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29.03.2024, 00:19



Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
#1
07.04.2019
Herrmannsegerman Offline
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Beiträge: 3.929
Registriert seit: 08. Feb 2014

Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
Hallo Leute!

Da ich es immer wieder sehe und es scheinbar ein sehr aktuelles Thema unserer Generation ist, dachte ich mir ich mach mal nen Thread dazu auf und schau mich um, wie andere so denken.

Begriffsbestimmung:
(Schamlos von Wikipedia kopiert)

Der Begriff Gender bezeichnet als Konzept die soziale, gesellschaftlich konstruierte oder psychologische Seite des Geschlechts einer Person im Unterschied zu ihrem biologischen Geschlecht (engl. sex). Der Begriff wurde aus dem Englischen übernommen, um auch im Deutschen eine Unterscheidung zwischen sozialem („gender“) und biologischem („sex“) Geschlecht treffen zu können, da das deutsche Wort Geschlecht in beiden Bedeutungen verwendet wird. Er dient vor allem als Terminus technicus in den Sozial- und Geisteswissenschaften.

Worum geht's hier?

Ich möchte mal eure Meinung hören wie ihr zu dem Thema steht. Vor allem im Bezug auf aktuelle Dinge wie zB die über 50 verschiedenen Genderoptionen auf Facebook, den zum Teil ins Extreme abdriftenden Tumblr-Genderwahn bei dem fast tägliche neue Begriffe erfunden werden, oder auch einfach nur, wie ihr allgemein zu dem Thema steht. Seht ihr es als unnötig an so viele Klassifizierungen zu haben, ist es etwas Gutes?

Als kleinen Anhalt hier mal die Liste aus der man zB bei Facebook wählen kann:

Spoiler (Öffnen)

Das ist nur ein Auszug des gewaltigen Portfolios an Bezeichnungen und keinesfalls vollständig.

Was soll dieser Thread nicht sein?

Es soll kein Platz sein um eine Hetzjagd zu betreiben. Ironischerweise meine ich damit jetzt hauptsächlich diejenigen, die sofort die Intoleranz-Keule schwingen, wenn jemand mit den Genderoptionen nicht konform geht. Also betrifft es beide Seiten. Bleibt friedlich, bleibt, wenn möglich, sachlich und achtet auf einen gepflegten Umgangston.

Dieser Thread ist ein Kopie eines Altthreads, erstellt im öffentlichen Bereich um eine weitere Diskussion über generelle Themen zu ermöglichen.

Um mal die Diskussion wieder zu triggern:

Sultanat Brunei führt Steinigung für Homosexualität ein

Was haltet ihr davon?

Ich finde das schon sehr krass und ziemlich menschenverachtend.

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#2
07.04.2019
RipVanWinkle Offline
Wonderbolt
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Beiträge: 2.368
Registriert seit: 03. Apr 2015

RE: Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
Also für mich sind Gender vereinfacht gesagt unnötig und egal. Ich muss aber auch eingestehen, dass ich nicht so sehr nachvollziehen kann, warum Leute ein Wort dafür brauchen wenn sie ihre Andersartigkeit gegenüber anderen definieren wollen.
Ich gebe aber zu, dass Gender in der Wissenschaft dazu taugt sozial konstruierte Männlich-/ und Weiblichkeit zu erkennen, um solche Klischees abzubauen. Wenn das in vernünftigen Bahnen geschieht, was gefühlt oft nicht passiert.
Biologisches Geschlecht hat halt Relevanz bei einigen medizinischen Themen etc. Sonst ist das ganze aber eigentlich egal. Und so würde ich es auch behandeln, jedem das seine, aber das braucht die Allgemeinheit nicht groß zu interessieren. So würde ich auch gern bei dem Thema Männer vs Frauen das so gerne aufgemacht wird verfahren. Würde vieles einfacher machen, auch zwecks Gleichberechtigung/Gleichstellung.

Zitat:
Sultanat Brunei führt Steinigung für Homosexualität ein

Was haltet ihr davon?
Das hat für mich mit dem Thema nichts zu tun, sondern ist für mich nur ein weiterer Fall von "warum konservativ ausgeprägte Religion scheiße ist".

