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25.04.2024, 01:56



Die Verantwortung des Konsumenten.
#1
26.03.2013
Ozy Offline
Wonderbolt
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Beiträge: 1.490
Registriert seit: 21. Dez 2012

Die Verantwortung des Konsumenten.
Gleich vorweg: Das wird kein typischer Thread wo jemand auf den bösen Konsumenten und westlichen Menschen hinweist, jedoch finde ich das Thema interessant genug um es in die Runde zu werfen.

Wir als westliche Menschen können wohl alle von uns sagen das wir mehr oder weniger Konsumenten sind, auch wenn manche nur einen zweckmäßigen Konsum betreiben oder andere an diesem Spaß finden (Shoppen), im Endeffekt konsumieren wir mit zunehmendem Alter immer mehr.

Dass Kleidung welche bei KIK ausliegt nicht gerade zum finanziellen Vorteil der Produzenten hergestellt wurde sollte kein Geheimnis sein, jedoch ist auch die Kleidung anderer Preisklassen höchstwahrscheinlich zu billigen Konditionen in Indien produziert worden, sei es durch Kinderarbeit oder extrem schlecht bezahlte Arbeiter. Dieses Problem gilt jedoch nicht nur für Textilien, nahezu jede Kateogrie an Konsumgütern ist wohl zu menschenunwürdigen Konditionen hergestellt worden, auch Apple ist vor diesem Problem nicht gefeit, siehe die Foxconn Suizide.

Man kann gerne dagegen argumentieren, dass eine solche Ausbeutung eher selten vorkommt, aber ich denke die schieren Zahlen sprechen dagegen, wer diesen Aspekt jedoch in Frage stellen möchte kann dies gerne auch tun.

Für diejenigen die mir bis jetzt zustimmen: Welche Verantwortung sollte ein Konsument übernehmen? Ist es seine Aufgabe darauf zu achten, dass das was er konsumiert auch nicht unter genannten Konditionen entstanden ist, und wenn ja, kann er überhaupt vollständig darauf achten? Haben auch sozial schwache und finanziell benachteiligte Familien die Chance dem entgegenzuwirken? Wie steht ihr selbst zu diesem Thema, achtet ihr auf Herstellungsbedingungen?

Ich selbst achte nicht darauf, weil ich schlichtweg zu faul bin um nachzugucken ob alles was ich konsumiere auch Fairtrade ist, außerdem bin ich als 17 Jähriger nicht gerade finanziell gut bestückt, sprich kann ich mir die meisten teuren Fairtradeprodukte nicht leisten. Mit diesen Umständen habe ich mich arrangiert, wenn über Kinderarbeit/ Ausbeutung in Armmutsländern gesprochen wird schalte ich relativ fix auf Durchzug, weil es einfacher ist es zu ignorieren statt sich des Ausmaßes bewusst zu werden, oder besser gesagt es sich ständig in Erinnerung zu rufen. Mir ist es nicht an sich egal, auch wenn ich keinen persönlichen Bezug zu den Kindern in den Nähmanufakturen in Indien habe, jedoch denke ich, dass ich eh machtlos bin und mich daher nicht zuätzlich mit dieser Problematik belasten sollte.

Denkt ihr auch so? Sind wir als Konsumenten machtlos?

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#2
26.03.2013
Fou Lou Offline
Great and Powerful
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Beiträge: 285
Registriert seit: 14. Jun 2012

RE: Die Verantwortung des Konsumenten.
Jein.

Einfaches Beispiel pelzindustrie. Wenn niemand Pelze kauft werden auch keine Tiere getötet um diese herzustellen.

Imgrunde hat der Konsument die größte macht. Wenn er die sachen nicht kauft müssen bei genügend leuten die das tun die Konzerne umdenken um zu überleben.

Die Probleme selbst gehen aber weit über den markt hinaus. Das man überhaupt so billige arbeiter finded liegt an den riesigen wirtschaftlich und solzialen unterschieden der länder. Solange diese nicht ausgeglichen werden wird es immer ausbeutung geben.

Ich sehe die Sache eher wies Spenden für Hilfsorganisationen oder ähnliches. Man tut halt etwas gutes wenn man es tut. So kann man auch bei Produkten argumentiren. Wenn man nun fairtrade oä. statt billig produkt kauft ist das vergleichbar damit.

Gerade bei wenigverdienern ist es sehr schwer etwas dagegen zu tun indem man teurere produkte kauft. Einzige möglichkeit ist der verzicht auf diese produkte. (Seltener die Produkte kaufen oder selten aber dafür fair trade. oä)
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#3
26.03.2013
Simaris Offline
Draconequus
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Beiträge: 5.349
Registriert seit: 07. Feb 2013

RE: Die Verantwortung des Konsumenten.
Zitat:Wie steht ihr selbst zu diesem Thema, achtet ihr auf Herstellungsbedingungen?

Jein.
Und zwar auch nicht weil ich grundsätzlich gegen fair trade bin, sondern weil es einfach nicht möglich ist das zu kontrollieren oder als Verbraucher nachzuvollziehen.
Noch müssen ja Apple & Co kein Aufkleber draufmachen "Made by Kinderarbeit" oder "Made by People kept poor".
Dort wo ich seriöse Zertifikate vorfinde achte ich darauf, aber auch nicht wenn das Produkt sehr viel teurer ist. Zb. hab ich bei meinen Keksen n gutes Gefühl da sie mit UTZ Zertifizierten Kakao verarbeitet werden. Das ist Kakao auf fair Trade, wer dieses offizielle Siegel missbrauch kann tatsächlich hinter Gittern kommen.
Nur wenn solche Siegel derart geschützt werden kann ich darauf Vertrauen aufbauen.

