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Glaubt ihr an Gott? - Druckversion

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RE: Glaubt ihr an Gott? - Rarxity - 30.01.2013, 23:08

(30.01.2013)Nimpi schrieb:  Du ich habe nichts gegen Luthers Errungenschaften ansich, das wollt ich garnicht anprangern, sondern gegen die Übersetzung heute, denn es gibt halt bessere Wahlen heutzutage.

Trotz allem ist Luther halt nicht nur Kontra Vatikan gewesen, (er wollte ja keine auflösung sondern reformen, und war sonst dem Vatikan recht treu) sondern auch Kontra arabischer Welt und das hat er auch gepredigt, darum gings mir im einen und wie gesagt im anderen um die Auswahl heute.

das stimmt wohl, Luther war per se keiner, der es auf eine Spaltung angelegt hat. und natürlich, seine Islamhetze ist nicht aus den Augen zu verlieren -- aber diese ist auch aus dem Kontext der Zeit heraus zu interpretieren (was das nicht entschuldigt, lediglich rechtfertigt).

Es gibt mit Sicherheit bessere Wahlen heute; aber es ist nicht nur ein Dokument der Zeit, sondern, wie schon gesagt, auch mit Kommentaren versehen, die teilweise einen recht spanneden Zugang erlauben; davon abgesehen ist es recht schön zu lesen - wenn man sie nicht zu religiösen zwecken benützt zumindest, über diesen nutzen kann ich wenig sagen, wie ich zugeben muss FS grins

(30.01.2013)Nimpi schrieb:  
Aber Charles hats mal wieder absolut gut beobachtet und Recht, hier entsteht gerade eine Konfliktdiskussion die dann sicher kaum noch zu unterbinden ist.

Also ums überspitzt zu sagen, wir fassen uns an den Händen und habens und wieder alle Lieb,
Oder einfach, Toleranz und durch Wissen gestärkte Meinung ;-)

ich halte Streit fast für vorprogrammiert beim Thema "Glaubt ihr an Gott" RD wink
um so wichtiger, dass manche User die anderen immer mal wieder auf die Sachebene zurückholen (wie Charles und du etwa Pinkie approved)


RE: Glaubt ihr an Gott? - Erzähler - 30.01.2013, 23:11

(30.01.2013)Wonderbolt21 schrieb:  
(30.01.2013)Nimpi schrieb:  Alle, bitte Alles nur nicht die Lutherbibel (auch Luther war ein Sarrazin seiner Zeit, wie er gegen den Islam predigte der damals viel Weiter war als die christliche Welt, wieso sind denn sonst so viele Bauern aus der Unterdrücken Europas in die Türkei gegangen bzw. das osmanische Reich).

Luther hat sich vor allem antijüdisch geäußert. Aber das ist nicht der Punkt. Denn genau sowas meine ich: "Damals" war niemand irgendwie "weiter". Die Vorstellung vom "finsteren Mittelalter" (wobei man Luther schon in die frühe Neuzeit einordnen kann) ist schlicht und einfach irreführend. Im Abendland wie im Morgenland gab es herausragende Gelehrte, gerade in den Kirchen und Klöstern, wenn man von Europa spricht. Jedoch war die Bildung nicht jedem zugänglich. Der Großteil der Bevölkerung hatte damit nichts zu tun. Es ist aber eine falsche Annahme, im Morgenland wäre dies anders gewesen.

Naja Luther war auch ein Beführworter der Hexenverbrennung, wahr also in dieser Hinsicht auch kein Heiliger. Luther ist ein Kind der Aufklährung mit all seinen negativen und Positiven Aspekten.

Der Orient war in mancher hinsicht eher weiter als der Okzident, vorallem was hygiene anbelangte. So Galt Waschen noch bis ins 17 Jahrhundert in Europa als ungesund (das Wort Parfürm, kommt vom französischen wort par fumer, für den geruch, da sich adlige nur selten gewaschen haben und desshalb etwas brauchten um den Geruch zu überdünken) so waren Badehäuser im Arabischen raum ein gesellschaftlicher treffpunkt (ähnlich wie bei den Griechen zu ihrer blütezeit). Es ist interessant das sich der Orient und der Okzident dauernd im forschritt ab zu wechseln scheinen.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Nimpi - 30.01.2013, 23:12

(30.01.2013)Rarxity schrieb:  ich halte Streit fast für vorprogrammiert beim Thema "Glaubt ihr an Gott" RD wink
um so wichtiger, dass manche User die anderen immer mal wieder auf die Sachebene zurückholen (wie Charles und du etwa Pinkie approved)

Naja Streit ist doch eher das Produkt zweier Parteien die ihre Meinung vertreten ohne auf die andere einzugehen und sich mit einadern zu beschäftigen.

