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Normale Version: Das System "Schule" und die Sinnlosigkeit dahinter
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Hey Everypony!

Vorweg: viele von Euch werden diesem Thread sehr abgeneigt gegenüber reagieren und mir einen virtuellen Tritt in den Hintern geben, besonders, wo es hier viele jüngere Leser gibt.
Das tut mir leid, aber ich stehe nunmal zu 100% hinter dem, was ich weiter unten schreibe.



Die Schule bzw. die Schulzeit ist etwas grauenvolles, etwas schreckliches und etwas gigantisch sinnloses.
Zuerst lernt man grundlegende Sachen wie lesen & schreiben. Das geht ja noch und ist natürlich unabdingbar.

Aber mit den höheren Stufen wird die Schule zu einer Farce. Du Schule bringt einem NICHTS fürs echte Leben bei. Oder hat jemand schonmal gelernt, wie man Steuererklärungen schreibt, sich in der Öffentlichkeit verhält oder für "den Ernst des Lebens gerüstet" ist? Sicher nicht.

In 99,9% aller Fälle wären Schüler in der Lage, sich das benötigte Wissen selber schneller & besser anzueignen.

Ich sag es wie es ist: Die Schule war für mich eine reine Verschwendung. Ich wusste seit der 7. Klasse, was ich mal werden wollte. Aber anstatt meinen Plänen nachzugehen (mein Masterplan fürs Leben, welchen ich im Laufe der Jahre immer und immer wieder feinjustiere & nachbessere/anpasse) musste ich mich mit völlig unnützem Wissen rumärgern. Und mit Idioten.

Nachfolgend ein Satz, den sich villeicht nicht jeder durchlesen sollte, deswegen der Spoiler. Ich will nicht provozieren - im Gegenteil, dass ist meine Auffassung von der Materie und dem System:

Spoiler (Öffnen)

Ich war nie der Bringer in der Schule, mein Durchschnitt in der 10. Klasse lag irgendwo zwischen 4 oder 5 (Englisch: 2, Chemie: 4, Mathe: 5, Deutsch: 2, Bio: 4, Physik: 4), Rest keine Ahnung).

Ständig wurde man von der Schule und den Eltern unter Druck gesetzt, gute Noten zu schreiben. Hätte ich damals schon gewsst, dass sich nie jemand für Noten interessieren würde, ich könnte heute ruhiger schlafen. Und das meine ich ernst.

Fast jede Nacht habe ich einen Traum mit dem gleichen Inhalt:

Ich bin als mein jetziges Ich in der Schule, soll lernen & fleißig sein und gute Zensuren anbringen. Immer und immer wieder frage ich meine Lehrer & Eltern wozu, wenn ich doch schon meinen Traumberuf habe.
Aber nie kann mir jemand eine Antwort geben. Ich will dann immer die Schule hinschmeißen, aber soweit kommt es nie, da ich immer vorher aufwache.

Das ist gruselig und ich habe schon fast Angst, jede Nacht diesen Traum zu träumen. Alles nur wegen 10 (nagut, 6 oder 7) vertanen Jahren!

Coda: Ständiger Noten-Druck von jeder Seite, sinnloses Wissen aneignen, lernen - alles das...wofür? Hilft einem das beim späteren Leben und für die restlichen 60, 70 Jahre nach der Schule? Nein!
Das Schulsystem ist ein seiner jetzigen Form kein Stück zu gebrauchen.

Ich lebe aktuell meinen Traum, aber die Schule hat mich darauf nicht vorbereitet. Amen.
ohne Schulabschluss, erreicht man in unserer Gesellschaft leider gar nichts. Egal wie sinnlos es auch ist. Ohne so was wird man heutzutage nicht weit kommen
Steh da voll hinter dir was deine Meinung angeht. das Schulsystem ist einfach nur überflüssig und unnötig. Ich persönlich gehe aktuell in die 12.klasse und weiß leider genau was du mit absolut unnötigem Stoff meinst Twilight: No, Really? Vektoren berechnen beispielsweise, wird einem vermutlich NIE im Leben in irgendeiner Form nützlich sein und man darf sich den Mist trotzdem ins Hirn prügeln...das ist einfach nur Zeitverschwendung...
Das Schulsystem kann und sollte auch nie aufs Leben vorbereiten.

Die Schule ist dafür da, einen ungefähren Intellekt eines Menschen nach einem festgelegten Standart zu ermitteln.
Quasi als Orientierungshilfe.

Hat jemand keinen Pflichtschulabschluss, so würde man meinen, er ist Faul, interessiert sich nicht dafür oder ist schlichtweg p(ardon wenn ich das so direkt sage) zu dumm für die Anforderung für-was-auch-immer.

Spätestens nach der Pflichtschule sollte jedem einzelnen Menschen klar werden, dass es "nur in der Schule sitzen"... nun das spielt sich auf dauer nicht.
Man muss in seiner großzügigen Freizeit als Schüler selbst um seine eigenen Interessen und auch beruflichen Interessen kümmern.

Schule ansich ist da nur ein nebenbestandteil, da die Lehrmethoden eigentlich alle veraltet sind.
Manche Lehrer und Professoren geben sich zwar mühe, aktuelle Themen in den Unterricht einzubringen, können aber das System nicht eigenhändig umkrempeln.
Und auch sonst niemand würde sich trauen an diesem "soliden System" etwas zu verändern.

Aber versteht mich nicht falsch, ich halte die Schule (außer Pflichtschule) ebenfalls für sinnlos, weil es veraltet ist.

Ich selber (und kann da nur von mir und meinen Erfahrungen sprechen), habe einfach gesehen, das größere Firmen nichtmal auf die Noten sehen, sondern auf die Praxis des Bewerbers.
Das hat mir auch ein Personalleiter erklärt wieso das ist.

Jemand kann noch so gute Noten, Auszeichnungen etc. haben. Abschluss in xyz besitzen...
Wenn derjenige keine Praxis und kein Verständnis davon hat, wie es in der Welt, in dieser Firma bzw in dieser Branche, so abgeht... dann nehmen die selten so jemanden.
So jemand muss extra wochenlang eingeschult werden, das benötigt Zeit, Geld und vorallem mindestens noch einen Mitarbeiter der dies macht.
Hohe kosten also.

Bei einem Menschen, der z.b. eine Lehre gemacht hat, oder sich in seiner Freizeit intensiv damit beschäftigt hat, hat Praxis und Erfahrung.
Erfahrung.
Genau das ist es, worauf die Firmen stehen.
Und sowas lernt man in der Schule überhaupt nicht. Ich behaupte auch mal dreist, das was in der Schule gezeigt wird, ist realitätsfremd und/oder Uralt, sodass es niemand mehr in dieser Form verwendet.
(15.11.2012)Killbeat schrieb: [ -> ]ohne Schulabschluss, erreicht man in unserer Gesellschaft leider gar nichts. Egal wie sinnlos es auch ist. Ohne so was wird man heutzutage nicht weit kommen

Selbst mit einem Schulabschluss erreicht man garnichts.

