Ja, diese Themen kamen schon sehr häufig auf, beispielsweise wurde
hier schon darüber diskutiert - aber zugegeben, der Thread thematisierte doch sehr viel auf einmal. *g*
Also, ich werde auch hier noch einmal etwas ausführliches dazu schreiben. Größtenteils kann ich mich eben nur auf eigene Erfahrungen beziehen, mir ist schon bewusst, dass die Schulen - allein schon in den unterschiedlichen Bundesländern Deutschlands - sich sehr von einander unterscheiden.
Was du hier schreibst, Odrakis, halte ich für sehr bedenklich. Vor allem diesen "Aufruf" - das würde ich so niemals formulieren. Erstrecht nicht, da das eben deine persönliche Geschichte ist, was nicht heißt, dass das bei anderen auch so laufen muss. Dass man bereits in der 7. Klasse weiß, was man später beruflich machen möchte, halte ich für eine Seltenheit.
Nun aber zu den einzelnen Punkten, ich versuche es der Übersicht wegen aufzugliedern:
"Die Schule ist alltagsfern, man lernt nur unnütze Dinge!"
Das hatte ich im Thread von
HeavyMetalNeverDies! auch bereits angesprochen. Auf meinen damaligen Schulen (zuerst Gymnasium, danach wechselte ich auf eine Gesamtschule in den Realschulzweig) hatte ich auch sehr stark das Empfinden, nicht auf das Leben vorbereitet worden zu sein. Leider. Ich will damit nicht vordergründig nur bestimmte Fächer anprangern, die mir als sinnlos erscheinen (zu Nebenfächern komme ich gleich noch im nächsten Punkt) - nein, viel mehr geht es mir tatsächlich darum, dass bestimmte Inhalte schlicht nicht thematisiert und somit nicht vermittelt werden. Dies halte ich für einen Umstand, der geändert werden muss.
Zusammengefasst fehlten mir in meiner Schulzeit gravierend folgende Dinge, die mir am Herzen liegen und meiner Meinung nach klar in Schulen vermittelt werden müssen:
- Sozialer Umgang (Wie behandle ich andere Menschen? / Zivilcourage / Einfühlungsvermögen / Dankbarkeit / Hilfsbereitschaft / ...)
- Umgang mit Finanzen (Wie haushalte ich mit meinem Geld? / Welche Sparmöglichkeiten gibt es? / "Man sollte sich absichern und nicht direkt alles ausgeben" / Wie lege ich mein Geld am besten an? / ...)
- Selbstständigkeit im Leben (Einkauf von alltäglichen Gütern, z.B. Lebensmitteln / Führung eines Haushalts / Eigenverantwortung bewusst machen / Wie erledige ich die Bürokratie? / ...)
- Die eigene Gesundheit (Wie ernähre ich mich am besten? / Welche regelmäßigen Untersuchungen sind wichtig? / Was wirkt sich generell positiv/negativ auf meine Gesundheit aus, bzw. was sollte ich beachten? / ...)
In Klammern habe ich eben immer Vorschläge angebracht, was man so thematisieren und im Unterricht behandeln/vermitteln könnte/sollte. All diese Dinge sind für mich von elementarer Wichtigkeit und es wurde in meiner Schulzeit verpasst, sie auch nur
am Rande in irgendeiner Weise anzusprechen, damit man sich Gedanken darüber machen könnte. Das finde ich nicht nur schade, nein, für mich ist es direkt eine Schande.
Nebenfächer
Ja, dieser Punkt schließt eigentlich direkt an den vorherigen an. Wieso? Weil ich finde, dass Nebenfächer schon eine Berechtigung haben - die einen mehr, die anderen weniger - aber die von mir genannten Punkte (und da gäbe es bestimmt auch einige weitere) doch eine viel wichtigere Rolle im Leben eines Menschen spielen, das steht für mich außer Frage. Demnach sehe ich manche Fächer einfach nicht als so enorm notwendig an, weshalb ich nicht verstehen kann, aus welchem Grund sie verpflichtend für Schüler sind, während andere Dinge überhaupt nicht zur Sprache kommen.