[Bild: dvodJNg.jpg]

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#3
08.04.2019
Triss Offline
Earth Pony


Beiträge: 5.968
Registriert seit: 30. Dez 2013

RE: Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
Die Liste von Facebook ist aber nicht "100 verschiedene Gender" sondern sehr oft die gleiche Bezeichnung für ein Phänomen, die halt kulturell so gewachsen ist. FTM, female to male, trans man, trans* man zB sind alle mehr oder minder das gleiche, nur wer was wo benutzt ist manchmal anders.

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#4
09.04.2019
NightMare89 Offline
Cutie Mark Crusader
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Beiträge: 44
Registriert seit: 27. Feb 2019

RE: Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
Zu den ganzen "Gendern" bei Facebook, wenn man die mal bereinigt sind das garnicht mal mehr so viele ingesamt 16. Und selbst das könnte man weiter eingrenzen.

Vorallem Trans hat da die Liste massiv aufgebläht obwohl es eigentlich nur 2 gibt, Transmann und Transfrau und Cis oder Bio ist einfach nur ein begriff aus der Queer Comnunity um deutlich zu machen, wenn jemand als Mann oder als Frau geboren ist und so lebt.

Genderlist (Öffnen)

Die Unterscheidung zwischen "Sex" und "Gender" hat aber schon seinen Sinn und ist vorallem bei Trans ein schwieriges Thema. Gender sagt etwas über das Psychologische Geschlecht aus und ist aus meiner Sicht das ausschlaggebende. "Sex" wiederum über das Körperliche. Das ist meist eindutig, aber nicht immer. Wichtig ist das "Sex" eigentlich nur in Medizinischen Dingen.

Gender und Sex stimmen fast immer überein, aber wenn es mal doch nicht der Fall ist, ja dann wird es sehr belastend.
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#5
10.04.2019
Magic Twilight Offline
Doku-Pony
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Beiträge: 6.763
Registriert seit: 01. Dez 2013

RE: Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
Okay, lasst mich mal zusammenfassen, was ich denke:

Spoiler (Öffnen)

So viele Probleme;  so wenige Menschen, die sie lösen können!
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#6
11.04.2019
Happily Offline
Ponyville Pony
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RE: Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
(10.04.2019)Magic Twilight schrieb:  - die menschenverachtende "Gutachterei" bei Trans*menschen soll aufhören

Was ist daran menschenverarchtend? Man möchte halt nur auf Nummer sicher gehen, dass auch wirklich alles mit rechten Dingen zugeht und sich die Person nicht wieder nach ein paar Monate umentscheiden, weils doch nicht das richtige war.
Alle Gesetze zur Zeit machen für mich Sinn, auch wenn der Prozess bis dahin insgesamt zu kompliziert ist. Aber daran haben nicht irgendwelche Gutachten schuld, bei denen man nicht mal Probleme bekommt.
Infact redest du einfach nur noch mal deine Vergangenheit ab und die Gutachter schreiben einfach noch mal alles auf, aus Trans Sicht. Das ist nicht menschenverachtend.
Man muss sich halt eineinhalb Jahre mit einem Therapeuten rumquälen und dann hat man es praktisch. Außer man geht halt zu einem schlechten Therapeuten.

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#7
11.04.2019
Lord Zymix Offline
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RE: Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
(07.04.2019)RipVanWinkle schrieb:  Ich gebe aber zu, dass Gender in der Wissenschaft dazu taugt sozial konstruierte Männlich-/ und Weiblichkeit zu erkennen, um solche Klischees abzubauen.
Gibt dann halt anstatt zwei einfach mehr Schubladen.

(11.04.2019)Happily schrieb:  
(10.04.2019)Magic Twilight schrieb:  - die menschenverachtende "Gutachterei" bei Trans*menschen soll aufhören

Was ist daran menschenverarchtend? Man möchte halt nur auf Nummer sicher gehen, dass auch wirklich alles mit rechten Dingen zugeht und sich die Person nicht wieder nach ein paar Monate umentscheiden, weils doch nicht das richtige war.
Die Gutachterei könnte man auch sein lassen, wenn jeder seine eigenen Operationen /Medikamente dazu selber bezahlen würde. Bin leider nicht so nen Fan davon mit meinen Beiträgen sowas zu finanzieren.

