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Umfrage: Brexit
Diese Umfrage ist geschlossen.
Raus mit den Briten
30.28%
33 30.28%
Die Briten sollen bleiben
50.46%
55 50.46%
Mir egal
19.27%
21 19.27%
Gesamt 109 Stimme(n) 100%
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Brexit
09.07.2018
Space Warrior Abwesend
Indigofohlen


Beiträge: 4.179
Registriert seit: 23. Aug 2012

RE: Brexit
Glaubt ihr eigentlich, dass wegen dem Brexit Englisch in Kontinentaleuropa an Bedeutung verlieren und Französisch wieder internationale Kommunikationssprache werden wird?
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09.07.2018
RipVanWinkle Offline
Wonderbolt
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Beiträge: 2.368
Registriert seit: 03. Apr 2015

RE: Brexit
Es gibt keinen Grund, warum es ausgerechnet französisch sein sollte. Und nein, Englisch ist zu etabliert. Vor allem wenn man sich allein das Internet anschaut. Zumal die Dominanz des Englischen nun auch seit Ende der Kolonialzeit mehr an den USA hängt.

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09.07.2018
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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Beiträge: 13.946
Registriert seit: 11. Mai 2012

RE: Brexit
Ich glaube es auch nicht. Andersherum hätte ich kein Problem damit, wenn Französisch die neue Amtssprache wäre, weil ich langsfristig ohnehin gerne noch mindestens fünf Fremdsprachen lernen möchte. RD laugh

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09.07.2018
Malte279 Offline
Origamipony
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Beiträge: 2.066
Registriert seit: 16. Dez 2014

RE: Brexit
Also das ist eine Sache die nun wirklich absolut nichts mit der EU Mitgliedschaft des UK zu tun hat. Englisch war schon lange vor dem EWG Beitritt des UK in den frühen 1970ern als wohl wichtigste Internationale Verkehrssprache etabliert. Angesichts der verglichen mit vielen anderen Sprachen relativ einfachen Natur der englischen Sprache (keine verschiedenen Artikel, keine zum Verständnis des gesagten eigentlich nicht nötigen Deklinationen von Nomen, kaum wirklich schwer auszusprechende Laute) bin ich damit auch ganz einverstanden. Durch die Kolonialherrschaft (mit all ihren Schrecken) ist Englisch neben den USA und Kanada (als zweitsprache kennen es da ja sogar viele Quebecker) ja auch in weiten Teilen Afrikas, Indien, Australien, Neuseeland, und sahlreichen Inselstaaten zumindest zweite Amtssprache und das hat mit der EU Mitgliedschaft des UK überhaupt nichts zu tun.
Vom Chinesischen (dass durch den zusätzlichen Wirtschaftlichen Einfluss wahrscheinlich an Bedeutung gewinnen, zugleich aber durch die komplexität der chinesischen Schrift schwierigkeiten haben wird sich durchzusetzen) hat vermutlich das Spanische gute Aussichten an Bedeutung zu gewinnen, da Spanisch v.a. in den USA immer verbreiteter wird.
Eine Ablösung des Englischen als Hauptverkehrssprache halte ich in absehbarer Zukunft allerdings für äußerst unwahrscheinlich, da ja auch das Internet in den vergangenen Jahren mit dazu beigetragen hat die Bedeutung der Englischen Sprache zu zementieren.

Bis April 2020 war mein Name hier Mike84.
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Ich freue mich sehr über Feedback und konstruktive Kritik zu meinen Projekten und meiner Fanfiction.
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24.07.2018
Herr Dufte Offline
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RE: Brexit
(09.07.2018)Firebird schrieb:  Geht ja grade richtig heiß her in GB, der dritte Rücktritt in der Regierung May innerhalb weniger Tage, alles Brexit-Hardliner, darunter auch Boris Johnson.

