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 18.04.2012 | 
 
Dandelo 
 
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Falruspony 
 
  
 
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RE: Gedichte-Thread
				
					Das Gedicht aus meiner Fanfic war innerhalb von vielleicht zwei Stunden in seinen Grundzügen fertig, in den darauf folgenden Tagen habe ich noch ein paar geringfügige Veränderungen gemacht. Richtig fertig ist es immer noch nicht, da ja noch ein Titel fehlt. 
Aber es geht auch anders. Ich hab schon Gedichte geschrieben, die etwa gleichlang oder länger sind und nach einer halben Stunde fertig wahren, am längsten habe ich bislang einen Monat für ein Gedicht gebraucht. Das schwankt von Zeit zu Zeit. Manchmal kommt die Inspiration daher geflogen und grüßt dich ganz lieb, manchmal spuckt sie dir ins Gesicht und lässt sich dann ewig und drei Tage nicht blicken   
				 
 
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 18.04.2012 | 
 
Chy 
 
  
Enchantress 
 
  
 
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RE: Gedichte-Thread
				
					Warum entdecke ich diesen Thread erst jetzt?   
Na egal, dann will ich euch mal mit meinen Werken beglücken   
Das erste ist eine neu geschriebene Version von Goethes Zauberlehrling. 
Entstanden ist es in einer langweiligen Englisch-Stunde
 
Der neugierige Zauberlehrling 
 
Hat der alte Hexenmeister ihm befohlen seine Bücher zu sortieren, 
aber der Lehrling wollt' es selbst einmal probieren. 
Er stöbert in des Meisters Dingen, 
um selbst ein Wunder zu vollbringen. 
 
Ene mene makel mos, 
da ging das Drama auch schon los. 
Teller, Tassen, Löffel, Besen, 
sie alle wurden zu lebendigen Wesen. 
 
Es scheppert, zischt, klirrt und kracht 
und der Meister fragt sich, was der Lehrling macht. 
 
Der Meister, dem das Poltern nicht entging, 
läuft zum Zauberlehrling hin. 
"Ene mene makel metzt, 
beende ich den Zauber jetzt." 
 
Der Meister schaut erbost auf den Lehrling herab. 
"Zur Strafe staubst du alle Bücher ab!" 
 
Der Lehrling wünscht' sich, er wär auf Hawaii 
und holt schnell ein Zauberbuch herbei. 
"Ene mene makel mai,  
eine Reise nach Hawaii." 
 
Es scheppert, zischt, klirrt und kracht, 
da hat der Lehrling sich aus dem Staub gemacht. 
 
Der Lehrling, der sich nach Hawaii gezaubert hatte, 
lag dort in einer Hängematte. 
Er meinte, er wäre hier sicher vor des Meisters Rache - 
wie falsch er doch dachte! 
 
Ene mene makel mai 
und der Meister war auf Hawaii. 
 
Der Lehrling, nicht weiß was geschieht, 
noch immer in der Hängematte liegt. 
 
Als der Meister ihn erblickt, 
er sofort eins seiner Zauberbücher zückt. 
Ene mene makel mosch, 
verwandle den Lehrling in einen Frosch. 
 
Der Meister, nun froh gestimmt, 
den Faulpelz mit nach Hause nimmt.  
Hier noch zwei nicht ganz ernst gemeinte Gedichte   
Der Wal 
 
Das Schiff fährt aus in Richtung Meer, 
bewaffnet ist es - und das sehr! 
Plötzlich einer der Männer spricht: 
"Ein Wal in Sicht!" 
 
Man holt die Harpune, ein lauter Knall - 
und schon ist er tot, der arme Wal. 
 
Doch die Rache kommt! 
Ein and'rer Wal holt zum Schlage aus 
und das Schiff versinkt - mit Mann und Maus. 
 
Darum Mensch merke dir: 
Sich rächen kann jeder, sogar ein Tier.  
Die fette Kuh 
 
 
Es war einmal eine fette Kuh, 
die fraß und fraß immerzu. 
 
Und als sie eines Tages da so saß 
und mal wieder aß und aß, 
dachte sie bis in die Nacht: 
was hatte sie aus ihrem Leben denn gemacht? 
 
