(07.03.2014)Honey Pie schrieb: [ -> ] (07.03.2014)Draven schrieb: [ -> ]Leider kann sich keiner bei der Frage: "wann beginnt bei dem Klumpen das Leben und zählt als Mensch" einigen.
Jaaa, da schneiden sich die Geister, für manche ist es nach ca 21 Tagen nach der Befruchtung, wenn das Herz des Embryos zu schlagen beginnt.
Für manche erst wenn man einen menschlichen Umriss erkennen kann.
Und für andere sogar noch früher bevor der erste Herzschlag einsetzt.
Die meisten Biologen orientieren sich nach den sog. Kennzeichen des Lebendigen:
- Stoffwechsel (Grundvoraussetzung für alles andere)
- Bewegung (eigentlich schon in Form von Zellbewegungen vorhanden)
- Fortpflanzung (unklar, die ungeschlechtliche Fortpflanzung bei Zellen ist im Sinne der Mitose vorhanden)
- Wachstum und individuelle Entwicklung (schon seit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle vorhanden)
- Reizbarkeit (wichtiger Teil zur Selbstregulation und Anpassung an Umweltbedingungen, einschließlich im Mutterleib)
Stammzellenforschung könnte viel mehr Erfolge versprechen als Tierversuche. Aber eine Sache wäre da: heutzutage ist man selbst mit Stammzellenforschung noch von Tieren abhängig.
Mit Stammzellen lassen sich tierisch (hue) leicht bestimmte Gene deaktivieren (Ziele sind natürlich befallene, negativ/letal mutierte Zellen und Virale-DNA oder -RNA).
Jetzt kommt der Witz an der Geschichte: das hat man an Mäusen herausgefunden. So genannte "außer Gefecht gesetzte" Mäuse (ich glaub, die werden Knockout-Mäuse genannt) sind durch eingebrachte Stammzellen von Embryonen in ihrer Keimbahn genetisch verändert, sodass tatsächlich Zellen für spezielle Organe gebildet und gezüchtet werden.
Eine Immunisierung von Mäusen gegen Prionen (hitzeresistente Proteine, die sich in die DNA einschleusen, ein wichtiges Protein dabei "rauskicken" und als Ersatz dort vorliegen und dort krankhafte, letale und schädigende Strukturen bilden oder sonstigen Schabernack treiben) wurde mit Hilfe von Stammzellen bestätigt. So lassen sich z.B. auch Gegenmittel gegen Parkinson oder den berüchtigten Rinderwahn finden.
In der Stammzellenforschung geht es meist um Zellenersatztherapien. ES-Zellen (embryonale Stammzellen) sollen später befallene Zellen ersetzen, lebenswichtige Strukturen wieder aufbauen können oder helfen, dass Organismen spezielle Transplantate nicht mehr abstoßen.
Und das Klonen mit Zellen kann einem Menschen immer wieder eine Art Ersatzlager für Zellen bieten.
Diese ganze Forschung steckt aber noch in den Kinderschuhen und durch die Gesetzeslage geht es auch nur schleppend voran. Da wäre z.B. das Embryonenschutzgesetz, welches (einfach gesagt) das Nutzen von Embryonen für Stammzellenforschung für einige Zeit verbietet. Erst danach dürfte man Untersuchungen vornehmen ... das Problem ist nur, dass die Zeit so lange ist, dass die meisten Stammzellen längst verkommen und unbrauchbar sind. Da weiß ich aber nicht viel, habs nur mal in der Berufsschule gehört.
EDIT:
Einfacher gesagt: aus Stammzellen kann fast alles werden. Deswegen sind sie so wertvoll für die Forschung.
Ich stimme Gomez Aussage teilweise zu: Tierversuche sind erlaubt, während Experimente an Embryonen noch verboten sind. Den Sinn dahinter verstehe ich kaum. "Quälen" im Sinne von Tierversuchen finde ich zu 5% richtig, aber darum gehts mir grad nicht.
Ich würde lieber an etwas ... noch nicht ganz lebendigen, welches weder Schmerz, noch Trauer oder ähnliches verspürt, viel lieber Untersuchungen durchführen, als bei einem zappeligen Nager. Die Embryonen werden ja auch nicht direkt, gegen den Willen der Mutter, aus dem Leib entfernt und geschändet und bei in-vitro Züchtungen von Embryonen sehe ich auch keine wirklichen Problematiken (wer mich evtl. diesbezüglich aufklären will, kann dies tun).
Diese "Klumpen" sind mit Hilfe einiger Definitionen vielleicht lebendig und ich sehe sie als lebendig an, aber als Geschöpf mit Gefühlen sehe ich sie nicht an. Man führt ja auch genetische Experimente an Pflanzen durch, die eindeutig Lebewesen sind.