Nachdem Raab sich nochmal stark einen spektakulären Selbstmord stark gemacht hat, will May das jetzt wohl selbst in die Hand nehmen.
Es sind noch 3 Monate (vorausgesetzt man will noch ein bisschen Zeit haben um Feinheiten auszuarbeiten und Vorbereitungen zu treffen) und die Briten wissen nicht mal was sie wollen.

Man kann nur hoffen, dass die Briten sich noch irgendwie auf das Norwegen Modell einigen können. Der Brexit war dann zwar immer noch eine total dumme Idee, aber immerhin muss das UK damit nicht um seine Existenz bangen (und würden keinen Ausbruch des Irlandkonflikts riskieren).
Für die EU wäre das natürlich auch besser.
Aber gut, das wird nicht passieren.

„We need women and gender fluid characters in video games in order to trigger the incels. Ayy Lmaooo."
~ Karl Marx, ca. 1850
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.07.2018 von Herr Dufte.)
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24.07.2018
Herrmannsegerman Offline
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Beiträge: 3.941
Registriert seit: 08. Feb 2014

RE: Brexit
(24.07.2018)Herr Dufte schrieb:  Man kann nur hoffen, dass die Briten sich noch irgendwie auf das Norwegen Modell einigen können. Der Brexit war dann zwar immer noch eine total dumme Idee, aber immerhin muss das UK damit nicht um seine Existenz bangen (und würden keinen Ausbruch des Irlandkonflikts riskieren).
Für die EU wäre das natürlich auch besser.

Ich weiß nicht ob das Innenpolitisch vertretbar ist. Ich kann mir nicht vorstellen das ein Großteil der EU-Bürger ein Norwegen-Lösung akzeptieren werden. Ich persönlich sehe zwar die Nachteile die England dadurch entstehen würden, aber diese sind sehr komplex und die Kernfreheiten wie ein größtenteils freier Handel bleiben erhalten.

England eine so bequeme Lösung anzubieten, wäre meiner Meinung nach eine Steilvorlage für andere Austrittskandidaten da die Nachteile der EWR-Mitgliedschaft im Vergleich zu EU-Mitgliedschaft für den Normalbürger wenig spürbar sind.

Ich sehe das oft wenn ich meine Lebensituation mit der eines Schweizer Bekannten vergleiche und dabei sehe ich als unmündiger Normalbürger der sein politisches Hintergrundwissen etwas vergisst vor allem den Schweizer, der zwar kein EU-Roaming hat aber seinen Diesel nicht verschrotten muss.

Dafür darf ich das EU-Parlament wählen. Aber vertreten fühle ich mich von dem schon lange nicht mehr, und Otto-Normalbürger schon gleich zehnmal nicht. Warum sollten dann die Italiener noch in der EU-bleiben wollen?

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.07.2018 von Herrmannsegerman.)
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24.07.2018
Terran_wrath Abwesend
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Beiträge: 948
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RE: Brexit
(24.07.2018)Herr Dufte schrieb:  Man kann nur hoffen, dass die Briten sich noch irgendwie auf das Norwegen Modell einigen können. Der Brexit war dann zwar immer noch eine total dumme Idee, aber immerhin muss das UK damit nicht um seine Existenz bangen (und würden keinen Ausbruch des Irlandkonflikts riskieren).
Für die EU wäre das natürlich auch besser.
Aber gut, das wird nicht passieren.
Wenn man mal guckt, war im EU-Parlament so an Themen unterwegs ist:
Es geht allzuoft nur um Schadensbegrenzung in der EU. Es wird versucht ein torpediertes Schiff mit Alufolie zu retten.
Das Experiment ist Fehlgeschlagen. Die EWG war ok und hätte langsam erweitert werden können nach der öffnung des Ostblocks. Das hätte die einzelnen Nationen flexibler in ihrer eigenen Politik gehalten und wäre wirtschaftlich akzeptabel gewesen, da es keine übermäßige Bevorteiligung gewisser Nationen gibt. Aber warum etwas klein und stabil halten, wenn man es künstlich aufblähen kann? Die EU in ihrer heutigen Form ist komplett Schein statt Sein. Das hat die Flüchtlingskriese jedem gezeigt.
Ich gucke mir dieses brennende Zugwrack gerne an und applaudiere jedem, der klug genug ist es zu verlassen oder die leeren Drohungen Brüssels zu ignorieren.
Und Deutschland... Die Zahlmichels werden noch in hundert Jahren an dem ganzen Zirkus zu knabbern haben. Falsche Ambitionen und Außerachtlassung von den Bedürfnissen der Bürger der einzelnen Nationen können nur zu einem Ende dieses Experiments führen... besser jetzt als später. Europa ist zu "DIVERSE"(suck it SJWs) für einen Vereinigte Staaten von Europa Einheitsbrei.

