(16.06.2015)J-C schrieb: Und irgendwie sind Bahnhöfe im Westen hässlicher als Bahnhöfe im Osten o.O
Wenig verwunderlich, wenn man an die Geschichte denkt.
Die großen Innenstadt-Hauptbahnhöfe waren 1945 so gut wie alle mehr oder minder zerstört und wurden meist erst in den 50ern wieder aufgebaut, bis dahin mußten es die Ruinen noch tun.
Im Westen setzte man häufig reine Zweckbauten dahin - die mußten zur Zeit des (autogerechten) Wirtschaftswunders nicht schön aussehen, sondern einfach nur ihren Zweck erfüllen. Sowohl Bundesbahn als auch gleich recht DB AG hielten aber nur sehr wenig von Werterhaltung ihrer Gebäude oder gar deren Verschönerung (bis zum Konjunkturpaket der Bundesregierung vor wenigen Jahren und bis zum Umbau in "Einkaufszentren mit Gleisanschluß", was auch erst ab ca. 2000 richtig in Mode kam); deshalb blieben die oft wenig formschönen "Kästen" jahrzehntelang praktisch unverändert. - Selbes gilt für die Ausstattung von Haltepunkten und Bahnsteigen kleinerer Bahnhöfe: schlicht, einfach, billig, funktionell; dadurch aber nicht unbedingt schön.
Im Osten baute man die Bahnhöfe, soweit möglich und sinnvoll, deutlich öfter in der alten Form wieder auf. Außerdem wurde die Ausstattung der Bahnsteige kaum modernisiert, und wenn, dann legte man irgendwie mehr Wert auf ein stilistisch passendes Aussehen - und es gab deutlich mehr
Eisenbahner als im Westen, die die Anlagen pflegen konnten (im Rahmen der Möglichkeiten). Reine Zweckbauten als Neubauten gab es zwar, aber seltener als im Westen; Beispiele wären Plauen (Vogtl) ob Bf und Cottbus (dort das Empfangsgebäude des heutigen Hbf).