Mich würde ja interessieren, warum manche Menschen überhaupt das Bedürfnis haben, an etwas / einen Gott zu
glauben. Dafür muss es ja einen evolutionstheoretischen Grund geben, warum sich gerade eine Gehirnstruktur entwickelt hat, die dazu tendiert, an etwas / Götter zu glauben. Schließlich gibt es Religionen seit Anbegin der Menschheit, jede Zivilisation erschafft ihre eigenen Götter. Und das obwohl es keinen rationalen Grund gibt für einen solchen Glauben.
Der beste Grund den ich bisher gehört habe war: Es ist ein Nebenprodukt der Evolution, dass unser Gehirn dazu neigt, an Götter zu glauben. Oder kennt ihr einen Grund, wie so ein Glaube direkte Vorteile bietet was das Überleben betrifft?
Vielleicht werden sich ja auch entsprechende Hirnregionen zurückbilden und in ein paar 10.000 Jahren gibt es keine Religionen mehr? Ich hoffe es zumindest für die Menschheit.
Soviel zum Thema Glaube.
Was
Götter betrifft, kann ich mir nicht vorstellen, dass es sie gibt.
Wenn es "höhere" Wesen gibt, dann höchstens in dem Sinne, dass es Wesen außerhalb unseres Universums sind - falls man von einem "außerhalb" sprechen kann, und falls es überhaupt etwas anderes als unser Universum gibt.
Aber diese Wesen wären auch nur "göttlich" im gleichen Sinne wie eine sehr weit fortgeschrittene Technologie auf uns wie Magie wirken würde, im Falle eines Besuches von Aliens. Wir verstehen es nur nicht, bzw. können es im Falle von Wesen außerhalb unseres Universums nicht vorstellen.
Und falls diese Wesen Einfluss auf unser Universum nehmen würden, also Wunder vollbringen, hätten wir das schon längst daran merken müssen, dass physikalische Gesetze gebrochen werden.
Das einzige Schlupfloch wäre, dass sie diejenigen Ereignisse, die zufällig ablaufen, beeinflussen - da könnte man natürlich nicht nachprüfen, ob etwas beeinflusst wurde. Da die einzigen zufälligen Ereignisse quantenmechanischer Natur sind und damit im Atomaren / Subatomaren Bereich ablaufen wäre eine Einflussnahme dadurch so aufwändig und der Effekt wäre so gering, dass es definitiv nicht von einem Intelligent Design zeugt.
Somit sind Wesen außerhalb unseres Universums, falls sie existieren, wahrscheinlich nur genau wie wir in eine Welt geworfen worden, in der wir versuchen uns zurechtzufinden. Sie sind nur eine Ebene höher als wir.
Ich für meinen Teil vermute, dass es schon irgendetwas außerhalb unseres Universums gibt. Es wäre nicht das erste Mal, dass das menschliche Gehirn einfach nur zu primitiv ist um sich etwas vorstellen zu können (Stichwort Quantenmechanik, Spezielle und Allgemeine Relativitätstheorie, Stringtheorie). Wir können uns nicht einmal vorstellen, wie die 4-dimensionale Raumzeit "aussieht" und wie unser Universum funktioniert - wie sollen wir dann erst verstehen können wie das drumherum aussieht, geschweige denn funktioniert?
Deshalb ist jegliche Spekulation, was genau außer dem Universum (und unter Umständen noch Paralleluniversen) noch existiert, ziemlich sinnfrei (dementsprechend eigentlich auch mein letzter Absatz
) - und die Idee eines personifizierten Gottes lehne ich entsprechend auch eindeutig ab. Selbst wenn es einen Gott gibt, der menschenähnlich ist, können wir es nicht wissen und die Religionen haben nur aus Zufall richtig "getippt".
Was die
Vorhersehbarkeit unseres Universums anbelangt:
Es läuft alles nach Naturgesetzen ab, das würde prinzipiell eine Vorraussage ermöglichen, wenn man alle Informationen zu einem bestimmten Zeitpunkt wissen würde - wenn da nicht die Quantenmechanik wäre. Diese bringt ein Zufallselement mit, wodurch eine Voraussage unmöglich wird.
Das Gute daran ist: Es gibt also noch eine Möglichkeit, dass wir wirklich einen freien Willen besitzen und nicht nur "vorprogrammierte, organische Roboter" sind, deren gesamtes Leben im vorhinein eh schon fest steht.