Bronies.de
DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - Druckversion

+- Bronies.de (https://www.bronies.de)
+-- Forum: Off-Topic (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=11)
+--- Forum: Smalltalk (https://www.bronies.de/forumdisplay.php?fid=55)
+--- Thema: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. (/showthread.php?tid=26495)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27


RE: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - Magic Twilight - 02.04.2021, 11:24

(02.04.2021)Mephysta schrieb:  Unfassbar, was man sich hier anhören muss, weil man möchte, dass einfach nur ein Paket pünktlich kommt. Da ist man ja direkt ein schlechter Mensch und sollte sich was schämen, dass man überhaupt Bedürfnisse und Wünsche an seine Existenz hat.

Sag das bitte der Deutschen Bahn. Da bekommt man beim Service nur Ausreden zu hören. Da kriegst du dein Geld nicht wieder, wenn es keine Reisen geben wird. Da wird einfach nicht.. Okay. Passt eher in den richtigen Thread, also weißt, was ich meine.

In der Therapie kann man nichts machen, wenn man ständig mit falscher Vorstellung betrachtet wird. Günther Wallraff hat schon viele Skandale in diesen Berufen aufgedeckt. Er ist mutig. Du weißt nicht, wie die jeweiligen
Freunde und Helfer dich ins Hinterlicht führen . . .

Und Ausbeutung, wie Megi schon sagte, ist scheisse. Also, wenn nach 2-3 days nichts ankommt, da sollte man keine Panik schieben. Das ist ja unglaublich, was hier passieren muss. Dienstleister sind auch nur Menschen und haben ganz viele Störungen, die man nicht behandeln kann, da sie on the road sind und keine Zeit haben, sich helfen zu lassen.
Das nennt man dann echten Kapitalismus.


RE: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - LittleMissDevil - 02.04.2021, 11:44

(02.04.2021)Meganium schrieb:  Aber das wissen auch die Betreiber der Einrichtungen, die meistens nur auf die Finanzen fokussiert sind.
Tu dir selbst einen Gefallen und rede nicht über Branchen von denen du keine Ahnung hast. Das wird sehr schnell, sehr peinlich. Das mag jetzt schockierend sein, aber man wird selten Betreiber eines Wohnheims für behinderte Menschen, wenn man sich nur als böser Kapitalist bereichern will. Das ist mit staatlichen Geldern auch gar nicht mal so einfach. Wenn du da Systemkritik üben willst, musst du leider etwas höher ansetzen. Den staatlich kaputt gesparten Pflegesektor mit den durch Großkonzerne absichtlich miserabel behandelten Lieferanten zu vergleichen, ist schon ne Leistung.

Fun Fact: mein Träger hat die MAV, die maßgeblich an Tarifverhandlungen für kirchliche Träger beteiligt ist.

Zitat: Ich selbst würde dann aber meinen Frust nicht auf die Paketzusteller schieben, selbst wenn ich etwas heiß erwarten würde, sondern einfach das dortige System hinterfragen und kritisch begutachten, warum verhäuft Paketzusteller überhaupt einen scheiß Job machen.
Ich kann Beides tun.

Zitat: Liest sich so, wie wenn mein letzter Beitrag über das Enteignen von Amazno und Zalandno und die Konsumreduzierung auf deine Kappe zuzuschreiben ist.
Möglicherweise - und das ist nun natürlich vollkommen überraschend - weil du dazu als Reaktion zu meinem Post statt aaaall der anderen Beiträge in diesem Topic aufgerufen hast.

Red doch vielleicht mal mit Leuten, die wirklich täglich bei Zalando bestellen, darüber, statt mit der linksgerichteten, Fahrradfahrenden Veganerin, die im Pflegesektor arbeitet. Nur so als Tipp.


RE: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - Meganium - 02.04.2021, 12:15

(02.04.2021)LittleMissDevil schrieb:  Tu dir selbst einen Gefallen und rede nicht über Branchen von denen du keine Ahnung hast. Das wird sehr schnell, sehr peinlich. Das mag jetzt schockierend sein, aber man wird selten Betreiber eines Wohnheims für behinderte Menschen, wenn man sich nur als böser Kapitalist bereichern will. Das ist mit staatlichen Geldern auch gar nicht mal so einfach. Wenn du da Systemkritik üben willst, musst du leider etwas höher ansetzen. Den staatlich kaputt gesparten Pflegesektor mit den durch Großkonzerne absichtlich miserabel behandelten Lieferanten zu vergleichen, ist schon ne Leistung.
Ein ganz harmloser Link, keine Sorge, es ist nur die Tagesschau. Die berichten noch halbwegs positiv über Unternehmen, die in die Pflege eingreifen: Klick

Wenn ich also sowas lese, dann gehe ich schon davon aus, dass Pflegeberufe immer mehr und mehr gewinnorientiert sind. Sieh dir doch mal die Krankenhäuser an, welche von Schließungen bedroht werden: Krankenhäuser gehören zum Großteil Unternehmen, und wenn nicht genügend Gewinn gemacht wird, droht die Schließung. Oder man spart am Personal. Das ist bei den Pflegeheimen genauso der Fall.
Und wenn am Personal gespart wird, dann wird der Beruf einfach unattraktiv. Nicht, weil man dem "Opa den Arsch abwischen muss". Sondern wegen den Arbeitsbedingungen. Und wenn keine weiteren Arbeiter mehr kommen, dann geht das noch mehr zu Lasten an die Pflegekräfte. Alles nur, weil der Gewinn als wichtiger betrachtet wird.

Das ändern nichts daran, dass du in einem Heim mit einer tariflichen Organisation arbeitest, bei dem der Profit noch nicht wichtiger als die Belegschaft oder die Heimbewohner ist. Das sollte ja auch Standard sein. Aber ich erinnere mich an Posts, wo du dich auch über die Arbeitsbedingungen beschwert hast. Weiterhin sprach ich ja auch nicht "Aber das wissen auch die Betreiber deiner Einrichtung". Sondern allgemein. Im Sinne, dass es auch deine Einrichtung eines Tages erwischen kann. Und das ist alleine durch den Tagesschau-Link schon bestätigt. Dazu brauche ich auch nicht in einer Pflegeeinrichtung zu sein, wenn solche Sachen geschildert werden, denn ich gehe auch nicht davon aus, dass Betroffene die selbst in Pflegeeinrichtungen arbeiten, was in anderen Quellen beweisbar ist, uns einfach so einen Bären aufbinden.
Wo du dich zumindest etwas freuen darfst: In manch einer (also nicht in deiner!) Behinderteneinrichtung wird eher darauf Wert gelegt, den Lohn des Behinderten zu schwächen und die Chancen auf den Arbeitsmarkt nicht zu fördern: Klick. Wann also die Belegschaft an der Reihe ist, und wann deine tarifliche Organisation in Gefahr gerät, wird die Zeit dann zeigen.

