(10.07.2016)willkommen im leben schrieb: [ -> ]Mal wieder ne Kritik, wenns genehm ist.
Wie ich es verstanden habe, geht es um das KZ Buchenwald, von dessen Hügel der Geruch verbrannten Fleisches herunterwallte. Die Anwohner wussten natürlich was da oben los ist, verleumdeten es jedoch (wie es mir aus Hörensagen in Erinnerung geblieben ist.).
"von dessen Hügel der Geruch verbrannten Fleisches herunterwallte."
Heilige Scheiße man, hast du mal versucht Horror zu schreiben?
Das ist awesome. xD
(10.07.2016)willkommen im leben schrieb: [ -> ]Zitat:Kein Baum, kein Strauch, kein Mensch ist hier
Auf der verdorrten Erde.
Sieht der Ort heute wirklich so aus? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen...
Doch tut er. Da ist ein riesiger, leerer grauer Platz mit Rollsplit oder sowas und an jede Ecke steht ein einsames Gebäude und ganz außenrum fängt dann der Wald an. Da ist absolut gar nichts mehr und das fand ich sehr gruselig als ich da war. Du stehst da und du weißt genau wo du bist aber du siehst nichts.
(10.07.2016)willkommen im leben schrieb: [ -> ]Zitat:Nicht weit entfernt ein Schornstein raucht,
An den sich Geister lehnen.
Sehr schön geschrieben, wunderbar bildhaft und zutreffend.
(10.07.2016)willkommen im leben schrieb: [ -> ]Zitat:Mir scheint es so, als könnt' ich seh'n,
Das Nichts mit Fingern greifen.
Man kann es vag' und nicht versteh'n,
Unmögliches begreifen.
Der Inhalt wird zwar richtig vermittelt, aber "greifen" reimt sich auf "greifen", das ist eher weniger elegant. Die letzten 2 Zeilen sind etwas wirr formuliert, aber ich weiß, was du meinst... man kann es ein wenig verstehen... oder auch nicht... oder ganz, obwohl es ein Ding der Unmöglichkeit ist... und alles auf einmal? Wie jetzt?
Ohja, das mit greifen ist mir auch schon aufgefallen. Das mach ich nochmal anders. Und ja, es ist wirr formuliert weil es so wirr ist, dachte ich zumindest. Du stehst da und hast ne wirre Ahnung, aber du siehst nichts, aber du kriegst ne vage Vorstellung, aber irgendwie auch nicht, aber irgendwie auch doch.
(10.07.2016)willkommen im leben schrieb: [ -> ]Zitat:Er spricht zu mir, so wie ein Kind,
Von Feuer, Blut und Fahnen.
Super Aufzählung, das macht das Bild im Kopf noch lebhafter. Auch, weil du über die Fahne indirekt auf die Verantwortlichen der früheren Geschehnisse anspielst. Sehr gut eingearbeitet- platzsparend, an der richtigen Stelle, wie bei einem detaillierten Puzzle. Nur warum spricht er wie ein Kind? Wurden überwiegend Kinder getötet oder was?
Das Fahnen ist wahrscheinlich auch da, um es etwas allgemeiner zu halten. Wie manche Leute wissen bin ich eine, Zitat, "rote Socke" und kein großer Fan von Nationalismus jeder Art, und Fahnen sind für mich das Symbol des Nationalismus. ^^
Kind assoziierte ich mit Ehrlichkeit und Undschuld. Es erzählt einfach, was Erwachsene vielleicht nicht so könnten.
(10.07.2016)willkommen im leben schrieb: [ -> ]Zitat:Und als er spricht wird es mir klar,
Ich seh' um mich die Seelen.
Und ich erkenne, es ist wahr,
Dass sie es sind, die fehlen.
Ich finde, die Strophe hat eine zu schwache Aussage. Die solltest du streichen oder komplett umschreiben, denn sie wirkt nicht gerade wie ein wichtiges Zwischenglied in der Gesamtgeschichte.
Das stimmt, der Teil ist nicht so gut. Der war auch vorher mal anders aber dann hat das Metrum nicht gepasst und ich hab das erste reingeschrieben was mir eingefallen ist. Muss ich auch nochmal umarbeiten.
(10.07.2016)willkommen im leben schrieb: [ -> ]Zitat:Erschreckt reib' ich die Augen rot
Und dreh' mich wie im Wahne.
Alles hier ist still und tot,
Vielmehr noch als ich ahne.
Die ersten zwei Zeilen sind gut, das passt einfach- keine Einwände. Aber die letzten zwei solltest du ändern. Die Idee dahinter passt zwar, aber sie ist mit Unsinnigkeit behaftet. Still und tot sind bereits das Maximum, man kann nicht toter als tot sein. Was ahnst du denn, wie tot es dort ist, in deinem geisterhaften Wahn? Nicht völlig tot, weil es dort Geister gibt? Und dann hat der geisterhafte Wind dir klar gemacht, dass es doch völlig tot ist und es nicht einmal Geister dort gibt, deren stumme Schreie dir aber in der nächsten Strophe schon wieder im Kopf schwirren? Mhh... so ganz ausgereift ist der Gedanke wohl noch nicht.
