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Glaubt ihr an Gott? - Druckversion

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RE: Glaubt ihr an Gott? - Bronyhead - 16.08.2014, 01:41

(15.08.2014)Lihannanshee schrieb:  
(15.08.2014)Bronyhead schrieb:  Menschen sollten aus freiem Willen zum Glauben finden und nicht weil sie es so gelernt haben. Aber dann wären Religionen längst auf das Niveau von Sekten reduziert, wo sich die wenigen Gläubigen gegenseitig im Glauben bestätigen müssen um Zweifel zu vermeiden.

Coogle und ich sind uns darüber einig, dass wir unser Kind zwar unterstützen, wenn es glauben möchte, aber uns niemals dorthin einmischen, es sei denn es ist schädlich für das Kind oder sein Umfeld.
Meine Eltern haben das auch getan. Smile Haben mich extra NICHT taufen lassen weil sie wollten dass ich darüber selbst entscheide.
Warum ich dann trotzdem als römkath. beim Finanzamt stehe, kapier ich nicht.. AJ hmm
Anyways:
Sollte unser Kind sagen, dass es auf einmal an Engel glaubt, werde ich es lassen.
Wenn es mir jedoch sagt, andere menschen, die nicht das glauben, was es sewlbst glaubt, seien scheisse, dann wird eingegriffen! Twilight happy

Du bist ein bewundernswert positiver Einzelfall.


Darf ich da eine vielleicht persönlichere Frage stellen? Mich interessiert die Art deines Glaubens.

Siehst du deinen Glauben als "so muss es einfach sein" an und könntest dir nicht vorstellen, dass es auch anders sein könnte (ob anderer Glaube oder Atheismus ist egal). Sprich, bist du eher fest in deinem Glauben?

Oder siehst du deinen Glauben als "hoffentlich ist es so" an und könntest dir dennoch vorstellen, dass es anders sein könnte (ob anderer Glaube oder Atheismus ist egal). Sprich, bist du eher offen für andere Ideen?


Bevor jemand meckert: Meine Beschreibungen treffen auf Theisten und Atheisten gleichermaßen zu. Halt auf das ganze Spektrum. Und nein, das ist nicht nur der berühmte Blick über den Tellerrand. Man kann auch über den eigenen Tellerrand gucken und trotzdem einen unverrückbaren Standpunkt haben. Mir geht es darum, inwiefern man bereit wäre, im Zweifelsfall auch den eigenen Standpunkt aufzugeben. Das ist eine Ecke härter für viele Menschen als nur über den Tellerrand hinaus zu blicken


Ich sagte ja, dass ich "Antitheist" bin eher. Ich lehne aber nur prinzipiell die religiösen Organisationen ab, die sich das Vorrecht auf Wahrheit pachten wollen. Beziehungsweise einen Glauben, der auf Vorschriften und Ansichten (heilige Schriften) von Menschen aus einer ganz anderen Zeit basiert.

Wenn jemand von sich selbst aus denkt, dass es eine höhere Macht geben muss (aus welchem Grund auch immer), dann ist das wieder tolerierbarer Glaube (solange er keinen Schaden anrichtet). Erst die ganzen Rituale, die primär der Machtfestigung der Organisationen dienen, da sie dort die "Wahrheit" verbreiten, machen es unerträglich.

Ich persönlich glaube, dass nach dem Leben einfach nichts kommt. Mein Körper wird in biochemischen Prozessen zersetzt und umgewandelt in die verschiedensten Dinge. Mein rationales Denken sagt mir einfach, dass es die einfachste Lösung ist und jegliche andere Möglichkeit entweder uns Menschen extrem bevorzugen würde (was ich eher ablehne, wir sind genauso unbedeutend im Universum wie alle Anderen) oder es in die Ewigkeit und Unendlichkeit geht (was ich paradox finde und auch eher ablehne). Aber dennoch gestehe ich zu, dass es möglicherweise anders kommen kann.

Ich hoffe allerdings (aber glaube nicht wirklich dran), dass ich nach dem Tod in eine Art höheres Bewusstsein aufsteige und auf ewig das Universum erforschen kann, bzw. mir die Wahrheit des Universums offenbart wird. Diese Hoffnung wird alleine durch meine schier endlose Neugierde geweckt. Oder um es ein wenig mit Goethes Worten zu sagen: Solange man ein Teil des Makrokosmos ist, solange wird man nie den Makrokosmos als Ganzes erfassen können. Deshalb hoffe ich, dass ich ein Bewusstsein außerhalb der Grenzen von Raum und Zeit einnehmen kann, wodurch ich in der Lage bin alles wahrzunehmen und die reine Wahrheit zu finden. Ich würde es einen Traum nennen.

Aber dieser Traum wird niemals mein Leben bestimmen. Meine Neugierde schon, aber dennoch. Ich versuche ein schönes Leben zu führen, eine Familie aufzubauen und in Würde abzutreten. Vielleicht schaffe ich es ja sogar einen Fußabdruck in der Geschichte zu hinterlassen, dass man sich an mich noch lange errinert. Und am Ende meines Lebens werde ich zurück blicken und froh sein, so dass ich das Ende mit der selben Neugierde empfangen kann, die mich auch im Leben antreibt.