Die Frage ob wir als Konsumenten machtlos sind?
Nein, die Konsumenten sind die mächtigste Schicht überhaupt.
Nur denkt die Mehrzahl der Konsumenten wie du: Ökonomisch, nicht Sozial oder Ökologisch.
Und das obwohl wir es in Punkto Nahrungsmittel eigentlich nicht müssten.
Wir tun es nur weil wir
1. Es können
2. Uns dadurch mehr Luxus gönnen können.

In der Gesellschaft ist eigentlich nicht die Frage im Raum "können" sondern "wollen". Lieber wird am Essen gespart als am nächsten Handy, Auto, etc...
Und das man sich es nicht leisten kann halte ich für ein Gerücht.
Mit etwas intelligenter Einteilung des Geldes kann man sich mit Hartz4 von Bio ernähren, oder wahlweise Fair Trade. Geht, hab ich schon gesehen.

Grüße,
Simaris

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#4
26.03.2013
Leon Offline
Vorschläfer Adminpony
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Beiträge: 5.423
Registriert seit: 12. Sep 2012

RE: Die Verantwortung des Konsumenten.
Bei Lebensmitteln ist es noch am einfachsten, da es mittlerweile einige "Faitrade"-Alternativen zu kaufen gibt. (Andererseits gibt es entsprechend viele pseudo-Gütesiegel, die nur Faitrade, etc. suggeriegren.)
Wirklich oft kaufe ich solche Produkte aber nicht.

Je industrieller die Herstellung der Produkte und je größer die Zahl der Verarbeitungsschritte wird, um so schwieriger wird dabei die Nachverfolgung.
Bei komplexen Endprodukten wie Handys etc. ist das fast unmöglich, aufgrund der großen Vielzahl an Rohstoffen. Andererseits kann man nicht wirklich darauf verzichten. Als Endkunde sind die Möglichkeiten ziemlich eingeschränkt, sofern sich nicht Hersteller, Zulieferer und Zulieferer-Staaten mehr für bessere Bedingungen einsetzen.

Das einzige was wir, also meine Familie und ich konkret in die Richtung vor ca. einem Jahr unternommen haben, ist der Wechsel zu einem Kernenergie-freien Stromtarif.

Dieser Post enthält keinen nicht jugendfreien Inhalt.
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#5
26.03.2013
Bydlo Offline
░▒▓▒░ это Быдло ░▒▓▒░
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Beiträge: 1.070
Registriert seit: 13. Aug 2011

RE: Die Verantwortung des Konsumenten.
(26.03.2013)Fou Lou schrieb:  Wenn niemand Pelze kauft werden auch keine Tiere getötet um diese herzustellen.
Eher schlechtes Beispiel. Pelze gehören nicht gerade zu den alltäglichsten Gütern und stellen auch hierzulande auch keinen wichtigen/stabilen Wirtschaftsfaktor dar. Würde man "hier" komplett darauf verzichten, würden sie "drüben" weiterhin (gegebenenfalls günstiger) bzw. "anderswo" vertrieben werden, soweit bis sie günstig genug sind um die Bevölkerung zum Zweckkauf zu animieren. Warum sollte man eine funktionierende Industrie umstellen, bloß weil jemand anderes deine Produktionsmethoden nicht so pralle findet?

Auf solche Luxusgüter kann man verzichten, kritischer wird es bei Alltagsprodukten wie Lebensmitteln, Textilien und vorallem Elektronik. Bei Letzterm ist man komplett hilflos, da die Industrie von einigen sehr bestimmten Rohstoffen abhängig ist und man daher keine finanzierbare Alternative schaffen kann (der CCC hatte mal was zu, ich weiß bloß nicht mehr wann es kam). Was du aus der Situation machst und was du kauft, hängt letzlich von deiner Ideologie ab, aber eines tust du am Ende ganz sicher nicht: mit dem Konsum aufhören.

Um OPs Frage zu beantworten, nein, ich achte nicht drauf, da ich es mir kaum leisten kann. Bei unumgänglichen Geschichten wie Elektronik versuche ich das beste aus der Situation zu machen und auf freie Software ausgelegte Hardware zu erwerben, um M$ so gering wie möglich zu unterstützen. Sollte ich es mir leisten können, werde ich auch bei anderen Produkten so weit wie möglich in lokale/deutsche Unternehmen investieren, die einen größtmöglichen Teil ihrer Produktion in Deutschland betreiben.
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#6
27.03.2013
kommo1 Offline
Wonderbolt
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Beiträge: 1.546
Registriert seit: 20. Sep 2011

RE: Die Verantwortung des Konsumenten.
Nein ich achte nicht auf so einen fair trade quatsch. Ich denke, dass da mehr gelogen und betrogen wird, als bei den ehrlichen Ausbeutern.

Auf der anderen Seite kaufe ich aber prinzipiell anders ein. Ich kaufe Produkte, dessen Qualität mit dem Preis übereinstimmt. Gute, teure Produkte, welche liefern was sie versprechen. Kann ich mir das nicht leisten kaufe ich weniger bzw spare ich. Meine Bude ist recht spartanisch eingerichtet, kann aber zu recht behaupten, dass die Einrichtung noch das ein oder andere dutzend Umzüge überstehen wird.

An der Stelle möchte ich übrigens darauf aufmerksam machen, dass Konsum und Kaufen zwei unterschiedliche Dinge sind. Die Hersteller und Konzerne wollen den Konsum möglichst niedrig halten, damit wir mehr kaufen. Geplante Obsoleszenz und solche Scherze sollen den Konsum eines Produkts auf ein Minimum reduzieren, damit wir häufiger neue Sachen kaufen.
Dazu noch Lohndumping, Ausbeuterei und schon sind die Anleger zufrieden.