Ich geb dem Threadersteller schon recht. Das Schulsystem sollte man auf jeden Fall ändern, was jedoch nicht in den nächsten 30 Jahren passieren wird, solange uralte Mumien ohne Plan, aber mit einem netten Einkommen an der Macht sind.Facehoof

Also Chemie, weiterführender Deutschunterricht, oder der Satz des Pythagoras hat mir bis jetzt noch nichts gebrachtRD laugh

Ich versteh noch immer nicht warum Musik und Religion keine Wahlfächer sind. Das sind die 2 nutzlosesten Fächer AJ hmm Aber gut, wenn ich an der Macht wäre, dann wären fast alle Schulfächer ab einem bestimmten Jahrgang Wahlfächer RD laugh und man hätte so wie in Japan ein Rolltreppensystem Pinkie happy
Ah, das Schulsystem und die Blidungspolitik im Allgmeinen. Mein absolutes Lieblingsthema. Ich habe mich ja bereits an anderer Stelle hier im Forum darüber ausgelassen, also warum hier nicht? Wobei hier die Ausgangslage eine andere ist. Sicherlich lernt man in der Schule generell gesehen viele Dinge, die einen a) überhaupt nicht interessieren und die b) man später im Leben nicht braucht. Andererseits halte ich eine gute Allgemeinbildung für unerlässlich. Versteh' mich nicht falsch, ich persönlich habe im Laufe meiner dreizehnjährigen Schullaufbahn ebenso oft gedacht, dass die Hälfte von dem zu lernenden Kram Scheißdreck ist. Aber dennoch sollte man bis zu einer gewissen Schulsstufe alles mal gehört und sich damit beschäftigt haben, finde ich.
Es fängt doch im Grunde genommen damit an, was der Einzelne für sich genommen als wichtig und unwichtig erachtet. Ich für meinen Teil war immer der musische Typ und der Linguist, habe mich gerne mit Ethik, Religion, Kultur, Geschichte, Politik und Philosophie beschäftigt. Mathematik war manchmal interessant, aber im Allgemeinen empfand ich es als öde, Physik und Chemie waren mir ein Graus. Fand ich stinklangweilig.
Andere jedoch konnten mit dem Fach Deutsch nichts anfangen, hielten Latein für tot und konnten nicht nachvollziehen, wie man sich mit etwas längst Vergangenem wie Geschichte beschäftigen konnte.

Im Grunde genommen muss ich sagen, dass jedes Fach seine Berechtigung hat. Es ist meiner Meinung nach offensichtlich, dass man manche naturwissenschaftliche Grundsätze verinnerlicht, auch wenn man sie vielleicht irgendwann nicht mehr braucht. Auch viel gescholtene Fächer wie Deutsch oder Geschichte sind wichtig. "Warum Deutsch?", höre ich die Leute immer wieder schreien: "Warum 'Goethes Faust' oder 'Nathan der Weise'?"
Nun, zum einen denke ich, dass bestimmte ethische und weltanschauliche Sichtweisen in derlei Werken angesprochen werden, die einem, unabhängig davon, ob man ihnen nun zustimmt, doch geläufig sein sollten. Mehr noch, Texte zu interpretieren und zu analysieren ist enorm wichtig. Vielleicht geschieht das im Deutschunterricht auf eine abstrakte Art und Weise, und dennoch wird ebenso die Audrucksfähigkeit geschult. Man kann ein Rechenkünstler sein, aber man sollte sich ebenso anständig ausdrücken können. Und je mehr Texte, Zusammenfassungen und Erörterungen schreibt, desto geschulter wird man darin. Auch lernt man, anständig zu diskutieren und zu argumentieren - unerlässlich, meiner Meinung nach.

Auch die offensichtlichen Wissenslücken in Geschichte bei vielen sind beunruhigend. Denn gerade in der Politik werden immer wieder historische Bezüge hergestellt, die oft vollkommen falsch sind. Dies zu erkennen ist meiner Meinung nach ebenso enorm wichtig.

Wobei ich dir Recht geben möchte. Das Sprichwort "Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.", der gerne von Eltern und Lehrkräften vorgebracht wird, ist nämlich so vollkommen falsch. Denn "Non vitae, sed scholae discimus." bedeutet nämlich genau das Gegenteil: "Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir." Damit kritisierte Seneca vor fast 2000 Jahren übrigens die Philosophenschulen, die die Schüler seiner Meinung nach nicht ausreichend auf das Leben vorbereiteten...
RD laugh

Ohne den Lateinunterricht wüsste ich dies aber praktisch auch nicht. Wo wir wieder am Anfang des Dilemmas wären, was nun wichtig ist und was nicht.
RD wink

Allerdings hätte ich mir tatsächlich auch praktische Fächer gewünscht, mal Kochen gelernt, und zwar nicht in irgendeinem Kurs, sondern in der Schule. Ähnlich sieht es mit anderen praktischen Tätigkeiten aus. Wenn ich dran denke, dass ich einer Mitschülerin mal die Kette wieder auf's Fahrrad spannen musste, weil sie es einfach nicht hinbekam. Ich will nicht wissen, was sie gemacht hätte, wenn der Reifen platt gewesen wäre...
RD laugh

Hierbei lässt sich aber sagen, dass es mache Fächer in Schule a) gibt, die es in Schule b) nicht gibt. Und damit ist ein weiteres Problem zu nennen: Der Bildungsföderalismus. Fünf Jahre haben die bundesrepublikanischen Stammesfürsten gebraucht, um halbwegs (!) einheitliche Bedingungen für das Abitur zu schaffen. Da fasst man sich doch an den Kopf. Und warum macht man keine einheitlichen Bildungsbedingungen für die ganze Republik, wenn man doch Chancengleichheit propagiert? Weil ja Zentralismus so böse ist. Tolle Begründung. Selbst im Jahr 2012 besteht in den deutschen Landen die Kleinstaaterei fort. Da kann man ja fast froh sein, dass es nur noch 16 sind...
RD laugh

Neben diesem offensichtlich politisch motivierten und gewollten Problem gibt es eben noch ein anderes: Offensichtlich geht es nicht darum, Kinder und junge Menschen zu "mündigen Bürgern" zu erziehen. Sondern Menschenmaterial zu schaffen, damit die Industrie "Nachschub" hat. Deshalb bleiben die auf der Strecke, deren Talente man offenbar nicht für nötig oder förderlich erachtet. Es kann nun eben nicht jeder ein Chemiker oder Maschinenbauer sein. Und das muss meiner Meinung nach eben auch nicht jeder sein! Anstatt aber also die individuellen Stärken der jeweiligen Person zu fördern und sie sich zu Nutze zu machen, werden nur die naturwissenschaftlich-technischen Aspekte in den Fordergrund gerückt. Mit dem Ergebnis, dass die Hälfte nicht dafür geeignet ist. Was wird also im Anschluss getan? Richtig, die Anforderungen werden gesenkt, damit möglichst jeder Biochemie oder BWL studiert. Dass diese Strategie ziemlich kontraproduktiv ist, da man sich so nicht Fachkräfte schafft, liegt meiner Meinung ebenso auf der Hand.
Es muss, das sei hier gesagt, auch nicht jeder ein Abitur haben und studieren. Die individuelle Intelligenz macht sich nämlich bei Weitem nicht am jeweiligen Bildungsabschluss fest. Aber was soll man tun, wenn man früher als klassische Ausbildungen der mittleren Reife bekannte Lehren wie den Bankkaufmann oder den Chemielaboranten jetzt oftmals mit der Anforderung an ein Abitur ausschreibt?