Was ich eigentlich damit ausdrücken wollte: Ich lasse jedem seine Hoffnungen und Träume (solange sie nicht schaden, etc.) und lasse mir auch gerne von den Träumen anderer erzählen (die zeigen einem die schönste Seite an einem Menschen finde ich). Auch wenn man an seine Hoffnungen und Träume glaubt (was man tun sollte, tut der Psyche/Seele gut), dann ist das nicht schlimm. Schlimm wird es erst, wenn man anderen seine Träume aufzwingt, bzw. seine eigenen Hoffnungen und Träume aufgibt um die eines Anderen anzunehmen (jemandem helfen seine Träume zu erfüllen ist nochmal was Anderes).


PS: Sorry, wenn ich immer abschweife, aber mir gefällt das Thema. Vor allem wenn es so harmonisch verläuft wie gerade.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Lihannanshee - 16.08.2014, 02:23

Es freut mich, dass ihr das alle so nice findet... [Bild: cl-rar-wink.png]

Aber für mich ist das ganz normal. Smile

Nun, um deine Frage zu beantworten - ich kann nicht sagen es muss so sein - denn ich kann es nicht beweisen. Mein Glaube beruht auf Überzeugungen mit einer Prise Skepsis. Twilight happy
Und ganz sicher ist mein Glaube kein unumstößliches Dogma. Smile

EDIT:
Was coogle und ich unserem Baby jedoch anerziehen wollen, ist Menschlichkeit, denn die ist oberstes Gebot!
Güte, ein Grundrespekt vor allen Lebewesen und viel Freundlichkeit, dabei jedoch das eigene Wohl nicht aus den Augen zu verlieren und Glücklich sein. Das ist es, was wir unserem Kind als wichtige Dinge vermitteln werden. Twilight happy


RE: Glaubt ihr an Gott? - Whitey - 16.08.2014, 03:44

(16.08.2014)Lihannanshee schrieb:  EDIT:
Was coogle und ich unserem Baby jedoch anerziehen wollen, ist Menschlichkeit, denn die ist oberstes Gebot!
Güte, ein Grundrespekt vor allen Lebewesen und viel Freundlichkeit, dabei jedoch das eigene Wohl nicht aus den Augen zu verlieren und Glücklich sein. Das ist es, was wir unserem Kind als wichtige Dinge vermitteln werden. Twilight happy

Ich vermute, dass ist genau das, was viele Leute mit "christlichen Werten" meinen, aber deine Version gefällt mir eindeutig besser. ^^


RE: Glaubt ihr an Gott? - Lihannanshee - 16.08.2014, 03:48

Naja, Christus hat angeblich diese Werte ja geprägt, aber wenn wir mal ehrlich sind, dann ist das doch eigentlich ganz normal, oder sollte normal sein. AJ hmm

Danke übrigens. [Bild: rd-rarity4.png]


RE: Glaubt ihr an Gott? - Whitey - 16.08.2014, 04:03

(16.08.2014)Lihannanshee schrieb:  Naja, Christus hat angeblich diese Werte ja geprägt, aber wenn wir mal ehrlich sind, dann ist das doch eigentlich ganz normal, oder sollte normal sein. AJ hmm

Heh, da würd ich mich eher auf Cicero berufen, der hats gemacht bevor es cool war. [Bild: pc-ahipster.png]


RE: Glaubt ihr an Gott? - Bronyhead - 16.08.2014, 04:10

"Christliche Werte" hat eh erst seine jetzige Bedeutung, seit die Kirche an Macht verloren hat und nicht mehr Ketzer umbringen lassen kann. Herrschaft durch Vertrauen ist hart, Herrschaft durch Angst dagegen leicht. Aber das nur am Rande.

@Lihannanshee: Find ich prinzipiell sehr gut und vorbildlich.

Ich glaube wir brauchen einen Kindererziehungs-Thread langsam. RD laugh Beziehungsweise fallen mir gerade zig verwandte Themen ein, die alle ne eigenen Thread bräuchten eher. Versuche ich mal nur zu 90% abzuschweifen halt.



Der Thread-Titel lautet ja "Glaubt Ihr an Gott?". In der Regel ist diese Fragestellung auch nicht problematisch in der westlichen Hemisphäre, da wir weitgehend monotheistischen Glauben oder halt Nicht-Glauben haben. Problematisch wird sie erst, wenn wir unser Blickfeld auf den ganzen Globus ausdehnen und auch in die Vergangenheit schauen. Polytheistische Religionen (mehrere Götter) werden bei uns fast komplett ignoriert, da sie bei uns nur in der Geschichte als "Mythologien" (Nichts Anderes sind Religionen übrigens, rein von der Definition her) untergegangen und belächelt werden von den Meisten. Schauen wir aber zum Hinduismus im Raum um Indien herum oder den Shintoismus in Japan an, so finden wir doch noch recht aktive polytheistische Religionen.

