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03.05.2024, 08:44



Künstliche Intelligenz
30.09.2018
Drijaka Offline
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RE: Künstliche Intelligenz
@Mephysta
Was heißt hier Umwelteinflüsse? Ist die eigene Chemie und Gedankenprozesse damit ausgeschlossen oder zählt das mit rein?
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30.09.2018
Mephysta Offline
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RE: Künstliche Intelligenz
Nein, mit "Umwelt" ist das gemeint, was tatsächlich von außen auf denjenigen einwirkt. Erziehung, Peers, soziale Schicht, Region, usw. Das Gegenstück dazu wären hauptsächlich genetische Veranlagung, die eben im Genom festgeschrieben ist und einen Einfluss auf die Psyche hat, der nicht und vor allem nicht nur durch die Umwelt begründbar ist.

That being said, würde ich schon sagen, dass unser komplettes mentales Selbst determiniert ist. Das, was wir sind, ist in unserer "Chemie", wie Du es nennst, durchaus festgeschrieben. Wenn man bereits genug über die menschlichen Denkprozesse wüsste, denke ich, dass man ganz genau vorhersagen könnte, wie sich ein Mensch in dieser und jener Situation entscheidet. Das ist durchaus in uns festgeschrieben - einerseits durch unsere voreingestellten Anlagen, andererseits durch unsere Umwelt und Lernerfahrungen. Ich denke nur eben nicht, dass der Mensch zur Geburt ein "unbeschriebenes Blatt" ist, dass sich einzig und allein durch Erziehung und Umwelt biegen lässt.

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30.09.2018
RipVanWinkle Offline
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RE: Künstliche Intelligenz
Zitat: Wenn man bereits genug über die menschlichen Denkprozesse wüsste, denke ich, dass man ganz genau vorhersagen könnte, wie sich ein Mensch in dieser und jener Situation entscheidet.
Denke ich tatsächlich auch, weshalb ich das Konzept mit dem freien Willen etwas problematisch finde. XD Eher so dass wir uns einbilden wir hätten einen. Aber ich denke Mal die Entscheidungsprozesse im Gehirn anhand der Aktivitäten dort so weit zu entschlüsseln dass man wissen kann was wer wann wo wie entscheidet wird so kompliziert sein zu schaffen, dass es entweder gar nicht geht oder in der fernen Zukunft liegt.

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30.09.2018
Drijaka Offline
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RE: Künstliche Intelligenz
(30.09.2018)Mephysta schrieb:  Nein, mit "Umwelt" ist das gemeint, was tatsächlich von außen auf denjenigen einwirkt. Erziehung, Peers, soziale Schicht, Region, usw. Das Gegenstück dazu wären hauptsächlich genetische Veranlagung, die eben im Genom festgeschrieben ist und einen Einfluss auf die Psyche hat, der nicht und vor allem nicht nur durch die Umwelt begründbar ist.

That being said, würde ich schon sagen, dass unser komplettes mentales Selbst determiniert ist. Das, was wir sind, ist in unserer "Chemie", wie Du es nennst, durchaus festgeschrieben. Wenn man bereits genug über die menschlichen Denkprozesse wüsste, denke ich, dass man ganz genau vorhersagen könnte, wie sich ein Mensch in dieser und jener Situation entscheidet. Das ist durchaus in uns festgeschrieben - einerseits durch unsere voreingestellten Anlagen, andererseits durch unsere Umwelt und Lernerfahrungen. Ich denke nur eben nicht, dass der Mensch zur Geburt ein "unbeschriebenes Blatt" ist, dass sich einzig und allein durch Erziehung und Umwelt biegen lässt.
Ja, so hab ich das auch mitbekommen, stimm dir zu.
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30.09.2018
Mephysta Offline
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RE: Künstliche Intelligenz
(30.09.2018)RipVanWinkle schrieb:  
Zitat:  Wenn man bereits genug über die menschlichen Denkprozesse wüsste, denke ich, dass man ganz genau vorhersagen könnte, wie sich ein Mensch in dieser und jener Situation entscheidet.  
Denke ich tatsächlich auch, weshalb ich das Konzept mit dem freien Willen etwas problematisch finde. XD Eher so dass wir uns einbilden wir hätten einen. Aber ich denke Mal die Entscheidungsprozesse im Gehirn anhand der Aktivitäten dort so weit zu entschlüsseln dass man wissen kann was wer wann wo wie entscheidet wird so kompliziert sein zu schaffen, dass es entweder gar nicht geht oder in der fernen Zukunft liegt.