Leider muss ich dir jedoch auch widersprechen: Noten und Abschlüsse entscheiden nach wie vor viel. Und deshalb empfehle ich es weiterhin jedem, der die Möglichkeiten und den Willen hat, das Abitur zu erreichen, dies auch zu tun. Das liegt nicht daran, dass ich persönlich es für nötig erachte, sondern daran, dass es eben politischer Wille in der Bundesrepublik ist, und sich dieser natürlich auf den Wirtschaftslobbyismus zurückführen lässt. An der politischen Ideologie krankt die Bildung nämlich in erster Linie.
Das an der Schule einiges verbesserungswürdig ist sehe ich durchaus ein. Es ist aber auch so das es einiges gibt ( ja auch die tollen "nutzlosen" Mathesachen) die ich schon des öfteren gebrauchen konnte. Klar gibt es leute die schon immer wussen was sie machen sollen. Aber ich bin 23 und bin mir immernoch nicht sicher. Ich finde es also gut das ich alles mal gelernt habe so das ich einen Blick dafür bekomme. Außerdem ist es auch ganz gut ein breites Allgemeinwissen zu haben so ist man zumindest Leuten die einem Irgendwas falsches Erzählen nicht ganz hilflos ausgesetzt und hat Ansatzpunkte nachzufragen und Sachen selber Herauszufinden.
Vieles von dem bei dem ich in der Schule dachte das ich das ja nie brauchen werde hab ich Später gebraucht.
Beispiele:
Mathe braucht man für Elektronik, Computer, Mechanik, BWL, VWL ...
Philosophie schult einen in alle Richtungen zu denken, zu diskutieren und sich in andere Positionen hineinzuversetzen
Physik/Chemie/Biologie erklährt einen die Grundsätzlichen Mechanismen wie unsere Welt funktioniert. Wenn Menschen dort besser aufpassen würden gäbs wahrscheinlich viel weniger Eso-Kram
Deutsch: Man lehrt Dinge kennen die die Eigene Kultur geprägt haben oder Prägen. Man lernt Texte zu Analysieren und verständliche Texte zu schreiben.

usw.

Klar kann man sich das alles selber beibringen und das vielleicht auch schneller. Aber wie viel würden wir wirklich machen wenn uns keiner Zwingen würde.

Über die US-Amerikaner machen sich auch viele Leute lustig weil sie eine Schlechte Allgemeinbildung haben. Das liegt aber, meiner Meinung nach, auch daran weil sie ein Schulsystem haben bei dem man sich schon viel früher Spezialisiert als bei uns.

Abschließend bin ich der Meinung das es nie schlecht ist etwas neues zu lernen. Ihr glaub garnicht wie oft ich schon Sachen gebraucht habe bei denen ich anfangs noch gedacht habe das ich sie nie brauchen werde.

tl;dr Version: Lernen Gut ! Wissen Gut !
Nur ein kleiner Text, da ich gleich zur Uni muss:

Mir gefällt der erste Teil. Man sollte den Schülern mehr Alltags/Realität-bezogenes (Steuererklärung, usw...) beibringen. Das die Schule einem zeigt, wie man überlebt da draußen.

Ein Freund von mir war auf der Hauptschule, ich glaube, er ist wesentlich besser auf Leben vorbereitet als ich.

Eine Frage: "Das" Schulsystem? Inhalte? Aufbau? Struktur? Was genau meinste damit?
Ich finde, man sollte das Schulsystem vor allem so umbauen, dass vorhandene Fähigkeiten und Interessen gefördert werden, statt einfach allen genau das Selbe beizubringen, egal ob sie es mal brauchen werden oder nicht.

So wie es jetzt ist finde ich das Schulsystem jedenfalls ziemlich unfair. Ich hab zum Beispiel nur ein Fachabi weil ich seit 10 Jahren nur Fünfen in Mathe hatte, dafür aber immer super in Sprachen war. Aber dann wird man bestraft weil man bestimmte Sachen besser kann als andere und das kanns ja nun wirklich nicht sein.

Das Problem ist aber halt das selbe wie immer: Es kostet Geld. Und wenn wir eine Sache nicht haben, dann das.

Achja, außerdem stört mich sehr extrem, dass der gesamte Bildungsweg vom Schulabschluss abhängt. Was ich alles machen musste um überhaupt studieren zu dürfen, das ist echt nicht mehr schön. Und auch das alles nur, weil ich kein Abitur hab. Wenns nach mir ginge würde ein Schulabschluss gar nichts bedeuten und man würde an Unis einfach Tests zu den entsprechenden Themen abhalten.

Insgesamt ist einfach alles zu sehr von der Schule abhängig, die man in einer Phase des Lebens besucht, in der man generell keinen Bock hat. Alles was man tut geht also auf die Zeit zurück in der man sagen wir mal 15 war. Das ist echt unschlagbar. ^^
also ich gehe mal nur auf den Startpost ein, und nur auf einen Punkt, bei dem ich widersprechen muss:

Man lernt viel was man später nicht mehr braucht, das mag sein. Aber man lernt von allem ein wenig, und hat so die Möglichkeit in jeden Berufszweig einzusteigen.

Ich habe auch in Mathe oft gedacht: brauch ich nicht. Und nun? Im Pädagogik Studium muss ich für Statistikzwecke sowas hier können:
Spoiler (Öffnen)

Damit hätte ich nie gerechnet. Ich war in Mathe sauschlecht, das hat mir fast mein Abi gekostet. Aber nun war ich ganz froh, zumindest mal davon gehört zu haben.

Und Andere, die brauchen widerum andere Vorkenntnisse in ihren Berufen.

Nun könnte man sagen, solche Vorkenntnisse sollten einfach bereits in der entsprechenden Ausbildung/ im Studium abgewickelt werden, und dass sowas dann schon ab 12 beginnt.

