Ist jedes menschliche Leben für euch gleich viel wert?

[LittleMissDevil]

Ist eine idealistische Entscheidung. Jemand, der einfach andere Leute meucheln geht, entscheidet ebenfalls, dass deren Leben nichts mehr wert ist. Wenn ich mich nun auch entscheide, Anderen ihr Wert auf Leben abzusprechen, macht mich das nicht besser. Es berechtigt mich schließlich zum Töten dieser Menschen. Demnach ist es für mich absolut unmöglich, zu sagen, jemand sei weniger wert als der Andere.

[Dorner]

(26.01.2015)Herr Dufte schrieb:  @whitey
Das Problem ist, dass die Leute gerne vergessen dass es sich bei Verbrechern auch um Menschen handelt, und ein Großteil der Verbrechen aufgrund von anderen Problemen und mit Hintergrund geschehen, ist aber einfacher jemand einfach als böse zu stigmatisieren. Wenn man auch nur versucht die Straftat nachzuvollziehen ist man gleich ein Verbrecher. Dann vergessen für Leute noch, dass Rache kein Aspekt unserer strafmündig ist (zum Glück)

Ja naaaaja Mord ist in meinen Augen Mord und damit.... nicht ok. In gar keinem Fall. Es lässt sich immer ein besserer Weg finden.

[Herr Dufte]

@whitey
Ich stimm dir da ja vollkommen zu. Gerade in Facebook erlebt man doch sowas immer schön. Man müsste die Leute über unser Rechtssystem aufklären, weil die meisten das einfach nicht begreifen wollen. Schwarz-weiß denken ist halt viel einfacher und man fühlt sich besser (was ja auch bzgl der Obdachlosen zutrifft)

€Dorner
Das hieß in keiner Weise, dass Nord gerechtfertigt ist, nur dass man die Hintergründe ebenfalls betrachten muss, statt einfach pauschal zu urteilen

[Hagi]

(26.01.2015)LittleMissDevil schrieb:  Ist eine idealistische Entscheidung. Jemand, der einfach andere Leute meucheln geht, entscheidet ebenfalls, dass deren Leben nichts mehr wert ist. Wenn ich mich nun auch entscheide, Anderen ihr Wert auf Leben abzusprechen, macht mich das nicht besser. Es berechtigt mich schließlich zum Töten dieser Menschen. Demnach ist es für mich absolut unmöglich, zu sagen, jemand sei weniger wert als der Andere.

Das ist so als würdest du sagen, du weißt dass ein Verbrecher eingesperrt wird, also darfst du auch jemanden einsperren.

Hier vergleichst du Äpfel mit Birnen.

Der Mörder tut dies vorsätzlich. Er entscheidet alleine, dass Mensch XYZ den Tod verdient hat. Ein Gericht jedoch trifft so eine Entscheidung nicht alleine. Das Gericht trifft sie auch nicht aufgrund von Emotionalen Bindungen oder ähnlichem, sondern aufgrund der dargelegten Fakten. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Man selbst wird dadurch zu rein gar nichts berechtigt.

[Guardian]

Bayern hat die Todesstrafe noch sie dürfen sie nur nicht mehr einsetzen.

[Dorner]

(26.01.2015)Herr Dufte schrieb:  €Dorner
Das hieß in keiner Weise, dass Nord gerechtfertigt ist, nur dass man die Hintergründe ebenfalls betrachten muss, statt einfach pauschal zu urteilen

Mord bleibt Mord egal was die Hintergründe sind.

[Herr Dufte]

Das ist ziemliches einseitiges denken, welches so zum Glück nicht zum Einsatz kommt

[Hagi]

@Herr Dufte: Welchen Unterschied machen denn die Umstände? Nenn mir mal ein Beispiel, wo das zum tragen kommt denn ich kann es mir nicht vorstellen

[LittleMissDevil]

@Hagi: Ich melde mich nach der Arbeit nochmal. Bin jetzt nur am Handy.

[Herr Dufte]

Selbstverteidigung mal And ganz offensichtliches Beispiel.
Aber weils nicht zählen wird: jemand der sein Leben lang tyrannisiert wird, seine Familie mit ihm und keine Hilfe erhält, sieht dann in Nord die einzige Hoffnung. Ist wohl etwas anderes als wenn ein Sadist jemand zu seinen Vergnügen quält (was nach psychischer Erkrankung schreit)

[Whitey]

Ein Mörder entscheidet eben nicht einfach so, dass er jemanden umbringt. Das Ganze hat immer eine Vorgeschichte, ist vllt sehr emotional, es gibt äußere Umstände, etc etc. Die meisten Leute machen das nicht weil sie böse sind, sondern weil sie keinen anderen Weg mehr sehen. So ein Mord ist ja nun auch kein Kindergeburtstag, das ist die Ultima Ratio, das macht man für gewöhnlich nicht aus Spaß, außer man ist tatsächlich ein Psychokiller.

