20.01.2018 |
Hiraiko
Great and Powerful
Beiträge: 462
Registriert seit: 03. Jun 2015
|
RE: Unser Schulsystem
Beim Schulsport kam es bei mir immer auf das Thema an.
Schwimmunterricht: Habe ich GEHASST. Ich konnte schon ganz gut schwimmen, als ich in der 3. oder 4. Klasse Schwimmunterricht bekam. Aber ich habe mich nie getraut vom Startblock oder von Brettern zu springen. Meine Lehrerin hat das irgendwann mal akzeptiert und ich durfte über die Leiter ins Wasser.
Dann hatten wir einen Vertretungslehrer und er hat mich gezwungen zu springen.
Der hat absolut nicht locker gelassen
Irgendwann habe ich es dann gemacht aber die Art war nicht ok. Zumal ich ne gute Schwimmerin und Taucherin war. Ich hätte Silber bekommen, wäre ich vom Brett gesprungen. Der Rest war ok.
Bundesjugendspiele:
habe ich auch gehasst. Da wurden die Kinder, die schlecht in Sport waren nur noch mehr vorgeführt.
Das einzige, was ich da gut konnte war weit werfen
Geräteturnen: Auch ein schwieriges Thema. Wir mussten einmal über einen Bock springen und ich bin an dem Teil hängen geblieben und drüber gefallen. Alle anderen Kinder haben mich ausgelacht.
Dann wollte meine Lehrerin, dass ich es nochmal versuche sonst bekäme ich eine schlechte Note. Ich habe mich geweigert. Später habe ich mit ihr gesprochen und sie hat mir dann doch noch eine 3 gegeben.
Ballspiele wie Badminton oder Basketball mochte ich total. Ich war auch nie super gut darin aber es hat Spaß gemacht.
Meine guten Fächer waren immer die Sprachen und kreative Arbeiten. Naturwissenschaften hingegeben waren nie meins.
|
|
|
20.01.2018 |
Outcider
Enchantress
Beiträge: 562
Registriert seit: 18. Jan 2017
|
RE: Unser Schulsystem
Unser Schulsystem lutscht, zum Thema Sport ist meine Meinung, dass man das Fach beibehalten sollte. Kinder werden ja immer fetter und so. Benotung sollte meiner Meinung nach auch nicht (nur) nach messbarer Leistung, sondern nach Engagement gehen, um die Motivation zu behalten.
Zwar hatte ich nie ein Problem damit, mich haben solche Noten sogar angespornt, weil ich halt immer sportlich war und das meinen Ehrgeiz gereizt hat. Berufsschulsport ist aber behindert.
|
|
|
20.01.2018 |
HeavyMetalNeverDies!
Beiträge: 13.946
Registriert seit: 11. Mai 2012
|
RE: Unser Schulsystem
(20.01.2018)Outcider schrieb: Kinder werden ja immer fetter und so.
Unter anderem weil sie dazu gezwungen sind in der Schule starr dazusitzen. Das unterbindet den natürlichen Bewegungsdrang von Kindern und hemmt die Konzentration. Die werden doch erst in die Richtung erzogen / ausgebildet, dass sie sich nicht mehr bewegen.
|
|
|
21.01.2018 |
Outcider
Enchantress
Beiträge: 562
Registriert seit: 18. Jan 2017
|
RE: Unser Schulsystem
In der Berufswelt wird auch zunehmend weniger Bewegung benötigt. Wenn man auf diese Berufe vorbereitet wird, dann hat das halt zur Folge, dass man Bewegungsdränge von Kindern unterdrückt. Zumindest wenn man sich auf mehr oder minder effektive Wissensvermittlung beschränkt.
|
|
|
21.01.2018 |
HeavyMetalNeverDies!