Ständig war sie nur am Fressen 
und hatte dabei ganz vergessen, 
dass es im Leben viel mehr gibt, 
als nur das Essen, das sie so liebt. 
 
Und von diesem Tage an, 
fing sie ihr Leben ganz neu an. 
 
Sie wollte nicht mehr so viel fressen 
und ihr altes Leben ganz vergessen. 
 
Dazu war es nicht zu spät 
und nun ist sie auf Diät.  
Achtung! Ab hier wird's kitschig   
Das hier war mein erstes Gedicht, geschrieben im Alter von 12 Jahren
 
Er ist wieder da 
 
Ich liege hier auf einer grünen Wiese, 
der Schnee ist längst getaut - 
und ich schaue auf den wolkenlosen Himmel. 
Die ersten Blumen ragen aus der Erde,  
der Wind bewegt sie sanft hin und her. 
 
Und wenn man still ist,  
dann hört man, wie die Vögel ihr Lied singen 
und der Wind die Blätter sanft durchstreift. 
Die Bäume beginnen zu blühen 
und die Tiere erwachen aus ihrem Winterschlaf. 
 
Ja, das ist der Frühling - er ist wieder da!  
Keine Ahnung, wann ich das verfasst habe...
 
Freundschaft 
 
Freundschaft fliegt mit leichten Schwingen, 
durch die Lüfte hin und her. 
Schwer zu schnappen, doch fängst du sie, 
lass sie los nimmermehr. 
 
Wenn du sie siehst, 
mach dich bereit. 
Greif' nach ihr und flieg' mit ihr 
bis ans Ende aller Zeit.  
				 
 
"People who are intolerant, categorize and over-react... should all be dragged against a wall and shot." 
- Arthur M. Jolly 
 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.04.2012 von Chy.)
 
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 18.04.2012 | 
 
Sundance 
 
  
GalaCake Queen 
 
  
 
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RE: Gedichte-Thread
				
					@Dandelo: Ich mag die große Ausarbeitung deines letzten Gedichtes, ich habe mich mal an einer ähnlichen Form versucht. Das ist dann allerdings doch reichlich kürzer als deins. Deine Reime sind wieder gut gelungen! 
@Chy: Die Neuauflage deines Zauberlehrlings ist lustig. Ich musste zwar auch an den Disney Film denken, hauptsächlich aber sah ich deinen Lehrling in der Hängematte.   
Der Wal hat eine Moral, finde ich gut. Der erste Vers aus Er ist wieder da wirkt auf mich sehr impressionistisch. Ich liebe den Impressionismus, egal ob in der Malerei oder Dichterei.
				  
 
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 23.04.2012 | 
 
Bronie Ed 
 
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Parasprite 
 
 
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RE: Gedichte-Thread
				
					Nichts besonderes. Crookyman aka TCV und meine Wenigkeit haten ein bisschen aufeinander zugereimt. 
Blau = TCV - Grün = Ich  
 
 Mit heissem Wasser befülle ich meine Kanne 
 
 und die verströmte den Geruch von Tanne 
 Und während das Wasser zischt und dampft 
 
 das Aroma mich durchströmt, zart und sanft. 
 Ich suche den Beutel vom wohlschmeckendem Tee 
 
 Und meine Freundin hatte ihn, in ihren Dekolleté. 
 Der Anblick gefällt mir sehr und ich zögere nicht lang 
 
 Und so greife ich zu denn ich verspüre den Drang 
 Meine Hand kommt auf sie zu voller Begierde 
 
 Doch sie lässt's nicht zu. Warum? Ich war voller Neugierde 
 "Heute nicht" - sie zwinkerte und gab mir den Beutel, ganz lasziv  
 
 Körbetechnisch war das schon die 3, murmelte ich im Substantiv 
 Ich zuckerte, und schnitt eine Zitrone in Scheiben 
 
 Und dann werde ich einen Brief an Blazing schreiben 
 Doch ich zeichne eine Longcat für ihn, weil ich troll gern 
 
 Doch mein geliebter Blazing ist mir so fern. 
 Ich gelüste nach Armore und der Leidenschaft 
 
 Drum habe ich mir einen Playboy angeschafft 
 Doch dann entdeckte ich ein Interview mit Ed! 
 
