Youtube Update

[Conqi]

(06.06.2025)D4rkni9htblue schrieb:  Schwer daran vorbei zu kommen. Yt alternativen meh.

Ich schau zum Beispiel in letzter Zeit vermehrt auf Nebula. Alles an Content gibt's da natürlich nicht, aber ich hab andersrum auch kein Problem damit, YouTube ein paar Euro für einen geteilten Family-Account in den Rachen zu werfen.

(06.06.2025)D4rkni9htblue schrieb:  Smartphone ohne android=Google meh. Arbeiten ohne Googledienste und apps meh.

Also Googledienste zum Arbeiten sind nun wirklich großteils super einfach zu ersetzen. Smartphone ist in der Tat schon schwieriger. Mein Tablet von Huawei läuft ohne Google Play Services, aber da bin ich auch nicht auf Banking etc. angewiesen. Weiß nicht wie weit man da heutzutage mit MicroG kommt.

(06.06.2025)D4rkni9htblue schrieb:  Und jetzt sag bitte "benutz es nicht". Ohne kann ich in manchen Restaurants nicht mal die Menükarte sehen

Solche Etablissements sind ja auch zu meiden.

(06.06.2025)D4rkni9htblue schrieb:  Was ist eigentlich aus dem Monopol zerschlagen geworden, bei Real Firmen  funktionierts ja

Welches Monopol denn? Wenn überhaupt hat Google das bei der Suche. Ein Monopol auf "interessante Videos" wird schwierig zu belegen, wenn es neben anderen Videoplattformen auch zig Streaminganbieter für Serien und Filme gibt zum Beispiel.
Davon ab werden auch "im echten Leben" viel weniger Firmen zerschlagen als man denkt. Das ist die absolute Ausnahme.

(06.06.2025)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Wieso? Ich sorge für Engagement auf Kanälen die Werbung schalten

Engagement hat aber keinen inhärenten Wert für Google. Das ist ja nur ein Gradmesser dafür, welche Videos Leute interessant finden. Das kann man auch genau so gut nur mit Kunden ermitteln, die Werbung sehen.

(06.06.2025)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Also zunächst mal müssen alle Milliardäre mit nassen Handtüchern verprügelt werden. Ohne dem ist mein Gerechtigkeitsempfinden praktisch nicht wieder herstellbar.

Das ist auch richtig so, wenn man nicht mal die depperten Titelübersetzungen deaktivieren kann.

Versteif dich halt weniger auf YouTube. Das gleiche gilt für 99% der kommerziellen Webseiten da draußen. Abseits von ganz wenigen Ausnahmen Netzpolitik.org kann praktisch keine Seite (mit Mitarbeitern) ausschließlich von Spenden leben.

[HeavyMetalNeverDies!]

(06.06.2025)Conqi schrieb:  Abseits von ganz wenigen Ausnahmen Netzpolitik.org kann praktisch keine Seite (mit Mitarbeitern) ausschließlich von Spenden leben.

Dude, wir reden hier von einem börsennotierten Großkonzern. Das Geld was Google macht, wird nicht einfach nur in den Betrieb von Server und Personalkosten gesteckt, der Löwenanteil landet bei so absoluten Nullnummern von "Investoren" (als ob das ein Job wäre), die für einen echten Job zu faul und zu blöde sind und nur geerbtes Kapital "investieren" (als ob das eine Leistung wäre) können. Dank solcher gierigen, visionslosen, komplett inkompetenten Geldsäcke, die auch gerne mal Faschisten ala Donald "Tariffs is the most beautiful word" Trump ins Amt verhelfen, weil sie zu blöd sind um von zwölf bis Mittag zu denken, geht die Gesellschaft den Bach herunter.

Würden wir in einer echten Leistungsgesellschaft leben, wo jeder bekommt was er verdient, dann würden diese Uhrensöhne entweder unter einer Brücke, oder in einer Gefängniszelle hausen. Mein Mitleid mit diesen Wapplern, weil sie sich statt 98 Bentleys aufgrund von Werbeblockern nur 97 Bentleys leisten können, hält sich da hart in Grenzen.

