Aktuelle deutsche Politik

[Nightshroud]

Völlig normal. Umso geringer der Wohlstand, umso größer die sozialen Fliehkräfte.
Das hatten schon die alten Römer mit ihrem "Brot und Spiele" erkannt.

[Space Warrior]

Dann muss man das Problem an der Wurzel packen.

Beispielsweise: In MeckPomm sind die Gehälter niedrig und die Leute denken es liegt daran, dass zuviele Steuern verlangt werden, die z.B. für Entwicklungshilfe in der Dritten Welt ausgegeben werden und in Sachsen gibt es viele Arbeitslose, die meinen, der Staat zahlt ihnen zu wenig, während Ausländer in Deutschland VERMEINTLICH "alles" kriegen würden.

Problem ist aber, dass "das System" auf Konkurrenz aufgebaut ist, sowohl zwischen Organisationen (Firmen, Nationen etc.) als auch Individuen innerhalb der Organisationen. Das ist auch der Grund, warum es bi-ba-pöhse "Armutsmigration" gibt und geben wird, da sich so wie jetzt manche Nationen nie weiterentwickeln werden können und arm bleiben müssen.

Wobei, ich glaube ja, dass in ein paar Jahrzehnten Roboter alle Arbeiten erledigen werden, Ressourcen aus dem Weltraum gewonnen werden und dann durch verbesserte Kommunikations- und Reisemöglichkeit sowieso jeder überall hin kann.

[Nightshroud]

So was lässt sich nicht lösen, es sei denn man schafft es ein Utopia zu errichten, und selbst da wäre ich skeptisch.

Zitat:Problem ist aber, dass "das System" auf Konkurrenz aufgebaut ist, sowohl zwischen Organisationen (Firmen, Nationen etc.) als auch Individuen innerhalb der Organisationen.

Konkurrenz ist nunmal die Triebfeder des Planeten, das liegt uns im Blut. Von den Pflanzen, die andere überwuchern, bis zu den Tieren, die sich in der Brunft gegenseitig umbringen.
Fehlende Konkurrenz bringt Stillstand und ein für die Mehrheit kontraproduktives Monopol.

[Space Warrior]

(27.03.2017)Nightshroud schrieb:  So was lässt sich nicht lösen, es sei denn man schafft es ein Utopia zu errichten, und selbst da wäre ich skeptisch.

Ja, z.B. die Welt aus "Das Venus-Projekt".

Um 2050 herum könnte es bereits eine Super-KI geben, die die letzte Erfindung der Menschheit sein wird. Denn diese entwickelt neue KIs, die dann alle Probleme der Welt lösen. Das wird die Singularität.

Vorher schafft man Armut ab, indem Maschinen die Arbeiten machen, die heute noch Menschen tun, und der erzeugte Wert umverteilt wird, z.B. durch sowas wie ein Universelles Basiseinkommen oder indem Produktionsmittel frei zugänglich werden.

[Nightshroud]

Problem ist hier, dass die technologische Singularität von vielen Wissenschaftlern als End-Of-The-World Szenarion angesehen wird. Frei nach Skynet wird gleich als erstes der größte Unsicherheitsfaktor der Welt entfernt.

[Space Warrior]

Das lässt sich nicht vorhersagen. Klar ist nur, dass die Welt danach nicht mehr dieselbe sein wird. Entweder wird es ein Utopia oder die Apokalypse. Aber man soll alles positiv sehen (außer HIV).

Außerdem gibt es noch die Transhumanistische Partei, bei der ich mit dem Gedanken spiele, Mitglied zu werden. Diese setzt sich dafür ein, dass die Singularität stattfindet, und zwar möglichst zeitnah, und eben nicht in die Hose gehen wird. Leider ist es aktuell eine irrelevante Kleinpartei. Weil sich nur wenige für solche Themen interessieren.

[Nightshroud]

Ganz ensthaft, wieso sollten Maschinen die millionen mal intelligenter und leistungsfähiger als Menschen sind, sich zu Butlern ihrer ehemaligen minderbemittelten Meistern degradieren?
Aber am Ende ist Trans- und Posthumanismus sowieso noch eine abstrakte, ferne Philosophie.
Ich teile aber eher die Ansicht von Frank Herbert, dem Autor von Dune, und denke, dass eine intelligente Maschine keine gute Idee ist.
Bei Dune ist nach dem Butlerian Jihad, dem Kampf zwischen Maschinen und Menschen, die Entwicklung von KI's generell verboten.

[Space Warrior]

Deshalb müssen sich die Menschen auch selber upgraden, das wird Selbstoptimierung genannt. Warum noch ein gewöhnlicher Mensch bleiben wollen, wenn man soviel mehr sein kann? Aus homo sapiens wird homo galacticus polymorphus.

Übrigens kenne ich Dune.

[Nightshroud]

Na super, dann hast du das Gattaca Szenario, indem nur noch Menschen, die sich Augmentierungen leisten können, gesellschaftlich vorankommen können.

[Space Warrior]

Etwas "sich leisten können" muss man nur, solange es noch Geldwirtschaft gibt. Diese wird aber keinen Sinn mehr machen bzw. nicht mehr funktionieren, wenn Maschinen und Programme fast alle Arbeiten erledigen, was schon in 20 Jahren der Fall sein kann. Außerdem wären diese Augmentierungen gar nichtmal so schwer, irgendwann kann das vielleicht jeder zu Hause machen. Oder von Maschinen machen lassen, die das kostenlos tun.