 Er war nackt mit Krawatte, ganz Adrett 
 Er erwähnte einen Schwan mit 3 Flügeln 
 
 der lebte eins hinter den sieben Hügeln 
 Und war aggressiv, hat sogar Eulen auf dem Gewissen 
 
 Fraß Kinder bei lebend'gem leib mit einem Bissen. 
 Doch wurde er erschlagen mit einem Hieb 
 
 Und zwar von Ed! Ein Held, und kein Dieb 
 Drum schwärmen auch stets um ihn alle Frauen 
 
 und wollen bestaunen seine schönen Augenbrauen 
 Er zeigt sie ihnen voller Ehre und Stolz 
 
 Und dazu noch sein trautes Heim aus Holz 
 Wo er mit Schweiß und Fleiß seine Muskeln stählt 
 
 Und Lehrlinge mit seinen Weisheiten beseelt 
 Doch Crooky mein lieber wie kamen wir auch mich? 
 
 Du meinst wohl "auf", aber frag nicht diesbezüglich 
 Du bist einfach großartig, drum eben auch das Loblied 
 
 Ich bin bewegt und gerührt, auch wenn man es nicht sieht 
 Ich geniesse es, gar vorzüglich mit dir poetisch zu sein 
 
 Und mich freut's sehr, und trink auf dich 'nen guten Wein 
 Und ich seh schon Ponies, kann es sein, dass mich das Bett ruft? 
 
 Das könnte sein, doch werden Ponies immer als was gutes eingestuft. 
 Solltest du den den Drang verspüren zu schlafen, lass es mich wissen 
 
 Ich werde es wohl, ich werde Geschichten hören von meinen Kissen 
 Doch sei nicht traurig Ed! Höre doch, wie ich pfeif' 
 Und sing: "Always look on the bright side of life!" 
 
 So wünsch ich dir 
 mein kleiner Banause 
 eine wundervolle Ruhepause. 
 du hast sie verdient, und meinen Respekt 
 ich wünsch dir deine Traumfrau 
 welche dich morgen zärtlich weckt.  
				 
 
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 23.04.2012 | 
 
Sundance 
 
  
GalaCake Queen 
 
  
 
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RE: Gedichte-Thread
				 
					Ich hatte ja das zweifelhafte Glück, dem Schaffungsprozess obigen Werkes live beizuwohnen bis zu einem gewissen Punkt. Ganz toll finde ich die Analogien, die ihr versenweise aufstellt, obgleich das Reimschema zwar durchgehalten, aber gerade zum Schluss hin das Vermaß völlig aus dem Ruder läuft. Die Übergänge anfänglicher Harmlosigkeit, die sich verdichtend zu Klischees hinwenden, dann aus einem anderen Blickwinkel den Leser teilhaben lassen an dem Leben des Protagonisten, der sich nicht an dem Dekolletée laben darf, bis hin zu der kurzen charakterlichen Lobpreisung Ed´s, einen Bogen schlagend quer durch die Zeit und dem Drang sich süßen Träumen hinzugeben, sind einfach besonders! Insbesondere berührt mich hat mich die unscheinbare Zärtlichkeit, die in den Wünschen, die sich in der letzten Strophe zu erkennen geben, innewohnt nurmehrdann als dass sie von dem scheinbar männlichsten Wesen geäußert wurden, das wohl je das Angesicht der Erde bewandert hat und somit zeitgleich einen wenn auch geringen Einblick in dessen Seele gewährte und selbst wir, die unscheinbaren, so etwas wie ein schwaches Gefühl zu erkennen vermögen. 
Danke, dass ihr das mit uns geteilt habt.
				 
 
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 23.04.2012 | 
 
ThisCrookedVulture 
 
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Enchantress 
 
  
 
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RE: Gedichte-Thread
				 
					Sundance, wärst du so nett und würdest du auch dieses Teil von mir analysieren und interpretieren? (: 
Das Original ist in Mundart verfasst, hab aber für dich auf Hochdeutsch umgeschrieben, wegen den leichteren Lesefluss. 
 