Aber stell dir mal vor, du merkst nach einem halben Jahr, dass das zu schwierig für dich ist, bzw gar nichts für dich ist. Dann müsstest du wechseln. Und verbringst vielleicht 5-6 Jahre deines Lebens damit rauszufinden, welchen Weg du mal gehen willst.

Ich hatte in der Schule auch Wirtschaft/Recht. Und ich hab gemerkt: puh, liegt mir gar nicht. Und das habe ich nur durch die Einblicke im Schulstoff bekommen. Vorher dacht ich auch: hm, warum nicht, klingt gut.

Man lernt in der Schule nunmal von allem ein wenig, und da ist auch logisch, dass 80% davon irgendwann mal sinnlos ist. Aber es hilft um ersteinmal Einblicke in viele verschiedene Bereiche zu bekommen Smile

Wie gesagt, bei den anderen DIngen kann ich nicht soviel dazu sagen, da ich zwar auch meine Probleme mit Noten hatte, sie mir aber selten den Schlaf geraubt haben.
Deadend
Ich sehe das ähnlich wie Plus1.

Eine Allgemeinbildung ist sehr wichtig und auch durchaus hilfreich. Dass nicht jeder einzelne absolut alles wieder brauchen wird, was er in der Schule lernt, ist auch klar.
Die klassischen Beispiele Mathe / Physik sind zum Einen hilfreicher als die Meisten glauben, da ein Gefühl für Zahlen nicht nur für (angehende) Naturwissenschaftler, sondern auch im Alltag nützlich sein kann. Sei es beim Einkaufen, planen (z.B. Umgang mit Geld), oder was auch immer.
Zum Anderen sind sowohl Mathe als auch Naturwissenschaften sehr gut um logisches Denken zu üben, warum das sinnvoll ist brauche ich wohl nicht zu erläutern RD wink
Wie schon erwähnt würde ein stärkerer Fokus auf Logik in der Schule gegen Esoterik-Schwachsinn und anderen schädlichen Humbug wie Scientology, Homöopathie ect. helfen.


(15.11.2012)Changeling-princess schrieb: [ -> ]Vektoren berechnen beispielsweise, wird einem vermutlich NIE im Leben in irgendeiner Form nützlich sein und man darf sich den Mist trotzdem ins Hirn prügeln...das ist einfach nur Zeitverschwendung...

Jeder, der auch nur im entferntesten mit Mathe und / oder Natur-/Ingenieurswissenschaften zu tun hat wird ständig mit Vektoren konfrontiert werden. Das sind nicht ganz so wenige.
Und wie schon gesagt, eine gewisse Allgemeinbildung schadet nicht. Ich habe auch diverse Sachen in der Schule gelernt, die ich damals für absolut sinnlos empfunden habe. Mittlerweile (5. Semester im Studium Nanotechnologie) bin ich froh darum, Fächer wie Wirtschaft, Kunst und Musik gehabt zu haben. Auch wenn ich nicht direkt davon profitieren, so habe ich doch einen Einblick und eine größere Allgemeinbildung bekommen.

Wissen schadet wirklich absolut nie! Wenn man mehr weiß als man benötigt, umso besser.
Zu wenig wissen wäre dagegen fatal.



So viel zu den positiven Seiten - das Schulsystem ist natürlich alles andere als perfekt. Ich kann leider nur für das Gymnasium in Bayern sprechen, das wurde mit dem G8 vor wenigen Jahren deutlich verschlimmbessert.

Immerhin sind Fächer wie Informatik in den Stundenplan integriert worden, was lange überfällig war in der heutigen Zeit und einer meiner größten Kritikpunkte am Gymnasium war.

Andererseits sind die Stundenpläne eine Zumutung. Ich kenne jemanden persönlich, der im G8 war, und habe daher einen sehr guten Vergleich. Es ist einfach viel zu oft nachmittagsunterricht, der Zeitaufwand insgesamt ist viel zu hoch. Man lebt quasi für die Schule, dabei muss gerade für Kinder genug Zeit für persönliche Entfaltung sein.
Inhaltlich wurde auch so viel gekürzt, dass das G8-Abitur deutlich an Niveau verloren hat. Statt die Stärken der Einzelnen weiter auszubauen und Wahlmöglichkeiten einzubauen wird das Niveau "geglättet". Leistungskurse gehören auch der Vergangenheit an, was das Beste am G9 war.



Insgesamt ist Schule auf jeden Fall nicht sinnlos. Es mag einem vieles beigebracht werden, was man später nicht mehr braucht (was ich nicht als negativ empfinde, man kann auch einfach praktisch nicht JEDEM genau das beibringen was er persönlich später brauchen wird), und man wird auch wenig auf das "Alltagsleben" vorbereitet - aber ich finde, das ist auch nicht die Aufgabe von Schulen.

Schulen müssen Kinder nicht erziehen, sie müssen sie bilden!

Es gibt immer noch Eltern. Diese können Kinder nicht Bilden, dafür können sie sie erziehen und für den Alltag vorbereiten.

Sachen wie Kochen würde ich zum Beispiel nicht verpflichtend in Schulen einführen, höchstens als freiwilliges Wahlfach.


Und zu guter Letzt noch zum Notensystem:

Prinzipiell sind Noten sehr praktisch, um die Leistungen einer Person in verschiedenen Bereichen einschätzen zu können. Sonst wissen Arbeitgeber gar nichts über ihre Bewerber.
Das Problem ist die Aussagekraft: Nicht jeder, der eine schlechte Note in einem Fach hat, ist auch schlecht. Vor Allem in der Schule führt ein unsympatischer Lehrer schnell zu einer 2-3 Stufen schlechtere Note. Auf der Uni ist das durch selbstständiges lernen weniger ausgeprägt, aber definitiv immer noch vorhanden.

Es müsste daran gearbeitet werden, Noten zum Einen Aussagekräftiger zu machen, und zum Anderen dürfte die Note nicht als alleiniger Anhaltspunkt gewertet werden. Aber ich bezweifle, dass sich daran in absehbarer Zeit etwas ändern wird...

Ich glaub das is erst mal genug WoT Twilight happy
(15.11.2012)Whitey schrieb: [ -> ]Ich finde, man sollte das Schulsystem vor allem so umbauen, dass vorhandene Fähigkeiten und Interessen gefördert werden, statt einfach allen genau das Selbe beizubringen, egal ob sie es mal brauchen werden oder nicht.

Meine Rede. Nach einer gewissen Allgemeinbildung (bis etwa Klasse 10) sollte man sich stärker fokussieren dürfen. In manchen Bundesländern ist das eher möglich, in anderen nicht. Jedoch ist das Problem der Geisteswissenschaftler/Linguisten, dass sie später berufstechnisch eher weniger Chancen haben als diejenigen, die die MINT-Fächer studieren. Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Naturwissenschaften, oft wünschte ich mir, ich wäre begabter in ihnen, aber unter dem Strich habe ich da eben keinen Zugang. Weil das persönliche Interesse immer noch entscheidet, mit was man sich auch außerhalb eines Schulzwangs beschäftigt bzw. was einen begeistert. Das lernt man natürlich viel besser.