Also. Mehr Konsumieren und sich mit dem zufrieden geben was man hat (zB mal selbst reparieren und mehr Fasten) anstatt ständig wegwerfen und neu zu kaufen.
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#7
27.03.2013
Simaris Offline
Draconequus
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Beiträge: 5.349
Registriert seit: 07. Feb 2013

RE: Die Verantwortung des Konsumenten.
Bei mir kommt erst weg was kaputt ist und nicht mehr zu reparieren ist von mir, und ich traue mir zu schon sehr viel zu reparieren.

Oder ich trenne mich natürlich endgültig von einer Einrichtung, n Messi bin ich ja nicht. Aber was wegschmeißen was funzt um was neues zu holenkommt bei mir fast gar nicht vor. Es wird solange benutzt wie es seinen Dienst macht.

Bin auch etwas sparsam mit Geld, geizig will ich jetz bewusst nicht sagen da mir bei Dingen die ich unbedingt will mir Geldfragen fast völlig egal sind, aber grundsätzlich ist meine Bilanz am ende des Monats immer positiv.

Grüße,
Simaris

[Bild: ersatzsig.png]
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#8
27.03.2013
Dr.Wandschrank Offline
Royal Guard
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Beiträge: 3.960
Registriert seit: 16. Feb 2012

RE: Die Verantwortung des Konsumenten.
Es ist unmöglich so zu leben das man mit seinem Konsum niemanden ausbeutet dazu müsste
man niemals einkaufen und alles selbst herstellen.

Fast alle Produkte werden durch Sklavenarbeit entwickelnd.
Essen, Schmuck, Klamotten, Elektronik, Pflegeprodukte selbst viele normale
Haushaltsgegenstände sind das Produkt von Sklavenarbeit.

Es hilft überhaupt nix wenn man diese Dinge jetzt nicht mehr kauft.
Im Gegenteil man schadet denen die Ausgebeutet werden noch mehr weil sie so noch weniger
Lohn und Nahrung bekommen.

Man muss den Firmen Druck machen Versorgungskette bis an ihren Ursprung zu untersuchen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
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#9
27.03.2013
PremiumGismo Offline
Wonderbolt
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Beiträge: 2.087
Registriert seit: 28. Jul 2012

RE: Die Verantwortung des Konsumenten.
Ehrlich gesagt ist es mir scheißegal, wie und zu welchen Kondtionen das Produkt, das ich gerade kaufe, hergestellt wurde, solange ich es hab', bin ich zufrieden. Das Gleiche ist ja auch beim Essen wegwerfen, sobald irgendwas abgelaufen ist, werfe ich es weg, auch wenn es gerade zur selben Zeit sicher genug Afrikaner geben würde, die das Essen gut gebrauchen könnten.

Ich weiß, das klingt zwar hart, aber es ist halt ehrlich, that's life. Wir habens gut erwischt und können darüber froh sein, ich will mir einfach nicht ein schlechtes Gewissen einreden, wenn ich daran denken muss, wie Mitarbeiter XYZ in China wohl bei der Herstellung meiner Adidas gelitten hat, ich hab schon genug andere Sorgen im Leben.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.03.2013 von PremiumGismo.)
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#10
27.03.2013
Odrakis Offline
Enchantress
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Beiträge: 749
Registriert seit: 06. Sep 2011

RE: Die Verantwortung des Konsumenten.
Nein.
Und so wird es auch den meisten gehen. Ich kenne niemanden, der freiwillig mehr bezahlt, dafür aber weiß, dass er niemanden ausbeutet, dass ist einfach schwachsinn. Zum einen, weil die meisten das Geld nicht haben werden, zum anderen weil das einfach nur geisteskrank wäre, freiwillig (!!) mehr zu bezahlen.

Mir persönlich ist es völlig egal, wo ich was herbekomme. Mich interessiert die Qualität, und da als Beispiel ein qualitativ hochwertiges Tablet keine 100€ kosten und aus China kommen wird, kaufe ich dann eben eins für 200€ aus Japan, wo ich weiß, dass es wesentlich bessere Qualität hat.
Doofes Beispiel...und eben nur ein BEISPIEL!

Ansonsten ist mir das aber völlig egal, wo oder ob Menschen ausgebeutet werden. Jeder hat seine eigene Last zu tragen, warum sollte ich also von Menschen, die ich nicht mal kenne, die Last mittragen und darüber nachdenken, was ich wo kaufe. Das ist einfach nur verrückt!
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#11
27.03.2013
Monpetiteponey Abwesend
Great and Powerful
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Beiträge: 471
Registriert seit: 03. Dez 2011

RE: Die Verantwortung des Konsumenten.
Davon halte ich gar nix und demzufolge ist es mir auch ziemlich gleichgültig, wo meine Konsumgüter herkommen. Aus Kleidung mache ich mir eh nix, Elektrozeugs gönne ich mir nur alle paar Schaltjahre mal wieder und lediglich beim Essen bin ich vorsichtig und kaufe zb. nur noch beim teuren Metzger um die Ecke - dies jedoch nicht alleine, um mein Gewißen zu befriedigen (auch wenn das teilweise schon ne Rolle spielt weil Massentierhaltung IST scheisse ), sondern weils besser schmeckt.

Ich traue sämtlichen Herstellern keinen Furz. Da können die noch so viele "Fair Trade" oder "Bio" - Aufkleber auf ihre Produkte tapezieren. Glauben würde ich das Ganze erst dann, wenn ich Live vor Ort dabei wäre und sämtliche Prozesse in der Produktion vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt persöhnlich überwache - und sowas geht natürlich nicht. Es klingt stark nach Alufolienhutzeug wenn ich das schreibe, aber es könnte sein dass hinter BIO und Co. lediglich eine gewaltige Industrie steckt, die sich täglich ins Fäustchen lacht: "Wieder ein paar leichtgläuige Gutmenschen verarscht, Yeah!"