  
 
Es begann, als die Bäche und Seen anfingen zu singen 
Als die Teich', die Flüss' und die Quellen Klänge bringen 
Die Menschen hör'n diese Melodien wie Sinfonien 
Verwundert, verzaubert und zu großen Massen kamen sie 
 
An die Flüss' und die Bäche, wo sie das Rauschen lauschen 
Bauten sie Häuser, tanzen, lachen, singen und plauschen* 
Sie genossen die Klänge und Melodien so sehr, wollen mehr 
Sie bauten daher ein Schiff und kamen so bis ans große Meer 
 
Die Melodien der Seen 
So rein und so schön 
Wollen sie hör'n und seh‘n 
Doch sie wollten weitergeh‘n 
Bis in die Tiefen des Ozeans 
Auf dem Wege der Musik 
Im Glauben an das Glück 
Irgendwo draußen im Ozean 
 
Imma tiefer in den Ozean, fasziniert von den hellen Klangwellen 
Bis ein Sturm kam und sie ertranken, ganz weit weg von den Quellen 
Übriggeblieben sind die Bewohner der Steppen, der Wüsten aus Sand und Staub 
und die sind taub 
 
*plauschen = plaudern, österreichische Form
				
 
"...and I’m the drunk guy who sleeps on your couch."  
 
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 23.04.2012 | 
 
Sundance 
 
  
GalaCake Queen 
 
  
 
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RE: Gedichte-Thread
				 
					Sehr gerne führe ich mir dein Werk vor Augen und zu Gemüte. Es ist sehr rücksichtsvoll von dir, dass du es extra des Leseflusses wegen umgeschrieben hast, jedoch darf ich dich bitten, mir auch das Original zukommen zu lassen? Zu Vergleichszwecken versteht sich, ausserdem befinde ich, dass ein Original nie umgeschrieben werden sollte. Es hat schon seinen Sinn und Zweck, wenn der künstlerische Schreiber seinem Werke eine besondere Form gibt, sei es lingual, äußerlich oder in denkendem Sinne.
				 
 
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 23.04.2012 | 
 
ThisCrookedVulture 
 
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Enchantress 
 
  
 
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RE: Gedichte-Thread
				 
					Natürlich, bitte sehr! 
 
Es begann, als di Bächerl und Seen anfingan zu singan 
Als di Teich', die Flüss' und di Quell'n Klänge bringan 
Di Mensch'n hearn diese Melodien wie Sinfonien 
Verwundat, verzaubat und zu großen Mass'n kamen sie 
 
An di Flüss' und die Bächerl, wo sie des Rausch‘n lausch‘n 
Bauten sie Häusa, tonz‘n, loch‘n, singan und plausch‘n 
Sie genoss‘n di Klänge und Melodien so seah, wollan meah 
Sie bauten daher a Schiff und kamen so bis ans große Mea 
 
Di Melodien dea Seen 
So rein und so scheen 
Wollen sie hearn und seh‘n 
Doch sie wollten weitageh‘n 
Bis in di Tief‘n des Ozeans 
Auf dem Weg dea Musik 
Im Glauben an des Glick 
Irgendwo draußen im Ozean 
 
Imma tiefa in den Ozean, fasziniat von den hellen Klangwellen 
Bis ein Stuam kam und sie ertranken, ganz weit weg von den Quellen 
Übriggeblieb'n san di Bewohna der Stepp'n und da Wüst'n aus Sand und Staub 
und di san taub
				 
 
"...and I’m the drunk guy who sleeps on your couch."  
 
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 23.04.2012 | 
 
Bronie Ed 
 
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Parasprite 
 
 
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RE: Gedichte-Thread
				 
					Crooky, voller Genuss, voller Poesie 
so einen Mann findet man sonst nie. 
Unterhaltsam und keck immer auf Schlag 
Jeder sich mit ihm gut zu verstehen mag. 
 
Im Forum verkörpert er die Eiche. 
Ein starker Stamm, 
von dem ich niemals weiche. 
Der kräftige Ast, der Halt uns gibt 
die umschlingende Wurzel, 
in der die Trauer versiegt. 
 