#freetommyland
Die Briten haben die Schnauze voll von der EU... Viele EU-Befürworter haben von vornherein geahnt, dass die stille Mehrheit sich von der EU übergangen fühlt(ja, woran kann das wohl liegen? RD laugh ) und deshalb erstmals seit langem zur Abstimmung gehen wird... und so kam es auch. Deswegen waren sie gegen die Abstimmung an sich.... weil es eben ihren EU-Fetischismus beeinträchtigen könnte. Und nun muss die Regierung liefern... bin mal gespannt was passiert, sollten sie ihr Volk erneut verkaufen. Was wird ein entwaffnetes und erniedrigtes Volk tun? Wo hatten wir das nur schonmal?! FS grins

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25.07.2018
Herr Dufte Offline
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RE: Brexit
(24.07.2018)Herrmannsegerman schrieb:  Ich weiß nicht ob das Innenpolitisch vertretbar ist. Ich kann mir nicht vorstellen das ein Großteil der EU-Bürger ein Norwegen-Lösung akzeptieren werden. Ich persönlich sehe zwar die Nachteile die England dadurch entstehen würden, aber diese sind sehr komplex und die Kernfreheiten wie ein größtenteils freier Handel bleiben erhalten.

Innenpolitisch wäre es absolut unmöglich, aber nicht unbedingt für die EU, sondern für das UK.
Das UK will ja die Kernfreiheiten gerade nicht behalten, das ist ja das derzeitige Problem bei jeder Verhandlung. Europäischer Wirtschaftsraum (EWR) geht nur mit allen Freiheiten (inkl Personen und Arbeitsfreiheit), das hat die EU jetzt mehrfach klar gemacht. Der Beitritt im EWR heißt ja auch nicht, dass der Deal damit für die Briten fast gleich gut ist, das ist eher ziemlich unwarscheinlich. Die Briten müssten nach wie vor fast alle Regularien umsetzen und würde wohl deutlich weniger Zugeständnisse bekommen, als sie derzeit bei ihrer EU Mitgliedschaft haben, v.a mehr zahlen. Ohne irgendwas wichtiges gewonnen zu haben.
Man hat sich schon in den Fuß geschossen, jetzt verbietet es der Stolz die Wunde zu behandeln und den Fuß noch zu retten. Lieber eine Infektion einfangen und das ganze Bein amputieren.

Zitat:England eine so bequeme Lösung anzubieten, wäre meiner Meinung nach eine Steilvorlage für andere Austrittskandidaten da die Nachteile der EWR-Mitgliedschaft im Vergleich zu EU-Mitgliedschaft für den Normalbürger wenig spürbar sind.
Der genaue Deal müsste ja wie gesagt noch verhandelt werden, da kann man durchaus noch die Zangen ansetzen. Und die Briten hätten ja eben nicht erreicht, was sich Austrittskandidaten erhoffen (v.a. Immigrationssteuerung...).
Aber selbst wenn, die Briten vollkommen auffliegen zu lassen (und sie brauchen den Freihandel im Finanzsektor) wird auch kein gutes Licht auf die EU werfen, und auch die EU spürbar schaden. Nicht zuletzt hat die EU auch Verantwortung gegenüber Irland.
Wie dem auch sei, die Briten werden das Modell ohnehin nicht machen. Das wäre politischer Selbstmord.

