlen... Erst recht nicht durch die Demos.


RE: Coronavirus - Pandemie - Malte279 - 12.12.2020, 16:24

Bei aller Zurückhaltung um die ich für gewöhnlich bei religiösen Dingen nach dem Motto "Leben und leben lassen" bemühe wird in diesem Fall das "leben lassen" von Seiten der Gläubigen ignoriert wenn sie meinen sich in Massenversammlungen treffen zu müssen die in anderen Kontexten verboten wären. Nichtgläubige Querköppe kriegen da noch eine Steilvorlage nach dem Motto "Wenn das erlaubt ist muss unsere Polonaise doch auch erlaubt werden!" Von daher würde ich mir wünschen, dass da (wie auch in manchen anderen Kontexten) Politiker nicht mehr so sehr befürchten müssten abgewählt zu, werden wenn sie mal auf Vernunft und Wissenschaft statt auf die Lobyarbeit aller Coloeur hören würden.


RE: Coronavirus - Pandemie - Crash Override - 12.12.2020, 17:48

Du sprichst mie wie auch Railway Dash aus der Seele was das angeht - letztlich bekommen die ne Extrawurst gebraten, auch wenn die Querköppe oft ihre Polonaise am ende doch nicht genehmigt bekommen wenn's klar ersichtlich ist das sie auf alles Scheißen.

Da sollte man einfach mal nach dem Motto arbeiten "entweder Alle oder gar keiner" - auch wenn die mit ihrer Polonaise da in gewissem noch ein paar Sonderrechte haben, weil's gesetzlich so verankert ist. Home-Office und Home-Schooling wird z.t. ja praktiziert, da werden sogar (aus meiner sicht) eher noch die Wichtigeren bereiche - eben die Bildung - Vernachlässigt im gegenzug zu den Gläubigen... Da sollte man denen auch grade aufbrummen, das sie ihre Gottesdienste ebenfalls per Webcam etc. in's internet übertragen und so dann die Gottesdienste abhalten. Sprich: "home-churching", wie man dass dann im Denglisch nennen könnte.