Hier schreibe ich mal ein paar Kommentare zu Nebenfächern, deren Daseinsberechtigung ich nicht anzweifle - bzw. die ich in meiner eigenen Schulzeit höchstens teilweise von der Umsetzung her kritisieren konnte (und das sage ich, obwohl mir naturwissenschaftliche Fächer nicht zusagen):
In Geschichte hatte ich das Glück, in der 9. und 10. Klasse (Realschule) eine sehr kompetente Lehrerin gehabt zu haben. Sie erklärte uns direkt zu Anfang des 9. Schuljahres, warum es durchaus Sinn macht, Geschichte zu unterrichten und sich mit den Inhalten zu befassen:
Man sollte wissen, warum sich was wie genau entwickelt hat UND - was ich noch viel wichtiger finde - aus vergangenen Fehlern lernen. Demnach sollten manche Dinge einfach nicht mehr passieren, wenn man weiß, was daraus alles resultieren kann.
Auf dem Gymnasium kann ich nur anprangern, dass alles (aber gut, das haben Gymnasien allgemein wohl so an sich) viel zu trocken und theoretisch behandelt wurde. Zudem verfügten manche leider nicht über die Fähigkeit, Inhalte von Texten anständig zu erfassen und so weiter - diese Grundlagen hätte man vorher legen müssen, ehe man derartige Anforderungen stellt. Aber daran hapert es leider oft, nicht nur in diesem Themenbereich.
Seine Umwelt zu kennen, ist meiner Ansicht nach schon wichtig. Aus diesem Grund würde ich nicht sagen, dass Biologie ein Fach ist, welches man nur dann haben sollte, wenn man etwas in dieser Richtung beruflich machen möchte, oder sich nur privat dafür interessiert. Auch der menschliche Körper und alles, was damit so verbunden ist, sollte zumindest in einem geringen Maße zum Grundwissen zählen, finde ich.
Diese Fächer werden irgendwie von der einen Seite gehasst und von der anderen wiederum geliebt. Ich zähle, wie oben erwähnt, eher zu den jenigen, die sprachliche Fächer favorisieren - doch trotzdem halte ich Physik und Chemie für wichtig. Man sollte schon wissen, wie man sich z.B. im Brandfall verhält; wie man mit manchen Chemikalien umzugehen hat und so weiter. Das kann sehr unschöne Ereignisse - auch im Alltag - verhindern. Zusammenfassend: Auch in diesen Fächern sollte meiner Meinung nach ein Grundwissen vorhanden sein; man muss ja nicht minutiös über bestimmte Sachverhalte bescheid wissen, aber wenigstens ansatzweise.
Erdkunde halte ich für ein sinnvolles Fach, Kenntnisse in Geographie zählen ganz klar zum Allgemeinwissen dazu, welches man haben sollte.
Dieses Fach stand als Wahlfach (neben Spanisch und Französisch) zur Verfügung. Die Umsetzung fand ich nicht ganz so sinnvoll: Es gab zwei Kurse. Der eine war sehr handwerklich orientiert (Arbeit mit Holz, usw.) - der andere wiederum künstlerisch (z.B. perspektivische Zeichnungen). Dass das ganze unter einem Namen lief, verstand ich noch weniger, als mein Kurs eine neue Lehrerin bekam.
Was dann behandelt wurde, fand ich unheimlich nützlich und sinnvoll: Ein paar Informationen und Fakten zu den Rechten als Auszubildende( r); Übungen zu Bewerbungsgesprächen; Fallbeispiele zu Vorkommnissen in einem Betrieb (Betriebsrat, usw.) und ähnliches. DAS fand ich mal lebensnah. Trotzdem frage ich mich, warum dieses Fach nicht einfach allgemein so gehalten ist... Zudem wäre es meiner Ansicht nach als Pflichtfach viel sinnvoller gewesen.
Mit aktuellen Ereignissen sollte man sich befassen, daher würde ich Politik & Wirtschaft auch nicht als freiwilliges Fach, sondern durchaus als Pflichtfach so lassen. Wir haben beispielsweise aktuelle Themen besprochen; Informationen über politische Zusammenhänge erhalten und so weiter. Doch eine kompetente Lehrerin hatte ich leider erst gegen Ende meiner Schulzeit. Schade.
Nun zu den Fächern, die ich persönlich nie/nur sehr kurz hatte und bei denen ich mir einen umfangreiche Unterricht gewünscht hätte:
Ich selbst hatte dieses Fach leider nur in der 5. Klasse. Wir haben Texte abgetippt und... Tja, eigentlich nichts weiter. Danach wurde dieses Fach weder auf dem Gymnasium, noch auf der Realschule angeboten. Vielleicht wird es auf dem Realschulzweig vor der 9. Klasse unterrichtet, keine Ahnung, wechselte ja erst zu dieser Zeit - doch man sollte sich mit Informatik deutlich mehr auseinandersetzen, finde ich. Schließlich werden derartige Kenntnisse in (fast) jedem Beruf heutzutage gefordert und sind auch im privaten Leben kaum noch wegzudenken. Außerdem sollten vor allem junge Schüler ganz klar auf manches besser vorbereitet werden, z.B. den vernünftigen Umgang mit sozialen Netzwerken. So ließen sich einige unangenehme Umstände verhindern, oder zumindest die Zahl derartiger Ereignisse verringern.