Immerhin akzeptierst du, dass Großkonzerne die Paketfahrer absichtlich schlecht behandeln. Vielleicht braucht es also noch ein paar kritische Reflektionen, da bin ich zuversichtlich. Um diese Thematik soll es auch weiterhin jetzt gehen.


RE: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - Crash Override - 02.04.2021, 15:27

.... Für mich lesen sich deine Posts @Meganium ähnlich wie es LMD angedeutet hat - nämlich wie jemand, der keine Ahnung hat. Klar, viel wird hier und da ausgebeutet, und an vielen Stellen wird es einfach akzeptiert - aber auch grade bei den Kurierfahrern ist dieses "Problem" bekannt, das man da eben vollkommen ausgenutzt wird. Was meinst du, warum da vermehrt "Personen mit Migrationshintergrund" zu sehen sind? Jene kennen das nicht. Und manche, wie die von LMD angesprochene Person, machen halt was, wollen aber effektiv nicht Arbeiten - aber dennoch den dicksten AMG oder M3 fahren. Da kommt dann sowas bei raus, das jenen quasi scheiß egal ist, wie die Pakete von anderen aussehen (da wird auch der Hinweis mit "Vorsicht glas" ignoriert) und auch wie mit den Paketen oder den Personen, die sie bekommen sollen, umgegangen wird. Das zu Ignorieren und andere Dinge in Frage zu stellen, die Realitàtsfern sind (wie die Enteignung von Großkonzernen) kommt dem gleich, das man nur sein eignes Weltbilt akzeptiert, aber das, was IRL passiert, gradewegs ignoriert wenn es einem nicht passt.

Ja, auch Krankenhäuser etc werden geschlossen, wenn sie sich nicht mehr rentieren, und das nicht nur des Geldes wegen - sondern auch bedingt durch deren Standort. In ner Stand sind 3 Krankenhäuser, und im Ort nebenan ist auch eines? Dann wird da mindestens eines, eher 2 geschlossen, denn für viele Krankenhäuser fehlt das Personal, und das kann man mit einer Schließung auch in ein anderes Stecken.

Aber weiter ausführen bringt bei dir nichts, dein Linksradikales Weltbild (ja, es ist radikal, so wie du es immer rüber bringst; da ist einfach zu viel Phantasie dabei das es funktionieren könnte) scheint dir da wichtiger zu sein um es aufrecht zu erhalten als das du dich einfach der Realität stellst. Denn: auch Journalisten oder Redaktionen können Manipulativ sein und das so rüberbringen wie man es haben will.

Back 2 Topic.


RE: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - Magic Twilight - 02.04.2021, 15:52

Also zur Zusammenfassung: Wenn man etwas im Netz bestellt, dann hat man auch Risiko. Life is a risk

Wenn es länger dauert, dann kontaktiert man den Zusteller und wenn dann nichts passiert, Beschwerde ist dann raus . . .

Nur so als Tipp, wie man vorgehen kann. Kommunikation beider Seiten ist das A & O.


RE: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - Basinator - 02.04.2021, 16:08

(02.04.2021)Crash Override schrieb:  Oder glaubst du @basinator etwa, es gäbe festgelegte Routen? RD laugh
Kann mir da vorstellen, dass dies unterschiedlich gehandhabt wird. Aber besonders Amazon ist ja für seinen Kontrollzwang bekannt.

Zitat:Ich saß Stunde da rum für eine Sache, die in der Hälfte der Zeit hätte erledigt werden können, und war dann noch freundlich ohne den Fahrer zu bedrängen. Ich hab ihm im Grunde damit sogar die Arbeit abgenommen zu mir in den 6. Stock hochzukommen. Keine Ahnung warum du mir nun Fehlverhalten oder falsche Kommunikation andichten willst. Dankbar bin ich meinen Hermes Boten, die machen ihre Arbeit nämlich gut.
Du hast meine Frage nicht beantwortet, ob du ihm überhaupt dein Dilemma erklärt hast, oder warum es dir so wichtig war, das Paket selbst in Empfang zu nehmen. Ich verstehe halt auch nicht wirklich, warum dir das so wichtig ist und du dich von diesem Umstand so in Geiselhaft nehmen ließt.

Nachtrag:
Zitat:Es gibt diese Fälle auch unter Therapeuten,
Dazu kann ich zwar nichts sicher sagen, aber das Studium ist sehr hart mit den Bedingungen. Du kommst halt einfach nicht zum Master, wenn du "nur" einen Schnitt von 1,9 hast. Da herrscht massiver Leistungsdruck, gepaart mit Planungsunsicherheiten und Zukunftsängsten, einfach so Psychotherapeut werden ist da gar nicht drin.


RE: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - Crash Override - 02.04.2021, 18:55

(02.04.2021)Basinator schrieb:  
(02.04.2021)Crash Override schrieb:  Oder glaubst du @basinator etwa, es gäbe festgelegte Routen? RD laugh
Kann mir da vorstellen, dass dies unterschiedlich gehandhabt wird. Aber besonders Amazon ist ja für seinen Kontrollzwang bekannt.

Festgelegte Routen gibt's nicht, bei keinem Dienstleister. Da wird nur nach der Adresse gegangen und gut ist - wenn in einer Straße z.b. 4 pakete abzuliefern sind, und in der nächsten nur eins, dann ist die erstere von der Prio höher, da man so "schneller" die Pakete loswerden könnte - wenn alle empfänger da sind und die pakete direkt annehmen wenn man auf die Klingel drückt. Wenn's am tag drauf anders herum ist, wird die Route eben wieder anders Geplant... Fakt ist da eben, das man schon beim einräumen in's Fahrzeug "in tetris-artiger Manier" vorsortiert, wann man welche adresse anfährt um zeit zu sparen. das machen bei ländlichen gegenden z.t. die fahrer selbst.

das wird so bei JEDEM kurierdienst - auch DHL gehandhabt; ausser das jene eben noch zusätzlich die Packstationen anfahren müssen, welche ausser den DHL-Shops / Postfilialen einen weiteren halt beinhalten... und je nach häufigkeit der Packstationen eben mehr als den einen halt.

der Tracker wird da nur über den Scanner "gespeist" - kann schon sein, das der angeblich "schneller" ist, weil der Fahrer eine andere Route fährt, aber das liegt daran das es eben bei der berechnung so läuft, das der Kollege computer automatisch beim abscannen und vorsortieren der Pakete zu den zustellfahrzeugen die Adressen erfasst und dann eine Route ausrechnet... die aber nciht immer gleich sein muss wie die, die die Fahrer selbst wählen. Da könnte man z.b. mit nem fest installierten Tablet, das die route anzeigt, noch weiter in der Effizient steigern - natürlich auch mit zusätzlicher Kommunikation zum Scanner, ob das paket abgegeben wurde oder man es in eine filiale bringen muss. Das wäre dann aber noch mehr "kontrollzwang" und erhöht den Druck wie auch die Gefahr, das unbekannte am wochenende wohl in solche Fahrzeuge einbrechen um die Tablets zu entwenden.