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#8
11.04.2019
Triss Offline
Earth Pony


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Registriert seit: 30. Dez 2013

RE: Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
(11.04.2019)Happily schrieb:  
(10.04.2019)Magic Twilight schrieb:  - die menschenverachtende "Gutachterei" bei Trans*menschen soll aufhören

Was ist daran menschenverarchtend? Man möchte halt nur auf Nummer sicher gehen, dass auch wirklich alles mit rechten Dingen zugeht und sich die Person nicht wieder nach ein paar Monate umentscheiden, weils doch nicht das richtige war.
Alle Gesetze zur Zeit machen für mich Sinn, auch wenn der Prozess bis dahin insgesamt zu kompliziert ist. Aber daran haben nicht irgendwelche Gutachten schuld, bei denen man nicht mal Probleme bekommt.
Infact redest du einfach nur noch mal deine Vergangenheit ab und die Gutachter schreiben einfach noch mal alles auf, aus Trans Sicht. Das ist nicht menschenverachtend.
Man muss sich halt eineinhalb Jahre mit einem Therapeuten rumquälen und dann hat man es praktisch. Außer man geht halt zu einem schlechten Therapeuten.

Nach den anderthalb Jahren, in denen man die Hormon Therapie bereits angefangen hat und teilweise auch schon OPs bekommt man eben nochmal vom Gericht zwei Gutachter, die bestimmen sollen, "ob man das ernst meint". Da sitzen dann teilweise Transmänner mit Bart und ohne Titten,müssen aber nochmal drüber reden. Bullshit ohnegleichen.

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#9
11.04.2019
Dr.Wandschrank Offline
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RE: Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
(11.04.2019)Lord Zymix schrieb:  Die Gutachterei könnte man auch sein lassen, wenn jeder seine eigenen Operationen /Medikamente dazu selber bezahlen würde. Bin leider nicht so nen Fan davon mit meinen Beiträgen sowas zu finanzieren.

Das könnten sich viele nicht leisten. Auch nach den Operationen muss man glaube ich noch lebenslang Medikamente einnehmen welche sicher auch nicht billig sind.  

So ist es nun mal in einem Sozialstaat und so ist es auch gut.  
Bin mir auch ziemlich sicher, dass deine Beiträge schon schlechteres finanziert haben.
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#10
11.04.2019
LittleMissDevil Offline
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RE: Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
Magic Twilight schrieb:- es gibt nur 2 Bio-Geschlechter, alles andere sind so nur Identitäten
Ist Intersex nicht quasi ein drittes Sex?

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#11
11.04.2019
Dr.Wandschrank Offline
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RE: Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
(11.04.2019)LittleMissDevil schrieb:  
Magic Twilight schrieb:- es gibt nur 2 Bio-Geschlechter, alles andere sind so nur Identitäten
Ist Intersex nicht quasi ein drittes Sex?

Intersexualität ist im Grunde eine Abweichung der Norm.
Die Norm sieht halt vor dass ein Mensch zur Frau oder zum Mann wird.
Ob man eine Abweichung von Normen als Norm akzeptiert und sie mit einbindet, ist dann wohl Sache der Gesellschaft.  
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#12
11.04.2019
Lord Zymix Offline
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Registriert seit: 13. Jun 2016

RE: Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
(11.04.2019)Dr.Wandschrank schrieb:  
(11.04.2019)Lord Zymix schrieb:  Die Gutachterei könnte man auch sein lassen, wenn jeder seine eigenen Operationen /Medikamente dazu selber bezahlen würde. Bin leider nicht so nen Fan davon mit meinen Beiträgen sowas zu finanzieren.

Das könnten sich viele nicht leisten. Auch nach den Operationen muss man glaube ich noch lebenslang Medikamente einnehmen welche sicher auch nicht billig sind.  

