Sollte man aufräumen?

[Ozy]

Den Konflikt dürfte jeder aus der Kindheit kennen, jedoch dürfte es das auch noch durchaus später geben. Viele Eltern fordern, dass man doch bitte das Zimmer aufräumen soll. Na gut, wenn Besuch kommt ist das nachzuvollziehen, man soll ja wenigstens heucheln können ordentlich zu sein, aber bis wir Besuch kriegen friert die Hölle zu während Ostern und Weihnachten gleichzeitig ist.

Das kann ich nur bestätigen, irgendwann hat mein Zimmer den Zustand maximaler Entropie erreicht, und es klappt (natürlich ist der Text eher witzig gemeint, aber er trifft doch überraschend gut zu). Ich finde noch alles wieder, ich kann mich genauso gut durch den Raum bewegen und ich fühle mich wohl. Ersteres ist sogar in dem Fall besser, weil ich Sachen in meiner Umgebung viel schwieriger finde wenn ich vorher aufgeräumt und sortiert habe.

Für mich ist die Sache klar:
1. Man sollte Lebensmittel (alles was faulen kann) fachgerecht entsorgen
2. Man sollte wichtige Dokumente (Arbeitszeugnisse) möglichst vor Schäden bewahren
3. Bei Besuch (welcher einem nicht so bekannt ist) wäre es vielleicht auch angebracht aufzuräumen

Doch in anderen Fällen macht es einfach keinen Sinn. Man investiert Zeit und Arbeit für nichts und wieder nichts.

Wie seht ihr das? Seid ihr auch solche Chaoten oder müsst ihr alles strikt geordnet haben?

[Conqi]

Ich räume äußerst selten auf, weil ich zu faul bin. Allerdings bevorzuge ich eine halbwegs aufgeräumte Lebensumgebung. Man findet Sachen meist schneller und zudem sammelt sich sonst gerne Staub, Dreck und sowas an, was dann beim rumschieben oder so durch die ganze Wohnung fliegt.

[Raytee]

Ich habe zwar auch so meine Phasen, wo ich nicht viel aufräume,
aber wenn die Grundordnung zu sehr aus dem Gleichgewicht kommt stehe ich auf und mache sauber.
Was ich aber regelmäßig mache ist sowas wie Geschirr und Wäsche, sonst halt wie schon gesagt die Grundordnung.

Aber ja ich finde man sollte aufräumen, weil nach ner Zeit wird es zum einen ekelig und zum anderen unübersichtlich.

[Killbeat]

aufräumen und sauber machen sollte immer sein. Ein zimmer sollte niemals assig aussehen.

[brony95]

Also mein Zimmer sollte auf jeden Fall mal aufgeräumt werden. Ich will nicht wissen, was schon alles unter meinem Bett lebt.

[Fluttersparkle]

In mein Zimmer zu Hause herrscht eigentlich schon Ordnung. Zumindest sieht es auf den ersten Blick so aus. Nur auf meinen Tisch ist öfters mal Chaos zu finden (Papiermüll und so), aber das kommt relativ schnell weg.
Aufräumen muss ich in meinen Zimmer von daher nichts, alles hat seinen Platz. Ich weis, wo es ist, sodass ich es relativ schnell finden kann.
Nagut... in einem Schrank ist es vielleicht nicht sooooo aufgeräumt, aber das liegt daran, dass da einiges an verschiedenen Kram herumliegt, den ich kaum beachte. Wird von mir auch als "Kram" abgestempelt. Es ist da also für mich da nicht nötig, aufzuräumen.

[...]

Och fühle mich in Unordnung einfach unwohl, daher räume ich recht oft auf.

[HeavyMetalNeverDies!]