Es ist einfach absolut unmöglich, "nachhaltig" zu leben, es sei denn, man trennt sich von allem was man hat und rennt nach Rulaman-Art nackt durch den Wald. In etwa so wie dieser Öff- Öff, nur benutzt der immer noch Konsumgegenstände und ist ne Famehure.

Einfach mal ein Gedankenexperiment starten: Rein gedanklich alles, was aus China stammt oder aus Plastik besteht aus der Bude verbannen. In nem alten GEO- Heftchen wurde das mal in die Tat umgesetzt, die Häuser/Wohnungen der Leute waren hinterher gähnend leer und vorm Haus türmte sich das Zeug meterhoch!

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#12
27.03.2013
Dreadnought Offline
Enchantress
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Beiträge: 618
Registriert seit: 25. Jan 2013

RE: Die Verantwortung des Konsumenten.
Interessantes Thema

Es ist aber Überragend wie viele bei Lebensmittel mit Fair Trade und Bio um sich schmeißen. Da empfehle ich immer den Metzger um die Ecke. Da kann man Nachfragen woher die Wurst kommt und gegebenenfalls kann man zugucken wie das zukünftige Mett heran wächst. Meine beste Empfehlung ist da das Regionalprodukt.

Bei anderen Dingen kann man dass schlechter Nachweisen. Klar 'Made in Germany' kann man auf so vielen Produkten lesen. Problem bei der Geschichte ist nur das man nur die letzte Schraube hier eindrehen muss und schon hat es dieses 'brand' verdient. Sehr ärgerlich.

Worauf man noch als Verbraucher achten kann, ist die Entsorung unseres Abfalls. Ich weiss nicht wie es euch geht, aber mir wird speiübel wenn ich im Äther sehen muss wie Menschen in Afrika unseren Elektroschrott abfackeln nur um an die Metalle zu kommen (man könnte die grausamkeiten noch weiter führen aber ich habe gerade gegessen).

[Bild: bwbuserbaroxqur.png]
Einen großen Dank an Mengan für diesen Tollen Avatar! Was Spontanität im richtigen Moment erzeugt, hat sie mir damit bewiesen.
Picarto.tv/Mengan
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#13
29.03.2013
Atomicorn Offline
Girltalk-Katze
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Beiträge: 4.325
Registriert seit: 16. Jan 2013

RE: Die Verantwortung des Konsumenten.
(27.03.2013)Crixalis schrieb:  ich hab schon genug andere Sorgen im Leben.


ja genau. :/ als ich zu der einsicht gekommen bin, war ich dann auch irgendwann kein vegetarier mehr. hast eigentlich recht.
naja, also ich hab bis jetzt immer eingekauft, wie ich es mir leisten konnte.
wenn ich bei KIK keine versicherung hab, dass die produkte nicht von kindern und unter fairen konditionen hergestellt wurden, hab ich die bei H&M auch nicht. :/
Sowas wie Pelz muss man ja gar nicht zum Thema machen. das ist einfach ein unnötiges Luxusprodukt.


> [1:46:18 AM] VinyVanDaCore: Atomi Hotwing – Heute 01:45
> und dann hab ich gemerkt dass da mehr kommen will und dann dachte ich mir so: okay, kommando zurück XD

>Das kenne ich aber auch. Da denkste dir: "Erstmal einen Rausdrücken" und dann kam der Penner mit Verstärkung.
Und schon waren die Grenzen wieder dicht
Herrmann hat einen sehr großen Penis.
>Iron
ja, immer doof wenn die schokopresse sich plötzlich einschaltet XD
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#14
29.03.2013
Neoface Offline
Changeling
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Beiträge: 779
Registriert seit: 19. Aug 2012

RE: Die Verantwortung des Konsumenten.
Ich finds eigentlich Schade das besonders bei Nahrung gespart wird, um mich mal bei dem Thema einzuklinken. Immerhin sind es schon die Endverbraucher die für Skandale und schlechte Qualität sorgen!
Denn es sind meiner Meinung nach besonders die Leute die besonders viel Fleisch wollen. Wie soll der stetig wachsende Bedarf an Fleisch aber gleich bleibende Preise gerechtfertigt werden geschweige eine Konstante Qualität gewährleistet werden? Das ist ne Rechnung die nicht aufgeht, aber einige sind zu bequem auf Fleisch zu verzichten oder mindestens den Konsum einzuschränken.
Ich Persönlich mampfe ja weniger Fleisch, wenn ich dann mal ein gutes Stück Fleisch im Kühlschrank habe wird das auch entsprechend behandelt und ich hab ne riesen Vorfreude und koche daraus was edles. Das etwa 1 mal die Woche ansonsten Vegetarische Mahlzeiten oder nur wenig Fleisch wie Speck oder Hühnchen.
Das Fleisch sollte wieder als ein wertvolleres Gut geachtet werden so wie es früher eben war, wo es einmal die Woche oder eben nur alle paar Tage den guten Braten auf den Tisch gab weil Fleisch nicht billig war.

Ist zwar auch ne abgedroschene Phrase aber der Umwelt würde das auch gut tun.

