Bronies.de

Normale Version: Chemie-Thread
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
(06.05.2013)Meganium schrieb: [ -> ]und die Flasche war immer im Giftschrank. Cheerilee awesome

Eine Flasche mit Flussseure, weee. Lieber nicht, eher Plastikgefäß..

Das schlimme daran ist wenn es sich in den knochen frisst und Calciumfluorid entsteht -die Nerven in der Knochenhau werden andauernd gereizt und der Schmerz hält eine laaange Zeit an.. nicht schön-


Zum vergessenen post nach dem Spatel:
Ich bestelle sehr viel bei Laborhandel Krumpholz, als privatperson zu super Preisen.

Und Chemiekasten war von Kosmos -super ding, hat die Liebe zur "Hilfswissenschaft" Chemie entfacht. Erst der ganz kleine, kurz darauf der c3000. Cheerilee awesome
Und ich hab trotzdem noch beide Arme und alle Finger. FS grins
Krumpholz hat aber doch eine ewige Lieferzeit wenn ich mich richtig erinnere?
Vielleicht ist der ja eine schnellere Alternative, bestellt habe ich aber da noch nichts: http://www.laborbedarf-beckers.de/

Wenn es nur um einen Spatel geht, dann müsstest du den eigentlich auch relativ günstig über die nächste Apotheke bestellen können.

@Crimson4u
Der C3000 ist heute einer mit der Besten, obwohl sie den auch ziemlich ausgedünnt haben. Aber im Grunde ist auch beim C3000 das Material mittlerweile das Geld eigentlich nicht wirklich Wert. Die haben meines Wissens den Dreibein dadrin durch ein komisches Blech ersetzt und statt Glas verwenden sie in erster Linie nur noch Kunststoff. Das Buch ist für den Anfänger sehr gut. Das Material dadrin kostet einzeln gekauft aber nur einen Bruchteil des Kastens.
Aber wie gesagt, im Vergleich zu anderen Herstellern, spielt Kosmos da eher noch in der oberen Liga...
(06.05.2013)Meganium schrieb: [ -> ]Ihr durftet mit Flusssäure experimenteren? Geilo! Und wurde es verboten, und die Flasche war immer im Giftschrank. Cheerilee awesome
Aber ja, Gold ist ein Edelmetall, und nur sehr wenige Säuren lösen Gold auf (Königswasser, HF(g) also nicht (aq) evtl unter Druck+Temperatur). Müsste iirc mit dem fast vollbesetzten d-Orbital zu tun haben, aber das lese ich nochmal genau nach, da ich schon seit etlichen Jahren kein Chemie (leider) mehr hatte.

Wir haben "indirekt" experimentiert. Wir waren einmal in so einer Chemieanlage, dort wurde uns die Wirkung von Flusssäure durch ferngesteurte Arme gezeigt. Wir durften sie auch einmal bedienen!
Das haben wir am Anfang gemacht, wir haben ein klein wenig Flusssäure auf eine Wassermelone, auf einen Holzblock, eine Glasvase und in einen Goldbehälter gefüllt. War zwar schon ein wenig älter, die Anlage, funktionierte aber noch einwandfrei.
Nach drei Stunden kamen wir wieder, und außer dem Gold war alles ziemlich zerfressen.
Das mit dem Gold hat zunächst mal mit der hohen Elektronegativität zu tun (was schlussendlich auch auf die Orbitale zurückzuführen ist, jedoch nicht ausschließlich).
Diese liegt für ein Metall ungewöhnlich hoch, etwa im Bereich von Kohlenstoff. Daher ist es für die meisten Oxidationsmittel schlicht energetisch ungünstig das Gold aus seiner Verbindung zu lösen.
Königswasser schafft das, weil hier die hohe EN von Chlor und Stickstoff voll zum tragen kommt, welches ja in Salzsäure quasi inaktiv, weil schon geladen ist.
Gleiches gilt für die Flusssäure. Im flüssigen Zustand ist sie genau wie Salzsäure nur über das Wasserstoffatom aktiv, im Gasförmigen Zustand kann da das Fluor selbst aktiv werden.

