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29.04.2024, 08:10



Germanische mythologie
#21
26.05.2012
Charles Offline
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RE: Germanische mythologie
(26.05.2012)jupitercream schrieb:  So eine Fragestellung erscheint mir immer sehr fragwürdig, CharlesErnestBarron, da es immer so wirkt, als würde man Religion als Zeitvertreib oder Hobby betreiben.

Ich habe das zwar nicht explizit so gemeint, aber jetzt wo Du es ansprichst: Wo ist der Unterschied zwischen Religion und Hobby? Was macht die Mitgliedschaft in einer religiösen Gemeinde so viel erstrebenswerter oder besser als die Mitgliedschaft in bspw. einem Sportverein? Ein bestimmtes Gefühl?


(26.05.2012)jupitercream schrieb:  Generell ist zu sagen, dass der Mensch fast schon dazu gemacht ist, an irgendwas zu glauben, das scheint einfach in vielen Menschen so angelegt zu sein. Vermutlich "wählen" sich die Leute ihre Religion daher einfach danach, womit sie sich in ihrem Glauben an eine höhere Macht noch am ehesten identifizieren können, zumal Glauben ja nicht einfach nur der Glaube an irgendein bestimmtes Konzept ist, sondern immer eigentlich immer auch mit einer Gemeinschaft zu tun hat. Wenn man Gläubige nach der Definition ihres Glaubens befragt, kommen dabei vermutlich sehr unterschiedliche Dinge heraus, dennoch identifiziert man sich als Teil einer Glaubensgemeinschaft.

Ich würde nicht sagen, dass der Mensch dazu gemacht ist, an eine höhere Macht zu glauben. Jeder Mensch besitzt die potentielle Fähigkeit, sich durch seine Rationalität vom Glauben an das Übernatürliche zu emanzipieren.
Dass Religionen angenehm sein können, weil man sich dann einer Gemeinschaft verbunden fühlt kann natürlich sein. Aber das hat nichts damit zu tun, ob die Behauptungen, welche die Religion aufstellt wahr sind oder nicht. Ein Sportverein braucht z. B. keine übernatürliche Rechtfertigung und kann dennoch eine starke und verlässliche Gemeinschaft bieten.


(26.05.2012)Hundekuche Displosio schrieb:  CharlesErnestBarron Mir gefällt an diesem Glauben das man kaum oder keine Zwänge hat es ist ein sehr freier und Weltoffener Glaube.
Ich finde die Geschichten und die Komplexibilität dieser Glaubensrichtung sehr interessant ein Glaube wie das Christentum oder dergleichen langweilen mich sehr.

Ausserdem sind die Götter Fast schon Menschlich sie haben keine unendliche Macht wie in anderen Glaubensrichtungen und sind sogar sterblich das bringt einfach eine nähere Verbindung.

Wäre nicht der Nicht-Glaube die freieste Form von allen? Könntest Du Dich nicht einfach nur so für die Geschichten interessieren? Warum einen Glauben daraus ableiten?

Und die Sache mit den menschenähnlichen Göttern gibt es doch in vielen Religionen des Altertums. Ganz oben bei den alten Ägyptern, Babyloniern und Griechen angefangen. Warum nicht an die glauben? Die Geschichten sind auch sehr interessant, wie ich finde.


(26.05.2012)Valhall Raven schrieb:  
Zitat:Warum sollte man das glauben? Gibt es Fakten, die den Wahrheitsanspruch des Heidentums belegen können?

Nein, gibt es nicht. Es braucht für mich aber keine allgemein anerkannten Fakten, um zu Glauben. Sonst wär's ja wissen RD wink

Zitat:Wie kommt man dazu, sich bewußt für eine Religion zu entscheiden? Was hat Euch davon überzeugt und wieso glaubt ihr, dass die Behauptungen dieser Mythologie wahr sind?

Ich bin durch mein Interesse für Geschichte und somit für die Germanen zur Religion gekommen. Mit einiger Zeit, in der ich mich immer intensiver damit beschäftigte, gefiel mir das Heidentum immer mehr und es fühlte sich auch richtig an. Seitdem ich nach einem besonderen Erlebnis ganz zum heidnischen Glauben überging, wurde ich auch spiritueller und begann, die Götter zu spüren.

Zitat:önnte nicht auch genausogut das Christentum wahr sein? Oder der Islam? Oder vielleicht doch alle unwahr?