Zum allgemeinen, sofern ich die Möglichkeit habe kaufe ich ein Produkt wo ich weiß die Qualität beruht auf ein Fair Trade oder eine Bewusste Produktion. Auch wenn das mal mehr kostet, aber dann habe ich auch Null Reue wenn ich das Esse.
Ich weiß nicht ob es einfach daran liegt das ich Koch bin und eher auf Nahrung achte, geschweige auch einiges selber mache.
Aber meiner Meinung nach sollte nicht an den Dingen gespart werden die der Mensch wahrhaftig zum Leben braucht

[Bild: de9a38e917.jpg]
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#15
29.03.2013
iron_pony Offline
Changeling
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Beiträge: 968
Registriert seit: 23. Apr 2012

RE: Die Verantwortung des Konsumenten.
Leider kommt solche Ausbeutungen von Arbeitskräften nicht so selten vor wie man glauben möchte.
Das Problem ist nur wenn jeder das verdienen würde was ihm für seine Arbeit zusteht, könnten wir unseren westlichen Lebensstil nicht weiter aufrecht erhalten. Dann würde das dreier Pack T-Shirts bei KIK nicht mehr 3 sondern 30 Euro kosten.
Man kann sich zwar an Fair Trade Produkte halten aber mann weiß nie ob auch das drin ist was drauf steht.
Ich selbst kaufe wenn möglich mein Fleisch und Gemüse beim Bio-Bauern meines Vertrauens. Da hat die Kuh noch einen Namen welche später auf meinem Teller landet.

[Bild: iron_pony_pink.png]
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#16
29.03.2013
Random Pony Offline
Ponyville Pony
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Beiträge: 120
Registriert seit: 28. Mär 2013

RE: Die Verantwortung des Konsumenten.
Was für ein vielschichtiges Thema, das kann man nicht in zwei Worten zusammenfassen, denke ich.

Wo fängt man da an...

Zunächst einmal hat nicht jeder die Möglichkeit, direkt auf Preise einzugehen oder sich der Situation anderer bewusst zu werden, aus dem einfachen Grund, dass man nicht immer die finanziellen Mittel hat, um etwas anderes als das billigste kaufen zu können. Es geht hier ja nichteinmal um Nahrung, eher um Verbrauchsgüter im Allgemeinen. Daher ist es für mich auch kein Argument wenn man sagt, ein Hartz4-Empfänger könne sich gesund ernähren. Noch dazu finde ich es übrigens immer leicht lächerlich, sowas nachzureden, wenn man selbst nicht in der jeweiligen Situation ist/war, da man sich hier nur auf Aussagen anderer verlässt und sowas halte ich prinzipiell für unklug.

Gut, der nächste Punkt wäre folgender: Wenn wir den Konsum solcher Güter extrem einschränken oder sogar komplett einstellen würden, dann würde man den Leuten, welche diese Güter hergestellt haben, noch sehr viel mehr schaden. Es ist eine irrige Annahme, bei Einkommen immer auf unseren Standart zu schauen. Wenn man auf die Lebensqualität dieser Menschen schaut und sich den Durchschnitt der jeweiligen Länder ansieht, leben solche Leute meistens nicht einmal schlecht. Sie können sich eine Wohnung leisten, haben soziale Sicherheit im Gegensatz zu vielen anderen und gelten manchmal sogar als gut betucht, unter den jeweiligen dort herrschenden Bedingungen. Man würde ihnen all das also nehmen, wenn man solche Güter verweigern würde.

Hier wäre also ein Lösungsansatz, das Lebensniveau im Allgemeinen in solchen Ländern anzuheben. Allerdings würde dies nicht funktionieren. Ihr fragt euch sicherlich, warum dem so ist. Hmm, ich erkläre das ganze mal mit einem Zitat von Volker Pispers, welcher die Sache meiner Ansicht nach ganz gut zusammengefasst hat: "Jeder kann durch harte Arbeit einen hohen sozialen Stand erreichen, aber nicht alle!"

Dieses Zitat war zwar eher auf die soziale Situation mancher Menschen in Deutschland gemünzt, passt aber meiner Ansicht nach auch global auf länderspezifische Verhältnisse. Die traurige Wahrheit ist nunmal, dass unser guter sozialer Stand in Deutschland/Europa auf den sozialen Misständen in ärmeren Ländern fußt, das war so, das ist so und das wird wohl auch noch lange Zeit, wenn nicht sogar für immer so bleiben.

Würden diese Leute nun so viel verdienen, wie ihre Arbeit wert wäre, würde unsere soziale Struktur so wie wir sie kennen zunächst zusammenbrechen, es würde eine finanzielle Umstrukturierung stattfinden. Den Leuten in den ehemaligen Entwicklungsländern würde das selbstverständlich zugute kommen, der Preis dafür wäre aber unsere soziale Sicherheit bzw. unser enormer Reichtum, denn genau das haben wir momentan in Deutschland, wenn man es mit anderen Ländern vergleicht. Ganz im Allgemeinen haben wir eine solche Stellung rein durch Ausbeutung und Eigenbereicherung erreicht, streng genommen fußt unser gesamtes Wirtschaftssystem darauf.

Ein weiterer wichtiger Punkt wäre noch: "Wie viel Mensch hält der Planet Erde überhaupt aus?". Das wäre ein meiner Ansicht nach sehr grausamer Punkt, muss aber dennoch genannt werden, um die Situation im ganzen beleuchten zu können. Angenommen, wir würden eine Utopie erreichen, in der wirklich alle Menschen einen extrem hohen sozialen Stand haben, es keine bzw. kaum noch finanzielle Probleme gibt und es allen Leuten gut geht, was genau wäre die Folge davon? Richtig, Bevölkerungswachstum. Momentan leben ungefähr 7 Milliarden Menschen auf der Erde. Würde diese Zahl weiter ansteigen, hätten wir irgendwann einen Punkt erreicht, an dem wir weder genug Trinkwasser noch genug Nahrung produzieren könnten, um alle Menschen auf der Welt zu ernähren. Es wäre also eine irrige Annahme davon auszugehen, dass man eine solche Situation überhaupt erreichen/langfristig halten kann.