Jetzt meine Frage (zu der ich morgen sicher ne Wall-of-Text abliefer, freut euch drauf): Warum werden polytheistische Religionen so belächelt bei uns? Gerade Nord-Europa hat immer noch eine starke Prägung durch die alten Religionen, auch wenn diese Prägung vom Christentum übernommen wurde. Die Bräuche sind nicht anders als beim Shintoismus (Hinduismus ist da zu komplex und wirr) und die Blutopfer kann man ja weglassen. Christen tun es ja auch nur symbolisch, obwohl in der Bibel direkt im Genesis-Evangelium von Anfang an Tiere geopfert werden.

Zu bemerken ist aber eine Neigung vor allem jüngerer Generationen zu den alten Bräuchen. Genug Leute feiern die Sonnenwenden im Jahr (ich im Übrigen auch) und lassen die alten Traditionen wieder durchbrechen. Umso mehr die Kirche in Verruf kommt, desto eher wird sich angeguckt was vor der Kirche war und scheinbar wollen sich Leute darauf zurück besinnen, was unser Kultur "geraubt" wurde.

Wie seht Ihr es? Sind die alten Religionen, Traditionen und Sitten wieder am aufleben oder ist es eher ein letztes Aufflackern, bevor sie ganz erlischen?


RE: Glaubt ihr an Gott? - Lihannanshee - 16.08.2014, 04:12

Ich finde ua die Shinto Religion sehr interessant. Und wenn man sich die Schreine ansieht kann man verstehen wieso diese heilig sind. *^*


RE: Glaubt ihr an Gott? - Whitey - 16.08.2014, 04:20

(16.08.2014)Bronyhead schrieb:  Warum werden polytheistische Religionen so belächelt bei uns?

Werden polytheistische Religionen belächelt? Darüber hab ich noch nie nachgedacht, aber ich hab auch noch nie einen Grund gesehen das zu tun. Wenn das so ist, dann könnte ich mir vorstellen, dass es daran liegt, dass wir in Europa schon seit gut 1000 Jahren das Christentum als vorherrschende Religion haben, also einen monotheistischen Glauben. Demnach wird Polytheismus wahrscheinlich als primitiv oder altmodisch angesehen, weil Europäer das nur aus grauer Vorzeit kennen, als es hier entweder römische oder nordische Götter gab. Darüber hinaus gibt es ja nur wenige Industrieländer in denen der Polytheismus übelebt hat, was zusätzlich dazu führt, dass man den Anschein bekommt, das würde nur von irgendwelchen steinzeitlichen Naturvölkern praktiziert werden.

Ansonsten ist es natürlich auch leicht sich über sowas wie Shinto lustig zu machen. Nach dem Motto: "Hihi, sie beten Bäume und Flüsse an."

Und btw, ich als Atheist sehe das Christentum natürlich als Mythologie unter vielen. Für mich ist das nichts heiliges.

(16.08.2014)Bronyhead schrieb:  Wie seht Ihr es? Sind die alten Religionen, Traditionen und Sitten wieder am aufleben oder ist es eher ein letztes Aufflackern, bevor sie ganz erlischen?

Ich glaube nicht, dass diese alten Sitten (vor allem wahrscheinlich das sogenannte Neuheidentum) wieder verschwinden werden. Wir haben bloß heutzutage die Möglichkeit ohne Probleme zu glauben was wir wollen und da suchen sich Viele eben aus, was ihnen am besten gefällt. Ich denke, die Hegemonie des Christentums wird einfach langsam zu einer viel diversiveren Gesellschaft werden, in der allerdings der Atheismus vorherrschen wird.

Und mal ehrlich, Odin ist ne ganze Ecke cooler als Jesus. xD Das finde ich wirklich, auch weil heidnische Götter viel menschlicher sind als dieser unsichtbare christliche Gott, wodurch man einen viel besseren Zugang dazu hat. Es ist nicht alles so abstrakt und metaphorisch.

Es sorgt auch für viel interessante Geschichten, was mir als Atheisten bei sowas natürlich wichtig ist. Ok, Jesus hat die Kranken geheilt, aber Thor hat sich als Frau verkleidet, um seinen Hammer von einem Riesen wiederzuholen. RD laugh


RE: Glaubt ihr an Gott? - Buntes Kleinpferd - 16.08.2014, 12:32

Ich belächele polytheistische und Naturreligionen keineswegs. Diese Religionen sind,verglichen mit den großen monotheistischen Weltregionen oft viel weniger "theoretisch", näher am Menschen und der materiellen Welt. Gerade den Shintoismus finde ich gar nicht so lächerlich, wenn man die Japaner aus der Sache rausstreicht (Japaner sind halt so, wie sie sind. Das liegt nicht am Shintoismus Wink): Man findet einen Ort, der einem gefällt und an dem man sich wohlfühlt, pflegt ihn, hält ihn in Ehren und baut einen hübschen Schrein. Das kann ich akzeptieren. Es ist ein schöner Gedanke, dass alles was existiert eine Seele oder einen Geist hat.