Ich mag es schon wenn es zusammen geräumt ist nur das Zusammenräumen selbst ist mir viel zu aufwendig als dass ich es oft mache. Ein Grund warum ich Minimalismus anstrebe. Bei wenig Zeugs im Raum ist auch schnell zusammen geräumt und geputzt. Ansich stört mich Chaos auch nicht aber irgendwie ist es doch erdrückend. Außerdem habe ich festgestellt dass ich nur wenige Objekte wirklich oft benütze und anderes was sich angehäuft hat vielleicht zwei Mal im Jahr wenn es hoch kommt oder überhaupt nimmer. Ich hatte bisher eine "Schwarzes-Loch"-Schachtel unter meinem Bett, für Dinge die ich schlicht einfach nicht verwende. Eine zweite Schachtel voller Papier und auch noch eine Dritte Schachtel mit allem möglichen Krams im Schrank, sowie eine Schachtel auf dem Schrank. Die Mentalität: "Vielleicht kann man das noch mal brauchen!", ist wirklich eine Last. Ich habe mir irgendwann ein Federpenal besorgt, darin fein säuberlich sortiert: zwei USB-Sticks, zwei Bleistifte, zwei Spitzer sowie zwei Radierer und zwei Nagelscheren. Viel mehr Kleinkram verwende ich eigentlich überhaupt nicht, bis auf zwei Scheren die sich außerhalb des Federpenals befinden. Der Rest ist: "Vielleicht kann man das nochmal brauchen!"-Krams den man unter dem anderen "Vielleicht kann man das nochmal brauchen!"-Krams nie findet wenn man mal etwas braucht. Ich kann eigentlich bequem über Wochen aus der Reisetasche leben und mir fehlt nichts weil ein ganzes Zimmer voll "Vielleicht kann man das nochmal brauchen!"-Krams nicht in Griffweite ist.

Ich habe außerdem so etwas wie einen "Rest-Wert-Effekt" (ich nenn das mal so) gefunden. Ich hatte ursprünglich die Bude voller Merch und Deko, habe dann aber rausgefunden dass wenn man einen Teil etwa von Merch entfernt (Disney-Sammlung lässt grüßen) dass man mit den verbliebenen Gegenstände mehr Freude hat als zuvor. Gerade Merch / Deko hat ja nur die Aufgabe gut auszusehen bzw. die eigenen Interessen in der Raumgestaltung wiederzuspiegeln. Wenn man etwas sieht was man gerne haben möchte dann sieht man das immer alleine und nicht neben all den anderen Dingen die man "unbedingt brauchte". Wenn die Teile dann tatsächlich nebeneinander im Zimmer stehen dann streiten sich die Objekte quasi um die Aufmerksamkeit des Betrachters und die Objekte verlieren ihre Aussagekraft. Werden es zu viele dann ist das einfach nur noch erdrückend.

Wenn ich dann anfange die Bude auszuräumen dann ist es oft so gewesen je mehr ich leer geräumt hatte umso weniger wollte ich wieder in die Bude reinbringen. Leere hat etwas wundervolles, etwas esthetisches. Etwa weiße Wände, so finde ich fördern die Kreativität. Der Geist ist ständig abgelenkt wenn er sich andauernd in einer Umwelt voller Objekte befindet, mit welchen er bestimmte Emotionen und Erinnerungen verbindet. Leere hingegen ist wie eine leere Leinwand wo noch unendlich viel Potenzial besteht was man in diese Leere einfügen könnte. Wenn ich also ein weißes Blatt Papier bzw. eine leere Leinwand vor mir habe, dann sind unendlich viele Möglichkeiten vorhanden was ich auf die Leinwand zeichnen könnte. Wenn schon Striche und Linien, Farbe und Bilder drauf sind dann steckt da kein Potenzial mehr drinnen für neue Dinge, sondern lediglich die Möglichkeit dass man das schon vorhandene noch irgendwie ergänzt. Deshalb finde ich Leere irgendwie so wichtig bzw. sie wird immer wichtiger. Hat man eine volle Bude dann hat man schon festgelegt wer man ist. Hat man eine leere Bude dann gibt es viele Möglichkeiten wer man sein kann und wie man sein Leben gestalten kann.

Wohnpsychologie ist für mich eine äußerst wichtige Sache. Auch finde ich dass zu viele Farben im Raum, also wenn er zu Bunt ist, dass das erdrückend ist. Ich arbeite derzeit auf einen Raum hin der überwiegend Weiß, Schwarz und Grau sein soll mit nur wenigen farblichen Akzenten. Farben lösen, gleich wie persönliche Gegenstände gewisse Emotionen aus denen man dann ständig ausgesetzt ist wenn man sich in dem Raum befindet, auch wenn diese Emotionen meistens Unterbewusster Natur sind.