Was mich persönlich übrigens aufregt ist die Aussage bezüglich "Hilfe zur Selbsthilfe". Natürlich ist das anfangs ein ganz guter Ansatz, aber im Angesicht dessen, wie viele Nahrungsmittel ständig weggeschmissen werden und sinnlos verrotten, wird diese Aussage zu einer Perversion der Realität. Ich rede nicht einmal von den privaten Konsumenten, die ihr Mittagessen entsorgen, sondern vielmehr von ganzen Produktionsketten, die Kiloweise Nahrungsmittel entsorgen. Während man seit nunmehr 20 Jahren die "Hilfe zur Selbsthilfe" propagiert, verrecken täglich zich tausend Menschen an den Folgen fehlender Nahrung (sorry für den Ausdruck). Als wäre es eine Unmöglichkeit, beide Varianten zu vereinen - die Leute wären froh drüber von unserer Dekadenz etwas abhaben zu können und sie werden sicherlich nicht gleich denken, dass sie es dauerhaft umsonst bekommen würden. Und selbst wenn - rechtfertigt diese Aussage noch lange nicht den Umstand, Menschen bewusst in den sicheren Hungertod zu schicken.

Es wurde auch schon sehr viel von der Macht der Konsumenten gesprochen - diese ist nur bedingt vorhanden. Wir alle sind auf Nahrungs-, Wasser-, inzwischen auch auf Strom-, Gas- und Benzinversorgung angewiesen. Wir können entscheiden, bei wem wir die jeweiligen Güter erwerben, aber die Preise für diese variieren in einer so geringen Art und Weise, dass es fast nichts ausmacht. Das wissen selbstverständlich auch die jeweiligen Produktionsfirmen und passen ihre Preise je nachdem an. Hierfür muss nicht einmal eine Preisabsprache unter den produzierenden Firmen stattfinden, es reicht bereits aus, wenn einer seine Preise anzieht, die Konkurrenten werden definitiv nachkommen. Dies sollte zwar auch umgekehrt mit Preissenkung funktionieren, allerdings passiert in letzter Zeit besonders im Kraftstoffbereich dies eher selten, bzw. meines Wissens nach seit längerer Zeit garnicht, aber das ist ein ganz anderer Punkt.

OK, ich denke, nun das wichtigste zusammengefasst zu haben und beende meinen Beitrag hier nun auch endlich. Und achja, an Ozymandias: Ich hoffe die länge meines Beitrages war angemessen. Wink

Mfg

Random Pony
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#17
03.04.2013
InvaderPsi Offline
Sprenkelpony
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Beiträge: 7.943
Registriert seit: 03. Mai 2012

RE: Die Verantwortung des Konsumenten.
Ein sehr guter Beitrag von dir, Random Pony.

Ich glaube ebenfalls nicht daran, dass wir als Konsumenten etwas an der Situation von Menschen in ärmeren Ländern ändern können. Natürlich sind die Arbeitsbedingungen oft schlecht und die Menschen verdienen im Vergleich zu uns wenig, aber wenig ist besser als gar nichts. Das mag hart klingen - aber viele Menschen in derartigen Ländern haben doch sonst gar keine Chance auf einen Job.

Demnach achte ich bei Kleidung usw. nur auf eines: Dass der Preis und die Qualität für mich stimmen. Und wie ich es schon in einem anderen Thread sagte - viele "Markenklamotten" wurden genauso unter schlechten Bedingungen produziert, wie günstigere Kleidungsstücke. Dass man also ein reineres Gewissen haben kann, wenn man sich nur noch teure Kleidung kauft, ist ein Trugschluss.

Es mag zwar noch Fair Trade geben, aber diesen Marken kann man meiner Ansicht nach auch nicht wirklich trauen. Und selbst wenn, bliebe die von Random Pony geschilderte Problematik bestehen. Noch dazu bin ich einfach ein Mensch, der lieber auf's Geld achtet und daher kaufe ich auch keine Fair Trade Produkte.

Ebenso wenig vertraue ich dem Bio-Siegel. Ich kaufe zwar nur frische Lebensmittel und koche gerne, halte auch nichts von Fast Food, doch das heißt ja nicht, dass ich deshalb auf Bio zurückgreifen muss. Auf Dauer sind diese Waren einfach zu teuer und am Ende bekommt man das gleiche, als wenn man ungekennzechnete Produkte kaufen würde. Ist einfach Betrug.

Einzig beim Fleisch kaufe ich lieber an der Theke, und das auch nur noch selten. Ich muss nicht so oft Fleisch essen und auf Geflügelprodukte verzichte ich gänzlich. Aber gut, Tierhaltung ist sowieso nochmal ein ganz anderes Thema.

[Bild: v2asz9a9.png]
[Bild: ygwpx9mz.gif]
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#18
03.04.2013
Thendar Offline
Wonderbolt
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Beiträge: 1.453
Registriert seit: 20. Jul 2012

RE: Die Verantwortung des Konsumenten.
Kinderarbeiter in der dritten Welt, hm und hm..

Einerseits sollte das aufhören da das natürlich ausbeutung ist etz.. Ich weiß jetzt nicht ob ich richtig oder falsch liege aber helfen wir denen wenn wir irgendwelche Fabriken oder Manufakturen bauen und so ein teil der Invrastuktur bauen oder machen wir denen es nurnoch schwerer?

Naja auf jeden fall kann man den Leuten natürlich auch sagen Hey, Kinderarbeit hört auf, bezahlen sie aber dafür das doppelte (oder mehr) für ihren Einkauf.
Die meisten Leute würden lieber sparen als irgendwelchsen überpigmentirten helfen...