(15.11.2012)Whitey schrieb: [ -> ]Achja, außerdem stört mich sehr extrem, dass der gesamte Bildungsweg vom Schulabschluss abhängt. Was ich alles machen musste um überhaupt studieren zu dürfen, das ist echt nicht mehr schön. Und auch das alles nur, weil ich kein Abitur hab. Wenns nach mir ginge würde ein Schulabschluss gar nichts bedeuten und man würde an Unis einfach Tests zu den entsprechenden Themen abhalten.

Nun, Tests wären wieder besser. Das würde einfach auch die Ungleichheiten zwischen den unterschiedlichen Abis etwas ausgleichen, wobei eine gesamtstaatliche Bildungspolitik meines Erachtens der einzig faire und richtige Weg wäre. Das jedoch jeder studieren soll und muss, halte ich für den falschen Weg. Schon jetzt ist die Hochschulsituation ziemlich bescheiden, und das nicht nur wegen dem Bachelor- und Masterunsinn, sondern eben auch, weil zu viele studieren wollen und sollen. Früher haben vielleicht 10% Abitur gemacht. Heute steigen die Ansprüche, dabei sind Forderungen nach dem Abi in manchen Ausbildungsberufen meiner Meinung nach vollkommen übertrieben. Ich hätte ehrlich gesagt auch kein Abi gemacht, wenn man nicht heutzutage für alles ein Abi bräuchte (unabhängig von der Studienberechtigung).


(15.11.2012)Vodooslove schrieb: [ -> ]Aber stell dir mal vor, du merkst nach einem halben Jahr, dass das zu schwierig für dich ist, bzw gar nichts für dich ist. Dann müsstest du wechseln. Und verbringst vielleicht 5-6 Jahre deines Lebens damit rauszufinden, welchen Weg du mal gehen willst.

Schau' dir zum Teil mal die Abbrecherquoten an den Unis an in manchen Fächern. Die sind zum Teil so hoch, weil die Leute eben gerade nicht wissen, was sie machen sollen oder wollen. Und neben den Anforderungen ist eben auch der Druck gestiegen. Am besten mit siebzehn Jahren nach G8 und einmal Überspringen schon im Hörsaal hocken. Die Wirtschaft braucht ja Frischfleisch. Hier ist es so, dass man den Leuten mehr Zeit geben muss. Klar, jeder kann in den Sommerferien Praktika machen, aber mal ehrlich, wer denkt da mit Fünfzehn dran? Von der Schule aus sollten mehr Praktika bis auf das eine obligatorische fokussiert werden. Ich bin dafür, den jungen Leuten weniger Druck und mehr Zeit zu geben.
Wie auch schon die meisten vor mir gesagt haben ist das Schulsystem wirklich etwas fragwürdig... aber deshalb abzubrechen geht in den meisten Fällen nicht FS sad

Ich will zum Beispiel Informatik oder Mediendesign (Animation o.ä.) Studieren was ohne mindestens der Fachhochschulreife nicht möglich ist.
Außerdem spielen auf der Schule noch sehr viel mehr Faktoren als nur Intelligenz und Lernbereitschaft eine rolle, wenn man eine schlecht Klasse hat oder sogar Probleme mit Mobbing hat, hat man gar keine Chance erst gute Noten zu schreiben.
Ich denke es währe nicht wirklich teurer die Schule früher auf zu gliedern in Fachbereiche. Für den Anfang benötigt man ja noch keine komplett ausgebildeten Fachkräfte dafür! Wirtschaft kann z.B. das erste Jahr von einem normalen Deutschlehrer gemacht werden ohne das der Unterricht wirklicht schlechter währe, Techniklehrer könnten IT unterrichten usw. So könnte man ein Jahr lang alle Fächer wählen die einen Interessieren und Leute die das nicht annehmen haben halt weniger Unterricht.
So werden Idioten schon ganz am Anfang aussortiert!
Außerdem hat man so mal die Chance in ein paar bereichen einen ungefähren einblick zu erhalten.
Nach ein oder zwei Jahren hat man sich dann entschieden und kann auf eine spezialisierte Schule wechseln.
Das liegt meiner Meinung nach noch im bereich des möglichen!
Es möchte nur niemand wirklich etwas verändern da es so "funktioniert".

Man kommt aber leider nicht daran vorbei wenn man einen halbwegs guten Job haben will auch wenn die Bedeutung der Noten mit der Zeit nachlässt...
Ja, diese Themen kamen schon sehr häufig auf, beispielsweise wurde hier schon darüber diskutiert - aber zugegeben, der Thread thematisierte doch sehr viel auf einmal. *g*

Also, ich werde auch hier noch einmal etwas ausführliches dazu schreiben. Größtenteils kann ich mich eben nur auf eigene Erfahrungen beziehen, mir ist schon bewusst, dass die Schulen - allein schon in den unterschiedlichen Bundesländern Deutschlands - sich sehr von einander unterscheiden.



Was du hier schreibst, Odrakis, halte ich für sehr bedenklich. Vor allem diesen "Aufruf" - das würde ich so niemals formulieren. Erstrecht nicht, da das eben deine persönliche Geschichte ist, was nicht heißt, dass das bei anderen auch so laufen muss. Dass man bereits in der 7. Klasse weiß, was man später beruflich machen möchte, halte ich für eine Seltenheit.

Nun aber zu den einzelnen Punkten, ich versuche es der Übersicht wegen aufzugliedern:


"Die Schule ist alltagsfern, man lernt nur unnütze Dinge!"
Das hatte ich im Thread von HeavyMetalNeverDies! auch bereits angesprochen. Auf meinen damaligen Schulen (zuerst Gymnasium, danach wechselte ich auf eine Gesamtschule in den Realschulzweig) hatte ich auch sehr stark das Empfinden, nicht auf das Leben vorbereitet worden zu sein. Leider. Ich will damit nicht vordergründig nur bestimmte Fächer anprangern, die mir als sinnlos erscheinen (zu Nebenfächern komme ich gleich noch im nächsten Punkt) - nein, viel mehr geht es mir tatsächlich darum, dass bestimmte Inhalte schlicht nicht thematisiert und somit nicht vermittelt werden. Dies halte ich für einen Umstand, der geändert werden muss.