Wenn man sich gegenseitig toleriert und auf die Meinung der Anderen nicht herrschend und rechthabend eingeht ist es doch eher eine Diskussion ;-)

Wir sind zwar nah am Wahnsinn, aber auch weit Weg von ihm.

(30.01.2013)Erzähler schrieb:  Es ist interessant das sich der Orient und der Okzident dauernd im forschritt ab zu wechseln scheinen.
Ich wüsste gerne wies heute ist wenn die erste Belagerung Wiens anders verlaufen und die Truppen der Osmanen nicht im Schlamm versunken wären.

So scheint es, und so wird es einem beigebracht, aber eigentlich haben immer beide von einander profitiert, auch wenn der eine meist stärker vorran war.

Ein tolles Beispiel ist doch auch der 3 Religionen Staat der iberischen Halbinsel bis zum ersten Kreuzzug gegen diesen. Lohnt sich damit auseinanderzusetzen.



Menno, das ist schon nen interessantes Thema, mag nich wer nen Thread dazu starten sonst fällt hier zu viel an Halbaussagen und Halbwissen (auch von mir kundgetan) an, es passt hier nur langsam nimmer wirklich rein und lenkt vom eigentlichen Thema des Threads ab.....


RE: Glaubt ihr an Gott? - Wondi - 30.01.2013, 23:12

(30.01.2013)Nimpi schrieb:  Luther, als Prediger vorallem der Bauern, in der Zeit der Bauernbewegung hat ganz klar auch dem Kampf dem System angesagt das im osmanischen Reich herrschte, und darauf bezog ich meine Aussage vorallem, denn im osamnischem Reich war das Recht der Bevölkerung anders aufgeteilt und in der hinsicht auch ''gerechter'' oder demokratisch, wenn man so will.

Demokratisch? Belege bitte. Wüsste nicht, dass ein Sultanat dieser Art in irgendeiner Weise "demokratisch" sein kann.

(30.01.2013)Nimpi schrieb:  Und dies war mein Bezug zu weiter, natürlich gab es überall Gelehrte und Errungenschaften, trotzdem ist es so das es immer Epochen gab in denen in bestimmten geographischen Lagen ein gewisser Vorsprung herrschte.

Das kann man pauschal nicht verneinen. Aber so, wie dieses "Argument" immer gebracht wird, stimmt es einfach nicht. Das meinte ich. Denn es suggeriert eine riesige, klaffende Lücke, die es so einfach nicht gegeben hat.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Charles - 30.01.2013, 23:29

Wisst Ihr, mir sind die historischen Hintergründe - zumindest in diesem Thread - ziemlich egal. Mir geht es um die heutigen realweltlichen Auswirkungen von Religion und Glaube.

Daher verwende ich auch nicht das "Kreuzzug-Argument". Dies heutigen Christen vorzuwerfen ist wie zu sagen alle Deutschen wären Nazis, weil es hier nun mal das Dritte Reich gab. Ein offensichtlicher Unsinn.

Auch das Argument "Genauso wie wir heute Neonazis ablehnen sollten wir Christen ablehnen weil sich diese Religion mit Schuld beladen hat!" ist irrational. Es gab nur eine Nazi-Ideologie. Diese ist vollständig abzulehnen. Aber es gibt über 30.000 christliche Untergruppierungen auf dieser Welt. Nicht alle davon sind automatisch abzulehnen und die wenigsten davon in einer Schärfe wie man die Nazi-Ideologie ablehnen muss.