[Bild: n2fcfrgd.gif]
Because i love to make you smile, smile ,smile! Pinkie happy
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#19
03.04.2013
HerrMyrddin Offline
Great and Powerful
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Beiträge: 441
Registriert seit: 31. Mär 2012

RE: Die Verantwortung des Konsumenten.
Das Dilemma an der Sache ist dass man als westlicher Konsument immer an dem Leid anderer Menschen beteiligt ist.
Dies fängt bei Elektroteilen an deren Komponenten teilweise aus Müllhalden stammen in denen Kinder während der Verbrennung von Computern und ähnlichem hochgiftige Gase einatmen und hört bei der Weitergabe von Altkleidern und der gezielten Zerstörung des lokalen Marktes auf.
[Bild: e-waste_kids2-6661_zps217ac335.jpg]
Kann man als einzelner Verbraucher viel daran ändern? Wohl eher nicht. Sich allerdings mit diesem Umstand einfach abzugeben kann doch auch nicht der richtige Weg sein.
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#20
28.02.2016
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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Beiträge: 13.930
Registriert seit: 11. Mai 2012

RE: Die Verantwortung des Konsumenten.
Sehr interessantes Thema. Leider so wenig geklickt dass es untergegangen ist.

Was mir bei dieser ganzen Diskussion bisher fehlt, das ist außerdem der Rohstoffaufwand, der Co2-Aufwand und die Entsorgung.

Rohstoffaufwand:

Es wird immer von Öl, bzw. "Peak Oil" gesprochen. Der Nachhaltigkeitsforscher Niko Paech (den möchte ich mal jeden ans Herz legen, sich den anzuhören), hat da noch andere Begriffe eingeführt, wie "Peak Soil" (Die Knappheit von Böden, also Agrar- und Forst-Flächen) oder auch "Peak Coltan", "Peak Phosphor", "Peak Silicium", und weiteres. Zusammengefasst: "Peak Everything".

Seine Bedenken zum Rohstoffverbrauch bestehen darin, dass die heutige Gesellschaft von immer mehr auf seltene, nicht reproduktive Rohstoffe angewiesen ist und dass ein Versorgungsengpass eines einzigen Rohstoffes für die moderne Gesellschaft fatale Folgen hätte, speziell deswegen, weil hochriskante Spekulationen auf sämtliche Edelmetalle geführt werden. Somit kann die Verknappung eines einzelnen Rohstoffes über den Hebel des Finanzmarktes die restliche Wirtschaft schwer belasten.

Andererseits sind viele Produkte, etwa Elektronikprodukte auf viele verschiedene Rohstoffe angewiesen. Wenn auch nur einziger Rohstoff nicht mehr vorhanden sein sollte, etwa Coltan, Silizium, Gold, Kupfer, Rohöl etc. dann können moderne Produkte nicht mehr, oder zumindest nur noch sehr teuer gebaut werden.

Co2-Aufwand

Auch was den Co2-Aufwand betrifft, möchte ich auf Niko Paech verweisen. Dieser meint - und dem stimme ich vollkommen zu, dass es keine "Klimafreundlichen Produkte" geben kann, sondern nur "Klimafreundliche Lebensweisen". Hier vergleicht er etwa einen alten Opel Admiral der 30 Liter schluckt, mit einem neuen VW Lupo, der nur 3,2 Liter schluckt. Sofern der VW jeden Tag zig Kilometer gefahren wird, während der Opel vielleicht drei Mal im Jahr gefahren wird, ist der Opel immer noch Klimafreundlicher als der VW.
Ein anderes Beispiel: Wenn man sich komplett vegan ernährt und dann dafür in die Karibik auch Urlaub fliegt, dann wird die komplette CO2-Ersparnis, welche durch die vegane Ernährung zustande kam, durch die Flugreise wieder zu Nichte gemacht.

Bei Produkten darf nicht die CO2-Bilanz im Betrieb oder in der Produktionsstätte gerechnet werden, es muss auch die CO2-Bilanz der gesamten Zulieferer berücksichtigt werden. Das wäre zB. im Falle eines Smartphones, etwa die CO2-Bilanz der Mine, des Transportes über einen Rohstoffhändler, des Kraftwerkes welche die Produktionsstätten mit Energie versorgt, Ölbohrinseln und Raffinerien, welche die Lieferanten mit Treibstoff versorgen etc.

Entsorgung:

Speziell die Entsorgung von Elektronikartikel ist eine sehr problematische Sache. Das meiste Zeug wird als "Gebrauchtware" deklariert in Länder wie Kenia verschifft und dort auf Deponien angehäuft, wo die dortigen Menschen dann etwa an Silizium-Vergiftungen zu kämpfen haben.

Bei Lebensmitteln ist es eine andere Geschichte. Herstellerseitig werden etwa viele tote Fische die vorher gefangen wurden, einfach wieder ins Meer gekippt, sofern sich der Transport nicht rechnet.

Händlertechnisch landet vieles, was das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hat im Müll. Ich glaube in Frankreich(?) wurde das wegwerfen solcher Ware kürzlich untersagt.

Konsumententechnisch sind die Waren viel zu billig, so dass der Konsument nicht das Gefühl hat, etwas "wertvolles" zu konsumieren und somit viel zu verschwenderisch mit Lebensmitteln aber auch Kleidung oder Elektronikartikeln umgeht. Die Waren müssten wesentlich teurer sein, bzw. dürften nicht so viel subventioniert werden, so dass sich der Warenpreis an den reellen Wert (dies beinhaltet bislang subventionierte Herstellung und Lieferung, sowie das wegfallen von Zollschranken) anpasst.



Achtet ihr auf Herstellungsbedingungen?

Lebensmitteln:

Da ich noch daheim wohne und meistens wer anderer kocht, habe ich da wenig Einfluss. Meistens wird leider zu viel gekocht.