Das mit dem freien Willen würde ich sogar noch etwas relativieren. Big Grin Auch, wenn ich wir etwas perfekt vorhersagen könnten, würde ich nicht unbedingt sagen, dass der freie Willen dadurch eingeschränkt ist. Ich würde es so sehen:
Wir nehmen einen Menschen. Dieser Mensch mag (aufgrund seiner genetischen Veranlagung, diverser Lernerfahrungen usw.) Äpfel. Ist vielleicht sogar sein Lieblingsobst. Angenommen, es spielen nun keine anderen Faktoren hinein. Der Mensch hat nicht plötzlich Lust, etwas Neues für sich zu entdecken oder hat die Nase voll von Äpfeln. Und er hat gerade Hunger. Wir setzen dem Menschen einen Apfel und eine Birne vor und weisen ihn an, sich für eines davon zu entscheiden, um es zu essen. Wenn wir jetzt die Wahrscheinlichkeiten mal ausklammern, dass er sich aus anderen Gründen für die Birne entscheiden könnte (was man dann ja idealierweise berechnen könnte, wenn die Forschung soweit wäre), dann wird dieser Mensch sich für den Apfel entscheiden und wir können das mit ziemlicher Sicherheit voraussagen. Das würde aber nicht zwangsläufig den freien Willen des Menschen einschränken. Er könnte ja immer noch die Birne wählen. Aber warum sollte er das tun, wenn er doch viel lieber Äpfel isst? Big Grin
Aber Du hast natürlich recht. Das verändert natürlich durchaus das Konzept, das wir vom freien Willen in seiner aktuellen Form haben.

Aber ja, was die Komplexität solcher Prozesse angeht, gebe ich Dir vollkommen Recht. Wir haben vom technischen Standpunkt her aktuell arge Probleme, sowas überhaupt zu analysieren. Das ist vielleicht nicht mal unbedingt der Forschungsstand, der da ein Problem darstellt, sondern einfach, was unsere Instrumente zu leisten im Stande sind.
Die mit wichtigsten bildgebenden Verfahren für das Gehirn sind aktuell das EEG und das MRT. Die haben aber beide Makel. Das EEG kann extrem kleinteilige Analysen durchführen und einzelne elektrische Potentiale im Hirn aufzeigen. Aber leider nur in der äußeren Schicht des Hirns - tiefer kommt das Verfahren nicht. Das MRT dagegen kann zwar das komplette Gehirn in Schichten abbilden, ist dabei aber sehr ungenau und grobschlächtig. Die aktuell noch beste Methode, elektrische Potentiale und Co. im inneren des Hirns zu messen, ist es, die Schädeldecke aufzuschneiden, dem Probanden eine Elektrode mitten ins Hirn zu jagen und zu hoffen, dass man 'ne Stelle findet, an der man 'was Sinnvolles messen kann. Das ist einerseits furchtbar invasiv (wird häufig auch nur an Patienten durchgeführt, bei denen die Schädeldecke aus medizinischen Gründen eh "schon mal offen ist" und die ihre Einstimmung dafür geben) und außerdem natürlich trotzdem ungenau. Man kann die Elektrode trotzdem nur an die ungefähre Stelle schieben, wo man etwas vermutet, nicht vergleichbar mit den Ableitungen, die man z.B. in einem EEG bekommt. ^^

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30.09.2018
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RE: Künstliche Intelligenz
(30.09.2018)Mephysta schrieb:  Ich erkenne halt nur Quellen an, die in der Wissenschaft eben auch anerkannt wurden. Und Vorträge (ganz besonders random auf YouTube hochgeladene) entsprechen diesen Anforderungen nicht.

Sieht du, und es ist eben dieses Vorurteil von dir, dass mich anpisst: "Nein, Vorträge können keine seriösen Quellen sein, wenn sie auf YT hochgeladen wurden, auch wenn sie von amtierenden Wissenschaftlern auf Eliteunis abgehalten wurden!".