Zitat:Ich sehe das oft wenn ich meine Lebensituation mit der eines Schweizer Bekannten vergleiche und dabei sehe ich als unmündiger Normalbürger der sein politisches Hintergrundwissen etwas vergisst vor allem den Schweizer, der zwar kein EU-Roaming hat aber seinen Diesel nicht verschrotten muss.
Die Schweiz ist jetzt aber nochmal ein Sonderfall, die haben ja ihr eigenes abstruses Vertragswert und sind nicht Bestandteil der EWR. Das wäre ohnehin undenkbar für das UK (und auch sinnlos, da die Schweiz meines Wissens keinen Freihandel im Finanzsektor haben).

Zitat:Dafür darf ich das EU-Parlament wählen. Aber vertreten fühle ich mich von dem schon lange nicht mehr, und Otto-Normalbürger schon gleich zehnmal nicht. Warum sollten dann die Italiener noch in der EU-bleiben wollen?
Naja, klar kann ich verstehen. Aber gerade DE hat halt schon viel Einfluss darauf, auch wenn man das gerne jeden Einfluss abstreitet, um nicht als buhmann darzustehen. Die Demokratisierung wird ja auch gerade von der UK stark abgelehnt.
Zu Italien sag ich mal nichts, da hab ich derzeit ganz andere Sorgen.

@Terran_wrath
Ich finds irgendwie immer interessant, wie man die EU verteufelt. Einerseits beschwert man sich, dass die EU undemokratisch und handlungsunfähig ist, auf der anderen Seite torpediert man den Ausbau der EU (Demorkatisierung, mehr Kompetenz für handlungsfähigkeit...) und wünscht sich eine reine Freihandelszone.
Gerade Deutschland als Verlierer der EU zu framen lässt aber schon schmunzeln.

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.07.2018 von Herr Dufte.)
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26.07.2018
Terran_wrath Abwesend
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Beiträge: 948
Registriert seit: 02. Dez 2012

RE: Brexit
(25.07.2018)Herr Dufte schrieb:  @Terran_wrath
Ich finds irgendwie immer interessant, wie man die EU verteufelt. Einerseits beschwert man sich, dass die EU undemokratisch und handlungsunfähig ist, auf der anderen Seite torpediert man den Ausbau der EU (Demorkatisierung, mehr Kompetenz für handlungsfähigkeit...) und wünscht sich eine reine Freihandelszone.
Gerade Deutschland als Verlierer der EU zu framen lässt aber schon schmunzeln.
26 Jahre... in Afghanistan läuft die Demokratisierung besser. Aber weißt du was? Ich lasse die Zeit für mich sprechen. Bis in 30 Jahren. Pop goes the bubble.
Deutschland gewinnt hier für den Moment... klar. Aber auf Kosten Anderer und zu Lasten des Ganzen. Die einzelnen Nationen sind zu ungleich um eine investierte Union zu sein. Die lezten 20 Jahre haben das schmerzhaft klar gemacht und die Zukunft wird damit gnadenlos weitermachen Nation für Nation.

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27.07.2018
Mc Timsy Offline
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Registriert seit: 01. Jul 2013

RE: Brexit
Mike84 schrieb:Vom Chinesischen (dass durch den zusätzlichen Wirtschaftlichen Einfluss wahrscheinlich an Bedeutung gewinnen, zugleich aber durch die komplexität der chinesischen Schrift schwierigkeiten haben wird sich durchzusetzen) hat vermutlich das Spanische gute Aussichten an Bedeutung zu gewinnen, da Spanisch v.a. in den USA immer verbreiteter wird.
Eine Ablösung des Englischen als Hauptverkehrssprache halte ich in absehbarer Zukunft allerdings für äußerst unwahrscheinlich, da ja auch das Internet in den vergangenen Jahren mit dazu beigetragen hat die Bedeutung der Englischen Sprache zu zementieren.