Vielleicht belächeln viele Menschen in den westlichen Kulturen die polytheistischen und Naturreligionen vornehmlich deshalb, weil keine Kirche dahintersteht, die die Regeln festlegt. Seien es nun Wicca oder Asatru, neues Druidentum oder was auch immer wir da haben: Es gibt oft kein normiertes Standardwerk, und schon gar keine Institution, die vorschreibt, wie die Religion zu verstehen und auszulegen ist. Jeder Anhänger solcher Glaubensrichtungen hat seine eigene Version seiner Götter und Geister, und seinen eigenen Weg mit ihnen zu kommunizieren oder zu ihnen zu beten. In einer Gesellschaft, in der seit über tausend Jahren die Kirche vorschreibt, was man zu glauben und wie man zu beten hat, und in der auch sonst alles von Staaten, Ämtern oder Konzernen normiert, standardisiert und mit Gesetzen versehen wird, wirkt so eine Denkweise womöglich illegitim oder schlicht falsch. Aber ich teile diese Auffassung nicht.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Hathagat - 16.08.2014, 18:12

*Finger-Knacken* Get ready for a wall of text Cheerilee awesome

Bronyhead, du hast anscheinend - verständlicherweise - nicht den ganzen Thread gelesen. Sei unbesorgt, den Polytheismus vertrete ich hier schon länger vehement... immerhin bin ich Polytheist Twilight happy


Der Polytheismus ist heute weltweit verbreitet. Am ehesten in Eurasien, wo es von Lappland bis zur Südsee noch unzählige ungebrochene Viel-Gott-Religionen gibt.
Der Polytheismus, der bei uns in Deutschland (außer in den slawischen und kelto-romanischen Gegenden) "Firne Sitte" hieß und heute vor allem unter dem Begriff "Heidentum" bekannt ist war nie wirklich tot.

Kurze Historie:
Die Christianisierung Deutschlands ging ja bekanntlich von Süd nach Nord von statten. Schon in der späten Antike begann es, da in den Grenzregionen zum christlich-römischen Reich - an Rhein und Donau - sich die verschiedenen Kulturen gerne vermischten. So übernahmen wir z.B. zwar den römischen Kalender, übersetzten die Wochentage aber in's Germanische und ersetzten die römischen Götter darin auch durch die unseren.
Mit der Zeit begann sich das Frankenreich, ausgehend vom Rheinland und Flandern, in alle Richtungen auszudehnen, und mit ihm das Christentum, das auch ab und zu den besiegten Völkern mit dem Schwerte aufgezwungen wurde. Zu Beginn des Mittelalters (um 600) waren dann ganz Süd-, West- und Mitteldeutschland christianisiert, offiziell. Der Norden kam dagegen später dran, die Christianisierung begann hier um 800, heidnische Erhebungen gegen die Kirche gab es hier bis in das 13. Jahrhundert jedoch immer wieder.
Mit der Zeit folgten dann auch nach und nach die skandinavischen Stämme, bis im Jahre 1000 letztlich Island christianisiert werden sollte. Da es gute Beziehungen zum Festland versprach, beschlossen die schlauen Isländer, sich nach außen hin zwar geschlossen christlich zu geben, im privaten aber freie Wahl zu haben wen sie anbeten sollten. Pinkie approved
Schon bald darauf, so ab dem 13. Jahrhundert, begannen skandinavische Gelehrte sich wieder für die firnen Sitten zu interessieren. In jener Zeit wurden auch all die berühmten nordischen Sagen, wie die der Edda-Schriften, nieder geschrieben. Allmählich kam die Wieder-Entdeckung des Heidentums in Fahrt, angeheizt wurde das ganze dann in der Renaissance, als man in Südeuropa wieder die antiken Mythen und Götter entdeckte. Bis auf ein paar kleine Ausnahmen hielt sich jedoch die Begeisterung für die alten vorchristlichen Götter in deutschen Landen arg in Grenzen, bis in das 19. Jahrhundert.
Denn da kam kein geringerer als der werte Herr Jakob Grimm, der ganze wissenschaftliche Werke über die heidnische Religion in Deutschland und was davon übrig geblieben war schrieb. Dies war quasi der Urknall für das neue Heidentum hier bei uns. Unglücklicherweise aber nahm das alles schnell eine unschöne Wendung: Die Nationalromantik war gerade in diesen Jahren ganz stark am erblühen, und bekanntlich sponn' sie sich ihre "deutsche Kultur und Geschichte" wie sie es wollte zusammen. Da kam ihnen die aufflackernde Begeisterung für das Heidentum und die Germanen gerade recht, um einen historischen Mythos, eine große germanische und wild-romantische Vergangenheit zu (v)erklären... und auch wenn ich ein Riesen-Fan von Wagners Opern bin, aber da wurde das Heidentum schlichtweg verfälscht und missbraucht. Seitdem tragen die Germanen auch ihre "Flügelhelme" oder "Hörnerhelme"... Twilight: No, Really?
Wie es weiter geht weiß man ja. Nach den Nationalromantikern missbrauchten Nationalisten die heidnischen Sitten (übrigens war das damals kein rein deutsches Phänomen), bzw. das was man mittlerweile dafür hielt, für politische Ziele, und dann kamen die Rassisten, die irgendwelche arisch-reinrassigen Herrscher-Ideologien in ganz banale Mythen und Sagen hinein interpretierten. Hitler selbst war gar nicht mal so der Heiden-Fan, aber Himmler hat einen ganzen kranken Kult darum aufgebaut.
Nach dem Krieg wollte eigentlich kaum einer bis gar keiner mehr etwas damit zu tun haben, was auch nur ansatzweise etwas mit Germanen zu tun hatte. Leider hält das in Deutschland bis heute hie und da stark an.
Dann kam die 68er-Bewegung und die Hippie-Ära, mit ihren alternativen Lebensmodellen und der neuen Spiritualität, et cetera. Im guten alten Island, das bis heute so wenig christianisiert ist, dass man in Reykjavik nicht mal auf den Wohnstätten von Elfen bauen darf, nahm das eine interessante Wendung: Immer mehr Leute wandten sich dem als vertaubst geltenden und eh halbherzigen Christentum sowie der trockenen modernen Nüchternheit ab und wollten sich wieder auf ihre naturnahen Wurzeln beziehen. Verklärung oder gar Rassismus sollten auch gänzlich fort bleiben, man wollte seinen Glauben auf einer tolerant-augeklärten Basis und historisch korrekt ausleben. Die neue Bewegung begann von da ab mit jenen Idealen einen neuen Siegeszug: Erst nach Skandinavien, später begann man auch in den USA vermehrt zu den nordischen Göttern zu finden. Eine neue Begeisterung erwuchs für die heidnischen Sitten, die nicht nur in Britannien und den ehemaligen Ostblock-Staaten eigene heidnische Wellen erweckte, sondern sich auch - aber leider erneut verklärt - in Metal-Musik und New-Age-Esoterik fand.
Stand heute: In Island sind die Firnleute die zweitgrößte religiöse Gruppe (nach den Christen) und sie werden stetig einflussvoller, momentan wird sogar ein großer Tempel in Reykjavik gebaut. Im Rest Skandinaviens sind die Firnleute ebenfalls sehr verbreitet und hie und da gelten sie schon als etwas ganz normales. In den USA haben diverse Institutionen wie die Armee die firnen Sitten bereits als echte Religion anerkannt. In West- und Ost-Europa finden auch immer mehr Menschen dahin. Nur in Deutschland sieht es noch ein wenig rar aus, und zwar 1. aus dem Scheuen von allem, was mit Germanen zusammen hängt und 2. weil die bereits bestehenden Firnleute in Deutschland selbst untereinander recht verstritten sind. Dazu später mehr.