Du hast eine ganz schön überhebliche Art zu diskutieren und erkennst meiner Einschätzung nach auch nichts an, was nicht deinem Weltbild entsprechen würde. Für sowas erfindest du dann ausreden warum das dann nicht stimmen kann. Sowas machen halt nunmal allem voran religiöse Fundamentalisten. Wobei ich nicht sage dass du das bist, nur dass du argumentierst wie einer. Eeyup

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30.09.2018
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RE: Künstliche Intelligenz
(30.09.2018)Mephysta schrieb:  Die aktuell noch beste Methode, elektrische Potentiale und Co. im inneren des Hirns zu messen, ist es, die Schädeldecke aufzuschneiden, dem Probanden eine Elektrode mitten ins Hirn zu jagen und zu hoffen, dass man 'ne Stelle findet, an der man 'was Sinnvolles messen kann. Das ist einerseits furchtbar invasiv (wird häufig auch nur an Patienten durchgeführt, bei denen die Schädeldecke aus medizinischen Gründen eh "schon mal offen ist" und die ihre Einstimmung dafür geben) und außerdem natürlich trotzdem ungenau. Man kann die Elektrode trotzdem nur an die ungefähre Stelle schieben, wo man etwas vermutet, nicht vergleichbar mit den Ableitungen, die man z.B. in einem EEG bekommt. ^^
Du meinst Lobotomie?
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30.09.2018
Herr Dufte Offline
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RE: Künstliche Intelligenz
(29.09.2018)Mephysta schrieb:  Ich denke eher, das hängt damit zusammen, dass viele manuelle Jobs bereits jetzt von KIs ausgeführt werden könnten, wenn man sie einsetzen würde.

Das trügt. Bei manuellen Jobs ist es nur greifbarer. Man sieht selbstfahrende Autos, man sieht Putzroboter oder automatische Kassen und verbindet das sofort mit Digitalisierung. Aber standard Bürojobs sind mit Abstand die am meisten gefährdeten Berufe, nicht die Putzkraft, Müllabfuhr oder Kassierer. Es ist nicht unbedingt so, dass Bürotätigkeiten komplett wegfallen, aber doch enorm reduziert werden. Automatische Datenspeicherung, automatische Risikoanalyse, Management programme, einfache Home applikationen mit denen Kunden selbst managen können, intelligente Terminkalender.. Bei manuellen Jobs wird oft auch eine hohe Koordination gefordert, was wirklich ein sehr großes Problem bei automatisierung ist. Dazu kommt, dass große Roboter / Gerätschaften einfach teuer sind. Eine App zieht man sich für 2€ aus dem Netz. Die Lizenz eines Management Systems kostet halt mal eben ein Monatsgehalt und spart 5 Jobs ein.

Zitat:An den Punkt, "intellektuelle" Jobs (komischer Ausdruck) zu ersetzen, ist die KI bisher noch nicht gekommen. Das wird zweifelsfrei in absehbarer Zeit soweit sein, aber aktuelle KIs können diese Arbeiter aktuell noch nicht restlos (!) ersetzen. Der Kosten-Nutzen-Faktor steht dagegen auf einem ganz anderen Blatt, das viele gar nicht auf dem Schirm haben.
Aber zu einen großen Teil. Man wird Bürojobs schneller und billiger ersetzen als manuelle.

„We need women and gender fluid characters in video games in order to trigger the incels. Ayy Lmaooo."
~ Karl Marx, ca. 1850
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30.09.2018
Conqi Offline
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RE: Künstliche Intelligenz
(29.09.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Was fällt auf? In Bereichen wie Medizin oder Rechtswesen aber auch im technischen Bereich sind die Maschinen schon überlegen.

Zumindest in der Theorie. In der Praxis müssen sie sich aktuell aber noch beweisen. IBM hat Watson als große Hilfe für Ärzte angepriesen und wie viel schneller und besser Diagnosen und Medikation damit sind. Bisher wurden aber fast alle Projekte von Kliniken mit Watson wieder eingestellt (nur ein Beispiel). Klar sagt der Hersteller irgendeiner "KI" (wenn es überhaupt eine ist, oft ist das aktuell nur ein Buzzword), dass seine KI besser als ein Mensch in irgendwas ist, aber so groß ist die Verbreitung aktuell ja immer noch nicht. Glaube allerdings auch, dass es in vielen Bereichen nur eine Frage der Zeit ist.