So etwas gab es bei uns nie auch nur in irgendeiner Form. In der Grundschule wurde kurzzeitig genäht - mehr aber auch nicht. Weder kochen, noch sonstiges - schade. Das kann man im alltäglichen Leben doch wohl eindeutig gebrauchen, nicht zuletzt, da die Ernährung sich deutlich auf die Gesundheit auswirkt.
Und zu guter letzt die Fächer, die ich für nicht notwendig halte und die meiner Meinung nach entweder in der privaten Freizeit, oder in Form von freiwilligen Kursen abgehandelt werden könnten:
Es mag ja interessant sein, sich mit musikalischen Themen auseinanderzusetzen - zum Beispiel, wenn man ausprobiert, ob einem ein Instrument gefällt, oder ob man gerne singt. Doch muss das wirklich ein Pflichtfach sein? Genauso gut könnte man sich in seiner Freizeit, oder in Form einer AG, damit befassen. Nicht jeder hat einen Draht dazu, diese Unterrichtszeit könnte man sinnvoller nutzen (Vorschläge habe ich oben gemacht).
Religion als Pflichtfach ist mir ein Dorn im Auge - trotz dem Umstand, dass ich selbst an Gott glaube und auch offen für alle möglichen Sichtweisen und Glaubensrichtungen bin. Bei uns war es so, dass der Großteil der Schüler dieses Fach in keinster Weise ernstnahm und sich eher noch darüber lustig machte. Allerdings finde ich sowieso, dass man niemandem den Glauben einprügeln kann (oder soll) und das alles allein schon aus diesem Grund keinen Sinn macht. Man muss so etwas privat mit sich abmachen, da kann auch die Schule nicht viel dran ändern. Andere Glaubensrichtungen kennenzulernen, halte ich zwar für interessant, aber auch nicht für zwingend notwendig. Vor allem, wenn es (wie in meinem Fall) von der Unterrichtsgestaltung her falsch angegangen wird.
Auch hier: Schülern kann man keine Kreativität einprügeln. Wer keinen Hang dazu hat, der empfindet dieses Fach als Quälerei und das halte ich für völlig sinnfrei. Als Wahlfach fände ich es ja noch in Ordnung, aber warum Kunst so häufig als Pflichtfach vorhanden ist, erschließt sich mir einfach nicht.
Ein heikles Thema, das gebe ich zu. Ich bin kein fauler Mensch, aber auch nicht unbedingt die sportlichste. Schulsport habe ich jedoch immer gehasst - dort ging es doch meist viel eher um die Beliebtheit einzelner Schüler. Das fing schon an bei der Auswahl von Teams und so weiter. Hier bietet sich, finde ich, eine der größten Angriffsflächen für Mobbingopfer. (Davon war ich zum Glück nicht betroffen.)
Dass körperliche Betätigung der Gesundheit gut tut, ist mir schon klar. Bei jüngeren Schülern halte ich es auch für angebracht, dass sie in der Schule dazu animiert werden. Doch spätestens ab einem gewissen Alter muss man selbst für sich wissen, ob man sportlich aktiv sein möchte und die paar Schulstunden reißen da gesundheitlich auch nicht wirklich etwas raus. Eher im Gegenteil: Wer sich im Sportunterricht nur herumquält, dem nimmt das doch völlig die Motivation. Zudem halte ich es für schwachsinnig, dass Noten darauf gegeben werden, da das meiner Meinung nach in fairer Form kaum möglich ist.
Druck durch Eltern und Lehrer
Eigentlich dürfte ich diesen Punkt gar nicht so zusammenfassen, da Lehrer und Eltern doch sehr unterschiedliche Personen im Leben eines Schülers sind. Aber ich möchte nicht zu weit ausholen, daher versuche ich, nur kurz darauf einzugehen.