So ist es nun mal in einem Sozialstaat und so ist es auch gut.  
Bin mir auch ziemlich sicher, dass deine Beiträge schon schlechteres finanziert haben.
Dann muss man halt mit den zig Gutachten leben.

Edit: Kennt sich jemand in dem Thread aus und kann mir sagen wie man bei Geschlecht Divers eine Person anredet? Sehr geehrter Herr/ sehr geehrte Frau geht da ja schlecht.

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#13
11.04.2019
Happily Offline
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RE: Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
(11.04.2019)Triss schrieb:  
(11.04.2019)Happily schrieb:  
(10.04.2019)Magic Twilight schrieb:  - die menschenverachtende "Gutachterei" bei Trans*menschen soll aufhören

Was ist daran menschenverarchtend? Man möchte halt nur auf Nummer sicher gehen, dass auch wirklich alles mit rechten Dingen zugeht und sich die Person nicht wieder nach ein paar Monate umentscheiden, weils doch nicht das richtige war.
Alle Gesetze zur Zeit machen für mich Sinn, auch wenn der Prozess bis dahin insgesamt zu kompliziert ist. Aber daran haben nicht irgendwelche Gutachten schuld, bei denen man nicht mal Probleme bekommt.
Infact redest du einfach nur noch mal deine Vergangenheit ab und die Gutachter schreiben einfach noch mal alles auf, aus Trans Sicht. Das ist nicht menschenverachtend.
Man muss sich halt eineinhalb Jahre mit einem Therapeuten rumquälen und dann hat man es praktisch. Außer man geht halt zu einem schlechten Therapeuten.

Nach den anderthalb Jahren, in denen man die Hormon Therapie bereits angefangen hat und teilweise auch schon OPs bekommt man eben nochmal vom Gericht zwei Gutachter, die bestimmen sollen, "ob man das ernst meint". Da sitzen dann teilweise Transmänner mit Bart und ohne Titten,müssen aber nochmal drüber reden. Bullshit ohnegleichen.

Nein nein nein. Die OP darf man erst nach der Namensänderung machen. Die Reihenfolge ist: halbes Jahr Therapeut > halbes Jahr Hormone > Gutachten > Namensänderung > eineinhalb Jahre Therapuet > OP's
Ich bin da schon durch, also bitte, wenn man keine Ahnung hat, dann soll man auch nichts dazu sagen.

Und nach ungefähr nehm halben Jahr Hormone noch mal zu fragen, ob man es wirklich ernst meint, ist nicht gerade falsch. Vielleicht springen dann auch einige wieder ab, weils doch irgendwie nicht das richtige war. Wer das halbe Jahr glücklich durchzieht, hat dann ohnehin nichts mehr zu befürchten.
Die Gutachten haben bei mir auch ka, beide jeweils 20 Minuten gedauert, dann haben die Therapeuten was zusammen getippt, es mir geschickt und das wars.

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#14
11.04.2019
NightMare89 Offline
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RE: Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
Der Medizinische und der rechtliche Weg ist KOMPLETT unabhängig voneinander.

Man kann zuerst die Namensänderung durchziehen und dann erst den Medizinischen weg beginnen oder auch erst den Medizinischen Weg komplett gehen und dann die Namensänderung. Oder wie man möchte.

Vom Medizinischen her sagt man ca 6-12 Monate Psychotheraphie bis zu den Hormonen und dann 12 Monate Hormone bis zur OP. Kann sich aber Komplett verschieben.

Die Vornamensänderung fordert nur das man seit mindestens 3 Jahren weis, das man TS ist. Und die 2 Gutachten.
Bei mir war der eine Gutachter recht cool drauf, anderthalb Stunden Gespräch warum wieso und weshalb und gut wars.
Aber der andere Gutachter, da war dort schon heftig. Insgesammt 5 Termine und nach jeden Termin sah ich nurnoch heulend im Bus. Da wurden Fragen gestellt, die echt übel waren und auch "Untersuchungen" die eigentlich nichts damit zu tun haben, aber die man über sich übergehen lassen muss, damit man das Positive Gutachten bekommt.