(29.09.2018)Mephysta schrieb:  Aktuell könnte man eine KI mit allen Kunstwerken der Welt füttern und sie würde vermutlich etwas Tolles erschaffen. Aber das wäre niemals etwas komplett Eigenständiges.

Die Frage ist, ob das irgendeine Rolle spielt. Was interessiert mich, wie genau der Maler nun auf sein Bild kam? Am Ende zählt, ob es gefällt. Klar ist das für einige anders, aber viele dürften das ähnlich sehen. Abgesehen davon ist die Kunst und kreative Berufe im allgemeinen nur ein sehr kleiner Teil der Wirtschaft. Kein sehr aussichtsreicher "Rückzugspunkt".

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30.09.2018
Space Warrior Abwesend
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RE: Künstliche Intelligenz
Deshalb wird man Kapitalismus abschaffen müssen. Weil es keinen Sinn mehr macht, wenn nur ein paar arbeiten während fast alles fast gratis sein wird.

#TutmondanSciencanKomunismonNun!
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30.09.2018
Mephysta Offline
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RE: Künstliche Intelligenz
(30.09.2018)Kosmobatalanto schrieb:  Du meinst Lobotomie?

Uhm, nein? "Lobotomie" wäre eine Veränderung der Strukturen im Hirn. Mal ganz abgesehen von der Durchführbarkeit eines solchen Eingriffs, hat das nichts mit der von mir beschriebenen Methode zu tun. Dort werden einfach nur Spannungsunterschiede während unterschiedliche Aktivität im Gehirn gemessen. Dabei wird an der Hirnstruktur nichts verändert.

(30.09.2018)Herr Dufte schrieb:  Bei manuellen Jobs wird oft auch eine hohe Koordination gefordert, was wirklich ein sehr großes Problem bei automatisierung ist. Dazu kommt, dass große Roboter / Gerätschaften einfach teuer sind.
Gut, da ist vermutlich letztlich die Frage, was das genau für ein Job ist. Aber wenn's da erstmal die ersten Durchbrüche gibt, würde sowas vermutlich schnell gehen. Koordiniation ist ja erstmal auch "nur" eine visuell-motorische Abfrage, die sich mit hinreichend präziser Technik simulieren lassen dürfte.
Ich stimme allerdings zu, dass das Ganze von der praktischen Durchführbarkeit her fraglich wird, weil es sich einfach nicht rechnet, da ein Mensch das zum aktuellen Zeitpunkt vermutlich trotzdem effizienter und billiger umsetzen kann. Hab' neulich irgendwo ein Gimmick-Video gesehen, wo sie eine Hauswand mit 'nem 3D-Drucker produziert haben und konnte mir die ganze Zeit nur denken "Wenn sie das mit menschlicher Tatkraft tun würden, wären sie nicht nur schneller, das Ganze wäre am Ende vermutlich auch stabiler und weniger kostenaufwändig." Also ja, ich denke, sowas lässt sich frühestens dann komplett ersetzen, wenn wir humanoide Roboter zu Marktpreisen haben, die sich mehr lohnen als das Jahresgehalt entsprechender Arbeiter.

(30.09.2018)Conqi schrieb:  Die Frage ist, ob das irgendeine Rolle spielt. Was interessiert mich, wie genau der Maler nun auf sein Bild kam? Am Ende zählt, ob es gefällt. Klar ist das für einige anders, aber viele dürften das ähnlich sehen. Abgesehen davon ist die Kunst und kreative Berufe im allgemeinen nur ein sehr kleiner Teil der Wirtschaft. Kein sehr aussichtsreicher "Rückzugspunkt".
Ich würde sagen indirekt spielt es 'ne Rolle. Es wird unmöglich sein, über diese Form von Kunst zu Innovationen zu kommen. Aber ist schon ganz richtig, dass das wirtschaftlich nicht wirklich eine Rolle spielt. Kunst ist ja primär ein Ausdrucksmedium des Menschen und nur sekundär eine Geldquelle - und das auch nur für manche. Und wenn es um Auftragsarbeiten geht (sei das nun in einer Redaktion oder als freischaffender Künstler oder ähnliches), spielt es vermutlich auch keine Rolle, ob da großartige Innovationen entstehen, denn der Auftraggeber hat ja bereits eine Vorstellung vom Ergebnis. Das könnte dann natürlich genauso gut eine KI entwerfen.