Ich mag nicht poetisch sein 
weit von seinem Niveau, 
geselle mich eher zu den Laien. 
Doch versuche mein bestes, 
und widme ihm diese Reihen. 
Denn ich bin sein größter Fan, 
und möchte schreien: 
"WARRIOR LOVES YOU CROOKYMAN!" 
 
Edit// "auf seinem Level" zu "weit von seinem Niveau" geändert.
				 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.04.2012 von Bronie Ed.)
 
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 23.04.2012 | 
 
ThisCrookedVulture 
 
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Enchantress 
 
  
 
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RE: Gedichte-Thread
				 
					Zuviel der Ehre, mein Lieber, zuviel der Ehre! <3 
 
				 
 
"...and I’m the drunk guy who sleeps on your couch."  
 
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 24.04.2012 | 
 
Sundance 
 
  
GalaCake Queen 
 
  
 
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RE: Gedichte-Thread
				 
					@ThisCrookedVulture 
So, nachdem ich beide Versionen von dir mal nebeneinander gesehen habe und auf mich wirken lassen konnte, hier meine Meinung: 
Wie zuvor schon erwähnt, sollte meiner bescheidenen Ansicht nach kein Original umgeschrieben werden, da davon auszugehen ist, dass die Form, die der Autor seinem Werk zugrundelegt, Sinn und Zweck hat. Zudem kann ich zweifelsfrei sagen, dass mir die Mundart besser gefällt. Unter anderem weil die Assonanzen (Reime: nur die Vokale sind am Gleichklang beteiligt - siehe 2. Strophe,  1. und 2. Vers) hier stärker hervortreten als im Hochdeutschen. Generell sind die Reimlaute in der Mundart stimmiger, weicher. Etwas unglücklich finde ich die Paronomasie (Zusammenstellung von Wörtern, die gleich lauten, aber unterschiedliche Inhalte haben) von „mehr“ und „Meer“, die in beiden Versionen etwas holprig klingt.  Lingual störend empfinde ich den letzten Vers der 3. Strophe in der Mundart, wohingegen dieser im Hochdeutschen nicht ganz so unglimpflich klingt - es ist ein zu abrupter Bruch in der Mundart selbst. 
Das allegorische Bild, das sich in der letzten Strophe wiederfinden lässt, gefällt mir; insbesondere als dass die Zurückgelassenen die Worte fließender Gewässer nicht mehr zu hören in der Lage sind. Gleichwohl erquickte mich die scheinbare Leichtigkeit deines Werkes, dass sich zudem vorzüglich als Material für einen Barden erweist. 
Es ist schön zu erfahren, dass es noch begabte Lyriker gibt, die zudem in der manchmal durchaus verzwickten Lage sind, in Mundart, gleich welcher, zu poetisieren. 
 
Das ganze klingt jetzt sehr nach serious business, aber wahrscheinlich nur, weil ich das Gefühl habe, dass mein scherzhafter Kommentar auf BronieEd´s Gemeinschafts-Werk nicht als solcher aufgefasst wurde. >_>
				 
 
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 24.04.2012 | 
 
Dandelo 
 
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Falruspony 
 
  
 
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RE: Gedichte-Thread
				
					Tja, Sundance, jetzt bist du unsere Forums-Interpretin    Ich interpretiere auch gern und hatte in der Schule auf so was eigentlich immer 'ne 1, aber da du das jetzt so toll machst ...   
Ich hab auch wieder was geschrieben :] 
 
Schläfer 
 
Finde keine Zeit zu träumen 
Unter Apfelblütenbäumen; 
Bei den grünen, frischen Zweigen, 
Die in warmen Winden nicken, 
Die das Dämmerlicht mir zeigen, 
Säuselnd mir Gedanken schicken; 
Die im Abschiedskuss der Sonne 
Meine Seele an sich schmiegen, 
Küss zum Abschied ich der Wonne, 
Schlafend auf dem Gras zu liegen: 
 
Suche schillernde Visionen 
Unbekannter Dimensionen. 
 