Ach so, und nur zur Sicherheit: Ich halte irrationale Glaubensüberzeugungen jeder Art immer noch für mindestens potentiell problematisch und ganz häufig für die Grundlage der schlimmsten Dinge die auf dieser Welt passieren!
Das aber nur damit nicht einige jetzt meinen ich wäre plötzlich vom Un-Glauben abgefallen. Cheerilee awesome


RE: Glaubt ihr an Gott? - Erzähler - 30.01.2013, 23:32

(30.01.2013)Wonderbolt21 schrieb:  Das kann man pauschal nicht verneinen. Aber so, wie dieses "Argument" immer gebracht wird, stimmt es einfach nicht. Das meinte ich. Denn es suggeriert eine riesige, klaffende Lücke, die es so einfach nicht gegeben hat.

Naja es gab durch die geschichte immer "Ballungszentren des Wissens" Athen ist eines der Prominentest beispiele wo die grundlagen der Philosphie, Geometrie und Demokratie (in beschränktem masse) entwickelt wurden. Was man nicht vergessen darf ist, das Information damals bedeutend langsamer verteilt wurde. Wenn heute jemand sagen wir ein Heilmittel gegen Krebs entwickelt, erfahren wir dadurch quasi in echtzeit über Internet und Fernsehen. Damals dauerte es bedeutend länger um informationen zu veteilen, mal abgeseheen davon das die wenigsten überhaupt daran interessiert waren. So gab es durchaus kulturelle und Technologische unterschiede zwischen diesen Ballungszentren und "dem Rest der Welt". Dies wiederum führte dazu das informationen leichter verschwinden (ein grieche dessen namen mir entfallen ist hat z.B. bereits eine erste Dampfmaschine entwickelt, das wissen ging jedoch "verloren") oder von Mächtigen Positionen verschleiert wurden (Galileo Galilei war nicht der erste der sagte die erde sei nicht das Zentrum des Universums und eigentlich wusste das auch jeder der sich damit beschäftigte, er war lediglich derjenige der dumm/mutig genug war es offen auszusprechen).

(30.01.2013)CharlesErnestBarron schrieb:  Ach so, und nur zur Sicherheit: Ich halte irrationale Glaubensüberzeugungen jeder Art immer noch für mindestens potentiell problematisch und ganz häufig für die Grundlage der schlimmsten Dinge die auf dieser Welt passieren!
Das aber nur damit nicht einige jetzt meinen ich wäre plötzlich vom Un-Glauben abgefallen. Cheerilee awesome

dazu fällt mir immer dieses zitat aus Terry Pratchets Hogfather ein

Spoiler (Öffnen)



RE: Glaubt ihr an Gott? - Ianus - 30.01.2013, 23:58

Zitat:Luther ist ein Kind der Aufklährung mit all seinen negativen und Positiven Aspekten.
Das möchte ich so nicht stehen lassen. Zwischen Luther und der Aufklärung(eher 17.Jh.) lagen noch einige Jahrzehnte. RD wink

Ich bin froh, in einem doch eher sakulär geprägtem Land zu leben und mich problemlos als agnostischen Atheisten bezeichnen zu können. Gerade in den USA z.B. wird Atheismus oft extrem negativ assoziiert...
Obwohl ich in erster Linie aus den Vernunftgründen(die, welche Charles hier unermüdlich wiederholt) meine Position ableite, finde ich es schade, dass immer wieder etwas behauptet wird wie: "Atheisten sind "kalte Rationalisten", welche kaum Verständnis für Glaubige haben und verkennen, dass der Mensch träumt und fühlt und keine aus dem Menschsein abgeleitete Moral haben." Kommt das jemanden bekannt vor?

Dabei sehen gerade solche Menschen oft die Chancen in der Nichtexistenz Gottes: Keine Moral, die uns befiehlt, sondern unsere Vernunft und unser Wille; keine Schranken einer Autorität, sondern Platz zum Entfalten. Nichts, das über uns richtet - stattdessen dürfen wir sein, was wir sind, und finden unsere Moral und Leitlinien in uns. Vernunft und Gefühl zusammen. Sry für das Pathos.

Worum es im Grund geht: Wenn wir uns nicht auf eine heilige, von einem für uns unantastbaren Wesen gegebene Moral verlassen müssen, so hätten wir die Chance, uns eine Moral zu schaffen, die nur für den Menschen gemacht ist, von dessen Vernunft ausgeht und ihm dienen soll statt dem Willen eines "perfekten" Spiegelbildes unserer selbst.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Erzähler - 31.01.2013, 00:16

(30.01.2013)Ianus schrieb:  Das möchte ich so nicht stehen lassen. Zwischen Luther und der Aufklärung(eher 17.Jh.) lagen noch einige Jahrzehnte. RD wink

Natürlich ich meinte es mehr im sinne von, in frage stellen der existierenden ordnung als eine explizite epoche.