(Wenn ich mich richtig an die Schule erinnert habe, und grade keinen Quatsch erzählt habe)
@Crimson:
Es gibt auch Plastikflaschen. Ne Glasflasche habe ich jetzt nicht gemeint.
Aber es stimmt schon, gefährlich ist das Zeug allemal.
Weißer Phosphor, Blausäure/Cyanide, HF... diese drei sind schlimme Dinger.

Hat mal jemand von euch mal mit einem radioaktiven Strahler in der Schule (GFS, Referate, Seminararbeiten) gearbeitet?
@Meganium. Wir haben mal mit radioaktiven Strahlern gearbeitet. So mit Magnetfeld und Fotoplatte. Warum?
Ich musste mal ein Referat über die Nebelkammer halten. Dazu gehörte auch, mit der Nebelkammer radioaktive Teilchen nachzuweisen. Als Präparat wurde ein 60-kBq-Radium-Präparat verwendet.
Dieses musste aber extra herbeordert werden. Das 1-kBq-Präparat aus den 60er-Jahren wollte nicht mehr. Rarity shocked
Seltsam. Damals gab es offensichtlich nur schwachaktive Präparate, und heute extrem starke (60 kBq... oO)?
Natürlich habe ich aufgrund der Gefährlichkeit eines radioaktives Stahlers mit hoher Vorsicht gearbeitet. Doch wie verblüffend diese Experimente waren, hätte ich echt nicht gerechnet.
Naja, kommt drauf an, welches Radiumisotop das ist. Ich nehme mal an, dass es um Ra226 geht.
Allerdings kann es auch sein, dass für diesen Versuch ein anderes Isotop geordert wurde wie Ra228. Das hat deutlich kürzere HWZ und dementsprechend eine deutlich höhere Aktivität.
das alte Präparat, falls es Ra228 war, könnte auch schlicht zu schwach geworden sein um den versuch durchführen zu können.
Auf das Isotop habe ich jetzt nicht geachtet. Aufgrund der HWZ kann man die Aktivität ja ausrechnen. Dann kann man herausfinden, welches Isotop es nun ist.
Oder es handelt sich um ein Radium-Präparat mit gemischten Isotopen. Also Ra-226 und Ra-228 in einem Metallkörper. Um dadurch 60kBq zu erhalten.

Edit.
Gehe ich nach Wikipedia-Formel, so gilt:

m/ma·NA·(ln 2/HWZ)

Also Masse in g durch Atommasse mal Avogardo-Konstante mal ln 2 durch Halbwertszeit in Sekunden.
Sollen 60 kBq herauskommen, dann:

60000=m/226·6,02e23·(ln 2/1602·365·24·3600) Für Einheiten bin ich zu faul...
m=1,64e-6 Gramm.
Oder 0,001mg Radium.....

Ob Ra-228 einen so großen Unterschied macht?
Die HWZ ist um den Faktor 100 geringer, also müsste die Aktivität schon deutlich höher sein als beim 226er.
AJ hmm Eigentlich hat das weniger etwas mit Chemie als mit Physik zu tun. Wobei: Im Chemie-LK haben wir damals auch recht lange was dazu gemacht, aber ohne Experimente.
Im Physik-LK (Ja, ich hatte die wahnsinnige Physik-Chemie-LK-Kombination.) haben wir verschiedene Zählrohre ausprobiert, als Probe haben u.a. wir ein Stück Pechbelende verwendet, da dies wesentlich besser funktionierte, als die normalen Proben.