Von Daher ist das mit den Gutachten für die Namenänderung aus meiner Sicht echt das letzte, und es sollte wie in anderen Ländern auch ein ärztliches Atest ausreichend sein.
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#15
11.04.2019
Happily Offline
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RE: Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
(11.04.2019)NightMare89 schrieb:  Der Medizinische und der rechtliche Weg ist KOMPLETT unabhängig voneinander.

Man kann zuerst die Namensänderung durchziehen und dann erst den Medizinischen weg beginnen oder auch erst den Medizinischen Weg komplett gehen und dann die Namensänderung. Oder wie man möchte.

Vom Medizinischen her sagt man ca 6-12 Monate Psychotheraphie bis zu den Hormonen und dann 12 Monate Hormone bis zur OP. Kann sich aber Komplett verschieben.

Die Vornamensänderung fordert nur das man seit mindestens 3 Jahren weis, das man TS ist. Und die 2 Gutachten.
Bei mir war der eine Gutachter recht cool drauf, anderthalb Stunden Gespräch warum wieso und weshalb und gut wars.
Aber der andere Gutachter, da war dort schon heftig. Insgesammt 5 Termine und nach jeden Termin sah ich nurnoch heulend im Bus. Da wurden Fragen gestellt, die echt übel waren und auch "Untersuchungen" die eigentlich nichts damit zu tun haben, aber die man über sich übergehen lassen muss, damit man das Positive Gutachten bekommt.

Von Daher ist das mit den Gutachten für die Namenänderung aus meiner Sicht echt das letzte, und es sollte wie in anderen Ländern auch ein ärztliches Atest ausreichend sein.

Also so wie ich das verstanden habe, muss man die Therapie zwingend beendet haben um OP's machen zu können. Was in NRW eben eineinhalb Jahre sind. Kann da aber natürlich sein, dass sich das auch je nach Bundesland unterscheidet.
Aber ja, ich muss dir recht geben, ich habe da wohl etwas verwechselt. Natürlich kann der rechtliche und der medizinische Weg unabhängig von einander sein und ich habe nicht drüber nachgedacht, dass man die Gutachten ja eigentlich nur für die Namensänderung braucht. Also my bad.
Trotzdem war der medizinische Teil eben der schnellste Weg, den wohl vermutlich auch die meisten anstreben werden.

Zu dem Gutachten, sowas geht natürlich gar nicht, das liegt aber nicht an der Gutachten Regel an sich, sondern eben an dem Therapeuten und ich bin ganz ehrlich, ich hätte das Gericht angeschrieben und wirklich verlangt einen zu bekommen, der nicht so menschenverachtend ist. Natürlich verzögert sich dann alles etwas, aber lieber das, als von einem Menschen fertig gemacht zu werden, der sich in der höheren Position befindet.
Natürlich bin ich insgesamt auch eher für ein ärztliches Attest, macht natürlich vieles einfacher, aber auch da kannst du dir nie sicher sein, wie der Arzt tickt. Das sind eben auch nur Menschen und nicht selten auch Transphobe...

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#16
11.04.2019
Herrmannsegerman Offline
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RE: Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
(11.04.2019)Dr.Wandschrank schrieb:  So ist es nun mal in einem Sozialstaat und so ist es auch gut.  

Mich ärgert es offen gesagt ziemlich das man als normal Kranker jeden Müll selber bezahlen muss um keine Versorgung auf dem Stand der 18. Jahrhunderts zu erhalten und bei Transsexuellen machen vor alle nicht-betroffene dann einen riesigen Aufriss wenn man nicht einfach alles von der Kasse erstattet bekommt.

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#17
11.04.2019
Purple Star Offline
Changeling
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RE: Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
happily schrieb:Nein nein nein. Die OP darf man erst nach der Namensänderung machen. Die Reihenfolge ist: halbes Jahr Therapeut > halbes Jahr Hormone > Gutachten > Namensänderung > eineinhalb Jahre Therapuet > OP's
Ich bin da schon durch, also bitte, wenn man keine Ahnung hat, dann soll man auch nichts dazu sagen.