Meine Argumentation war auch eher von einem technischen Standpunkt her, weniger von einem wirtschaftlichen. "Echte" Kreativität zu erzeugen, dürfte mit das Schwierigste in der Programmierung einer KI sein, aber ich denke auch, dass das in der Praxis nicht unbedingt von Relevanz wäre.

(30.09.2018)Kosmobatalanto schrieb:  Deshalb wird man Kapitalismus abschaffen müssen. Weil es keinen Sinn mehr macht, wenn nur ein paar arbeiten während fast alles fast gratis sein wird.

#TutmondanSciencanKomunismonNun!
Idealerweise, ja. Mein Tipp geht aber eher in die Richtung, dass ein paar Monopolisten sich die Technik einverleiben - was noch schlimmer wird, sobald z.B. auch so Dinge wie Wartung wegfallen, da die KIs auch das selbst übernehmen können. Wenn man bis dahin keinen Backup-Plan hat, steht man einem neo-humanistischen Zeitalter gegenüber, in dem man sich fragen muss, ob Menschen überhaupt noch einen legitimen Platz in der Welt haben. Dann wird die Frage nach dem Sinn des Lebens überhaupt erstmals wirklich relevant. Aber ich glaube, das driftet etwas ins Philsophische.

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30.09.2018
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RE: Künstliche Intelligenz
(29.09.2018)Mephysta schrieb:  Aktuell könnte man eine KI mit allen Kunstwerken der Welt füttern und sie würde vermutlich etwas Tolles erschaffen. Aber das wäre niemals etwas komplett Eigenständiges.

Wie kommst du eigentlich darauf, dass der Mensch etwas "komplett eigenständiges" erschafft? Der kann auch nur Dinge rekombinieren die er kennt.
Wenn er eine Farbe denken könnte, die außerhalb des ihm bekannten Farbspektrums steht, dann wäre das etwas komplett eigenständiges. Der Mensch kann aber nichts denken was er nicht in irgend einer Form erlebt hat.

Nehmen wir nur mal ein Digimon als Beispiel. Gibt es so nicht in der echten Welt. Orientiert sich aber daran. Körperbau, Gesichtszüge usw. stammen aus der Tier- und Menschenwelt. Dann noch ein paar Raketen und/oder Waschmaschinenteile außen ran und fertig ist das Digimon. Pinkie approved

Der Mensch kann vielleicht abstrahieren, aber das bedeutet ja auch nichts anderes, als Dinge so umzudeuten, dass er sich einigermaßen etwas darunter vorstellen kann.

So kann er sich zB. etwas unter der Entfernung eines Lichtjahres vorstellen, weil er das in sein Zahlensystem übersetzen kann. Und wie kommt er auf das Zahlensystem? Indem er mit den Fingern zählen lernt. Dennoch kann er sich nie tatsächlich derartige Größenordnungen vorstellen, weil er in seinem Alltag einfach nichts damit zu tun hat.

(30.09.2018)Kosmobatalanto schrieb:  Deshalb wird man Kapitalismus abschaffen müssen. Weil es keinen Sinn mehr macht, wenn nur ein paar arbeiten während fast alles fast gratis sein wird.

Na zumindest bräuchte es ein BGE oder sowas. Richard David Precht äußert sich da regelmäßig darüber.

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30.09.2018
Drijaka Offline
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RE: Künstliche Intelligenz
(30.09.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  
(29.09.2018)Mephysta schrieb:  Aktuell könnte man eine KI mit allen Kunstwerken der Welt füttern und sie würde vermutlich etwas Tolles erschaffen. Aber das wäre niemals etwas komplett Eigenständiges.

Wie kommst du eigentlich darauf, dass der Mensch etwas "komplett eigenständiges" erschafft? Der kann auch nur Dinge rekombinieren die er kennt.
Wenn er eine Farbe denken könnte, die außerhalb des ihm bekannten Farbspektrums steht, dann wäre das etwas komplett eigenständiges. Der Mensch kann aber nichts denken was er nicht in irgend einer Form erlebt hat.

Nehmen wir nur mal ein Digimon als Beispiel. Gibt es so nicht in der echten Welt. Orientiert sich aber daran. Körperbau, Gesichtszüge usw. stammen aus der Tier- und Menschenwelt. Dann noch ein paar Raketen und/oder Waschmaschinenteile außen ran und fertig ist das Digimon. Pinkie approved

Der Mensch kann vielleicht abstrahieren, aber das bedeutet ja auch nichts anderes, als Dinge so umzudeuten, dass er sich einigermaßen etwas darunter vorstellen kann.