In der Uni hatten wir in einer Physik-Vorlesung im 2. Semester eine kontinuierliche Nebelkammer, aber ohne Proben, da aus irgendwelchen Arbeitsschutzgründen in der Vorlesung keine verwendet werden durften, weshalb es immer ziemlich lange dauerte, bis mal eine Spur eines Alphateilchens zu sehen war.
Wir dürfen in Chemie keine Experimente mehr machen weil ein GEWISSER JEMAND!!! (der hier auch angemeldet ist) seinen Block mit BUTTERSÄURE!!! betropft hat! MIT BUTTERSÄURE!!! Aber das gute war: 2Tage keine Schule FS grins
(08.05.2013)Meganium schrieb: [ -> ]@Crimson:
Weißer Phosphor, Blausäure/Cyanide, HF... diese drei sind schlimme Dinger.
HCN und Cyanide sind noch recht angenehme Gifte, nicht vergleichbar mit HF. Wenn man sich mit CN- vergiftet, stirbt man oder man überlebt. Dazwischen gibt es eigentlich nichts. Und selbst wenn man sterben sollte, dann geht’s recht schnell.
Wirklich unangenehmen sind mir Sachen wie Dimethylquecksilber oder Dimethylsulfat. Mit letzterem habe ich schon gearbeitet und ich würde es nicht wieder wollen.

(08.05.2013)Meganium schrieb: [ -> ]Hat mal jemand von euch mal mit einem radioaktiven Strahler in der Schule (GFS, Referate, Seminararbeiten) gearbeitet?
Nicht in der Schule, aber ich habe mit Uranylverbindungen (Analytik, Na-Nachweis), Thoriumverbindungen und elementarem Americium gearbeitet. Außerdem mit Prüfstrahlern für Geigerzähler und Dosimeter.

(08.05.2013)Hajawalla13 schrieb: [ -> ]Wir dürfen in Chemie keine Experimente mehr machen weil ein GEWISSER JEMAND!!! (der hier auch angemeldet ist) seinen Block mit BUTTERSÄURE!!! betropft hat! MIT BUTTERSÄURE!!! Aber das gute war: 2Tage keine Schule FS grins
Hört sich an als hätten da die offiziellen Stellen etwas übertrieben. Kommt öfters vor...

Buttersäure empfinde ich gar nicht mal als so heftig (bin auch dank diversen Bakterienkulturen wesentlich schlimmere Gerüche gewöhnt). Dafür ne Schule für 2 Tage schließen, na ja, wenn es 5 l Brom gewesen wären die ausgelaufen sind, dann könnte ich es ja verstehen. Aber Buttersäure!?
Raum sperren und Fenster auf Wink Am besten Abzüge noch auf volle Leistung.

Buttersäure haben wir immer in die Mülleimer anderer Chemieräume getropft um die Schüler und den Lehrer zu ärgern (unsere Chemielehrerin hat uns dazu angestiftet).
Buttersäure ist langweilig, weil sie "nur" den penetranten Geruch nach vier Wochen ungewaschenen Käsefüßen hat. Sad

Zitat:Die HWZ ist um den Faktor 100 geringer, also müsste die Aktivität schon deutlich höher sein als beim 226er.
Die Aktivität ist sicherlich höher.
In mg- gar in µg-Mengen, wenn die Zielaktivität 60 kBq beträgt, spielt ein Faktor 100 nur eine geringe Rolle.
Bei solchen mg-Mengen ist das goldfarbene Kernstück zu 99,99% ein gewisses Metall (kann nicht sagen, welches), der Rest das Radium. Im anderen Fall haben wir vielleicht Tau mal Zeigefinger 99,98%. RD wink

@Laborpony: Americium? Jenes, welches man in alten Ionisationsrauchmeldern einsetzt?
Ja, genau das. Ich meine auch das war das gleiche Isotop. Also das Am-241.