Wie ich geschrieben habe; tot waren die firnen Sitten in Deutschland nie. Sicherlich ist es richtig, dass der aktive Kult irgendwann mehr oder minder sein Ende fand. Doch vieles hat die Christianisierung überdauert, primär als Volksbrauchtum. Denn das ist es viel mehr, das Heidentum. Man kann es weniger mit heutigen großen Religionen wie Christentum oder Islam vergleichen, sondern viel mehr mit Brauchtum, das heute vor allem auf dem Land noch gepflegt wird.
Das kommt von ganz banalen, alltäglichen Sachen wir unseren Wochentags-Namen, der Bedeutung der Eiche für uns oder diversem "Aberglauben" bis hin zu ganzen Fest-Zeiten und Festen wie Osterfeuer oder Tanz in den Mai.
Am meisten aber haben die firnen Sitten bis heute dort überlebt, wo sie vor der Christianisierung auch ihren festesten Platz hatten: In Sagen, Märchen und Mythen. Einige Märchen, wie Dornröschen, strotzen nur so vor heidnischen Inhalten, ja das Märchen von der Frau Holle kann man sogar als reine und direkte Wiedergabe heidnischer Religion sehen. Und natürlich viele regionale Sagen, die von der wilden Jagd, düsteren Geisterreitern, Zwergen, Elfen, Riesen, Nixen, Hexen, Drachen und so weiter handeln... die meisten haben ihren Ursprung in der firnen Sitte. Twilight happy

Die firne Sitte ist im Grunde eine Bauern-Religion. In diesem Lichte sollte man sie im Übrigen auch stets sehen.
Die meisten Götter und Wesen bringen Fruchtbarkeit und Glück. Die Feste drehen sich um den Lauf der Jahreszeiten und das bäuerliche Jahr, von der Saat bis zur Ernte.
Die Religion kommt eigentlich fast gänzlich ohne hoch-komplexe Theologie aus. Wenn sich ein Kind fragte, wie Thunar (ein Gott) den Donner mache, dann hieß es nicht "Er macht es einfach, frag nicht weiter, seine Wege sind unergründlich, blablub,...", sondern ganz banal und simpel "Ja, das ist das Krachen das kommt wenn er mit seinem Hammer einen Riesen erschlägt, weil der nämlich unsere Ernte verhageln wollte." Cheerilee awesome
Es ist eine sehr einfache und menschennahe Religion. Die Götter sind weder allmächtig, noch unfehlbar, noch allwissend... es gibt sogar Sagen, wo ein Mensch auch mal einen Gott überlistet. Ja, die Götter sind sehr menschlich und handeln auch aus den selben Gründen wie die Menschen, oder auch anders herum, immerhin sehen die Firnleute den Menschen und seine Moral als direkten Nachfahren der Götter. Jedenfalls sind einem die Götter somit auch nicht immer gewogen, bzw. "das reine Gute", und es gibt auch Sagen wo sich so ein Gott mal unter ein Heer mischte, um ein anderes auf zu reiben. Das, wo doch beide Heere treue Firnleute waren. Whining
Da jeder Stamm teils andere Götter verehrte und jede Sippe ihre Riten leicht unterschiedlich ausübte, wird im Heidentum auch kein Anspruch auf die eine, reine Wahrheit oder gar auf die Gültigkeit der Religion für alle Menschen gestellt.