Ja, könnten sie.Sie könnten aber auch unwahr sein. Mal ganz abgesehen davon, dass es mir relativ egal ist, ob mein Glaube nu' von anderen als wahr anerkannt wird oder nicht, bin ich bereit, das Risiko einzugehen, nicht an "das Richtige" zu glauben.
Wobei für einen, der spirituellen Kontakt zu seinem Gott/seinen Göttern hat, seine Religion wesentlich mehr Chancen hat, die Richtige zu sein. RD wink

Wenn ich das richtig verstanden habe, empfindest Du das so aufgrund Deiner persönlichen Erlebnisse. Du wirst jedoch Menschen beliebiger Glaubensrichtungen finden können, die ebenfalls aufgrund persönlicher Erlebnisse von ihrem Glauben überzeugt sind. Persönliche Erlebnisse fördern nicht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Glauben der Wahrheit entspricht. Es sind Anekdoten, die über eine persönliche Bedeutung erst dann hinausreichen, wenn Du andere Menschen ebenfalls davon überzeugen kannst.
Schließlich sind auf diese Weise so gut wie alle Religionen entstanden. Ein Mensch hatte eine persönliche übernatürliche Erfahrung (man denke z. B. an Moses und den brennenden Busch), erzählte dies anderen und aus irgendwelchen Gründen glaubten diese ihm dann und trugen die Geschichte weiter. Erst in mündlicher und schließlich in immer weiter verklärter schriftlicher Form.
Und dennoch: Allein die Menge an Menschen die an eine Behauptung glauben oder glaubten, macht diese nicht mehr oder weniger wahr. Eine Behauptung steht oder fällt aufgrund ihrer eigenen Kriterien. Sollten diese Kriterien einer rationalen Überprüfung nicht standhalten, sehe ich keinen Grund an die Behauptung zu glauben.


(26.05.2012)Valhall Raven schrieb:  
Zitat:Mir erscheint die Wahl einer bestimmten Religion von persönlichen Motiven getragen zu sein und nicht von der Frage, ob die Behauptungen dieser Religion wahr sein könnten oder nicht. Seht ihr das genauso und wenn nicht, wie begründet Ihr das?

Genau so seh' ich das Twilight happy

Das finde ich eine bemerkenswert ehrliche Einstellung. Und dennoch möchte ich Dir dann die Frage stellen, warum das so ist. Heißt das dann nicht, dass Du nur glaubst, weil es sich gut anfühlt? Wenn dem so ist, wie kommt es das es Dir nicht wichtig ist, ob Dein Glaube der Realität entspricht oder nicht.


(26.05.2012)Flutter Dash schrieb:  Eine Religion sich aussuchen finde ich schwer, das muss voraussetzen, dass ich tatsächlich glaube, was irgendein Isländer mal runtergeschrieben hat. Wenn man mit der Bibel aufwächst, hinterfragt man das ja nicht... aber würde ich sie mir jetzt durchlesen - oder eben die Snorri-Edda - dann müsste ich ganz klar sagen: "Also, wieso soll ich das glauben?!" Lyra astonished und so ist es in beiden Fällen auch ^^

Meiner Überzeugung nach ist der Nicht-Glaube die einzig rationale Alternative. Es ist daher nicht notwendig, sich einen Glauben auszusuchen. Und die Bibel hinterfragen, obwohl man damit aufgewachsen ist kann man natürlich. Ich selbst habe es getan und konnte mich daraufhin vom Glauben emanzipieren. Das war natürlich ein jahrelanger Prozess. Dieser gelang mir durch zunehmende Aneignung von Wissen, dem mehrfachen vollständigen Lesen der Bibel und der Auseinandersetzung mit wissenschaftlicher Methodik.



Und nochmal generell zum Topic: Ich weiß so gut wie nichts über nordische Mythologie. Das ist es aber nicht, worum es mir bei meinen Ausführungen geht. Genau wie bei allen anderen Religionen, stelle ich auch den Anhängern des Heidentums die Frage, warum sie glauben. Die genannten Gründe sind bei den verschiedenen Religionen nahezu identisch und sehr persönlich. Nur eines haben meiner bisherigen Erkenntnis nach alle gemeinsam: Den Mangel an jeglichen Beweisen für die übernatürlichen Behauptungen ihrer Religion.

So verbleibe ich erneut mit der Frage: Warum überhaupt glauben? Nur weil es sich gut anfühlt?

Mir persönlich geht das so: Seitdem ich angefangen habe, das was ich glaube rational zu hinterfragen, möchte ich auch gar nicht mehr glauben. Stelle ich fest, dass eine meiner Überzeugungen auf Glauben basiert, versuche ich diesen Glauben in Wissen zu verwandeln. Dabei kann meine Vorstellung bestätigt oder wiederlegt werden. In beiden Fällen fühle ich mich gut dabei, da ich einen weiteren Erkenntnisgewinn erleben kann. Man kann also auch Nicht-Glauben leben und sich dabei gut fühlen. Twilight smile
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#22
26.05.2012
Nex Displosio Offline
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RE: Germanische mythologie
Einfach weil es meine Entscheidung war^^
@CharlesErnestBarron

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#23
26.05.2012
Charles Offline
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RE: Germanische mythologie
(26.05.2012)Hundekuche Displosio schrieb:  Einfach weil es meine Entscheidung war^^
@CharlesErnestBarron

Nichts dagegen, es ist Dein absolutes Recht Dich so zu entscheiden. Mich würde zwar interessieren, wie Du zu Deiner Entscheidung gekommen bist, aber ob Du das offenbaren möchtest, ist natürlich ebenfalls Deine alleinige Entscheidung. Twilight happy

Darüber hinaus bin ich im Zweifel darüber, ob Glauben tatsächlich eine Willensentscheidung ist, aber das würde uns hier wohl zu sehr Off-Topic führen.
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#24
26.05.2012
jupitercream Offline
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RE: Germanische mythologie
(26.05.2012)CharlesErnestBarron schrieb:  Was macht die Mitgliedschaft in einer religiösen Gemeinde so viel erstrebenswerter oder besser als die Mitgliedschaft in bspw. einem Sportverein? Ein bestimmtes Gefühl? [...] Ich würde nicht sagen, dass der Mensch dazu gemacht ist, an eine höhere Macht zu glauben.