allerdings, um auf eine andere Frage zurückzukommen: LMD hatte ja erwähnt, das das passierte... wieso willstu du dann von ihr auch noch beweise, das das mehrfach vorgekommen ist? alleine durch die hohe Zeit, die zwischen z.b. 6 häusern angegeben ist, zeigt sich doch das der Fahrer da keine interesse hatte "zeitig" die pakete auszuliefern - quasi etwas, weswegen der Fahrer sich selbst in seiner Arbeitszeit bis zum maximum ausdehnt - und vermutlich alles, was kurz vor feierabend nicht abgegeben wurde direkt zur Filiale gekarrt wird. auszuschließen wäre das nciht.

oh, und auch wenn amazon einen Kurierdienst hat (alerdings nciht sehr präsent in Deutschland), so wird das meiste über DHL abgewickelt - und wie viel Mist die bauen kann Amazon nicht kontrollieren. Dafür müsste Amazon schon die Deutsche Post AG aufkaufen.


RE: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - Basinator - 02.04.2021, 20:19

(02.04.2021)Meganium schrieb:  Wenn ich also sowas lese, dann gehe ich schon davon aus, dass Pflegeberufe immer mehr und mehr gewinnorientiert sind. Sieh dir doch mal die Krankenhäuser an, welche von Schließungen bedroht werden: Krankenhäuser gehören zum Großteil Unternehmen, und wenn nicht genügend Gewinn gemacht wird, droht die Schließung. Oder man spart am Personal. Das ist bei den Pflegeheimen genauso der Fall.
Und wenn am Personal gespart wird, dann wird der Beruf einfach unattraktiv. Nicht, weil man dem "Opa den Arsch abwischen muss". Sondern wegen den Arbeitsbedingungen. Und wenn keine weiteren Arbeiter mehr kommen, dann geht das noch mehr zu Lasten an die Pflegekräfte. Alles nur, weil der Gewinn als wichtiger betrachtet wird.

Krankenhäuser und Pflegeheimer sind ein gewisses Paradoxon. Privatisiert, aber entweder oft nicht gewinnorientiert oder wirtschaftlich - und erstere auch schon vor Corona. Und trotz Operationen, die nicht nötig sind, aber mit Risiko behaftet, aber Patienten aufgeschwatzt werden, weil sie Geld bringen. Da gibt es eine ganz massive Schattenseite, wie man von einigen AN der Branche erfahren konnte "Wir können heute noch eine Operation X machen, beschafft uns einen Patienten dafür!"

Die Ironie daran ist wohl, dass TROTZ alledem kaum ein KH schwarze Zahlen schreibt.

Pflegeeinrichtungen habe ich tatsächlich schon gegensätzliche Geschichten gehört, auch wenn meine Tendenz dazu geht, dass jene klar in der Mehrheit sind, die sich kaum finanzieren können.

Um ehrlich zu sein: Ich halte es für verkehrt, dass beide (?) privatisiert wurden.
Klar spart der Bund und/oder Länder ein paar Milliarden, aber um welchen Preis? Aufgeschwatzte, mit Risiken und Unannehmlichkeiten verbunde Operationen, Krankenhäuser, die mit multiresistenten Keimen durchseucht sind, nicht eingehaltene Hygienevorschriften bei Instrumenten und Werkzeugen, zu wenig Personal - Versuch doch mal in der Nachtwache zeitgleich als Einziger auf zwei Stationen Notfälle zu bearbeiten, und in der Pflege werden zum Einen heimische Unterstützungen/Pflegestufen versucht zu verwehren ("Die braucht doch keine Pflegekraft, wenn sie noch beim Klingeln die Tür aufgemacht hat") und zum Anderen verkommen die Kunden zu Objekten und in gzzzetakteten Tätigkeiten ist es nicht mehr möglich, sich Zeit zu nehmen für das, was am Wichtigsten sein sollte: Die Mezzzanschen.

Bitte beides wieder in staatliche Hand oder deutlich stärkere Subventionierung. Mich wundert ja eigentlich, dass unser Gesundheitssystem noch so gut funktioniert trotz dieser Missstände.

(02.04.2021)Crash Override schrieb:  LMD hatte ja erwähnt, das das passierte... wieso willstu du dann von ihr auch noch beweise, das das mehrfach vorgekommen ist?
Weil es sich so lies, als das sie den Fahrer einmalig bei Inaktivität selbst beobachtet hatte und sich den Rest von Informationen des Trackers abgeleitet hatte.  Shrug

Zitat:oh, und auch wenn amazon einen Kurierdienst hat (alerdings nciht sehr präsent in Deutschland), so wird das meiste über DHL abgewickelt - und wie viel Mist die bauen kann Amazon nicht kontrollieren. Dafür müsste Amazon schon die Deutsche Post AG aufkaufen.
Ich denke, da liegst du falsch. Ein Riese wie Amazon hat unglaubliche Macht, und selbst wenn ich jetzt ohne Überprüfung glaube, dass sie keinen eigenen Lieferdienst in Deutschland haben, so können sie immer noch massiv unter Druck setzen und Drohungen aussprechen.

Stell dir vor du bist die DHL. Jetzt ruft Amazon bei dir an und fordert, dass sich die Lieferzeiten verbessern oder sie suchen sich einen anderen Dienstleister dafür.

Ich sage dir, du würdest keinen Großpartner wie Amazon verlieren wollen.


RE: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - Pezi - 02.04.2021, 20:49

(02.04.2021)Basinator schrieb:  Ich denke, da liegst du falsch. Ein Riese wie Amazon hat unglaubliche Macht, und selbst wenn ich jetzt ohne Überprüfung glaube, dass sie keinen eigenen Lieferdienst in Deutschland haben, so können sie immer noch massiv unter Druck setzen und Drohungen aussprechen.

Stell dir vor du bist die DHL. Jetzt ruft Amazon bei dir an und fordert, dass sich die Lieferzeiten verbessern oder sie suchen sich einen anderen Dienstleister dafür.

Ich sage dir, du würdest keinen Großpartner wie Amazon verlieren wollen.

Ist aber nicht genau das passiert?
Ich dachte immer Amazone habe seinen eignen Versand aus dem Boden gestampft weil sie mit DHL und co nicht zufrieden waren.?
Oder täusche ich mich hier?