Wer noch Fragen zur firnen Sitte a.k.a. dem Heidentum hat: Immer her damit! AJ Prost


So, und nun dazu, weshalb diese Religion oftmals belächelt wird. Natürlich der Klassiker seitens der konventionellen Religionen: "Ähh, das ist doch keine richtige Religion, und veraltet sowieso..." Da kann man nichts zu sagen bei. Sicherlich ist es ungewohnt davon zu erfahren, dass es heute wieder Firnleute gibt, doch ohne Unwissenheit ist es so normal wie ein Trachten-Verein.
Und natürlich schwingt aber auch immer der Nazi-Vorwurf mit... Undecided

Eine Gruppe hackt aber am ehesten auf den Firnleuten rum, und das sind: Sie selbst. Ja, es ist wahr, wir hätten hier in Deutschland wahrlich das Potenzial so gesellschaftlich anerkannt zu werden wie in Schweden oder den USA. Aber der deutsche Heide scheut vor allem eines; und das ist: Organisation.
Denn damit wird stets Indoktrination und Unfreiheit verbunden, und es ist ja auch wahr, dass so ein Verein zumindest ein paar Richtlinien haben muss. Aber es ist den Heiden hier in Deutschland so wichtig, ihr eigenes Ding zu machen, dass sie nicht mal für 5 Minuten dieses Ding ein wenig nur umändern. Es gibt durchaus ein paar heidnische Vereine, die sind aber teils gänzlich unterschiedlicher Coleur und erste Versuche, einen gemeinsamen Nenner zu finden um öffentlich auch mal etwas bewirken zu können gab es erstmals vor wenigen Wochen erst.
Ein weiterer Punkt ist: Synkretismus. Synkretismus ist es, wenn man mehrere verschiedene Religionen, oder Teile davon, in seinem persönlichen Glauben zusammen würfelt. An sich ist das natürlich ganz und gar nichts schlimmes, aber man muss sich ernsthaft die Frage stellen, ob etwas, was nur im Ansatz auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen über die heidnische Religion basiert, wirklich noch als solche oder Nachkomme einer solchen zu bezeichnen ist. "Quellenfreunde" und "Traditionalisten" sind aber unter Heiden leider relativ ungern gesehen...
Es gibt verhältnismäßig kleinere rekonstruktionistische Gruppen, die sich selbst auch korrekterweise "Firnleute" nennen (hier ist einer), die sich ernsthaft darum bemühen, ihren Glauben so zu leben wie es die Altvorderen taten, natürlich im Rahmen der Aufklärung und des Grundgesetzes. Sie bzw. wir studieren Quellen und arbeiten auch viel mit Brauchtum, Etymologie und so weiter zusammen. Da ist es ganz klar, dass wir unseren Glauben andauernd überprüfen, richtigstellen und hinterfragen müssen, um unserem Ziel immer ein kleines Schrittchen näher zu kommen. Hierbei steht also nicht der Glaube an die Götter als solcher so gesehen im Vordergrund, sondern der Glaube daran, dass der Glaube der heidnischen Ahnen jener ist, der uns selbst inne wohnt und entdeckt werden will. Einfach ist das nicht immer, gerade erst vor ca. 1 Jahr wurden die neuesten Forschungsergebnisse veröffentlicht, in denen man endlich den germanisch-heidnischen Kalender größtenteils rekonstruieren konnte.
Denn zuvor wurde meist ein typisch "neuheidnischer Kalender" verwendet; ein Mix aus christlichem, keltischem und wiccanischem Kalender. Lyra eww

Doch wie gesagt ist das ein recht geringer Teil, der sich seriös mit der firnen Sitte beschäftigt. Der Großteil, der oft unter neuzeitlichen Begriffen wie "Ásatrú", "Neopaganismus" oder "Naturglaube" zusammen kommt, beschäftigt sich weniger mit Wissenschaftlichen Thesen und Erkenntnissen oder etwa Brauchtum und Traditionen. Dieser äußerst bunte Haufen ist ein Misch-Masch aus Heavy-Metal-Fans, 19.-Jahrhundert-Romantikern, Möchtegern-Spirit-Schamanen, New-Age-Esoterikern, Marvel-Fans und Gegenbewegung-Öko-Hippies.
Ihre Vorstellungen vom alten Glauben sind natürlich absolut legitim da jeder glauben darf was er will. Und ihre Ausrichtungen des laten Glaubens sind auch manchmal ganz cool oder schön spirituell... doch eben, und das ist der Punkt, kaum das, als was es bezeichnet wird: Eine versuchte Rekonstruktion der vorchristlichen Sitten. Eben Neuheidentum, wenn man so will.