Ja, das war das selbe wie oben. Wobei ich dazu sagen muss, ich mach das sehr gerne, zwei gegensätzliche Dinge beschreiben, die trotzdem gleichzeitig da sind. Vor allem Übernatürliches und schwer Verständliches beschreib ich gerne so. In Alice zB kommen Formulierungen vor wie "Tagmahr in der Nacht" oder "Schwarz wie das blendende Tageslicht." Es ist einfach wirr und surreal und verwirrt Leute. xD
(10.07.2016)willkommen im leben schrieb: [ -> ]Zitat:Im Kopf schwirrt mir ein stummer Schrei,
Ein ungehörtes Flehen.
Entflieh' mein Kind, dann bist du frei,
Wir werden mit dir gehen.
Ich verstehe das als die Aufforderung der Eltern eines Kindes, es solle fliehen. Und dann wollen sie mit ihm gehen? Ähh... mkay?
Ok, das ist vielleicht so nicht zu verstehen. Das Kind ist mein Hauptcharakter, mein Rotkäppchen, ein Mädchen namens Mascha (ziemlich generischer russischer Frauenname, weswegen auch viele Hauptfiguren in Märchen so heißen). Das heißt, ein Geist sagt zu ihr: "Geh lieber wieder weg, aber wenn du schon dabei bist, kannst du uns auch den Ausgang zeigen."
(10.07.2016)willkommen im leben schrieb: [ -> ]Zitat:Ich dreh' mich um wie traumberührt
Und dräng' mich durch die Schatten
Des Geisterheers, hierhergeführt
Wie todgeweihte Ratten.
Ein Eisentor steht hinter mir,
Von Zorn und Zeit verbogen.
Lauf' ich auch fort, ein Stück bleibt hier,
Wie Asche schon verflogen.
Die erste der Strophen ist schon sehr gut und geht geschmeidig in die folgende über. GeisterHEER hätte ich zwar nicht geschrieben, aber naja... künstlerische Freiheit.
Nah, das geht, Heer meint ja im übertragenen Sinn "viele Leute."
(10.07.2016)willkommen im leben schrieb: [ -> ]Bei der zweiten Strophe wäre es noch eine Idee, irgendwie die Inschrift des Toren, "Jedem das Seine", einzubringen, ansonsten sehr gut. Mir gefällt "von Zorn und Zeit verbogen"- ein ausdrucksstarkes Sinnbild und metaphernbehaftet wie das, was davor kam.
Da hatte ich überlegt mich selber zu kritisieren und dann umzuschreiben, weil das Tor kein bisschen verbogen ist, aber dann dachte ich: künstlerische Freiheit.
(10.07.2016)willkommen im leben schrieb: [ -> ]Interessant finde ich aber die Vorstellung, dass man selbst bei bloßer Anwesenheit zu Asche zerfällt, auch ohne in einem Ofen zu landen. Ein super Abschluss.
Ich wollte damit sagen: Du gehst zwar wieder weg, aber das verfolgt dich (mich zumindest seit 10 Jahren schon). Also bleibst du irgendwie doch da, weil das so beeindruckend ist, dass du das nicht wieder loswirst.
(10.07.2016)willkommen im leben schrieb: [ -> ]Mit deinen englischen Gedichten werde ich mich übrigens eher weniger beschäftigen. Erstens muss ich gefühlt jedes zweite Wort nachschlagen und kann die Tiefe englischen Sprache auch nicht zu 100% begreifen, zweitens werde ich vom Gitarristen einer Blackmetalband negativ beeinflusst, drittens finde ich als eher bescheidene Person diesen Heroismus auch etwas überzogen^^
Ich bin auch eine bescheidene Person, aber diese Art von Text ist halt purer Eskapismus. Wer steht nicht auf ne gute Heldensage? ^^ Ok, es gibt sicher Leute, aber ich gehöre nicht dazu.
Ansonsten gibt es eigentlich nur noch zwei Texte, die ich im Nachhinein noch wirklich richtig gut finde, nämlich den Jeanne d'Arc oben und den Battle Angel Alita (keine Ahnung ob du Mangas liest und dir das was sagt).
Der:
http://almostwhitey.deviantart.com/art/F33-405-The-Battle-Angel-512617271
Das ist nach wie vor eins von meinen Lieblingsstücken, auch wenns technisch nicht ausgereift ist. Den hab ich aber ins Herz geschlossen. ^^
Hau das doch einfach mal in Google Übersetzer, der übersetzt das entgegen seinem Ruf ganz ordentlich eigentlich. ^^
Warum beeinflusst er doch negativ? Will er dich dem Satan opfern? xD