RE: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - Markus - 03.04.2021, 00:07

(01.04.2021)LittleMissDevil schrieb:  Tja, nach einer halben Stunde hatte sich das Gefährt ganze drei Stopps weiter bewegt. Ganze 200 Meter Weg hat der geschafft (er war immerhin 600 von meiner Wohnung entfernt, so weit!). So nach 40 Minuten insgesamt rollte er dann um die Ecke zum Nebenhaus... Uuuuuund raucht erstmal gemütlich eine, daddelt am Handy, guckt aus Fenster, macht sich eine schöne Zeit. Sieht ja keiner. Das erklärte natürlich warum er so lange brauchte.

Ich bin dann direkt rüber marschiert und habe ihm noch sehr höflich gesagt, dass er wohl ein Paket für mich hat. Der Typ war dann noch so dreist und meinte, er arbeite ja gerade nicht oder müsste ja das andere Paket liefern, blabla Vorschrift. Ich vermute er hat mich nicht richtig verstanden (eher dürftiges deutsch). Ich habe das Paket dann nach kurzem Hin und Her bekommen (nachdem er die Pakete von Anderen durchs Auto warf), aber scheiße war ich angefressen. 50 Minuten rumgewartet, weil der Typ seinen Job nicht macht.

Einerseits: schön, dass der Typ nicht unter dem typischen Dauerstress von Lieferanten stand, gut für ihn. Andererseits find ich es schon kackendreist Leute so warten zu lassen und sie dann noch mit lahmen Ausreden abzuspeisen.
Ich glaube manche (oder sogar die meisten?) Boten werden nicht nach Stunden, sondern pro Paket bezahlt. Die bekommen eine gewisse Menge an Paketen ins Auto gepackt, die sie im Laufe des Tages ausfahren müssen. Wie lange sie dafür brauchen, interessiert niemanden. Das erklärt einerseits den Stress einiger Boten, weil sie halt auch irgendwann (möglichst bald) mal Feierabend machen möchten und keine Lust haben, Abends noch immer unterwegs zu sein. Andererseits bedeutet es aber auch, dass die Fahrer keinen echten Druck haben. Wenn die ewig Pause machen, ist das deren Problem. Sind dann halt spät Abends noch immer unterwegs, bekommen dafür aber auch nicht mehr Geld. Insofern würde ich das u.U. sogar als legitim betrachten, wenn da manche gemütlich unterwegs sind und mehrmals Pause machen. Ist nicht notwendigerweise so als würden die ihren Chef um Stunden betrügen. Und sofern es keine Express-Sendungen sind, gibt es auch seitens der Empfänger keinen Anspruch auf eine bestimmte Zustellzeit. Dass man den Standort live verfolgen kann, ist ein nettes Extra, ändert an der nicht vorhandenen Garantie einer bestimmen Zeit aber nichts.

Was aber natürlich wirklich total daneben ist, sind irgendwelche lahmen Ausreden, wenn man persönlich zu ihm hingeht und fragt. Spätestens dann muss er das Paket rausrücken und sollte dabei auch entsprechend freundlich sein.


RE: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - Crash Override - 03.04.2021, 07:45

(02.04.2021)Pezi schrieb:  
(02.04.2021)Basinator schrieb:  Ich denke, da liegst du falsch. Ein Riese wie Amazon hat unglaubliche Macht, und selbst wenn ich jetzt ohne Überprüfung glaube, dass sie keinen eigenen Lieferdienst in Deutschland haben, so können sie immer noch massiv unter Druck setzen und Drohungen aussprechen.

Stell dir vor du bist die DHL. Jetzt ruft Amazon bei dir an und fordert, dass sich die Lieferzeiten verbessern oder sie suchen sich einen anderen Dienstleister dafür.

Ich sage dir, du würdest keinen Großpartner wie Amazon verlieren wollen.

Ist aber nicht genau das passiert?
Ich dachte immer Amazone habe seinen eignen Versand aus dem Boden gestampft weil sie mit DHL und co nicht zufrieden waren.?
Oder täusche ich mich hier?

nö, du täuschst dich nciht - dazu kommt auch noch, das DHL dafür ebenfalls Geld sehen will. Geld, welches Amazon sparen kann wenn sie einen eigenen Kurierdienst haben.

@Basinator: dann kämen von DHL die gleichen beteuerungen wie auch bei anderen Großkonzernen. Macht haben in amerika ist etwas anderes als in deutschland. amazon kann DHl zwar unter druck setzen, aber letztlich kann DHL auch nichts machen, wenn die Kunden einfach nicht daheim sind oder die Fahrer Mist bauen (z.b. unvorsichtig fahren und nen unfall bauen).

der einzige grund, warum man sojemanden wie Amazon nciht verlieren wollte ist das Geld, das man dem zusätzlich abknöpfen kann - z.b. für eine "höhere Priorisierung" derer Pakete.

@Markus: glaubst du das wirklich? das sie nach paketen bezahlt werden? was ist dann der fall, wenn du 4 wochen nur noch das halbe auto voll hast, weil in deinem zustellgebiet "nix geht", und danach das auto so vill ist, das du froh bist, nach 12h abends wieder zuhause zu sein?

sorry, aber das ist ebenso BULLSHIT. dann würden sich die Fahrer eher um zustellbezirke reißen wenn sie viel verdienen wollen, aber das gegenteil ist der fall... ebenso wenn zwei fahrer untereinander Pakete Tauschen weil sich deren zustellbezirke überlappen und beide versuchen schnellstmöglich fertig zu werden - und eben in dem einen bezirk schneller sind als der andere. auch das würde da nciht zu passen, das ist bei subunternehmer von DHL früher oft der fall gewesen.

schon abartig, wieviel bullshit die meisten denken was "real sein könnte"... Twilight: No, Really?


RE: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - Markus - 03.04.2021, 11:24

(03.04.2021)Crash Override schrieb:  sorry, aber das ist ebenso BULLSHIT. dann würden sich die Fahrer eher um zustellbezirke reißen wenn sie viel verdienen wollen, aber das gegenteil ist der fall...
Drum reißen werden die sich garantiert nicht. Letztlich ist das kein Bonussystem, bei dem feiwillige Mehrarbeit in irgendeiner Art und Weise belohnt wird, sondern eine Masche, mit der die Fahrer ausgebeutet werden und versucht wird, den Mindestlohn zu umgehen. Ich habe das mit dem plakativen "pro Paket" grade eben vielleicht auch etwas zu stark vereinfacht dargestellt. Laut Arbeitsvertrag werden die formal natürlich schon "pro Stunde" bezahlt, was anderes wäre rechtlich kaum machbar. Die Ausbeutung kommt daher, dass die Zeit halt nicht real gemessenen wird, sondern vom Arbeitgeber anhand der Route und der (durchschnittlichen) Anzahl von Paketen, die auf der Route geliefert werden müssen, vorab kalkuliert wird. Dabei wird mit unrealistischen, kaum schaffbaren Zeiten kalkuliert. Also der Fahrer hat das Auto voll, bekommt 8 Stunden Arbeitszeit bezahlt. Und wenn er 10 Stunden braucht, um alles auszuliefern? Tja, Pech gehabt, gibt trotzdem nur 8 Stunden bezahlt. Und wenn er zusätzlich unterwegs dann auch noch 2 Stunden (Mittags)pause macht, so dass er insgesamt 12 Stunden unterwegs ist? Auch egal, bleibt weiterhin bei den 8 Stunden, die bezahlt werden.