Zusammengefasst fehlten mir in meiner Schulzeit gravierend folgende Dinge, die mir am Herzen liegen und meiner Meinung nach klar in Schulen vermittelt werden müssen:

- Sozialer Umgang (Wie behandle ich andere Menschen? / Zivilcourage / Einfühlungsvermögen / Dankbarkeit / Hilfsbereitschaft / ...)
- Umgang mit Finanzen (Wie haushalte ich mit meinem Geld? / Welche Sparmöglichkeiten gibt es? / "Man sollte sich absichern und nicht direkt alles ausgeben" / Wie lege ich mein Geld am besten an? / ...)
- Selbstständigkeit im Leben (Einkauf von alltäglichen Gütern, z.B. Lebensmitteln / Führung eines Haushalts / Eigenverantwortung bewusst machen / Wie erledige ich die Bürokratie? / ...)
- Die eigene Gesundheit (Wie ernähre ich mich am besten? / Welche regelmäßigen Untersuchungen sind wichtig? / Was wirkt sich generell positiv/negativ auf meine Gesundheit aus, bzw. was sollte ich beachten? / ...)

In Klammern habe ich eben immer Vorschläge angebracht, was man so thematisieren und im Unterricht behandeln/vermitteln könnte/sollte. All diese Dinge sind für mich von elementarer Wichtigkeit und es wurde in meiner Schulzeit verpasst, sie auch nur am Rande in irgendeiner Weise anzusprechen, damit man sich Gedanken darüber machen könnte. Das finde ich nicht nur schade, nein, für mich ist es direkt eine Schande.

Nebenfächer
Ja, dieser Punkt schließt eigentlich direkt an den vorherigen an. Wieso? Weil ich finde, dass Nebenfächer schon eine Berechtigung haben - die einen mehr, die anderen weniger - aber die von mir genannten Punkte (und da gäbe es bestimmt auch einige weitere) doch eine viel wichtigere Rolle im Leben eines Menschen spielen, das steht für mich außer Frage. Demnach sehe ich manche Fächer einfach nicht als so enorm notwendig an, weshalb ich nicht verstehen kann, aus welchem Grund sie verpflichtend für Schüler sind, während andere Dinge überhaupt nicht zur Sprache kommen.

Hier schreibe ich mal ein paar Kommentare zu Nebenfächern, deren Daseinsberechtigung ich nicht anzweifle - bzw. die ich in meiner eigenen Schulzeit höchstens teilweise von der Umsetzung her kritisieren konnte (und das sage ich, obwohl mir naturwissenschaftliche Fächer nicht zusagen):

Geschichte (Öffnen)

Biologie (Öffnen)

Physik & Chemie (Öffnen)

Erdkunde (Öffnen)

Arbeitslehre (Öffnen)

Politik & Wirtschaft (Öffnen)


Nun zu den Fächern, die ich persönlich nie/nur sehr kurz hatte und bei denen ich mir einen umfangreiche Unterricht gewünscht hätte:


Informatik (Öffnen)

Hauswirtschaft (Kochen und ähnliches) (Öffnen)


Und zu guter letzt die Fächer, die ich für nicht notwendig halte und die meiner Meinung nach entweder in der privaten Freizeit, oder in Form von freiwilligen Kursen abgehandelt werden könnten:

Musik (Öffnen)

Religion (Öffnen)

Kunst (Öffnen)

Sport (Öffnen)


Druck durch Eltern und Lehrer
Eigentlich dürfte ich diesen Punkt gar nicht so zusammenfassen, da Lehrer und Eltern doch sehr unterschiedliche Personen im Leben eines Schülers sind. Aber ich möchte nicht zu weit ausholen, daher versuche ich, nur kurz darauf einzugehen.

Als Elternteil hat man es auch nicht immer leicht. Man möchte (zumindest sollte man das) sein Kind fördern und fordern - aber eben auch nicht überfordern. Somit ist das ganze ein Balanceakt, der nicht jedem gelingt. Es ist nicht gut, sein Kind fortwährend zu Leistungen anzutreiben oder gar zu tadeln, wenn es "mal eine 3 oder 4 mit nach Hause bringt". Ja, mir war sogar ein Fall bekannt, in dem die Schülerin für Noten wie 2 und 1- Ärger zu Hause bekam. Das kann nie im Leben gut sein. Doch auch übermäßiges Verständnis schadet im Endeffekt. Wenn ein Schüler nur 4en und 5en mit nach Hause bringt, muss man als Elternteil eben einschreiten. Die Frage ist, was kann da helfen? Liegt es wirklich an Faulheit oder Desinteresse, oder sind womöglich private Probleme daran Schuld?

Wie auch immer - Eltern meinen es (in den meisten Fällen) wohl nur gut. Ob ihre Handlungen dann richtig sind, ist eine andere Frage. Zu viel Druck schadet, klar, aber wenn man nicht dahintersteht, kann es auch schnell schief gehen.

Was Lehrer angeht, steht das ganze wieder auf einem völlig anderen Papier. Es gibt verschiedene Arten von Lehrern.
Manche verfügen noch über Idealismus - arbeiten also aus Überzeugung und wollen ihren Schülern tatsächlich etwas vermitteln und sie auf das Leben vorbereiten. Oft vergeht dieser Idealismus nach einiger Zeit, da viele Lehrer feststellen, dass ihnen nur mit Undank und Ignoranz entgegen getreten wird. Das ist schade.
Einige Lehrer - mit denen ich es größtenteils zu tun hatte - sind sich jedoch entweder nicht wirklich im klaren darüber, welch wichtige Rolle sie spielen; oder - was ich noch schlimmer finde - sie wissen es, handeln jedoch nicht dementsprechend.

Ich denke, wichtig ist es, das gesunde Mittelmaß einzuhalten. Das ist jedoch leichter gesagt, als getan. Es können einfach zu viele Faktoren zusammenkommen, die einem Schüler das Leben (in der Schule) äußerst unangenehm machen können. Nichtsdestotrotz sind sich die meisten jungen Menschen einfach nicht bewusst, was für eine wichtige Rolle Zeugnisnoten einmal in ihrem Leben spielen können. Da müssen die verantwortlichen Eltern (oder Lehrer) eben auch aktiv werden, um es ihnen zu verdeutlichen. Funktioniert bloß nicht immer.

Noten - wozu?
Einige hier behaupten, dass Noten nicht wichtig wären. Das kann ich so absolut nicht bestätigen.
Im großen und ganzen sind Noten sehr wichtig, da man sie schlichtweg braucht, um etwas vorweisen zu können. Und hier kommt der springende Punkt: Noten sagen nicht immer - oder meiner Meinung nach, noch drastischer gesagt, in den absolut wenigsten Fällen - etwas über die Person und deren Charakter und Kenntnisse aus. Viel mehr werden Noten oft ungerecht vergeben. Sei es aus dem Grund, dass der Lehrer manche Schüler bevorzugt; man persönliche Probleme hat und sich nicht so einbringen kann, wie manch anderer; man gemobbt wird und sich nicht traut, etwas im Unterricht beizutragen; oder sonst etwas.

