(26.05.2016)ZerguhlX schrieb: [ -> ]Das ist ein Argument was rein auf Popularität abzielt. Gegen den Zeitgeist schwimmt immer nur eine kleine Gruppe. Es war auch mal ein Großteil der gelehrten überzeugt das die Erde eine Scheibe ist und der Mittelpunkt des Universums. Das eine Mehrheit eine Theorie unterstützt muss also nichts heißen.
Muss es nicht. Das Argument ist aber eine schlechte Grundlage um die gängige Lehrmeinung anzuzweifelen.
Zitat:NOTWENDIG(!!!) nur wenn der Klimawandel menschengemacht ist UND wenn wir ihn auch aufhalten können. Und selbst wenn das beides zutrifft kann es immer noch sein das andere Maßnahmen als die Energiewende sinnvoller sind. Für Atomstrom sind wohl auch die wenigsten.
Hier stimme ich teilweise zu. Ich halte eine Energiewende zwar schon alleine deswegen für sinnvoll, weil Europa dann weniger auf Rohstoffe aus Asien und Amerika angewiesen sind, gewisser Maßen autarker wird, aber eine Energiewende ist nicht das Allheilmittel. Viel wichtiger wäre ein Geldsystem welches nicht ewiges exponenzielles Wirtschaftswachstum erfordern würde, so dass keine Notwendigkeit darin besteht, Bedarf künstlich zu erzeugen nur damit das System weiter funktioniert. Das wäre weniger überflüssige Produktion, weniger Logistik, weniger Konsum, weniger Energiebedarf und weniger Abfall, folgedessen auch ein geringerer Bedarf an Kraftwerken. Insbesondere was Biomassekraftwerke angeht, die sind ökologisch mehr als kritisch wegen der damit verbundenen Flächennutzung.
Atomstrom ist nicht wirklich sauber. Einerseits benötigt der Uranabbau einiges an Energie, das Zeug muss angereichert werden und im Endeffekt muss es für zehntausende Jahre endgelagert werden. Wenn man sich ansieht, zu wie viel Pfusch und Fehlern in den Kraftwerken kommt, dann wäre besser wir hätten überhaupt keine Atomkraftwerke.
Zitat:Und die Hersteller von Windrädern und Solarkollektoren haben extrem viel zu Geld gewinnen. Das Lobbyismus Argument zieht also nicht
Eigentlich schon. Die etablierten Konzerne würden gerne alles bei alten belassen, weil sie sich damit auskennen und entsprechend alles an Anlagen bereits vorhanden ist, somit weniger Geld investiert werden muss. Für die Manager ist es i.d.R. nur wichtig, dass die Einnahmen so hoch wie möglich sind, während die Ausgaben so gering wie möglich gehalten werden. Das ist gerade dann der Fall, wenn es einen Konzern schon lange gibt und die Gründungsväter, welche noch mehr Werteorientiert waren und eine gewisse Firmenphilosophie verfolgt haben, weggestorben sind.
Was den Bereich der erneuerbaren Energie angeht: Das sind oft neue Konzerne wie Tesla, die weniger aus dem Profit- als viel mehr einem Selbstverwirklichungs-Gedanken heraus entstehen. Entsprechend wird der Fokus eher auf Innovation gerichtet. Natürlich, solange die Firmen noch eher klein sind, werden sich die weniger Lobbyismus leisten können. Wenn man irgendwann Energiequellen finden sollte, die dann auch nicht mehr von Solar oder Wind abhängig sind, dann kann es gut sein, dass diese Konzerne dann versuchen werden die nächste Generation an Kraftwerken und Erkenntnissen zu unterdrücken.
Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht. Da sind alle Menschen gleich.
(26.05.2016)LightningGear schrieb: [ -> ]Ja und auch ganz ohne Menschen gab es schon Erwärmung und Abkühlung.