Ich habe jetzt auch nochmal gesucht und die Quelle wieder gefunden, wo ich das irgendwann mal aufgeschnappt hatte. Worauf ich mich bezog, war Günter Wallraff, der undercover bei GLS gearbeitet hat. Ich habe natürlich keine Ahnung, inwiefern Wallraffs Recherche repräsentativ ist für die Branche. Kann sein, dass es bei den verantwortlichen Subunternehmern nur einige wenige schwarze Schafe gibt, die das so treiben und die Mehrheit der Fahrer dann doch fair bezahlt wird. Kann auch sein, dass das ein weit verbreitetes System ist, wo sehr viele davon betroffen sind. Da kann man nur mutmaßen. Fest steht jedenfalls, dass das kein "Bullshit" ist, den ich mir ausgedacht habe. Gibt handfeste (mit versteckter Kamera gefilmte) Belege und Interviews mit Mitarbeitern, wonach es zumindest in einigen Fällen tatsächlich so läuft.
Hier auch noch ein Ausschnitt von einem Artikel dazu, wo im Wesentlichen genau das drin steht, was ich gestern gesagt habe:
Zitat:Weil GLS keine eigenen Zustellfahrer beschäftigt, wird das unternehmerische Risiko allein von den Subunternehmern getragen. Sie schließen einen sog. Lohnfuhrvertrag mit GLS und werden pro ausgeliefertem Paket vergütet. Dieses Abrechnungsmodell wird auf die Zusteller übertragen, die ebenfalls eine Pauschalvergütung pro zugestelltem Paket erhalten. Wird ein Paket wieder mit zurück ins Depot gebracht, gibt es kein Geld. So kommen die meisten GLS-Zusteller nach Wallraffs Recherchen auf einen Stundenlohn von 3 bis 5 Euro. Wobei es einen Stundenlohn im eigentlichen Sinne bei GLS ja nicht gibt, sondern er lediglich grob anhand der pro Stunde ausgelieferten Pakete errechnet werden kann.

(https://www.paketda.de/gls/gls-wallraff.php)



RE: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - Crash Override - 03.04.2021, 18:45

Dennoch ist die Recherche fragwürdig - wie ist er da drangekommen? welches "Sub-unternehmen" (und genau DA Schneiden sich die Geister - es ist ein "subunternehmen", nicht die betreffende Firma selbst! Über DHL hatte ich etwas ähnliches gesehen, wo es zwar einen "grundlohn" gab, der aber am ende auf etwa 5-6€/h kam - das war lange vor den Mindestlohn, und auch daran müssen sich die Subunternehmer halten. Da waren es dann die "pic-Zeiten", also die zeiten, die ein Fahrer brauchte um von einem zum nächsten zu fahren um das nächste paket abzugeben, die ausschlaggebend waren - da war eine zeit X angegeben, die natürlich zu kurz ist (wie auch in allen branchen - selbst in KFZ-Werkstätten können die Zeiten, die der hersteller vorgibt, NIE eingehalten werden da die Motoren in den Werken auf Prüfständen stehen bzw. das benötigte Werkzeug bereit liegt und auch die Personen darin geschult sind und wissen wo sie hingreifen müssen), so das jene dann eher dafür sorgte, das der Fahrer "überstunden machen musste" um das wieder auszugleichen - weil auch da nur 8h bezahlt worden waren.

Gehandhabt wird soetwas vermutlich überall unterschiedlich, aber diese Masche, die GLS da vorgibt, sollte eigentlich gesetzlich nicht durchsetzbar sein - u.a. auch wegen dem Mindestlohn. Daher verdienen die Fahrer inzwischen auch besser als Vorher, der Druck bleibt dennoch.

Oh, und ich bin mir sicher, das die Recherchen, die Walraff damals (Vor 10 jahren - also VOR dem mindestlohn!) durchgeführt hat, auf die aktuelle zeit nicht mehr übertragbar sind. Daher ist die aussage dennoch weiterhin Bullshit, das die Fahrer in "abgegebenen Paketen bezahlt werden" - einfach weil du dich auf eine Veraltete, nicht mehr zeitgemäße Quelle stützt.


RE: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - Meganium - 03.04.2021, 21:24

(03.04.2021)Crash Override schrieb:  Gehandhabt wird soetwas vermutlich überall unterschiedlich, aber diese Masche, die GLS da vorgibt, sollte eigentlich gesetzlich nicht durchsetzbar sein - u.a. auch wegen dem Mindestlohn. Daher verdienen die Fahrer inzwischen auch besser als Vorher, der Druck bleibt dennoch.
Natürlich befinden sich Paketdienstleister, wie GLS, sowie alle Subunternehmer aller Paketdienstleister mit einem Bein im Gefängnis. Regelmäßig gibt es ja Razzien. Der Zoll hier prüft nicht nur wegen Schwarzarbeit, sondern auch wegen anderen Verstößen, z.B. unzureichender Lohn.

Aber Geldstrafen zu zahlen ist immernoch billiger, als eine faire Bezahlung. Theoretisch ist es auch möglich, den Laden ganz dicht zu machen. Doch die Paketdienstleister und die Subunternehmer, die sich z.T. nicht immer in Deutschland befinden, und darum Gesetze getrost ignorieren können, befinden sich in einem neoliberalen Safespace. Weil wenn der Zoll, oder das Gewerbeaufsichtsamt oder wer auch immer versucht, den Laden zuzumachen, dann wird ein nicht kleiner Prozentanteil an Paketzustellungen nicht durchgeführt werden. Macht man das bei zwei oder drei großen Unternehmen, dann liegt das System erstmal brach, und Klaus, der seine Schuhe bei Zalando bestellt hat, muss mehr Tage warten. Ein wirtschaftlicher Totalschaden, der nur dadurch abgefangen wird, dass Paketleute ausgebeutet werden.

&

Strafenkatalog: Klick
Mal ehrlich, wenn ein Fahrer dutzende Pakete an einem Tag oder tausende in einem Monat ausliefert, dann kann man schnell nicht mehr nachvollziehen, wann mal eine Empfängerunterschrift gefehlt hat. Missbrauch garantiert, und da kann die DPD einen super Mindestlohn zahlen, und du rutscht ganz schnell mal unter den Mindestlohn. Und du kannst dich da nicht wehren, weil du in der Bringschuld bist - wie, wenn du unter den tausenden Paketen dich nicht erinnern kannst, ob du das Paket korrekt zugestellt hast?