(30.01.2013)Ianus schrieb:  Ich bin froh, in einem doch eher sakulär geprägtem Land zu leben und mich problemlos als agnostischen Atheisten bezeichnen zu können. Gerade in den USA z.B. wird Atheismus oft extrem negativ assoziiert...
Obwohl ich in erster Linie aus den Vernunftgründen(die, welche Charles hier unermüdlich wiederholt) meine Position ableite, finde ich es schade, dass immer wieder etwas behauptet wird wie: "Atheisten sind "kalte Rationalisten", welche kaum Verständnis für Glaubige haben und verkennen, dass der Mensch träumt und fühlt und keine aus dem Menschsein abgeleitete Moral haben." Kommt das jemanden bekannt vor?

Dabei sehen gerade solche Menschen oft die Chancen in der Nichtexistenz Gottes: Keine Moral, die uns befiehlt, sondern unsere Vernunft und unser Wille; keine Schranken einer Autorität, sondern Platz zum Entfalten. Nichts, das über uns richtet - stattdessen dürfen wir sein, was wir sind, und finden unsere Moral und Leitlinien in uns. Vernunft und Gefühl zusammen. Sry für das Pathos - es ist spät.

Ich bin grundsätzlich deiner Meinung, selber nicht gläubig, ich sehe mich eher als agnostischer agnostiker (gibt es sowas überhaupt?). Aber wenn man man liest wie häufig z.B. Charles hier das wort irrational und Unfug in bezug auf religiösen glauben in den Mund nimmt kommt man nicht darum hin zu glauben das manche eher auf der Tolleranz seite als auf der Akzeptanz seite sind. Ich kann nicht an Gott glauben und trotzdem akzeptieren, dass der glaube auch gutes bringt und vielen Menschen wichtig ist. Das ebenen es für manchen Eben nicht Irrationaler Unfug ist, sondern eine Gewissheit. Oder um auf das Zitat zurück zu kommen, der Glaube an Wahrheit, Gerechtigkeit oder Wissen ist letzenendes genau so eine Lüge wie der glaube an einen Omnipotenten Gott.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Nimpi - 31.01.2013, 00:20

(31.01.2013)Erzähler schrieb:  Ich bin grundsätzlich deiner Meinung, selber nicht gläubig, ich sehe mich eher als agnostischer agnostiker (gibt es sowas überhaupt?). Aber wenn man man liest wie häufig z.B. Charles hier das wort irrational und Unfug in bezug auf religiösen glauben in den Mund nimmt kommt man nicht darum hin zu glauben das manche eher auf der Tolleranz seite als auf der Akzeptanz seite sind. Ich kann nicht an Gott glauben und trotzdem akzeptieren, dass der glaube auch gutes bringt und vielen Menschen wichtig ist. Das ebenen es für manchen Eben nicht Irrationaler Unfug ist, sondern eine Gewissheit. Oder um auf das Zitat zurück zu kommen, der Glaube an Wahrheit, Gerechtigkeit oder Wissen ist letzenendes genau so eine Lüge wie der glaube an einen Omnipotenten Gott.

Aber das tut Charles doch garnicht, und das hat er immer wieder dagelegt, und ich find er ist hier echt der toleranteste und humanste in der ganzen Thematik.

Also ich habe mich als Gläubiger bisher nie angegriffen (naja) oder untedrückt gefühlt auf Grund der Aussagen hier und erst recht nicht auf Grund von Aussagen wie denen von Charles.

Man sollte natürlich die Meinungen der Gegenseite immer tolerieren ohne die eigene den anderen aufzuzwängen bei solch schweren Themen, bei denen man keinen Beweis oder Gegenbeweis liefern kann, es ist schlicht unmöglich und daher hat hier jeder Recht und Unrecht ;-) Am Ende gehen wir alle drauf, was dann kommt oder nicht sollte nicht das Leben bestimmen. Hauptsache man lebt glücklich mit seinen Freunden, Familie und Mitmenschen zusammen.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Erzähler - 31.01.2013, 00:28

Nur ist Toleranz etwas anderes als Akzeptanz, Tolleranz ist einfach ausgedrückt, "Glaub was du willst auch wenn es irrationaler Unfug ist, solange du mich nicht damit nervst."