[Nightshroud]

Die Geldwirtschaft wird aber nicht abgeschafft. Bei nem Systemzusammenbruch, kommt einfach das nächste Geldsystem, vermutlich komplett digital. Augmentierungen werden ein von Konzernen dominiertes Geschäft, das man sich leisten muss. Am Ende hast du ne Zweiklassengesellschaft.
Vielleicht bekommt man vom Arbeitsamt nen bionischen Arm spendiert, um besser im Lager schleppen zu können.

[Space Warrior]

Aber wenn nur noch Roboter und KIs arbeiten - weil sie billiger und effizienter sind - werden alle Menschen arbeitslos und haben kein Einkommen mehr. Somit können sie die von den Maschinen erzeugten Waren und Leistungen nicht kaufen, und die Roboter werden es sicherlich nicht selber tun, weil sie sowas nicht brauchen. Die Konzerne machen somit keinen Profit mehr und können auch stempeln gehen (oder nicht, weil der Staat hat keine Steuereinnahmen mehr und kann kein Stempelgeld zahlen). Kapitalismus/Marktwirtschaft/Geldwirtschaft funktioniert einfach nicht mehr, egal wie man es dreht und wendet.

Ein "Arbeits"amt wird es nicht mehr geben, weil es dann genauso sinnlos wie z.B. ein Einhornamt heute wäre. Man braucht kein Amt für etwas, dass es nicht (mehr) gibt.

Digitale Geldsysteme gibt es schon, nennt man Kryptowährung, wie z.B. Bitcoin, Dogecoin und Ether.

[Nightshroud]

Das wird nicht passieren. Schau, ich glaube auch daran, dass das bedingungslose Grundeinkommen aufgrund der fortschreitenden Automatisierung notwendig wird, sofern es nicht einen ernsthaften Gamechanger, wie nen Weltkrieg oder ne Ressourcenverknappung gibt.
Aber ein vollständiger Ersatz des aktuellen Wirtschaftssystems und ein technologisches Utopia? Nee.
Wie gesagt ist der Mensch zu sehr auf Konkurrenz ausgelegt, und wird sich immer ein System auf dieser Basis schaffen.

Ich meinte natürlich ein staatlich kontrolliertes digitales Geld. Bitcoin und co. haben keine Zukunft, glaub mir.

[Firebird]

Sollte es nicht um deutsche Politik hier gehen und nicht um KIs und Zukunftsvisionen? Dann wechsel ich mal das Thema zurück zum eigentlichen Topic. Interessant ist ja, wie sich die AfD ihr Ergebnis im Saarland schönredet.

[Space Warrior]

Wie soll man das Grundeinkommen bezahlen? Wenn kaum einer mehr arbeitet, zahlt auch fast niemand mehr Steuern und der Staat hat kein Geld für sowas.
Außerdem würde es die Menschen, zusammen mit einer staatlichen Digitalwährung, die somit immer überwacht werden kann, völlig vom Staat abhängig machen. Theoretisch könnte ja mal Gutmenschen in die Regierung kommen und jedem das Grundeinkommen streichen, der Pornos oder Killerspiele gekauft hat... Sofern denn Menschen regieren, statt KIs...

[Nightshroud]

Zitat:Interessant ist ja, wie sich die AfD ihr Ergebnis schönredet.

interessant find ich wie mache das Ergebnis schlechtreden. Die Partei ist von 0 auf 6%, was ist daran schlecht?
Die Grünen gibt es seit 37 Jahren und haben nichtmal die 5% Hürde geknackt.

Zitat:Wie soll man das Grundeinkommen bezahlen? Wenn kaum einer mehr arbeitet, zahlt auch fast niemand mehr Steuern und der Staat hat kein Geld für sowas.

Solange Geld zirkuliert ist das kein Problem. Der Staat vergibt das Grundeinkommen. Das wird wiederum verkonsumiert und treibt die Wirtschaft an, die die Steuern zahlt.
Durch Digitalisierung des Geldes hat man zudem 100%ige Kontrolle über die Geldströme.

[Firebird]

Ich rede hier nichts schlecht, 6 Prozent aus dem Nichts sind gut, nur sollte die AfD das nicht so hochbauschen. Es ist ihr viertschlechtestes Ergebnis in den 11 Wahlen, wo sie dabei waren und weit unter den Erwartungen und früheren Umfragen, die zwischen 10 und 15 Prozent sahen.

[Nightshroud]

Dafür, dass der saarländische Landesverband ne Katastrophe ist, und unter anbetracht der aktuellen Querelen und dem "Rechtruck" der CDU, hat sie sich gut gehalten, denke ich.
Unter schlechteren Vorraussetzungen anzutreten geht wohl kaum, daher sehe ich das Ergebniss der AfD als recht erfolgreich für eine langfristige Etablierung einer Kernwählerschaft an.

[Space Warrior]

(27.03.2017)Nightshroud schrieb:  "Rechtruck" der CDU

Bestimmt tut die nur so, um die Gunst der Wähler zu erhaschen.

[Nightshroud]

Na logisch! Das macht die CDU doch vor jeder Wahl...