Achja, da fällt mir ein: Ich hatte auch mal Trinitit in den Fingern, aber eher nur mal so zum anschauen. Bei Trinitit handelt es sich um ein künstlich erzeugtes Gestein, welches zu einem großenteil aus SiO2 besteht, besser gesagt aus geschmolzenem Sand. Es ist am 16. Juli 1945 in der Wüste New Mexicos entstanden. Das Gestein enthält etwa 1 bis 2 µg Pu-239.
Dann hattest du sowas wie Monazit in den Fingern gehabt, also ein Gestein mit relevanten Mengen an radioaktivem Material. Wink
Bei Monazit ist es halt Th und U in Form von Oxiden.
Eeyup, aber Monazit kommt vollkommen natürlich vor. Das Trinitit ist ein eher ein Nebenprodukt von einem ziemlich großen Knall. Und mit einem ziemlich bedeutenden historischen Hintergrund. Und das macht grade an diesem Gestein einen großen Reiz aus, es ist ein Stück Weltgeschichte.
Interessant, auf was für Threads man hier so alles stößt.

Vielleicht kann mir ja hier einer erklären, was genau bei einer Sache abläuft, die ich rein zufällig vor rund 20 Jahren entdeckt hab:

Konzentrierte Schwefelsäure läßt feste Kohlenwasserstoffe verkohlen. Klar, wissen wir alle. Also Holz oder Papier.

Damals hatte ich nun aber - warum, weiß ich selber nicht mehr - auf meinem hölzernen Schrank Kaliumpermanganat aufgeschüttet und nebendran recht unvorsichtig mit konz. Schwefelsäure hantiert. Kam, wie's kommen mußte, die Schwefelsäure flog um und auf das Kaliumpermanganat drauf.

Ergebnis: es stieg lila Rauch auf... in beachtlicher Menge. Ich hatte Panik bekommen und wollte den Matsch mit einem (baumwollenen!) Putzlappen schnell beiseite wischen... Ergebnis: aus dem Lappen schossen mir lila Flammen entgegen! Waaah... schnell weg damit; der war anschließend auch schön zerlöchert. Wenigstens war die Rauchentwicklung vom Holzschrank weg.

Hab den Versuch später noch einige Male kontrolliert ablaufen lassen. Wer sich selber ein Bild machen will:

was Zellulosehaltiges (reicht schon ein Papiertaschentuch), Kaliumpermanganat drauf, darauf dann konz. Schwefelsäure. Ergebnis: lilafarbiger Rauch, evtl. lilafarbige Flammen (die scheinen aber nicht sehr heiß zu sein), und das wars eigentlich auch schon. Das Zellulosehaltige sieht anschließend genauso aus, als wär es ohne KMnO4 mit Schwefelsäure behandelt worden.

Was mich nun wundert: die Reaktion kommt viel schneller zustande und läuft viel schneller ab als das normale Schwefelsäure-Verkohlen. Folglich wäre Kaliumpermangant ein Katalysator. Aber: ich hab mal gelernt, daß Kat. nicht mitreagieren und nach dem Reaktionsende in unveränderter Form vorliegen - und das ist beim KMnO4 definitiv nicht der Fall. Ist das also ein reaktionsteilnehmender Katalysator? Gibts sowas überhaupt?

Meine Chemielehrer konnten mir nicht wirklich erklären, was da passierte - vielleicht hab ich hier ja mehr Glück.
Ich bin kein Spezialist, aber meine erste Vermutung wäre dass das Kaliumpermanganat durchaus als Katalysator dienen könnte, und durch die entstehende Wärme einfach nur in Rauch aufgeht und sonst nicht weiter reagiert.
So etwas ähnliches haben wir mal mit Phosphor gemacht.
Der Grund für die schnellere Reaktion ist denke ich nicht das Kaliumpermanganat sondern die vergrößerte Oberfläche durch die Zellulosefaser.
Die Flammen deuten ja auf eine Oxidation hin, die Färbung kommt von den Manganationen.
Durch die Vergrößerte Oberfläche wird die Aktivierungsenergie herabgesetzt.

Wir haben damals eine Phosphorlösung auf eine Zellulosefaser geträufelt. Nach dem aufsaugen fing das Papier sofort Feuer.
Das hängt denke ich auch damit zusammen, dass die Lösung dabei auskristallisiert ist, was die Oberfläche noch einmal heraufgesetzt hat und durch diese Kristallisation Wärme frei wurde.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16