Das mag schon sein, dass das deine Ansicht ist, aber mir ging es eher um den neurologischen Aspekt. Es gibt sogar Hirnforscher und Anthropologen, die sich mit der evolutionären Bedeutung des Glaubens beschäftigen und auch damit, wo der Glaube im Menschen verankert ist, man kann nicht einfach sagen, dass Leute auch einfach aufhören könnten zu glauben, so einfach, wie das für dich vielleicht erscheinen mag, ist es für andere Leute nicht. So erklärt sich auch der Unterschied zum Hobby oder Sportverein. Für viele Leute is Religion ein Teil ihres Lebens, weil sie Religion einfach durh ihre Wahrnehmung und Veranlagung mglw. anders erleben und empfinden, als dies wiederum bei anderen Leuten der Fall zu sein scheint.

Hinzufügen kann man noch, dass der Mensch nun mal ein soziales Wesen ist und sich aufgrund seiner Natur in Gruppen zusammentut. Für manche Menschen ist das eben auch die Arbeit, für sehr viele Menschen sogar. Viele Leute definieren sich über ihre Arbeit. Jobverlust führt bei diesen Leuten zu schweren Depressionen, weil sie glauben, ihren Platz in der Gesellschaft zu verlieren. Arbeitsverhältnisse sind auch nicht angeboren, wie erklärst du die starken Emotionen bezüglich dieser Thematik?

Worauf ich eigentlich hinauswill ist, dass Religion für gewisse Leute eben ein Halt in ihrem Leben ist, den manch anderer vielleicht nicht braucht bzw. ihn sich durch andere Dinge, wie bspw. den Beruf oder Erfolg bei Frauen oder was auch immer erlangt. Mag sein, dass ich deine eigentlich Fragestellung überinterpretiert habe, aber immer, wenn ich solche Threads lese, sehe ich Leute, die anderen Leuten das "Recht" oder den "Sinn" an ihrer Religion absprechen wollen. Kann ja sein, dass es bei dir nur ein fachliches Interesse ist, dann würde ich dir aber empfehlen, Bücher zu dem Thema zu lesen. Im Prinzip driftet der Thread auch durch diese Nummer auch extrem ab, daher solltest du vermutlich, falls du Interesse an diesem Thema hast, einen eigenen Thread dazu erstellen. RD wink

Mich würde beim Thema eigentlich mal interessieren, wie ihr überhaupt von "Ásatrú" erfahren habt und wie ihr persönlich mit eurem Glauben lebt? Welche Auswirkungen hat er in eurem gesellschaftlichen Leben?

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#25
26.05.2012
Nex Displosio Offline
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RE: Germanische mythologie
(26.05.2012)CharlesErnestBarron schrieb:  
(26.05.2012)Hundekuche Displosio schrieb:  Einfach weil es meine Entscheidung war^^
@CharlesErnestBarron

Nichts dagegen, es ist Dein absolutes Recht Dich so zu entscheiden. Mich würde zwar interessieren, wie Du zu Deiner Entscheidung gekommen bist, aber ob Du das offenbaren möchtest, ist natürlich ebenfalls Deine alleinige Entscheidung. Twilight happy

Darüber hinaus bin ich im Zweifel darüber, ob Glauben tatsächlich eine Willensentscheidung ist, aber das würde uns hier wohl zu sehr Off-Topic führen.

Es gibt keinen wirklich weg dorthin.
Genau wie der Threadsteller bin ich von Geschichte Fasziniert und finde vorallem alles rund um die Germanen interessant von der Geschichte her.
Ich wollte es einfach und deswegen ist es so gekommen^^

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#26
26.05.2012
Hathagat Offline
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RE: Germanische mythologie
@CharlesErnestBarron

erstmal würde ich den Übergang vom Glauben zum Nicht-glauben als "Emanzipation" betiteln, denn dieses Wort setzt ja im Grunde voraus, dass etwas vor der Emanzipation eingeschränkt war. Glaube kann durchaus eine Einschränkung sein, ein gutes Beispiel sind die abrahamitischen Religionen mit ihren vielen Dogmen und Geboten. Jedoch kann Glaube auch der Weg aus der Einschränkung hinaus sein, meist/vor allem auf einem emotionalen Level.
Einst war ich genau so ein realistischer Atheist wie du, demnach kann ich deine Standpunkte sehr gut verstehen.
Aber der Atheismus erfüllte mich nicht, das heißt ich fühlte nicht, dass er zu mir oder ich zu ihm oder wie auch immer gehörte.
Im Philosophie-Unterricht lernte ich einst etwas, dass mir seit jeher in Erinnerung blieb:
"Glaube macht das Ungreifbare greifbar, Logik macht es begreifbar."