Gandhi hat nicht umsonst gesagt dass man nichts annehmen soll was man unbedingt zum Leben braucht. Darunter verstehe ich allerdings nicht dass man absolut asketisch leben soll sondern dass man minimalistisch leben soll, dass man also nur Dinge annimmt die man auch wirklich verwendet. Wenn ich ständig auf Dinge stoße die ich selten bis nie verwende dann überlege ich ständig was ich mit jenen Dingen "tun könnte", anstatt wirklich etwas damit zu tun, weil sie in Wahrheit vollkommen nebensächlich sind in meinem Leben oder ein Resultat einer gewissen Lebensphase aus der man dann hinausgewachsen ist. Es ist zwar schwer sich von solchen Dingen zu trennen weil sie doch einen ideellen Wert haben aber wenn man sich nicht trennt dann wird man ewig in der Vergangenheit festgehalten welcher diese Dinge angehören.

So sehe ich das.

[Herrmannsegerman]

Ich finde Ordnung sehr wichtig, allerdings nicht so in meinem Lebensbereich, der kann schon mal unordentlich werden, aber richtig unaufgeräumt ist es dort nie. Außer beim Thema Unterlagen, die sind akribisch einsortiert und immer sofort griffbereit. Etwas mehr achte ich in der Arbeit auf Ordnung, seit ich gelernt habe das ein ordentlicher Arbeitsplatz viel beruhigender ist, man schneller Arbeitet und auch bessere Qualität liefert.
Und im Auto.... Ich hasse Leute die ihr Auto zumüllen. Himmelherrgott, Wenn ich ne Flasche im Auto leertrinke, nehme ich sie gleich raus und schmeiß sie nicht nach hinten bis dort 5 Kästen auf der Rückbank liegen. Wie schaut denn das aus?

Also ja, man sollte aufräumen.

[HeavyMetalNeverDies!]

(30.04.2014)Herrmannsegerman schrieb:  Und im Auto.... Ich hasse Leute die ihr Auto zumüllen. Himmelherrgott, Wenn ich ne Flasche im Auto leertrinke, nehme ich sie gleich raus und schmeiß sie nicht nach hinten bis dort 5 Kästen auf der Rückbank liegen. Wie schaut denn das aus?

Dafür gibts ja Scheibentönungsfolien. für die Rückfenster.

[yoshisluna]

Aufräumen ist für mich ne Art Meditation. ^^

Wenn ich aufgewühlt, durcheinander oder einfach nur sauer bin ist eine meiner ersten Interaktionen "aufräumen" und "putzen".

Es geht mir dabei nicht einmal um die Ordnung selbst, sondern vielmehr darum, symbolisch wieder "Ordnung in mein Leben" zu bringen.

[Atomicorn]

ich bin generell ein mensch, der extreme ordnung braucht.

also am liebsten hätte ich einen riesen schrank mit 100 kleinen schubladen in die ich alles genau einsortieren kann; ladekabel für geräte, brillenputztücher, schlüsselanhänger..
kurze socken, lange socken, dicke socken...
die guten unterhosen kommen in eine andere schublade als die die man zum daheim gammeln anzieht...

ach ja, ordnen ist meine welt. und ich verlege auch eigentlich nie irgendwas, alles hat bei mir seinen festen platz. wenn ich etwas mal nicht finde ist es a) entweder von jemand anderem entfernt und verräumt worden oder b) in einer ausnahmesituation von mir an seinen nicht vorbestimmten platz unbewusst abgelegt worden, was zum glück selten vorkommt da die ordnung einfach teil meiner persönlichkeit ist.

hab immer das gefühl ich ordne meine gedanken mit der wohnung gleich mit ^^

ich bin widerum kein putzteufel. bin der meinung, dass die herumlaufenden füsse in socken den fussboden beispielsweise genug polieren als das ich da noch gross putzen müsste.

und in der tat ist es so bei mir immer sauber und niemand hat sich bis jetzt beschwert.

ich kenne leute, die immer halb durchdrehen bevor besuch kommt und dann " extra sauber und ordentlich" machen um einen guten eindruck zu hinterlassen..

das kommt für mich aus eigenem reiz nicht in frage. so tun, als wär man irgendwer der man nicht ist, hab ich nicht nötig. mich stört es auch nicht wenn bei anderen etwas rumliegt wenn ich zu besuch komme. allerdings sollte man schon eine gewisse grundhygiene in seiner wohnung pflegen...

solche sachen wie z.b ein katzenklo das zu 80% aus scheisse besteht und 20% aus streu gehen gar nicht. oder kackstreifen im klo.

ansonsten bin ich echt unpingelig. ich mag so schnöseliges getue von wegen jeden tag den fussboden wischen nicht. denkt an den sockentipp

aber es gibt ja auch leute, die im chaos überleben können und wollen, die sollens von mir aus tun, solang sie damit nicht meiner nach alphabet und farben sortierten ordnung schaden.

