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(Vor 6 Stunden)Pezi schrieb: Wir können ihm ja einen kleinen Sandkasten in den Führerstand stellen. Dazu Schaufel, Buddeleimer und ein paar Förmchen.
Mit etwas Glück vergisst er dann hier reinzusehen.
So ein Pech, dieses Glück hast du heute nicht

Ich hab nämlich erstmal paar Tage frei
Triebfahrzeuge und Steuerwagen haben natürlich Sandstreueinrichtungen und dementsprechend auch Sandbehälter. Allerdings heißt das Zeug BREMSsand, nicht FAHRsand

Denn der eigentliche Zweck ist es, daß man beim Bremsen in einer Gefahrensituation oder auf ein Halt zeigendes Signal zu nicht bei schlechten Schienenverhältnissen unkontrolliert und "unendlich" "Schlitten fährt" und die Bude einfach nicht zum Stehen bringt und dann womöglich in die Fahrwege anderer Züge oder gegen ein Hindernis schliddert, sondern daß man damit im Notfall eben den Reibwert verbessern kann, um die Bude zum Stehenbleiben wieder unter Kontrolle zu bringen. - Bei den heute üblichen scheibengebremsten Fahrzeugen bleibt einem manchmal aber gar nichts anderes übrig, als auch zum Fahren zu sanden, weil man sonst überhaupt nicht mehr vom Fleck kommt und irgendwo, vorzugsweise natürlich in der Steigung irgendwo auf der freien Strecke, liegen bleiben würde

Wenn man gerade mal 15% Leistung aufgeschaltet hat, die Tachonadel der Lok zügig auf 140 km/h klettert und dort wie festgelötet stehen bleibt, aber die vorüberziehenden Bäume immer langsamer werden (reale Geschwindigkeit vielleicht noch 20 km/h, eher weniger), weiß man, daß man verloren hat.
Passierte früher deutlich seltener. Früher (unsere Halberstädter Wagen mit Bestandsschutz noch bis Dezember vorigen Jahres; wäre es nach mir gegangen, hätten wir die heute noch, aber nöööö, die "Kulturhauptstadt!!!" wollte sie ja mit aller Gewalt weg haben) hatten die Fahrzeuge Klotzbremsen aus Grauguß, die direkt auf die Laufflächen der Räder wirkten. Klar war das laut und verschleißintensiv (für die Bremsklötze, nicht für die Räder), aber es rauhte die Laufflächen auf. Rauhe Laufflächen laufen zwar lauter als arschglatte, aber sie rauhen ihrerseits auch wieder die Schienen auf. Alles im Mikrometerbereich, aber trotzdem vorhanden. Mit aufgerauhten Laufflächen und Schienen hatte man dann deutlich länger Grip, auch im Herbst und Winter - vergleiche Auto: womit habe ich wohl mehr Grip bei rutschigem Untergrund, mit ordentlich Profil oder gleich Ackerschlepperprofil (siehe Offroad-LKW) oder mit Slicks?

- Heute hingegen gibt es natürlich nur noch Scheibenbremsen, muß ja alles möglichst leise und unhörbar sein

, da preßt sich nichts mehr auf die Laufflächen. Die werden deshalb im laufenden Betrieb richtig schön arschglatt gefahren, eben wie Slicks beim Auto, und polieren im laufenden Betrieb ihrerseits auch die Schienen richtig schön glatt. - Tja, und hat man dann zerfahrenes Laub auf der Schiene und dazu ein wenig Feuchtigkeit (man beachte: richtiger Starkregen ist sogar gut, der wäscht den Schmodder von den Schienen runter, nur leichter Regen hingegen macht den Schmodder zu öliger Schmierseife), dann hat man natürlich auch null Haftung

- Wenn die Leute dann manchmal plärren "bäääääääh, früher fuhr die Eisenbahn auch bei jedem Wetter pünktlich!!1!elf!!" - dann haben sie recht. Weil es früher allwettertaugliche Fahrzeuge waren. Klar, laut und mit teilweise etwas ruppigem Bremsverhalten, aber dafür eben allwettertauglich. Heute hingegen haben wir nur noch Schönwetterfahrzeuge

Muß ja alles leise, möglichst ohne jeden Verschleiß und unhörbar sein... tja. Dann haben wir eben im Herbst manchmal buchstäblich stundenlange Verspätungen oder können im Extremfall auch gar nicht mehr fahren

, aber auf uns Lokführer hört ohnehin keiner
Genau so eine Vollkatastrophe sind die Komposit (Kunststoff)- und Keramikklotzbremsen im Güterverkehr, die polieren die Laufflächen noch extra spiegelblank