So. Das lasse ich erstmal so im Raume stehen.

PS: Allmählich wird das Thema hier doch recht Off-Topic, geht das so weiter ohne Bezug zur germanischen Mythologie direkt, bitte ich darum, einen neuen Thread zu öffnen. RD wink

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#27
26.05.2012
Wondi Abwesend
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RE: Germanische mythologie
...
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.04.2013 von Wondi.)
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#28
26.05.2012
Charles Offline
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RE: Germanische mythologie
(26.05.2012)jupitercream schrieb:  
(26.05.2012)CharlesErnestBarron schrieb:  Was macht die Mitgliedschaft in einer religiösen Gemeinde so viel erstrebenswerter oder besser als die Mitgliedschaft in bspw. einem Sportverein? Ein bestimmtes Gefühl? [...] Ich würde nicht sagen, dass der Mensch dazu gemacht ist, an eine höhere Macht zu glauben.

Das mag schon sein, dass das deine Ansicht ist, aber mir ging es eher um den neurologischen Aspekt. Es gibt sogar Hirnforscher und Anthropologen, die sich mit der evolutionären Bedeutung des Glaubens beschäftigen und auch damit, wo der Glaube im Menschen verankert ist, man kann nicht einfach sagen, dass Leute auch einfach aufhören könnten zu glauben, so einfach, wie das für dich vielleicht erscheinen mag, ist es für andere Leute nicht.

Welches Argument möchtest Du mit dieser Aussagen ins Feld führen? Dass eine evolutionäre Bedeutung Glauben rechtfertigen würde? Und ich habe nicht behauptet, dass es einfach wäre, einen Glauben abzulegen. Ich habe gesagt, dass ich es für erstrebenswert halte und meine Gründe dafür dargelegt. Mir persönlich fiel das auch nicht einfach, sondern war - wie ich bereits sagte - ein jahrelanger Prozess.


(26.05.2012)jupitercream schrieb:  So erklärt sich auch der Unterschied zum Hobby oder Sportverein. Für viele Leute is Religion ein Teil ihres Lebens, weil sie Religion einfach durh ihre Wahrnehmung und Veranlagung mglw. anders erleben und empfinden, als dies wiederum bei anderen Leuten der Fall zu sein scheint.

Wenn das so ist, wie erklärst Du dann, dass es Menschen gibt (mich selbst eingeschlossen) die jahrzehntelang gläubig waren und dann ihren Glauben abgelegt haben? Heute ist der Nicht-Glaube ein Teil meines Lebens. Ein wichtiger sogar, denn sonst würde ich nicht in solchen Threads argumentieren, was das für mich bedeutet.


(26.05.2012)jupitercream schrieb:  Hinzufügen kann man noch, dass der Mensch nun mal ein soziales Wesen ist und sich aufgrund seiner Natur in Gruppen zusammentut. Für manche Menschen ist das eben auch die Arbeit, für sehr viele Menschen sogar. Viele Leute definieren sich über ihre Arbeit. Jobverlust führt bei diesen Leuten zu schweren Depressionen, weil sie glauben, ihren Platz in der Gesellschaft zu verlieren. Arbeitsverhältnisse sind auch nicht angeboren, wie erklärst du die starken Emotionen bezüglich dieser Thematik?

Der Wunsch nach Gruppenzugehörigkeit ist ein Teil unseres evolutionären Erbes. Was möchtest Du damit argumentieren? Ich sehe den Zusammenhang zur Religion hierbei nicht. Unsere evolutionären Verwandten leben ebenfalls in sozialen Gruppen und leiden, wenn man sie von ihrer Gruppe trennt. Das alles völlig ohne Religion.


(26.05.2012)jupitercream schrieb:  Worauf ich eigentlich hinauswill ist, dass Religion für gewisse Leute eben ein Halt in ihrem Leben ist, den manch anderer vielleicht nicht braucht bzw. ihn sich durch andere Dinge, wie bspw. den Beruf oder Erfolg bei Frauen oder was auch immer erlangt. Mag sein, dass ich deine eigentlich Fragestellung überinterpretiert habe, aber immer, wenn ich solche Threads lese, sehe ich Leute, die anderen Leuten das "Recht" oder den "Sinn" an ihrer Religion absprechen wollen.

Mir ist klar, dass Religion Menschen einen Halt in ihrem Leben geben kannt. Genauso kann - wie jede Gruppenzugehörigkeit - diese aber auch Zwänge ausüben. Gruppenzugehörigkeiten haben Vor- und Nachteile.
Und ein Recht absprechen möchte ich niemanden. Das hatte ich sogar in meinem letzten Beitrag hier betont. Sinn absprechen? Auch das nicht. Ich möchte lediglich darlegen, wo ich die Probleme bei der Argumentation für Glauben sehe. Dass das nicht immer willkommen ist, ist mir klar. Deswegen hatte ich auch extra gefragt, ob Kritik erwünscht ist.