Tja, und weil all diese Strömungen sich ihre Fehler immer gerne gegenseitig an den Kopf hauen, und wir Firnleute da dann auch immer gerne den Oberlehrer spielen, ist es bislang so, dass diese alte Religion in Deutschland zwar mehr oder minder stark vertreten ist, aber sehr uneins und manchmal ein kindlich-streitiger Haufen... und wie gesagt, erste Versuche einer bundesweiten kooperation starteten erst in den letzten paar Wochen.
Mal sehen was kommt, ich bin zuversichtlich Twilight happy



Whitey schrieb:aber Thor hat sich als Frau verkleidet, um seinen Hammer von einem Riesen wiederzuholen
Vergiss nicht Loki, der ein Seil an einem Ende an die Hörner einer Ziege, am anderen Ende an seinen Hodensack festband und dann mit ihr ein makaber-schmerzhaftes Tauziehen begann, um eine Riesin zum Lachen zu bringen Cheerilee awesome


RE: Glaubt ihr an Gott? - Linzerony - 16.08.2014, 18:24

Frage: Glaubst du an Gott?
Antwort: Ja.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Triss - 16.08.2014, 22:18

(15.08.2014)Bronyhead schrieb:  Man sollte Kinder aus jeglichen religiösen Aktivitäten raushalten bis diese 16 sind und frei darüber entscheiden können.

Die große Frage: ist auch das nicht wieder eine Indoktrinierung? [Bild: cl-ts-shrug.png]

Bzw. was heißt raushalten? 10-jähriges Kind sagt: ich will mal in den Gottesdienst. Mama: nein, erst wenn du 16 bist! [Bild: cl-ts-shock.png]

Ich bin übrigens nicht getauft und nie in der Kirche gewesen, weil meine gesamte Familie aus Atheisten besteht und trotzdem gläubig. Auch wenn ich wohl definitorisch eher ein Agnostiker wäre, denn wissen tu ich ja nu nix.


RE: Glaubt ihr an Gott? - derGarrulus - 19.10.2014, 22:46

Glaube ich an Gott: Ja
Religion: praktizierender Muslim

Im Islam heißt es ja "Es gibt keinen Zwang im Glauben" oder "Ihr habt eure Religion und wir haben unsere"

Sprich die ganzen religiösen Analphabeten genannt IS haben nix mit dem eig. Islam zu tun

Ich würde niemals Krieg gegen Unschuldige (egal welcher Religion) befürworten FS sad


RE: Glaubt ihr an Gott? - Icy - 20.10.2014, 13:25

Hm....

Ich finde es mehr als interessant wie viele der Teilnehmer an dieser Umfrage angegeben haben das sie Atheisten sind. Das ist wohl aber mehr eine Tatsache die eine Aussage über das Fandom schafft. Dennoch sehr interessant.

Nun ich persöhnlich erstmal bin, getaufter Christ. Evangelisch Protestantisch um genau zu sein. Warum? Weil ich es mir nicht aussuchen konnte.
Das wurde entscheiden als ich nocht nicht selbst entscheiden konnte und weiter ausgeführt in einem Alter, wo mir das ganze Thema relativ egal war.
Damals hab ich nur die Konformation gesehen welche mit einem beachtlichen Anteil an Geld zusammen liegt.
Ich frage mich ob die das so eingeführt haben damit alle Jungen Leute auch dabei bleiben.

Naja nun mittlerweile wüsste ich nicht warum ich aus dem Glauben aussteigen sollte.
Klar könnte ich Konvertieren und zu einer Kirche gehen die Nachweislich mit meiner Kirchensteuer was vernünftiges anstellt und nicht etwa nem Erzbischof ne Multimillionen Dollar Villar bezahlt. Ein glück bin ich nicht Katholisch.

Tatsächlich habe ich früher mal mit dem Gedanken gespielt zu Konvertieren.
Damals war ich sehr von den Gedanken hinter der Kirchlichen Vereinigung der Rastafari angetan.
Und das nicht nur wegen des Konsums von Rauschmitteln. Damals war das echt ne Lebenseinstellung von mir und ich hab mich tief da hinein versetzt, aber mittlerweile bin ich ab davon und hab mir lange keine großen Gedanken mehr über Religion gemacht, da ich meinen eigenen Glauben vertrete.

Nun arbeite ich seit geraumer Zeit in einem Krankenhaus. Dort wird verlangt das man Angehöriger einer Kirche ist. Welche ist vollkommen egal, aber man muss einer angehören. Atheisten werden nicht angestellt.
Außer man ist Pseudoatheist und behauptet man wäre einer, zahlt aber trotzdem brav weiter die Kirchensteuer.

Für mich ist das kein Problem, da ich ja sowieso in der Kirche bin.
Da könnte man sich jetzt drüber aufregen und sagen das wäre Diskreminierung, aber ich weiss ehrlich gesagt nicht ob das nur hier so ist oder überall.
Ich finde das schon ok so.

