Eine alte Seemanns-Legende könnt ich erzählen: Irgendwann im 19. Jahrhundert legte die Cutty Shark in Jakarta, Java an. Ohja, die Cutty Sark, das legendäre Schiff, der letzte Klipper. Der Teehandel war stark im Aufwind, Tee aus aller Welt war gefragt. Und die Cutty Sark galt als der schnellste Klipper, der je gebaut wurde. Doch was half jede Schnelligkeit gegen die Natur? Nicht lang, als die Cutty Sark Fahrt aufgenommen hatte und Jakarta verließ, sah der damalige Käpt'n Woodget ein Licht, so hell wie das jüngste Gericht - heller als die Sonne. Und nein, er sah keine Erleuchtung oder Erlösung - er sah... die Apokalypse! Nicht weit von Java, auf der Insel Krakatau brach nämlich ein Vulkan aus! In dieser Flammensäule, die empor gegen den Himmel stieg, eine Säule von überdimensionaler Größe, sah Käpt'n Woodget die Hölle - Lava, Feuer und Flamme nur! Vor Ehrfurcht stand er und seine Crew nur da, doch er musste die Crew Beine machen. Ein jeder wunderte sich, wieso kein Ton kam. Kein Geräusch, nur absolute Stille. Der Käpt'n aber, wusste es: Er dachte ans Gewitter - Immer kamen zuerst Blitze, dann Donner - Licht ist schneller als Schall. Er riet seiner Crew, jeden möglichen Ohrschutz zu geben, der verfügbar war. Alle gingen unter Deck, nur der Käpt'n und sein Maat blieben oben, ihre Ohren gestopft mit Watte und nocheinmal mit Händen zuhaltend. Der Käpt'n und sein Maat könnten die Druckwelle des Schalls praktisch sehen - ein Schleier, der das Bild verschwimmt, wurde mit beträchtlicher Geschwindigkeit immer größer. und dann: BAM! Ein Knall, so laut. So laut, alles was aus Glas war, zerbrach. So laut, dass man es bis ins ferne, australische Perth hören könnte. Und das sind tausende Kilometer entfernt! Der lauteste Knall, der je in der Geschichte der Menschheit dokumentiert wurde! Und das war noch lange nicht vorbei. Eine Feuerwolke voller Glut nähert sich dem Schiff, in unvorstellbarer Geschwindigkeit. Der Käpt'n und Maat samt Crew unter Deck, so schnell wie's geht und wusch! Die Hölle war praktisch an ihnen vorbeigeflogen! Der Käpt'n weißt, es ist noch lange nicht vorbei! Alle Mann an die Segel, Kurs weg vom Vulkan entfernt! Der Käpt'n, dieser alte Hase, wusste genau, was als nächstes kommt. Bei solchen Vulkanausbrüchen und Erdbeben, nahe am Wasser - liegen Tsunamis klar auf der Hand. Niemand wusste so recht, was der Käpt'n vorhat, doch die Crew tat es, weil sie ihn vertraut haben. Durch Fernrohr blickend, sah der Käpt'n eine Welle - die größte seines Lebens. Er nutze den Wind, durch den Vulkan verursacht und versucht, Geschwindigkeit aufzunehmen. Alle Seemänner merkten, wie die Cutty Sark langsam und dann schneller und schneller an Höhe gewinnt. Da begriffen sie: um zu überleben, müssen sie mitschwimmen - von der Welle treiben lassen. Die Geschwindigkeit nahm so rasant zu, dass die Segel rissen, ein jeder klammert sich irgendwo fest, und die Welle... die war da. Das Schiff, die Cutty Sark... wurde mit nach oben getragen und alle fanden sich an der Spitze der Welle wieder. Die Cutty Sark hatte es geschafft, die Welle zu brechen. Einen Anker anzulegen wäre in diesem Moment Selbstmord, sie ließen sich noch von der Welle treiben, entfernten sich aber immer mehr von der Spitze nach hinten. Noch jubelten die Männer, bis die Sonne sich immer mehr verdunkelte. Geröll, Staub, Gestein flog vom Himmel. Das Schiff wurde diesbezüglich natürlich schwer beschädigt, aber dadurch, dass sie von der Welle mitreissen haben ließen, waren sie auch außer Reichweite von den richtig harten Brocken, die das Schiff mit einen einzigem Schlag auf die Schnelle versenken hätten können... Und so überlebte die Crew von einen außergewöhnlichen Schiff einen außergewöhnlichen Vulkanaussbruch... Und die Cutty Sark, die gibt es heute noch immer!
*sich umsieht*
Oh....
Niemand mehr da.
Warum muss ich auch immer nur soviel erzählen...
So geht's bis viertel Viere in der Fruah,
bald geht die Sunn auf, i hab no net g'nua
Die Straßn menschenleer, mei Kopf verraucht und schwer
Soviel Bilder, soviel G'schichten, soviel Schmerz und soviel Herz
Jetzt is es um mi g'scheh'n, jetzt heb i ab, jetzt halt mi wirklich nix mehr auf
So is es halt im Leben, manchmal nimmt das Schicksal gnadenlos sein' Lauf
Und i lass mi eini ohne Maß und Ziel,
gib mir mei Überdosis G'fühl