[Dorner]

(26.01.2015)Herr Dufte schrieb:  Selbstverteidigung mal And ganz offensichtliches Beispiel.
Aber weils nicht zählen wird: jemand der sein Leben lang tyrannisiert wird, seine Familie mit ihm und keine Hilfe erhält, sieht dann in Nord die einzige Hoffnung. Ist wohl etwas anderes als wenn ein Sadist jemand zu seinen Vergnügen quält (was nach psychischer Erkrankung schreit)

Oh verdammt warte du hast einen Punkt.
Wie immer ist die Welt nicht einfach nur schwarz/weiß.
Ka wie man sowas regeln soll ich denk mal darüber nach für ein paar Tage.

[Hagi]

@Herr Dufte: Selbstverteidigung ist kein Mord. Das ist eben genau das, Selbstverteidigung. Ich habe generell immer von Mord gesprochen, nicht dem allgemeinen Töten von Menschen.

Wenn jemand ein leben Lang von jemanden tyrannisiert wird, ist das noch lange kein Grund zu morden. Es gibt eine Vielzahl anderer Mittel die einem zur Verfügung stehen um das zu korregieren. Ich weiß zwar, dass es in der Realität oft n bisschen anders aussieht aber das tut nichts zur Sache. Wir können hier nur auf dem Papier diskutieren und auf dem Papier gibt es keine Entschuldigung für Mord und selbst wenn er "nachvollziehbar" ist, heißt das nicht, dass er gerechtfertigt ist.

@Whitey:

Natürlich hat es eine Vorgeschichte, es hat auch immer mit Emotion zu tun, sonst wäre man wirklich ein Psychopat. Aber nur weil es eine emotionale Vorgeschichte gibt, heißt es nicht, dass Mord gerechtfertigt ist. Ich verstehe nicht ganz was das mit dem Ergebnis zu tun haben sollte. Nenn mir doch mal ein Beispiel was du genau meinst wo Mord durch die Umstände gerechtfertigt ist, vielleicht verstehe ich es dann

[Herr Dufte]

Ich habe mit keinem Wort behauptet Mord sei gerechtfertigt. Im Gegenteil, ich sage man muss die Hintergründe erleuchten und versuchen ihn nachvollziehen, aber nicht rechtfertigen. Und in der Hinsicht ist mord einfach nicht gleich mord.

[Conqi]

Wieso hat Mord immer eine Vorgeschichte? Lustmord und besonders Raubmord zum Beispiel haben oft keine Vorgeschichte, was die Beziehung zwischen Opfer und Täter angeht.

[Hagi]

Was ändert das Wissen um die Hintergründe wenn man ihn ohnehin niemals rechtfertigen kann?

[Dorner]

(26.01.2015)Hagi schrieb:  Was ändert das Wissen um die Hintergründe wenn man ihn ohnehin niemals rechtfertigen kann?

Mord sollte immer bestraft werden, aber die Frage die hier wirklich gestellt wird ist ob die Bestrafung unter allen Umständen die selbe sein sollte.
Ich denke Dufte will keine direkte Antwort auf diese Frage geben sondern nur in den Raum stellen dass man sie sich stellen sollte.
Und ich stimme ihm zu.

[Conqi]

(26.01.2015)Hagi schrieb:  Was ändert das Wissen um die Hintergründe wenn man ihn ohnehin niemals rechtfertigen kann?

Vor Gericht zum Beispiel bestimmt es das Strafmaß. Gerechtfertigt hieße, dass dafür keine Strafe angebracht ist, das ist bei Mord nie der Fall. Aber von wenigen Jahren bis lebenslänglich ist danach alles dabei.

Und für mein persönliches, moralisches Empfinden spielt es auch eine Rolle. Jemand, der aus irgendeiner Art der Verzweiflung einen Mord begeht und danach selbst vollkommen aufgelöst ist, steht für mich ganz anders da als jemand, der kaltblütig wegen ein paar hundert Euro einen Passanten erschießt und danach kein Zeichen von Reue zeigt.

[Herr Dufte]

Weil die situatuon eine ganz andere ist? Wenn eine Person keinen anderen Weg sieht als zu morden, ist das deutlich nachvollziehbarer als aus giergründen zu morden. zumal das auch direkt Folgen auf die Rehabilitation hat.
Oder eine Analogie: es gab mal einen Fall wo ein Junge stetig Medikamente geklaut hat, damit sein Vater überleben kann, ist das mit Ladendiebstahl um das neue iPhone zu haben gleichzusetzen?

[Guardian]

Ihr verharrt euch irgendwie