Akzeptanz ist einfach ausgedrückt "Ich verstehe warum du glaubst was du glaubst und warum es für dich wichtig ist, aber ich bin anderer Meinung."

Das sind zwei Welten und ich bin der Meinung um etwas wirklich zu verstehen muss man beide seiten sehen.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Nimpi - 31.01.2013, 00:32

(31.01.2013)Erzähler schrieb:  Nur ist Toleranz etwas anderes als Akzeptanz, Tolleranz ist einfach ausgedrückt, "Glaub was du willst auch wenn es irrationaler Unfug ist, solange du mich nicht damit nervst."

Akzeptanz ist einfach ausgedrückt "Ich verstehe warum du glaubst was du glaubst und warum es für dich wichtig ist, aber ich bin anderer Meinung."

Das sind zwei Welten und ich bin der Meinung um etwas wirklich zu verstehen muss man beide seiten sehen.

Ist dein Akzeptanzbeispiel nicht auch eher Toleranz ? naja für heute ist die Zeit wohl um, die Nacht wird sonst zu lang.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Erzähler - 31.01.2013, 00:39

(31.01.2013)Nimpi schrieb:  
(31.01.2013)Erzähler schrieb:  Nur ist Toleranz etwas anderes als Akzeptanz, Tolleranz ist einfach ausgedrückt, "Glaub was du willst auch wenn es irrationaler Unfug ist, solange du mich nicht damit nervst."

Akzeptanz ist einfach ausgedrückt "Ich verstehe warum du glaubst was du glaubst und warum es für dich wichtig ist, aber ich bin anderer Meinung."

Das sind zwei Welten und ich bin der Meinung um etwas wirklich zu verstehen muss man beide seiten sehen.

Ist dein Akzeptanzbeispiel nicht auch eher Toleranz ? naja für heute ist die Zeit wohl um, die Nacht wird sonst zu lang.

Nun vielleicht nicht ganz optimal gewählt, aber was ich grundsätzlich sagen wollte ist
Toleranz = Ich glaube was du sagst ist Unfug, aber ich toleriere es.
Akzeptanz = Was du sagst ist für dich genau so Wahr wie was ich glaube und es ist nichts falsch daran, auch wenn ich perönlich es anderst sehe.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Charles - 31.01.2013, 00:40

(30.01.2013)Ianus schrieb:  Ich bin froh, in einem doch eher sakulär geprägtem Land zu leben und mich problemlos als agnostischen Atheisten bezeichnen zu können. Gerade in den USA z.B. wird Atheismus oft extrem negativ assoziiert...

Oh ja, das bin ich allerdings auch. Ich bin öfters mal in amerikanischen Foren zum Thema unterwegs gewesen, teilweise immer noch, aber weniger als früher. An einen Kommentar kann ich mich dabei noch besonders gut erinnern:
"So you are an atheist and gay? My condolences, dude! You belong to two of the most mistrusted minorities in America at once!"


(30.01.2013)Ianus schrieb:  Obwohl ich in erster Linie aus den Vernunftgründen(die, welche Charles hier unermüdlich wiederholt) meine Position ableite, finde ich es schade, dass immer wieder etwas behauptet wird wie: "Atheisten sind "kalte Rationalisten", welche kaum Verständnis für Glaubige haben und verkennen, dass der Mensch träumt und fühlt und keine aus dem Menschsein abgeleitete Moral haben." Kommt das jemanden bekannt vor?

Mir auf jeden Fall und ich finde das eine bodenlose Frechheit. Ich werde mich nicht als Mensch zweiter Klasse fühlen nur weil manche Irren glauben, dass ihr ebenso von Menschen geschriebenes Buch das verlangt.


(30.01.2013)Ianus schrieb:  Dabei sehen gerade solche Menschen oft die Chancen in der Nichtexistenz Gottes: Keine Moral, die uns befiehlt, sondern unsere Vernunft und unser Wille; keine Schranken einer Autorität, sondern Platz zum Entfalten. Nichts, das über uns richtet - stattdessen dürfen wir sein, was wir sind, und finden unsere Moral und Leitlinien in uns. Vernunft und Gefühl zusammen. Sry für das Pathos.

