(31.08.2014)Nastor schrieb: [ -> ]Der Euro ist eine wichtige Errungenschaft der EU, vieleicht sogar ihre wichtigste.
Sorry, aber da muss ich schon einhaken. Die wichtigste Errungenschaft besteht eher darin, dass sich alle an einen Tisch setzen und miteinander verhandeln.
Zitat:Das Konstrukt der vereinigung aller europäischer Länder, was ein durchaus heres Ziel ist, kann nur unter der gemeinsamen Beteiligung an einer einheitlichen Warenaustausch-Personenaustausch- und Währungspolitik erfolgen.
Der EU Binnenmarkt ist angewiesen auf eine einheitliche Währung, aber auch International muss die EU einheitlich wirken, um gegen Wirtschaftsmächte wie Russland, die USA, China, Japan und zunehmend auch Schwellenländer wie Brasilien zu bestehen. Ein Frickwerk aus mehreren Währungen mit unterschiedlichen Umrechnungskursen wäre der Zusammenbruch auf dem Internationalen Parkett. Auch auf dem Binnenmarkt kauft sich heutzutage ein herstellender Betrieb die erforderlichen Teile aus unterschiedlichen ländern und zahlt alles in Euro. Kaum ein Betrieb würde sich mit 10 verschiedenen Währungen herumschlagen wollen und bestellt die erforderlichen Teile direkt aus China. Wirtschaftlich ein Desaster.
Warum man eine einheitliche Währung braucht verstehe ich einfach nicht. Ich kann in der USA, in Australien, Japan oder wo auch immer auch mit komplett unterschiedlichen Währungen einkaufen. Entweder ich gehe über Paypal oder Kreditkarte, das rechnet die Währungen automatisch um, oder ich überweiße einen Betrag und stelle eben die dementsprechende Währung ein. Wenn es so wäre dass man eine gemeinsame Währung bräuchte, dann gäbe es keine globalisierung. Das mit der gemeinsamen Währung halte ich eher für eine gängige Doktrin, als für eine Tatsache.
Was allerdings schon eine Tatsache ist, ist dass die Griechen massiv am deutschen Volk rumhacken, weil im Gegensatz zu Deutschland, Griechenland nun nicht vom Euro profitiert sondern massiv von den Sparmaßnahmen geschädigt wird. Dem Euro in einem Atemzug mit einem vereingtem Europa zu nennen, halte ich für pure Heuchelei. Eher sorgt dass dafür dass die deutschen in Griechenland bald gemeuchelt werden.
Zitat:Europa kann nur bestehen bleiben, wenn der Geldstrom gleichmässig verteilt wird.
Würde der Kontinent etwa im Meer versinken wenn man den Euro auflösen würde, oder warum kann Europa nur mit Euro bestehen bleiben?
Zitat:Würde alles Geld in den reichen Teilen von Europa bleiben, wären die Folgen fatal.
Wenn man den Euro nicht hätte, dann würde sich die Frage nicht stellen. Dann wäre auch kein Problem wenn Griechenland bankrott gehen würde, weil dann würde es den Rest der Euro-Zone nicht mit hinunter ziehen. Unabhängige Währungen bringen sich eben schon was.
Zitat:Gelder in den reichen Ländern würden auf-, die in den ärmeren Ländern abgewertet werden. Im schlimmsten Fall würde Deutschland auf einer Halde von Gütern sitzen bleiben, die sie im Binnenmarkt nicht verkauft kriegen würde und so nur ins weite Ausland verkaufen könnte.
Ärmere Länder wie Griechenland könnten ökonomisch davon zwar profitieren, weil sie dann vermehrt innländische Produkte kaufen würden, was die Wirtschaft ankurbeln könnte, aber sie würden eher auf einem niedrigen Niveau stagnieren. So was kann sich Europa die EU nicht leisten und wäre einfach Egoistisch von uns reichen Ländern.
OK, fassen wir mal zusammen: Durch den Euro sind jetzt griechische Produkte so teuer geworden dass Griechenland nicht mehr Wettbewerbsfähig ist. Spanien, Italen... ebenso. Das was diese Länder nicht mehr verkaufen, dass verkauft Deutschland umso mehr ( = Deutschland profitiert vom Euro, Griechenland nicht)
Und was ist DARAN jetzt nicht egoistisch von den reichen Ländern?
Zitat:Nein, die Konsequenzen wären Wirtschaftlich aber auch Sozial gesehen eine Katastrophe, sodass die EU alles daran tun wird, den Euro zu erhalgen, was ich auch gut finde.
Schön und gut. Unter dem Euro wird sich Griechenland wohl nicht mehr erholen. Soll Deutschland am Ende alle EU-Staaten retten? Für Immer?
PS: Warst du nicht schweizer?