Alle Zeichen hier verblassen, 
Die ich einst zurück gelassen. 
Süßes, lebenslanges Sehnen 
Wird im Alter nicht mehr milder: 
Traum, den wir gefunden wähnen, 
Ist nur Fälschung alter Bilder. 
Sind die Wälder uns verständlich, 
Sehen wir doch nur die Wipfel; 
Machen wir den Berg unendlich, 
Hat er dennoch einen Gipfel. 
 
Über mir die stummen Sterne, 
Greifen tastend nach der Ferne. 
 
Unter Apfelblütenbäumen, 
Die von roten Äpfeln träumen, 
Ruht mein Geist; ein letztes Wehen 
Fasst die Sehnen, Haut und Haare. 
An den Blumen, die hier stehen, 
Zähle ich die frohen Jahre. 
Jetzt, da du nur laues Hauchen, 
Das am Firmament verschwindet, 
Werd auch ich die Stille brauchen, 
Bis mein Geist dich wiederfindet. 
 
Einst mag meine Seel' gesunden: 
Schläfer, der den Traum gefunden.  
				 
 
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 26.04.2012 | 
 
Sundance 
 
  
GalaCake Queen 
 
  
 
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RE: Gedichte-Thread
				
					So, jetzt hab ich auch Zeit und vor allem den Kopf dafür, mir auch dein Werk zu Gemüte zu führen, Dandelo.    Bitte entschuldige die Wartezeit.
 
Deinem Gedicht hast du eine äußere Form gegeben, die durchdacht ist und diese beibehalten: 
- 3 Strophen á 10 Versen abwechselnd mit 3 Einschüben á 2 Versen.  
- aa-Schema in den ersten beiden Versen aller drei Strophen und Einschübe 
- anschließend bcbc-Schema in erster Hälfte der Strophen, dann Wechsel auf dede-Schema, was ganz gut gemacht ist, da b und d als auch c und e sich vom Wortlaut jeweils ähneln 
- die dritte Strophe ist mit erster Strophe verlinkt durch "Apfelblütenbäume", das heißt die Rückführung zum Beginn des Gedichtes ist erfolgreich
 
Persönlich gefallen mir die letzten 6 Verse der dritten Strophe am besten. Sie resemblieren für mich eine Ruhe, vielleicht die ewige Ruhe, die ich mir auch schon so oft gewünscht habe. 
Das Gedicht insgesamt wirkt sehr entschleunigt, ohne still zu stehen und dennoch zeitgleich einen Moment der Stagnation, der nötigen Reflexion zu markieren. Die Vergänglichkeit, das Altern, Entschwinden, die in deinem Gedicht stark hervortreten, sind von einer sprachlichen Leichtigkeit angehoben, sodass erst gar keine Melancholie aufkommt. Keine Traurigkeit, sondern das Wissen ob der Dinge, die da kommen und auch wieder gehen. 
Alles in allem gefällt mir das Werk, es ist durchweg durchdacht und künstlerisch wie auch mit der nötigen literarischen Professionalität umgesetzt.
 
Da du laut eigener Aussage auch sehr gut in Interpretationen/Analysen bist, darf ich dich speziell dann bitten, dir folgendes durchzulesen?
 
Der Fee vom Kristallsee 
 
Der Liebe Schwert schneid´ mir ins Herz 
Bitt´rer Tränen süßer Schmerz 
vollführt ´nen Tanz 
 
Tief gewunden der Lieb´ Gefühl 
hab´ ich dich gefunden im Kalkül 
schlummernd-schläfrig, voll im Glanz 
  
Im Schlafe liegend, süßer Schmerz, lieb´Angesicht 
Mich besiegend, kaltes Herz, bestrahlt vom Licht 
erschienst du mir gewandet ganz 
  
Tief in silberner Höhl´ eines Fees 
Gebettet auf Kristall inmitten eines Sees 
lagst du wachend 
  
Über einen Schatz aus alter Zeit 
Die Losung ein Wort aus der Vergangenheit 
des Echos Widerhall in der Höhlen krachend  
 
Doch stille war´s und rings umher 
fiel gold´nes Licht auf sie einher 
  
Was dann sich tat, gesagt sei´s nicht 
  
Ich liebte nur und starb im Angesicht 
des Wesens schön und hell 
welch´s Augenlicht so grell 
mich blendete und in mir wendete 
sich das Schwert der Liebe 
 
Mein Herz durchbohrt vom Fee 
vom kristall´nen See... 
Natürlich ist auch jeder andere gern gesehen, seine Meinung dazu zu geben.   
				 