Aber Fakt ist leider: Wie ungerecht und schlecht dieses System auch sein mag; man braucht die Noten später. Keiner fragt einen danach, ob und welche Gründe es hat, dass die Zeugnisse nicht so positiv ausfallen. Es zählt in den meisten Fällen einfach nur das, was dasteht - gerade in der heutigen Zeit, in der man sich so dermaßen anonym auf Stellen bewirbt und die meisten Arbeitgeber einen leider nur als Nummer sehen, wo systematisch Zahlen verglichen werden, bis die besseren herausgefiltert sind. Traurig, aber ist so.

Anmerkung von mir dazu: Ich finde es jedoch wirklich schwachsinnig, dass man sich durch manche Fächer den Durchschnitt verderben kann. Beispielsweise Sport, was - bis auf in körperlich anstrengenden Berufen - nun wirklich kaum irgendwo eine Relevanz hat.

"Ich habe meinen Traumjob auch trotz schlechter Noten, die Anstrengung in der Schule hätte mir ohnehin nichts gebracht!"
Wie ich anfangs bewusst schon anmerkte, Odrakis - vielleicht war das bei dir so, aber das würde ich dann doch als Glücksfall bezeichnen. Die Gesellschaft ist hart, es wird Leistung gefordert und zwar von jedem. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass man sich zwar in der Schulzeit oft ungerecht behandelt vorkommen mag; das alles aber lieber in den Hintergrund stellen und versuchen sollte, die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Man tut sich damit eben nur selbst einen Gefallen und nicht den anderen. Doch das ist es leider, was die meisten nicht einsehen wollen. Daher schlage ich ja auch ein Fach vor, welches den Punkt "Selbstverantwortung fördern", beinhaltet.




(15.11.2012)Andorius schrieb: [ -> ]Das Schulsystem kann und sollte auch nie aufs Leben vorbereiten.

Dieser Aussage stimme ich absolut nicht zu. Natürlich könnte es auf das Leben vorbereiten, wenn man es dementsprechend anpassen würde. (Siehe meine Vorschläge dazu.)

Und ich bin schon der Meinung, dass es auf das Leben vorbereiten soll. Klar - in erster Linie könnte man sagen, dass dies die Aufgabe der Eltern sein sollte. Doch wenn man sich die Realität anschaut, ist das leider nun wirklich nicht überall der Fall. Dass die Schule ein anständiges Elternhaus nicht ausgleichen kann, weiß ich. Aber zumindest sollte man versuchen, jungen Menschen Kenntnisse und Werte zu vermitteln, die einfach unerlässlich sind. Ich sehe nicht, wo das Problem wäre, wenn man weniger sinnvolle Fächer einfach in den Hintergrund stellen und ein paar lebensnahe Fächer in das System einbauen würde.

Zitat:Ich selber (und kann da nur von mir und meinen Erfahrungen sprechen), habe einfach gesehen, das größere Firmen nichtmal auf die Noten sehen, sondern auf die Praxis des Bewerbers.
Das hat mir auch ein Personalleiter erklärt wieso das ist.

Es ist schön, dass du diese Erfahrungen gemacht hast. Doch im Großen und ganzen ist das leider gar nicht so. Denn allein schon bei den Bewerbungen wird selektiert - und anhand von was sollte man das bitte sonst tun? Gut, die äußere Form und Gestaltung einer Bewerbung spielt auch eine Rolle. Eventuell auch die Hobbys des Bewerbers, aber so ein staubtrockener Lebenslauf sagt ja nun rein gar nichts über die Person dahinter aus.

Somit wandern, vor allem bei großen Firmen, schonmal viele Bewerbungen von vornherein in den Mülleimer, wenn die Noten schlechter sind. Irgendwo muss man ja auch mit der Auswahl der Leute anfangen. Weiter geht es dann in den Einstellungstests... Das baut schon alles auf derartigen Leistungen auf, zumindest in den meisten Fällen.
Ich selbst finde es übrigens unverschämt, wenn man Bewerbungen kommentarlos direkt in den Müll wandern lässt und den Bewerbern nichteinmal so viel Respekt entgegenbringt, sie darüber in Kenntnis zu setzen, dass man kein Interesse an einem Ausbildungsverhältnis hat. Doch das ist leider heute oft traurige Realität. Der Mensch dahinter interessiert immer weniger.



(15.11.2012)Muhr schrieb: [ -> ]Selbst mit einem Schulabschluss erreicht man garnichts.

Auch dieser Aussage muss ich widersprechen. Ohne Abschluss ist man absolut verloren - ich kenne viele Leute, die ihren Hauptschulabschluss nicht gemacht haben und jetzt erst mit 20 oder älter damit anfangen, ihn nachzuholen. Das finde ich bewundernswert! Doch es ist ein Stolperstein, den man sich selbst nicht in den Weg legen muss, wenn man sich in jungen Jahren einen Ruck gibt und direkt seinen Abschluss bestmöglich absolviert. Denn zumindest ein Hauptschulabschluss wird in den meisten Berufsfeldern gefordert, wenn nicht mehr, also ist das keine sinnvolle Behauptung.



Ansonsten kann ich Whitey und Wonderbolt in einigen Punkten nur zustimmen - besonders darin, dass ich es als sehr sinnvoll erachte, persönliche Stärken und Interessen mehr zu fördern und zu beachten. Das ist bloß von schulischer Seite nicht immer so einfach.

Auch sollten, wie Wonderbolt betonte, die schulischen Inhalte wirklich mal so angepasst werden, dass sie sich nicht so drastisch von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Das finde ich nämlich wirklich schwachsinnig. Facehoof
Dass das Wissen, welches man in der Schule vermittelt bekommt, sinnlos ist, stimmt nur in wenigen Fällen. Die Biologie, Physik, Chemie und Geographie sind wichtig, um das Leben und die Welt als System zu begreifen. Ohne Chemie wüsstest du nicht, dass du deinen Silberschmuck mit einer Schüssel heißem Wasser, Alufolie und Salz sauber bekommst - und wenn du es doch durch Zufall oder die Eltern wüsstest, dann wüsstest du nicht, warum das so ist. Und vor allem wüsstest du nicht, was da überhaupt passiert. Das gleiche gilt für alles Biologische. Von den Kopfschmerzen über die Pubertät, wieso man Muskelkater hat und warum du dich nicht mit einem Esel paaren solltest. Geographie ist elementar wichtig, um den Planeten zu verstehen. Besonders im Bezug auf die anderen Wissenschaften. Wieso verrottet denn der Apfel schneller als die Batterie? Was macht es schon, wenn man das Motoröl einfach im Garten entsorgt. Verdammt nochmal, wieso sterben jetzt meine Fische im Gartenteich? Das Wissen aus der Schule ist nützlich und wichtig. Zum Großteil.
(15.11.2012)InvaderPsi schrieb: [ -> ]Auch sollten, wie Wonderbolt betonte, die schulischen Inhalte wirklich mal so angepasst werden, dass sie sich nicht so drastisch von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Das finde ich nämlich wirklich schwachsinnig. Facehoof

Oh ja, ich kenne einen Typen, der musste sich mühsam selber englisch beibringen, weil es die Schule zugunsten von mehr französisch nicht vernünftig getan hat. Und sowas ist einfach nur noch unverantwortlich, vor allem heutzutage.