[Meganium]

(06.06.2025)Conqi schrieb:  Niemand zwingt einen, Google-Dienste zu verwenden und zumindest im Fall von YouTube kann man für Werbefreiheit auch einfach zahlen. Wie sähe eine faire Lösung abseits davon denn aus?

Klar, in Googles Fall haben die mehr als genug Geld, aber diese Mentalität endet ja nicht bei Google. Ich hasse Werbung auch und blocke alles weg was geht, aber ich sehe ein, dass Webseiten halt nicht von Luft und Liebe leben können und die Bereitschaft der Leute, etwas zu zahlen, nahe null liegt. Wenn eine Seite mich also wegen Adblock aussperrt, muss ich entweder zahlen, doch Werbung sehen oder halt verzichten.

Ein faire Lösung wurde bereits in den späten 90ern durch Dienste wie AOL oder Yahoo niedergeschlagen. Das Internet hätte niemals privatisiert oder gar kommerzialisiert werden dürfen. Wir hätten von Anfang an das Internet, bzw. Information als Grundrecht anerkennen müssen. So, wie Wasser aus deiner Leitung, Strom oder eine Krankenversicherung. In Europa fürchterlich defizitär, trotzdem lebensnotwendig.
Sicherlich, YouTube ist in Amerika heimisch. Die sind dumm genug, Health Care zu privatisieren und privilegisieren, was zu bekannten Problemen führt und die Bevölkerung dort findet das auch in Ordnung, anstatt das sie öffentlich protestieren. Wir Europäer fassen uns an den Kopf.

Was nun bleibt? Eine Deckelung von Marktanteilen oder von angehäuften Vermögen als Schadensbegrenzung, weil wir schon so tief drin stecken. YouTube bzw. Google sollen sich nicht am Geschäft dumm und dämlich verdienen und dem Nutzer weiß machen, dass das in Ordnung sei. Auch Verständnis zu zeigen, wie du es machst, (Youtube muss Werbung senden dürfen) reitet uns noch tiefer in die Scheiße rein, weil dann wird niemand mehr hinterfragen wollen.
Verpflichtende Vergesellschaftungen fällt mir noch ein, um die Macht einzuschränken. Es ist auch eine Frage unseres Demokratieverständnisses, auch wenn das auf dem ersten Blick garnicht danach aussieht: Wollen wir es zulassen, dass einzelne Menschen oder Konzerne sich so systemrelevant machen, dass wir deren Geschäftsinteressen einfach so stillschweigend akzeptieren, bis zu dem Punkt, an dem uns garnichts anderes übrig bleibt? Für das "Nutzererlebnis" scheinen viele User sich darauf einlassen zu wollen, und das ist eine fürchterliche Entwicklung. Werbung wird als notwendig betrachtet und als Dank kriegen wir Enshittification oder einen 720p Stream auf Netflix, obwohl Kunden wie z.B. Louis Rossman 4k bezahlt haben.
(Quelle: https://inv.nadeko.net/watch?v=QhvDXmFEeUI )

Und wenn das so weiter geht, wir die Geschäftsinteressen nicht mehr hinterfragen, und keiner mehr die Stimme erhebt, dann werden Google oder Youtube wirklich alternativlos. Siehe Invidious, wie diese Alternative regelmäßig attackiert wird. Der ZDF hat seine Kanäle in seiner Mediathek aufgegeben und zu einem Rentner-Netflix umgestaltet, wenn ich Mirko Drotschmann oder Harald Lesch sehen möchte, bleibt mir nur Youtube bzw. Invidious übrig, solange das noch überlebt. Dann kannst auch du bald nicht mehr sagen:
"Niemand zwingt einen, Google-Dienste zu verwenden"
...wenn die Alternativen versiegt sind.

[Anonymer Brony]

Also für alle die einen guten AdBlocker für YT suchen kann ich nur einen empfehlen, mit dem ich jetzt schon lange ohne Problem fahren.

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