 
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 26.04.2012 | 
 
Dandelo 
 
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Falruspony 
 
  
 
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RE: Gedichte-Thread
				
					Gut, dann versuch ich mal mein Glück ^^  
Formal hast du dich für einen Schweifreim entschieden, diesen aber nicht bis zum Schluss durchgezogen. Nach der fünften Strophe entwickelst du einen Paarreim, der durch den Binnenreim "mich blendete und in mir wendete" in Vers 22 und anschließendem reimlosen Vers. Das Gedicht endet wieder mit einem Paarreim. Das Metrum variiert innerhalb der Strophen öfters, Kadenzen sind zumeist männlich und nur selten weiblich. Während die ersten fünf Strophen mit dre Versen gehalten sind, steht der 18. Vers für sich und bildet damit optisch eine Unterbrechung im Gesamtbild und leitet außerdem die bereits erwähnte Änderung im Reimschema ein. Außerdem sind die Verse 7 und 8 hervorzuheben, die für sich einer inneren gereimten Abfolge nachgehen.  
Inhaltlich wird meiner Auffassung nach eine alte Liebe behandelt, die dem lyrischen Ich mehr Schmerz den Freude bereitete, wobei anzumerken ist, dass das lyrische Ich diesem Schmerz nicht abgeneigt war, was durch Bezeichungen wie "Süßer Schmerz" und "Lieb Angesicht" angedeutet wird.  
Der "Fee", was eine Umschreibung für jene verflossene Liebe zu sein scheint, ruht gleich einem Drachen über einem "Schatz aus alter Zeit", ich gehe davon aus, dass damit die gemeinsamen Erinnerungen gemeint sind. Es wird gesagt, dass es ein Losungswort gibt, um an diesen Schatz zu gelangen, doch "stille war's", das Losungswort ward also nicht gesprochen und der Schatz beziehungsweise die Erinnerungen bleiben verschlossen und Ding der Vergangenheit. Das alte Wasser wird quasi nicht noch einmal aufgerührt.  
Der 18. Vers bildet, wie bereits genannt, eine Grenze. Inhaltlich wird durch diese "Stufe" eine Zusammenfassung eingeläutet, die das lyrische Ich über die gemeinsame Liebe aufstellt. Es gesteht hierbei eigene Fehler ein, eine blinde Liebe, die wiederum als Schwert dargestellt wird: Eine schneidende Klinge, die sich dem lyrischen Ich immer tiefer in den Körper bohrte, je länger die Liebschaft dauerte. Es wurde getäuscht von dem schönen Äußeren des Fees und ließ sich auf die hässliche Innenseite ein.  
Hoffenlicht hab ich jetzt nicht total daneben gegriffen xD
 
EDIT: Ach, in der Aufregung ganz vergessen, vielen Dank für die Bewertung meines Gedichts    
				 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.04.2012 von Dandelo.)
 
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 26.04.2012 | 
 
Sundance 
 
  
GalaCake Queen 
 
  
 
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RE: Gedichte-Thread
				
					 (26.04.2012)Dandelo schrieb:  Hoffenlicht hab ich jetzt nicht total daneben gegriffen xD 
EDIT: Ach, in der Aufregung ganz vergessen, vielen Dank für die Bewertung meines Gedichts   
Setzen, sechs.
 
Nein, beileibe nicht. XD Faktisch kann man wirklich nur selten völlig danebengreifen. Eine persönliche Interpretation bleibt eine persönliche Interpretation. Genau deshalb ist es so interessant, wenn andere sich mal an ein Werk wagen. Die Ergebnisse sind vielfältig und haben oft eine große Bandbreite. 
Also nein, du hast nicht daneben gegriffen. Auch wenn ich dir jetzt sagen muss, dass ich beim schreiben des Gedichts wirklich exakt eine große Höhle, mit einem stillen natürlichen See als Bild vor meinem geistigen Auge hatte.   
				 