Worum es im Grund geht: Wenn wir uns nicht auf eine heilige, von einem für uns unantastbaren Wesen gegebene Moral verlassen müssen, so hätten wir die Chance, uns eine Moral zu schaffen, die nur für den Menschen gemacht ist, von dessen Vernunft ausgeht und ihm dienen soll statt dem Willen eines "perfekten" Spiegelbildes unserer selbst.

Da gebe ich Dir völlig recht! Die Nichtexistenz eines Gottes oder von Göttern heißt, dass auch sämtliche angeblich von diesen abgleitete Moral hinterfragt und geändert werden kann, wenn sie sich als Blödsinn herausstellt. Das ist eine großartige Chance! Denn so wird klar, dass alles was in so genannten heiligen Texten steht auch nur Erfindungen von Menschen sind. Fehlbaren Menschen. Daher ist all dies zu hinterfragen und wir dürfen zu unseren eigenen Schlüssen kommen. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und sage: Wir MÜSSEN das selbst in die Hand nehmen. Wenn da kein Gott ist - und danach sieht es zum Glück nun mal aus - dann sehe ich darin unsere Verantwortung als Spezies. Warum? Weil nur wir es können. Vielleicht belehren uns die Aliens eines Tages eines Besseren, aber bis dahin ist es unsere gottverdammte Verantwortung!



(31.01.2013)Erzähler schrieb:  Ich bin grundsätzlich deiner Meinung, selber nicht gläubig, ich sehe mich eher als agnostischer agnostiker (gibt es sowas überhaupt?).

Nein, gibt es nicht. Wie ich sehe liest Du nicht meine Beiträge. Ich finde das ziemlich ermüdend. Twilight: No, Really?


(31.01.2013)Erzähler schrieb:  Aber wenn man man liest wie häufig z.B. Charles hier das wort irrational und Unfug in bezug auf religiösen glauben in den Mund nimmt kommt man nicht darum hin zu glauben das manche eher auf der Tolleranz seite als auf der Akzeptanz seite sind.

Ja, ich toleriere Religion solange sie mir nicht schadet. Akzeptieren tue ich sie nicht. Problem?


(31.01.2013)Erzähler schrieb:  Ich kann nicht an Gott glauben und trotzdem akzeptieren, dass der glaube auch gutes bringt und vielen Menschen wichtig ist.

Das kann ich auch. Man kann Menschen auch mit Lügen ein gutes Gefühl geben. Dann sollte man nur dafür sorgen, dass diese Lügen niemals aufgedeckt werden, sonst wird nämlich alles noch viel schlimmer als vorher.


(31.01.2013)Erzähler schrieb:  Das ebenen es für manchen Eben nicht Irrationaler Unfug ist, sondern eine Gewissheit.

Das ist genau das was daran irrational ist! Zu behaupten man hätte eine Gewissheit einfach nur weil man sich dazu entscheidet ist irrational. Daran gibt es nichts deuten.


(31.01.2013)Erzähler schrieb:  Oder um auf das Zitat zurück zu kommen, der Glaube an Wahrheit, Gerechtigkeit oder Wissen ist letzenendes genau so eine Lüge wie der glaube an einen Omnipotenten Gott.

Quatsch! Einfach nur Quatsch!

Und woher willst Du wissen, das es keinen omnipotenten Gott gibt? Bist Du nicht Agnostiker?


RE: Glaubt ihr an Gott? - Nimpi - 31.01.2013, 00:45

Können wir deinen Beitrag zum Thema Theismus, Atheismus - also zu den Ausrichtungen nicht als Titel für dich beantragen Charles (also als Linkversion)? ^^


RE: Glaubt ihr an Gott? - Erzähler - 31.01.2013, 00:46

(31.01.2013)CharlesErnestBarron schrieb:  Und woher willst Du wissen, das es keinen omnipotenten Gott gibt? Bist Du nicht Agnostiker?