Beiträge: 13.946
Registriert seit: 11. Mai 2012
|
RE: Unser Schulsystem
Das ruhig dasitzen geht ja auf eine Uraltvorstellung zurück wie man Kindern etwas beibringen könnte. Dass dieses Ausbildungsmodell eigentlich komplett ungeeignet ist, ist der Hirnforschung seit zwanzig Jahren bekannt. Und ich bin mir nicht sicher ob auswendiglernen die Art von Wissen ist, die überhaupt vermittelt werden sollte. MMn. Sollte die Schule Grundkenntnisse wie lesen, schreiben, rechnen vermitteln, sich hierbei auf das notwenigste konzentrieren und alles weitere als Wahlfächer anbieten, wobei im Zeugnis dann höchstens sowas vermerkt ist wie: "...hat am freiwilligen Physikunterricht teilgenommen.".
|
|
|
21.01.2018 |
Fullmetal
Basketballpony
Beiträge: 618
Registriert seit: 18. Mär 2017
|
RE: Unser Schulsystem
(21.01.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Das ruhig dasitzen geht ja auf eine Uraltvorstellung zurück wie man Kindern etwas beibringen könnte. Dass dieses Ausbildungsmodell eigentlich komplett ungeeignet ist, ist der Hirnforschung seit zwanzig Jahren bekannt. Und ich bin mir nicht sicher ob auswendiglernen die Art von Wissen ist, die überhaupt vermittelt werden sollte. MMn. Sollte die Schule Grundkenntnisse wie lesen, schreiben, rechnen vermitteln, sich hierbei auf das notwenigste konzentrieren und alles weitere als Wahlfächer anbieten, wobei im Zeugnis dann höchstens sowas vermerkt ist wie: "...hat am freiwilligen Physikunterricht teilgenommen.".
Ganz so schlimm wie z.B. in den 50ern ist es ja nun nicht mehr. Meine Mutter arbeitet in einer Grundschule als Schulbegleitung, und da dürfen die Kinder sich auch während des Unterrichts recht häufig frei bewegen.
Man bekommt ja nicht nur stumpfes Auswendig lernen eingetrichtert. Wir haben auch immer viel zum Thema Methodik gemacht und uns mit strukturiertem Lernen beschäftigt. Sicher, ein großer Teil der Schule besteht nach wie vor aus Auswendig lernen, besonders in den gesellschaftswissenschaftlichen und sprachlichen Fächern, aber wie willst du Menschen auf andere Art und Weise Wissen vermitteln, das wenigstens halbwegs im Kopf hängen bleibt? Besonders in Fächern wie Latein oder Geschichte.
|
|
|
22.01.2018 |
HeavyMetalNeverDies!
Beiträge: 13.946
Registriert seit: 11. Mai 2012
|
RE: Unser Schulsystem
(21.01.2018)Fullmetal schrieb: Man bekommt ja nicht nur stumpfes Auswendig lernen eingetrichtert. Wir haben auch immer viel zum Thema Methodik gemacht und uns mit strukturiertem Lernen beschäftigt. Sicher, ein großer Teil der Schule besteht nach wie vor aus Auswendig lernen, besonders in den gesellschaftswissenschaftlichen und sprachlichen Fächern, aber wie willst du Menschen auf andere Art und Weise Wissen vermitteln, das wenigstens halbwegs im Kopf hängen bleibt? Besonders in Fächern wie Latein oder Geschichte.
Das solltest du jemanden fragen, bei dem tatsächlich etwas hängen geblieben ist.
Ich habe jahrelang gedacht, eines der wenigen Dinge, die bei mir hängen blieben, war, dass Nadelbäume Tiefwurzler sind und Laubäume Flachwurzler und ich könnte schwören, ich kann mich ganz genau daran erinnern kann, wie das im Biologiebuch genau so grafisch abgebildet war. Viele, viele Jahre später bin ich drauf gekommen, dass das genau anders herum ist. In Italien gab es einen Duce, der hatte irgendwas mit Hitler zu tun und in Physik habe ich mir gemerkt was eine Mol ist irgendetwas gibt es noch mit den Namen "Alkine, Alkane, Alkene". Englisch: "Is - was" und das wars dann pretty much.