Als Elternteil hat man es auch nicht immer leicht. Man möchte (zumindest sollte man das) sein Kind fördern und fordern - aber eben auch nicht überfordern. Somit ist das ganze ein Balanceakt, der nicht jedem gelingt. Es ist nicht gut, sein Kind fortwährend zu Leistungen anzutreiben oder gar zu tadeln, wenn es "mal eine 3 oder 4 mit nach Hause bringt". Ja, mir war sogar ein Fall bekannt, in dem die Schülerin für Noten wie 2 und 1- Ärger zu Hause bekam. Das kann nie im Leben gut sein. Doch auch übermäßiges Verständnis schadet im Endeffekt. Wenn ein Schüler nur 4en und 5en mit nach Hause bringt, muss man als Elternteil eben einschreiten. Die Frage ist, was kann da helfen? Liegt es wirklich an Faulheit oder Desinteresse, oder sind womöglich private Probleme daran Schuld?
Wie auch immer - Eltern meinen es (in den meisten Fällen) wohl nur gut. Ob ihre Handlungen dann richtig sind, ist eine andere Frage. Zu viel Druck schadet, klar, aber wenn man nicht dahintersteht, kann es auch schnell schief gehen.
Was Lehrer angeht, steht das ganze wieder auf einem völlig anderen Papier. Es gibt verschiedene Arten von Lehrern.
Manche verfügen noch über Idealismus - arbeiten also aus Überzeugung und wollen ihren Schülern tatsächlich etwas vermitteln und sie auf das Leben vorbereiten. Oft vergeht dieser Idealismus nach einiger Zeit, da viele Lehrer feststellen, dass ihnen nur mit Undank und Ignoranz entgegen getreten wird. Das ist schade.
Einige Lehrer - mit denen ich es größtenteils zu tun hatte - sind sich jedoch entweder nicht wirklich im klaren darüber, welch wichtige Rolle sie spielen; oder - was ich noch schlimmer finde - sie wissen es, handeln jedoch nicht dementsprechend.
Ich denke, wichtig ist es, das gesunde Mittelmaß einzuhalten. Das ist jedoch leichter gesagt, als getan. Es können einfach zu viele Faktoren zusammenkommen, die einem Schüler das Leben (in der Schule) äußerst unangenehm machen können. Nichtsdestotrotz sind sich die meisten jungen Menschen einfach nicht bewusst, was für eine wichtige Rolle Zeugnisnoten einmal in ihrem Leben spielen können. Da müssen die verantwortlichen Eltern (oder Lehrer) eben auch aktiv werden, um es ihnen zu verdeutlichen. Funktioniert bloß nicht immer.
Noten - wozu?
Einige hier behaupten, dass Noten nicht wichtig wären. Das kann ich so absolut nicht bestätigen.
Im großen und ganzen sind Noten sehr wichtig, da man sie schlichtweg braucht, um etwas vorweisen zu können. Und hier kommt der springende Punkt: Noten sagen nicht immer - oder meiner Meinung nach, noch drastischer gesagt,
in den absolut wenigsten Fällen - etwas über die Person und deren Charakter und Kenntnisse aus. Viel mehr werden Noten oft ungerecht vergeben. Sei es aus dem Grund, dass der Lehrer manche Schüler bevorzugt; man persönliche Probleme hat und sich nicht so einbringen kann, wie manch anderer; man gemobbt wird und sich nicht traut, etwas im Unterricht beizutragen; oder sonst etwas.
Aber Fakt ist leider: Wie ungerecht und schlecht dieses System auch sein mag;
man braucht die Noten später. Keiner fragt einen danach, ob und welche Gründe es hat, dass die Zeugnisse nicht so positiv ausfallen. Es zählt in den meisten Fällen einfach nur das, was dasteht - gerade in der heutigen Zeit, in der man sich so dermaßen anonym auf Stellen bewirbt und die meisten Arbeitgeber einen leider nur als Nummer sehen, wo systematisch Zahlen verglichen werden, bis die besseren herausgefiltert sind. Traurig, aber ist so.
Anmerkung von mir dazu: Ich finde es jedoch wirklich schwachsinnig, dass man sich durch manche Fächer den Durchschnitt verderben kann. Beispielsweise Sport, was - bis auf in körperlich anstrengenden Berufen - nun wirklich kaum irgendwo eine Relevanz hat.
"Ich habe meinen Traumjob auch trotz schlechter Noten, die Anstrengung in der Schule hätte mir ohnehin nichts gebracht!"