Ich weis genau so wenig ob es einen Gott gibt wie ich weiss das es Wahrheit und Gerechtigkeit gibt. Ich bezog mich auf das Zitat weiter oben. Aber zeige mir Gerechtigkeit wenn es sie wirklich gibt ansonsten ist der Glaube daran genau so irrational wie deiner Meinung nach der glauben an einen Gott. Beides nur konstrukte des Verstandes.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Nimpi - 31.01.2013, 00:51

(31.01.2013)Erzähler schrieb:  
(31.01.2013)CharlesErnestBarron schrieb:  Und woher willst Du wissen, das es keinen omnipotenten Gott gibt? Bist Du nicht Agnostiker?

Ich weis genau so wenig ob es einen Gott gibt wie ich weiss das es Wahrheit und Gerechtigkeit gibt. Ich bezog mich auf das Zitat weiter oben. Aber zeige mir Gerechtigkeit wenn es sie wirklich gibt ansonsten ist der Glaube daran genau so irrational wie deiner Meinung nach der glauben an einen Gott. Beides nur konstrukte des Verstandes.

Das Ding mit der Realität ist doch genau das selbe, es gibt keine einheitliche Realität, es gibt immer nur die subjektive Realität des Individuums, dabei decken sich vieleicht manches mal Punkte mit denen anderer Realitäten, aber eine einheitliche existiert für den Menschen nicht, auch wenn sie als eine Ebene X existiert.

Und so verhält es sich mit Gerechtigkeit, sie ist da, aber sie ist Interpretationssache. Es gibt halt auch keine feste Gerechtigkeit, und daher kannst du zwar behaupten Gerechtigkeit existiere vieleicht nicht, das Ding ist aber ich kann sie Aufgrund meiner Moral und meiner Einstellungen für mich als Person einherleiten, und so kann ich das auf die Gesellschaft übertragen.

Während ich, so sehr ich es mir wünsche, keine logische Einherleitung für einen Gott habe die auch jeder nachvollziehen kann, denn während die anderen Themen für jeden auf Grund seines Ich und seiner Meinungen nachvollziehbar sind und dadurch schon real werde, ist Gott nicht für jeden nachvollziehbar egal wie viele Formen es dafür annehmen kann und wie viele Wege man zu ihm findet.

Ist irgendwem klar was ich meine ? Mir gerade nicht, gute Nacht euch xD Twilight: No, Really?

Am Ende lässt sich über Moral und Gerechtigkeit genau so viel diskutieren und streiten wie über Gott, denn jeder hat andere Ansichten, auch wenn sie manches mal deckungsgleich sind.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Erzähler - 31.01.2013, 00:55

(31.01.2013)Nimpi schrieb:  Und so verhält es sich mit Gerechtigkeit, sie ist da, aber sie ist Interpretationssache.

Ist sie da? Zeig es mir? Zeige mir das Molekühl für Gerechtigkeit, oder die Mathematische Formel.

Trotzdem glauben die Menschen es gäbe so etwas wie Gerechtigkeit. Aber der Glaube an Gott ist dann interessanterweise irrational.


RE: Glaubt ihr an Gott? - Nimpi - 31.01.2013, 00:57

(31.01.2013)Erzähler schrieb:  
(31.01.2013)Nimpi schrieb:  Und so verhält es sich mit Gerechtigkeit, sie ist da, aber sie ist Interpretationssache.

Ist sie da? Zeig es mir? Zeige mir das Molekühl für Gerechtigkeit, oder die Mathematische Formel.

Trotzdem glauben die Menschen es gäbe so etwas wie Gerechtigkeit. Aber der Glaube an Gott ist dann interessanterweise irrational.

Wenn die Gerechtigkeit eine Idee ist, dann ist sie ein Produkt verschiedener Prozesse des menschlichen Gehirns, was sie zum Produkt aus verschiedenen Stoffen macht, also ansich, ist eine Idee = Energie und diese Energie greifbar dann ist auch die Gerechtigkeit = Energie = Real.

Bitte bezieh dich auf meinen ganzen Post, der ist so wirr der geht nur im Zusammenhang ;-) Danke.
Und es wird immer wirrer, jetzt aber............

Und nur weil es nicht grundsätzlich greifbar ist, ist es nicht irreal, solange es für alle eine nachvollziehbare Ableitung all dessen gibt.