Wenn mal keiner kocht, dann schiebe ich mir meistens ein Fertiggericht in den Ofen. Ich versuche persönlich so wenig Fleisch wie möglich zu konsumieren. Wenn ich einkaufen gehe, dann gehe ich den Laden, nehme meistens nur ein oder zwei Artikel und kaufe diese dann. Ich kaufe nichts auf Vorrat, weil ich ohnehin jeden Tag beim Supermarkt vorbei fahre. Außerdem achte ich auf regionale Herstellung, jedoch habe ich das Gefühl, dass das in Österreich kein all zu großer Aufwand ist, weil, meiner Beobachtung nach, Österreicher grundsätzlich lieber zu regionalen Produkten greifen und daher auch viel davon angeboten wird. Auf den Preis der Lebensmittel schaue ich weniger, weil ich eben ohnehin nicht mehr kaufe, als ich essen kann.

Kleidung / Schuhe

Ich bin da relativ sparsam. Ich trage die Kleidung und die Schuhe so lange bis das Zeug auseinander fällt. Teilweise laufe ich noch mit zehn Jahre alten T-Shirts durch die Gegend. Ich besitze auch nur zwei Hoodies und drei lange Hosen, eben Kleidungsstücke die man auch nicht jeden Tag waschen muss. Bei der Unterwäsche habe ich etwas mehr, die wechselt man ja auch täglich. Meine Sommerschuhe sind drei Jahre alt. Winterschuhe habe ich erst neue gekauft. Die letzten hatten sieben Jahre am Buckel ehe ich sie ausrangiert habe.

Elektronik

Ich kaufe eher qualitativ hochwertige und teure Produkte, welche zumeist in Deutschland, UK oder den USA hergestellt wurden. Außerdem kaufe ich bisher etwa die Hälfte meiner Elektronikprodukte vom Gebrauchtmarkt.
Das einzige wo ich das nicht machen würde, sind E-Gitarren. Die kaufe ich nur neu, weil ich auch auf einen Makellosen Zustand Wert lege. Die Teile werden auch dementsprechend pfleglich behandelt und sind nun selbst nach vielen Jahren noch in einem neuwertigen Zustand. Hergestellt wurden die meisten in Japan, die letzte in den USA.

Bei manchen Artikel gibt es leider keine große Auswahlmöglichkeit, wie bei den Apple-Produkten. Wenn ich so etwas haben möchte, dann schaue ich mich zuerst am Gebrauchtmarkt um. Viele kaufen etwas und verkaufen es dann praktisch fabriksneu zu einen wesentlich günstigeren Preis wieder. Dadurch kann ich zumindest verhindern dass ich persönlich die Rohstoff- CO2- und Produktions-Bilanz trage, sondern diese teile ich mir dann mit dem Vorgänger. Ein jedes Produkt welches öfter und länger genutzt wird spart ein neues Produkt. Außerdem zahle ich dann keine MWSt.

Mit den Smartphones bin ich bis zum letzten so verfahren, dass ich mir alle zwei Jahre ein neues Modell geholt habe, weil es im Vertrag so inkludiert ist, dass ich nach zwei Jahren ein neues bekomme und die Teile alle nach zwei Jahren den Geist aufgaben. Das aktuelle Smartphone, ein iPhone 4S hat nun drei Jahre am Buckel und ich habe mir vorgenommen dieses so lange zu verwenden und so oft zu reparieren, bis es auseinander fällt.

Ich habe das Samsung Galaxy Ace meiner Mutter erfolgreich repariert. Mein altes Sony Ericsson C905 wollte ich reparieren, hat aber leider nichts gebracht. Mein iPhone ist mittlerweile auch schon Reparaturbedüftig, weil der Ohrhörer nicht mehr so recht funktioniert. Daweil nutze ich es mit der Freisprechfunktion. Optisch ist es noch in makellosem Zustand, weil ich das Teil in so ein Alu-Case gepackt habe. Ebenso auf das Angebot ein neues Modem zu beziehen verzichte ich, bis das Teil seinen Geist aufgibt.

Drucker, der Inbegriff geplanter Obsoleszenz, boykottiere ich mittlerweile. Wenn ich etwas ausdrucken will, dann schicke ich es per mail an meine Firmen-email und drucke es am nächsten Tag in der Arbeit mit dem Büro-Kopierer aus. Andernfalls stünde mir noch der Drucker von meinen Stiefvater zur Verfügung, da müsste ich dann mein Dokument auf einen USB-Stick oder eine Speicherkarte übertragen. Aber gerade bei solchen Teilen wie Druckern, bietet es sich mMn. sehr an, einen Gemeinschaftsdrucker zu verwenden, zumal man i.d.R. ohnehin nur alle heiligen paar Zeiten etwas druckt. Bei Versandetiketten sollte man Laserdrucker verwenden, also trifft sich der Kopierer in der Arbeit ausgesprochen gut.

Bei der Beleuchtung greife ich ausschließlich zu LED, weil die Teile schlichtweg ewig halten, wenig Energie brauchen und ein ordentliches Licht erzeugen. Meine Deckenleuchte hat zwar 400 Eur gekostet, aber so etwas rentiert sich dann schon. Theoretisch könnte man LED-Leuchten mittlerweile auch gebraucht kaufen. Als ich die Deckenleuchte gekauft habe war sie relativ frisch am Markt.

Kurzum achte also einfach darauf, dass die Elektronikartikel die ich kaufe qualitativ so gut sind, dass man sie lange verwenden kann. Und ich achte darauf, sie in einem guten Zustand zu halten, damit sie im Zweifelsfall auch jemand anderes nach mir noch lange weiter verwenden kann.

[Bild: 52538124312_f7739de9e0_o.jpg]
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