Das was am ehesten aus der Schule bei mir hängen blieb ist, dass ich diesen schrecklichen Ort nie wieder besuchen möchte. Es ist einfach lernen für Arsch und Friedrich (für den Test), nur um danach alles temporär "gelernte" wieder zu vergessen, weil man genau weiß dass man es zu 99,9999999999999999998% nie wieder im Leben brauchen wird. Und wenn man es wirklich mal wissen muss, dann schlägt man einfach nach.
Btw. Passender Vortrag von Richard David Precht. Ich kann nur uneingeschränkt zustimmen:
|
|
|
05.02.2018 |
Kratzgesang
Cutie Mark Crusader
Beiträge: 18
Registriert seit: 04. Jan 2013
|
RE: Unser Schulsystem
(22.01.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Btw. Passender Vortrag von Richard David Precht. Ich kann nur uneingeschränkt zustimmen:
Ich kann nur eingeschränkt zustimmen.
Bei 04:20 sagt Precht den Satz "Die Grundfrage war, für den jeweiligen Staat der eine Schule machte: Was für Staatsbürger gehen daraus hervor, die ich in diesem Staat in bestimmten Funktionen gebrauchen kann." Finde ich richtig. Ob er mit seiner nachfolgenden Beschreibung den in diesem Sinne funktionierenden Staatsbürger richtig trifft, sei mal dahingestellt.
Precht macht also folgende Feststellungen
- Es ist der Staat, welcher das Bildungssystem in dieser Gesellschaft einrichtet - dass dem so ist, ist ja auch kein großes Geheimnis.
- Zweitens hat der Staat einen Grund dafür, das genau so zu machen, und nicht etwa anders. Dass das Bildungssystem so ausschaut wie es ausschaut ist "kein Unfall", sagt der er ja auch noch an anderer Stelle.
Wenn er aber schon den Grund dafür weiß, warum das ganze so ausschaut und warum auch allerlei Reformer es nicht in ihrem bzw. Prechts Sinne reformieren konnten: Warum meint er allen Ernstes man (wer eigentlich?) könne mit irgendwelchen Tricks oder Hebeln den Staat irgendwie trotzdem dazu bewegen, sein Bildungssystem umzuwälzen, und das ausgerechnet gegen den Zweck, für den er es eingerichtet hat? Das passt doch nicht zusammen.
|
|
|
05.02.2018 |
HeavyMetalNeverDies!
Beiträge: 13.946
Registriert seit: 11. Mai 2012
|
RE: Unser Schulsystem
Ich nehme mal an er meint die Eltern wären dafür zuständig mehr Druck auf den Staat auszuüben. Der Staat (Die Politik) hat bestenfalls den Grund es so zu machen, wie er es macht, weil Experimente beim Wähler ganz schlecht ankommen. Der Wähler will entweder immer das gleiche oder das ewig vergangene, aber keinesfalls etwas, das er nicht kennt. Soweit zumindest die Theorie. Die Elternschaft müsste sich dafür stark machen zu signalisieren, dass eine Veränderung gewünscht wird.
|
|
|
05.02.2018 |
Kratzgesang
Cutie Mark Crusader
Beiträge: 18
Registriert seit: 04. Jan 2013
|
RE: Unser Schulsystem
Der Staat (der preußische Staat, den der Precht als historisches Beispiel anführt, schon gleich nicht) hat sein Bildungssystem doch nicht deswegen so eingerichtet, weil er dem ewiggestrigen Wählerwillen abgelauscht hätte, anders würde er es sowieso nicht haben wollen. Danach richtet er sich im Zweifelsfall doch ohnehin nicht - beugt sich nicht dem Druck der Straße, wie es so schön heißt. Er ist nicht einfach sowas wie ein praktischer Exekutionsapparat des Wählerwillens, auch wenn er sich natürlich gerne auf diesen darauf beruft.