Unterm ____ :
Absolut scheint der Lohn besser zu sein im Vergleich von vor zehn Jahren. Relativ bleibt dir nichts mehr übrig. Und Exekutivorgane können kaum was dagegen tun. Neoliberalismus eben, ein Macht-was-ihr-wollt-Prinzip mit geilen Absicherungen, wenn man mal doch nicht machen darf, was man will.

Zitat:Oh, und ich bin mir sicher, das die Recherchen, die Walraff damals (Vor 10 jahren - also VOR dem mindestlohn!) durchgeführt hat, auf die aktuelle zeit nicht mehr übertragbar sind. Daher ist die aussage dennoch weiterhin Bullshit, das die Fahrer in "abgegebenen Paketen bezahlt werden" - einfach weil du dich auf eine Veraltete, nicht mehr zeitgemäße Quelle stützt.
Naja, das ist ja immernoch brandaktuell: Klick
Zitat: "Sie bekommen Arbeitsverträge vorgelegt, nach denen sie mitunter 15 bis 20 Pakete pro Stunde zustellen sollen. Das ist weder im städtischen Ballungsraum noch auf dem Land möglich."

Klar, für dich ist das sicherlich immernoch Bullshit und linksradikal, sowohl Ex-Arbeiter, die auspacken, als auch die Medien, die davon berichten. Mal ehrlich, ein Paketdienstleister oder seine Subunternehmen werden sich sicherlich nicht selbst anschwärzen. Alleine deine Einstiegsfrage "Dennoch ist die Recherche fragwürdig - wie ist er da drangekommen? " suggeriert doch schon nach einem System, das nicht an die Öffentlichkeit gehen soll, wie wenn die Paketdienstleister Dreck am Stecken haben. In Sachen Glaubwürdigkeit sind Ex-Mitarbeiter aber eindeutig im Vorteil.


RE: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - Markus - 03.04.2021, 22:18

(03.04.2021)Crash Override schrieb:  Gehandhabt wird soetwas vermutlich überall unterschiedlich, aber diese Masche, die GLS da vorgibt, sollte eigentlich gesetzlich nicht durchsetzbar sein - u.a. auch wegen dem Mindestlohn. Daher verdienen die Fahrer inzwischen auch besser als Vorher, der Druck bleibt dennoch.
Gesetzlich durchsetzbar wird das wohl kaum sein. Aber dafür müssten die ausländischen Fahrer mit mangelhaften Deutschkenntnissen und ohne Geld für einen Anwalt erstmal klagen.

Ansonsten das, was Meganium sagt. Natürlich gibt es inzwischen verstärkt Kontrollen und sicherlich hat sich in den letzten 10 Jahren einiges gebessert. Aber dass nun alle vorbildlich sämtliche Vorschriften einhalten, braucht man trotzdem nicht erwarten.

Zitat:Oh, und ich bin mir sicher, das die Recherchen, die Walraff damals (Vor 10 jahren - also VOR dem mindestlohn!) durchgeführt hat, auf die aktuelle zeit nicht mehr übertragbar sind. Daher ist die aussage dennoch weiterhin Bullshit, das die Fahrer in "abgegebenen Paketen bezahlt werden" - einfach weil du dich auf eine Veraltete, nicht mehr zeitgemäße Quelle stützt.
Also nur weils veraltet ist, es direkt als bullshit abstempeln, finde ich unpassend. Es ist einfach veraltet und das wars.

Ansonsten gebe ich dir da aber schon recht. Dass das noch vor Einführung vom Mindestlohn war, hatte ich nicht auf dem Schirm. Da müsste man dann wirklich nochmal neu recherchieren. Ich hatte jetzt auch gar nicht gedacht, dass das schon so lange her ist. Hatte das damals mitbekommen, als es aktuell war und kam mir jetzt so vor, als wärs noch gar nicht allzu lange her gewesen. Da habe ich mich zeitlich verschätzt. Wie schnell die Zeit vergeht... wahnsinn.


RE: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - Basinator - 04.04.2021, 04:11

(02.04.2021)Pezi schrieb:  
(02.04.2021)Basinator schrieb:  Ich denke, da liegst du falsch. Ein Riese wie Amazon hat unglaubliche Macht, und selbst wenn ich jetzt ohne Überprüfung glaube, dass sie keinen eigenen Lieferdienst in Deutschland haben, so können sie immer noch massiv unter Druck setzen und Drohungen aussprechen.

Stell dir vor du bist die DHL. Jetzt ruft Amazon bei dir an und fordert, dass sich die Lieferzeiten verbessern oder sie suchen sich einen anderen Dienstleister dafür.

Ich sage dir, du würdest keinen Großpartner wie Amazon verlieren wollen.

Ist aber nicht genau das passiert?
Ich dachte immer Amazone habe seinen eignen Versand aus dem Boden gestampft weil sie mit DHL und co nicht zufrieden waren.?
Oder täusche ich mich hier?
Zitat: nö, du täuschst dich nciht - dazu kommt auch noch, das DHL dafür ebenfalls Geld sehen will. Geld, welches Amazon sparen kann wenn sie einen eigenen Kurierdienst haben.
Es gibt nunmal viele Gründe, warum Amazon eigene Lieferdienste aufgestellt hat und sogar Briefe ausliefert oder ausliefern möchte. Das kann reichen von unzufriedener Leistung, Beschwerden, Tempo, Abgaben und sonstiger Vertragsbedingungen. Ohne Stellungnahme von Amazon ist es einfach nur Spekulation, warum dies dann geschah.

Zitat: Ich glaube manche (oder sogar die meisten?) Boten werden nicht nach Stunden, sondern pro Paket bezahlt. Die bekommen eine gewisse Menge an Paketen ins Auto gepackt, die sie im Laufe des Tages ausfahren müssen.
Unter der naiven Annahme, dass dies stimmt, bringt natürlich dann auch kein Mindestlohn der Welt irgendetwas, wenn eine solche Praxis erlaubt ist.

Zitat:Macht haben in amerika ist etwas anderes als in deutschland. amazon kann DHl zwar unter druck setzen, aber letztlich kann DHL auch nichts machen, wenn die Kunden einfach nicht daheim sind oder die Fahrer Mist bauen (z.b. unvorsichtig fahren und nen unfall bauen).
Meine Mitbewohnerin nennt Amerika tatsächlich einen free market im Bezug auf Jobs.
Klar kannst du in den USA von einem Monat oder gar Tag auf den anderen gefeuert werden, aber es ist doch zu sehr vereinfacht zu sagen, dass AG in DE gar keine Möglichkeiten haben.