Ach und dein Beispiel hinkt wieder, wenn die Gerechtigkeit nicht wahr ist weil sie ein Gedankenprodukt ist, dann ist Mathematik an sich auch nicht real ;-P


Und wehe man dreht mir daraus jetzt nen Strick, weil man so auch die Existenz Gottes erläutern könne, ich bin genau so Gläubig, aber ich bedarf nicht solcher Konstrukte an Worten um einfach nur zu glauben. Ich wollte eher damit die Realität der Gedankenwelt des Menschen als kollektive Wahrnehmung belegen, denn Gerechtigkeit empfindet jeder, Gott und Glaube nicht. ^^


RE: Glaubt ihr an Gott? - Charles - 31.01.2013, 00:58

(31.01.2013)Nimpi schrieb:  Können wir deinen Beitrag zum Thema Theismus, Atheismus - also zu den Ausrichtungen nicht als Titel für dich beantragen Charles (also als Linkversion)? ^^

Klar, wenn Du magst. Heart

Ich werde aber auch so nicht müde werden immer und immer und immer wieder darauf hinzuweisen. Twilight happy

Trotzdem wäre es bestimmt hilfreich, wenn ich einfach nur noch sagen müsste:
"Klick auf meinen Usertitel!" Pinkie approved

Äh, wie sollte denn der beantragte Usertitel dann heißen? Ach, ich lass mich überraschen... RD deals with it



(31.01.2013)Erzähler schrieb:  
(31.01.2013)CharlesErnestBarron schrieb:  Und woher willst Du wissen, das es keinen omnipotenten Gott gibt? Bist Du nicht Agnostiker?

Ich weis genau so wenig ob es einen Gott gibt wie ich weiss das es Wahrheit und Gerechtigkeit gibt. Ich bezog mich auf das Zitat weiter oben. Aber zeige mir Gerechtigkeit wenn es sie wirklich gibt ansonsten ist der Glaube daran genau so irrational wie deiner Meinung nach der glauben an einen Gott. Beides nur konstrukte des Verstandes.

  1. Wäre nett, wenn Du auch mal die anderen Aussagen adressieren würdest, die ich in meinen Beiträgen an Dich richte und nicht immer nur eine die Dir passt... Twilight: No, Really?
  2. Soll das was Du jetzt schreibst ein solipsistisches Argument sein? Falls ja: Don't care! Not buying it! Falls nicht: Gerechtigkeit in unserer Rechtsprechung ist ein vernunftgetriebener Konsens, daher rational. Führt dieser Konsens immer zu richtigen Ergebnissen? Natürlich nicht! Das heißt aber nicht, dass die Herleitung irrational ist. WENN Du jedoch von Gerechtigkeit als irgendeinem "höheren Prinzip" sprichst: Don't care! Not the least bit interested! I'm only talking in practical terms!



RE: Glaubt ihr an Gott? - MianArkin - 31.01.2013, 01:06

(31.01.2013)Erzähler schrieb:  
(31.01.2013)Nimpi schrieb:  Und so verhält es sich mit Gerechtigkeit, sie ist da, aber sie ist Interpretationssache.

Ist sie da? Zeig es mir? Zeige mir das Molekühl für Gerechtigkeit, oder die Mathematische Formel.

Trotzdem glauben die Menschen es gäbe so etwas wie Gerechtigkeit. Aber der Glaube an Gott ist dann interessanterweise irrational.

Gerechtigkeit ist ein Konstrukt das wir uns selbst aufgebaut haben, und somit hängt sie alleinig von den Menschen ab die sie Annehmen.

Götter sind ebenfalls Konstrukte, jedoch erfüllen sie keinen Direkten (nützlichen) Zweck (zb. Gerechtigkeit führt zu einem Friedfertigeren Umgang untereinander).
Obwohl Religionen viele Verhaltensweisen, die uns den Umgang untereinander erleichtern Akkumuliert haben und Predigen sind beide dennoch voneinander zu trennen.
Das Verhalten kann ohne Religion fortbestehen, jedoch tuhen sich Religionen Schwer von den ihnen innewohnenden Verhaltensnormen Abzulassen (zb. Gleichgeschlechtliche Partnerschaft vs. Christentum).
Sie waren früher ein Adequates Mittel sicherheit zu geben (Leben nach dem Tod; Katastrophen = von Gott gewollt und nicht zufällig; Naturphänomene die man noch nicht erklären konnte).