Wenn sie meinen, beim Staat mit dem Anliegen bei der richtigen Adresse zu sein, sind sie halt auf dem Holzweg. Da können der Precht oder irgendwelche Eltern noch so viel rumsignalisieren - der Staat setzt deren Forderungen halt nicht um, wenn er meint, dass sie nicht mit dem kompatibel sind, wofür er sein Bildungssystem eingerichtet hat. Und genau mit dem Befund steigt der gute Precht ja in seinen Vortrag ein. Der Widerspruch hätte ihm mal auffallen können.
|
|
|
05.02.2018 |
HeavyMetalNeverDies!
Beiträge: 13.946
Registriert seit: 11. Mai 2012
|
RE: Unser Schulsystem
Dann weiß ich nicht auf was er sich dabei jetzt bezog. Müsste den Vortrag dazu mal wieder ansehen. Well, jetzt habe ich eh keine Zeit, die Arbeit ruft.
|
|
|
05.02.2018 |
Hari龜
Tortoise
Beiträge: 2.588
Registriert seit: 25. Sep 2011
|
RE: Unser Schulsystem
Ich steig hier mal quer ein:
1. Mit welchem Schulsystem seid ihr vertraut? Wie ist es aufgebaut? Welche Stufen habt ihr durchlaufen?
Grundschule [1-4 Stufe] und Ganztagsschule [5-10 Stufe].
Grundschule wahr halt mehr Kinderbetreung mit Lernen, da hab ich kaum Erinnerungen von und Noten gab es auch wirklich keine.
Ganztagsschule ist ein Schulsystem, das einen normalen Unterricht durchführt und nach denn 8 Fächern, am Nachmittag weitere Aktivitäten zu Beschäftigung anbietet, bis die Kinder abgeholt werden (von Eltern oder einen Schulbus).
2. Wie nahmt ihr damals Änderungen der Bildungspolitik war?/
Kaum, dass einzige was mir im Sinn kommt ist die Rechtschreibreform, aber was die gemacht hatte wusste ich auch nicht. War eh sehr schlecht in Deutsch.
3. Wie seht ihr die Chancen eines Schülers, der beispielsweise diesen Monat seinen Abschluss hinter sich gebracht hätte? Ist er eurer Meinung nach auf das (Berufs-, Studien-)Leben vorbereitet?
Nun ich würde sagen er hätte noch einen veralteten Wissensgrundsatzt, der für die meisten Berufe reichen sollte, eine Ausbildung darauf zu lernen. Allerdings würde im Privatleben entsprechendes weiterführendes Wissen fehlen, wenn er durch die andere nichts weiter vermittelt bekommen hat. (Wenn ich von meiner Erfahrung ausgehe)
4. Haltet ihr das aktuelle Schulsystem für zeitgemäß oder gar zukunftsfähig? Was würdet ihr ändern?
Also unser System ist defektiv nicht zukunftsfähig, was ich neben anderen Problemen zum verbessern vorschlagen würde, wären Freiwillige Fächer. Das man Sport, Kunst, Musik zum Beispiel gegen Hauswirtschaft, 2. Fremdsprache, Informatik austauschen kann, wenn es dem Interesse des Schülers zum Vorteil bringt.
Wichtige Sachen aus manchen Fächern kann man dann in denn Hauptfächern ankratzen, wie Kunst und Musikperioden man im Geschichtsunterricht erwähnen kann und Kulturkreise in Geographie. Alles Beispiel, will jetzt nicht bewerten was Wichtiges Wissen ist und was nicht.
Das zweite Problem was mit meinen System kommt ist, das Kinder schon früh ihre ersten Interessen finden müssten, da sonst der wechsel aus einen Freiwilligenfach in ein anderes recht schwer werden könnte.
══ 3DS-Freundescode: 4639 - 8947 - 9834 ══
══ Signatur by cute-anonyme/Aschestern ══ Avatar by Megueggu ══
|
|
|
|