(26.05.2012)jupitercream schrieb:  Kann ja sein, dass es bei dir nur ein fachliches Interesse ist, dann würde ich dir aber empfehlen, Bücher zu dem Thema zu lesen. Im Prinzip driftet der Thread auch durch diese Nummer auch extrem ab, daher solltest du vermutlich, falls du Interesse an diesem Thema hast, einen eigenen Thread dazu erstellen. RD wink

Den anderen Thread gibt es schon: Gott und die Welt
Gerne können wir da weiter diskutieren. Ein rein fachliches Interesse ist es bei mir nicht. Bücher zu dem Thema habe ich dennoch einige gelesen. Mich interessierte hierzu aber, was EURE Meinung dazu ist.


(26.05.2012)jupitercream schrieb:  Mich würde beim Thema eigentlich mal interessieren, wie ihr überhaupt von "Ásatrú" erfahren habt und wie ihr persönlich mit eurem Glauben lebt? Welche Auswirkungen hat er in eurem gesellschaftlichen Leben?

Das würde mich auch sehr interessieren.



(26.05.2012)Valhall Raven schrieb:  erstmal würde ich den Übergang vom Glauben zum Nicht-glauben als "Emanzipation" betiteln, denn dieses Wort setzt ja im Grunde voraus, dass etwas vor der Emanzipation eingeschränkt war. Glaube kann durchaus eine Einschränkung sein, ein gutes Beispiel sind die abrahamitischen Religionen mit ihren vielen Dogmen und Geboten. Jedoch kann Glaube auch der Weg aus der Einschränkung hinaus sein, meist/vor allem auf einem emotionalen Level.

Sicher. Ich persönlich verwende den Begriff Emanzipation, da ich mich aus Einschränkungen befreit habe, als ich meinen Glauben ablegte. Ich fühle mich nicht emotional eingeschränkt, noch fehlt mir etwas. Das war nicht immer so in meinem Leben.


(26.05.2012)Valhall Raven schrieb:  Einst war ich genau so ein realistischer Atheist wie du, demnach kann ich deine Standpunkte sehr gut verstehen.
Aber der Atheismus erfüllte mich nicht, das heißt ich fühlte nicht, dass er zu mir oder ich zu ihm oder wie auch immer gehörte.

Wie Du schon zuvor sagtest: In Deinem Falle sind es persönliche Gründe, die Dich zu Deinem Glauben geführt haben. Mich erfüllt der Atheismus auch nicht. Der Atheismus ist schließlich keine Religion sonder lediglich die Festtellung, an keinen Gott/Götter zu glauben. Außerdem handelt es sich dabei nicht mal um den wichtigsten Teilaspekt meiner Person.
Ich finde meine Erfüllung in anderen Dingen, z. B. in der Wissenschaft, dem sozialen Miteinander, meinem Gesang und vielen, vielen anderen Dingen. Darunter auch die Diskussion mit anderen Menschen über ihren Glauben. RD wink


(26.05.2012)Valhall Raven schrieb:  Im Philosophie-Unterricht lernte ich einst etwas, dass mir seit jeher in Erinnerung blieb:
"Glaube macht das Ungreifbare greifbar, Logik macht es begreifbar."

So. Das lasse ich erstmal so im Raume stehen.

So für sich allein genommen muss ich gestehen, dass ich mit dem Satz nicht viel anfangen kann. Von wem stammt der denn? Ein schnelles googeln hat mich leider nicht zum Autoren geführt.

Ich würde dagegenhalten, dass es nichts Ungreifbares gibt. Daher ist es auch nicht begreifbar. Hat daher die Beschäftigung mit dem Ungreifbaren überhaupt einen Sinn?


(26.05.2012)Valhall Raven schrieb:  PS: Allmählich wird das Thema hier doch recht Off-Topic, geht das so weiter ohne Bezug zur germanischen Mythologie direkt, bitte ich darum, einen neuen Thread zu öffnen. RD wink

Thread, wie gesagt: Gott und die Welt

Da ich zur germanischen Mythologie nichts beizutragen habe, außer das was mich Marvel Comics gelehrt hat, lass ich es damit bewenden. Ich hoffe dennoch, dass ich Euch meinen Standpunkt bezüglich des Glaubens im Allgemeinen darlegen konnte und würde mich über weitere Diskussion hierzu in dem anderen Thread freuen, wenn Euch danach ist. FS grins

Ansonsten, wie jupitercream schon schrieb, erzählt doch mal wie Ihr Euren Glauben im Alltag so lebt. Twilight smile
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#29
26.05.2012
jupitercream Offline
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RE: Germanische mythologie
Ich glaube, alles, was ich hier noch sagen könnte, würde nur zu einer endlosen Diskussion führen. RD wink
Daher werde ich mich hier wohl auch nicht mehr dazu äußern. Leider ist mein Interesse an dieser Diskussion auch zu gering, daher werde ich wohl auch in dem von dir verlinkten Thread nicht zu finden sein. Ich wollte lediglich versuchen, dich dafür zu sensibilisieren, dass nicht jeder ein Leben führen kann, wie du es führst und habe versucht, dafür Gründe anzuführen. Was du daraus machst, ist letztendlich natürlich deine Sache.