 
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 26.04.2012 | 
 
Sundance 
 
  
GalaCake Queen 
 
  
 
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RE: Gedichte-Thread
				 
					[EDIT] 
Verdammich, was soll denn das?! 
Erst will ich meinen Post abschicken, kommt die Meldung "Service unavailable". Darf ich meinen Post neu schreiben, tue das, und sehe, als die Seite dann mal fertig geladen hat, dass mein ursprünglicher Post doch angekommen ist (und jetzt natürlich aufgrund dessen einen Doppelpost gemacht hab)! Will den zweiten dann löschen und bekomme die Meldung, dass ich das nicht darf. WTF?! Daher nun der Edit. Manchmal hasse ich meinen Browser... 
				 
 
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 26.04.2012 | 
 
Dandelo 
 
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Falruspony 
 
  
 
Beiträge: 6.178 
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RE: Gedichte-Thread
				 
					xD Ja, die liebe Technik, die verlässt einen schon von Zeit zu Zeit.
				 
 
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 26.04.2012 | 
 
Shares 
 
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Enchantress 
 
  
 
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RE: Gedichte-Thread
				
					Ich konnte mich dazu bringen, selbst ein Gedicht zu verfassen. Ich bin weder gut darin, noch kenne ich die Regln davon wirklich. Allerdings hat mich dieser Thread dazu verleitet, und ich würde gerne Wissen, was ihr denkt. 
Freunde sterben sehen 
Ich kann es nicht ertragen 
meine Freunde sterben sehen 
Es würde mich verfolgen 
wenn sie von mir gehen 
 
Ich kann es nicht verhindern 
Tränen würden fließen 
würden sie denn wissen 
wie sehr wir sie lieben? 
 
Sie würden schweigen 
wie in all den Jahren 
zur Arbeit wir sie trieben 
und dennoch uns erhörten 
 
Als wir sie liebevoll versorgten 
konnten sie den spüren 
welch liebe wir verspürten 
wenn wir bei ihnen waren? 
 
Sie werden uns verlassen 
wir werden Freunde sterben sehen 
Und doch werden wir Lächeln 
dank der Zeit die wir teilten 
und uns dann verabschieden 
werden wir sie wiedersehen?  
Das beste an der Sache ist, ich habe wirklich fast angefangen zu heulen, als ich es geschrieben habe. Das hat mich selbst ziemlich Überrascht. 
Übrigens, wer sich fragt, wer die "Freunde" hier sind. 
Ich schreibe hier von Pferden. Wie manch einer vielleicht weiß, bin ich Hobbyreiter. Und das für mich schlimmste erlebnis, war bis jetzt, einem Partner, dem man alles erzählen konnte, und der einen nicht enttäuschen wird, plötzlich einfach nicht mehr da ist ... Ich brauch ein Taschentuch    ... 
Ach bin ich wieder Emotional .... 
Edit: Nebenbei weiß ich, das ich mit keinem der hierigen Gedichte( von mindestenz einer ausnahme mal abgesehen) mithalten kann. Auch habe ich nicht wirklich lange daran gearbeitet, es ist ein sehr spontanes Werk, dessen Reimart aber nicht zufällig, sonder mit vollkommener Absicht gewählt wurde.
				  
 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.04.2012 von Shares.)
 
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 28.04.2012 | 
 
Dandelo 
 
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Falruspony 
 
  
 
Beiträge: 6.178 
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RE: Gedichte-Thread
				 
					Ich verstehe deine Emotionalität, Shares. Es ist nie leicht, einen Freund gehen zu lassen. Wenn man eine lange Zeit mit diesen Lebewesen verbringt, dann knüpft man unweigerlich eine Bande zu ihnen. Und wenn es dann dazu kommt, Lebwohl zu sagen, stirbt tief in uns auch immer ein kleiner Teil.  
Von Reimschema oder Metrum braucht man hier nicht reden. Die Aussage bleibt in ihrer Art verständlich, und deshalb gefällt mir dein Gedicht. Und nebenbei: Es gibt bei Gedichten keine Regeln. Man schreibt frei von der Seele weg. So einfach ist das.
				 
 
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