Also die Stahlhelme wurden meines Wissens aus dem aktiven Dienst entfernt, da sie insbesondere im Innenangriff oder beim Begehen entsprechender Gebäude durchaus zu freiliegenden Stromleitungen (was insbesondere bei Feuereinfluss vorkommen kann) eine leitende Verbindung aufbauen können und entsprechende Folgeereignisse hervorrufen können. Funkenschlag, Spannungsbögen, Durchschläge und so weiter. Ich besitze auch noch einen Stahlhelm mit Kamm obenauf, der allerdings nur zu Anlässen der Ehrenwacht am Volkstrauertag getragen wird.
Wir hier hatten bisweilen noch Kragenspiegel (Balken in rot, silber, gold sowie einem stilisierten
Feuerwehrhelm, ab Brandmeister zusätzlich mit Eichenlaub) gehabt und werden nun zeitnah Schulterklappen bekommen mit Sternen. Bis auf die Farbgebung der Sterne ziemlich an die Polizei angelehnt, wobei unsere Diensthemden von hellblau zu weiß wechseln sollen während die allgemeine Farbgebung der Uniform marineblau wohl sein wird. Dienstränge bewegen sich vom Anwärter, Ober-/Haupt
feuerwehrmann über die Löschmeister bis hin zu den Brandmeistern und der obersten Hirarchie in Form der Inspekteure.
Die
Feuerwehr ansich war durchaus sehr stark an die Armee beziehungsweise die damals auch militärisch angehauchtere Polizei angelehnt und hatte auch noch hilfspolizeiliche Befugnisse. In einigen Ländern hat die
Feuerwehr auch Dienstränge mit Anlehnung an das Militär, bspw. in Griechenland Generäle. Mit der neuen Gesetzgebung innerhalb der Bundesrepublik hat sich die
Feuerwehr wegen dem Selbstverständnis weitestgehend von polizeilich anmutenden Aufgabengebieten bewusst distanziert, da die
Feuerwehr sich als Retter und Helfer versteht und nicht als "Helfer" der Repression. Dennoch ist die
Feuerwehr ein Hoheitsträger und hat entsprechende Befugnisse des Verwaltungszwangs um ihren Aufgaben auch gegen den Willen Dritter gerecht zu werden, aber keinerlei eigene Kompetenzen im Rahmen der Strafverfolgung. Ein Relikt aus der Kriegszeit ist übrigens das Blaulicht. Dieses wurde damals genutzt, da es wohl von angreifenden Flugzeugen nur schwer zu lokalisieren war. Der Zugführer (oder Führer allgemein), da bin ich mir gar nicht so sicher ob der tatsächlich aus dem dritten Reich stammt. Der Zug ist immerhin eine bestehende, taktische Einheit der
Feuerwehr. Die Wehrmacht übrigens war eine quasi reguläre Armee und die Bundeswehr hat heute überwiegend die gleichen Ränge, wie sie die Wehrmacht hatte. Die heute verschwundenen Ränge sind die der damaligen SS, dort gab es sowas wie "Obersturmbannführer", "Rottenführer" und dergleichen. Ich kann mir allerdings eher vorstellen, dass die "Führer" bei der
Feuerwehr von der Polizei übernommen wurden. Die Polizeidienstvorschrift 100 gab es vor der
Feuerwehrdienstvorschrift 100. Die PDV 100 regelt unter anderem auch Führung der Polizei im Einsatz, was die FDV 100 ebenso tut. Den Polizeiführer gibt es auch heute noch. Die FDV 810 - Fernmeldebetriebsdienst -, die heißt 810 weil die PDV 810 bei der Polizei den Funk regelt und tatsächlich die FDV von dort entlehnt wurde.
Hinsichtlich der
Feuerwehr gab es aber Führer-Bezeichnungen wohl auch bereits vor 1940, von daher geht es wohl bis in die Kaiserzeit zurück. Der geneigte Leser kann ja mal die Geschichte durchforsten.
Vergleiche:
https://de.wikipedia.org/wiki/Feuerschutzpolizei (Auch wenn es Wikipedia ist, für einen Überblick ist es immer gut.)