Ich für meine Person gehe jedenfalls nicht sehr oft in die Kirche, um mir dann erzählen zu können ich wäre ein guter Gläubiger.
Mich verbindet ehrlich gesagt nichtmal was mit der Kirche welche in meinen Papieren steht.
Ich bin einfach der Meinung an Gott zu glauben ohne mir von einer Kirchlichen Einrichtung vorgeben zu lassen welcher es ist.
Ist doch scheiß egal, wie man ihn nennt, von welcher Kirche er kommen soll oder was weiss ich.
Der Glaube zählt und das ist alles.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Nic0 - 20.10.2014, 15:36

(20.10.2014)Icy schrieb:  Nun arbeite ich seit geraumer Zeit in einem Krankenhaus. Dort wird verlangt das man Angehöriger einer Kirche ist. Welche ist vollkommen egal, aber man muss einer angehören. Atheisten werden nicht angestellt.
Außer man ist Pseudoatheist und behauptet man wäre einer, zahlt aber trotzdem brav weiter die Kirchensteuer.

Ich kenne so etwas nur von katholischen Krankenhäuser, dass hier auch andere Konfessionen erwünscht sind, wäre mir neu.
Jedenfalls finde ich es eine Frechheit, dass die Kirche hier Sonderrechte bekommt und den Angestellten Verordnungen vorschreibt, für die man in gewöhnlichen Krankenhäusern seinen Arbeitgeber schneller verklagen könnte als der dich feuern kann. So etwas finde ich lächerlich und veraltet.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Herrmannsegerman - 20.10.2014, 16:50

(20.10.2014)zer0x schrieb:  
(20.10.2014)Icy schrieb:  Nun arbeite ich seit geraumer Zeit in einem Krankenhaus. Dort wird verlangt das man Angehöriger einer Kirche ist. Welche ist vollkommen egal, aber man muss einer angehören. Atheisten werden nicht angestellt.
Außer man ist Pseudoatheist und behauptet man wäre einer, zahlt aber trotzdem brav weiter die Kirchensteuer.

Ich kenne so etwas nur von katholischen Krankenhäuser, dass hier auch andere Konfessionen erwünscht sind, wäre mir neu.
Jedenfalls finde ich es eine Frechheit, dass die Kirche hier Sonderrechte bekommt und den Angestellten Verordnungen vorschreibt, für die man in gewöhnlichen Krankenhäusern seinen Arbeitgeber schneller verklagen könnte als der dich feuern kann. So etwas finde ich lächerlich und veraltet.

Wenn es ein krichliches Krankenhaus ist, dann ist das vollkommen rechtens. Da gibt es sogar ein Urteil dazu, welches die Krankenhäuser dazu berechtigt.

BMW kann dich ebenfalls vor die Tür setzten wenn du bei VW unter Vertrag bist. Rechtlich ist das das selbe.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Chaosmagic - 20.10.2014, 17:12

Ich glaub nicht nur weil man Kirchensteuer zahlt Pseudo Atheist ist.
Ein Atheist ist ja eine Person die an keinen Gott glaubt
und nur weil man Kirchensteuer zalht bedeutet es nicht das man an einen Gott glaubt.
Es kann so einige Gründe geben wie zbs man lebt noch bei Eltern
und die wollen es nicht das man aus der Kirche austritt solange man bei denen lebt.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Icy - 20.10.2014, 17:44

Naja wenn man bei den Eltern lebt ist man ja meistens sowieso nich Schüler oder Auszubildender und zahlt keine steuern. Wenn es anders ist und Steuern zahlt aber sagt, dass man man Atheist ist, bin ich der Meinung, dass man zu dem Zeitpunkt sein eigener Herr ist und aus der Kirche austreten kann.

Wegen dem Krankenhaus. Hier ist es so, dass das Krankenhaus kirchlich gebunden ist. Hier hängen auch überall Psalm Bilder rum. Sie Führung möchte dass man sich mit der Einstellung des Krankenhauses anfreundet und dazu gehört hier der glaube. Rechtens ist das hier auf jedenfall.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Nic0 - 20.10.2014, 18:48

(20.10.2014)Herrmannsegerman schrieb:  Wenn es ein krichliches Krankenhaus ist, dann ist das vollkommen rechtens. Da gibt es sogar ein Urteil dazu, welches die Krankenhäuser dazu berechtigt.

BMW kann dich ebenfalls vor die Tür setzten wenn du bei VW unter Vertrag bist. Rechtlich ist das das selbe.

Ja, natürlich ist es rechtens, aber ich kann nicht verstehen warum. Bei Firmen ist es ja noch etwas ganz anderes. Dort schadet man der eigenen Firma, wenn man beim Konkurrenten aushilft.
Aber schade ich jetzt den Christen (und somit dem Krankenhaus), wenn ich Atheist bin? Gibt es bei Religionen denn ein gerechtfertigtes Konkurrenzdenken?


RE: Glaubt ihr an Gott? - Chaosmagic - 20.10.2014, 18:55

Können kann ich schon aber Eltern wollen das halt nicht so.
(obwohl ich irgendwie das Gefühl habe es hat was damit zutun das es dann teurer für sie werden würde falls ich begraben werden müsste wenn ich ausgetreten bin )
Bin dadurch aber nicht gleich weniger Atheist.
Ich weiß nicht ob ich es je erwähnt habe aber um ehrlich zu sein habe ich mir nie Gedanken gemacht und interessiert für so Religiöses. Hatte auch nie wirklich Glaube an einem Gott und Religion in der Schule finde ich auch irgendwie unnötig. (bekamen sowieso alle eine 1 )