Wie ich anfangs bewusst schon anmerkte, Odrakis - vielleicht war das bei dir so, aber das würde ich dann doch als Glücksfall bezeichnen. Die Gesellschaft ist hart, es wird Leistung gefordert und zwar von jedem. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass man sich zwar in der Schulzeit oft ungerecht behandelt vorkommen mag; das alles aber lieber in den Hintergrund stellen und versuchen sollte, die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Man tut sich damit eben nur selbst einen Gefallen und nicht den anderen. Doch das ist es leider, was die meisten nicht einsehen wollen. Daher schlage ich ja auch ein Fach vor, welches den Punkt "Selbstverantwortung fördern", beinhaltet.
(15.11.2012)Andorius schrieb: [ -> ]Das Schulsystem kann und sollte auch nie aufs Leben vorbereiten.
Dieser Aussage stimme ich absolut nicht zu. Natürlich könnte es auf das Leben vorbereiten, wenn man es dementsprechend anpassen würde. (Siehe meine Vorschläge dazu.)
Und ich bin schon der Meinung, dass es auf das Leben vorbereiten soll. Klar - in erster Linie könnte man sagen, dass dies die Aufgabe der Eltern sein sollte. Doch wenn man sich die Realität anschaut, ist das leider nun wirklich nicht überall der Fall. Dass die Schule ein anständiges Elternhaus nicht ausgleichen kann, weiß ich. Aber zumindest sollte man versuchen, jungen Menschen Kenntnisse und Werte zu vermitteln, die einfach unerlässlich sind. Ich sehe nicht, wo das Problem wäre, wenn man weniger sinnvolle Fächer einfach in den Hintergrund stellen und ein paar lebensnahe Fächer in das System einbauen würde.
Zitat:Ich selber (und kann da nur von mir und meinen Erfahrungen sprechen), habe einfach gesehen, das größere Firmen nichtmal auf die Noten sehen, sondern auf die Praxis des Bewerbers.
Das hat mir auch ein Personalleiter erklärt wieso das ist.
Es ist schön, dass du diese Erfahrungen gemacht hast. Doch im Großen und ganzen ist das leider gar nicht so. Denn allein schon bei den Bewerbungen wird selektiert - und anhand von was sollte man das bitte sonst tun? Gut, die äußere Form und Gestaltung einer Bewerbung spielt auch eine Rolle. Eventuell auch die Hobbys des Bewerbers, aber so ein staubtrockener Lebenslauf sagt ja nun rein gar nichts über die Person dahinter aus.
Somit wandern, vor allem bei großen Firmen, schonmal viele Bewerbungen von vornherein in den Mülleimer, wenn die Noten schlechter sind. Irgendwo muss man ja auch mit der Auswahl der Leute anfangen. Weiter geht es dann in den Einstellungstests... Das baut schon alles auf derartigen Leistungen auf, zumindest in den meisten Fällen.
Ich selbst finde es übrigens unverschämt, wenn man Bewerbungen kommentarlos direkt in den Müll wandern lässt und den Bewerbern nichteinmal so viel Respekt entgegenbringt, sie darüber in Kenntnis zu setzen, dass man kein Interesse an einem Ausbildungsverhältnis hat. Doch das ist leider heute oft traurige Realität. Der Mensch dahinter interessiert immer weniger.
(15.11.2012)Muhr schrieb: [ -> ]Selbst mit einem Schulabschluss erreicht man garnichts.
Auch dieser Aussage muss ich widersprechen. Ohne Abschluss ist man absolut verloren - ich kenne viele Leute, die ihren Hauptschulabschluss nicht gemacht haben und jetzt erst mit 20 oder älter damit anfangen, ihn nachzuholen. Das finde ich bewundernswert! Doch es ist ein Stolperstein, den man sich selbst nicht in den Weg legen muss, wenn man sich in jungen Jahren einen Ruck gibt und direkt seinen Abschluss bestmöglich absolviert. Denn zumindest ein Hauptschulabschluss wird in den meisten Berufsfeldern gefordert, wenn nicht mehr, also ist das keine sinnvolle Behauptung.
Ansonsten kann ich Whitey und Wonderbolt in einigen Punkten nur zustimmen - besonders darin, dass ich es als sehr sinnvoll erachte, persönliche Stärken und Interessen mehr zu fördern und zu beachten. Das ist bloß von schulischer Seite nicht immer so einfach.
Auch sollten, wie Wonderbolt betonte, die schulischen Inhalte wirklich mal so angepasst werden, dass sie sich nicht so drastisch von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Das finde ich nämlich wirklich schwachsinnig.