Aber ich muss dir widersprechen. Verloren ist man so oder so, egal welchen Abschluss man hat. Heute überhaupt noch das Privileg zu haben irgendwo arbeiten zu dürfen ist ja quasi reines Glücksspiel. Ist zwar ganz nett wenn man nen guten Abschluss hat, aber wirklich bedeuten tut der auch nichts.

Wir haben halt nicht mehr 1970, der Kapitalismus geht grad den Bach runter und die Welt ist kollektiv pleite. Da bist du entweder der Beste der Besten der Besten oder du bist am Arsch. Man schaue sich nur mal an wie Bewerbungen heutzutage verkommen sind. Nämlich unnötige Form und bescheuertes Beiwerk über Inhalt, damit man schnell und einfach aussortieren kann. Das sollte einem zu denken geben.

Aber apropos Nebenfächer: Jede Schule die Religion als Unterrichtsfach hat ist imo eine Farce. Aber mit der Meinung stehe ich wohl ziemlich alleine da.
Pass auf was du da sagst. Am Anfang dachte ich genau das was du vorhergesehen hast aber, im Nachhinein kamst du mir wie die "Inkarnation" von Trixie vor. Ich habe deinen Text gelesen, und darin finde ich wirkliche Intelligenz. Besonders "Mit Idioten rumschlagen" kann ich nachfühlen. Ich bin grade mal 12 und habe einen IQ von 130, damit liege ich über dem Durchschnitt, aber ich ruhe mich nicht darauf aus, ich schreibe meistens eine 4, wenn eine Arbeit ansteht. Intelligenz ist etwas mit dem so viele Menschen gesegnet werden, aber nur so wenige benutzen ihre Gabe. Ich habe auch meinen Traumberuf, Lehrer (aus dem Munde eines 12 jährigen der bereits eine TRAUMATISCHE Grundschulzeit hatte (aber wenn ihr das wissen wollt, schreibt bitte ne PN sonst Off-Topic wisst ihr ja), ich bin vttl. nicht der beste Mathematiker oder Physiker, aber ich bin ein Ass in Geschichte (meine Lehrerin ist der Meinung "Ich schmeiße den halben Unterricht) und Deutsch, ich bin (ohne ein wirklich gesundes Leben) einer der Sportlicheren, aber mit dem groben Eisen kannst du nicht in die Schlacht ziehen, du brauchst ein feines Schwert, und das kriegst du nur in der Schule. Viele Trottel sind fies zu mir, ich weiss nicht ob sie mich nicht leiden können oder neidisch sind, aber ich zeigs denen allen, meine Grundschullehrer (also doch auf ins Off-Topic -.-) waren reinste Dämonen, sie sagten immer zu sich "Der Junge bringts zu nichts" aber ich habe deswegen keine schlimmen Träume, nein ich träume jede Nacht ein und den selben Traum, den des Aufstiegs
Irgendwann werde ich allen zeigen was ich bin, und wenn Felamina aus der Asche neu aufsteigen kann, dann kann ich das auch. Egal wie hoch meine Intelligenz ist, mir kommt nie etwas zugeflogen, ich muss es mir erarbeiten
Mit Schule!
Ich finde es unnütz Fächer wie Musik,Reli oder Kunst zu haben, aber das meiste der Schule ist nützlich. Manchmal muss man die Schule in die Klugen aber Faulen reinprügeln. Das tut weh, aber das tut Desinfektion auch, aber am Ende, war es der bessere Weg
Nicht sicher ob Troll oder nur Karrierist. AJ hmm

Aber um deine sehr seltsame Metapher aufzugreifen: Es geht nicht darum ob man ein Schwert braucht oder nicht, sondern ob man zu dem Schwert auch Schwertaccessoires, das Pflegeset und die zehnbändige Bedienungsanleitung auf DVD braucht. Und was ist wenn ich kein Schwert will sondern mehr so der Schrotflintentyp bin?

Ach, immer diese sinnlose Gewalt. FS sad
Also ich finde Schule bis zu einem bestimmten Level nicht unbedingt Sinnlos. Ich gebe dir Recht, was bestimmte Themen betrifft, gerade in Mathe, Chemie oder auch Physik. Vektoren berechnen braucht eigentlich wirklich keiner. Jedoch gibt es auch Berufe, die eben genau das verlangen und das ist für mich eigentlich der springende Punkt. Ich bin der Meinung bis zu der 9.Klasse ist der Stoff einfach wirklich rellevant für das spätere Leben. Jedoch ab 10 -12 Klasse wird man meiner Aufassung nach gezielt für weiterführende Schulen bzw. Universitäten oder Fachhoschulen vorbereitet und da wird nunmal der ganze Stoff gebraucht ob du es willst oder nicht.

Noten:


Zu den Noten muss ich sagen. Ich finde auch das Noten einem unnötig Druck machen, besonders Leuten mit einer großen Prüfungsangst. Jedoch gibt es die Möglichkeit auf Schulen zu gehen ohne benotung (Waldorfschule). Doch frägt man viele Arbeitgeber sind diese, der Meinung absolventen dieser Schulart haben nicht gelernt mit dem Leistungsdruck umzugehen und werden daher auch nicht eingestellt. Ob diese Aussage gerechtfertig ist sei mal dahin gestellt.


Ich befinde mich zurzeit auf einem Technischen Berufskolleg im 2.Jahr und mache nun mein Fachabi, da ich mit meinem guten Realschulabschluss einfach keine Ausbildungstelle damals fand. Doch ich muss sagen zum ersten mal gefallen mir die Fächer, bis auf Technische physik aber ok. Wir haben hier sogar ein Fach, das normalerweiße nur Kaufmännische Schulen unterrichten nämlich VBL (Volks und Betriebswirtschaftslehre) und hier lerne ich sogar die von dir angesprochene Steuererklärung. Was ich wirklich toll finde.

Leider ist es numal so, dass wir uns nicht aussuchen können in was für einer Welt wir hinein geboren werden. Doch ich sage mir immer es könnte viel schlimmer sein, in China verdient ein Fabrikarbeiter beispielsweiße (der vieleicht dein Pulli genäht hat) zu uns umgerechnet zwischen 40 und 80 cent pro Stunde. Da bin ich doch froh, hier in dem von so vielen angezeifeltem Deutschland zu leben.

Außerdem wird es immer anderen Menschen besser gehen, wie mir selbst das ist einfach der lauf der Dinge. Doch ich bin glücklich mit dem was ich habe und wenn man nicht gerade den Traum Pilot, Manager oder Astronaut hat. Dann kann man denke ich, eigentlich mit genug anstrengung jeden Beruf schaffen.
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