So kann er sich zB. etwas unter der Entfernung eines Lichtjahres vorstellen, weil er das in sein Zahlensystem übersetzen kann. Und wie kommt er auf das Zahlensystem? Indem er mit den Fingern zählen lernt. Dennoch kann er sich nie tatsächlich derartige Größenordnungen vorstellen, weil er in seinem Alltag einfach nichts damit zu tun hat.
Wie ist denn bitte deine Definition von Eigenständigkeit?
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30.09.2018
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RE: Künstliche Intelligenz
(30.09.2018)Drijaka schrieb:  
(30.09.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  
(29.09.2018)Mephysta schrieb:  Aktuell könnte man eine KI mit allen Kunstwerken der Welt füttern und sie würde vermutlich etwas Tolles erschaffen. Aber das wäre niemals etwas komplett Eigenständiges.

Wie kommst du eigentlich darauf, dass der Mensch etwas "komplett eigenständiges" erschafft? Der kann auch nur Dinge rekombinieren die er kennt.
Wenn er eine Farbe denken könnte, die außerhalb des ihm bekannten Farbspektrums steht, dann wäre das etwas komplett eigenständiges. Der Mensch kann aber nichts denken was er nicht in irgend einer Form erlebt hat.

Nehmen wir nur mal ein Digimon als Beispiel. Gibt es so nicht in der echten Welt. Orientiert sich aber daran. Körperbau, Gesichtszüge usw. stammen aus der Tier- und Menschenwelt. Dann noch ein paar Raketen und/oder Waschmaschinenteile außen ran und fertig ist das Digimon. Pinkie approved

Der Mensch kann vielleicht abstrahieren, aber das bedeutet ja auch nichts anderes, als Dinge so umzudeuten, dass er sich einigermaßen etwas darunter vorstellen kann.

So kann er sich zB. etwas unter der Entfernung eines Lichtjahres vorstellen, weil er das in sein Zahlensystem übersetzen kann. Und wie kommt er auf das Zahlensystem? Indem er mit den Fingern zählen lernt. Dennoch kann er sich nie tatsächlich derartige Größenordnungen vorstellen, weil er in seinem Alltag einfach nichts damit zu tun hat.
Wie ist denn bitte deine Definition von Eigenständigkeit?

Habe ich ja geschrieben. Wenn der Mensch Dinge denken könnte die nicht innerhalb seiner Erfahrungswelt liegen, wie eine Farbe die er noch nie zuvor gesehen hat. Andernfalls sehe ich nicht wo der Mensch in kreativer Hinsicht "eigenständiger" sein könnte als der Computer. Dass seine Persönlichkeit noch von Genen und Hormonen, oder sonstigen "Determinanten die wir nicht kennen" beeinflusst werden könnte, scheint mir wenig mit der kreativen Freiheit zu tun zu haben.

Aber die Frage müsste ohnehin eher an Mephysta gerichtet sein, weil die hat ja nicht geschrieben auf was sich die "Eigenständigkeit des Menschen gegenüber des Computers" beziehen soll. Und dass ich die Kommentare richtig interpretiere, dafür kann ich keine Garantie abgeben. Ich kann nur darauf eingehen was ich glaube dass sie impliziert.

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30.09.2018
Triss Offline
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RE: Künstliche Intelligenz
(29.09.2018)Mephysta schrieb:  Aber ich halte es für schwierig, der KI wirklich einen kreativen Schaffensprozess beizubringen.
Jedenfalls nicht, bevor wir es schaffen, eine KI zu entwickeln, die nicht nur eigenständig lernt, sondern, die sich komplett von unseren Aufbauprozessen entfernen kann. Aktuell könnte man eine KI mit allen Kunstwerken der Welt füttern und sie würde vermutlich etwas Tolles erschaffen. Aber das wäre niemals etwas komplett Eigenständiges.

Was tolles aber vermutlich auch nicht. Hatte letztens einen Twitterthread gesehen, in dem jemand eine KI mit Kochrezepten gefüttert hat. Grammatik und so war ok, aber die Zutatenliste war Nonsens und die Anleitung hatte null mit den Zutaten zu tun. Wirklich "intelligent" kreativ sein kann eine KI (noch) nicht.