Und nach ungefähr nehm halben Jahr Hormone noch mal zu fragen, ob man es wirklich ernst meint, ist nicht gerade falsch. Vielleicht springen dann auch einige wieder ab, weils doch irgendwie nicht das richtige war. Wer das halbe Jahr glücklich durchzieht, hat dann ohnehin nichts mehr zu befürchten.
Die Gutachten haben bei mir auch ka, beide jeweils 20 Minuten gedauert, dann haben die Therapeuten was zusammen getippt, es mir geschickt und das wars.
Selbst das stimmt nicht, wenn der Therapeut sieht sas es einem wichtig ist, geht das teilweise nach 2-3 Sitzungen das man mit der hormontherapie anfangen kann. Geht halt bei den meisten Therapeuten nur so schnell, da diese gleichzeitig zum Beispiel noch Endokrinologe oder z.B frauenarzt sind und das Blutbild und die Medikamente selbst verschreiben kann. Aber dein Zeitablauf kann man gut als Maßstab nehmen.

Hier könnte ihre Werbung stehen.
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#18
11.04.2019
Mephysta Offline
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RE: Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
Ähm. "Die meisten" Therapeuten sind nicht zusätzlich Endokrinologen oder Gynäkologen. Die meisten Therapeuten sind in erster Linie Psychologen, die ein abgeschlossenes Psychologie- und nicht Medizin-Studium haben. Die dürfen gar keine Medikamente verschreiben nach aktuellem Stand. Und Mediziner dürfen so oder so Medikamente verschreiben. Die müssen für den Werdegang als Therapeut vorher einen Facharzt vor Psychiatrie erworben haben und werden in der Regel nicht zusätzlich noch einen Facharzt für Endokrinologie, Gynäkologie o. Ä. erworben haben, da die beiden Gebiete eher wenig miteinander zu tun haben und ein entsprechender Doppel-Facharzt mit locker 1-2 Jahren mehr Studienzeit und Examen verbunden ist. Aber das nur zur Richtigstellung. Shrug

Was die Gutachten angeht, bin ich da ganz bei Happily. Einfach nur ein Attest auszustellen oder die Leute sogar ganz ohne Begutachtung durchzuwinken, halte ich für grob fahrlässig. Es freut mich wirklich, wenn Leute sich ihrer Sache so sicher sind, dass sie genau wissen, wo sie mit sich und ihrem Körper stehen und denen auch in Anbetracht der OPs keine Zweifel kommen, die ihr Körperbild so stark verändern.
Aber man kann nun echt nicht davon ausgehen, dass jeder so klar weiß, was er will bzw überhaupt so gut informiert ist, was da alles auf ihn zukommt. Manche Leute stellen z.B. im Laufe der Therapien fest, dass sie gar nicht den letzten Schritt zur OP gehen wollen oder lernen während der Therapie trotz inkongruentem Körperselbst, mit der Dissonanz zu leben. Es gibt so viele individuelle Lebensläufe, dass man nicht einfach jedem die Instrumente an die Hand geben sollte, seinen Körper auf irreversible Weise zu verändern, was das Problem womöglich für den Betroffenen sogar noch schlimmer macht.

Das heißt nicht, dass man alles erdulden muss, was einem vom Therapeuten eventuell so angeboten wird, wenn man das Gefühl hat, der ist einem nicht gut gesinnt. In Deutschland hat man die Freiheit auf Therapeutenwahl. Man kann entsprechende Gutachten also auch bei einem Anderen einholen und ich kann Euch versichern, dass nicht allen Therapeuten böse und gemein sind. RD wink

[Bild: bannersig2_by_mephysta-d9esm6n.png]
http://mephysta.deviantart.com (SFW) ~ https://twitter.com/Mephystax (NSFW) ~ https://inkbunny.net/Mephysta (NSFW)
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#19
11.04.2019
NightMare89 Offline
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RE: Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
(11.04.2019)Mephysta schrieb:  Das heißt nicht, dass man alles erdulden muss, was einem vom Therapeuten eventuell so angeboten wird, wenn man das Gefühl hat, der ist einem nicht gut gesinnt. In Deutschland hat man die Freiheit auf Therapeutenwahl. Man kann entsprechende Gutachten also auch bei einem Anderen einholen und ich kann Euch versichern, dass nicht allen Therapeuten böse und gemein sind. RD wink

Als ich meinte Bezüglich Attest meinte ich auch NUR die Namensänderung, und auf keinen fall soetwas wie die Große OP.