Wobei ich da an stelle der Anglophonen jetzt auch nicht zu entspannt wäre. Bedeutsame Sprachen verschwinden selbstverständlich nicht von heute auf morgen, aber der Brexit kann, wenn auch nicht verantworten, so doch seinen Beitrag dazu leisten, dass unsere Enkelkinder sich vielleicht weniger Gedanken über ihre Englischkenntnisse machen müssen als wir.
Momentan wirkt es auf uns natürlich befremdlich, dass die Englische Sprache irgendwie durch den EU Austritt Großbritanniens an Status verlieren könnte. Andererseits verliert die Sprache damit eigentlich ihre Anerkennung als eine der Amtssprachen der Union. Ironischerweise haben andere Länder wie Irland dafür aus innenpolitischen Gründen lokale Sprachen, wie das gälische oder maltesische gemeldet, auch wenn Englisch dort vorherrschend ist. Wegen der Bedeutung des Englischen im internationalen Handel wirkt es auf uns gerade abstrus, dass die EU die englische Sprache nicht mehr berücksichtigen könnte, formal bewegen wir uns da aber absehbar in einige Grauzonen hinein. Beispielsweise auch wenn es um den Nachweis der Mehrsprachigkeit geht. Das dürfen aber die Leute von der Kommission aushandeln.

Wesentlich wichtiger für die Langzeitentwicklung dürfte aber der mit dem Brexit verbundene Bedeutungsverlust der Englischen Sprache in der Politik sein. Großbritannien war neben Irland ja auch immer die Verbindung Europas zur amerikanischen Handelsmacht, die zwar schrumpfte, aber noch immer von dominanter Bedeutung war. Wenn jetzt die Briten aber schlimmstenfalls ohne Deal die EU verlassen, müssen die Geschäfte dann in anderen europäischen Städten abgehandelt werden. Das ist kein harter Bruch, aber Amerika verliert vorraussichtlich weiter an Handelsmacht, China baut seinen Einfluss aus und wenn wir Europäer unseren Kontinent weiter entwickeln wollen. Gesetzt der Fall das Projekt überlebt den aktuellen koordinierten Angriff von nationalistischen Fanatikern, Faschisten, auswärtigen Mächten und selbsterklärten "besorgten" Bürgern, dann kann dadurch sehr wohl ein Prozess in Gang gesetzt werden, der über lange Zeit die Englische Sprache zu einer von vielen macht.
Nagut, für Englisch spricht natürlich weiterhin, dass die Chinesen zwar im Kommen sind, allerdings über eine der ungeeignetsten Sprachen für den internationalen Handel verfügen. Eine Zeichenflut die unglaublich viel Zeit erfordert. Eine Lautvielfalt, die viele Sprachen nicht nachahmen können. Da hat das Englische gute Chancen sich noch länger zu behaupten. Aber seine Vorherrschaft war an die Macht der angelsächsischen Welt gebunden und wenn die im kommenden Jahrhundert nurnoch eine unter gleichen sind? Vielleicht hängt dann alles mehr davon ab welcher großen Macht man stärker zugetan ist.


Zitat:Deutschland gewinnt hier für den Moment... klar. Aber auf Kosten Anderer und zu Lasten des Ganzen. Die einzelnen Nationen sind zu ungleich um eine investierte Union zu sein. Die lezten 20 Jahre haben das schmerzhaft klar gemacht und die Zukunft wird damit gnadenlos weitermachen Nation für Nation.