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RE: Künstliche Intelligenz
(30.09.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  
(30.09.2018)Kosmobatalanto schrieb:  Deshalb wird man Kapitalismus abschaffen müssen. Weil es keinen Sinn mehr macht, wenn nur ein paar arbeiten während fast alles fast gratis sein wird.

Na zumindest bräuchte es ein BGE oder sowas. Richard David Precht äußert sich da regelmäßig darüber.
Es würde die Menschen abhängig vom Staat machen und außerdem könnte man es nicht finanzieren, weil ja fast keiner mehr Steuern zahlen würde, wenn fast kaum wer noch arbeitet...
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30.09.2018
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RE: Künstliche Intelligenz
(30.09.2018)Triss schrieb:  Was tolles aber vermutlich auch nicht. Hatte letztens einen Twitterthread gesehen, in dem jemand eine KI mit Kochrezepten gefüttert hat. Grammatik und so war ok, aber die Zutatenliste war Nonsens und die Anleitung hatte null mit den Zutaten zu tun. Wirklich "intelligent" kreativ sein kann eine KI (noch) nicht.

Kochen könnte wirklich eines der winigen Dinge sein, den KIs nicht lernen können. Zumindest noch nicht, weil die Computer ja nicht schmecken können.

(30.09.2018)Kosmobatalanto schrieb:  Es würde die Menschen abhängig vom Staat machen und außerdem könnte man es nicht finanzieren, weil ja fast keiner mehr Steuern zahlen würde, wenn fast kaum wer noch arbeitet...

Es gibt verschiedene Ansätze wie das finanziert werden könnte. Zum einen fällt mal ein erheblicher Verwaltungsaufwand weg wodurch einiges an Geld frei wird, zum anderen könnte man eine Finanztransaktionssteuer einführen. Ich bin da kein Experte drin.

Auf der anderen Seite denke ich mir, wenn das Geld ohnehin aus dem Nichts kommt, dann gibt es nichts was nicht finanziert werden kann. Es müssen ja nur die Gesetze zur Geldschöpfung etwas geändert werden. Da sagen zwar dann wieder einige, dass die Staaten über die Stränge schlagen, wenn die Geldschöpfung in staatlicher Hand wäre, aber andersherum scheint es mir auch keine sonderlich gute Idee zu sein, private, gewinnorientierte Unternehmen als Kontrollinstanz einzusetzen.

Und zur Abhängigkeit: Ob wir nun von Staaten oder privaten Konzernen abhängig sind, das ist ja schon Jacke wie Hose. Es sollte halt so sein, dass irgendwo ein gesundes Mittelmaß erreicht wird.

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30.09.2018
Triss Offline
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RE: Künstliche Intelligenz
(30.09.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Kochen könnte wirklich eines der winigen Dinge sein, den KIs nicht lernen können. Zumindest noch nicht, weil die Computer ja nicht schmecken können.

Aber das zeigt ja ein Systemproblem: KI kann aktuell gut die Struktur von Dingen erkennen, aber eher weniger den Sinn dahinter. Auch bei Kunstwerken denkt sie vermutlich nur "aha, rot und blau kommt oft zusammen vor", aber das, was es wirklich ausmacht, versteht die KI nicht.

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30.09.2018
mowny Offline
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RE: Künstliche Intelligenz
(25.03.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  dennoch bleiben die grundlegensten Fragen ungelöst, wie etwa, ob es nur ein Bewusstsein gibt oder ob man die ganze Welt nur träumt. Oder ob Farben für jeden gleich aussehen.

Letzteres ist allerdings bereits geklärt.
Da gibt es ein schönes Experiment zu: Nimm eine reine Spektralfarbe und laß Versuchspersonen mit verstellbaren RGB-Lampen diesen Farbeindruck nachstellen. Die Ergebnisse unterscheiden sich signifikant.

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30.09.2018
mowny Offline
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RE: Künstliche Intelligenz
(30.09.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Der Mensch kann vielleicht abstrahieren, aber das bedeutet ja auch nichts anderes, als Dinge so umzudeuten, dass er sich einigermaßen etwas darunter vorstellen kann.

Der Mensch kann das aber auch übertreiben, siehe (über)abstrakte Kunst, unter der man sich gar nix mehr vorstellen kann.

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