Wobei sogesehen reicht ein einfaches Attest von einem Psychologen aus, damit man mit der Hormonbehandlung beginnen kann. Sprich medizinische Behandlungen sind leichter zu bekommen als eine einfache Namensänderung.

Aber bei den Gutachtern muss ich dich leider Enttäuschen, die kann man sich oftmals nicht auswählen. Denn die werden vom Richter bestellt. Da bekommt man dann einen Brief, das Gutachter A und Gutachter B für die Gutachten beauftragt werden. Und da kommt nun das Problem. Damit die Namensänderung anerkannt wird, müssen beide Gutachter unabhängig zu dem schluss kommen, das man Trans ist und das verleiht diesen Personen Macht. Manche Richter können wenn ein Gutachten Positiv und eins Negativ ist zwar noch ein drittes anordnen, aber müssen sie nicht sondern können die Vornamensänderung auch direkt ablehnen.

Es gibt Richter, die Akzeptieren es wenn man Gutachter vorschlägt, aber müssen sie nicht.

Und genau dass ist das große Problem. Es ist aufwändig und teuer. Eine VÄ kostet durch die Gutachten zwischen 1000€ und 3000€. Und wenn man Pech bei den Gutachtern hat kann es sogar psychische Schäden hinterlassen.
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#20
11.04.2019
Happily Offline
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RE: Gender und Sexualität in Politik und öffentlichem Diskurs
(11.04.2019)NightMare89 schrieb:  
(11.04.2019)Mephysta schrieb:  Das heißt nicht, dass man alles erdulden muss, was einem vom Therapeuten eventuell so angeboten wird, wenn man das Gefühl hat, der ist einem nicht gut gesinnt. In Deutschland hat man die Freiheit auf Therapeutenwahl. Man kann entsprechende Gutachten also auch bei einem Anderen einholen und ich kann Euch versichern, dass nicht allen Therapeuten böse und gemein sind. RD wink

Als ich meinte Bezüglich Attest meinte ich auch NUR die Namensänderung, und auf keinen fall soetwas wie die Große OP.

Wobei sogesehen reicht ein einfaches Attest von einem Psychologen aus, damit man mit der Hormonbehandlung beginnen kann. Sprich medizinische Behandlungen sind leichter zu bekommen als eine einfache Namensänderung.

Aber bei den Gutachtern muss ich dich leider Enttäuschen, die kann man sich oftmals nicht auswählen. Denn die werden vom Richter bestellt. Da bekommt man dann einen Brief, das Gutachter A und Gutachter B für die Gutachten beauftragt werden. Und da kommt nun das Problem. Damit die Namensänderung anerkannt wird, müssen beide Gutachter unabhängig zu dem schluss kommen, das man Trans ist und das verleiht diesen Personen Macht. Manche Richter können wenn ein Gutachten Positiv und eins Negativ ist zwar noch ein drittes anordnen, aber müssen sie nicht sondern können die Vornamensänderung auch direkt ablehnen.

Es gibt Richter, die Akzeptieren es wenn man Gutachter vorschlägt, aber müssen sie nicht.

Und genau dass ist das große Problem. Es ist aufwändig und teuer. Eine VÄ kostet durch die Gutachten zwischen 1000€ und 3000€. Und wenn man Pech bei den Gutachtern hat kann es sogar psychische Schäden hinterlassen.

Wenn ein Gutachter dich wirklich fertig macht und seine Position ausnutzt, dann darfst du dir zu hundert Prozent vom Gericht einen anderen auswählen lassen. Da geht es nicht mehr um schlechte Therapeuten, solchen Leuten gehört der Beruf weg genommen.
Wenn man so einen Gutachter hat, dann muss man eben an das Gericht schreiben und seinen Sachverhalt klären.

Ava by sallycar
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