Ich sag mal soviel:
Die Schlacht um die Westflanke Russlands hat begonnen!
Die Welt beobachtet hier ein ganz perfides Spiel. Russland hat die V.S.A. in letzter Zeit mehrfach diplomatisch überlistet, sei es im Bezug auf Syrien oder die Snowden-Affäre. Durch die Unterstützung der ukrainischen Protestbewegung seitens der VSA, wollen sie Russland auf seinem Gebiet binden und seinen Einfluss in der Welt eindämmen.
Der U.S.-Dienst Stratfor schrieb ende letzten Jahres: "Für Russland ist die Zukunft der Ukraine eng mit seiner eigenen Zukunft verknüpft. Die Ukraine ist ein Gebiet, das tief im Herzen Russlands liegt und bei Verlust der Ukraine aus seiner Einflusssphäre ist Russland nicht mehr zu verteidigen. Das bedeutet, dass Russland unerbittlich um den größten Einfluss in der Ukraine kämpfen wird. Für die Vereinigten Staaten ist die Unterstützung politischer Kräfte der effektivste Weg Russland zurückzudrängen. [...]"
Durch die West-Medien geht in den letzten Tagen, von morgens bis spät, die Botschaft: "Schaut nur auf die Ukraine, ein Volk, kurz vor seiner Selbstbefreiung aus einem totalitären System." Euphorisch wird hier ein Bild von Ukraines Weg in eine strahlende Zukunft als >souveräner< EU-Staat und NATO Mitglied gezeichnet.
Ein Volk begehrt auf, gegen seine totalitären Machthaber...
Ist doch auch so, oder? Kennen wir doch die Bilder von Menschenmassen, die sich aufopferungsvoll für die eigene Zukunft einsetzen.
Doch, wer sind diese Menschen überhaupt? Dem ersten Anschein nach, und wenn man den Medien glauben mag, bunt gemischt aus allen Schichten, ein wahres aufbegehren des ganzen Volkes.
Eine Umfrage, die unter den Teilnehmern der Protestler auf dem Maidan-Platz durchgeführt wurde, spricht eine leicht andere Sprache:
40% der Befragten gaben an dem akademischen Mittelstand anzugehören,
9% bekannten sich als Studenten oder Unternehmer,
18% als leitende Angestellte,
und nur
9 % bezeichneten sich als Arbeiter.
Diese Bevölkerungsanteile an den Protesten sind nicht zufällig, wenn wir uns im Folgenden mal näher mit den Zielen und den eigentlichen Profiteuren dieser Umwälzung beschäftigen.
Ziel ist der Abschluss eines Assoziierungsabkommens mit der EU und der Wunsch ein vollwertiges Mitglied eben dieser Staatengemeinschaft zu werden.
Alexandr Golyb, Mitglied des ukrainischen Parlaments der kommunistischen Partei (KPU) äußert über das Assoziierungsabkommen mit der EU gemischte Gefühle:" "Entgegen der Meinung unserer Kollegen haben wir wenig Grund zu glauben, dass eine Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens die Ukraine einer vollen EU-Mitgliedschaft näher bringen wird."
In den nächsten 20-30 Jahren werde die Ukraine es nicht schaffen, ein Teil der europäischen Strukturen zu werden. Premierminister Mykola Azarow erklärte Anfang Oktober, dass die Ukraine in den nächsten zehn Jahren 165 Milliarden Euro wird aufbringen müssen, um die Wirtschaft zu modernisieren und an EU-Standards anzupassen. "Eine fantastische Summe", so Golyb. Nicht einmal ein Drittel davon werde die Ukraine von irgendjemandem als Unterstützung bekommen. Stattdessen sei die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens lediglich für die EU von Vorteil. "Die EU erhält zusätzliche Märkte, insbesondere solche, die mit denen der EU in Qualität und Preis nicht konkurrieren können. Die EU erhält Zugang zu ukrainischen Rohstoffen und zu ukrainischen Arbeitskräften, die relativ gut ausgebildet und relativ günstig sind." Die Vorteile für die EU seien offensichtlich, die für die Ukraine hingegen nicht so sehr. "Nur einige wenige Familien in der Ukraine, die den Handel mit Rohstoffen kontrollieren, würden stark profitieren." Zudem bezweifeln die Kommunisten, dass die EU an einer Kooperation mit der Ukraine in den Industriesektoren der Raumfahrt, des Flugzeug- und Schiffbaus interessiert ist. Nach einer Unterzeichnung des Assoziierungsabkommen könnte die Ukraine diese Sektoren sogar ganz verlieren. Ukrainische Produzenten könnten innerhalb der nächsten fünf bis sieben Jahren nicht die europäischen Standards umsetzen und daher bei einer Öffnung des Marktes aufgrund der europäischen Konkurrenz sogar im eigenen Land verdrängt werden, erklärte Golyb. Einige Sektoren der ukrainischen Wirtschaft könnten damit schlichtweg verschwinden und aus der Ukraine so ein unterentwickeltes Land werden. […] Es sei definitiv von Vorteil, wenn EU-Güter von hoher Qualität im ukrainischen Markt zur Verfügung stehen würden. Die Zahl derjenigen, die sich diese jedoch leisten können, würde dramatisch sinken. [...] "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Steuerzahler in Ländern wie Großbritannien, Frankreich oder Deutschland sich darüber freuen würden, für ein weiteres großes Land finanzielle Unterstützung leisten zu müssen - neben denen, für die sie ohnehin schon zahlen müssen wie Griechenland, Spanien oder Portugal." […] Mit einer Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens gehe die EU keinerlei Verpflichtungen ein, sondern nur die Ukraine, die Reformen unternehmen und Bedingungen erfüllen müsse. "Das ist eine unfaire Situation", meint Golyb. Bei der Zollunion mit Russland wird der Ukraine schon von Anfang an die volle Mitgliedschaft angeboten. So könne die Ukraine schon beim Beginn dieser Union ihre nationalen Interessen verteidigen. Bei der EU müsse man sich an existierende Regeln anpassen. Das würden die Kommunisten nicht kritisieren, so Golyb, es sei nun einmal ein Fakt. "Wir verstehen, dass die Ukraine derzeit nach politischen und wirtschaftlichen Maßstäben nicht Mitglied werden darf."
http://www.euractiv.de/ukraine-und-eu/artikel/die-ukraine-die-kommunisten-und-der-mythos-der-eu-008144
Die Gewinner und Verlierer dieses Schauspiels sind abzusehen. Ich hoffe ich konnte dem verzerrten Bild dieser Tage etwas mehr Transparenz verleihen, macht was draus.