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#30
26.05.2012
Hathagat Offline
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RE: Germanische mythologie
Zitat:Ansonsten, wie jupitercream schon schrieb, erzählt doch mal wie Ihr Euren Glauben im Alltag so lebt.

Ahh, endlich man wieder wat zum Thema. Smile

Erstmal vertrete ich die Ideale des Ásatrú. Dazu zählen Respekt vor der Natur und ihr Schutz, Ahnenverehrung und andere.
In den 70ern stellte man eine Liste von Tugenden, die "9 edlen Tugenden" auf. Es sind keine Dogmen oder Gebote, aber Richtlinien, die man einhalten kann als Heide, es aber nicht muss.

1. Mut
2. Wahrhaftigkeit
3. Ehre
4. Treue
5. Disziplin
6. Gastfreundschaft
7. Geschäftigkeit
8. Eigenverantwortung
9. Standhaftigkeit

Ich versuche, mein Handeln nach diesen Tugenden zu richten.

Weiterhin opfere ich den Göttern ab und zu. Dann gehe ich einen Nachmittag lang in die Wälder zu besonderen/spirituell starken Orten. Dort opfere ich dann meist Speisen.
Es klingt simpel, aber Speis und Trank sind die Dinge, die uns am meisten fehlen, wenn wir sie missen. Insofern sind sie meiner Ansicht nach die wertvollsten Güter, die wir haben. Und den Göttern angemessen.

Als nächstes richtet sich mein Interessengebiet danach aus. Mich fasziniert die germanische Kultur und ihre Mythologie. Die beiden Sachen inspirieren meinen Glauben und der Glaube inspiriert mich zu den beiden Sachen. Twilight happy Desweiteren betreibe ich Schwertkampf, mittlerweile noch eher etwas laienhaft, was ich aber sehr bald ausbauen will. Schwertkampf ist ein wichtiger Faktor germanischer Sagen und der Krieger-Kult ist im Ásatrú auch hoch angesehen.

Dazu mache ich in der Welt kräftig (etwa so wie hier) aufmerksam auf meinen Glauben und sorge so für Aufklärung dies bezüglich. Durch meine Kunst, die ich betreibe, zieht sich das Heidentum ebenfalls wie ein roter Faden.

Im Grunde kann man sagen, dass ich beinah mein ganzes Leben nach dem Heidentum ausgerichtet habe. Überraschend mag sein, dass unsere Kultur noch große Teile des Heidentums heute inne hat, so dass ich nach außen hin oft wie jeder andere wirke.
Auf Partys oder in der Öffentlichkeit werde ich dann erst darauf angesprochen, ob bei mir irgend etwas "Besonderes" am Manne sei, wenn einem meine heidnischen Amulette auffallen oder wenn ich mit 'nem Kumpel auf das Heil der Götter anstoße. Pinkie happy

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#31
27.05.2012
Wondi Abwesend
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RE: Germanische mythologie
Mich würde mal interessieren, ob hier irgendeiner auf Conventions oder Mittelaltermärkten ebenfalls Germanen bzw. Wikinger mimt. Gibt es da jemanden?

Und ansonsten wäre es vielleicht keine schlechte Idee, diesen Thread in einen allgemeinen Mythologie-Thread umzuwandeln. Es gibt ja definitiv noch andere Mythen aus verschiedensten Kulturkreisen dieser Erde, die ziemlich spannend und interessant sind. Was meint ihr?
Twilight happy
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#32
27.05.2012
Typhus Offline
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RE: Germanische mythologie
Find ich geil das es son Thread gibt!
Ich glaube an Ásatrú und halte es auch für eine deutlich bessere Glaubensrichtung als diese christliche lüge! Das christentum nimmt uns die Liebe zur Natur, Ásatrú ist deutlich Naturgebundener. Man würde keine riesigen Kirchen bauen welche tonnen von Rohstoffen beanspruchen, oder wie in Barcellona, Platz von Wohnungen beanspruchen, in dennen Familien leben.
Wälder, Bäche oder auch nur Felsen oder einzelne Bäume hätten spirtuellen Wert und würden nicht einfach ohne Grund entfernt werden.
Außerdem sind die Götter, nicht wie anderen Religionen, keine übernatürlichen Wesen mit verschieden Reinkarnationen o.ä. Die Götter müssen sich z.B. mit den Äpfeln der Idunn jung halten. Außerdem wird einem Eichhörnchen eine wichtige Rolle zu geschrieben... kennt ihr irgendwelche Mytholgien in dennen Eichhörnchen was zu sagen haben? RD wink
Um auf Silvers frage einzugehen: Ich hatte auch schon einge Konfrotationen was das Tragen dieser Symbole angeht.. glücklicherweise ist keine was ernstes gewesen. Ich finde man ist doch nicht gleich rechts wenn man an Ásatrú glaubt oder Symbole dessen trägt! Die Nazis nutzen sie für ihre bescheurte Propaganda und leugnen stellenweise die Kooperation des 3.Reiches mir der christlichen Kirche. Die Nazis verzerren das Bild der nordischen Mythologie. Es ist eine Schande das der Ottonormal-Bürger ernsthaft glaubt die Nazis hätten diesen Glauben neu aufleben lassen!
Das haben sie nicht.