Naja, gesetzt der Fall deine Vorhersage träfe so zu, dann sind aber auch in erster Linie die Europäer die leidtragenden daraus. Gemeinsam kann man uns auf der Weltbühne nicht ignorieren. Geteilt darf sich jeder aussuchen gegenüber welcher Großmacht man sich am liebsten auf den Boden wirft und um Almosen bettelt. Wobei nicht ganz, die Osteuropäer dürfen sich das nach russischem Weltverständnis nicht aussuchen, aber da sind wir noch nicht.
Kurz gesagt, ein Europa der souveränen Nationalstaaten ist eine völlige Illusion für die Zukunft. Worum es hier geht ist die Frage ob wir in einer EU gemeinsam etwas zu sagen haben, oder ob die einzelnen Staaten gar nichts mehr zu melden haben sollen. Ich könnte mich ja auch zurücklehnen und mich an der seltsamen Situation erheitern, dass die Europäer sich derzeit so leicht auseinander dividieren lassen. Vor etwa 10 Jahren waren wir ein Anwärter auf den Status einer neuen Supermacht, nach wiederholten Versuchen Krisen nicht als Gemeinschaft zu lösen, sondern unter den Teppich zu kehren machen sich heute ganz offen Faschisten breit und Staaten wie Russland oder Fanatiker wie Bannon können auf eine ganze Bandbreite an skrupellosen Gestalten zurückgreifen, die bereitwillig die Zukunft unseres Kontinents mit Lügen und Stimmungsmache zerschlagen wollen. Manche aus Machtgier, manche aus ideologischer Verblendung, andere wohl mittlerweile auch einfach aus Liebe an der Zerstörung.
Wobei ich auch mittlerweile einfach das Problem sehe, dass ich die aktuelle politische Elite für die Bedürfnisse unserer Zeit für ungeeignet halte. Das soll jetzt kein allgemeines Merkel oder Politikerbashing werden, aber ich denke, in Europa hatten wir spätestens mit der Finanzkrise einen problematischen Punkt erreicht. Europa ist über Jahrzehnte immer mehr zusammen gewachsen, die Folgen davon sieht man am Heranwachsen von Generationen, die sich selbstverständlich in der EU bewegen und keinen Grund sehen, warum Nationalstaaten überhaupt als europäische Ordnung in Erwägung gezogen werden sollten. Nicht, dass ich diese Gruppe als Mehrheit definieren will, aber sie existieren. Auch können wir gut am Brexit beobachten wie eng die Verpflichtungen mittlerweile sind. Anstatt die EU zu spalten hat die Entscheidung der Briten hauptsächlich Chaos im britischen Regierungssystem selbst hervorgerufen. Die Probleme dort kommen nicht einmal von der EU, sondern erwachsen aus der Tatsache, dass keiner dort eine Ahnung hat, wie man Jahrzehnte der Integration rückgängig machen soll. Zusätzlich dazu, dass die Brexit-Kampagne sich massiver Lügen bedienen musste und gegen die dortigen Finanzierungsregeln verstoßen hat, haben wir dort ein Land vor uns, welches immer mehr mit dem Fakt konfrontiert wird, dass es nicht mehr das alte Empire ist und die eigene Position nicht mehr die ist, die man erwartet hatte.
Und das bei einer Nation, die sich so stark gegen die Europäisierung gestemmt hat wie kein anderes Land des Kontinents.