Einbestellungen beim Chef/Perso zu unangenehmen Gesprächen, offizielle Verwarnungen und letztendlich auch Kündigungen existieren auch bei uns. Und ja, natürlich kann Amazon dann auch solche Vorfälle bei DHL melden.
Wieweit das dann arbeitsrechtlich gesichert ist, hängt halt auch vom Eigenverschulden ab.

Ich könnte bzgl. Paketen mal einen Bekannten fragen, der hat für Hermes oder einen Subunternehmer dessen mal Pakete ausgefahren.

Aber der Trick ist nicht neu und auch nicht exklusiv auf die Paketbranche beschnitten, sondern existiert z. B. auch bei Reinigungskräften, die dann pro Zimmer oder qm bezahlt werden - und kommen damit auch unter den Mindestlohn. Ist evtl. auch in der Pflege so, aber da bin ich mir etwas unsicher - zumindest sind dort oft die Tätigkeiten massiv zeitlich getaktet und eigentlich in dieser auch nicht wirklich zu bewerkstelligen.

Zitat:Dennoch ist die Recherche fragwürdig - wie ist er da drangekommen? welches "Sub-unternehmen"
Es ist immer eine Frage, wie seriös man eine Quelle einstuft und wie sehr man dieser vertraut. Natürlich kann dieses auch erarbeitet werden, keine Frage. Aber letztlich bleibt es eben auch bei der eigenen Einschätzung - und das gilt durchaus auch für prominente Medien wie die Tagesschau oder den Spiegel.
Auf anonyme Quellen stützen sich viele. Kommt eben darauf an, wie sehr du dem Medium vertraust, dass er diese ordentlich hinterfragt und analysiert hat.

Zitat: welches "Sub-unternehmen" (und genau DA Schneiden sich die Geister - es ist ein "subunternehmen", nicht die betreffende Firma selbst!
Du hast den Trick gerade verstanden.
Was nützen denn alle Verträge, wenn DHL einfach alles bewusst und gezielt an Subunternehmer aussondert, um sich der eigenen Haftung und Verantwortung zu entziehen? Das Ganze hat doch System!

Zitat:Gehandhabt wird soetwas vermutlich überall unterschiedlich, aber diese Masche, die GLS da vorgibt, sollte eigentlich gesetzlich nicht durchsetzbar sein - u.a. auch wegen dem Mindestlohn.
Der offzielle, gesetzliche Mindestlohn nützt aber eben nichts, solange es solche Schlupflöcher gibt. Am Ende hat die Person trotzdem nicht den geplanten und erwünschten Mindestlohn.
Und ich finde, dass ist sowohl schade und auch nicht harmlos, denn es geht hier ja um Menschen, und der Gesetzgeber hat hier klar das Ziel formuliert. Auch wenn es juristisch funktionieren mag, es ist einfach widerlich, auch wenn die Geschäftszahlen dadurch besser aussehen. Hat halt seinen Preis, und der ist, dass Leute diese Strategien anwenden, um Leute zu einem Lohn zu zwingen, für den sie selbst niemals arbeiten wollen würden.

Zitat: Oh, und ich bin mir sicher, das die Recherchen, die Walraff damals (Vor 10 jahren - also VOR dem mindestlohn!) durchgeführt hat, auf die aktuelle zeit nicht mehr übertragbar sind. Daher ist die aussage dennoch weiterhin Bullshit, das die Fahrer in "abgegebenen Paketen bezahlt werden" - einfach weil du dich auf eine Veraltete, nicht mehr zeitgemäße Quelle stützt.
Ist das so?
https://www.stern.de/wirtschaft/job/dhl--was-verdient-eigentlich-ein-paketbote-von-dhl--7541772.html

Zitat:Laut dem "NDR" würden die dort arbeitenden Mitarbeiter bis zu 14 Stunden am Tag arbeiten, bei einem Stundenlohn von manchmal gerade fünf Euro. Auch die "Zeit" berichtet von ähnlichen Zuständen. In der Vorweihnachtszeit seien Arbeitstage von 16 Stunden keine Seltenheit. Der Stundenlohn belaufe sich auf vier bis fünf Euro.



RE: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - Crash Override - 04.04.2021, 13:00

Wie gesagt, SUB-UNTERNEHMEN (und auch da ist jeder Subunternehmer wieder anders!). Gls ist da wegen anderer Angelegenheiten bereits auch von Rechtsverdrehern ins Auge genommen worden, daher wird das (soweit ich weiß war da ja bereits etwas, @HMND hat da ja mal was verlinkt) dort nicht mehr lange so gehen. Auch die werden das tun, was bereits Hermes getan hatte: auf Stundenlohn umstellen müssen.

Das nimmt zwar etwas Druck, aber dennoch ist welcher da, da dadurch die Autos nicht leerer werden - und man dennoch vertraglichdas irgendwie zusammendrehen kann das max 8h / Tag bezahlt werden, auch wenn sie 16h unterwegs sind.

Funfact dabei: das meiste fährt DHL aus. Hermes, GLS, DPD oder auch andere Kurierdienste sind da nicht so groß wie eben der Branchenriese, dem das alles mal vor Jahrzehnten gehörte: der Post.


RE: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - Basinator - 04.04.2021, 22:16

Zitat:Aber Geldstrafen zu zahlen ist immernoch billiger, als eine faire Bezahlung.
Strafrecht auch für Unternehmen bitte.

Erweitertes Lieferkettengesetz auch.

Zitat: Gesetzlich durchsetzbar wird das wohl kaum sein. Aber dafür müssten die ausländischen Fahrer mit mangelhaften Deutschkenntnissen und ohne Geld für einen Anwalt erstmal klagen.
Schon alleine die Rechte zu kennen ist eine Sache, die fehlt, oder sich dagegen dann zu wehren. Ich kenne Leute, die glauben, dass sie in DE bei Mietzahlungen/-Kautionen abgezockt wurden mit seltsamen Begründungen, aber wenn du halt weder weißt was erlaubt ist noch deine Möglichkeiten kennst und sie vermeintlich auch nicht nachlesen kannst, und du auch gleichzeitig eine Wohnung brauchst, dann schluckt man das halt evtl. runter, und wenn es evtl. sogar ein paar hundert Euro insgesamt sind.

Zitat:Wie gesagt, SUB-UNTERNEHMEN (und auch da ist jeder Subunternehmer wieder anders!).
Und DHL, DPD und sonstwer wissen absolut ganz genau was da passiert. Ich würde auch unterstellen: Sie fördern es entweder bewusst im schlechten Fall und im guten? Es ist ihnen einfach egal. Es wird nicht kontrolliert. Und dann sorgt die Natur der Sache einfach für ein solches Verhalten.