HÄ?
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#33
27.05.2012
Charles Offline
Royal Guard
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RE: Germanische mythologie
@Typhus:
Wenn Du schon das Christentum als Lüge bezeichnest sollte die Frage erlaubt sein, welche Beweise Du vorlegen kannst, um Deine Religion als wahr zu belegen. Die Überzeugungen anderer als Lüge zu bezeichnen macht die eigenen nicht zur Wahrheit.
Kannst Du das Beispiel mit der Kirche in Barcelona mal verlinken? Würde mich sehr interessieren, worum es da geht.
Und die nordischen Götter sollen keine übernatürlichen Wesen sein? Ich kenne mich wie gesagt nicht damit aus, aber offensichtlich verfügen die nordischen Götter in der Mythologie zumindest über etliche magische Artefakte und Begleiter. Sleipnir zum Beispiel würde ich als magisches Wesen bezeichnen. Und die Äpfel der Idun selbst sind auch übernatürlich. Oder würdest Du sagen, Unsterblichkeit ist natürlich?
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#34
27.05.2012
Wondi Abwesend
Wonderbolt
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Registriert seit: 05. Apr 2012

RE: Germanische mythologie
Möglicherweise hat Typhus die Darstellung der Götter als unvollkommen gemeint. Sie sind zwar Götter, allerdings sowohl von ihrem Geist als auch Körper nicht perfekt. Ihr Verhalten ist dem der Menschen sehr ähnlich, denn auch sie neigen zu Wut, Hass, Eifersucht und Gier. Zudem können sie auch sterben, immerhin gehen sie am Ende von Ragnarök zusammen mit aller anderen Existenz zugrunde.

Ähnliche Charaktereigenschaften vereinen im Grunde genommen die Gottheiten sämtlicher Mythologien in sich, auch in der griechisch-römischen Mythologie, im ägyptischen Pantheon usw. Sie sind, wenn man so will genau wie Menschen, mit dem Unterschied, dass sie sehr mächtig sind und etwa Naturgewalten kontrollieren können und zudem entweder unsterblich oder zumindest nur sehr schwer zu töten sind.

Im Kontrast dazu stellt Gott in den monotheistischen Religionen im Allgemeinen ein absolut allmächtiges, allwissendes und unfehlbares Wesen dar.
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#35
27.05.2012
Charles Offline
Royal Guard
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RE: Germanische mythologie
(27.05.2012)Wonderbolt schrieb:  Möglicherweise hat Typhus die Darstellung der Götter als unvollkommen gemeint. Sie sind zwar Götter, allerdings sowohl von ihrem Geist als auch Körper nicht perfekt. Ihr Verhalten ist dem der Menschen sehr ähnlich, denn auch sie neigen zu Wut, Hass, Eifersucht und Gier. Zudem können sie auch sterben, immerhin gehen sie am Ende von Ragnarök zusammen mit aller anderen Existenz zugrunde.

Ähnliche Charaktereigenschaften vereinen im Grunde genommen die Gottheiten sämtlicher Mythologien in sich, auch in der griechisch-römischen Mythologie, im ägyptischen Pantheon usw. Sie sind, wenn man so will genau wie Menschen, mit dem Unterschied, dass sie sehr mächtig sind und etwa Naturgewalten kontrollieren können und zudem entweder unsterblich oder zumindest nur sehr schwer zu töten sind.

Im Kontrast dazu stellt Gott in den monotheistischen Religionen im Allgemeinen ein absolut allmächtiges, allwissendes und unfehlbares Wesen dar.

Danke für Deine Erläuterungen, Wonderbolt.
Allerdings, auch wenn die nordischen Götter so wie Du schreibst nicht allmächtig sind, verfügen Sie dennoch über übernatürliche Mittel. Das ist es worauf ich hinaus wollte. Aus meiner Sicht muss man nicht gleich allmächtig sein, um unglaubwürdig zu sein. Übernatürliches ist generell unglaubwürdig.
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#36
27.05.2012
Alphawolf Offline
Milchshakepony
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Registriert seit: 13. Mai 2012

RE: Germanische mythologie
(27.05.2012)Wonderbolt schrieb:  Im Kontrast dazu stellt Gott in den monotheistischen Religionen im Allgemeinen ein absolut allmächtiges, allwissendes und unfehlbares Wesen dar.