Aber zurück zu meinem Problem mit der aktuellen politischen Elite. Ich denke, wir haben in Europa einen Punkt erreicht, der ein sehr unangenehmes Spannungsverhältnis offen legt. Europa kann nicht in seinem Status Quo verbleiben, weil letztlich die Souveränität aller Beteiligten leidet. Der Weg nach vorne kann nur in einer gewissen Form schmerzhaft sein. Entweder Europa löst sich auf, was bei den beteiligten Ländern noch schwieriger sein dürfte als für die vergleichsweise isolierten Briten. Oder aber, die Entwicklung muss weiter in Richtung der Vereinigung gehen. Dieser Schritt wäre ebenfalls schmerzhaft, weil er die bisherigen Souveränitätsvorstellungen in Frage stellen würde. Keiner der Wege ist einfach, aber nur der Weg nach vorne kann unserem Kontinent noch eine Form von Souveränität im kommenden Jahrhundert ermöglichen. Aber die Politik vagt nicht, diesen Schritt bewusst zu gehen. Vielleicht auch aus gutem Grund. Es war niemals notwendig und am Ende des Tages kann man in der aktuellen politischen Elite auch kaum jemanden finden, der diesen Weg wirklich gehen wollen würde. Merkel hält Europa zusammen so gut sie es vermag, aber einen Weg einzuschlagen, der die deutsche Souveränität in einer geteilten europäischen auflösen würde, dafür ist die Frau die Falsche.
Vielleicht ist es auch bereits einfach zu spät, wobei, wenn du, Terran_wrath, behauptest die EWG hätte doch gut funktioniert und man hätte es dabei belassen sollen, dann muss ich dich enttäuschen. Der Schritt in Richtung Europäische Union war kein Schritt aus Jux und Tollerei, sondern war der gleichen Dynamik geschuldet die wir heute erleben. Das bestehende System war unzureichend. Die Rückkehr zum vorherigen System bot keinen günstigen Ausblick, die weitere Einigung war die logische Konsequenz. War schon anstrengend genug, aber im Gegensatz zu heute konnte man weiter an den unvereinbaren Vorstellungen von Souveränitäten in Europa und den Nationalstaaten festhalten. Nur greift jeder weitere Schritt zur Demokratisierung und zur Behebung der Probleme jetzt offen die Illusion von staatlicher Souveränität an, die bisherige Politikergenerationen so mühevoll gepflegt haben.
Ich habe durchaus meine Befürchtungen, dass die Probleme sich soweit angehäuft haben, dass die Europäer ihre Chance vertan haben. Ich bin ja schließlich nicht blind und Taub. Es war mal einfach mit einem Verweis auf die Faktenlage die weitere Vereinigung Europas zu vertreten. Heutzutage wird man damit ignoriert. Es ist schwer geworden gegen einfache Lügen mit komplizierten Wahrheiten anzutreten. Es wird nahezu unmöglich zu erklären, warum der anstrengende Weg einer weiteren Vereinigung, gepaart mit der Aufgabe des nationalen Selbstbildes gegangen werden soll, wenn auf der anderen Seite jemand nette Bilder von einem völlig unerreichbaren Zustand im patriotischen Paradies zeichnet. Trotzdem, soweit es etwas wert ist, wer glaubt mit der Abwickelung der EU irgendetwas zu gewinnen irrt. Man kann sich dann einreden, man hätte irgendeine metaphysische Form von Souveränität und Entscheidungsfreiheit erlangt, während die eigene Nation zum reinen Befehlsempfänger verkommt.
Sollte der No-Deal-Brexit Wirklichkeit werden, so wäre Großbritannien die einzige Nation auf der Welt ohne Freihandelsabkommen. Industrie und Agrarproduktion würden massive Einbußen erleben, schon alleine weil die britische Infrastruktur nicht mehr in der Lage ist ohne die Anbindung an Europa zu existieren. Das ist keine Position für eine souveräne Nation, die werden international zu Bittstellern und Bettlern werden. Hat seinen Grund warum Trump den Brexit so gut findet. Eine ganze Nation, die machen muss, was auch immer er im Handel fordert.

Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
- Lucius Annaeus Seneca -
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27.07.2018
Space Warrior Abwesend
Indigofohlen


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RE: Brexit
Ich halte Französisch und Latein für gute Alternativen zu Englisch, weil sie schonmal Verkehrssprachen in Europa waren und auch heute in den meisten Schulen unterrichtet werden, wo ich sie auch gelernt habe.

Hier könnt ihr schonmal etwas üben und die bestimmten Artikel (der, die etc.) büffeln:
Englisch: the
(Mittel-)Latein: ille, illa, illud, illī, illae, illīus, illōrum, illārum, illīs, illum, illam, illōs, illās, illō
RD wink
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15.11.2018
Firebird Offline
Royal Guard
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Registriert seit: 25. Aug 2012

RE: Brexit
Sieht nicht gut aus für einen weichen Brexit, gleich 6 Rücktritte und ein drohendes Misstrauensvotum machen den Weg frei für einen harten Brexit, der immer wahrscheinlicher wird.

[Bild: images-i79579bg8ybc.png]





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16.11.2018
BlackT0rnado Offline
Faust
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RE: Brexit
Die machen sich selbst das Leben schwer. Die sollten nochmal neu wählen.
Hab mir gestern mal den wikiartikel dazu gegeben und sehe fast nur nachteile
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16.11.2018
Firebird Offline
Royal Guard
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Beiträge: 4.368
Registriert seit: 25. Aug 2012

RE: Brexit
Wahrscheinlich kriegen sie auch noch einen neuen Nordirlasnd-Konflikt, wenn sie einfach so aus der Eu ausscheiden

[Bild: images-i79579bg8ybc.png]





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19.12.2018
Space Warrior Abwesend
Indigofohlen


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RE: Brexit
https://www.faz.net/aktuell/brexit/briti...48166.html

Luna TRCV Das wäre eine Strafe für die vielen Hungersnöte, die das Britische Weltreich in seinen Kolonien künstlich erzeugt hat.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.12.2018 von Space Warrior.)
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19.12.2018
Railway Dash Offline
~Chief Plush~ Lokführerpony
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RE: Brexit
... weil die heute lebenden Menschen ja auch schuld an den Hungersnöten in den Kolonien vor Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten sind, jaaaa, schon klar Facehoof

Nach dieser Logik verpflichtest du als deutscher Staatsangehöriger dich bitte, persönlich aus deinem Privatvermögen bzw. deinem persönlichen Einkommen Reparationszahlungen z.B. an Großbritannien zu leisten. Wäre eine Strafe für die V2, die Deutschland damals auf Großbritannien geschossen hat.

[Bild: sig-tatras-01-04-2018-3.png]
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19.12.2018
RipVanWinkle Offline
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RE: Brexit
Ich glaub das gleicht sich mit der Bombardierung von Dresden wieder aus.
Erbschuld ist halt Quatsch. Das ist nichts anderes als Sippenhaft.

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19.12.2018
Hari龜 Offline
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RE: Brexit
Die Sprache entscheidet sich dadurch wo die meisten Produkte im Land herkommen.
Früher war es Französisch und Russisch bei uns, weil wir von dort denn meisten Import hatten.

Deshalb sehe ich Englisch immer noch Dominat, weil China mag zwar mehr Physikalische Produkte pushen, aber USA ist besitzt immer noch die Mediengroßmacht.
Solange China in der Richtung noch sehr verschlossen ist, wird sich erstmal nichts an der Sprache ändern. Da ist es wahrscheinlicher das sich Japanisch sich in der EU einbürgert. Von dort kommen immerhin die "highest-grossing media franchises".

[Bild: accoleft_by_theharibokid-dbxt9ag.png][Bild: sigi_by_theharibokid-dbxt9ve.png][Bild: accoright_by_theharibokid-dbxt9aq.png]
══ 3DS-Freundescode: 4639 - 8947 - 9834 ══
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19.12.2018
Herr Dufte Offline
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RE: Brexit
(19.12.2018)RipVanWinkle schrieb:  Erbschuld ist halt Quatsch. Das ist nichts anderes als Sippenhaft.
Schuld mag ein schlechtes Wort sein, Verantwortung lässt sich aber noch so einfach leugnen.
Wenn Leute systematisch ausgebeutet wurden und man davon direkt oder indirekt profitiert hat ist ein "was soll man machen, so war opa eben" etwas billig.

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19.12.2018
RipVanWinkle Offline
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RE: Brexit
Das ja, aber das muss man imo schon von selbst einsehen. Man kann nicht jemandem die Verantwortung für etwas aufzwingen was er selbst nicht getan hat.

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