Stimmt. Beispielsweise führten in der Erdgeschichte diverse Vulkanausbrüche zu einer Abkühlung. Deswegen weiß man dass die Zusammensetzung der Atmosphäre das Klima beeinflussen kann. Diese Erkenntnisse gewinnt man aus Eisbohrkernen, wo die Luftbläschen aus eben jener Zeit eingschlossen wurden, wo der Schnee fiel. Daher kann man sehr genau bestimmen bei welcher atmosphärischen Zusammensetzung welche Temperatur herrschte.
Eine andere sehr interessante Erkenntnis ging aus den Wochen nach 9/11 hervor. Da war der Flugverkehr für einige Zeit stillgelegt. Anhand von Klimamessungen hat man festgestellt, dass die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht geringer sind, wenn Flugzeuge fliegen. Die Erklärung hierfür war, dass die dünnen Wolkenschichten, welche sich aus den Kondenzstreifen bilden am Tag einen Teil des Sonnenlichtes zurück in All reflektieren, während sie in der Nacht infrarote Strahlung (Wärmestrahlung) zurück zur Erde reflektieren.
Zitat:Klimawandel ist doch klasse! Stell dir die Ostsee mal als Südseetraumstrand vor oder das wir zwei mal im Jahr Ernten können weil wir sehr milde Winter haben werden. Wenn es wärmer wird muss man auch weniger heizen.
Man muss sich das eher so vorstellen, dass es in manchen Regionen kälter wird, während es in anderen Regionen umso heißer wird. In manchen Regionen gibt es mehr Trockenheit, in anderen viel extremere Niederschläge und Hochwasser. Das hat mit dem Abschmelzen von Gletschern zu tun, etwa der Grönlandgletscher, welcher dann Unmengen von Süßwasser ins Meer entlässt. Nun muss man wissen, dass es Meeresströmungen gibt, welche die Temperatur über den gesamten Ozean verteilen. Das ist das sog. marine Förderband wo warmes Wasser an der Oberfläche in kältere Regionen strömt, während kalte Tiefenströmungen in die entgegengesetze Richtung laufen Kaltes Wasser ist schwerer als warmes Wasser, folglich sinkt das Wasser beim abkühlen ab und dort wo es sich erhitzt, steigt es wieder an die Oberfläche. Wenn kaltes Süßwasser ins Meer abfließt, dann verlangsamen sich die Meeresströmungen, folglich die Konvektion - Dies belegen Messungen. Daher werden die Temperaturunterschiede und Wetter extremer.
Zitat:Der erhöhte CO2 anteil in der Luft regt das Pflanzenwachstum an, vielleicht wird man so in Zukunft den Welthunger entgegenwirken können.
Das Problem ist ja nicht, dass es nicht genug Essen gibt, sondern dass für die Fleischproduktion extrem viel Soja, Mais etc. gebraucht wird. Durch den Fleischkonsum macht man aus viel essen somit wenig essen. Wenn alle Menschen direkt das essen würden, was auf den Feldern wächst, anstatt es über Jahre dem Rind zu verfüttern nur um am Ende ein paar Kilo Fleisch zu gewinnen, dann wäre der Welthunger längst Geschichte.
Es ist alles nur eine Frage des Konsumverhaltens und der Verteilung. Ein zusätzliches Problem ist natürlich, dass immer mehr Flächen für Biomasseanbau verschwendet wird, etwa für die Produktion von Biodiesel oder auch für die Biomassekraftwerke und hinzu kommen dann noch die Flächen, die bereits heute durch klimatische Veränderungen nicht mehr bewirtschaftbar sind und jene, die in naher Zukunft nicht bewirtschaftbar sein werden. Der Klimawandel ist heute hauptsächlich in weiten Teilen Australiens Und Afrikas ein Problemfür die Landwirtschaft. In China baut man Aquadukte um die großen Städte auch in Zukunft mit Wasser versorgen zu können, da man davon ausgeht, dass die großen Flüsse in Asien in Zukunft weniger Wasser führen werden. Auch in den USA kämpft man heute schon mit Wasserknappheit.