Das hat doch Alles Kalkül: Wir wissen gar nichts, warum ihr sauer auf uns seid, dass sind ja die Subunternehmer, nicht wir!
Pustekuchen. Es ist doch ohne Frage, dass diese sich einer Mittäterschaft schuldig machen.

Ich würde ja sogar fragen; Warum werden denn überhaupt Subunternehmer eingesetzt? Was können die denn anders als die DHL selbst? Würden die Subunternehmer genauso bezahlen wie DHL & Co. bei sich selbst immer mit angibt, dann würde man sie ja nicht verwenden, wäre ja ein Mittelsmann mehr, den man bezahlen muss.
Der Subunternehmer fungiert halt einfach nur als Ausrede zur Ausbeutung, damit man weiterhin damit prahlen kann, dass man selbst nach Stundenlohn bezahlt. Oder Tarifverträgen. Shrug

Darum erneut: Lieferkettengesetz!

Zitat:daher wird das (soweit ich weiß war da ja bereits etwas, @HMND hat da ja mal was verlinkt) dort nicht mehr lange so gehen. Auch die werden das tun, was bereits Hermes getan hatte: auf Stundenlohn umstellen müssen.
1. Nein. Es wird weiter nach Alternativen bezahlt, solange es möglich ist und solcher Löcher nicht gestopft werden. Das halte ich für ziemlich gegeben.
2. ...setzt Hermes Subunternehmer ein? Ohne Recherche: Sehr wahrscheinlich.
Ist ja schön, dass Hermes selbst nach Stundenlohn zahlt. Bringt aber den Boten nichts, wenn sie nicht dort angestellt sind.
3. Wir reden hier gerade mal nur über Stundenlohn. Wir reden nicht einmal darüber, ob es bei Hermes gerade mal der Mindestlohn ist oder doch noch mehr. Denn selbst wenn jemand pro Stunde bezahlt wird, heißt das ja noch lange nicht, dass die Person eine angemessene Entgeltung erhält. Shrug

Zitat: Funfact dabei: das meiste fährt DHL aus. Hermes, GLS, DPD oder auch andere Kurierdienste sind da nicht so groß wie eben der Branchenriese, dem das alles mal vor Jahrzehnten gehörte: der Post.
Ich bin mir nicht sicher, ob du es nur als Trivia formulieren wolltest oder damit eine Andeutung zur Post machen wolltest.
Denn wenn letzteres stellt sich hier doch die entscheidende Frage: Wie bezahlt/bezahlte die Post denn die Kuriere, und setzt(e) sie Subunternehmer ein?


RE: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - Crash Override - 05.04.2021, 00:09

Subunternehmer deswegen, damit deren Depots selbst kleiner sind und auch die Kosten für den Fuhrpark gesenkt werden können.

was ist daran so schwer zu erkennen? es geht da nicht darum, das die Fahrer "billig" für die Paketdienstleister sind, es geht darum, um die Kosten im allgemeinen zu senken - und auch um "flexibel" agieren zu können. Deswegen haben früher auch sehr viele Firmen dennoch die Teuren Leiharbeiter eingestellt - fällt die Arbeit für jene weg, kann man sie gradewegs wieder nach hause schicken. im bereich mit den subunternehmern denke ich sogar, das es eine Klausel gibt, die ähnlich fungiert.

DHL hatte ne zeit lang Subunternehmer eingesetzt, ist aber in vielen Punkten davon abgekommen, weil man die Briefträger und die "päcklesfahrer" quasi zu beidem gemacht hat: anstelle den Radlern, die auf dem Land nur die Briefe gebracht hatten (und damals, in den '980ern und '90ern sich noch mit den leuten unterhalten konnten weil kein Zeitdruck herrschte), hat man eben auf dem Land den DHL-Fahrer eingespart, das Fahrrad (welches man durch ein E-Bike sonst hätte ersetzen müssen, wie es in vielen Städten der fall ist) wurde dadurch ebenfalls eingespart- und der Briefträger hat jetzt die Doppelte Arbeit: Briefe & Pakete austragen. In Größeren Städten können da vielleicht noch weiterhin zusätzliche Kurierfahrer unterwegs sein, ebenso - für fußgängerzonen - "beradelte" briefträger, aber der rest wurd durch wegfall einer Arbeitenden Person pro Bereich "eingespart".

so wäre es jedenfalls Logisch - denn dann spart man sich auch die Subunternehmer in einigen bereichen, auch wenn nicht auszuschließen ist, das die deutsche Post - der die DHL gehört - da dennoch subunternehmer einsetzen wird, aber wohl eher in Großstädten als in Ländlichen gebieten.

denn: den Letzten "echten" DHL-Fahrer mit nem seperaten DHL-Fahrzeug habe ich etwa 2009 gesehen... seit her hat hier nur noch die Post alles ausgeliefert; ebenso fiel der Briefträger, der noch unterwegs war, etwa gegen 2003 weg - weil der Beamte (damals waren es noch beamte) in Pension ging.


Warum du immernoch versuchst, allen den Schwarzen Peter zuzuschieben is' mir schleierhaft. Vielleicht, weil ich sonst dein (linksradikales) Weltbild zerstören würde? zumindest kommt es mir grade so vor... und das dazu noch in der Art, das ich den Scheiss selbst schon mitgemacht habe bei Verschiedenen Kurierdiensten, während du sicherlich nichts dergleichen getan hast - nur jetzt zuviel zeit, so das du alles mögliche suchst um ja nur das gegenteil zu beweisen.


RE: DHL, Hermes, DPD, UPS und Co. - Basinator - 05.04.2021, 00:34

Zitat: Subunternehmer deswegen, damit deren Depots selbst kleiner sind und auch die Kosten für den Fuhrpark gesenkt werden können.
Warum kann das das Unternehmen alles nicht selbst tun? Was spricht dagegen?

Ich würde sogar behaupten, wenn die Subunternehmer nicht gerade private PKW-Nutzung erzwingen, ist der Fuhrpark insgesamt sogar noch größer: Denn Sub A kann ja nicht die Fahrzeuge von Sub B nutzen, wenn die gerade rumstehen. Also mehr Standfahrzeuge.

Zitat:es geht da nicht darum, das die Fahrer "billig" für die Paketdienstleister sind, es geht darum, um die Kosten im allgemeinen zu senken - u
Personalkosten sind evtl. sogar die größten Kosten überhaupt. Also wird natürlich auch dort gespart.

Zitat:und auch um "flexibel" agieren zu können.
Ist es wirklich flexibler, erst mit einem Haufen von Subunternehmern zu kommunizieren anstatt mit Ortsabteilungen des eigenen Unternehmens?

Und DHL setzt wohl auch weiterhin noch Subunternehmer ein: https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=DHL+subunternehmer