[Wasabi Woman]

Ich lass es einfach nicht so weit kommen und stelle Sachen zurück, lege Kleidung zusammen und dann in den Kleiderschrank anstatt auf den Stuhl (klappt nicht immer XD), Bücher ins Regal etc.

Habe aber auch ein relativ kleines Zimmer und den PC und Schulsachen im Arbeitszimmer, da sieht es ganz anders aus. Ich bin aber sehr schnell beim Aufräumen, länger als fünf Minuten dauert es nie bis alles perfekt geordnet ist. Das Prinzip des Zumüllens und dem Großputz immer wenn Besuch ansteht werde ich aber nie verstehen.

[InvaderPsi]

Ich bin im Grunde ein sehr ordentlicher Mensch. Dementsprechend schätze ich es nicht, mich in einer chaotischen Umgebung aufzuhalten - zumindest, was die eigenen vier Wände betrifft.

Im Büro ist es genau so. Alles sollte seinen Platz haben; was nicht gebraucht wird, wird am besten direkt weggeräumt. So kann ich auch meine Gedanken besser ordnen.

Was ich hasse, ist, wenn andere Leute meine Sachen irgendwie verlegen.

Aber es stört mich nicht, wenn es bei Freunden o.ä. mal nicht so ordentlich ist, wenn ich zu Besuch bin. Es geht mir dabei mehr um meine eigenen Dinge. ^^

[Soarin Rain]

Ach immer diese Ordnung, wenn es nach einigen Putzfimmelfarnatiker gehen würde, würden sie auch den Regenwald nach Pflanzenarten sortieren, alle Mamut-Bäume auf die eine Seite und alle Orchideen auf die andere.

Alles so sortier, dass man das großartige Gesamtkonzept, des Chaos nicht mehr sieht und dem kreativen Aspekt dahinter nicht mehr wahrnimmt.

Könnt ihr es den nicht sehen? Eine Welt voller Chaos, unmöglich sie zu sortieren und kontrollieren.

Spoiler (Öffnen)

[Leon]

Eigentlich mag ich Ordnung, aber bei der Anzahl an Gegenständen, die ich ständig verwende, ist es zu aufwändig, alles "hübsch" aufzuräumen, vor allem, wenn man danach Dinge schlechter findet als davor. Daher bevorzuge ich eine "semantische" Ordnung, wo die Wiederauffindbarkeit das Wichtigste ist. Danach kommt die Gewinnung von "freiem Raum" und erst an letzter Stelle die "visuelle" Ordnung.

[Impulse]

Was Nahrung angeht sollte man Ordnung haben, aber materielle Sachen könnte man schon mal liegen lassen, wenn man sie den wieder findet

[Neroshade]

Ich räume echt nur auf,wenn mir im wahrsten sinne des Wortes "Alles über den Kopf wächst".

[Charles]

Ich denke man sollte vor allem hier in diesem Forum mal hin und wieder aufräumen...

Spaß beiseite, ich denke ob man aufräumen sollte oder nicht, ist eine Typfrage. Generell sollte man einfach schauen, ob das Aufräumen bzw. Nicht-Aufräumen zu einer Belastung für sich selbst oder nahestehende Personen wird und dementsprechend sein Verhalten überdenken oder auch nicht. Eine generelle Konvention braucht man hierzu denke ich nicht zu beschließen.

[Dr.Wandschrank]

Ich finde ein gewisse Grundordnung muss gegeben sein.
Es ist ein Unterschied ob es unordentlich oder dreckig ist.
Das ein oder andre zeug darf wegen mir hier und da rumliegen aber wenn sich das Geschirr schon stapelt
die Wäsche hier und da verteilt ist und man anstelle von Wollmäusen auf Wollratten trifft sollte man so langsam mal wieder Ordnung machen.

Schlimm ist es meiner Meinung nach wenn einem solch Unordnung nicht mehr auffällt und es einen selbst nicht mehr dann stört wenn man Besuch hat.
Ich finde das zeigt dann das man sich zu sehr gehen lässt und einem alles egal ist.