Dass ist das, was mich schon immer gestört hat, es gibt nichts unfehlbares, denn dann wäre seine Schöpung ja auch perferkt, ist sie aber eindeutig nicht und dass muss ich auch nicht weiter erläutern. Allwissend ist auch gut, dann hätte er von vorherein gewusst das seine Schöpfung ein Fehler ist und es gleich bleiben lassen sollen. Big Grin

Das klingt jetzt alles sehr naiv aber wir wissen, dass es in der Natur und in der Astronomie keine perfekten /unfehlbare abläufe gibt.
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#37
27.05.2012
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RE: Germanische mythologie
(27.05.2012)Alphawolf schrieb:  Dass ist das, was mich schon immer gestört hat, es gibt nichts unfehlbares, denn dann wäre seine Schöpung ja auch perferkt, ist sie aber eindeutig nicht und dass muss ich auch nicht weiter erläutern. Allwissend ist auch gut, dann hätte er von vorherein gewusst das seine Schöpfung ein Fehler ist und es gleich bleiben lassen sollen.

Ich verstehe nicht ganz, warum du sagst, dass Gott nur dann perfekt sein könne, wenn seine Schöpfung perfekt sei. Und ob seine Schöpfung ein Fehler ist, darüber lässt sich trefflich streiten.
Twilight happy

Denn im Allgemeinen ist in den monotheistischen Religionen(sofern ich das überblicken kann) Gott durchaus bewusst, dass seine Schöpfung, gerade auch die Menschen, bei weitem nicht perfekt sind. Als allmächtiges Wesen hätte er zudem auch die Kraft, in das Geschehen in seiner Schöpfung aktiv einzugreifen. Genau das tut er aber in den monotheistischen Religionen, ganz im Gegensatz zum Beispiel zu den Göttern in den verschiedenen Mythologien, nicht. Die Götter in der Mythologie tun dies überdies meist, weil sie ihre eigenen Ziele verfolgen, da sie die negativen wie positiven Charaktereigenschaften des Menschen ebenfalls an den Tag legen. So können sie zum Beispiel Personen, welche sie erzürnt haben, bestrafen, oder geliebte Personen vor Unheil bewahren.
Ein gutes Beispiel für das Eingreifen von Göttern, bei welchem diese sich mitunter auch gegenüber stehen, sind die Erzählungen über den Trojanischen Krieg.

Geht man nun nach den monotheistischen Auffassungen, so lässt Gott seiner Schöpfung auf diese Weise, also durch seinen Verzicht auf einen Eingriff, die Freiheit, ihr Sein selbst zu bestimmen, auch wenn dies bedeutet, dass sie Fehler machen kann bzw. mit hoher Wahrscheinlichkeit Fehler machen wird. Inwieweit und mit welcher Tragweite sich diese Fehler auf das Leben nach dem Tod auswirken, liegt dann in der spezifischen Glaubensvorstellung.
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#38
27.05.2012
Alphawolf Offline
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RE: Germanische mythologie
Das ist das Problem mit der Perfektion, wer die vollkommende Perfektion, bei dem darf man erwarten das er Perfekt in allen bereichen ist, fehler sind ausgeschlossen, aber denoch musste Gott fehler wieder ausbüggeln und tat dies mit bestrafung, ist das Perfektion ? Ich glaube da kann man noch in die Unendlichkeit weiter philosophieren. Es ist für mich einfach unlogisch das etwas Perfekt sein kann.

Ich kann es einfach nicht vernünftig ausdrücken. Facehoof
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#39
27.05.2012
Charles Offline
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RE: Germanische mythologie
Ich würde sagen, dass polytheistische Religionen zumindest mehr Stoff für phantasiereiche Erzählungen liefern und generell etwas greifbarer sind. Das macht sie aus meiner Sicht natürlich nicht wahrscheinlicher als monotheistische Religionen oder irgendwelche anderen übernatürlichen Überzeugungen.

Was mich mal sehr interessieren würde wäre, was die negativen Aspekte der nordischen Mythologie sind. Gibt es da etwas wie den Aufruf zum Erobern und Brandschatzen? Oder irgendwelche anderen aus unserer heutigen Sicht moralisch fragwürdigen Aspekte? Wenn ich mir die Wikinger-Kultur so anschaue scheint da viel romantisiert zu werden.

@Alphawolf:
Ist die Erklärung - gerade für eine Atheisten - nicht naheliegend? Gott ist nicht perfekt, weil er eine reine Erfindung nicht-perfekter Menschen ist. Daher sind die Geschichten um Gott auch häufig nicht logisch schlüssig (sprich: nicht perfekt).
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#40
27.05.2012
Wondi Abwesend
Wonderbolt
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RE: Germanische mythologie
Ich wollte dir lediglich aufzeigen, wie das in der jeweiligen Glaubensvorstellung erklärt wird, Alphawolf. Wie du das letzendlich selbst bewertest bzw. welche Schlüsse du daraus ziehst ist allein deine Sache.
RD wink

Man könnte hier auch Literatur- und/oder Doku-Tipps zum Thema reinschreiben. Das werde ich bei Gelegenheit auch mal tun. Ich habe einige wirklich empfehlenswerte Bücher zum Thema hier!
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